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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188409111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840911
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-09
- Tag 1884-09-11
-
Monat
1884-09
-
Jahr
1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1884
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Ihenerer wird. Loch ist die ganze Anlage «eueften Datum», die «ersuche werden fortgesetzt und kann der Erfolg daher wohl nicht «„»bleiben. Da der Torfmull klarer und auch humusreicher als der Braunichweiger ilt, so erfordern auch die biSder angewandten Tors« streu Closct» in Bezug aus die AuswursS-Oesfnnng eine Beraube, rung. nach deren Herstellung daun der Zadlitzer Torsinull niit bcstem Erfolg auch bei derartige» Llosc!» angewendet werden kann. Artdur Haupt. —r. Hannover, 9. September. Ra» einem Bericht über die Porlland-EemeutsabrikHemmoor erwähnen wir Folgende»: Während der Cemenlabsatz in der ersten Geschästspeciode, die den Zeitraum vom 15. August 1882 bi» 3l. December 1883 umtabte, inSgesammt 271,675 Fast betrug — pro Jahr ca. 197,580 Jab — sind in den ersten acht Monaten de» laufenden Jahre» bereit» 217,600 Faß effektiv verladen, und e» ist demnach in diesem Jahre ein Gesammiabsatz von annähernd 300.000 Fab schon heute als ge sichert zu betrachten, wcnn nicht noch unvorhergesehene Umstände eintrelen, die einen ungünstigen Einfluß ausüben. Diese beträchtliche Ausdehnung des Geschäft- findet zum Theil durch die allgemeinen Verhältnisse ihre Erklärung: hauptsächlich ist sie aber neben der Qualität des Fabrikat» den außerordentlich günstigen Verkehrswegen der am Bahnhose Warstade-Hannover der Unterelbe'schen Eisenbahn belegenen und mit dem der Gesellschaft gehörigen Hasen- und Ab- ladcplritzc Schwarzenhütten a. d. Oste, einem schiffbaren Nebenstub der Elbe, durch einen Schienenstrang verbundenen Fabrik zu ver dank-», die den Export nach allen Seiten begünstigen, wa» in diesem Jahre der niedrigen überseeischen Frachten wegen besonder» in» Ge- wicht fallt und im binnenländischen Geschäft elbauswärt» die Con- currenz in entfernteren Gegenden Deutschland» ermöglicht. Vorzüglich ist es aber die gute Verbindung mit dem nahe gelegenen Hamburg, wo für die begonnenen grobartigen Zollanschlußbauten enorme Quan titäten Portlaud-Cement zur Verwendung gelangen, welche der Fabrik einen gesteigerten Absatz, voraussichtlich aus viele Jahre hinaus sichert; auch die Zuführung der zur Fabrikation erforderliche» Kohlen und Hölzer erfolgt zu Wasser. Die Verkaufspreise für Portland. Cemciit sind in steigender Richtung begriffen, und der in diesem Jahre erzielte Durchschnittspreis stellt sich in Hemmoor insolge dessen höher als im Vorjahre. *— Hannoversche Ultramarin-Fabrik» vormal» August Egestorfs. Die am S. d M. stattgefundene ordentliche Generalversammlung genehmigte die Bertheilung einer Dividende von 8 Proc. und ertheilte Decharge. Die ausscheidenden Mitglieder des Verwaltungsralhs wurden wiedergewählt. *— Altona - Kieler Eisenbahn. Binnen Kurzem ist ein Jahr j.it Uebernahme der Altona-Kieler Eisenbahn durch den Staat abgetanst», und vertragsmäßig soll uach dieser Frist der Umtausch der Aktie» der Altona-Kieler Bahn in 4proc. ConsolS erfolgen. Die seiner Zeit von der Altona-Kieler Eisenbahn-Sesellschaft über nommene ZinSgarantie sür 15 Millionen bproc. Aktien der SchleS- wigsche» Babncn ist bei der Verstaatlichung der Altona-Kteler Bahn vom Staate übernommen worden, und der Umtausch der betreffenden garantirlen Aktien in sproc. Eousol» soll za gleicher Zeit mit den der Altona-Kieler Eisenbahn-Actien erfolgen. * Torluiiiiid, 8. September. Die Lage der Eisenindustrie ist seit unserem letzten Bericht eine unveränderte, wenig befriedigende geblieben. In Eisenerzen liegt da» Geschäft äußerst still, und Preise sind mehr als je gedrückt. Die Hochoscmverke arbeiten zur Zeit, der niedrige» Nohcisen-Notirungen wegen, äußerst ungünstig und sind gcnöthigt, aus alle mögliche Weise den Preis der Rohmaterialien zu drücken. Besonder» tendirt Puddelroheijen flau und eine Besserung hierin ist kaum zu erwarten; einige recht ängstliche Hüttenbcsiper solle» den größten Theil ihrer Roheisenproduction bereit» bi» Mitte 1885 verschlossen haben. Auch für die übrigen Roheisensorten sind Preisabschwächungen eiagetreten, besonder» für Spiegeleisen, welches in Folge dessen nur noch von sehr wenige» Werken producitt wird. Daß die Baisse sich auch ans Luxemburger und Jlseder Roheisen erstreckt, bedarf keiner weiteren Erwähnung. In der Walzwerk- brauche ist gegenwärtig ziemliche Beschäftigung vorhanden, speciell in Handels- und Lräaereifen» sowie Feinblechen zu Verzinkung», zwecke», und man