Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.02.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188302135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830213
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-02
- Tag 1883-02-13
-
Monat
1883-02
-
Jahr
1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.02.1883
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Grffentl. Verhandlungen der Zladlverordnelen »IM 2!». November 1882.*» (Aus Grund der Protokolls mitgelhcilt.) Die von ->9 Stadtverordneten und Herrn Oberbürgermeister vr. Georg», sowie den Herren Slabträth n Hehler, Tchmidt-Lüülmaiin, Schars und Simon ! eiuchic Verjamuituiig ivurde von dem Vor sitzenden, Herrn Äorsleyer Rechl-anwal, vr. Schill, um '/.? Uhr Abends durch Vortrag folgender »euerer Regrstranden-Eingänge cröffnet: n. Rail,»schreiben, die Errichtung der Josephinenstistvng betreffend d. Rat!,-schreibe». Abordnung einiger Mitglieder deS Collegiums zu der am 5. Deceinber o. stattfindendcn Ausloosung ver schiedener AnlcihccapitaUen betreffeiid. Ter Herr Vorsteher schlaff vor, den Finanz - Ausschuß mit Ent- scndung einer ihm gcciguer scheinenden Zahl von Abgeordneten zu beaustragc». Hierum ist man einstimmig einverstanden. o. M ttheilung des Raths aus den Antrag deS Collegiums zu der Vorlage wegen Beleuchtung des Dammweges im Rosen- thale. Herr Reichert fragt an, wie eS möglich gewesen, daß der von der betreffende» Coniiniision für die Polizeidirectorwahl vorgeschlagene Candida, schon am vorigen Donnerstag in verschiedenen Kreisen der Aürgcrschail genannt worden sei. Der Herr Vorsitzende bemerkt, daß allerdings jede- Mitglied deS Collegiums das Recht gehabt habe. Erkundigungen ciiizuziehcn. Herr Reichert glaubt, daß Erkundigungen nur auswärts hätten eingezog n werden können. Antworten aus solche könnten am letzten Tonncrstag noch nicht eingegangen sein. Wenn das Collegium allerdings eS gut heiße, Mittheilungcn aus der geheimen Sitzung zu machen, so werde er in Zukimst sich hiernach zu richten wissen. Der Herr Vorsteher entgegnet, baß es keinesjalls gut geheißen werde, aus den geheimen Sitzungen Miltheilung zu machen. Gleicher Ansicht ist Herr vr. Kirchhofs, welcher noch bemerkt, daß eS besreinden müsse, wenn Herr Reichert von dem Collegium in dieser Sache eine Ausklärung verlange, die dasselbe nicht geben könne. Herr Jung schließt sich dem von Herrn vr. Kirchhofs Gesagten an und sügt hinzu, daß ihm schon am letzten Mittwoch den 22. dieses Monats Abends »ach Schluß der Sitzung de- Collegiums der Name des Betreffenden von hiesigen Gerichlsbeamlen genannt worden sei. Bei Erledigung deS ersten Gegenstandes der Tagesordnung: Wahl eines Polizei dircctors, assistirt aus Ersuchen des Herrn Vorstehers Herr Geibel dem Bureau. Von den anwesenden 49 Mitgliedern des Collegiums werden ebenso viele Stimmzettel abgegeben. Nach Auszählung der Stimmen coustatirt der Herr Vorsteher, daß Herr Staatsanwalt Carl Wilhelm Eduard Richard Bret- schneider in Chemnitz mit 41 Stimmen gewählt worden ist. Zwei Stimmen waren aus Herrn Ober-Staatsanwalt Petri in Bautzen und eine auf Herrn Vorsteher Or. Schill gefallen; außerdem sanden sich 5 weiße Zettel in der Wahlurne vor. Herr Vicevorsteher Gumpel referirt sodann für den Finanz- Ausschuß über verschiedene Budgetconten pro 1883. Zunächst verliest der Herr Referent daS Schreiben deS RathS über die künstigc Einrichtung deS Budgets, welches lautet: „In unserem Begleitschreiben zu dem diesjährigen Haushaltplan hatten wir bereits daraus hingewiesen, daß mit den, wachsenden Umsange unserer Verwaltung die Ausstellung und Vereinbarung der städtischen Budgets i» der bisherigen Form und bei der bisherigen GeschäftSbehaudlung immer zeitraubender und schwieriger werde und einen ganz unverhältnißmäßigen Auswand von Arbeitszeit und Arbeitskraft in Anspruch nehme. Wir haben daher Ihrem, auf Trennung der Haushaltpläne in ordentliche und außerordentliche gerichteten Antrag gern entsprochen. Er kam unseren Intentionen in willkommener Weise entgegen. Denn wir glauben annehmen zu dürfen, daß, wenn das ordentliche Budget nicht in allen seinen Einzelheiten von Jahr zu Jahr