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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188409238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840923
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840923
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-09
- Tag 1884-09-23
-
Monat
1884-09
-
Jahr
1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1884
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5028! Im Jahre 171» «ar sogar et» l-»de»hrrrkiche« «erbot «rlosse», nach welchem Hohle» nicht tn» Ausland verkauft werden durste». Da», selbe wurde 1822 wieder aufgehoben und tm darauffolgenden Jahre kam auch di« Reiheladung, die zu vielen Streitigkeiten Beranlassung gegeben batte, ab. Dadurch wurde der Preis der Kohlen für den Karren (10 Elr.) »war plötzlich von 2'/« auf 1'/, Lhlr. herabgedrückt, allein der Absatz stieg so rapid, daß man seine Freude daran haben inußle. Während z. B. im Jahre 1810 nur 61,000 Scheffel au-gebeulet werde» konnte», war die Förderung im Jahre 1820 aus 65,000 und »n Jahre 1830 sogar schon aus 16b,000 Scheffel gestiegen. Zur Heizung der Wohnungen wurde» dir Kohlen in der Zwiekauer Gegend erst sei» dem Jahre 1823 verwendet. Die seit dem Jahre 1826 in den Kohleuschächten zur Berweudung gekommenen Dampfmaschinen ermöglichten eine tiefere Eindringung in» Erdinnere und eine gründ liche Bewältigung der Grubenwässer. Bon größter Wichtigkeit für den Versandt wurden dir Kobleobahnen, welch« vom Jahre 1860 ob bi- an die einzelnen Schächte gebaut wurde». Tie Eoaktsabrikation wird seit 1830 hier betrieben und trug viel zur Hebung de» Kohlenbergbaue» bei. Die Susfindnng von Kohlenlagern, die früher nur dem Zufalle überlasten war, wurde erleichtert durch die im Jahre 1789 von der sächsischen Regierung angeordnete geologische Landesver messung. deren Resultate im Jahre 1844 durch von Lotta und Nau mann veröffentlicht wurden. Biele vorgruommene Bohrungen er schlossen neue Kohlenslötze. Den» Jahrbuche für da» Berg- und Hüttenwesen im Königreiche Sachse» aus 1884 ist zu entnehmen, daß im Jahr« 1882 in hiesiger Gegend 3S Eteinkohlenwerke mit 2202 Hektar Grubenseldern be- standen. ES waren in denselben 290 Beamte, 90-!3 männliche und 120 weibliche Arbeiter beschäftigt. 205 Dampfmaschinen von 8400 Pscrdekrästen, sowie 142 Dampfpumpen mit 1371 Pferdestärken (also inSgesammt 9771 Pferdekräste) waren im Gange. Diese Dampf, kraft auf einen Punct vereinigt würde einen würfelförmigen Blei- klumpen, besten Kanten 4 Meter lang wären und oesten Kcsammt. gewicht 14,656',, Centner betrüge, in einer Sekunde einen Meter hoch heben können. Herr Berge berechnet, daß da» im Jahre 1882 geförderte Kohlcuqiiantum von 46,978,379 Centnern einen würfelförmigen Hausen von 148 Meter Höhe, Länge und Breite bilden würde. Da» wäre dem Raume noch 1.1 mal so viel, als die EheopS-Pyramide, da» massigste oller menschlichen Bauwerke, eiunimmt und 120mal so viel, als die Zwickauer Marienkirche braucht. Zur Fortbewegung der Masse müßten 470,000 Eisenbahnwagen mit je 100 Lentnern beladen werden. Der Werth der Kohlen betrug 15 Millionen Mark. Der Artikel schließt: „Das sind schwarze Diamanten." (Dies eine kurze Skizze de» Artikel».) Aus dem Berichte, den da» „Leipz. Tagebl." über die Er- gcbniste de» Zwickauer Kohlenbergbaues auf 1883 brachte, heben wir nur noch hervor, daß im verflossenen Jahre die Pro- duclion 2,518,356,750 Kilogr. oder 50,167,13b Etr. betrug und einen Werth von 16'/« Millionen Mark repräsentiere. Die Lage der nor-amerikauischen Petroleumindnstrie. v. Tie Petroleumindustrie der Bereinigten Staaten leidet gegenwärtig nnter einer bedenklichen Stockung, deren Ursache zweifellos in erster Linie in dem Ueberwuchern der Speculation, in der beliebten „Lorncrei" z« suche» ist. Die Eetreide-Lorner» haben den Banker» die indische Loncnrrenz näher auf den Hals gebracht und letzt die Spielereien in Petroleum die russische. Ist diese letztere heute auch noch keine formtdable, so geuüat sie doch den großen europäischen Petroleum-Lousumenten, an deren erster Stelle Deutschland figurirt, da» Abwarteu zu ermöglichen, bi» drüben die Lust und da» Geld zu Petroleumcorner» wieder mal vergangen ist. Daß sich die Bankers mit solchen in Uukenntuiß oder Nichtbeachtung anderweitiger Ver hältnisse begangene» Sväßen muthwillig eine gefährliche Concurrenz grobziehen, dafür ist >a in der indischen Weizenconcurrenz bereit est, sehr fühlbare» Analogon vorhanden. S» darf sie deshalb auch nicht überraschen, venu sich au» der jetzigen Stockung eine die Prosperität her ganzen amerikanischen Petroleumindustrie vernich tende Krise entwickelt, wozu eiaige Hartnäckigkeit und Festhalten an de» beliebten trick» nur zu leicht führen können. Da Deutschland al» bedcuteudster Eoosument amerikanischen Petroleums an dem Ber- laus der Sach« immerhin lebhaft iuteressirt ist, so erscheint eine kurze