hofft aus weitere, größere Engagements; leider aber sind die Preise höchst unlohncnde. In Stahlschicnen und sonstigem Oberbanmaterial find in der letzten Zeit ziemliche Ordre» cingelanscn und neue Submissionen stehen noch bevor. Die Eisen gießereien und Maschinenfabriken haben gegenwärtig gute und be deutende Bestellungen ubzuwickeln. Auch die Kesselschmieden sind größtenthcilS gut engagtrt. Dagegen befinden sich die Brückenbau- Anstalten ebenso wie die meisten Waggon- und Locomotivbau- Anstalten ohne genügende Beschäftigung. — In Kohlen beginnt der Herbstbedars sich langsam geltend zu machen, ohne indessen bis jetzt eine Preisänderung herbeigesührt zu haben. *— Leichtsinnige Fabrikation von Dampfkesseln. Die königl. preußische Regierung, Ablheilnng deS Innern, erläßt im ArnSberger Amtsblatt eine Bekanntmachung, die auf Thatsachen hin- weist, deren allgemeinste» Bekanntwerdcn im Interesse der Industrie dringend wünschenswerth ist. Am 12. April d. I. explodirte in der Druckerei der Gebr. Schnitze L Ruscher in M.-Gladbach die söge- nannte Dampfhütte, durch die fortgcschleuderten Stücke wurden zwei Meister getödlet und ein Arbeiter ichwer verletzt. Der explodirende Damvsapparat war von der Firma Kohn M. Eunner L Comp, in Manchester bezogen und am Tage der Explosion zum erstenmal in Benutzung genommen. Die amtliche Untersuchung hat ergeben, daß die schlechte Construction und das ungeeignete Material deS Damps- apparatS die Explosion größtentheilS verschuldet hat. Es genügt, daraus hinzuweisen, daß der vordere Boden deS cnlindersörmigen Apparates, ebenso wie der Berschlußdeckel au- Gußeisen hergestellt waren, daß dieser vordere gußeiserne Boden eine quadratische Oesfnung von 147 Tentimetern im Lichten für den gußeisernen Berschlußdeckel hatte und daß die zur Aufnahme der Deckcldichtung bestimmte Kehle des vorderen Bodens wie auch ein Lharnier deS BerschlußdeckelS deS als neu bezogenen Apparate» bereits von früher her gebrochen und schlecht geflickt waren. Da ein strafrechtliches Einschreiten gegen die englische Firma, welche durch die Lieferung de» schlechten Damps- apparatcS den Verlust zweier Menschenleben mit herbeigesührt hat, aussichtslos ist, so ist eS nothwendig, den Namen und das Verhalten der englischen Firma wenigsten- der öffentlichen Beurtheilung zu übergeben. (S.-L.) *— Hibernia und Shamrock BergwerkS-Actiengesell- schast. Die Gesellschaft erzielte, wie mitgethcilt wird, im ersten Halbjahre 1884 einen Nettogewinn (d. i. abzüglich der Gcnerat- unkosten) von rund 840,000 gegen im ersten Semester 1883 rund 70l,000 ./s. demnach im ersten Semester d.J. mehr 139,OM^ll *— Die Zuckersabr i k AhrenSbruckhat den letztenSonnabend ihre Zahlungen eingestellt. Man war bemüht, ein Arrangement zu treffen. Das Amtsgericht hatte sogar den Antrag aus ConcnrS zurückgcwicsen, das Landgericht hob diese Verfügung jedoch aus und so wurde der ConcurS erklärt. Unmittelbar daraus traten die Gläubiger zusammen und gewährten, damit der EoncurS aufgehoben werde» könne, ei» Moratorium von 2 Jahren. Die Aushebung de» ConcurftS steht also unmittelbar bevor. 8d,I. Ans Vcm «Sroftberzogthu« Hessen, 9. September. Wie die Ernte im Allgemeinen gut ausgefallen ist, so hat der Tabakbau, der in unserer Provinz besonders in Flor steht, im Spec>el!cu dieses Jahr sehr reiche Erträge geliefert. Dabei ist die Waarc sehr gut und der Schaden, den gelegentlich der Hagel anrichtrte, kaum nennenswerth. ES wurden über 1600 Morgen Tabak mehr gebaut als im vorigen Jahre. Da» Erträgniß wird aus 15,000 ./k veranschlagt. Die Steuern, die gezahlt werden müsse», sind sehr ncnnensiverth, genau wird sich deren Höhe erst später scstsolle» lassen. Hochinteressant dürfte für Ihre Leser die verbürg! - Mittheilung sein, daß der meiste Tabak von hier exportirt wird! Wie viele Cigarren, die dann unter fremden Bezeichnungen wieder in den Handel kommen, mögen aus einheimischem Tabak gefertigt werden! *— Preißelbceren-Ernte in Bayern. Einem Leipziger Geschäft-Hause ist solgcnder Bericht zugegangen: „Laut überein stimmende» Nachrichten vo» bisherigen Lieferanten müssen wir Ihnen mittl,eilen, daß die Frühjahrsröste in hiesiger Gegend die Preißel- becrblüthe total vernichtet und somit >ede Aussicht aus eine Ernte genommen haben. Man hatte bisher allgemein der Hoffnung Raum gegeben, daß die Spätlese doch noch einigen Ertrag lieser» würde, jedoch ta hierzu bereits mit dem 1. d. MtS. der Termin gekommen, sicht man sich auch hierbei vollständig getäuscht. E» bleibt uns mithin nichts weiter übrig ol» bei diesem Geschäft die Hoffnung zunächst aus kommendes Jahr zu setzen." *— Surtnxo ck'entrepüt. Die oberbayerische Handels- und Gewerbekammer berieth in ihrer letzthin stattgefundenen Sitzung, welcher