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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.09.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188309286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830928
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830928
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-09
- Tag 1883-09-28
-
Monat
1883-09
-
Jahr
1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.09.1883
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48S0 be» sahrkLssigen Bankerott». Äacoby wurde zu 4>/, Jahren Gesängniß und fünfjährigem Ehrverlust. Jcmke zu l'/, Jahren Gesängniß und zweijährigem Ehrverlust verurtbeilt; beiden wurde die scchSmonatliche Untersuchung-Hast aus die Strafe angerechaet. — Bingen. 26. September. Der Engießer von Miller in München, in Vesten Werkstatt die Germania gegossen wurde, hat für da» Binger Schützenfest zur Feier der Einweihung de» Nationaldenkmal» ein prachtvolle» Zaad-Trinkhorn im Werthe vcn 600 al» Ehrengabe > gestiftet mit der Widmung: „Zur Erinnerung an die Ent hüllung der Germania." Diese Ehrengabe soll al» erster Prei» auf die Standsestscheibe Germania verwandt werde». Im Ganzen sind jetzt für 10.000 Ehrengaben angemeldet. — Eine Schandthat ohne Gleichen ist an dem Müller MaanuS Werner au» Erfurt-Hausen im Walde bei Neustadl verübt worden. Drei Strolche fielen den nach feiner Heimath wandernden Müller an, raubten ihm trotz seine» Widerstande» sein Geld und seine silberne Cylinderuhr, verstopften ihm den Mund, banden ihm Hände und Füße und schleppten ihn rin Stück tiefer in den Wald. Während nun dort zwei der Räuber da» Opfer sesthiclten, ritzte der dritte demselben am Unterleibe die Haut aus, steckte einen Blasebalg in die Ocffnung und trieb nun mit aller Kraft Lust hinein. Unter furchtbaren Schmerzen trennte sich nach und nach die Haut vom Fleische, zuerst am Bauche und in den Deichen und dann über die Brust hinaus bi» zum Halse, doch hatte der Gemarterte während besten die Be sinnung verloren. Al» er wieder zum Bewußtsein kam, neigte sich die Sonne bereit» ihrem Untergange zu. Da die Räuber beim Verlassen ihre» Opfer» diesem die Hände wieder ; frei gemacht hatten, so konnte diese» sich die Füße wieder frei machen und schleppte sich in die nächste Ortschaft, von wo er am andern Tage nach Marburg in die Klinik kam. — Brandenburg a. H, 25. September. Ein Dauer marsch wurde am vergangenen Sonntag von Turnern au» de» Vereinen de» Berliner Turnrathe» hierher au-gesührt. 24 Mann machten sich früh 6 Ubr 15 Min. vom Potsdamer Platz in Berlin au« ans den Weg. Ein feiner Regen be gleitete sie in den ersten Stunden, während an den vielen frei und höher gelegenen Theilen der Chaussee die geschloffen marschirende Schaar der Sturm gewaltig packte. Zn Gr. Kreuz, nach 6*/« Meilen We.se». verzichteten 4 Mann ans den Weitermarsch. während 2V Mann «ach viermaliger Rast von zusammen 3 Std. 27 Min. in Brandenburg a. H. nm 6 Uhr 56 Min. eintrafen. Sie hatten 8'/« Meilen — 66 Kilom. — in 13 Stunden 55 Min. zurückgelegk. -- Seiten» der landwirthschaftlicben Vereine de» Re »her Oberlandes und de» Verein» zu Köstritz ist der Amtmann Zer sch in Köstritz al» Candidat zum Vertreter de» gürstenthum» Neuß j. L. im Deutschen Landwirih- schastSralh ausgestellt. Der bisherige Vertreter. Ritter gutsbesitzer Knauer in Gröber», dessen Mandat in nächster Zeit adgelausen ist. soll nicht wieder aufgestellt werden, weil er al» .Fremder" nicht mit den localen land- wirthschastlichen Verhältnissen im Kürstentlmm genügend ver traut ist. Der land- und sorstwirthschaftlicbe Verein in Gera, welchem die ausschlaggebende Entscheidung zustehen dürste, hat sich noch nicht erklärt. — Sommerfeld, 24. September. Durch die hiesige Polizei, die von socialistischen Umtrieben Kenntniß er halten. wurde bei unserem Amtsgericht der Antrag gestellt, bei sieben hier ansässigen, der Svcialdemokratie verdächtigen Einwohnern HauSsnchung zu halten. »Dieselbe wurde am vergangenen Sonnabend durch den königlichen Gerichtsvoll zieher vollzogen und war mit Erfolg gekrönt, denn e« wurden bei einem derselben Drucksachen vorgesunden, welche gerichtlich mit Beschlag belegt wurden. — Au» Kiel, 25. September, wird geschrieben: Die jüngste unserer gepanzerten Eorvetten der