einer neuen Prüfung und Verhandlung unterstellt, wenn namentlich in seinen Ansätzen nicht durchgängig und überall die unbedingt fest, stehende Zister, sondern nur ein nach bestem Ermessen normirter Voranschlag erwartet und gefunden wird, der endliche Abschluß des ganzen Werkes schneller und besriedigender erfolgen werde. Für die Durchführung der Scheidung des Budgets haben sich uns solgende Gesichtspunkte dargeboten: 1. In das ordentliche Budget werden alle diejenigen Deckungsmittel und Bedürfnisse auszunehmen sein, welche, ohne sich gerade in den Ziffern gleich zu bleiben, als ständige zu betrachten sind, aus Ber- trag (Gehalte, Zinsen rc.) oder aus gesetzlicher Bestimmung (Steuern, Abgaben, Sporteln, Strafgelder, Wahlkosten rc.) oder aus der Ver- pflichtung. die Bermögensobjecte der Stadt zu erhalten (Häuser, Güter, Wälder, Wehre, Brücken rc.) oder endlich aus den unabwcis- baren Anforderungen de- Gemeinwesens (Schlcußen, Straßen, Wege, Wohlsahrtspolizci im engeren Sinne rc.) in regelmäßiger Wiederkehr beruhen. In daS außerordentliche Budget sind dagegen diejenigen Deckung- mittel und Bedürfnisse einzustellcn, welche ihrer Natur nach trau silorisch nur einmal im Lause des betreffenden Budgetjahres und nicht in regelmäßiger Jahressolge neue Deckung bringen oder er heischen, z. V. zufällige Einr ahmen, im Budgetjahr auszusühreade, über die lausende U»terhal:ungspslicht hinausachende Reparaturen, neue Schleußenaulage», insoweit sie aus den Betrieb fallen u. s. w. >> Teckungsmittel und Bedürfnisse im ordentlichen Budget sind möglichst in Gruppen und Hauptsnmmcn zusammenzusassen. Wo feste Beträge, wie z. B. bei den Gehalten, nicht vorlicgen, sind thunlichst runde, aus die Ergebnisse früherer Rechnungen basirte Summen einzustellcn. Wenn die Specialpositioncn einer Haupt rubrik unter sich übertragbar gemacht werden könnten, so würde damit eine weitere belangreiche Förderung des Abschluffes ge Wonnen sein. Die Rechnung würde dann den Nachweis über die Benutzung des der Verwaltung damit gegebenen Vertrauensvotums liefern. Denn nicht in der Zusammenstellung der doch meist auf approxi mativen Ziffern beruhenden Voranschläge, sondern in der Rechnung muß das Kriterium für die Verwaltung gesunden werden. 3. ^ Die Haushaltpläne des Bezirksvermögens, des Leihhauses und der Sparkasse, des Johannishospitals und der drei Blindenstiftungcn gehören nicht in das städtische Budget und sind nur in einem An. hange demselben anzusügcn. Von der sehr zeitraubenden Zusammenstellung und Drucklegung eines besonderen UeberrcichungSschreibens an Ihr geehrtes Collegium wünschen wir abzuiehen. Soweit nöthig, werden die Erläuterungen den Etats beigedruckt oder mittelst besonderer Zuschrift motivirt. Eine Vergleichung mit den Ansätzen des vorjährigen Budgets wird die Berathung erleichtern und die Uebcrsicht fördern. Nach Abschluß säinnitlicher Lontcn werden wir eine Zusammen stellung derselben mit vergleichender Angabe der vorjährigen Ansätze ausstellcu lassen und mittheilc». b. Die Erfahrung hat gelehrt, daß auch die völlige Durchberathung des Budgetentwurss einen richtigen Einblick i» die Gestaltung des Dcsicits und alio auch in dessen Deckung nicht gewährt. Erst die abgeschlossene JahreSrechnung, zusammcngehaltcn mit Ihren Ab strichen, kann in dieser Beziehung eine sichere Unterlage bieten. Ebenso ersahriiiigsinüßig kommen eigentlich nur die Conti 8, 9 und 88 in Betracht, wenn man nach völlig beendeter Berathung noch Abminderungen am Budget-Deficit versuchen wollte. ES ist daher zulässig und zweckmäßig, jede einzelne Budget- gruppe, vor Allem aber die einzelnen Specialbudgets, mit Ausnahme der Conti 8, 9 und 38, welche zuletzt zur Berathung gelangen, so- sort nach ihrer Ausstellung durch Rathsbeschluh sammt Unterlagen a» Sie abzugebcn". Hieran knüpft der Herr Referent die Bemerkung, daß der Finanzausschuß sein Unheil über die neue Einrichtung ausschieben viüije, bis es sich gezeigt habe, wie dieselbe sungire. Sodann geht der Herr Referent zu den einzelnen Tonten über. Zu Conto 1 „RathSstube" beantragt der FinanzauSichuß, 1) Abtheilung XV Pos. 70 der Ausgaben „Buchdruckerkostcn 9000 aus 8000 .M zu ermäßige»: I) tm klebrigen das Conto 1 mtt Ausnahme der noch zu begutachtenden Pos. 28, 4l (Hinzuschlagung dieser Vergütung zum pensionsberechtigten Geballe), 57, 60. 