auch rin Vertreter de- Ministeriums de« Innern beiwohnie, zunächst über die 8„rlaxs ck'eotrepüt. Von 22 Münchner Firmen waren Gutachten eingetausen, von welchen sich 16 gegen, 4 für den Zuschlag, 2 als zur Zeit nicht interessant erklärten. Der Ausschuß beantragte in liebere,nstimmung hiermit, die Kammer wolle sich gegen die SnNaxc ä'entrapüt aussprechen. Der Referent, Herr Großhändler Schuster, führte an der Hand der stet» steigenden Im- portziffern sür Kaffee und Tabak in Hamburg und Breme» au-, daß eine Nothwendigkeit sür eine soltli« Steuer nicht vorliege, die überdies ihre Wirkung verfehle und etwaige Bortheile nur um den Preis weit größerer Nachtbeile für den Süden und Westen Deutsch lands gewähren könne. Im Allgemeinen sei dringend wünschenS- werth. daß man endlich einmal dem Handel und Verkehr Ruhe lassen und die Wirkung der Zollresorm einige Jahre hindurch ab- warten möge. Die Kammer trat niit allen gegen eine Stimme dem Anträge des Ausschusses, sich gegen eine önrlaxo ä'entreM auSzu- sprechen, bet. Neiibtztzschsw, 8. September. Die heute abgehaltene, zahlreich besuchte Generalversammlung der ostböhmischen Zucke rsabri- kanten beschäftigte sich gleich wie die vor drei Wochen in Lau» ab- gehaltcnc Hauptversammlung der llordwcstböhmischea Zuckersadrikau- teu mit der Frage, welche Maßnahme» aus legislatorischem Weg» zur Bek.impsung der gegenwärtigen Zucke rkrisi« anzustrebcn seien. Die Beschlüsse der Lanner Berfammlung wurden auch hier als die hauptsächlichste» Punkte der gefaßten Rcsullio» acceptirt, welche in folgendem Petitum gipfelt: Der Verein ostböhmischer Zucker- sabrikanten stellt, die Nothwendigkeit eine- gemeinsamen Vorgehen- aller Zuckersabrikauteo sowohl im Interesse dieser als der landwirth- schasilichen Kreise anerkcnneud, an den Laadesverein sür Zucker industrie in Böhmen die Bitte, derselbe möge sich mit allen compe- tenten Organen, al» de« Wiener Lrntralvereiu. den Handels- kammeru rc., ins Einvernehmen fetzen und gemeinschaftlich mit dielen Körperschaften dafür Sorge tragen, daß die gerechten Wünsche der Zucker-Industrielle» verwirklicht und alle zur Abwendung der schlim men Folgen der gegenwärtigen Krisis führende» Mittel und Wege ergriffen werden. Die Resolution führt folgende Puncte an: 1)Die Contigenttrun-Szisfer sei von 11'/, auf 6 Millioae» herabzusetzea. 2) Die Ueberschüsf« seien jederzeit den Zucker, sabriken gutzuschreibea und zu restiiuireu. 3) Der Füllungsquolicnt sei nach diesen beiden Verhältnissen zu regeln. 4) Der Zucker-Export sei in jeder möglichen Weise zu schützen. 5) Die Verfrachtung sei im inneren Verkehre Oesterreich-Ungarn- aus Grundlage billigerer Tarifsätze zu regeln. 6) Den Zuckerfabriken seien Erleichterungen oder Mittel zur Erreichung billigen Lredite« ans fertige Waar« zu gewähren. Schließlich wurde eia Antrag angenommen, der Landes verein möge den Landtag ersuchen, sofort eine volkswirthschastliche Loniiiiission zu wähle», welche die Lage der Zucker-Jndustrie zu prüfen und vorbereitende Schritte zu thua hätte, um dem ReichSrathe bestimmte Anträge zur Abwendung der Folgen der jetzigen Zucker- krisis zu uuterbreiten. Ein Antrag aus Einberufung eine» tut», nationalen ZuckercongreffeS zur Erzielung eine» Einvernehmens wegen höherer Preise blieb tu der Minorität. (N. Fr. Pr.) Wie», 9. September. Die „N. Fr. Pr." meldet: Hansemaaa weilt iu Paris, Direktor Weiß von der Lreditaustalt reiste von Wien ab, wie man glaubt, gleichfalls uach Pari-. Dort finden Lonferenzen über die Möglichkeit statt, die Eonversion der Ungarrente innerhalb des gesetzlichen Termine- abzuschließen. Man verhehlt sich in der Gruppe die Schwierigkeiten der augenblicklichen Siluatioa nicht, doch scheint mindesten» bei einem Theile der Eonsortial- mitglieder die Auffassung zu bestehen, daß die Marktverhältnisse kein absoluicS Hinderniß für die Operation bilden. *— Oesterreichischer Holzhäudlertag. Der am 8. d. M. in Marburg abgchaltene äußerst zahlreich besuchte Holzhändlertag beschloß, die Aushebung der Resaction bei der Südbaha anzustreben, die Gründung einet üsterreichisch-ungarischen Holzhändler-Verbande» und die Ausstellung besonderer Usance-Bestimmungen sür den Holz handel. F Die Ueberfüllung im KaufmannSstaade» eine Frage, die im vorigen Jahre in Deulschland lebhaft erörtert wurde, ist auch in der Schweiz und iu Oesterreich Gegenstand eingehender Er örterungen. Auch „Die Kammer", Lentralblatt sür Haudcl und Gewerbe in Wien, beschäftigt sich mit derselben und weist daraus hin, daß diese Ueberfüllung allerdings zum Theil aus sehr weit reichenden volkSwirthschafiliche« Verhältnissen beruht, zum Theil aber auch auf einer gewissen Einseitigkeit in der Wahl der Richtung. Sie constatirt, daß die Ueberfüllung auch