Skizzirung der Situation hier wohl am Platze. der ersten ProductionSperiod« wurbe da» Petroleum in Barken vom Sllegheug-Flufle abwärt« oder per Achse, dann später per Bahn aus die Märkte gebracht. Bei der rapideq Ausdehnung, welche die neue Industrie in kurzer Zeit gewann, genügte auch bald die Bersrachtung mittelst Eisenbahn nicht mehr. Schnellere und vor Allem billigere Transportmittel erschienen für da» Product von Röthen. Da kamen die Röhrenleitustgeu, hie heute mit nicht weniger wie 21,000 Bohrungen verbunden sind und von diesen täglich etwa 65,000 Fab Oel »ur Beförderung «mpsaogen. Hierzu kommen die in dru großen eiserne» Bassin« sich ansammelnden Borrüthe von Rohöl, welche Va» den laufenden Bedarf übersteigend« Sur- plu» der Produrtiou repräsentiren, da» zur Zeit etwa eine Höhe von über 41,000,000 Faß Rohöl erreicht hat. Zur Beförderung und zur Lagerung dieser enormen Quantitäten ist eine Röhrenleitung von etwa 5000 engl- Meile» Länge und über 1600 Bassins vorhanden. Mit diesem über di« Oelregion verzweigten Röhrennetze stehen Hauptröhren- leitnngea, welche eine Länge von etwa 1200 engl. Meilen erreichen, in Verbindung, mittelst welchen die in de» Zweigleitungen zugesührten RohölquantitLten de» Rafsinerieeu au der Meeresküste, in Buffalo, Lleveland und Pittsburgh zugesührt werde». Bon Oleau im Staate Nrw-Nork werden nach der Stadt New-Bork so ungefähr an 20,000 Fuß täglich weiter gepumpt. Die meisten der in der letzten Zeit gebauten eisernen Bassin», Tank» genannt, haben einen Fassung-- gehalt von etwa 35,000 Faß. Größteuthttl» 28 Fuß hoch bei einem Durchmesser von 90 Fuß begegnet man überall in der Oelregion diesen Baute», deren einzelner im Durchschnitt etwa 8000 Dollar- Kosten verursacht hat. Die in diesen Tank» sich ausammelnden SurpluSquautitäten bergen für den Producevten unter Umständen bei größerer Anhäufung die Gefahr von starken Verlusten um so mehr in sich, al» unter den jetzt obwaltenden Verhältnissen die Speculation bei der Fixirung der Preise einen dominirendeu Einfluß auSzuüben vermag. Die Production erleidet jedoch nicht allein durch da» Sinken der Preise unter die Produktionskosten Berluste, auch durch die Spesen, die da» Ausspeichern der Lorräthe in den TaukS ver- ursacht und die ver 1000 Psd. pro Tag heute 41'/, EtS. betragen. Die großen Raffineure nah Speculaaten haben geglaubt, den Welt markt in der Weise controliren — wie sie e» drüben nenne» — zu können, wie den Markt ihre» eigene» Laude» und sollte vor Allem di« geringere Ergiebigkeit der neueren amerikanischen Bohrungen entsprechend fructtsicirt werden. In Folge dessen hat man der An- sammlung der Borräthe in den TaukS während der letzten Jahre, trotzdem dieselbe in dem Maßstabe von 5—6,000,000 B/irrelS pro Jahr erfolgte, nicht genügende Beachtung geschenkt und sieht sich »un deute einem SurpluS von über 41,000,000 Barrel» gegenüber. Die» Quantum repräsentirt aber nicht da» Resultat einer nicht im Ver hältnis; zur bisherigen Eonsumption stehenden Production, sondern bildet da- Ergcbniß von, natürlich mit Pausen, in Scene gesetzten Cornereien. Control-Operationen rc.. deren die Speculation drüben nicht entrathen zu können vermeint. Die verschiedentlich«» Vcrationen haben die ausländische Eonsumption zur äußersten Zurückhaltung gezwungen und zwar um so mehr, al» sich der Ausgang der drüben sich abspiclcnden SpcculationSkämpse von außen her nur schwer und selten beurtheilen ließ und noch läßt. Eine weitere Folge war und ist die Geneigtheit, das amerikanische Petroleum durch daS russische Product zu ersetzen. Beide Motive haben hervorragend dazu bei- gctrage», den Petroleumcrport der Bereinigten Staaten beträchtlich zu reduciren. Während für die Zeit vom I. Januar bis 3. Sep- tember 1883 die Ausfuhr sich noch aus 334,124,947 Gallonen be zifferte, bat der gleiche Zeitraum diese» Jahre« nur einen Export von 311^37,192 Gallonen ouszuweisen. Der Totalexport de» Bor jahre» belief sich auf rund 506,009,000 Gallonen im Wertbe von etwa 44,000,000 ». In welchen Proportionen sich nun die Speku lation diesem Export gegenüber bewegt hat, wird au» dem Geschäft», umfange der Petroleumbörsen in New-Bork, Oil Lith, Bradford und Pitttburgh für 1883 leicht ersichtlich. ES wurde eiu Umsatz fest- gestellt für die Börse in Oil Lith von... . » - Prtroleumbörse in New-Bork von » » - » Bradsord « « » « » Pittsburgh - 1P21.098.000 Barrel» 1,645,475,000 - 1,272,141.000 . 