Sachsenclasse, „Baden", deren Bau im August 1876 aus der kaiserlichen Werst in Ellerbeck begonnen und die im Juli 1886 vom Stavel gelassen wurde, ist gestern in Dienst gestellt, uni Probefahrten vorznnehmcn. Die erste Fahrt wurde bereit» gestern geinacht. Abend» um 6 Ubr kehrte der Coloß, der ohne jede Takelage nur mit einem Signalmast versehen ist, zurück und machte an der Boje neben der Panzersregatte .Deutschland" fest, die täglich draußen vor der Föbrve Torpcdoschießversuche anstellt. Die gepanzerten Eorvetten der Sachsenclasse sind für eine Gescbwinkig/eit von 14 Knoten conslruirt. Sie besitzen zwei vollständig von einander getrennte Maschinen von je 2806 mdicirter Pserdckrast, von denen jede «ine Schraube treibt; der erforderliche Dampf wird in acht Kesseln erzeugt, die nicht, wie bisher üblich, in einem oder höchsten» zwei Räumen vereinigt liegen, sondern entsprechend der Zelleneintheilung in vier Gruppe» zu je zwei Kcsseln getheitt sind. Jede Gruppe bat ihren eigene» Schornstein, so daß. wen» einer davon im Gn'ccdt getrosten ist. dcr Krast- verlust selbst momentan nur rin kleiner ist; die Kessel liegen ferner nicht, wie bisher üblich, nahe den SclüssSseiten, sondern dicht an der vertikalen Mittelwanv de» Schisse», wodurch die Heizung wesentlich vereinfacht wird. — Die von der ost asiatischen Station hrimkehrenbe Corvette .Elisabeth", Commandant Eapitain zur See Hollmann, wurde bereit« heule hier erwartet. Da» Schiss war aber genöthigt, beute Mittag FrederikShavn anzulauscn. um Kohlen einznnehmen. Die .Elisabeth" wird also schwerlich vor Donnerstag hier sein können. Da» Schiss beendet mit seiner Rückkehr eine Reise um die Welt. Die Jnsvicirung der Corvette .Elisabeth" durch den Ehcs der Admiralität wird in den letzten Tagen de» Monat» slattfinden. — München, 28. September. Heute Morgen erfolgte, nachdem der König da» Gnadengesuch abschläglich beschielen, die Hinrichtung der beiden Raubmörder Strohhofer und Faßt, welche gemeinsam die Schmid'schen WirthSleute bei Kolbermoor gräßlich ermordet und deren Hau» in Brand ge steckt hatten. Strohhoser war gefaßt, Faßt vollständig ge- krochen. — Wien, 26. September. Die elektrische Aus stellung wird bis zum 15. November verlängert werden. — Gustav Frevtag'» .Soll und Haben", da» bis her ebenso wenig wie die anderen Romane de» Dichter» in» Italienisch« übersetzt worden war, erscheint jetzt im Feuilleton de» Mailander Blatte» .Jl Sole". — Heinrich Schliemann ist sammt seiner Familie über Pari» nach Griechenland abgereist. Sein kurzer Ansenthalt in England galt der Herausgabe seine» neuen Werkes über Troja, welche van Karl Blind besorgt werden wird. — Mailand, 26. September. Ihre königl. Hoheit die Prinzessin Wilhelm von Preußen stattete henke vor mittag dem König und der Königin von Italien in Monza einen Besuch ab. — Pari». 24. September. Ein renitenter Ge« schworner drohte am Sonnabend bei Eröffnung der Pariser SchwurgerichlSsession die Verhandlungen nnmöglich zu machen, indem er noch vor AnSloosung der Jury angeblich wegen Unpäßlichkeit den Iuslizpalast verließ. Da bei der AnSloosung immer mindesten» 30 Geschworene anwesend sein müssen, nach dem Weggange jene» Herrn aber nur 29 zur Stelle waren, so hätte der ganze Termin aufgcscboben werten müssen. Der Präsident de« AssiscnhoseS wollte jedoch die beiden angesetzten Proccsse nicht vertagen und schickte sämmtliche zu seiner Ver fügung stehende Gendarmen auS, um den Flüchtling zurück- zulwle». Derselbe wurde auch bald in seiner Wohnung ent deckt, wo er mit ganz gesundem Appetit beim Frühstück saß. Letztere»' mußte er allerdings im Stiche lasse», um unter militairischcr Bedeckung zur Erfüllung seiner Bürgerpflicht angehalten zu werden. — St. Petersburg, 24. September. Da» russische Marine Ministerium hat mit der englischen Firma Kemelly L Comp, eine Uebcrcinkunft betress» Lieferung von Panzerplatten zu einem Betrage von 12 Millionen Rubel abgeschlossen. Die Platte» sollen zum Theil in England, rnm Theil aber unter Aussicht englischer Meister in der hiesigen Obuchow'schcn Fabrik hcrgestellt werden, welche zu diesem Zwecke vollständig umgcbaut wird. — Bei einem Gewehrappell hat ein biederer Littauer Rekrut sein Gewehr schlecht geputzt. Während der Lieutenant auf einen Rostflecke» zeigt und fragt: ,,Wa» ist da»?" antwortet er. treuherzig grinsend: „Na, HerrLaitenant, kennst nich Rost?" — Maß und Stofs. „Nnn, hast schon wa» Gut'» gelernt, mem Sohn?" fragt der Vormund sein 11jährige» Mündel, da» er beim Schneider in die Lehre gegeben hatte. „Da- „Maß"-Nehmen und da» „Stoss"-Holen haben'« mir beigebracht, Onkel! denn die Gesellen trinken halt nit z' wenig!" v«r-nk>»,rN!chei rtedacieur Hetnet» llhse t» retoit». 