78, 97, 99, 148, sowie Abtbciliiiig Bauamt (XXII bis XXV) der Ausgaben in den Einnahmen und Ausgaben zu genehmigen. *) Eingegangen bei der Redaction am 18. Januar 1883. Die in Antrag 1 gedachte Herabsetzung der Pos. 170 bei Ab. «Heilung XV werde namentlich mit Rücklicht aus die bezüglichen Ergebnisse der 1881er Rechi'ung voraeschlagen. Herr Reichert beantragt zu Position 47 der Au-gaben, den fertig gestellten Haushaltplan durch Drucklegung weiteren Kreise» zugänglich zu machen. Herr Redner erinnert, daß er de» gleichen Antrag schon früher gestellt habe. Tie Sachlage habe sich infoser» noch geändert, als der Rath ohnehin jetzt beabsichtige, den Haushaltplan nach Fest- 'tellung für das Collegium drucken zu lassen. Der Antrag wird nicht unterstützt. Die beiden Ansschußanträge finbea einstimmige Annahme. Zu Conto 2 „Polizeiamt" wird dem Ausschußgulachteil gemäß einstimmig beschlossen, dieses Conto in den Einuahulcu und Ausgaben zu genehmigen, bei Conto 3 „Stadtverordnete" werden die folgenden Anträge vom Finanzausschuß vorgeschlagcn, als: 1) dieses Conto in de» Ausgabe» (Einnahmen sind nicht zu ver zeichnen gewesen) zu genehmigen, 2) bei dem Vorstände des Collegiums den noch unerledigten Antrag wegen Anschaffung eines geeigneten Berathungslisches von ovaler Form für das größere Sitzungszimmer in der Allen Waage in Erinnerung zu bringen. Herr Or. Jerusalem bemerkt zu Antrag 2. daß durch die jetzt vorgenommene Zuiainmensetzung der betreffenden Tische in ein Viereck Abhilfe nicht getroffen sei. Man könne auch jetzt noch am einen Ende des Tisches nur mangelhast verstehen, was am andern Ende gesprochen werde. Herr Redner bittet, da der Gesammlvor- stand dem früheren Anträge des Collegiums wegen Beschaffung des Tisches sich nicht gefügt habe, de» Antrag in Erinnerung zu bringen. So unbedeutend diese Sache sei, habe sie doch für ihn principielle Wichtigkeit, da, wenn der Vorstand den einstimmig gefaßten Be schlüssen des Collegiums keine Folge leiste, man sich darüber nicht wundern dürfe, wenn der Rath den Anträgen des Collegiums nicht Nachkomme. Herr Vorsteher vr. Schill entgegnet, ein einstimmiger Auftrag an die Vorsteher, einen ovalen Tisch anzuschaffen, dem diese nicht genügt hätten, sei nicht ertheilt worden. Die Sache sei nur dem Gesammtvorstande zu einer Erwägung überwiesen worden. Der Vorstand habe die Sache erwogen, auch das Gutachten des Herrn Fiedler gehört, welcher sich dahin ausgesprochen habe, daß bei Verwendung des Saales zu anderen Zwecken, insbesondere bei Anwesenheit vieler Personen in dem Saale cm Tisch, wie solcher von Herrn Or. Jerusalem gewünscht werde, sich nicht unterbringcn lassen würde. Im Uebrigen sei man im Gesammtvorstand nicht überein stimmender Ansicht gewesen, insofern daS Bedenken erhoben worden sei, daß durch Anschaffung eines solche» ovalen TilcheS dem Ucbel- jtande nicht abpcholie» würde. Dieser Ansicht müsse er selbst sich anschlicßen, und werde er daher gegen die Anschaffung stimmen. Herr Fiedler bestätigt seine Begutachtung ni der Weise, wie dies der Herr Vorsteher angeführt hat. Herr vr. Jerusalem muß bei seiner Ansicht stehen bleiben. Es sei ihm seinerseits vom Herrn Vorsteher gesagt worden, daß cm besonderer DiSvositionssond da sei. aus welchem der Tisch ohne Weiteres beschafft werden könne, und habe er mit Rücksicht aus diese Ausklärnnq seinen Antrag dahin modisicirt, daß der Vorstand mit der Beschaffung eines passenden Tisches beaustragt werden solle, was seitens des Collegiums einstimmig angenommen worden sei. Cr wurde gewünscht haben, daß der Vorstand, wenn er die Be- schaffung des Tisches nichl sür zweckmäßig gehalten, dem Collegium hiervon Miitheilung gemacht hätte. AuSschußantrag 1 wird einstimmig angenommen, Antrag 2 aber mit 26 gegen 22 Stimmen abgelchnt. Das Conto 4 „Pensionen, Wartegelder und Unter- st ü tz u n g e n " wird in Ausgaben (Einnahmen sind nicht zu verzeichnen gewesen) einstimmig genehmigt, während man Conto 5 „Stadtorchcster" nach dem Ausschußantrage