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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.04.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188404074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840407
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840407
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-04
- Tag 1884-04-07
-
Monat
1884-04
-
Jahr
1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.04.1884
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1872 VolksmrthllhaMches. Ml« für dies«» Theil bestimmte» Sendungen sind zu richte» aa den verantwortlichen Redakteur desselben T. G. L«»< in Leipzig- . * Der Bundetratch hat i» seiner Sitzung vom 20. März «. g. beschlossen, bah siir »»bearbeitete Tabakblätter »ad Stengel Mr. 2b r 1 de« Zottaris«) aa Stelle der bisherigen, sür die Verzoll»»« maßgebenden Tarasätze die nachstehend angegebenen Sätze z» trete» haben: Tarasätze fiir «»bearbeitete Tabakblätter »ud Steugel (Nr. 2ü r 1 des Zolltarifs). Procente des Brultogewicht«. 88 s» Kiste» vo» 17b KAogr. und daruuter. 82 t» Kiste» vo» mehr als 17b kilogr. 18 t» Fässern von 700 Kilogr. und daruater. 8 in Fässern von mehr als 700 Kilogr. 18 i» Körbe» au« Weidanrulhe». 22 in Körbe» au« Weideurulhen, i» Leinen emballirt. 21 iu Körben au« Weideeiruthen, ohne Deckel, iu Leine» emballirt. > 10 in Körben au« hartem Lchilfaeflecht (Rohrgeflecht), au«grlegt mit Schiltblättern, geschnürt mit B-iststrickea. 8 in Umschließungen aui> Thierhauten. 13 in Umschließungen ans Bauplatten oder dicken Palmblättern > Dicken Palmblatt-Plarrcn), geschnürt mft Baststrickeu. auch ins Leine» emballirt. 13 in Umschließungen anB Gchilfgefiecht, ao«gelegt mit Bastvlatteu oder dicken Palmblättern (dicken Palmblatt-Platteu), geschnürt mit Hansstricken, auch in Keinen emballirt. 5 in Umschließungen auit Schilsplanen, geschuürt uiit Baststrickeu, ^ auch in Leinen emballirt. 5 in Umschließungen au>« Leinen oder Jute, mit Unterlage vo» I dünnen Basivlaiten oder dünne» Palmblättern (dünne» Palm blatt-Platten). b in Umschließungen au« Schilf- »ud Haargeflecht, häufig auch a»ö I Leine» zusammengesetzt. 3 in Umschließungen au« feinem harten Bast- oder Rohrgeflecht. L 3 iu Umschließungen au« seinen Binsenmatten. 3 in einfacher Umschließung auS schwerem Leinen. 1 iu einfacher Umschließung aus leichtem Leinen. Berlin, den 1. April 1884. Der Reichskanzler In Vertretung: vo» Burchard, kann. Wir meine» sogar, daß Leute, die sich in solcher Lage be- finden, dem Berein dankbar sein müssen, wenn er durch sein ver- mittelndes Dazwischentreteo ihnen Gelegenheit giebt, ihre Verhält nisse in außergerichtlicher und gewiß schonender Weise zu arrangiren. Wer weiß» ob nicht hierdurch noch manche Existenz, die sonst viel- leicht immer tiefer in da- Verderben hineingeriethe, gerettet werden kann. Gegen den leichtsinnigen und böswilligen Schuldenmacher freilich giebt e« nur ei» energische- und rücksichtsloses Auftreten. Mit einem Wort, dieser „Credit-LchiU verein" wird eia wirklicher Schutz für seine Mitglieder und für da- ehrliche Gewerbe, ein helfender Rathgeber für den Bedrängte» und ein Schrecken sür den Schwindler und Betrüger werden. Wenn in ähnlicher Weise wie hier in Brandenburg in allen anderen Städten vorgegangen würde, dann würde in wenigen Jahren schon durch die Selbsthilfe de« Volke« eia Uebel zum großen T heile beseitigt sein, das heule wie eine wuchernde Krankheit an den Wurzeln von unserem Handels- und GewcrbSleben nagt und denselben die besten Kräfte entzieht. Wie wir gezeigt habe», ist