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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188409111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840911
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- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840911
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-09
- Tag 1884-09-11
-
Monat
1884-09
-
Jahr
1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1884
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Vierte Oeilage zum Leipziger Tageblatt and Anzeiger. -Li- 255. Donnerstag den 11. September 1884. 78. Zchrgang. Unfallversicherung. * An- der Lausitz schreibt uns uuser Correspondent: „Hatten wir vor Kurzem mitgetheilt, daß in einer am 5. August d. I. in Löban abgehollencn Versammlung von Lausitzer Industriellen eine Commission zur Bildung einer BerufSgenoffenschast für die Textil- Industrie und deren Hilfsgewerbe in der Oberlausitz, resp. im Königreich Sachsen erwählt worden war, so können wir heute aus Grund weiterer öffentlicher Kundgebungen über den Stand der An gelegenheit Folgendes mittheilen. Der bereit- tu vorgedachter Ver sammlung gewählte engere Ausschuß ist durch Zuwahl vergrößert worden. Zugleich ist aber auch eia weiterer AuSichuß erwählt worden, dessen Mitglieder, über alle wichtigeren Industrieorte ver- theilt, vom engeren Au-schusse über da- Vorgehen zur Lösung der gestellten Ausgabe aus Lausendem erhalten «erden und ersucht sein sollen, in Interessentenkreisen ihre« Wohnorte» und dessen Umge- buug für das Zustandekommen einer BerufSgenoffenschast für die Textilindustrie und deren HilsSgewerbe in der Lausitz, bezw. im Königreich Sachsen zu wirken. Bei eingehenden Erwägungen der Frage, welche» Bezirk die Berussgeaoffenschast umfassen soll, ob nur die KreiSbauplmamischast Bautzen, oder da» ganze Königreich Sachsen, ist der engere Ausschuß zu der lieber»«,guna gekommen, daß e» zweifelhaft sei, ob für eine auf die Lausitz beschränkte Be- rusSgenoffenschast die Zustimmung de- Bundesrathc» zu erlangen sein werde. Deshalb, sowie im Interesse der Ersparung von Kosten und Arbeitskraft bei der Verwaltung, auch größerer Bertheiloug der Risiken, hat der engere Au-schuß die Bildung einer da» ganze Königreich Sachsen umfassenden BerufSgenoffenschast im Sinne des Punkte» 4 der Löbauer Beschlüsse anstreben zu müssen gemeint. Die Lausitz ist bei solcher Genossenschaft al» besondere Section gedacht. Da» Präsidium der Handel»» und Gcwerbekammer Zittau ist ersucht worden, die Industriellen de» Bezirke» bei Ein«, Durch- und Ausführung dcS Unfallversicherungsgesetzc» überhaupt und speciell auch die Commission bei Lösung ihrer Aufgabe zu unterstützen. Da» gedachte Präsidium hat daraufhin zunächst bereitwilligst seine Unterstützung in Aussicht gestellt, eine Prisidialconferenz der sächsischen Handelskammern berufen behufs eventuellen gemein- tamen Handelns der Kammern und sodann. nach dem Ergebniß dieser Lonsercnz, sich einverstanden erklärt, daß der Kammersecretär, Herr vr. Zur. Löbner, al» Mitglied der Commission die AuSsührung der Beschlüsse der letzteren und ihre Geschäftsführung übernehme. Die Bereinigung sächsischer Spinuereibesitzer zu Chemnitz hat aus die diesseitige Anregung mehrerer ihrer Mitglieder am 16. August d. I. beschlossen, für die freiwillige Bildung einer sächsischen Textil- berufSgenoffenschast im hier erstrebten Sinne einzutreten. NamenS der Commission ist von deren Geschästssührer, Herrn vr Löbner, in mündlicher Verhandlung gemeinsame» Vorgehen mit Chemnitz verabredet, und dieser Vereinbarung in der am 28. August d. I in Chemnitz abgehaltenen, von der Bereinigung sächsischer Epinnerei- bcsitzer einberufencn Versammlung sächsischer Industrieller der Baumwollen-, Wollen- und Lcinenbranche Ausdruck gegeben worden. Die in Chemnitz abgegebene» Unterschriften »um Anträge aus Bil dung einer sächsischen Textil - BerufSgenoffenschast, in Verbindung niit den aus der Lausitz bestimmt in Aussicht gestellten Unterschriften, sicher» bereit» jetzt die Berechtigung zum Antrag aa da» Reich»- Versicherungsamt aus Einberufung der Generalversammlung (g. IS, Abs. S de» Gesetze« vom 6. Juli 1884). Behuf» Beendigung der Aufgaben der Commission durch Ein- holung der Unterschriften zu formeller Stellung de« Antrag» an da« ReichSversicherungSamt werden demnächst zwei Versammlungen in der Lausitz, und zwar am IS. September in Zittau