in den Einnahme» und Ausgaben genehmigt. Conto 18 „Museum" wird, vorbehaltlich der Beschlußfassung über Pos. 9 der Ausgaben, von dem Finanzausschuß in den Einnahmen und Ausgaben zur Genehmigung vorgeschlagen. Herr Grimm bemerkt hierzu, daß daS Museum zu wenig zu gänglich sei. Hierbei sei insbciondere auch zu erwähnen, daß für Abgabe von Schirmen, Stöcken rc. Bezahlung erhoben werde. Er bitte ins Auge zu fassen, daß kein Garderobcgeld mehr erhoben werde, und daß das Museum selbst leichter zugänglich gemacht werde, wie dies bei ähnlichen Anstalten im Auslande der Fall iei. Namentlich sei es wünschcnsivcrlh. den Besuch ün Sommer mährend der Nachmittagsstunde» länger zu ermöglichen, auch die Zugänglichkeit zu den Handzeichnungen zu erleichtern. Herr Oberbürgermeister vr. Georgi macht in letzterer Beziehung darauf ausmcrksam, daß die betreffenden Sammlungen jetzt an mehreren Wochentagen, allerdings nur iür eine gewisse Anzahl von Personen, zugänglich seien. Eine gewisse Control« sei hier aller- dings nöthig. Die Anregung wegen Verlängerung der Eintrittszeit werde der Rath in Erwägung ziehen und könne man dieser Anregung wobl entsprechen. Ter AuSschußantrag findet die einstimmige Annahme des Collegiums. Ebenso wird zu Conto 30 „Fleischhallen" der Ansschußantrag, dieses Conto mit Ausnahme der Pos. 7 und 14 der Aus gaben, worüber der Bauausschuß berichten wird, in den Ein. nahmen und Ausgaben zu genehmigen, einstimmig angenommen. Zu Conto 32 „Schauspielhäuser", welches mit Ausnahme der Pos. 8 und 24 der Ausgaben, worüber der Bauausschuß berichten wird, in den Einnahmen und Aus- gaben zur Genehmigung vorgeschlagen wird, knüpft Herr Herrmann an daS von Herrn Proseffor vr. Arendt abgegebene Gutachten über die Bentilations- sragc an. Ter jetzige Zustand sei insbesondere im Neuen Theater ein un erträglicher; die Hitze in der Mitte der Vorstellung bis zu deren Ende eine sehr große, wogegen durch Oeffnen der Thüren sofort Zug entstehe. 'Nachdem Herr Redner noch an die neueren Fortschritte der Technik aus dem Gebiete der Vcntilationseinrichtungen erinnert, beantragt derselbe, den Rath zu ersuchen, wegen Anbringung einer Ventilation und der Kosten derselben Projecte und Berechnungen nach verschiedenen Systemen und von verschiedenen Technikern einznsorder», indem er hinzusügt, daß dieser Antrag ganz unverbindlich sei, da die Ergebnisse der Erörterungen ja noch weiter geprüft werden könnten. Weiter wünscht Herr Redner, daß die Figuren am Eingänge deS Neuen Theaters gereinigt werden möchten. Der Antrag bezüglich der Ventilation wird unterstützt. Herr Oberbürgermeister vr. Georgi hält eine Reinigung der Figuren sür unmöglich; dagegen würde eine Beschaffung anderer Figuren nach Miitheilung des Herrn Professor Hänel nicht allzu große Kosten verursachen. Herr vr. Jerusalem weist daraus hin. daß im Neuen Theater ein geeigneter Damen-Abort fehle und wünscht, daß, wie im Allen Theater, an den Parqueteingängcn Porlisren zur Zugvcrmeidiing angebracht werden. Er begnüge sich, den Rath aus diese Hebel- stände ausmcrksam zu machen und wolle besondere Anträge nicht stellen, da er nach den heute gemachte» Erfahrungen daS erste Ver fahren sür sicherer und erfolgreicher halte. Herr Stadtralh Schmidt-Söhlmann bestätigt die Ansicht des Herrn Oberbürgermeister vr. Georgs betreffs Reinigung der Figuren. Wege» Einrichtung eines anderen Damen-Aborts im Neuen Theater hat Herr Redner schon das Bauamt mit Einreichung einer Vorlage beauftragt. Herr Herrmann würde mit etwaiger Entfernung der Figuren am Eingang des Neuen Theaters einverstandcn sein. Durch An- bringung von Portiören dürfte jedoch die Entleerung deS Theaters bei FeuerSgcsahr erschwert werden. Herr Or. Jerusalem kann letzteres nicht zugebcn. Ter AuSschußantrag wird einstimmig, der Antrag des Herrn Herrmann gegen 3 Stimmen angenommen. Zu Conto 39 „Waagebühren» Aichamt und Münz» wesen" beantragt der Finanzausschuß: 1) daS Eonio in den Einnahmen und Ausgaben zu genehmigen, 2) dem Ralhc zur Erwägung zu geben, ob nicht durch Abschaffung der Waage,chcingcbühr eine größere Frequenz der Waage herbeizusührcn sei? Antrag S erläutert der Herr Referent