8>tr den m»>U»UI»c» Lheil Pr-seher 0r. O«c»r P,,l i» keitzzl/tz VolksmrWastliches. Me str diesen Lhril bestimmten Sendungen sind zu richte« an beu verantwortlichen Redakteur desselben T. G. La« in Leipzig vom Tage. L Au der Börse ist c» umgekehrt wie im Lebe». Während hier Alle- nach langem Winter den Frühling und Sommer sich entgegen, iehut, noch jener Zeit, wo die Natur ihre» Schmuck anlegt und die Sterblichen mit Blülhen und Früchten überschüttet, bildet der Winter sür die Börse die Zeit, wo die Siesta de» Sommer» durch die erhöhte Lebhaftigkeit der TranSactionen ersetzt werde» soll: ,Lrüh- liug, Frühling" tönt e< frod von Mer Mund, wenn die Natur ansüngt in ihrem grünen Kleide zu prangen. „Herbst, Herbst" lautet e< an den Börsen, wenn wieder die Säle sich füllen und die Wogen de» Spieles höher und höher gehen. Menschen giebt eS »war jetzt genug an de» Börsen, aber alle Unternehmungslust fehlt. Di« Börsenwelt Hot de« Glauben an den Erfolg verloren. Sie hat alle Genüsse durchaekostrt, hat Katarakte durchschwommen. Hoch- gipset erklommen und schwelgt jetzt in Erinnerungen au die herrliche Jugendzeit, wo ihr keine Ansgabr zu schwer war. O wenn sie wieder zurückzurusea wäre! Aber die Gegenwart ist öde und leer und von keiner Seite her zeigt sich die Spur einer Seuberung. Ein Lag verstießt so steril wie der andere und der Berichterstatter brauchte »ur immer da- zu wiederholen, wa» er schon gejagt. Seit den Verstaatlichungen der Eisenbahnen, seitdem der Börse die besten Effecten, welche zugleich der Anlage und Speculation dienten, entrissen worden, jehlt ihr der Halt, fehlt ihr ein frucht bare» Feld der Thätigkeit. Vergeben» versucht sie durch Ernste in der Spekulation mit Jndustriepapierea einen Ersatz sich zu schaffe», der übrigen» auch »or sür beschränkte Kreise genügen würde. Die Börse befindet sich in der Lage eiue» Menschen, der seinen Berus verfehlt hat. Da- internationale Spiel ist unzugänglich geworden, die locale Speculation entbehrt de» besonderen Materials und ist zu Erz erstarrt. Wo giebt e» noch einen Verdienst, der nicht im Schweiße de» Angesicht» erworben werden muß? Wo öffnet sich noch der Erdboden und zeigt freiwillig seine Schätze? Pari» war am Donnerstag schwach, und so stellten sich die Sours« meist niedriger. Hinsichtlich der Eubi'cription aus die Emission der Panama- canal-Obligationen wird auS Pari- geschrieben: Da» mit der Emission betraute Syndikat, da» den ganzen Posten — uiitcr welchen privaten Garantie-Elauseln, ist nicht bekannt — gegen einen nicht unerhcb- licheu Soursnachlaß übernommen haben soll, rechnet aus die zahl reiche Brtheilignug der Originallnhaber voa Panama-Antheilen, die i« eigenen Interesse die Förderung der Arbeiten und den raschen Erfolg de« Unternehmen» unterstützen müssen. Bekanntlich haben di« Acriouaire sowohl al- die Inhaber der vorherigen Obligationen er» Aurecht aus unverkürzte Zeichnung der gegenwärtigen Austage, daher. saT« sich sämmtliche Besitzer daran vollständig betheiligen, de» Publikum vou den 600,000 Stück eigentlich nur 175,000 zu Gebote sttuden. Man hofft trotz der mannichsachen unangenehmen Eriahrnuge», di« sie zu bestehen hatten, dennoch, zumal mit Hilfe dsr dabei wir namrr stark interessirten Presse, direkte und indirekte Mmurrkuug der bisherigen Theilhaber zu erlangen. E» ist jeden- fall» «icht gal auzunebmen, daß die aufliegende Zeichnung nicht völlig gedeckt «erde. Die Uebernehmer werden schon Sorge dafür trage», duß selbst beim schlechten oder ungenügenden Ersolgc die Welt »icht» da»«, erfährt; sie haben doch nur im Falle einer Ueber- zeichnuug eiue genaue Rechenschaft abzulegen. Bei uu« i» Deutichl-nd macht man eS ja ebenso. Man ver breitet icho» am läge »or der Subskription durch die dienstsertigen Börsenblätter, daß bereit» bie ganz« Emission gezeichnet sei, mau läßt an de» verschiedenen Bönen die Papiere theurrr