und am 14. Eevtember in Bischofswerda» abgehalten werden. Aus diese Weise soll der Besuch der Bcrsammlungen Jedem thunlichst er- leichtet und zugleich ermöglicht werden, daß in Interessentenkreisen immer größere Klarheit über die einschla„enden gesetzlichen Be- stimmnngen und über die Gründe de» Vierseitige» Vorgehen- Platz greift." * Die südliche und westlich« Groppe deitscher Leder- sabrikanten (der bedeutendste deutsche Gerberverein) hielt dieser Tage in Frankfurt a. M. eine sehr gut besuchte Versammlung ab. Nach Erledigung der FenerversicherungSfrage referirte Herr Re. gierungSrath Beutner über da» Unsallversicherungsgeletz und sprach sich für Bildung einer BerosSgenosseaschait für die Leder- industri« im ganze» deutschen Reich au». Ein derartiger Ge- danke war von Herrn Kampsnieyer-Berlin bereit» angeregt und von dem Vorstand adovtirt worden, während Siegencr Interessenten die Bildung kleinerer Genossenschaften, insbesondere einer solchen für Rheinland, Westfalen und Hessen-Nassau wünschten. Der Referent luchte in längerer Rede nachzuweisen, daß die Zahl der Betriebe, bezw. der Arbeiter in der Lederindustrie nicht derart sei, daß da» ReichSversicherungSamt und der BundeSrath die Genehmigung zu solchen kleinen verbänden ertheilen würden. Er empfahl die Annahme de» bereit» von verschiedenen Lederindustrien«» unterschriebenen Antrags, da» ReichSversicherungSamt um Berusung einer Generalversammlung »u ersuchen. Herr Schleifenhauer-Siegen hielt im Gegenthcil die kleinen BerusSgenosseuschastea für vorthcilhaster and glaubte, daß, wenn deren Lebensfähigkeit nachzewiesrn werde, auch die Genehm,- guug erfolgen würde; der Versuch solle jedenfalls gemacht werden. Herr Beutner machte aus den daraus entstehenden Zeitverlust aus- merksam, während die Anträge beim BersichernngSamt bi» 8. No- vember zu erfolgen hätten. Der Redakteur de» „LedermarktS", Herr Dreysu«, sprach sich gleichfalls für eine allgemeine deutsche BerufSgenoffenschast au«. Die Herren au» Siegen rechneten aus eine Zahl von 10,000 Arbeitern, aber irrigerweise, da die Fabriken in Mainz, Worm» und Kirn mit ea. 8000 Arbeiter» entschlossen seien, Siegen nicht beizutrrten, vielmehr, wenn möglich, einen eigenen Verband gründen wollten. Der Referent und der Vorsitzende er widerten noch, daß Da-, was Siegen wünsche, durch Bildung einer Sektion der BerufSgenossenschast zu erreichen sei. Herr Simon-Kirn, der einzige anwesende Vertreter der obenerwähnten Fabriken (der übrigen» den Kampsmeyer'jcheu Antrag mit unterschrieben hatte), setzte die Ansichten derselben auseinander, die sich hauptsächlich daraus stützten, daß ihnen die Regierung erklärt habe, wenn 1500 Arbeiter vorhanden, könne eine BerufSgenoffenschast gebildet werden. Demgegenüber constatirte Herr Kohn-Nürnberg, daß der bayerische Vertreter in Berlin auf Anfrage von Bayern au» erklärt habe, daß keine Aussicht vorhanden, daß so kleine Bezirke wie Bayern genehmigt würde». Rach längerer DlScussioa wurde der Antrag de» vor- stände», sich einverstanden z» erklären, daß für dir Leder-Industrie eine Unfallgenossenschakt durch da» ganze deutsche Reich unter Bor- behalt der SectionSbilduna gebildet und an da» ReichSversickierungS- amt in Berlin in Gemäßheit de» tz. IS de» Unfallversicherung», gesetzt» rin Antrag auf Einberufung einer Generalversammlung ge richtet «erde, mit überwiegender Majorität angenommen. * Seiten» de» Vorstande« de» Deutsche» vrauerbunde» wird mitgetheilt, daß bi« jetzt bereit» 44? Betriebe mit 12,054 Arbeitern sich für die Bildung einer BerufSgenossenschast aller deutschen Brauereien und Mälzereien erklärt haben. Da in den bezrichneten Berus-zweigen im Ganzen ungefähr 65,000 versicherung-pflichtige Personen thätig sind, so ist al« be reit» ungefähr rin Fünftel derselbe» für die BerufSgenossenschast »„gemeldet. » Der am Montag s» Köln versammelt gewesene Verband deutscher Thocoladesabrikantea erklärte sich einstimmig damit einverstanden, daß eine BerufSgenoffenschast gemäß dem Unfall- Versicherungsgesetz gebildet und andere dem Verband verwandte Industrien zum Beitritt ringeladen werden. ES soll ferner den Mitgliedern de» Verbände» empfohlen werden, an solchen Orte», wo nicht durchau« gute OrtSkrankencasse» bestehen, eigene Kranken kassen za bilden. — . Königliches Landgericht. Ferien-Strafkammer 6. Der Handelsmann Anton Adolph Deining er au» Neuschöne- selb hotte im vorigen Jahre einen