in Oesterreich vorhanden ist. wcifi aber daraus hin, daß Klagen von Principaleo über die Schwierigkeit, gewisse Posten mit guten Arbeitskräften zu besetzen, sehr häufig sind. Ganz tüchtigen jungen Kausleuten ist nämlich jetzt iu den zahlreichen Bankinstituten nud ähnlichen Anstalten Carriöre eröffnet, welch« zahlreiche Lortheile gegen über der Verwendung bei Privaten bietet und insbesondere die unter den heutigen Verhältnissen so werthvollr Sicher- heit in der Erwerbsstellung verleiht. Andererseits gewährt da» zu nehmende Ageutenwesen immer mehr Gelegenheit zur Selbst ständigkeit, ohne im Allgemeinen den Besitz bedeutenderer Mittel zu erfordern; hierin liegt übrigen» ein geradezu bedenkliche-Symp tom unserer Zeit, weil eben nicht bloS tüchtige, wennaleich unbe mittelte Kräfte diesen Ausweg zur Selbstständigkeit ergreifen, soudern auch solche, welche Unreise, Unkenntaiß oder Unzulänglichkeit hindert, sich einen hinreichenden Erwerb auf reeller Basis zu verschaffen, und die nunmehr jene Stellung anstreben, welche ihuea nur zu leicht Gelegenheit gewährt, lchädigeud tu da- commerzielle Leben einzugreisen. Unlautere Loncurrenz, leichtsinnige« Lreditgcwährea aus ProvisionShoscherei u. dgl. m. sind ja viel beklagte Uebelstände in kaufmännischen Kreisen, die wiederum mit der Beschäftigungs losigkeit und dem wirthschastlichen Ruine zahlreicher Kauileute Hand i» Hand gehen und dem Ueberangebote an gewisse» Kräften ent springen. Die starke Zunahme in der Zahl der kaufmännischen Betriebe bei gleichzeitigem Rückgang der Steuerleistung der größeren Unternehmungen in Nieder-Oesterreich steht gewiß damit im Zu sammenhänge. Au hervorragenderen Hilfskräften, die eine Ver wendung bei Privatuiiternehmuiigcn suchen, scheint also keineswegs Ueberfluß zu herrschen, wohl aber an Kräften zweiten und dritten RaugeS. ES ist jedoch auch hervorzuheben, daß dieser Ueberfluß nament lich in Schreibkräfte» herrscht, während rontinirte Magazineure, Ver käufer rc. wicdcrum nach den Aussagen vieler Principale keineSweg» allzu häufig sind. Auch hierin finden wir also die Spuren deS unserer Zeit anhasteudeu VorurtheileS, der Beschäftigung mit der Feder allzu hold zu sein, und können wir nicht verschweigen, daß der Grund hiervon zum Theile auch in unseren Handelslehraustalteu zu suchen ist, welche, etwa» einseitig vielleicht, bestrebt sind. Luch- Halter, Eorrespondenteu rc. heranzubildeu, nicht aber Handels beflissene, welche durch hinlängliche theoretische Ausbildung geeignet sind, jeden Zweig der weitumsaffenden kaufmännischen Thätigkeit zu erfassen und zur Zufriedenheit zu versehen." Da- Gesagte trifft auch aus Deulschland zu. wenn auch bei uu» die Uebersüllung vorzugsweise darauf zurückzusühren ist, daß eiue große Anzahl uu- genügend vorgebildeter junger Leute in den Kaufmannsstand eiatretea. *— Die Eröffnung der serbischen Bahnen und jene der Arlbergbabn wird von der „N. Fr. Pr." in ihrer Ueber- sicht über die verflossene Finanzwoche wie folgt begrüßt: „Fern im Osten, an den Usern de- serbischen Flusse- durcheilte gestern in mondheller Nacht der erste Eisenbahnzug da- Land und iu der serbischen Parlamentsstadt feierte mau bei dem Klange der Cham pagnergläser den Sieg der Lultur, der nun ein neues Gebiet er schlossen wird. Im Westen aber, an der Grenze Oesterreichs, wo die Alpenhöhen «och den Bodensee schauen und die Schweizer Re- publik uu- nachbarlich die Hand reicht, ist die Scheidewand gefallen, die zwischen zwei Ländern aufgcthürmt war, die Meisterschaft der Technik hat die gewaltige Natur gezähmt und heute schleppt da» keuchende Dampfroß zum ersten Male die Erzeugnisse unserer Pro duction über den kunstvollen Schienenweg der Arlbergbahn hiuaul in fremde Länder. Das sind zwei Ereignisse von epochaler Bedeu tung für die wirlhschastliche Entwickelung unsere» Staates. Zwei mächtige AuSfallthore sind geöffnet. Kämpfend wird die öster reichische Industrie nun vorwärts dringen können aus der Balkan- Halbinsel, ihrer natürlichen Machtsphäre und diese friedliche Occu patio» wird keinen Widerstand finden, weder in unseren Parlamen ten, noch bei unseren östlichen Nachbarvölkern, deren Lonsum ver- wohlfeilt, deren Production gefördert wird. TaS ist der richtige SiegeSzug an» Meer, der keine Besiegten schafft und un» die Häsen am Bosporus, am ägäischen Meere dienstbar macht; Spindel und Webstuhl sind die glücklichsten Eroberer und wcnn wir das Eisen ge brauchen. so soll e« nur der Pflug sein, den wir dem bulga. rischen Bauern liefern. Wie merkwürdige Erinnerungen rufen die Feste in Belgrad wach, bei welchen Herr Garaschaain dem französischen Capital den Dank Serbien» aussprichtl ES war eine stolze, phan tastische Idee, gereift in der tropischen Atmosphäre der Pariser