handeln. Wenn da» Feuerwerk verv-str ist, daua mögen Diejenigen, welche sich habe» verleite» laste», iehe», wo sie bleiben. Aus Wien wird gemeldet: Dir Bemerkungen de« „Journal de St. PeterSbourg" über Bulgarien haben di« anfänglich etwa» festere Tendenz der heutigen vorbörs« erschüttert, und die Lourie gingen im Berlaufe d«S ebenso germgiügigen wie lustlosen Geschäfte- aus das niedrigere Niveau zurück. Dal AuSgebot der Speculation war übrigens nirgend« von Belang, uub ipeciell Renten haben sich gut behauptet. Dagegen hat die Reactiea iu Elbethalbahn und Nordostbahn weitere Fortschritte gemacht. Im Schranken kam kein Geschäft vor. Die MtttagSbörse staguirte. Tie Sourse von Loulisse- papieren behaupten sich, Nordostbahn sind begehrt bei erholten Coursen. andere TranSport-Actien notireo wie gestern. Anlage- werthe behaupten sich scster. Schluß flau ia Folge von Baisse der Elbetlgik- und Karl-Ludwig-bahn. Andere Bahne» auSgelioteu. Berlin Verkäufer. Die Wiener Blätter füllen ihre Spalten mit allerlei wideripruchs- vollen Nachrichten. Jetzt meldet die „Presse", daß zn einer Lapial- Vermehrung der Norowestbahn kein Anlaß vorliege, da dieselbe über hinreichende Mittel zum Bau der Localbahn Laux-Leitmeritz-Leipa versage, deren Conceisionirung übrigen- noch in weitem Feld« stehe. Berlin bot ani Mittwoch ein ganz andere» Bild dar al- man erwartet hatte. Im weiteren Verlaus der Ultimoreguliruua nämlich machte sich für «me bedeutende Anzahl von Papieren ein io starke« Angebot von Stücken geltend, daß der ganze bisherige Lharakier der Regulirung dadurch verändert wurde. Während man bisher allgemein annahm, daß in dem spekulative» Engagement eher ein« Baisse- al» «ine Hausse-Position bestehen dürfte, so daß jedensall« eia bemrrken-werther Stücktüberflub nicht in Aussicht genommen »erden konnte, zeigte sich heute, daß noch sehr viel Material u». versorgt ist und die heute unternommene Prolonzirung io vielfacher HausseengagementS verfehlte daher auch nicht, den Zin»suß sür RegulirnnoSgeldcr zu steigern. Eine Geldknappheit trat dabei zwar in keiner Beziehung hervor, doch stellte sich der Zinsfuß heut« durch schnittlich ous 4'/, bi» 4'/« Pr«, »nd in einzelnen Füllen 5 Proc Also große Hausse-Engagement», besonder» in Eisenbahn- und Lauroctieu. Auch Credit und Franzosen waren übrig. E» konnte daher nicht fehlen, daß die Haltung sehr wesentlich ermattete. Nach der Prtmienerkläruna befestigte sich dieselbe vorübergehend wieder etwa«. Inländisch« Bahnen gaben durchweg »ach. Stärker ange boten waren besonder» Laura, Russen und Ungarn. lieber Laura wird geschrieben: Heule erregte der Rückgaag der Aktien diese» llalernohmen« eia berechtigte» Aussehen. Wen» man mehrseitig au» der Steigerung de» Sccevten-Conto in der gestern publicirte» Bilanz de» Grund für ein« absävge Kritik h -rz»leiten versucht, wie sie heute geübt wurde, so erscheint diese Motivirung wenig stichhaltig. Wir hören, daß di« Verwaltung sich bis zur Stunde noch nicht über die Art der Geldbeschaffung sür Bauzwecke schlüssig gemacht habe, und zwar au» Gründen, die sich zwar einstweilen noch der Otsfentlichkeit entziehen, jedoch die Anwai tsck^ist haben, mit Be- kanntioerden die Billigung der Actionaire zu finden. Rachöörse. Schluß bester. Credit 500'/, (bOI'/J, Franzosen 546'/, (547), Lombarden 261 (360'/,). Darmstädter 155' . (155'/.), Deutsche Bank 15V/. 150'/^, Diskont» 194'/, (194'/.), Mainzer 114'/. (do.>, Marien- inrger KB'/. (108'/J, Ostpreußen 124'/. (134'/,), Mecklenburger 211'/« (211'/,). Werra 109.30 (1.'«'/,). Galizier 124.12 (125.25), Nordwest 326 (328). Ekbethal 349 (355.50), Duxer 148.10 (148), Gotthard 105'/« (108'//>, Schweizer Lentral 98.50 (98.75), 1880er Russen 71.87 (72'/^. Russische Note» 200.75 (201 25). Ungarüchc Aoldrente 74'/, (74'/«), Italiener 91 (do.), Laura 134.13 (135.37), Dortmunder 99.25 (99.50). Vermischte». * Leipzig, 26. September. In der vor einigen Tagen hier iatigesundenen Sitzung de» Ausschusses de- Ceatralverein» der deutschen Wollenwaaren - Fabrikanten rcferirie zunächst der Vorsitzende, Herr Buchwald (Großenhain), über die vom Staate zu errichtenden Kranken- und Unsallcasftn und nament lich darüber, daß die Lasten dazu »ach dem neuesten Gesetzentwurf nur von den Arbeitgebern zu tragen seien. Zu lcpterei» Punkt