1,265,549,000 - 6,004,263,000 Barrel« Nimmt man den Werth de» Faste» nur zu 83'/« LentS, dem niedrigsten Preise de» Vorjahre» an, so erhält mau eine Idee von dem Geldwcrthe, den diese Ziffern repräsentiren. ES ist evident, daß hier die Speculation da« legitime Geschäft in sehr bedenklicher Weise überwuchert hat und zum Schaden der ganzen Industriezweige de» Handel beherrscht. Nachgerade scheinen auch die Rohülprodu- ernten zu dieser Austastung zu gelangen und zu Anstrengungen b«. hus» Eindämmung der zügellosen Speculation gewillt zu sein. Dem Producenten wird e» heute sehr empfindlich fühlbar, daß seine In- »erestea mit denen der Spekulation nicht» weniger al» identisch sind «nd daß er etwa» thun müsse, »m sein iaveftirte» Lapital zu schützen; um so mehr, al» e» keine kleine» Summen sind, um deren Schutz l» sich handelt. Man schätzt da» während der letzte» 25 Jahre in der Oelprodurtion angelegte Lapital ans über 400,000 900 Doll. In dieser Zeit wurden !m Ganzen an 33,000 Bohrungen auSgcsührt, wovon etwa 2490 uupioductiv oder w>e man lagt trocken waren. Die aus diese Bohrungen verwandten ersten Anlagekosten beliesen sich aus 170,945,100 Doll, und der Werth der mittelst der. selben gewonnenen Producte ans etwa 425,000,000 Doll. Während der letzten 10 Jahre sind durchschnittlich pro Jahr gegen 10,000000 Dollars in neuen Bohrungen angelegt worden. Zieh« man nun in Betracht, daß seit der Eröffnung oeS BradforddistricteS die Ergiebig. keitSdauer eine- Bohrloche- etwa 5—6 Jahre betragen hat, so erhält man eine ungefähre Idee von dem Capital, dal gegenwärtig in der Rohölproduction Nordamerika» investirt ist «nd erscheint e» sehr de- greiflich, wenn die Producenten jetzt Anstrengungen zu machen beab- sichtigen, um ihre Anlagen nicht von der sinnlosen Spielwuth der Speculation eniwerthea zu laste». ES mag noch bemerkt werden, daß die Production der »eueren Bohrlöcher im Durchschnitt täglich etwa 15 Barrel» beträgt, während da» Nicderbrinaen eine« Bohr- loche-, beispielsweise im Bradiorddistrict, aus ungeiähr 2500—3000 Dollar« zu stehen kommt. Der Preis für Grund und Boden ist natürlich hierin noch nicht mit inbegriffen. Die Tiefe der Bohrlöcher variirt von 1000—1800 Fuß, obschon einige Bohrungen bis zu 3 bi» 4000 Fuß niedergebracht worden sind. An der gegenwärtigen ungünstigen finanziellen Lage der nord amerikanischen Petroleumindustrie werden auch die nach den letzten Berichten drüben an den Oelbörseu in Scene gesetzten Treibereien nicht» ändern, höchsten» dürsten sie dazu beitragen, die ausländischen Loncurrenten in ihrer vorsichtigen Zurückhaltung zu bestärken. Be sondere Vorsicht ober ist von »Athen, sollte Production und Specu> lation eine längere künstliche Hauste durchsührcn wollen, zu der, am allerwenigsten gegenwärtig. Grund vorhanden ist. Vermischtes. ? Au» der Fremde. Der CourS der französischen Rente ist in der abgelauscnen Woche an der Pariser Vörie tüchtig pouisirt werden, und wenn auch die höchsten Positionen nicht aufrecht erhalten werden konnten, so gelang eS doch den Baissier» nicht, irgend welche bedeutende Ersolge zu erringen. ES versteht sich von selbst, daß bei den er langten ansehnlichen Avancen Gewinnrealisationen der Käufer statt- sanden. Tie arge Stockung im früheren Detailhandel staut dar Vaargeld in der Bank an. LessepS hat in jeder Hinsicht einen günstigen Moment für die Ausgabe seiner Panama-Bond- gewählt. Seit der Staatsanleihe im vorigen Jahre hat keine größere Emission an der Pariser Börse ftattgesunde», und die Panama. BondS sind unvergleichlich viel billiger als die Eisenbahn. Obligationen. Tic Suez-Canal-Obligationen, welche im Jahre 1867 während de» Baues zu 300 FrcS. emittirt wurden, notircn gegenwärtig 580, und die Delegationen, welche im Jahre 1869 nur zu 270 FrcS. Nehmer fanden, notireu uuu 1140 FrcS. Damals war die Sache allerdings »och neu. Die Einnahmen de- Suez-Tanal» in der ersten Dekade de» Sep tember belaufen sich auf 1,740,000 FrcS. gegen 1,530,000 FrcS. im Vorjahre. Tie „große französische Panorama-Gesellschasr" mit einem Actiencapital von 2'/, Millionen FrcS. ist in ConcurS gerathen. Löroy-Beaulieu veröffentlicht einen Artikel über die Conversion der englischen Consols, welcher er eine hohe Bedeutung für die All- gemeiuheit beilegt. Tie Bereinigten Staaten, sagt er, könne» jetzt unter 3 Procen» borgen; Belgien, besten Dreiproceutige 85 notjrt, Preußen, besten 3'/,proc. ca. pari steht, könne» zu 3.60 Proc. oder 3.70 Proc. borgen; dann reiht sich Holland an mit seiner Dreipro- centigen, die 80. und seiner 2'/,proc., die zwischen 67 und 68 no- tiren. Daraus kommt Frankreich, besten Dreiprocentige zwischen 78 und 79 schwankt. E- hätte nur von u»S abgehangen, durch eine vor sichtigere Finanzgebahrung und eine umsichtigere Politik zu einem höheren Rang zu gelangen; bei den gegenwärtigen Verhältnissen- können wir aber noch von Glück sagen, daß wir unseren Credit aus dieser Höhe erhalten haben. Italien, besten Finanzen sich aus. fällig gebessert haben, genießt eines Credit» von 4'/, Proc., war eS seit langer Zeit nicht gekannt hatte, und wenn die Verhältnisse sich nicht zu unregelmäßig gestalten, wird seine Fünsprocentig«, welche in Wahrheit nur 4/34 Proc. ist, bald den Paristand erreichen. Oesterreich, trotz seiner Deficit« und seiner sortwährenden Anleihen, sieht seine Bierprocenitge doch zu 84/85, wa» blo» 