Ueberipeculation, eine» selbstständigen Schienenweg, der die deutschen Grenze» nicht berührt, von der französische» Hauptstadt nach Kou- stanlinopel zu sübren. Eine sranzösische Unternehmung, unter mächtigem österreichischen Schutze, sollte diese Weltstraße beherrschen, den Arlberg durchbohren, die Orientbahneo bauen, unsere Staats- bahncn pachten und für Ungarn die neue Linie von Wien nach Belgrad schaffen. Da» lustige Gebäude in Paris ist zusammen« gebrochen, der bimmelstürmende Wahn hat kläglich geendet, und nun die ncoe Straße Paris-Koustantinopel zur Wahrheit werden soll, wird deutsch getoastet in dem Vankettiaale von Risch, und der serbische Ministerpräsident, der da« sranzSsiiche Capital seiert. meint jenes Capital, durch welch«« da« jnnge Königreich aus dem Zu- sammensturze der Pariser Börseu8kpoche gerettet wurde. Die Zeiten jener Finonzromantik scheinen weit, weit hinter uns zu liege», und eine raschlebige Generation erblickt bald nur eine alte Schauer geschichte tu dem. wa« sie selbst gesehen und mitverschuldet Hot. Der Weg von Part- uach Konsianlinovel wird zur Wahrheit, wir aber möchten egoistisch das Schwergewicht nicht nach den Endpunkten verlegt wissen. An« dem Herzen der Monarchie soll sich der Ber- tehrSstroni »ach zwei Wcltrichuinge» theile», und während die Er zeug» isse des GewerbefleißeS aus den Provinzen Oesterreichs im Oriente ikren Absatz finden, mögen die Naturschätze der ungarischen Ebenen über den Arlberg ihren Weg «ach dem westeuropäischen Markte nehmen. Konstantinopel. 10. September. Durch ein Jrade des Sultan ist Bedros Effendi mit den Operationen der Eonversion der türkischen Schuld in London betraut worden; gleichzeitig ist die Ottamanlsche Bank ta Paris beaustro-t, et»» Delegtrte» skr Parts zu desi,,»!>«». -tew-?)ork, 29. August. Die „New-Borker H.-Z." schreibt: Auf allen Judnsiriegcbieten macht sich jetzt da» Bestreben geltend, da« Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachträge wieder hcrzu- stellen durch Beschränkung der Production, welche entschieden dem Verbrauche voraugeeilt war. In den Maiiukaclurwaaren-Districten wurde der Anfang in dieser Beziehung gemacht, dann folgte eiue Vereinbarung der Kohleni»teresse»ten aus iemporäre Betriebs- eiustkllung im September, Aednliches geschah leite»« der Petroleum- producenteu und jetzl haben sich auch die Eisenindustriellen i» ihrer Mehrzahl zu gleichem Verfahren geeinigt. Die heilsamen Folge» dieser weisen Mäßigung machen sich bereit- durch eiue Befestigung der Teudenz. hier und da selbst schon durch Erhöhung der Preise der betreffende» Artikel geltend. In den Landesproducteu. sowie anderen Slapelartikeln, wie Kaffee, Lhee und Zucker, hat da« Ge- schüft in dieser Woche entschieden an Umsang -»genommen; ersreulich tst besonders die starke Exportbewegnng von Weizen. Die Situation de- Waarengeschästs, im Ganzen betrachtet, berechtigt zu der Hoff- uung, daß die Depressiv», welche wir durchzumachen gehabt, bald überwunden lein wird und wir am Beginn einer bessere» «era stehen. * Nrtp-Pork, 9. September. Der Werth der Produkten« anssuhr in der letzten Woche betrug 0,683,000 Doll. *— Außenhandel der Bereinigten Staaten tm letzten Fiscaljahre. Berichtigte osficielle Tabelle, nach Monaten, des Export« und Import» von Waarca und Lontanten: 1883. Juli August September Oktober November December 1884. Januar Februar März April Mai Juni Doll. Import. 58.537.9l1 62,124,869 54.559.892 63,240,955 62.555.938 56,437,947 25.999.265 56.008,966 63.370.005 58,179,76? 58.849,170 55,279,270 Export. 54.277,143 64.l>67.6l5 57,398,469 74,945,609 62,362.269 78,825,006 76,457,768 67,006,800 70,529,392 72,992,384 58,534,525 55,250.012 Handels-Bilanz. 4,250.768 1,942,746 2,838.577 ll.704,654 19,806,331 22,397,059 -t- 20,458,503 10,997,834 7,159,387 14,812,617 5,314,645 29,258 Total Doll. 705,123,955 807.646,992 4- 102,523,037 Hieraus ist ersichtlich, daß die Monate Juli 1883, sowie Mai und Juni 1884 einen Saldo zu Lasten, und die anderen neun Monate eineu solche» zu Gunsten der Bereinigten Staaten ergaben. Der Total-Jmport de» Jahre« stellte sich auf 705,123,955 Doll.; der Total-Export aus 807.646.992 Doll, so daß ein Saldo in der Handels- Bilanz von 102,523,037 Doll, zu Gunsten der Bereinigten Staaten resultirte. *— Die heurige Welzenernte der nordamerikanischen Union, die größte, welche da» Land jemals hervorgebracht hat, mag sich aus ungefähr 520,000,000 Bushels belausea. Bon der vor jährigen Ernte ist noch ein Ueberschuß von 40,000 000 BushelS vor handen, so daß Amerika im Ganzen 560.000.000 Bushels zur Ber- sügung hat. Hiervon gebraucht eS 255,000,000 sür Brot, 40,000,000 sür die Aussaat, 50,000,000 als Reserve, so daß 215,000,000 Bushels für die Ausfuhr