Kartoffelhandel Hierselbst elablirt. Da» Geschäft scheint jedoch nicht recht geglückt zu sein, den» er begann alsbald mit Manipulationen, deren Strafbarkeit ihm selbst nicht unklar sein konnte. Im Ganzen speeulirte er bet seiner Hand lungsweise aus die Naivität uud Gutmüthigkeit der Landleute, und obwohl sein Schwindel schon ein ziemlich abgebrauchter war, so gelang er doch m den meisten Fällen. So ging Deininger am 8. December v. I. aus da» Gefährt de« Händler« «erk zu, welcher au» Weißen- sel- zum Markt hierher kam. und kaufte ihm nach einiger Unter- Handlung die aus dem Wagen befindlichen Kartoffeln, eirca 18 bi» 14 Centner, zum Preise von 2 ^l 40 ^ pro Ceatner ab. Er versprach dem Gerk natürlich sofortige baarr Zahlung. Tie Kartoffeln ließ Deininger in den ihm von seiner Wicthin im Hause Poststraße 10 eingeräumten Keller auch wirklich abladen, da aber sür den Verkäufer die versvrochene baare Zahlung auSblieb und Deininger sich stillschweigend entfernte, so packte Gerk ohne viele Umstünde seine Kartoffeln wieder aus und bewahrte sich so wenigstcn- vor größerem Schaden. Weil Deininger auf diese Weise nicht zu de» gewünschten Kar- toffeln ohne Baarznhlung gelangen konnte, probirte er eS aus andere Art. Er bestellte nämlich bei dem Oekoaomiebesitzer Platzmauu in Barneck am 12. Derember vorigen Jahre» 100 Centner noch nicht avSgelesene Kartoffeln, für welche er einen Kaus- Volkswirthslhastlilhes. ssir ßsese» Th eil bestimmte» Seudnugeu si»b zu richte» a» Heu verautworllichk« Redakteur desselbea L. G. L»»e s» Leipzig vom Tage. 8 Der böse Geist tß wieder über die Börse gekommen, und dle kleinen Triebe, welche die Course angesetzt hatten, sind verdorrt. Wir haben bereits da» Programm für die gegenwärtige Vörsen- tendenz angegeben gehabt, und eS liegt nicht» vor, waS eine ver- änderung zunächst in Aussicht stellte. Die Course werden Rückunaen „ach oben, nach unten ersahren, diese und jene Manipulation wird unternommen werden, aber e» ist nur ein Nolhbchels der Spekulation, um einen Diflerenzgewinn herauSzuschlagen. ES tst im Allgemeinen kein Grund zu spontanen Käufen gegeben, und da» zeichnet die Lage in keiner günstigen Weise. Aber auch ein drängende» Verkaufen ist nicht motivirt. Bo» Wien kommt ave» Unbeil. Da ist die Mündung des wirthschastlichen Kraters, der sich in Oesterreich ausgethan hat und seinen SchlackciiauSwurs weithin verbreitet. Da» Jahr ist sür die österreichischen Bahnen verloren und die erste Hälste de» nächsten wahrscheinlich auch. Höchst bcnachtheiligend sür Oesterreich ist die Cholera. Calamität in Italien, welche erst im Beginn sich befindet und noch ganz anderen Umfang annehmcn möchte. Der letztwöchentliche starke EinnahmeauSfall der österreichischen Südbahn von 60,000 fl. ii» Frachtverkchr und von 5000 fl. im Personenverkehr giebt einen Begriff der Lage. Da» sind schlimme Aussichten, die allerdings vorüber- gehender Natur, aber doch längere Zeit lasten und Geduld predigen. Die zeitweiligeu Einbrüche der Lontremine wolle» nicht viel be- deuten, die rcparircn sich oft rasch genug. ES ist »atürlich, daß dieselbe bei jeder ungünstigen LonrSmeldung au» Pari« zur Waffe greift und dem CourSzettel eine» Hieb versetzt. Jndeß aus Parts ist kein sicherer Verlaß. Nach einer so bedeutenden Steigerung, wie die französische Rente sie zum Ultimo ersahren, sind Gewinn- realisirungen von selbst gegeben. Da» Weitere hängt von dem Fort gange der chinesischen Verwickelungen ab. Die Lholerauachrlchten an» Italien werden allerdings der Baissepartei noch vielfach Ge legenheit bieten, den Hebel anzusetzen. In Paris nahm da» Börsengeschäft am DienStag einen trägen Verlauf. Umsätze blieben äußerst beschränkt, und die Course erfuhren nur geringere Veränderungen. Die Wiener Borbörse am DienStag realisirte in Folge matterer Pariser Tendenz und der italienische» Choleraberichte. Die MittagS- börse eröffne« geschästSlo-, im weiteren Verlaufe nahmen die Ab gaben der Spekulanten zu und bewirkten ein weitere» Ermatten der Spielpapiere. Schluß flau. Credit 297; Abend» 287.50. Li» zeitgemäßer Artikel in der Berliner „Ralionalzeitnng" be schäftigt sich mit de» Aussichten der Llbcthalbahn. Darnach nehmen Stein- und Braunkohlen die erste Stelle ein. Da» beförderte Quantum schwankte seit 1878 zwischen 53.43 und 60.63 Proc. der gelammten Verfrachtung. Sodann folgten Getreide mit 8.33—11.83 Proc., Zucker und Melasse mit 3.80—5.04 Proe. und