wurde beschlossen, zur NcujahrSmesse eine größere Versammlung ämmtkicher Industrieller einzuberusc» und aus Antrag de- Herrn Naumann (Saga»), am Tage vorher eine Borvcrsaniml.mg der sämmilichen Dclegirte» und Einzelmügliedcr anzuberaumcn, in welcher eine bestimmte Resolution zur Hauptversammlung berathen werden soll. *— Un« liegt ein Schristche» vor, betitelt: Heine'» Gütcr- bahnen Plagwitz-Lindenau oder Spesen-Ersparnisse erhöhen die Concurreozsähigkcit von Handel und Industrie. Schilderung nebst einem Situation-plan und einer llcbcrsicht-karte der Leipzig umgebenden Eisenbahnen, besonders wichtig für Industrielle und Grost- händlcr. Aus Grund autbciitiichcr Quellen bearbeitet von E.G. ES beißt darin unter Anderem: Der Ausbau von Heine'- Gnierbatzneii ist so weit vorgeschritten, daß sich nahezu 4 Kilom. Bahnlängc ,n Betrieb befinden, während 1'/, kilom. in kürzester Zeit dem Betriebe über geben werden und 1 K-lom. Bahnlänge bereit- in der Plante fertig ind, ihrer Vollendung entgegen gehend. Die Ab- und Zuführung der EtscnbahnlowrieS erfolgte bisher durch Pserdezug, doch ist bei Anlegung der Bahn, sowie deren Brücken und Güicrhallen bereit» Rücksicht aus Einfübrung von Locomotivenbctricb genommen. Die Gäterbewegung aus Heine'- Güterbalinen hat sich so bedeutend vermehrt und steigt stetig in solchem Umfange, daß wahrscheinlich zu letztgenannter Betriebsart geschritten werden muß, um den ge- teigerten Verkehr bewältigen zu können; denn die Zahl der Low ie« ä 10,000 Kilogr.) stieg von 2694 im Jahre 1860 aus 5496 Doppel- /cwrie« ä 200 Ltr. im Jahre 1882. also um 90 Proc. Diese Steigerung wird, bei gleichem Geschäftsgang«, ein« anhaltende sein, denn e« kaufen sich an den Gleisen jährlich viel« Industrielle an. um dort ihre Fabriken und Lager zu errichte« und gleichen Nutzen durch direkte« Gütertransport zu erlangen, wie die bereit- bestehen- de» zahlreichen Etablissement-. Daß dies« Hoffnung aus Betrieb-- steigerung sich erfüllt, wird erfreulicher Weise schon durch die örtrieblnachweilungen der ersten 6 Monate des Jahres 1883 — Januar bi» Juni — thatsSchlich bewiesen, denn e» wurden während diese». Zeiträume» aus Heine « Gülerbahnen 3843.0 Doppel-LowrieS ä 10/000 Kilogr. — 33 Millionen 420,000 Kilogr. Güter besördert, während in derselben Zeit de» BorjahreS nur 2466.5 Dopp.-Wagen besördert wurden, also 1883 in 6 Monaten mehr 875.5 Dovp.Wagen t, 10,000 Kilogr., da« giebt ein PluS von 8 Millionen 755,000 Kilogr. Güter. Rechnet man diese» PluS aus das volle Jahr 1883, so er- giebt da» eine JahreSbesördernng von 6684 Dopp.-Wagen — 66 Mil lionen 840,000 Kilogr. Güter oder 1188 Dopp.-Wagen — 11 Mil lionen 880,000 Kilogr. mehr al« 1882. Eine auSsührkiche Berechnung wird der Spesenersvarniß gewidmet. A»S den angeführten Taten geht hervor. daß Handel un» Industrie von Plagwitz-Lindenau in eine», Jahre durch die speleniparenden Heine'- Güterbahncn um 41,503 62 concurrenzkähigcr gewesen ist gegenüber Handel-- und Jndustrie-Anlagen ohne diese spesensparendc Einrichtung. *— Peniger Patentpapiersabrik. I» der am 37. dsS. flattgehabten Sitzung de- AussichiSralheS der Peniaer Patentvapier- sabrik wurde beschlossen, sür da- letziverflossene Geschäftsjahr eine Dividende von 6'/, Proc. an die Actionaire zur Bertheilung zu bringen, nachdem Abschreibungen in Höhe von 190,000 ^l voraus- gegangen find. Die Generalversammlung findet am 24. Oktober o. in Dresden statt. Da« Resultat muß als ein günstige» bezeichnet werden, indem solche» die höchste Schätzung von 6 Proc. noch über steigt. Für die beiden vorhergehenden Jahre wurden 4 rrsp. 6 Proc. vertheil«. *— Der „Pirn. Anz." meldet: Die schon neulich gebrachte Mittheilun- vou einem erfreulichen Aufschwung unsere» Sand- steiageschäst» kann jetzt eine weitere Bekräftigung erhalten, da soeben vou nmsoffenderen Bestellungen au« verschiedenen Großstädten berichtet wird. Bevorzugt wird dabei namentlich der Sandstein au» den Postelwitzer Brüchen, deffen Qualität sür Monumentalbauten al» besonders geeignet giit. Die Arbeitslöhne. w«lche im Jahre 1882 «» ca. 10 Proc. gegen da» Vorjahr zurückgingen, zeigen schon seit längerer Zeit eine Besserung, hauptsächlich mit hervorqerusen durch den fühlbaren Mangel an geeigneten Arbeitskräften, die sich infolge de» geschmälerten Verdienste« weggewandt haben. In den qesamniten Brüchen de« Meißner Hochlande» waren »ach ainilichen Quellen im Jahr« 1882 überhaupt thätig 2044 Arbect-'räfte gegen 2356 in 1881. 