noch dahin, daß man durch Beseitigung der G bührcn sür die Waagescheinc eine größere Frequenz in der Benutzung der Waage zu erzielen hoffe. Man nimmt beide Ausfchußanlräge einstimmig an. Den zu Conto 42 „Verschiedene Einnahmen und Aus- gaben" von dem Finanzausschuß empfohlenen Antrag. dieses Conto in den Einnahmen und Ausgaben zu ge- ncyniigen, sügt Herr Vorsteher vr. Schill, nachdem der Herr Referent daraus ausmcrksam gemacht hat. daß Pos. 20 „Unvorhergesehene Ausgaben" insolge eines Truckschleis irrthumlich statt mir ..90.000 Mark" nur mit „9000 Mark" eingestelli sei, de» wettere» Antrag hinzu: den Rath zu ersuchen, aiialog den Bestimmungen für die Sloatsdiener, Normen sür die z» gewährende Auslösung an Ralhsinilgluder resp. Bemme bei Reisen derselben auszustellen und dem Collegium vorzuiege», indem er an Po!. 5 „Reff, kosten" ankuüpst und empfthlcnswerther finden würde, sür die Allslösungen eine destimmie Taxe sestzustelle». Der Antrag wird unlersliitzl und hieraus ebenso wie der Ausschuß- amrag einsiumnig augenommen. (Schluß folgt.) Lriistall-Palast-Theater. Leipzig, 12. Februar. Die gestrige Vorstellung hatte durch da- Wiederaustrelen des Herrn Direct»: Präger, der durch be- dauernswcrihcS Unglück längere Zeit in seiner verdienstvollen Wirk- iamkeit behindert gewesen war, im Voraus wärmeres Interesse ge wonnen. Dieser ausgezeichnete Leiter des Krpstallpglast.Theaters und hochbelicbie Darsteller wurde nach Verdienst bei seinem Er scheinen durch Applaus begrüßt und auch durch Blumenspcnden er- ireut. Aber auch abgesehen von diesen, sehr berechligten Acte der Pietät konnte man gestern eine wesentlich gesteigerte Theilnahme des Publikums bei allen Theilen der wodlgelungencn Vorstellung er kennen. Gleich das erste Stück: „Die Kartenlegerin", Lustspiel von M. Günther, belebte, da sich die Mitwlrkcnden einer sorgsäiiigen Durchführung ihrer Rollen befleißigten, die Stimmung in trefflicher Weise, wczu weniger die etwas skizzenhafte Handlung selbst als der seinpointirle Dialog und »aiiicnttich die Charakteristik der beiden Hauptfiguren das Beste beitrugen. Der Autor hat die Anregung zu diesem Lustspiel und auch dessen Haupt,,ikall einer Erzählung entnommen, die vor Jahre» in einem der weitverbreitetsten illu strikten Journale abgedruckt war, und man darf ihm das Ver dienst »»erkenne», daß er mit Glück die Quintessenz benutzte, das Novellistische, soweit es nicht in muntere Lustspsilacuon mngewandclt werden konnte, abstreifte n»d besonders dein Dialoge einen feineren Geist auiprägte. AnS der Haupisigur, die in der Novelle eine durch Noch zum Karkcnlcger-Humbug herabgesunkenc vornehme Dame mit etwas sraglichen Principien gewesen war, ist nun eine interessante und anniuthigc Aristokratin, die seinen Humor enlsaltet und die Kartenlegerin, durch zusülligeS Mißverständnis; veranlaßt, nur fingirt, geinacht ivorden. Für diese Rolle eigne!« sich die Indio: dualttät und DarstelliingSwciie des Fräulein Charles ganz gut, wenn auch die schalkhafte Frau von Bähr ihren Esprit zuweilen »och sprühender hcrvorlretcn lassen könnte. Namenllich die Haupt sccne mit dem schnell zum Liebhaber entflammten Gutsbesitzer von Lainsdors spielte die begabte Künstlerin sehr lobenSwenh, wobei Herr Grundmann, der seinem LainSdors die richtige Zeichnung mit Frische und gcmüthlichem Humor verlieh, bestens seeundirte. Der blasirte und »ttriguanie Vetter und Diplomat von Storch bietet als nur flüchtig skizzirtcr Charakter dem Darsteller keinen ausgiebigen Anhalt zur Wirkung, aber Herr Präger gab ihm die richtige Verkörpern»!, und de» paffenden Ton DieS konnte der Frau Wrcde mit ihrer Wahrsagerin Frau Tilsow nur deshalb nicht gelingen, weil diese Rolle überhaupt haltlos und verfehlt ist. T,c Kaimuerjungser des Frl. Lilia sügte sich dem guten Ensemble ziemlich befriedigend a», müßte sich aber einer deullichcren und schärferen Aussvrache befleißigen. Die gestern zum ersten Male vorgesiilirke Paffe: „Die Wein probe" oder Mauerkopp, von Fcllechner und Helmerding, ist ein ganz amüsanter drainaiisirtec Scherz, der einst durch Helmcrding's Binuosiiat zu einem nur unicr seinen speciellen Verehrern möglichen Ersolge