4'/« Proc. vorstellt. Die russischen Fond», zurackgehalten durch die Erinnerungen an den Nihilismus und den ZwangScour», werden dennoch zu Course» ge- handelt, welche ein Interesse von 5'/«—5'/, Proc. repräsentiren; aber seit schon einem Jahre macht sich eine lebhafte Hauste in diesen Titte» bemerkbar, und e- ist nicht unwahrscheinlich, daß sie andauern wird. Die brasilianischen Fonds handeln sich, trotzdem die Finanzzustände dort viel schlechter sind, als in Rußland, zu 97 und 99 die Fünsprocentigen. je nach der Kategorie. Nun folgen die Credit« dritten Range-, welche sich aber gleichsallS sehr gebessert haben: Argentinien mit seiner SechSproceiitigea zu 98; Spanien mit seiner Bierprocentigen zu 60, was fast 7 Proc. auS- macht, und da» kleine Griechenland, welches große Fortschritte gemacht hat und dessen Fünsprocentige zu 354, säst genau 7 Procenl giebt. Alle diese Fond» zeigen die fortwährende Besserung de- Credit- der civilisirten Nationen. Seit 20 Jahren hat der Zinsfuß sich un unterbrochen vermindert, wa- den wohlsituirten Staaten zu blühenden Finanzen verholfen und die Möglichkeit zur Herabsetzung de- Zins fußes der öffentlichen Fonds gegeben hat. Man muß sich aber durch die Gunst der Verhältnisse nicht verleiten lasten, wie eS Frankreich unglücklicher Weise seit 6—7 Jahren gethan hat. Wie lange ist eS denu her, sügen wir hinzu, daß in der sranzö- sischen Presse die Superiorität de- LourseS der englischen Staat«. sondS über die der französischen al» durchaus ungegründet aus- gegeben wurde; und nun? Wie gewaltig ist die Kluft seitdem erweitert worden i Die fremden Wechselconrse, bemerkt der englische „Economist", haben sich zu unseren Ungunsten gewendet, und eia kleiner Betrag von Gold ist nach den Bereinigten Staaten gegangen. Man nimmt indcß an, daß die» bloS eine außerordentliche Operation gewesen sei, und erwartet keine» größeren Abfluß. Dennoch wurde der Markt dadurch etwa- versteift, und mit Recht; denu obgleich die Bank gegenwärtig im Besitz einer ansehnlichen Reserve sich befindet, so wird dieselbe doch im gewöhnlichen Laus der Dinge, während der nächsten vierzehn Tage ungrsähr, ansehnlich reducirt werden, sobald die gewohnte Geld-Abströmung nach den Provinzen eintritt. Außerdem ist daran zu erinnern, daß. seitdem die Rate ans 2 Proc. reducirt wurde, Gold stetig von unS obfloß, so daß diese Summe bereit» 1,600,000 Lstrl. beträgt, und jetzt wird gar noch Gold für Egypten in Anspruch genommen werden. In Be- rücksichtigung von allem Dem kann man die Lage der Bank nicht stark nennen, und der Markt ist recht eigentlich empfindlich gegen Alle«, wa» sie zu schwächen droht. Die Stundung der Amortisation der «gyptischen Unificirten be- schästigt natürlich die französischen und englischen Finanzorgane in hohem Grade. Der „Economist" nennt die Maßregel eine finanzielle Revolution, weil, wenn die egyptische Regierung beliebig für sechs Wochen die Laste für die öffentliche Schuld bei Seite schieben könne, so könne sic eS auch für sechs Monate oder sechs Jahre oder für immer, und daS ist identisch mit einer Aufhebung de» LiquidationS- gesetzt-, welche den Einspruch der betheiligken Mächte Herbeirusen wird. Von den BondSinhabern ist ja bekannt, daß sie sich mit der Abschaffung der Tilgung und einer Herabsetzung der Zinsen ganz zusrieden zeigen würden, wen» England die Garantie für die BondS und daS Protectorat über Egypten übernähme. T Leipzig» 22. September. Die heute begonnene Leder messe zeigte im Ganzen ein recht lebhafte» Gepräge; e< bezieht sich dies in erster Linie aus braune Fahlleder, Kipse und Wasch- leder; sodann waren aber auch gute Sortimente schwerer Sohlleder sehr gefragt. Der Verkauf dars schon heute als in der Hauptsache beendet gelten und nur kleinere Posten werden für den zweiten, event. die folgenden Tage übrig Leihen. G Leipzig, 22. September, yutrr Vorsitz de» Herrn Pros, vr. Heym fand am gestrige» Tage dir diesjährige ordentliche Generalversammlung der Leipziger Kranken-, Jnvaliden- nnd Lebensversicherung».Gesellschaft „Gegenseitig- keit" io der hiesigen Buchhändlerbörse -aft. Nach der Erledigung de» ersten Puncte» der Tage«orduuug, betreffend de» Geschäftsbericht, wurde zur Neuwahl an Stelle der statutenmäßig anischtidenden Ausschußmitglieder verschritten, deren Resultat di« Wiederwahl der Herren Localrichter Wörmcke, Redacteur Laue. vr. pb. Jeep, Oberlehrer Reut her und die Neuivahl de« Herrn vr. pk. Wolf war. Line längere Zeit beanspruchte die hieraus vorgeuommene bezw. in Anlehnung an da» ReichSkrankencasten-Gesetz uothwendig geworden« Statuten-Abänderung, bezüglich welcher de» Anträge» gemäß beschlost«« wurde. 