endlich Zuckerrüben mit 3.10—4.58 Proe. Der Antheil, welchen die Zucker-Industrie in ihren Artikeln Zuckerrüben, Zucker »nd Melasse gehabt hat, betrug somit nur 6.80—8.63 Proe. Die weiteren Conjecturen de» Artikel» der Durchsicht der Inter essenten überlassend, erwähnen wir hier blos. daß die Möglichkeit einer vierpiocentigen Verzinsung in- Auge gefaßt wird. Ungünstiges Paris und Wien ließen die in Berli» ohnehin herrschende Geschästsunlust noch schärfer zum Ausdruck gelangen. Ungeachtet (wird von dort gemeldet) da» Angebot weder stark, noch dringend war, konnten allermeist gestrige Course nicht ansrecht er- Hallen werden. Ein große« spekulative» Interesse entwickelte sich sür Ostvreußen und Marienburger. Schweizer Lahne» wurden mehr off,-rin als gekauft und gaben in de« Course» »ach. Auch östrrreich>sche Bahnen waren matt. Montanwertb« fest und etwa» besser. Auch für russische Anleiben zeigte sich Anfang» spekulative» Interesse, welche» aber bald erlahmte. Die Course waren meist niedriger, während sich Noten behaupteten. Ungarische Rente konnte ebenfalls gestrigen Cour» nicht voll behaupten. Italiener wurden aus Pariser Notirungen billiger offerirt. Im Verlaufe ermattete die Haltung ans niedrigere Wiener Notirungen und große, vom dortigen Platze vorliegende Abgabe», denen sich die hiesige Nein« Spekulation anschloß. Auch verstimmte der Rückgang der Montan- werthe. für welchen jedoch bestimmte Gründe nicht Vorlage». Credit und Lommandit waren schwach, auch Deutsche Bank augeboten. Rente» erholte» sich gegen Schluß etwa». Inländische Bahne« wenig beachtet, nur Ostpreußen «nd Martenburger schwankend. Lredtt 488 (501), Franzosen 508'/, (510), Lombarde» 250'/, (253'/,). Darmstädt.-r 153 (158 80). Deutsche Bank 151 (152'/^, Di», coiiio 200'/, <20l'/,1, Mainzer II«?/, <110'/,), Martenburger 83'/, (87'/.). Ostpreußen 103'/, (161'/,). Mecklenburger 208'/. (209), wnra- bahn 100,10(100.40), Galizier 112 75(113.25). Rordwest 287(298.50), Elbe,Hai 302 (304), Duxer 140 25 (140 40). «otthardbahn 84'/. (85'/^, Schweizer Centralbahn 90 40 (90), 1880er Russen 76'/, i7?',.), Russische Noten 207 (207.25), Ungarisch« Gokdrente 77V, (77'.). Italiener 96 (96,25), Laura 10?',, (108',^. Dortmunder 73 Mittwoch. Elwa» schwächer. Unentschieden. Vermischte». * kritzlig, 9. September. Die tu der bevorstehenden Michaeli»« messe In oen Räumen der „Leipziger Börsenhalle" abz»hallend« Garnbörs« wird Freitag, de» 26. Septewber », Ihren Anfang nehmen. * kritzjig. 10. September. LebenSmlttek. «. Empfang auf dem hiesigen Dresdner Vahnhose im August o.: Aepscl 8718 Kilogr.. Butter 37,421 Kilogr., Birnen 56,039 Kilogr., frische» Fleisch 1575 Kilogr., lebende Fische 1476 Kilogr., lebendes Geflügel 2353 Kilogr., »odte» Geflügel 3108 Kilogr., Hefe 11,596 Kilogr., Heidelbeeren 34,780 kilogr., Himbeeren 1010 Kilogr., Läse 4425 Kilogr., Kirschen 39,751 Kilogr.. Pflaume» 25,375 Kilogr., Stachelbeeren 2419 Kilogr. and Wild (62 Rehe) 983 Kilogr., zu sammen 231,040 Kilogr. *-Noch immer ist der Verbrauch an Eisenbahnschwellen ein ganz enormer» obgleich die Haltbarkeit dcS Holze- im Vergleich zu früheren Jahren durch das ImprägnirungSverfahren wesentlich erhöh« wird. Am Schluffe d-S Jahre« 1883 lagen unter den 3,886,612 Meter Gleisen der sächsischen Staatsbahuen lnSgesommt 4,256,259 Stück Gleisqueischwcllen und 791,111 Meter Wcichenschwellen. Von den GlciöaucrichweNen waren 4,162,917 Stück auS Kiefernholz, 93,342 Stück ans Ecchenholz, während von den Aeichenschwcllen der größte Theil mit 707,256 Meter» aus Lichen- Holz und 83,855 Metern au- Kiefernholz bestand. Die Halkezeit einer Kiesernholzschwelle berechnete sich von Einführung des Jmprägnirung». verfahren» nicht viel über 6 Jahre, so daß der Holzbcdarf der Effenbabnen einen ganz bedenklichen Umsang erreichte. Gegen wärtig liegen ln den Gleise» der sächsischen Staatsbahnen nur noch 364,781 Stück kieferne Querschwellen, welche nicht tmprägnirt sind, während 3,788,136 Stück mit der die Fäuluiß hindernden Substanz getränkt sind. Durch die Jmprägnirung wird die Haltbarkeit der Schwellen mindesten» verdoppelt, denn während von den nicht im- prägntrten Schwellen'nach 7jährigem Dienste keine mehr zu gebrauchen war, liegen beispielsweise heute von den im Jahre 1874 tmpräg- nirten Schwellen noch 88 Proc. wohlerhalten in den Gleisen. Die Imprägutrung erfolg« iu Sachsen in den «„stiften zu Niederau, Löbau und