der ganze Kamps-Apparal nur ein sehr einfacher und überall herzuftellender. Die Hauptsache ist der ernste Wille einer Anzahl Männer, volle Energie bei der Durch- sührung, und der Erfolg kann dann nicht auSbleiben. Wir wünschen und hoffen daher, daß wir noch vo» recht vielen „Lredit - Schutzvereiaea", gleich dem Brandenburger, zu berichten haben werden. Die russische prtroleumindustrie. Gegen das Lorgwesen enthält die „Kausmäunische Torresporrdenz" tu ihrer ue»este» Nummer folgenden Artikel: Mancherlei ist bei unö in den letzten Jahre» znr Besserung unserer sociale» und wirthschastlichen Zustände geplant und angeregt worden. Wen» nun freilich auch die Selbfterkeunrniß und da« Eingesrehen, daß io Biele« i» unseren Zuständen faul und verbesseruugSbedürftig, al« ein erfreulicher Fortschritt aus dem Wege »ur Gesundung an- znstheu ist, so bleibt doch immer noch die Hauptsache zu thua übrig. Da« Wichtigste ist immer da« thatkrästige Selbsleinqreifen durch Er soffen und Durchführe» der zur Beseitigung der als solcher erkannte» Ilebelstäude. Von dem Gebiete nun, das wir heute im Auge haben, ist leider »ach dieser Seite hin »tcht viel Erfreuliches zu berichten. Daß das leidige Borg wesen, wie e« sich bei uns herauSgebilder hat, al« ei» Krebsschaden in unserem «irthschaftliche» Leben anzusehen, darüber ist mau allseitig einer Meinung, und ebenso, daß diesem Mißstoude baldigst ein Ende gemach» werde» muß, — sehe» wir aber heute zu, war auS allen den Pliue» geworden ist, die bei der Be- htrrchuug dieser Frage al- Heilmittel vorgeschlage» wurden, und was überhaupt i» diesem Punkte erreicht worden ist, so müssen wir ge stehen, daß wir herzlich wenig weiter gekommen sind. E» will uuS scheinen, daß sowohl in dieser Sache, wie i» vielen ««deren wichtige» Fnagen, die heute die allgemeine Aufmerksamkeit beschäftigen, der Streit um die Priucipie» die Einzelnen viel zu sehr i« chrer Thatkrast hindert. Auch hier, bei der DiScusfion über die Wittel, durch welche die Borgwirthschast am besten zu beseitigen ist, kamen wir schließlich auch wieder zu jeuem Zwiespalt der Ansichten, der auch iusandereu.wirthschastlichen oder sociale» Frage» heute eine fa große Rolle spielt, ob hier da« Eingreifen de« Staate« oder »er Privaten daS geeignetste Mittel sei. Das Schlimmste bei der Sache ist, daß bei dem ganze» Streit etwa« Praktische« nicht gethan »brd «ad wir somit bei all' dem Hi»- und Herredeu nicht vorwärts Gewiß kaa» der Staat durch rattourlle Gesetze Biele« zar Besserung der bestehenden Zustände thuu; aber die Hauptsache Wird doch immer der individuellen Thätigkeit überlasten bleiben. Gerade in dem vorliegenden Falle zeigt sich die» recht deutlich. Da« Borgwesen in der Weise, wie es sich bei uaS au«gebildet Hat, ist bei einem Theil der Bevölkerung schon so sehr in die Vvlkrsittea eingedrungen und hat dieselben bereit« so sehr zum Schlimmen beeinflußt, daß «S der Gesetzgebung ganz unmöglich ist, mit ihrem Wirken diese Aeußerungen des Volksleben- zu trqfen. Hier ka»n uur da- Einschreiten der Privaten selbst von Wirksamkeit sein, kan» nur aus dem Volke selbst heraus dir Hilfe komme». Mögen wir nebenbei immer noch eine Ber besserung der Gesetzgebung im Auge behalten, durch welche da» leichtsinnige und böswillige Schuldenmachen beschränkt wird, das Wichtigste wird immer uuS selbst zu thu» übrig bleiben ; um da- Hebel a» der Wurzel zu fasten, müssen wir selbst die geeigneten Wittel treffen. Kein Gesetzgeber kann dem Getriebe, um da« es sich hier handelt, so in die verborgenen Schlupfwinkel folge», als der einzelne