2. Gegenüber den vielfach zu Tage tretenden uagerechtsertigte» pessimistischen Anschauungen. welche so gern unsere Stad» in geichäst. licher Beziehung al« zurückgehend bezeichnen, möchten wir aus die erfreuliche Thatsach« Hinweisen, daß bei dem am Sonntage im „Krystallpalaste" abgeholtenen Congresse der Arbeitsgeber der Bürsten- und Pinsel-Industrie, über besten Verlaus wir an anderer Stelle berichte», bei welchem die bedeutendsten Ver- tretrr dieser Branche au» den entgegengesetzten und entferntesten Thrilen Deutschlands, sogar »in Herr au» Lhristiania in Nor- wegen erschienen waren, Leipzig al» der einzige und richtigste Ort zur Abhaltung einer AuSstelkuug, sowie zur Abhal «uaq der künstigea Congresse bezeichnet wurde. Dement- sprechend beschloß die Versammlung auch einstimmig, daß zur nächsten Oste em eise eine Ausstellung von Rohmate rialien und Maschinen der Pinselindustrie mit einer gleichzeitigen Vereinigung und Besprechung der Bcrband-niitglieber und zur Michaelisincssc wiederum eia Longrcß hier staitsiudcn soll. Der <>cschluß ließ durchblicken, daß von »un au diese Congresse regelmäßig in Leipzig staltsinden werden. *— BctriebScrgebaisse der Leipziger Pserde-Eiseu- bahn in der Woche vom 15. bi» 21. September: 153,396 Per- Ionen 21,441.95 PluS 16,596 Personen 2511.60 Plu« sei« 1. Juli: 675,161 Personen 91.535.90 *— Die Conversion der ungarischen Goldreute. Nachdem schon während der Vortage bei den für die Subskription auf die restliche Summe von 125 Millionen vierprocentiger ungarischer Golbrente designirten Zeichenstellen erhebliche Anmeldungen statt- aefunden haben, ist der heutige erste olficielle ZeichnungStag in einer Weise verlaufen, welche eineu starken Erfolg der betreffenden Finanz, gruppen in Aussicht nehmen läßt. ES sind am hiesigen Piave sowohl al» auch an den auswärtigen Zeichenstellen sehr namhasie Subskriptionen gegen baar, al- auch uameutlich gegen Umtausch der sechSprocentigen Anleihe bewirkt worden. Die Subscription ist bekanntlich sür drei Tage (22 , 23. und 24. September) anberaumt. Die Bedingungen, unter welchen der Umtausch der alten Oprocentigen gegen die 4proeentige Goldrente, resp. die Subscription gegen baar erfolgt, haben wir bereit- ausführlich mitgetheilt und erinnern hier nur daran, daß beim Umtausch die 6proc. Titre» mit 10 Psd. Sterl. 1 , 6 ck für je 100 fl. Nominalcapital, also dreivicrtel Procent über den Einlösung-werth — umgerechaet in Mark zum Course von 20.39 sür 1 Psd. Sterl. — mit 205.40 sür je 100 fl. Nominalcapital, zuzüglich 3 -3l sür 6 Proc. Rückziuse» vom 1. Juli bi» 30. September 1884, zusammen mit 208.40 angenommen und dagegen die 4proc. Goldrente zum Course von 77'/. Proc. mit 155.50 ^1 sür je 100 fl. Nominalcapital zuzüglich 2 ^l sür 4proc. Rückzinsen vom 1. Juli bis 30. September 1884, zusammen mit 157.50 auSgegeben werden, während den Baarzeichneru die 4proc. Goldrente zum Course von 77'/. Proc. angeboren wird. *— Dörstewitz.RattmannSdorfer Brauukohlrn-Jn- dustrie-Gelellschast. Wir machen auch von hier au- daraus aufmerksam, daß der Geschäftsbericht pro 1883/84 erschienen ist und an der Cffcetcncasse des Bankhauses H. C. Plaut hier, bei welchem seiner Zeit auch die Dividendenzahlung erfolgte, in Empfang ge nommen werden kann. (Vgl. Inserat.) Chemnitz, 22 September. (Telegramm.) Chemnitzer Werk- zengniajchinensabrik vorm. Ioh. Zimmermanu. Der Aussichtsraih beschloß in seiner heute stattgefundenen Sitzung, der Geiieralverjammlung neben hohen Abschreibungen die Bettheilung einer Dividende von 5'/, Procent vorzuschlagc». *— Papier st oss. Fa brik KleinrückerSwalde. Mau schreibt >inS: Durch verschiedene Manipulationen mit Chemikalien hatte diese Fabrik in nächster Nähe und Umgegend einen so widerlichen Geruch verbreitet, daß die Nachbarn und die Städte Aunaberg und Buch- bolz Beschwerde dagegen führten. Durch behördliche« Verbot, resp. Uriheil ist nun die Fabrik gezwungen, kostspielige Bauten aus- zusuhrcn, um eia sür allemal diesem Uebelstand abzuhclfeu, und t ürste in diesem Umstande der einzige Grund zu suche» sein, weshalb in letzter Zeit die Actien jo rapid heruntergegangen sind. Drestzeu, 22. September. Sächsische Bußstahlsabrik in Döhlen bei Dresden. Der AujsichlSrath der Sächsischen Buß- stahlfabrik beschloß in seiner Sitzung vom 20. d. M, der diesjährigen ordentlichen Generalversammlung die Bettheilung einer Dividende von 5 Proc. sür da» abgelausene Geschäftsjahr 1883/84 vorzuschlagen. Außerdem sollen von dem erzielten Reingewinn 25,000 dem Delcredere-Foud» überwiesen und 11,399 aus neue Rechnung vorgetragen werden. Der gelammte Bruttogewinn beträgt 210,506 ^l, d. i. 44,723 ^ mehr als im Vorjahre, sür welch:» 4 Proc. Dividende vertheilt wurden. Die Abschreibungen sind aus 78,234 berechnet. 