Falkenstein mit einer Lauge von Zinkchlorid, welche durch gewaltigen Druck bi» in den innersten Kern der Schwellen gepreßt wird. -r- Schänhettze, s. September. Die hier seit pieken Jahren mit außerordentlichem Erfolge betriebene Fabrikation von ge druckten Tüchern hatte sich besonder» io Rußland ein großes Absatzgebiet erobert, sah sich aber »ach der Erhöhung der russischen EingangSzölle genSthigt, eine« großen Theil der dortigen Kundichast auszugeben. Da» fortwährend« Sinken der russischen Valuta uud die zeitweiligen politischen Unsicherheiten trugen natürlich auch nicht dazu bei, die Verbindungen mit russischen Geschäftshäusern zu be festigen. Durch die russischen Zölle entstanden im Zarenreiche selbst Fabriken, die natürlich mit aller Macht daraus hinarbeiteten, die deutsche Loncurrrnz vollständig zu uuterdrückeu. Da sich nach und nach da» russische Exportgeschäft ganz ualohnend erwtr», io waren die hiesigen Industriellen bemüht, anderc Absatzgebiete aufzusuchen, und e< gelang auch, in Serbien und Italien neue Kunden anzu- werben. Daneben ginge» auch große Massen von gedruckten Tüchern, «heil» durch Vermittelung Hamburger Exporthäuser, theil» aus direktem Wrgr, »ach Südamerika, wo sich indeß zeitweilig die Lager so füllten, daß die Bestellungen dann ganz auSblieben. Infolge der billiger arbeitenden sranzösijchen, elsassischen und namentlich böhmischen Loncurrenz wurden seit einigen Jahren die Preise der mehrerwähnte» Fabrikate so gedrückt, daß die hiesigen Fabrikanten wohl oder Übel auch billiger liefern mußten; doch hatte da» gegenseitige Drücken der Loncurrcnten nur die Folge, daß die Maaren immer geringer wurden. Das größte Etablissement hier hat vor zwei Jahren Erweiterungsbauten vorgenommcn und dir neueste» Maschinen angcschafft, um die AnfertigiingSkoften zu verringern; doch wird gute Waare immer seltener verlangt und scheint in diesem Fach« nach und nach ganz au« dem Handel zu verschwinde». Reu «ingehende Bestellungen sind iu der Regel an so niedrige Preisgrenze» gebunden, daß von einem GeschästSgewia» nicht mehr die Red« sein kan». Die Arbeiter sind t» Folge desse« oft »nr »um Theil und abwechselung-weise beschäftigt. I» »origen Jahre war z» gewissen Zette» gar keine Arbeit vorhanden, so daß Entlassungen von Arbeitern vorgenommea werde» mußten. <-) El«» Dtzßriitgt«, 8. September. Wen» gewiss« GsrAckt», welch« gegenwärtig in de, Kreise» der preußischen SlaatSetsenbohn- bromtr» eirenttre» «nd ,l» wohl begründet bezeichnet «erden, t» der Lhat Glaube» derdleurn. so steht binnen Kurzem abermals et»« sehr wesentliche Brrindrrung in der Orgontsntio» der preußische« Staattbahnverwallung bevor. Hiernacki hätte sich da« Bestehen zweier Directtonen t» Köln ol» »nzwrckmäßig herouSgestellt, »nd e« sei jetzt beschlossene Sache, die königliche Essenbabndireetion (rechtSrhemtiche) zu Köln gänzlich anszubeben und deren 1886 Kilometer lange Linien unter die königlichen Eiftnbobn- birectionen z» Hannover, Elberfeld und Frankfurt a. M. zu ver« «heilen. Im Specielle» sollten die Linien der Betriebsämter Münster »nd Dortmund mit der Direktion in Hannover, dir der BetriebSämter Esse». Düsseldorf und Wrlel mit der Direktion in Elberscld und die de» Betriebsam»,» iu Köln niit der Direktion in Frankfurt a. M verschmolzen werden. Im Weiieren wirb behauptet, daß au» Gründen de» Velrtebe» di« Moin-Weserbahn von der königl. Direction zu Hannover abgezweigt «nd sammi den Zweiglinten der Frankfurter Direction »uterstellt werden solle' während die letztere die Strecke Berlin - Blankenheim an die königl. Direktion zu Magdeburg abgebe» würde. Lhatsache ist allerdings, daß die letztgenannten vcrändernngen schon vor länger al« Jahre»- seist angeregt worden sind. *— Weimar-Gera. Unter den Inserate» aus Sette 4777 be findet sich eine Bekanntmachung, die Lonvertirung der Priori täts-Anleihe der Weimar-Geraer Eisenbahn betr. Raumburg, 9, September. (Naumb. SreiSbl.) Die „Va«ern. Versammlung" am Sonntag in der „ReichSkroue" war von 2 bis 300 Personen, zumeist Städtern, besucht und wurde von Herrn Lehrer Fromm von hier geleitet. Den Hauptvortrag hielt Herr Wisser au» Windischhol,Hausen. Er ging davon au», daß da» Wohl und Gedeihen de« Vaterlandes von der gesunde» Entwickelung des „breiten Mittelstände»" in Stadt und Land abhängig sei. Dem ent gegen sei die neuert Wirthichaft-politik daraus gerichtet, aus dem Lande den Großgrundbesitz, in der Stadt