gebracht wurde. Die Pointe desselben ist ein Bekehrniigsoersuch, den der >oviaie Weinhändler Keltermann an seinem zun, Pantoffelhelden und Wassertrmkcr verdorbenen Neffen auszusühren gedenkt, aber den falschen erwischt, nämlich den aus gepichten Burcaudiener deS Neffen, der seinerseits, durch eine Photographie irrcgesührt, den lustigen Alle» sür den verruchten Ein brecher Mauerkopp hält und durch Spirituofftäl sestinachea will. Eine solche drollige Zcchersccne imt gründlicher Weinlaune ent schädigt hinreichend sür die auffällige» Mängel deS Stückes und erheiterte das Publicum um so mehr, da Herr Präger als Burcau diener Ziejcmer und Herr Wrede als Weiiihänvler Keltermann beste Laune und vollen Aufwand ihrer Komik hiuzubrachlen. Namentlich der Ersterc cxcellirlc durch feine charakteristische Drolerie, die bis ins Kleinste rollcngerecht und doch von Ueberlrcibuug frei war. Mit den weniger dankbaren Rollen des Assessors Roth, des MäßigkeitSver einlcrs, seiner Frau Marie, die den Pantoffel schwingt und daS Wassertrinkcn erzwingt und des Dienstmädchens fanden sich Herr Grundmann und Frl. Bcrger-Wilewsla gut, Frl. Lilia er träglich ab. Viel Beifall erweckte zum Schluß »och das Ballet: „Carnc- vals-Abenteuer in Paris", von welchem nun auch mit Recht der unnülhige Ballast eniec scheinbar verbindenden Handlung hi» weggenommen ist, so daß sich nlinmehr die reizenden 9 Tänze un gezwungen aneinanderrcihe». Besondere Auszeichnung saiidcn und vcrdiemcn dabei Herr BaUetincistcr Genüe, g)err Oehlschläger, Frl. Zinimermaun, Rodmann, Forsmann, Horuemann und Dalvini. L. Entscheidungen des Ueichsgerichts. (Abdruck ohne Angabe der Quelle wird gerichtlich verfolgt.) Ucder den RechtSbcgrifs der Notbwehr — tz. 53 Str.-G.-B. — hat sich VaS R.-Gcr., II. Str.-Senal am 14. November v. I. in der Strafsache wider den Landwirth N. zu B. ausgesprochen. Der Thalbestand war folgender. Am 28. Psai l882 begaben sich der Angeklagte N. und der Hauslehrer W. nach de», Hollatz'scbcn Gasthose zu M. und verlangten von de», vor der Hausthnre sitzenden Wirlhe Hollatz Bier. Dieser, veranlaßt durch daS unpassende Be nehmen, welches die Beiden bei einer früheren Anwesenheit gegen seine Töchter gezeigt balle», erwiderte ihnen, daß er für sie kein Bier habe. Dcffenungeachlet gingen dieselben in daS Gastzimmer und riesen nach kein Kellner. Nachdem eS daraus zwischen ihnen und de», draußen befindlichen Hollatz zu eine», Wortwechsel gekommen war. bei dem N. und W mit Messern gedroht halte», kam Hollatz in das Gastzimmer und erklärte ihnen, sie sollten sein Local verlassen; wenn sie eS »ichl thäten. würden sic einen Hanssriedensbrnch begeben und er von seinem HauSrcchte Gebrauch machen. Tie Beiden leisteten jedoch der Aufforderung keine Folge, woraus Hollatz den Pelzbändlcr Krämer berbciholte und in dessen Gegenwart feine frühere Erklärung wiederbvilc. Als nunmehr N. noch äußerte, Hollatz habe sich siege.mäßig benommen, gab dieser ihm eine Ohrfeige, packle ibn »no warf ihn zur Tbürc hinaus N. kehrte aber zurück, stürzte sich ans Hollatz und stach diesen mit eine», Messer in Hals ober Schulter. Auch »achte», er von Hollatz zu Boden geworfen war, führte er, wahrend Hollatz aus ihm lag. noch mehrere Slicbe gegen dessen Kops Schließlich gelang es dem Untcrosficicr Wcinrcich die Kämpfenden auseinander zu bringen. N., welcher deshalb vom Landgericht wegen Hausfriedens bruchs und vorsätzlicher Körperverletzung verurlhcilt ist, wendet in seiner Revision em, daß die Frage, ob er sich im Stande der Nvlbwehr befunden habe, zu Unrecht darum verneint sei, weiter den Angriff dcSp. Hollatz pro- vocirtbabc und dieser Aiigrffs ein bo rech l > gler gewesen sei. DaS R.-G. bat die Revision verworfen, da der Angeklagte dadurch, daß er den, Wirtbe Hollatz in dessen eigenem Locale mit dem Messer drohte und ihn bereinzukoinme» aufforkerte. den Angriff deS v. Hollatz. insbesondere die Ohrfeige, welche er vcn diesem erhalten, provccirt hat; auch ist Hollatz »ach allein Porangeganacnen berechtigt gewesen, von seinem HauSrechtc Gebrauch zu machen; dieser voll kommen berechligten Gewaltausnbunz gegenüber kann von einer Netbwcbr nicht die Rede sein. Nach H. 53' Str.