2447 in 1860. Im lausende» Jahre bärste i« Zuu>«»»e»h«»I mit der Hebung de- Sandsteindrii eh betriebe» eine Vermehrung de» ArbeiterbestandeS stattgesimden baden. *— Au» Thüringen. Die gestern gemrldete ia einer am 23. d. M. ia Neustadt an der Orla adgehaftenen Versammlung vollzogene Verbindung tbüringischer und sächsischer Ledersabrikanien iß eine Aktiengesellschaft unter der Firma: Lederhalle der LchNsch-thüringischen Lederfabrikanten, Aktie ngesell- chast. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Berlin, eine Filiale in Leipzig. Der Gesammtvorstand ist solgendermaßen gewählt: die Kauften»« Rudolf Krahner in Neustadt an der Orla und 8. Rosen selb in Leipzig zu Direktoren; zum AujsichtSrath ge höre» Hermann Krahner in Neustadt an der Orla (Bor- itzcndcr), E. Weidhaase inPSSneck (Stellvertreter), S. Bln- mentritt in Neustadt an der Orla (Schriftführer), O. Rudolf in Lindenau, F Kühn in Gera, O. Trömel in Sera, Sottwerth Fritzsche in Neustadt an der Orla (Mitglieder). In Berlin wird die Gesellschaft, wie schon berichtet, eine permanente Berkauisflelle x. für Lederproducte eröffnen. '— Die Bearbeitung de» von der Zuckersteuer-Enqu-te- Commission gewonnenen Material» wird jedenfalls noch einige feit i» Anspruch nehmen und ist der Wiederzusammentritt der inq»»te-Commission vor Mitte Oktober nicht za erwarten. Die Referenten hoffen bi» dahin die Aufarbeitung de» umfangreichen Material- zn bewältigen und eS wird sich dann zeigen, ob nicht noch weitere Vernehmungen von Sachverständigen in ganz speciellen Delaitsragen »othwendig find. Erst dann wird sich übersehen lassen, nach welcher Richtung hin eine gesetzliche Neuregelung der Zucker- besteuerung iür geboten zu erachten ist. *— Deutsche Bank. In der am 27. d. stattgefundenen Sitzung de» AussichiSralheS der Deutschen Bank legte die Direktion eine» Bericht über die GeschästSthätigkcit der Bank im ersten Semester de- lausenden Jahre» vor. Nach demselben beträgt da- dividende- berechtigte Capital 60 Millionen Mark gegen dnichichnililich 52'/, Millionen Mark im Vorjahre. Die ordentliche Reserve wurde durch die Zuführung de- bei der Begebung der neuen Retten erzielten Agio- beträchtlich erhöht. Ter Umfang der Geschäfte hat gegen da» Vorjahr nicht abgeiiommen. die Einiiahinen an Provisionen ind sogar etwa» gestiegen. TaS Geiammtergcbiiiß ist mit Rücksicht auf die Verhältnisse, namentlich angesichts de- vorherrschend ge wesenen niedrigen Zinsfüße-, als ein befriedigendes zn bezeichnen. Bon nciineiiStverthen Verluste» blieb die Bank verschont. *— Halle-Sorau-Aubener Eisenbahn. I» der vor einigen Tagen stattgcslmdene» Gencralversanimlung der Halle Torau- Glibener Eisenbahn richtete ein Acttonair an die Directton der Bah» die „dringende Bitte", den „tiefgesnnkenen Credit der monatlichen Pnhlicattonen der Halle-Sorau-Gubener Eisenbahn dadurch wieder zu heben, daß. wenn in Wirklichkeit bei der ersten Abschätzung ca. 10 Tage „och Monat-schluß Fehler von ca. 100,000 -ä unvermeid- sich sein sollten, wenigstens die entsprechende Correctur den Actioiiären nicht 1 Jahr oder länger vorenthallen bleiben möge, sondern daß man die Correctur der Einnahmen zugleich mit den späteren Mo- natSpublicatiouen bekannt geben solle." Wie gerechtfertigt dies Ver lange» ist, zeigt folgende Zusammenstellung, welche die vorjährige» provisoriichen und die in diesem Jahre «rsolgten dcsinittven Ein- nahmeziffern der Monate Ianuar-August einander gegenüberstellt. Proc. Januar 404460 509,232 -s- 25.9. Februar 416.386 466.427 -i- 13.6. Mürz 460.674 591.744 37. Avril 508,533 574.898 -i- 13. Mai 478,825 576,689 -i- 20.4. Juni 480.154 550,893 -i- 14.7. Juli 492,025 551,831 -i- 12. August 569,573 586,671 -t- 3. *— Product««-» Commission», und Handel«» Gesellschaft in Breslau. Der AufsichtSrath dieser Gesellschaft hielt in den letzten Tagen eine Sitzung, in welcher die Direktion den RcchnungSabichluß sür da» abgelaufene Geschäftsjahr vorlegie. Nach Prüsnng desselben setzte der AufsichtSrath die Bilanz fest und beschloß, »ach reichlicher Verstärkung der Reserven und nach Ab schreibungen an Grundstücken, Utensilien