Großindustrie und Groß kapital zu begünstigen. Der Mittelstand, besonder» aus oem Lande, müsse daher selber die Wahrung seiner Interesse» und die Hebung seiner Lage anstreben. Dazu sei nöthig Ausdehnung der Selbst. Verwaltung aus da» platte Land (Landgemeinde-Ordnung): Hebung der Bildung im Bauernstände durch Gründung von Mittelschulen aus dem Lande, wobei auch die Geistlichkeit zur Unterrichtcrtheilung herangezogen werden könnte, da sie seit Einführung der Livil- stande-Luller mehr Zeit hätte; Reform der Steuerverhältnisse: Um- Wandlung der SpirituS-Maischraum-Stener in eine Fabrikatstener, wodurch e» auch dem Kleingrundbesitze möglich würde, die rentable SpirituSbeennerei zu betreiben, die uaH dem jetzigen Steuer system« nur dem Großgrundbesitze möglich sei; Um wandlung der Zuckerst«»» tu eine Fabrikatftcuer und Aus hebung der Exportprämien; Einschränkung der indirekten Steuern, welche eine zunehmend« Verarmung de« Mittelstände» zur Folge bäiten, da der kleine Grundbrsitzerj, der für sich und (im Lohne) für seine Leute diese Abgaben zahle» müsse, sie nicht aus seine Produkte abwälzen könne. Der Bildung von Latifundien, Fideikommissen und Majorate» müsse möglichst gesteuert werde«, denn im Alterthume wie in der Neuzeit (Rußland, Irland »c.) seien dieselben von den verderblichsten Folgen gewesen. Darum müsse auch einer Einschränkung de» bäuerlichen BererbuugSrechteS durch Hvserollen entgegengetreteu werden, denn da» führe »ur Entstehung von Majoraten «nd degradtre die jüngeren Familiensohne zu Tage- löhncrn, Nachtwätera w. Der Großgrundbesitz bringe ollerding» seine jüngeren Söhne tm Beamten- und Osficiersstaude unter. Die vielbesprochene schlechte Laar der Landwirthschast sei wesentlich be dingt durch die schlechten Ernten der letzte» Jahre und die Ueber- lastung der Gemeinden mit Aufgabe» und Kosten, die eigentlich dem Staate oblägen (Wegebauten). Eine Erhöhung de» Kornzolle» könne da ulcht Helsen, denn dieselbe würde nur durch neue industrielle Zölle erreichbar sein, die den Bauer belaste» würden. Auch die Aus- Hebung der Grundsteuer würde nutzlos sein und nur ei» Geschenk an den Großgrundbesitz, der s. Z. große Abfindungssummen sür seine frühere Steuerfreiheit empfangen hatte. Er mahnte nochmal- die Angehörigen des Mittelstände« zur kräftigen Wahrnehmung ihrer Interessen, empsahl nach kurzer Diskussion Anschluß an den Deutschen Vauernvrreta und schloß ml» einem dreisachen Hoch ans unfern Kaiser. bl. Vrrlin, S. September. Am Sonntag den 7. September er. trat die Generalversammlung de» Gewerkverein» der deutschen Maschinenbau-und Metallarbeiter in der altenIakobstraße7ü, Las« Feuerstein, zusammen; e» waren 30 Delegirte au» allen Theilen Deutschland» anwesend. Zuerst wurde nach Wahl der Bureau», au» welcher Herr Gciller-LandSberg a. Wal» erster, die Herren Flebig- Stettin und Rupp-Düsseldors al» stellvertretende Vorsitzende «nd Herr Slesina-Ratibor als Schriftführer hervoratngen, vom Schatz- meister de« Gewerkverein», Herrn Batdt, die Mittheilung gemacht, daß die Invaltdencassr ans Veranlassung bei königl. Poltzri-Pr-fl- dium« Hab« vom Sachverständigen geprüft werden müssen, r» habe derselbe Sachverständige, vr. Zillmer, die Lasse schon mehrere Male geprüft »nd zuletzt t« Jahre 1881, bet welcher Gelegenheit er der- selben einen ueberschuß »oa 46,580 herausrechnete. Sonderbar tst da« Resultat der jetzigen Prüfung; denn seit damals ist der Ge- werkverein um ea. 6000 Mitglieder gewachsen, n»d der Bestand der Lass« hat sich dementsprechend vermehrt, trotzdem »errchne« Herr vr. Zillmer jetzt etne bedentendr Erhöhung der Beiträge, um die bt«hertgen Leistungen der Lasse beibehalten »> können. Der Bericht beachte bet iüinintltche» Delegirten eine gewiß sehr berechtigte Erregung hervor; den» seit Bestehen de» Gewerkverein» »ad seiner Jnvalidencosje sind die RothschlSar de« Herrn vr. Zillmer stet» ans da« Gewissen Hasteste befolgt worden. ES muß daher befremden, daß jetzt mt» einem Male eine so bedeutend« ErhShung (300 Proe.) »othivendig sein soll. Nach langer eingehender Debatte, an welcher sich fast alle Delegirten be theiligten und ihrer Verwunderung über die ungleichmäßige Berechnung Ausdruck gaben, da doch immer aus de» guten Stand unserer Cossen hingrwiesen wurde »nd jetzt, da seit der letzten Berechnung nur sehr wenig Mitglieder invalid geworden sind, die Lasse also nur gering- sügig mehr belastet, der Neubeitrilt