Bürger selbst, der sich mit seinen gleichgesinnten Genossen z« grmeiusamem Handeln vereint und damit eine Gesammtwirkung hervorbringt, die bei verständigem und zielbewußtem Vorgehen de- Erfolges sicher nicht ermangeln kann. Unter diesen Umständen müsse» «vir e« mit Freude» begrüße», daß sich soeben in Brandenburg a. H. ein „Crrdtt-Schutz- verein" gebildet hat, dessen Zweck ist, „seine Mitglieder in ihren geschäftlichen Interessen vor zahlungsunfähigen und böswilligen Schuldnern so viel als möglich zu schützen". Nach dem «nS vor liegenden Statut dienen zur Erreichung dieieS Zwecke- folgend« Mittel: »4 Benutzung der LereiuS-Mahnbritfe; d)Anseriigung von Eredit-Schutz- Hie», welche enthalten: 1) Die Namen derjenigen Geschäftsleute und Firmen, welch« ihre Accepte haben protestiren lassen; 2) die Namen bös williger Lreditnehmer, welche dem Vorstand« angezeiqt sind; 3) die Name« Lerer, welche die Beriährung benutzt, den OffenbarungSeio ge leistet haben oder im Gehaltsabzugs-Verfahren stehen; 4) Sämmt- liche Neueiutragungen des dortigen Firmenregisters. Die Vereins- Mitglieder sind verpflichtet, die in ihrem Geschäft verkommende» Wechsel-Proteste aus dort und Umgegend binnen drei Tagen dem Vorstand« anzuzeigen und die Urkunden vorzulegea, sowie alle ihre böswillige» Lreditnehmer dem Vorstände schrift lich anzuzeigen. Roch erfolgter Anzeige erläßt der Vorstand an den säumige» Schuldner einen Mahnbrief und giebt ihm eine zehntägige Frist zur Tilgung der Schuld oder Erhebung seiner Einwendungen. Erjolgt nach Ablauf dieser Frist weder Zahlung noch begründete Einwendung, so wird der Name de- säumigen Schuldner- in die nächste Crcdit-Schutzliste ausgenommen. Für die nach Erlaß de- Vereins-Mahnbriefes an einen Schuldner durch diesen freiwillig, d. h. ohne daß gerichtlich« Schritte vorher geben, erfolgte Zahlung ist an die Bereinscoste eine Gebühr von zwei Proeent für Beträge bi- 100 Minimum 1 bei Be trägen über hundert Mark ein Procent, Minimum zwei Mark, zu entrichten. Jede« Mitglied ist verpflichtet, binnen drei Tagen Zah- langen, welche nach Erlaß de« Vereins-Mahnbriefes an seinen Schuldner vo» diesem an ihn geleistet sind, dem Vorstand« an zuzetgen. Unterläßt er die-, so ist von ihm eine Mark an die VereinScafle zu zahlen. Wird ein Mitglied dc< Vereins vo» einem «»deren Mitglied« al« Schuldner dem Vorstände gemeldet, so hat letzterer beide Thrile zu der nächsten Borstandssitzung oorzuladen und einen gütlichen Ausgleich zu versuchen. Haben sich die Verhältnisse einer al« kreditunfähig bezeichneteu und angemeldeten Person dahin Geändert, daß dieselbe wieder zahlungsfähig und ihren Verpflichtungen «achgekommen ist, so ist die» dem Vorstände von dem Mitglied«, daß diese Person znr Lredit-Schutzliste gemeldet, behufs Löichung «»« derselbe» sofort anznzeigeu. Die bezüglich« Bekanntmachung erfolgt alsdann in der nächsten Lredit-Schuvliste. — Die Mitglied- schaft zm» Verein wird erworben durch Vorausbezahlung eines jährlichen Beitrage« von 4 sür dortige und 6 ^l sür auswärtige Mitglieder. Die Bereinsämter sind sämmtlich unbesoldet und werden al« Ehrenämter bekleidet. Die» die weseutlichsten Grundzüge de« Brandenburger „Credit- Sch»tzverei»S." Man sieht, sie sind so klar und einfach, dabei so de» tatsächliche» Verhältnissen angepaßt, daß die Durchführbarkeit de« beabsichtigten Zwecke« von voroherein gesichert erscheint. Auf ei»en Pimct obiger Bestimmungen müssen wir aber noch ganz be sonder« aufmerksam machen. Durch die persönliche Intervention des Vorstände« in jedem einzelnen Falle ist nämlich