re., eine Dividende von 9 Procent zur Bertheilung an die Actionaire gelangen zu lassen. *— Rechte.Oder-User-Eisenbahn-Gcsellschaft. Die gestern. DoniierStag, in BreSlan stattgefundene Scncralversammlung der Rechic-Oder-User-Eisenbahn-Gesellichast hat die Offerte der Prenßncheii Staatsregierung aus käufliche Erwerbung der Bahn mit 120 gegen 66 Slimmen angenommen. Um die Berftaat- lichmig dieser Bahn perfect werden zu lassen, ist nunmehr nur noch die Sanclion des Preußischen Landtages erforderlich. Der Rechte - Oder - User - Eisenbahn - Gesellschaft ist sowohl für die Stammactien wie sür die Priorität» - Stammaktien eine este jährliche Rente von 7'/, Proc. und eine baarr Zuzählung von 30 pro Aktie ä 600 angcboten. Spätesten» vier Monate nach der Uebernabme der Verwaltung seiten- de» Staate» soll der Umtausch der Actien gegen Staat-schuldverschreibungen der 4procenttgcn cvnsolidirten Anleihe beginnen und zwar sollen sür je süns Stamm- beziehentlich Priorität»-Stammactien ä 600 Staat-schuldverschreibunge» »ui» Nominalwerthe von 5550 ge währt werden. Nach Ablauf der sür den Umtausch der Actien fest- znstellenden Frist erhält der Staat da- Recht, da» Eigenthum an dem Gesellschaft-Vermögen gegen Ueberweisung eine- Kaufpreises von 67,500,000 >!, sowie gegen Uebcrnahme sämmilicher Schulden zu erwerben und die Liquidation der Gesellschaft herbciznsührcn. ^V-u. Prag, 37. September. (Speciattclegramm.) DaS „Prager Tageblatt" erfährt, daß betreffs dcS Ausbaues der Buschtiehrader Strecke GraSIitz-Klingenthal keine-weg-eine Einigung zwischen Sachse» und Oesterreich erzielt wurde. Die Verhandlungen ruhe» gänzlich angesichiS der Unmöglichkeit, sich auScinanderzusetzen. * London, 27. September. Die Bank von England hat heute den DiScont von 3'/, auf 3 Proc. herabgesetzt. ES ist überhaupt zu bedauern, daß die provisorischen Einnahme ziffern so stark hinter der Wirklichkeit zurückbleiben. Wenn e» aber nun einmal so sein soll unb muß. dann hat doch zweifellos die Verwaltung der Bahn — wenn sie auch vielleicht als königliche Verwaltung weniger al» eine private Verwaltung Rücksicht aus die Wünsch« der Actionaire nehmen zu brauche» glauben mag — die Pflicht, nicht ein volle» Jal-r zu warten, ehe sie die definitiven Ziffern bekannt giebt. *— Hessische LudwigSbabn (Mainz-Ludwia-Hafen). Die Verwaltungsorgane der Hessische» LudwigSl-ah» haben die am 1. Oktober o. fällige AbschlagS-Dividende aus 2 Pro«, festgesetzt. Am diesigen Platze findet die Auszahlung bet dem Bankhaust Meyer L C». statt. *— Industrie- und Commerzbank in Frankfurt a/M. Bon den aus Inhaber lauicnden Actien l,it. 8 vertbcilt in 5 Serien ic 1,000,000 werden die erste» 2 Serien am Freitag den 28 und Sonnabend den 29. September von Morgen» 9 bi- 4 Uhr Nachmittags bei der deutschen HandelSaesellschaft ft, Frankfurt a,M., bei Herrn Saul Finkelstein in Leipzig (Planensche Passage, Treppe 6 IN und (laut Anzeige in den betreffenden Lokalblättern) bei den Lorretpvndenten der Elfteren an allen größeren Plätzen zum Preise von 105 Procent zur öffentlichen Sub- scription ausgelegt werden. Bei Ueberzeicbiinng findet Reductton statt, doch werden, soweit thnnlich, Subscriptionen von 20 Actien und darunter in erster Reihe berücksichtigt. Die Zuweisung wird den Subskribenten am 4. October d. I. von der betreffenden Sub- scriptionSftelle schriftlich mitgetheilt. Die erste Einzahlung von 1b Procent hat am 8. Oktober gegen Quittung zu erfolgen. — Wegen de- Weiteren verweisen wir aus da» Inserat in heutiger Nummer. *— Bereinigt« König»- und Laurahütte, Actien Gesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb. Die am 27. d. in Berlin patts>efnnde»e ordentlich« Gencralversammlunq war von 20Acttonairen besucht, welche ei» Actiencapita! von 15.191,400^! vertraten. Die Bilanz, sowie die Bertheilung de» Gewinne», wonach aus die Aktie eine Dividend« von 8 Procent entfällt, wurden gemä j den Vorschlägen de» AuisichtSraihc» einstimmig genrhmigt. In den AussichtSralb wurden neu gewählt resp. wiedergewäblt die Herren: Domanenrath Klewitz, Bankruecior vr. Lünxnseld, Banqnier Eduard Vehren« in»., Cmnmerziearath Albert kchlnlo» und -»«»erzie» rath Kenianer. *— Flen-bnraer Schlfs-ban-Grsellschaft. Nenn di, Dividend« der Flensburger SchiffSbau^seselschast auch nicht s» hoch ist wie die vorjährige, so gelangt doch immerhin me nette Ziffer von 17 Pr»cent zur Bertheilung. Die Schiffsbau - Abteilung hat im verflossenen Betriebsjahre 9 Dainpser sertiggestellt. Im Vau waren beim Schluß de« SeschäftSjahre« 13 Dampfer. Brieskastr». vr. 8. 