von Mitgliedern eia enormer war, ward endlich beschlossen, dt« alten Beiträge beiznbehalten und statt der bisher laujeuden Pension an die in Zukunft zu inralidi- prei» von 1 ^1 80 pro Centner vereinbarte. Auch hi:r wurde Baarznhlung stipulirt, doch sing Deininger die Knechie, welche die Kartoffel» am 14. December in die Stadt brachten, in der Reichsslraße ab, und indem cr an dcn Kartoffeln vielerlei bemäkelte und dcn Knechten verspiegelte, daß er am anderen Tage mit Herrn Platzman» über de» Preis sich einigen werde, wußte er sic z» be wegen, die Kartoffeln im Keller eines gcwisjc» Wagner (auj dem Brüh» abzuladen, weil dort Deininger eine Niederlage sür sich errichtet hatte. Die Kartoffeln waren bereits nach einige» Tage» verkauft, Herr Platzmann jedoch hat keine» Pfennig von dem Erlös zu Gesicht bekommen. Dciisklben Schwindel wiederholte er mit dem Gutsbesitzer Heßler tu Großstädteln. Auf eine Verkaussofferte hi» erhandelte er von dem Genannten am 13. Februar d. I. 50 Centner Kariosfeln ü Centner 2 ./t 40 Als ihm die Kartoffeln am folgenden Tage gesandt wurden, fing cr die Knechie in der Zeitzer Straße nd, spiegelte ihnen vor, daß sie laut getroffener Vereinbarung »am einem anderen Bestimmungsorte kommen sollten, und bewog die Knechte, gleich mit ihrem Geschirre nach dem Anger und nach Sellerhausen zu fahren, wo cr, während cr die Knechte in eine Restauration schickte, die Kartoffeln unter dem Vorwände verlauste, daß selbige sür ihn zu früh gekommen seien und cr sic deshalb nicht bergen kömie. Dabei v rsckilcu- dertc er die Kartoffeln geradezu; den» cr verlauste de» Centner j»r I ./L 80 bez. 1 55 .H, also bedeutend unter dem Preise, für welche» er dieselben von Heßler gelaust. De» Knechte» gab er als Anzahlung 10 mit und wollte wieder am folgenden Tage alles in Ordnung bringen. Doch hat Heßler außer diesen 10 „ichis mehr erhallen und ist u», den Betrag von 110 gekommen» gerade wir der Ockonomiebesitzer Platzmann um 130 Schließlich fällt dem Angeklagte» noch zur Last, daß er im Frühjahr d. I einen dein Fnhrwerksbesitzcr Neinhold gehörenden Wagen sich widerrechtlich ungeeignet und denselben sür 20 ver kauft bat. Deininger hatte nämlich niit Reinhold ein Tauschgeschäft abgeschlossen, krast dessen er sür 45 Centner Kartoffeln eia Pferd nebst Geschirr erhallen sollte. I» Folge einer Sireiiigkcil ging dieses Geschäft zurück, und nun bemächtigte sich Deininger ohne viel Umstände des Wagens, dcn er sür den bezeichnet,:» Preis vcrk usie. Im Lause der Verhandlung leugnete Deininger alle ibni zur Last gelegten Vergehe» beharrlich und mit großer Dreistigkeit ab. An allen Vorkommnisse» will er ganz und gar unschuldig sein, auch Baarzahlung will er nirgends versprochen haben. TaS m»saffendc Zeugcnvcrhör bewies jedoch ausr Klarste da- Eegenldcil. weshalb Deininger vom Gerichishose wegen BeirugS und Diebstahls zn 1 Jahr 6 Monaten Gesängniß, sowie 3jährigcm Ebrver- liist veruriheilt wurde. Bon der Unlersuchungöhast kamen 2 Monalc in Anrechnung. Der GerichtShos wurde gebildet von den Herren LandesgerichtS- dircclor Pusch (Vors.), den Landgerichtsräthe» Sieber, Or. Seidel, vr. Fleischer und dem Landrichter Hüsser. Die Anklage vertrat Herr Staatsanwalt vr. Nagel. sirenden Mitglieder eine einmalige UnkerstützungSsumnie bis zu 1, 00 Mark zu zahlen. Die Larenzzeit bleibt wie bisher fünf Jahre. Bei der Fortsetzung der Generalversammlung wurde unter Anderem eia Antrag aus Austritt au» dem Verbände der deutschen Gcwerk- vcreinc nahezu einstimmig abgelehnt, dagegen der Antrag des Gciicral- rathS, rinr eigene Fachzcining sür den Gewerkverein zu gründen, säst ebenso einstimmig angenommen. Es wird diese Zeitung obligatorisch eingesührt und erhält jedes Mitglied dieselbe kostenfrei, d. h. ohne einen erhöhten Beitrag zahlen zu müssen. Möge das Blatt, „Der Regulator" genannt, dcn Gewerkverein in würdiger Weise in der Oeffentlichkeit vertreten. cZ Vorsicht bei der Verpackung von Stahlwaaren in mit Säuren behandelten Papieren ist dringend ge boten. Nach einer Mittheilung de- kaiserlichen Consukats in Tientsin sind dort vor einiger Zeit Nähnadelsendungen deutscher Firmen nach China anr Bestimmungsorte in verrostetem Zustande angekommcn. Tie Nähnadeln waren zu je mehreren Tausend in Papierbriefcn in kleine vcrlöthcte Blechschachtcln, und die letzieren wieder in eine mit Blech ausgeschlagcne verlSihcte Holzkiste verpackt. Tie beiden äußeren