dafür gesorgt, daß auch A»«n»hme-Berbältnisfe, die vielleicht den Schuldner in eine gwartge Lage gebracht haben, gebührend Rechnung getragen werden Seit einiger Zeit sind fast fabelhaft klingende Berichte über den Petroleumreichthum deS Kaukasus veröffentlicht worden. ES dürfte daher von Interesse sein, nach dieser Richtung hin die Wahr- heit sestzustellen und möglichst genaue Details über diese Sache in Erfahrung zu bringen. Glücklicherweise liegen uns darüber authen- tische Nachrichten vor, au« denen wir wohlverbürgte Thaisachen ent nehmen können. Ein Blick aus die Karte von Rußland zeigt, daß die Gebirgskette de- Kaukasus sich geradlinig in nordwestlicher Richtung von der im Kaspischen Meere liegenden Halbinsel Apscheron bis zur Halbinsel Tanian im Schwarzen Meere erstreckt. Aus ber ganzen ISO deutsche Meilen langen Strecke wird Petroleum gesunden, aber aus den beiden Halbinseln, besonders jedoch aus der zuerst genannten ist der Boden wie ein vollgesaugter Schwamm damit durchtränkt; selbst auS dem Grunde de- Kaspischen Meeres ergießen sich reich« Petroleumguellen, «ud am jenseitigen Gestade, aus dem KraßnowodSk- schen Territorium ist ebenfalls ein auSgicbigeS Petroleuwgebict vorhanden. Aus der Halbinsel Apscheron. wo schon im Alterthum au« dem öldurchtränkten Boden die heiligen Feuer von Baku brannten, betrieb die russische Regierung vo» 1807 bi- 1870 die Petroleumgewiunung, indem sie daS Oel au- Gruben schöpfte» und in Lederichläuchen ans Kamrelen da- Oel transportiren ließ. Im Jahre 1823 wurde da selbst die ersten Petroleumrosfinerie gebaut. Schon seit lange beulet man auch die Petroleumschätze der Halb insel Taman auS. Vor elf Jahren befanden sich daselbst vierzig Oelgrube» und zwei bis drei gebohrte Oelbrunnen im Betrieb, aus denen man zusammen jährlich 4000 Tonnen de- Mineralöles ge- wann. Seitdem hat eine französische Gesellschaft sechzehn Meilen davon im inneren Lande von Novorossisk aus Petroleum gebohrt und da- Oel in Röhren nach der am User de- Schwarzen Meeres errichteten Raffinerie geführt. Diese Gesellschaft besitzt eia Monopol aus die Oelgewinuung iu der Kubanischen Region, jedoch ist die Aus- beutung hier viel schwieriger uud weniger einträglich als bei Baku. Während die Pelroleumindustrie auf Apscheron sich wunderbar rasch entwickelte und bereit- ungeheure Dimensionen anaenommea hat, ist sie aus Taman zurückgeblieben, wo nicht zorückgegangeu. Nach den Untersuchungen sachkundiger Amerikaner ähneln die Ver hältnisse, unter denen die Petroleumvorräth« hier Vorkommen, mehr denen in Pennsylvanien al- denen bei Baku, da- heißt aus Taman fließt da- im Erdboden verlheilte Oel nur langsam in den Brunnen aus den durchbohrten Schichten, während eS aus Apscheron bereits in den auS unterirdischen GesteinSschluchten gebildeten enormen Reservoiren zu Masse» bis zu Millionen Tonnen bereit« ausge sammelt ist. DaS Vorkommen de- Petroleums im Kaukasus ist überhaupt merkwürdig. DaS Kaspische Meer, wo die reichsten Borräthe vor handen sind, liegt 26 Meter unter dem Spiegel de- OccanS, im mittleren Theile der Gebirges aber findet sich daS Oel bi- zu Höhen von 2700 Meter über jenes Niveau. Man hat deshalb angenommen, daß daS Hauptreservoir de- OeleS im Kaukasusgebirge selvst ent- halten sei und dasselbe von da in Folge seiner Schwere beradfließc. Genaue Forschungen sind darüber jedoch noch nicht angestellt worden. Auch bei TifliS quillt das Oel, und schon seit Jahrhunderten haben die dortigen Nomadenstämme dasselbe in flachen Gruben ge sammelt und benutzt. Ferner sind im Telawdistricte