6—« in Gr—N. AuS allgemein bekannten Blättern abgeschriebene Artikel können wir »icht gebrauchen. 'pvst- und Teleqraphenwefen. *— Vertrieb der Patentjchristen durch die Post- anstalten. Vom 1. October d. I. wird, zunächst versuchsweise, der Vertrieb der vom Reich-Patentamt herausgegebenen „Patent- ichri sten", welcher bisher auSichließttch durch die mit dem Druck derselben beauftragte RcichSd. nckerei erfolgte, von sämmtliche» Rcichs-Postan stallen mit besorgt. Da-Publicum kann zu dem Zwecke die Patentschriften bei den Postcinstalten bestellen, und finde» dabei die sür Bestellung ,c. von Zeitungen und Zeitschriften bestehen de» allgemeinen Dienstvorschriften Anwendung. ES werden unter schieden: ». Bestellungen aus einzelne Llassc» der Paientlchriftc.i (zum fortlaufende» Beznge aller Patentschriften einer und derselben Elaste); b. Bestellungen aus 20 oder mehr Exemplare einer be stimmten Patcntschriit. und o. Bestellungen aus einzelne Exemplare einer beliebige» Patentschrift. Bei der Bestellung aus einzelne Llassen (zu n.) hat der Besteller den Betrag von 20.»! oder ein BielsacheS desselben enizuzahlen, woraus — unter Zugrundelegung de» Erlaßpreise» von 50 für jede« Stück, — die Zusendung der Patentschriften so lange erfolgt, bis die Einzahlung erschöpft ist. Der Besteller muß die betreffend« Tlasse, sowie den Zeitpunct, von welchem ab mit der '»sendung beginne» werden soll, genau bezeichnen. Soll sich die Bestellung aus die bereits früher erschienenen Patenlschriften der gewünschten Classe mit beziehen, so muß die» von dem Besteller besonders verlangt werden. Die Bestellung ans 20 oder mehr Exemplare einer bestimmte» 1-atentjchrift (zu d.) muß unter Ein- zahlung von 50 ^ für jedes Exemplar ihunlichst innerhalb der ersten 14 Tage, nachdem die Veröffentlichung der Eriheilung de« betreffenden Patent» im Reich-anzeiger stattgesunden hat, bewirkt werden. Später eingehende Bestellungen können nur insoweit V - rücksichligung finden, al» eS der vorhandene Borrath von Patent schriften gestattet. Der bei der Bestellung baar zu entrichtende Erlaßprei» für einzelne Exemplare einer beliebigen Paientschr-it (z» c.) beträgt 1.10 ^!. Die Bestellung aus E nzeletrcmplaie muß evensall» innerhalb der erste» 14 Tage nach Veröjscnllichnng der Eriheilung de- Patent- im Rcich-anz- iger bewirkt werde», wenn die AuSsührung gesichert sei» soll. Bei Bestellungen zn d. »nd o. muß zur Vermeidung von Verwechselungen »nd Wc ternngen da» Patent nach Nummer, Name» und Gegenstand möglichst genau bezeichnet werde», lieber die bezahlten Kostenbeträge wird dem Besteller seiten» der Postai-stalten Quittung erlbcitt. D e Postanstalten de- stellen nun die abonnirten Palcnlschr.sten bei der Reichedruckerci. Sind die bestellten Patentschriften bereit» erschienen, so findet die Absendung derselben unverzüglich (an die bestellende PostanstatI) statt, andernfalls unniittcldar nach der Ausgabe. Kann die Be- stelluug seiten» der Reich-druckcrel nicht au-gesührt werden, weil von der bestellte» Paleiilschritt kein Bestand mehr vorhanden ist, io sendet die Reich-»druckerei die Bestellung an die Postanstalt mit einem entsprechenden Vermerk zurück, welcve den Besteller davon benach richtigt und ihm den eingczohüc» Betrag gegen Quittung »»rück- zahlt. Die von der Reichsdruckerei gelieferten Paienischriste» werden dem Besteller durch oic Pestbaien mientHelllich überbracht oder, wenn sie sür abbolende Lorrcipondenten bestimmt sind, zur Abholung bereit g stellt, lieber de» Empfang hat der Besteller zn quittiren. Auch nach Emsührung diele» neuen BczugversahrenS bleibt eS de» Beziehern von Patciitichristen gestattet, in dringenden Fälle» einzelne Patentschrifte» in den SasjeurSu-mu der ReichS- dr»4kerei »»« Preise »„ 1 f»r da» Stück känslich,a «werben. Hand-l»z-r1cht«fache« t» K»ni,reich Eichse». Eingctragen die Firmen: Berger ch Co. in Kötzichenbroda. Inh. Frau A. E. verehel. Berger „nd Herr W Haienclever dal. — I. Kfttel »c Co. in Dresden.
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