Blechverpackungen erwiesen sich als völlig un verletzt. Das Rosten der Nadeln soll durch Verwendung von mit Säure behandelten Papieren zur Verpackung der einzelnen Nadel briefe entstanden sein. *— Zur Holzindustrie. Mehrfach festgestellte und beklagen», werthe Thatsache ist eS, daß der größte Theil unserer Holzarbeiter außer den landlänsigen Hölzern, wie Fichle, Buche, ferner Nußbaum. Eiche, Erle, Esche, Rothbuche re., nur sehr selten andere einheimische Holzarten verwenden. Mit besonderer Vorliebe greisen sie dagegen zu außereuropäischen Hölzern, welche eine Zeit lang beachtet, daun ebenso schnell der Vergessenheit anheimsallen. ES ist nicht zu leugnen, daß diese Vorliebe znm große» Theile auf die werlhvollcn Eigen schaften, namentlich aber auf das oft prächtige Farb.-nspiel der in heißen Klimalcn erwachsenen Hölzer sich gründet, wodurch beim Publicum entschieden eine größere Kauflust hcrvorgcruscn wird. Andererseits aber muß erwähnt werden, daß die Nichtbeachtung der heimischen Holzgattungcn auch darin zu suchen ist, daß viele Holz- Industrielle über die Eigenschaften und die Verwendbarkeit der Mehrzahl unserer Hohgcwächse gar nicht recht unterrichtet sind. Zum Theil mag die Schuld noch am Holzhandel liegen, weicher außer den genannten landläufigen Holzarten die anderen, weniger dem Massenverbrauch« unterliegenden Gattungen in viel zu geringem Maße berücksichtigt. Die Forstwirthe werden von der Nachfrage beeinflußt, daher kann denselben kein Vorwurf gemacht werden, obwohl sic sür die industrielle Berwerthung minder bc« gehrler Hölzer wenigstens vielfach Anregung biete» könnten. I» dieser Hinsicht fördert das technologische Gewerbe-Museum, Section für Holzindustrie in Wien, die Interessen der bc- treffenden Kreise in hervorragendem Maße, wie unter Ander,» die aus dessen Anregung aukgesührlen Versuche über die Verwendung des Kastanienholzes als Schnitzstoss lehren. Als wcileren Beweis, daß es möglich ist, einheimische Holzarten in der geikdilberte» Weise zu verwerthen. führen wir Folgendes an. Es handelle sich um die weitere Einführung des sog. „Kleeholz.Baumes (Goldregen, Ozttisu» l,»rb»rniiin 1-i), welcher von vielen gar nicht gekannt, von denjenigen aber, die ihn kennen wollen, in Wien nur zn Stöcken und Pseisenrohren in geringen Mengen verarbeitet wird. All-, denen Arbeiten auS diesem Holze vorgewceftn wurden, bezeichne» cs als höchst wünschcnswerth, daß größere Mengen dieses Rohstoffes ans de» Markt käme»; Biele verlangen sofort Proben. Die Eigenschaften dcS KlcedolzbaunicS, besonders deren schöne Farbe, Textur »nd Polilursähigkeit, machen eS besonders für dcn DrebSler w rthvoll: die daran- erzeugten Galantcric-Waare» erscheinen sehr gefällig und dürften entschieden auch i» weiteren Kreisen Beifall finden. An unsere Holz-Jndnstriellcn sowohl, als auch an unsere Forstwirthe tritt deshalb die Ausgabe heran, dafür Sorge zu tragen, daß außer den bisher bekam»«» und zur Verarbeitung gelangende» einhci- mischen Hölzern auch die weniger oder gar nicht bekannten, welche mitunter niit großem Nutzen verarbeitet werden können, in die Holz industrie eingesührt werden. —pt. *— Zur Tor ist re ns rage. In meinen früheren Be sprechungen Halle ich schon der Verordnung der herzogliche» Polizei- Direction zu Braunschweig Erwähnung gelha», nach weicher alle dortigen Privatgrubcn bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 60 ^l mit Torsstreu dcsinstcirt werden mußten, dieser Verordnung ist etne gleiche gefolgt. Im ganzen kreis Magdeburg ist laut Polizri-Berordnung vom 3l. März 1884 vom königl. Landrath mit Zustimmung dr< Krei-auSschuffe« die DeSinsection der Aborte durch Torfmull bei event. 30 Strafe angeordnet worden. Bezüglich der vor Kurzem im „Leipziger Tagcbla tte" besprochenen Tors- streusabrik im Zadlitz-Brnchc bei Falkenbera beincrke ich noch Folgende-: Torsstreu und Mull läßt, wie schon früher nachgcwielen, on Qualität nicht« zu wünschen übrig, hauptsächlich wa« da- Ab- sorvtionS-Vermögen betrifft: mehr hingegen läßt die Verpackung in Ballen noch etwa« zu wünschen übrig. Die Torsstreu-Dallea sind nicht fest genug gepreßt, wodurch, wenn auch geringe, Tran-Port- Gewichts Verluste entstehen. Torfmull in Balle» zu pressen, ist bis setzt trotz aller Bemühungen noch nicht gelungen. Der Transvort crsolgt daher vorläufig noch in Säckcn, wodurch natürlich derselbe
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