77 Sebaitzer Papierfabrik(vormal» Gebr. JustLLo ). Wie man un» mittheilt, entspricht die im vergangenen Geschäftsjahre zur Ausstellung gelangte fünfte Papiermaschine, wegen welcher ein vollständiger Um- und Erweiterungsbau de- unteren Werke» sich nöthig machte, bis jetzt noch nicht den aus diese Ncuonlage gesetzlen Erwartungen, obwohl dieselbe au» derselben bewährten Fabrik her. vorgegaygen ist, wie die anderen zur höchsten Zufriedenheit arbei- tendcn Papiermaschine» de- Etablissement». Man ist jetzt daran, die verschiedenen Ucbelständ« durch Veränderungen zu beseitigen. Die BctriebSverhältnisse de- Unternehmens werden gegenwärtig ungünstig beeinflußt durch den uicdrigen Wasserstand und dadurch bedingten stärkeren Kohlenverbrauch, sowie durch die Vcrtheuerung der Holz- stosfsabrikate. Zittau» 20. September. Die am 17. d. M. abgehaltene Plenarsitzung der Handels- und Gewerbekammer Zittau wurde von Herrn Bicepräsidentcn Wäntig geleitet und theilen wir darüber Folgende» mit: l. Zunächst gelangten beim Vorträge au» der Registrande verschiedene Berichte und Gutachten zur Verlesung in Angelegenheiten, mit denen sich da- Plenum schon in srüheren Sitzungen beschäftigt hatte und wurden dieselben gutgeheißen. Mehrere neue Eingänge wnrden den betreffenden Commissionen überwiesen. Einer Bitte um Unterstützung bczirkSeingesessener Meßbesucher bei ihren Bestrebungen, die Abkürzung der Leipziger Messen betreffend, wird die Kammer in geeigneter Weise und thunlichst in Fühlung mit den übrige« sächsischen Handels- und Gewerbekammern gerecht u werden versuchen. II. Sodann rcferirte der Herr Kammersecretair 9r. Löbner über die vom Präsidium zur Ausführung der Bor- schristen des llnfollversichcrungsgesetzes gethanen Schritte und wurden dieselben gutgeheißen. III. a) der Eingangszoll von 36 sür Sohlenleder wird in seinem Werthc als Schutz sür die Interesseuteu abgeschwächt durch eine Bestimmung, nach welcher schwere, zu technischen Zwecken, wie eben zur Sohlledersabrikation geeignete Leder (sogen. CrouponS). „wenn augenscheinlich gefettet", nur 18 Eingangszoll zahlen. Aus Grund dieser Disparität werden Leder gefettet billig eiagesührt und sodann cntsettet. Aus Befürwortung der Zoll- und Steuercommission beschloß da» Plenum, sich behufs Beseitigung de» Mißbrauchs sür Aushebung der AuS- nahmebcstimmuug auszusprechen, eine vorgeschlagene Erhöhung de» Eingangszolles aus Treibriemen au» Leder von 50 aus 75 ^i aber nicht zu befürworten. — d. Der geforderten Begutachtung einer Eingabe von Berliner ConsectionSfirmen sich zu unterziehen, gerichtet gegen die Erhöhung de- Eingangszolle« aus baumwollene und seidene Spitzen und Stickereien, lehnte da» Plenum mit Rück sicht aus den Mangel hervorragender Interessenten im Bezirke ab. Immerhin ward die Bedeutung der Berliner Lonsectionsbranche und da» indirekte Intereste auch der diesseitigen Textilindustrie an deren Gedeihen betvot. — IV. Die mit der Berathung einer Denkschrift der Handelskammer Osnabrück über die Resormbedürstigkcit der allgemeinen FeuerversicherungS-Police-Bedingungen betraute Commission uä hoc hatte folgende Resolution vorgeschlageu: die Commission hält mit der Handelskammer zu Osnabrück eine Reform der derzeitigen all gemeinen FeuerversicherungS-Police-Bedingungea für uothwendig: sie theilt die in der Denkschrift genannter Kammer zum Ausdruck gebrachte Anschauung, daß diese Reform zu erfolgen habe im Sinne einer gleichmäßigen Bettheilung der Rechte und Pflichten zwischen Versicherern und Versicherten; sie erachtet sür geboteu, daß zur Wahrung der berechtigten Interessen beider Theile die Vorschläge zu der erstrebten Reform nur unter Mitwirkung der Versicherung- Gesellschaften sestgestellt werden sollten. Die Resultate der Berathung. wie sie im Protokolle und in vorstehender Resolution niedergelegt sind, wurden dem Plenum der Kammer unterbreitet mit dem Anträge, dem Präsidium anheim zu geben, sie im geeigneten Falle zu benutzen. Bon Herrn Gewerbekammer-Borsitzenden Reißnian». Kamen» wurde hierzu noch folgender Zusatz-Antrag gestellt: „Unter Annahme der von der Commission in dieser Angelegenheit vor- geschlagenen Resolution beschließt die Plenarversammlung, da» Prä- sidium zu beauftragen, bei der StaatSregierung unter Bezugnahme aus die diesseitigen Beschlüsse im Jahre 1879 aus» Reue dahin vor- stellig z» werden, daß dieselbe im Bnudrtrath aus dru baldige« Erlaß de» in der Reich«Verfassung schon vor«sehea«a ReichSver- sicheruugtgesetze» hiuwirken «ad dabei veranlassen möge, daß in diesem Gesetze die Klarstellung der Rechte »nd Pflichten der Ber- sicheruagsgeber und versichernugsuehmer erfolge." Die Annahme diese» Zusatz. Antrages mit der vorgeschlagenen Resolution erfolgte einstimmig — V. Bei der vorzunehmen den Ne», wähl «Ines Mitgliedes uud eine« stellverttrteuden Mitgliedes im königlich sächsischen Eisenbahurathe wurden Vorschlag», gemäß durch Reklamation die Herren Hern». Roscher-Zittau und Stadtrath Gierisch-Kamenz wiedergewählt. — VI. Endlich beschloß die Kammer aas Antrag deS Hrn. Gewerbekammer-Borsitzenden Reißmann- Kamenz, di« Gewerbecommijsion mit Erörterungen uud Ergänzung va» Schritten zu beauftragen zum Zwecke der Beseitigung der nenerdiua» aas Märkten und Festen üblichen Ausspieluugen von