-G.-B. setzt die Netbwcbr einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff voraus, zu dessen Abwendung eine Berlbeikigiing erforderlich ist Nachdem aber N. die Obr- scige erbalten batte und von Hollatz aus dem Zimmer ent fernt war, fehlte eS, als er widerrechtlich in da» Zim mer zurückkebrte und den Hollatz mit dem Messer stach an eine», gegenwärtigen Angriffe, gegen ihn. Er ver- Heid igle sich nicht gegen einen solchen, sondern war elbs« der widerrechtlich Ängreiienre und Umstände, aus denen gesolgcrl werden mußte, daß N. bevor er mit den Messer stichen sorlsulir, in den Zustand der Nolbwehr gcralhen war, stellt bas Landgcricht nicht sest. Daß Hollatz, nachdem er den Messerstich erhallen halte, den N. zu Boden warf, un, üch seiner zu erwehren, war jctensallS kein rechtswidriger Angriff und cö kann daher von cincr Nvlhwehr bei kein Angeklagten in der Thal nicht die Rede fein. Nachtrag. * Leipzig, 12. Februar. In kein neuesten (10.) Der- zeichniß der beim Reichstag cingegangenen Petitionen sind folgende Petenten auS dem Königreich Sachsen ausgeführl: 9k. Neubert zu Oberwinkel bei Waldenburg bittet, zur Ver- bülung von ^ecunsällen die Einsuhrung doS elektrischen Lichts im Schiffsverkehr zu erwirken, Eduard Kolbe in LeiSnig und Alberl Tippner in Dresden übcircichcn cbensallS Vorschläge zur Verhütung von Sccunsällen, 'Albert Glühman» in Dresden beantragt Zollsreikeit sür cicheneS Faßholz und Erhöhung deS EingangSzolleS sür fertige Fässer und Faglbeite, die HandelS- und Gewerbekanimcr in Dresden bitlet um Annahme deS von dem Adg. v. Kardorff eingcbrachlen GeietzenlwurseS. betreffend die Abänderung deutscher Münzgesetze, L. Kaden i» Oberwiesen thal bittet um Gewährung eines Darlebnö, die Handels-und Gewcrbckammer i» Dresden beanlragt gleichmäßige Zoll- tarisirung für ausländische Fettwaaren, Petenten ans Mylau, Aue, Burgstädt. Chemnitz. Evtditz, Dobeln. Greß-nvain, Leipzig. Lindenau, Meißen, Meerane. Peniq, Rabenau erklären sich gegen Einsührung obligatorischer Arbeitsbücher sür erwachsene Arbeiter, der Vorstand deS Allgemeinen Deutschen Buchhandlungs - Gebilsen - Vereins in Leipzig bittet, kabin zu wirken, daß diejenigen Vuchhanklungsgebilsen und Lehrlinge, welche einer Bcrussirankencasie angebören, von de», ZwangSbcilritt zu den Orlskraukcncaffcil befreit werden. * Leipzig. 12. Februar. In dem von der Wahl- prüsungs-Commission deS Reichstages erstatteten schriftlichen Bericht über die von ihr beanstandete Wabl des Abgeordneten Reich. Vertreters deS 3. sächsischen Wahlkreises (Bautzen), findet sich als Beilage 6. folgender Erlaß des Bahnhoss- inspectorS Nicolai in Bautzen, der mehrere Tage vor der RcichStagSwabl im Oktober I88l in verschiedenen Zimmern deS dortigen Bahnhöfe« angeschlagen worden ist: Angesichts der nunmehr unmittelbar bevorstehenden ReichStagS- wahl sordere ich das unlerhabcnde Personal, soweit eS wahlberechtigt ist, nochmals aus, von diesem Rechte allseitig Gebrauch zu machen und bemerke dabei, daß Jedem ohne Ausnahme die nöthige Zeit zu dem Gange i» daS Wahllocal gewährt werden wird. Kann es mir selbstverständlich auch nicht cinsallen, nach irgend einer Richtung hin einen Druck ausüben zu wollen, so erwähne ich hierbei doch, daß der Staat von Jemandem, der durch ihn seinen Unterhalt empfängt, auch erwarte» darf, daß dieser sür ihn und nicht gegen ihn wirkt, und daß eS somit sür keinen von uns schwer sein kann, zu entscheiden, wem er seine Stimme geben wird, sind doch namenllich in letzter Zeit die Ziele und Bestrebungen sowohl der conjervativen Partei, die für die Regierung, als auch der Fort schrittspartei, die gegen dieselbe arbeitet, bekannt genug geworden. Ich selbst gehöre der conscrvcttiven Partei an und wähle Herrn Rittergutsbesitzer Reich, habe auch in der BorauSsetzung, daß die meisten von uns die gleiche Absicht haben, eine genügende Anzahl aus diesen lautender Stimmzettel vorräthig und werde dieselben rechtzeitig zur Bertheilung bringen. Bautzen, den 24. Oclober 1881. Nicolai. * Leipzig. 