vorhanden sind. Dieser Borrath ist so ungeheuer, daß er beinahe genügen würde, den Fehlbetrag von ganz Europa zu decken. Letztere- braucht nach der Berechnung englischer Statistiker 290,000,000 BushelS. Davon liefert Rußland ungefähr 50,000,000, Indien 40,000,000 und etwa 20,000,000 konimen auS anderen Län dern. Amerika hätte daher im günstigsten Falle bloS Gelegenheit, 90,000,000 bi» 100,000,000 Bushels an Europa zu verknusen und weiß nicht, was eS niit 115,000,000 bi» 125,000,000 Bushels aufangen soll. Die- ist so viel al- die Drittels-Ernte von 1880. — Die transatlantische Spcculation rechnet nun. daß dieser ungeheuere Borrath einen weiteren Rückgang der Preise zur Folge haben, hierdurch Amerika eiuca Vorsprung vor Rußland und Indien erhalten und die« zu einem wenigstens vorübergehenden Ausschwunge der Geschäfte führen werde. Trotzdem drängt sich den westlichen irmern die Ueberzeugung auf, daß e» ihre Hauplausgabe ist, die eizenproduction zu beschränken und anderen Gelreidearten, nament lich Gerste, Hafer und Mai- größere Ausmerksamkeit zuzuwcnden. Auch der Tabaksbau kann noch aus eio größere» Gebiet auSgedebiit werden, al- da- ist, in dem er gegenwärtig cultivirt wird. Der Weizenbau ist heute schon bloS noch sür den Großbetrieb vortheilhaft, und der kleine Landwirth muß aus bessere Berwerthung seine» Lande- und seiner Arbeit Bedacht nehmen. (Eingesandt.) Zur Caiialfrage. KW. Zwanzig Jahre lang windet sich die Eanalfrage wie die gefürchtete Sceschlange durch die Tagespresse und die betheiligteu Kreist. Noch immer harret die Ausgabe, eine Verbindung der Elfter mit der Saale hcrzustellcn, ihrer Lösung. Zwei Eoncurrenzprojecte bekämpften sich. Das eine, Leipzig-Wallwitzhasen, hat Lurch die Ab neigung der Ingenieure und Techniker gegen dasselbe seine Bedeutung schon verloren. (Oho!) ES bleibt somit nur das Projekt de- um 26 Kilometer kürzeren und ca. 10 Millionen billigeren Elster-Saalr- ca-ial- übrig. Die Richtung desselben vo» Plagwitz nach Merseburg ist bekannt, wir wollen jetzt nach einer kurzen Beickreibung der bei Äüsteneutsch anzuwendenden G. Meyer'schen Schissscisenbaha eine neue Idee des schöpferische» vr. Heine veröffentlichen. Der Plan der Schiffseilenbahn ist der folgende: Man denke sich die beiden Kopsstationeu des Canals durch je eia Schleußenthor versperrt. An dieses Schleußenthor wird, wie an den Perron im Bahnhofe, der eigentliche SchiffSeiienbahnwagea angeschoben und durch eine geeignete Vorrichtung wasserdicht ange paßt. Al- Schiffsbahnwagen denke man sich einen mächtigen mit Wasser gefüllten Kahn, welcher je nach seiner Größe aus mehreren eng zusammengekoppelten Wagen, wie bei der Verladung von Baum- stämmen auf EisenbahnlowricS, liegt. Die Wagen haben je nachdem 8, 10, 12 oder noch mehr Räder nebeneinander, von denen die vier inneren mit einem Spurkränze, die übrigen ohne denselben aus den Schienen lausen. Um eine möglichst große und ganz beliebige Beweglichkeit zur Beschreibung von Curven zu erzielen, ruht dieser mächtige Kahn auf Rollen, so daß jede Curve, ohne Gesahr zu ent gleisen. befahren werden kann. Dieser Schiffswagen wird also an da» Schleußenthor dicht angefahren, doch so. daß zwischen der Oeffnung de» Schiff-Wagen« und der de- Canals ein kleiner leerer Raum besteht. Dieser leere Raum wird mittelst Wasser aus dem Canal gefüllt. Diese Füllung ist sehr wichtia. Denn nun können die Oeffnungen dc-SchleußenthoreS und des Schiffswagen- (gewöhnlich sind es Thore) gelöst worden. In Folge dessen bleibt im Canal sowohl wie im Schiffswagen da» Wasser ruhig stehen, welche- ohne Füllung de« leeren Raume- bei Oeffnung der Thore zusammcnschlagea würde. Ist also die Füllung und Oeffnnng geschehen, so wird da« Schiff, ohne es nmzulenken, aus den Schiffswagen, d. h. in den mit Wasser gefüllten eisernen Kahn (der Deutlichkeit wegen behalten wir diese Bezeichnung bei) gefahren. Die Thore am Canal und am Schiffs wagen selbst werden geschloffen, da» Wasser de« gefüllten Raumes geleert, der Schiffswagen gelöst und eine vorgespannte mittlere GüterzugSlocomotive befördert den Wagen aus der Schiffseisenbahn über die Höhe hinweg und da- Schiss wird in derselben Weise au» dem Schiffswagen herau-gefahren, wie eS hineingesabren wurde. Diese- Ein- und Ausfahren sowie da« Fahren über die Höhe dauert beim Elster - Saalc-Canal nicht länger als 20 Minuten. Bei dieser ganzen Manipulation braucht das Schiff nicht umgelenkt zu werden; eS fährt in der Richtung, mit welcher eS vor Passiruug der Höhe ankam, nach Passirung derselben fort. Um überhaupt dem Fahre» von Eurven vornherein bei der Schiffseisenbahn vorzubcngen, ist diele mit dem Lanal im vorliegen den Fall so verbunden, daß der Canal sich eine ganze kurze Strecke au der Anhöhe