OeldrockbUdern, Lampen unc anderen Erzeugnissn«. Ihnen entgegen- zuttetrn sei um so uiehr geboten, führt der Herr Antragsteller au«, da die früher zulässigen Berloosungen au» Anlaß von Weihnacht», bozareu üeurrlich verboten seien. *— Gerarr Actienbierbrauerri zu Tinz. Wie wir hören, hat die Geracr Aetienbierbrauerei zu Tinz die Beendi- gung eine« sehr guten Geschäftsjahre» vor sich, aus da» die bei vielen anderen Brauereien bestandene EiScalamität keinen Einfluß gehabt hat, da für die verflossene Campagne noch gut« Borräthe l vorhanden waren. Die Derschroiuna ouerkannt voriüqlichen Producte» ist gegen da» vergangene Geschäftsjahr viel bester geweft» und so erwartet man, eine Dividende von 6 bi» 6'/, Proceut pro 1883/84 — gegen 4 Precent im Vorjahre. Dir sehr rührige Direk tion de» Unternehmen- läßt cS an Bemühungen, da» Geschäft in der solidesten Weise immer weiter auSzudehnen, nicht fehlen uud dars dieserhalb auch wohl aus gute Resultate ferner gerechnet werden. *—Nordhausen-Erfurter Eisenbahn. In der am 20. d.M. stattgefundenen Sitzung de« BerwaliungSratheS der Nordhausen. Erfurter Eisenbahn, welche sich wesentlich mit Interna zu beschäftigen hatte, lag bezüglich der Concurrenzmaßnahmen der StaatSbahuen gageaüber der Behauptung der Direcliou derNordbausrn-ErsurterEilen- babn eiu ministerieller Bescheid vor. nach welchem nicht verkannt wurde, daß die betheiligten königlichen Eisenbahn-Directionen bei der Fest, setzung der Tarife und der Leitung de« Güterverkehr- billige Rück- sichten auf die Nordhausen-Ersiitter Eisenbahn zu nehmen unterlasseu Hütten »nd daher die gegentheilige Behauptung der Verwaltung der letztgenannten Bahn nach der angestellten eingehenden Prüfung der Ber- HSltniffe der Begründung entbehre Man sprach sich dahio au«, daß die Wahl einer Commission on» dem BerwaltungSrathe, welche die beider- eiligen Behauptungen zu prüfen und mit Borschlögea an den Ber- waltungSrath heranzutteten habe, der geeignetste Weg sei, um eine» Ausgleich herbeizusühren. Die in Anregung gebrachte «enderung der ÄeiellschaslSstatutcn, welche durch da» neue Actienaesetz vom 18. Juli 1884 veranlaßt ist, blieb einer späteren eingehenden Berathung Vorbehalten. Bon dem zur Abstempelung, resp. zur Empsauguahme von 3 berechtigten 1870er Rest-Divideuden-Scheineu der Nordhausen-Erfurter Stamm-Prioritöteu stehen »och circa 5000 Stück au», eine außer- ordentlich bedeutende Anzahl, woraus um so mehr aus dal Abhanden kommen solcher Scheint geschloffen werden darf, alt die Lonvertirung in letzter Zeit nicht bedeutend war. Jedenfalls ist et aber am Platz« die Besitzer der bezeichneten Scheine zur Empfangnahme der Rest- Dividende za veraulasten, damit solch« nicht etwa »ach 8 24 der Statuten verfällt. Wa< die BerkehrSauSsichten der Nordhausen- Lrsutter Eisenbahn anlangt, so ist nach dem gewonnenen Augenschein >u bemerken, daß sowohl für den laufenden Monat, wie auch sür )ie folgende Zeit eine erhebliche Zunahme de» Verkehr» zu ermatten sein dürfte. Im Augenblicke laufen auf der Bahn groß« Züge mit Rüben und Kohlen, wozu auf den Ausgleich-Stattonea kaum die vermehrten Gleise aulreichen; zur Hebung de» Verkehr» tragen ferner bei die gute Ernte aller Lerealiru, sowie die nunmehr überall be gonnene Zucker-Lampagne bei. *— Die Getreidemärkte. Die flaue Tendenz beherrscht nach wie vor sämmtliche Getreidemärkte Europa» und Amerika». In der abgelauscnen Woche waren e» nicht so sehr die Pret»rück- gänge, welche den vorhandenen Druck auf die Etimmuug erhöhten, als der vollständige Mangel an Käufern und die unüberwindliche GeschSstSstocknng. In Amerika waren die PreiSfluctuationea sehr heftige; Anfang» der Woche hatte die Baiffettchtung die Oberhand und bewirkte einen neuerlichen bedeutenden Preisrückgang; um die Mitte der Woche trat jedoch eine so ausgiebige Erholung ein, daß die Course von Mebl und Getreide sogar über die vonvöchentliche Notiz stiegen. Die Märkte in England standen natürlich unmittelbar unter dem Eindrücke dieser Vorgänge und folgten den Bewegungen der amerikanischen Plätze; aus den coutineatalen Märkten war da- gegen die Avathie so groß, daß weder die Baisse noch die Haust« eineu merkliche» Eindruck aus die Preise hervorbrachte. Der Handel steht dieser fast beispiellosen Lonjunctur mit gebundene» Händen gegenüber; die lies gesunkenen Preise haben weder die Kauflust noch die SpeculationSlust angeregt, und die Eigner mochten zu welchen Preisen immer die effektiv« Waare auSbieten, sie blieb unverkauft aus dem Lager, weil die Lonsumenten eine weitere Ermäßigung der Preise befürchte». Die continentalea Getreidemärkte haben uuler diesen Verhältnissen weniastenS nominell die letzten Course be hauptet; nur im Terminspiele haben kleine Schwankungen statt gesunden. ohne daß damit das Niveau wesentlich verändert worden wäre. Ein charakteristische» Zeichen für die gegenwärtige Situation ist eS jedenfalls, daß