12. Februar. Die hiesige könial. Amts- hauplmannschast nimmt, nachdem sie in Erfahrung ge bracht hat, daß die an den Sonnabenden und an den Vor abenden zu den Feiertagen stattsindenden Lustbarkeiten zu weilen auch über >2 Unr NacklS ausgedehnt worden sind. Veranlassung, aus die betreffende Verordnung vom Jahre 1874 zurückzugreisen, wonach an den bezeichnet«:» Abenden eine Ucberscbreilung der MittcrnacktSstunde bei solchen Lustbar keiten nicht slaltsinden darf. Die genannte Bcbörde schärft daber die erwähnte Verordnung ausdrücklich ein und erwartet von den Bürgermeistern, Gemeindevorständen und Gutsvor stebern ihres Bezirks, „daß ihrerseits aus möglichste Be seitigung der wahrgenommenen Unsitte, daß in den Schank- localen an den Sonnabenden die Nacht hindurch gezecht und gespielt wird, hingcwirkt. bezw. aus Einführung einer Polizei stunde gedrungen werde". * Leipzig, II. Februar. DaS „ActionS-ComitL deS Allgemeinen deutschen Handwerkerbundes" übermittelt lunS einen Ausruf an die Handwerker Deutschlands, in dem energisch sür die durchgängige Einsührung der Arbeitsbücher, auch sür die Arbeiter über 21 Jahren. Stellung genommen wird. Gegenüber der Mittheclung, daß beim Reichstag Petitionen mit 99,000 Unterschriften gegen die obligatorischen Arbeitsbücher eingegangen seien, heißt es in dem Ausruf: „Wir baben beschlossen, an die 100,000 Stimmen sür die Ei,ffj,hr„ng zu sammeln und einznreichen." All' Verbands-, Jnnungs-, Gewerbe- und Fachvereins-Vor- stänte i», deutschen Reiche werden ausgcfordcrt, „kurz und bündig Petitionen für die obligatorische Einsührung der Arbeitsbücher zu entwerfe» und den, Reichstage in den aller nächsten Wochen cinzuscnde»." Wir glauben, daß eS mit der Erlangung der 100,000 Unterschriften gute Wege haben wird. U Leipzig, 12. Februar. Am künftigen Donnerstag, den 15. d. M., begebt einer unserer Mitbürger, der Instru mentenmacher Herr Johann Gottlob Neinbardt (Sidonien- sirage 46) lsicr nebst seiner Ebcsrau, Marie Tberese geborenen Hartmann, das seltene Jubiläum der Goldenen Hochzeit; wie wir erfahren, erfreut sich daS Jubelpaar trotz seines hohen Alters noch der besten Gesnnkhcit und vollen Rüstigkeit. — Am Sonntag Abend bictt die Gesellschaft „Eheruscia" einen humoristischen Abend in, Restaurant deS Herrn Heilig ab. Der Verein, welcher seil nabe >0 Iabren besteht, wußte seinen Gästen eine» recht genußreiche» Abend zu bereite». DaS Programm batte sebr hübsche Sachen verzeichnet. Da das >0. StislnngSscsi bevorsteb!. werde» wir bald wieder Gelegenheit haben, über den rührigen Bereu Weiteres zu berichten. — In dem in der SonntagSnnmmer befindlichen Referat über den Leipziger Baulecbnikervercin ist das Wort „Arbeiter" wobnbänser, weggelasien worden. Herr Thieine sprach über Mielb- und Arbeilcrwohnhäuscr. ) Leipzig, 12. Februar. In vergangener Nacht gab in eine», hiesigen Restauralionslocal ein als Gast anwesender fremder Slellmachergcselle wickerbolt zu Störungen Veranlassung, indem er mit Soldaten Streit ansing und sich nicht zur Ruhe verweisen lassen wollte. Er wurde deSbalb polizeilich ans kein Local gewiesen und da er gutwillig nicht gebe» wollte, gewaltsam binansgebrachk. Hierbei vergriff er sich tbäliich an de», betreffenden Poiizcibcamtcii, waS nun mehr seine Fettnalnnc, Tran'pert nach dem Naschmarkt und Jnhastirnng daselbst zur Feige batte. Eine» vorwitzigen Fteischcrgescttcn. welcher ccn Transport bis kabin be gleitete und den Arrcsialc» mebnach zun, Ungehorsam aus- sordcrle, nab», man schließlich ebenfalls am Kragen und bc- lörderle ibn in die Polizeiwache blneni. — Ein in, Georgen haus c unlcrgebrachler Eorrcclioncr. welchem beute zur Auf suchung von Arbeit und Unterkommen der AnSgang von da gestaltet worden war, sprang beute gegen Mittag, nachdem er sich 'eines ReckeS entledigt hatte, am Ranstädtcr Stcinweg beim AnSstuffe des MuhtzrabenS ui dw Elster von der User- mauer in daS Wa'ser brnab, um sich z» ertränken. Die dortige starke Strömung trieb ibn aber weitrr hinab biS nach der Gustav Adolpbslraßenbrncke. wo er sich an einem ibn, zu- geworscncn Seite anbielt und nacbinalS mittelst einer Leiter auS dem Flnffc beranSgcbolt wurde. Man brachte ihn in das nahe GccrgcnhanS zurück. — In der Sophiens» raße
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)