hinzieht, so daß der Wagen, ans die Höhe gezogen, dort mittelst Weiche aus dos andere Gleis, welche- »ach der Fortsetzung de- Canal« führt, gerückt wird. In dieser Weise angelegt hat der Schiffswagen so gut wie keine Lurve zu passiren. Diese Beschreibung der Schisfseisenbahu wird deutlich zeige», baß sie eben so einfach wie sicher ist und daß durch Anwendung derselben dem Elster-Saale-Canal so gut wie keine Schwierigkeiten eutgegenstehen. Herr Nr. Heine geht aber in der Anlegung des Canal» noch weiter. Er will diesen Merseburg und Leipzig direct verbindende» Canal »och bis oberhalb Riesa sortsetzen. Wäre dieser Anschluß an die Elbe erreicht, so würde die Nordsee mit dem Schwarzen Meer verbunden sein. Denn von Hamburg paisirea die Schiffe die Elb bi« Ealbe, von dort bis Merseburg die Saale, dann den Lanal bis Riesa, von Riesa bis Meltick abermals die Elb«, von dort bis vudweis die Moldau und von Budwei« bis Koracubnrg an der Donau den Lanal, dessen Bau da» österreichisch« Abgeordnetrndan» bereits gesichert hat. Bon Korneubnrg über Wien erreichen die Schisse aus der Dona» da» Schwarze Meer. Diesen nenen Wasserweg, welchen vr. Heine ansgedacht, doch noch nicht der Oeffcnilichkeit vorgelegt hat, würde oen ganzen Handel mit dein Orient über Leipzig nach der Nordsee leiten. Leipzig würde als» durch die Verbindung der Nordsee mit dem Schwarzen Meere direct am Welthandel Theil nehmen. Die Richtung, welche der anzulegende Lanal von Leipzig nach Rieia haben soll, ist folgende: D:e Elster benutzend, tritt er zwischen Schleuß,-, und Zschocher an- derselben und führt nach Dölitz. Hier würde zur Ueberwindnng der Höhen eine Meyer'sche Schiss-ciien- bahn anzulege» sein. Bei Lirbertwvlkwttz, Seiserlsbain, Erd mannshatn, Ammelshain vorbei wird der Canal unterhalb Trebse» mittelst eines V.aducls, wie sie zahlreich in Frankreich und Italien angewendet worden, über die Mulde geführt. Dann streift er Obernitzschta, Pnrna, Burkertshain, Kühren, Deuischluppa, Striesa, All-Oichatz. Nauudcrs und geht in gerader Linie nach Stauchitz. Hier sälli er wieder und mündet oberhalb Riesa in die Elbe. Be- merkenswerth dabei ist, daß der Canal in der Nichlnnp Dölitz bis Stauchitz i» einer Horizontalebene vo» 80 Kilo»,, geht. Es ist dies gewiß ein großer Plan, welche» 0r. Heine aus- aedachl hat und der nicht schwer zu verwirklichen ist. Es wird Sache der Leipziger Industriellen und Handeltreibenden sein, den Plan zu unterstützen, ihn aber wenigstens einer gründlichen Prü- snng zu unterziehen, denn „rin großer Gedanke ist dcS Schweißes der Edlen werth". Patents Srttzeil,,»g van Patenten. Den iiachjolgcnd Genannte» au» Sachsen wurde ei» Patent aus dle daneben angegebenen Gegenstände und von dem angegebenen Tage ab erthrilt. Die Eintragung iu die Paleulrolle ist unter der angegebenen Nummer erfolgt. Nr. 29,172. „Zündholztehälter mit Selbstzündvorrichtung, vor nehmlich für Wachszündhölzer." T. Rem ns in Dresden. «°m 25. März 1884 ab. El. 44. Nr. 29,193. „Verfahren, Stoffbutzen an Knöpfen aus Holz, Horn, Steinnuß ,c. zv befestigen." Gebrüder Bennewitz ,n Neu stadt bei Stolpen. Vom 3. April 1884 ab. Ll. 44. Nr. 29,212. „Buttermaschine, deren Trog einen geneigten Boden hat." W. Serbe in Chemnitz. Vom 15. Februar 1884 ab. Cl. 45. „Pulverkrastmaschine." R. Hascher und W. B. in Netzschkau t. B. Dom 15. Februar 1834 ab. Nr. 29.135. Müller Ll. 46. Nr. 29,138. „Gasmotor, welcher sein Explosionsgemisch selbst be. welcher reitet." F. W. Rachholz in Dresden, vom 11. März 1884 ab. Ll. 46. Nr. 29,181. „Absaug-Apparat für Mahlmaschine» mit rottrendem Filtcrtuche." H. Seck in Dresden. Vom 16. März 1884 ab. Ll. 50. Nr. 2S,l82. „Rost sür Rüttelsiebe mit Sangwind." H. Seck in Dresden. Lom 16. März 1884. Ll. 50. Nr. 29,183. „Mischmaschine sür Mehl und ähnliche Substanzen." L. E. Mühlan in Wurzen. Bom 10. April 1881 ab. Ll. 50. Nr. 29,184. „Neuerungen an Tenlrifugalansschüttern." L. E. Mühlan in Wurzen. Bom 17. April 1884 ab. El. 50. Nr. 29,194. „Unterlage, welche daS Festsitzen de- Kammdeckels be wirkt." H. Schmantz tu Bautzen. Bom 4. April 1884 ab. El. 56. Nr. 29,130. „Apparat zur Darstellung von Nitroglycerin." vr. pl,il. C. D. A. Schroeder ta Dresden-Neustadt. Bom 28. Tc- cember 1883 ab. El. 78. Verkehrswesen. * Leltzztst. 10. September. Wie wir an- sicherer Quelle er- fahre», sind italienischerseit» die Quarautaine-Berord« „Magen aus der Brenner-Route sowohl, al« aus der St. Gotthard-Route wieder aufgehoben worden. Königliches Amtsgericht Leipzig. Haiisctaregiitcr Am 6. be». 