der noch vor kurzen Wochen so lebhaft« Terminhaudel, der kaum inehr seine Grenzen kanute, nunmehr in bescheideneren Kreisen sich bewegt. *— BergleichSweise Schätzung de» Papier - Ber- brauche» der Völker. Zur vergleichenden Schätzung de- Papier- BerbraucheS in den verschiedenen Ländern benutzt die „Papier- Zeitung" 1884, S. 182, die in den verschiede««» Staate» de» Weltpostverein« au« dem Dostregal erwachsenen Einnahmen» welch«, da die Pottosätze so ziemlich dieselben sind, dem Papierverbrauch« annähernd proportional sein dürsten. Im Folgenden sind nach der 8t»ti»ttqu« gäusrils äu Service portal die gelammten Bostria- oahmen der verschiedenen Staaten für da« Jahr 1882 ausgesührt und außerdem noch zur bequemeren Vergleichung die diese» Zahlen entsprechenden Verhältnißwerthe. die Einnahmen Deutschlands al- Einheit gleich 100 angenommen hinzugesügt. Franken verbäUntLiahIe» Bereinigte Staaten von Nordamerika 220,570,892 103.5 Deutschland 213,111,142 100 Großbritanuien 182,524,000 85.6 Frankreich 154,253,661 72.4 Rußland. 60,941,468 28.6 Oesterreich , . . 47,876,630 22.5 Italien - »O«a«Oe»< 32,660,886 15.3 Englisch-Jndie» 23.746,024 11.1 Ungarn 18,400,203 8.6 Schweiz 17,106,436 8.02 Spanien 14,902,639 6.99 Belgien »4»»»a>a»4 12,754,276 5 98 Niederlande9,910,374 4.65 Japan »4G»««»444 9,007,987 4.26 Schweden ..»».4.4, 7,886.100 8.70 Dänemark »»»«»»GOO 6,177,560 2.90 Rumänien .44»«»».« 4,076,921 1.91 Mexiko « 3,615,398 1.696 Algier und Tunesien 4'« » » , 3,346,111 1.570 Portugal . . 4 3,018,868 1.41? Argentinische Republik 444.4 2,319,469 1.088 Egypten .»»»....«» 2,215,713 1.040 «hili 1,709,100 0.802 Griechenland .,,»44». 904.522 0.424 Bulgarien Luxemburg Persien . 4 Guatemala . Havai. . » Honduras 4 » 4 » 4 4 483,733 445,585 372,200 186,513 115.500 20,485 0.227 0.209 0.175 0.088 0.054 0.0096 Z Zur Ermuthigung der in Deutschland und sveciell in Sachse» ausgetretenen Bestrebungen, den rationellen Flachsbau «in- »usührea, mag folgende Notiz der „Kammer" dienen: „Wie die Einsicht uud Energie eine- einzelnen Manne» zum Segen eine» ganzen Lande» werden können, zeigt die Verbreitung de» Manila- Hanse». Auf dem vulkanischen Boden der Insel Luzon, namentlich der südlichen Provinz Albay, gedeiht bekanntlich die Aue» tantili, am besten, welche den berühmten Manila-Hans liefert. Der Energie de« vor 40 Jahren in Albay waltenden Gouverneur« Don Jos» Maria de Pennaranda gelang er, den Anbau der Manila- Hauspflanze im großen Stile durchzusühren und den einst al» träge berüchtigten Bicolo (Malayen) in einen arbeitsamen Ackerbauer um zuwandeln. Durch den immensen Export de» Manila-Hanfe» ist so viel Geld in« Land geflossen, daß der Reichthum der Provinz Albay aus den Philippinen sprichwörtlich geworden ist. Este», 22. September. Nach dem Dortmunder Bericht der „Rheittüch-Westfälischen Zeitung" ist die Pbysiognomie de» Eiseu- geschäsl» eine ruhige gebliebe». In Eisenerzen stagnirt der Markt, doch habe» Preise keine Abschwächung erfahren. Im Roh- eisenmarlt ist noch keine Besserung zu bemerken, auch ist an Preis steigerung schon dethalb nicht zu denken, weil mit den vorhandenen Hochosemverkrn die Production noch bedeutend gesteigert werden könnte und dadurch der Preissteigerung wieder der Boden en«zogen würde. Ja Wolzwerksabrikaten dauert regelmäßiger Verkehr sott. Wolzdraht »ach wie vor ruhig. In Schienen »ft vorhandene» ArbeitSauautum ziemlich belangreich. Jateraotiouale» Schienen- cartrl bleibt bi» Mitte 1886 in Kraft uud die Berkaus-gruadpreise sind trotz Unterbieten» französischer Loncurreuz unverändert ge blieben. Maschinenfabriken und Eisengießereien wie anch Kestel- ichmirde sind dagegen rech: gut engagitt. F Die Handelskammer für den Stadtkreis Duisbnrg erstattet ihren Jahresbericht für 1883 in einem Octav-Hefte »0» 87 Seiten. Nach demselben ist da« Jahr 1883 im Allgemeinen für diesen industriellen Bezirk ungünstiger al» da« Vorjahr gewesen. Ganz besonders hat sich der Eiseumarkt im Laufe de» Jahre», wen» auch mit einigen Schwankungen, entschieden schlechter gestaltet, in dem die Preise in der zweiten Hälfte de» Jahre« im Allgemeinen erheblich wichen und sür viele Eisenartikel aus einen Stand derabsanken, den man in den letzten 10 Jahren nicht gekannt Hot. Auch die übrigen Branche» klagen über niedrige Preise, deren weitere» Sinken man durch Verein, barungen aus den verschiedenen Gebieten zu hindern sucht. Al» Uriachen dieser Erscheinung werden übergroße Leistnngssähigkelt aus der einen Seite und ungenügender Export ans der an deren Seite betrachtet. Unter diesen Umständen sind dir Geschäft», ergrbnisie vielfach al« unbefriedigend« zu bezeichne». Dir Pro duction Kat sich bei einiaen Werken vermindert, btt andere» ver mehrt. Arbeiter . Entlastungen sind aar btt einzelnen Werte» »or- grkommen. Die Arbetter-Bevölkernng fand daher, t» Ganze» g»
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