8. Srptembrr eingetra,««: Daß die Firma E. Sachße L Eo. in Leipzig ihren Sitz »ach Reudnitz verlegt hat. — Herr Hugo Alfred Bruno Witt als Pro- curist der hiesigen Firma Eduard Schmidt. — Daß die hiesige Firma Emil Doß aus Herrn Friedrich Emil Ziegler in Lindenau über gegangen ist und dieser künftig Emil Doß Nachfolger firmirt, sowie daß demnächst diese letztere Firma weiter aus Herrn August Moritz Bergmann hier überzegangen ist. — Die Firma Julius Grau iu Leipzig (Nicolaistraße 10). als deren Inhaber Herr Julius-Eduard Wilhelm Gran daselbst und al« Procurist Herr Earl Julius Kühn. — Die Firma Lasimir L Co. in Leipzig (Berliner Straße lä) und als deren Jiil-aber Herr Earl Ludwig Casimir. Fabrikant hier, und Julius Wilhelm Lorey, Kaufmann in Dresden, künftig in Leipzig. LandwirthschaftlicheS. Ernte in Amerika. Xrw-Aark. 30. August. Getreide. Die Ernte nimmt überall guten Fortgang und sind die Farmer mit der Weizenernte in jeder Hinsicht zufrieden. Die Aussichten sür die Maisernte gestalten sich immer günstiger. Der bekannte Statistiker S. W. Tallmadge in Milwaukee, WiSc., gicbt aus Grundlage osfi- cicller Berichte seiten» der landwirthschastlichen Bureaus den dies jährigen Ertrag der Weizcnernte aus 530,000,000 Bushels an, davon Winterweizen 380,000,000 Bushels und Sommerweizen 150,000,000 Bushels. Der Gesammlertrag würde somit denjenigen irgend eines früheren Jahres um 25,000,000 Bushels, denjenigen des vorige« IahreS um 130,000,000 Buihel» und den Durchschnittserirag der letzten fünf Jahre um 80,000,000 Bushels übersteigen. Die Qualität des Weizens ist eine sehr gute und namentlich von Sommerweizen eine vorzügliche. Baumwolle. Der Stand der Pflanzen ist durchschnittlich überall ein guter und bleiben Ernte - Aussichten so günstige wie in der letzten Woche. Verloosungen. Oesterreichische NorSwcjtbahu. Da» Nummer-Bcrzeichuiß der am 1. September auSgeloosten Prioritäts-Obligationen 1. Emission befindet sich a»f S. 4777. Snbnlifsionen im September. 16. Obertiesenbach, Kirchenvorstand, Kirchcnbau; 16. Leipzig, Slraßenbau-Deputalio», Granit-Trottoirs; 16. Leipzig, Straßenbau-Deputation, Macadamarbeitea; 20. Posen, Magistrat, Blitzableiter; 20. Köln, RcchtSrhein. Eisenbahn, eiserner Ueberbau; 22. Köln. Linksrhein. Eisenbahn, Scitcnlaschcn; 22. Görlitz. BetricbSamt, altes Material; 22. Amsterdam, Holländische Eisenbahn, Kleineisenzeng. Zahlung-, Einstellungen. 4 HZ A»«e» wokan» >at«,ericht L L D- -Z Z- ZL Nct!e»gklell1ch-ft Zuckcrsabrlk «brki>«blia N»rkii«r,bch NbrnierSch «,>, I?.IN «IS LII g «. 3-edni,, HoNor»«>cher Lstkne Handei.^klcllich. vky« L Wrhrl«, z»d «zuim. R rik»n »Ueadiir, Nileaduri u» !«.w ib.iv 731 und ttdimicher L. Wehrle vier». i?krli» ev k.lv 1.10 IS.tI K. 8-n.tikk, Nkstaur.il., ,. tciicil vr-atrararg Brandenburg S.IV Sbeirau Maltilee geb. sti.ial >. Hau«, vikibrauer <?iachl.> u. ko« tirrmrarn tkr vraurr». »-H. a. H. LS lLW LII viilw« örcSien, Hau», »kM»Ika Srmbte» b-, ION, Äst Ist.iv E. M. Leideniot?'. Kaufmann LlkNkri, brirn, bk» l3.:o^4l, L.IV Alfred Merten, Brauereib sitzer ss. W. WinNer, Restaurateur u. rvchcn kbche» VS 1.1ia i«.IS l«lv Materialwiarendantler Hartd, wkißcnbr,.i.S rbaidbkimt.r «.st 2N.I, stg »ll 2»>ki Liebirl, Schuhfabrik,!» Wkistrabarg SS .0.10 Äst S.U Eisenbahn - Einnahmen. Kreselder Eisenbahn. August (provisorisch) 28,616 Total vom l. April 127,193 *— Lübeck-Büchener, Lübeck-Hamburger und Lübeck- Travemünder Eisenbahn. August provisorisch 394,289 gegen August 1883 definitiv 4M,739 /l (— 6450 ^k); seit 1. Januar 2.746.901 gegen 2,714,386 .4- definitiv in 1883 (-s- 32,515 »). Die Vergleichung der provisorischen Einnahmen ergiebt pro August ein PluS von 5221 .Al und bis Ende August eiu PluS vo» 89,162 Leipziger Börse am 10. September. Wen» die Lebhaftigkeit de- Börsenverkehrs als ein Gradmesser sür di« geschäftlichen Gewinnste der Börscnbesuchcr angesehen werden darf, so müssen sich die letzteren mit homöopalhischea Dolen begnügen. Die äußere Ruhe, welche neuerdinqs wieder in den Börsenräumea herrscht und die damit in engster Verbindung stehende Untbäligkeit des nach Aufregung und Gewinn begehrenden geschäftstreibendea vöisenpiiblicnms ist in der That kaum noch einer Berichärsung fähig. Wen» wir gestern von einem „Detailhandel" zu berichten hatten, so haben wir heut« dasselbe z» wiederholen. Nur einer überaus gtringsügiae» Anzahl von Papieren gelang es, noch einiger maßen da« Interesse in Anivrnch zu nehmen ««d in bemerken«, werthc» Beträgen an» dem Markte genommen zu werden. Anderer seits blieben zumeist die Offerten ohne Berücksichtigung, und wenn auch da» Angebot keineswegs «inen dringlichen Lbarakter annah« »nd große B trüge nicht umsaßle, so genügt» dasselbe doch, aus die Coiirse abträglich einzuwirken. Die Vörie ist augenblicklich entmiithigt, wozu allerdings die sorlwäbrrnve» Tkndenzichwan- -knngea an den maßgebenden Plätzen -nsrrichrnd« veranlaffung
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