wenigstens ei» Dutzend Orte bekannt, wo das Oel zu Tage tritt, der Mangel an Nachfrage undTranSportmitteln hat aber dessen Ausbeutung verhindert. Geht man immer weiter östlich bis Schemacha und zieht von da eine gerade Linie bis Baku, so sind aus der ganzen über 20 deutsche Meilen laugen Strecke reiche Petroleumvorrätye vorhanden. Ebenso ist in südlicher Richtung von Schemacha aus etwa die gleiche Entfernung bis zu den Mogansieppen eine ebenso reiche Pctrolcumregion entdeckt worden, und ferner wird, wenn auch weniger reichlich, etwa aus bO Meilen nördlich bis zu dem Hasen Petrovsk am Kaspischen Meer, Petroleum gesunden. Der Petro- leum-Reichthum dieser Gegend ist daher viel bedeutender als der Pennsylvanien-. Bei der Halbinsel Apscheron selbst steigen die Blasen de- brennbaren Gases mit solcher Gewalt vom Meeresgründe empor, daß die Fischerboote davon umgeworsru werden, uud wenn der Wind in riuer gewissru Richtung bläst, so treibt er das aus dem Meere schwimmende Oel in großen Massen im Hafen von Baku zusammen. Jcnseil- de- Kaspischen Meeres sind noch zwei Orte wegen ihrer Oelvorräth« merkwürdig, nämlich die Insel Tschclekän und der söge- nanute Naphtha-Hügel, der etwa 20 Meilen vom Gestade entscrnt liegt. Der letztere wurde vor drei Jahren entdeckt und be steht o»S einer enormen Masse Ozokerit oder Erdwachs uud Oel, di« aus einer kleinen Fläche concentrirt ist, deren Werth man auf 270 Millionen Mark geschätzt hat. Dieser Punct ist jetzt durch eine kleine Eisenbahn mit der transkaspischen Bahn verbunden, und auS einem einzigen Bohrloche wird soviel Oel gewonnen, daß mau all« Lokomotiven der Strecke, sowie mehrere Garnison-Gebäude damit Heizen kann. Wenn die Eisenbahn weiter in der Richtung nach Indien geführt worden ist, jo wird dieser Oelvorräth große Wichtigkeit erlangen. Gegenwärtig, wo bei Baku immense Oelmassen mit leichter Mühe gewonnen werden, sind die transkaspischen Vor- räthe nur al- eine Reserve zu betrachten. Zu Anfang diese« Jahrhunderts, wo Baku von Persien loS- geriften wurde, erklärte die russische Regierung die Pctroleum- aussuhr als Staai-monopol, welches an einen gewissen Meerzoeff verpachtet wurde, dessen Nachkommen gegenwärtig aus ihren großartigen Raffinerien zu Baku ein ziemlich gutes Maschinenöl exportiren. Während der ersten zehn oder zwanzig Jahre gewann Meerzoeff jährlich 2000 dis 3000 Tonnen Oel, wofür er einen Pacht von ca. 200,000 -Xi bezahlte. Später steigerte sich die jährliche Oelproduction aus etwa 4000 Tonnen Im Jahre 18öS wurde die erste Raffinerie bei Baku gebaut, und von da an steigerte sich die Oelproduction immer mehr, jedoch ver- hinderte das Monopol ein ähnliches Ausblühen der Petroleum industrie, wie solches Amerika m derselben Epoche erlebte. Immerhin betrug 1872 die jährliche Ausbeute 24,000 Tonnen. In diesem Jahre wurde daS Monopol aufgehoben und der russische Petroleum Handel bis aus einen Aussuhrzoll frei gegeben. Hierdurch trat eine rasche Steigerung der Production ein, welche 1877 bereits 242,000 Tonnen betrug. Bon da wurde auch der Ausfuhrzoll beseitigt und also jede Beschränkung der Industrie hinweggeräumt. Die folgenden statistischen Angaben werden eine Idee von dem nunmehr eintretenden rapiden Auiblühe» der russischen Petroleum- industrie geben. Im Jahre 1877 betrug (wie schon bemerkt wurde) die Gesammtproductton an Rohöl 242,000 Tonnen; die Zahl der gebohrten Brunnen war 130; der Preis de- Rohöles stellte sich au' 250 ^ per Tonne; der in der ganzen Periode von 1873 bi« 187 bezahlte Ausfuhrzoll betrug etwa 3,200,01X1 ^l; die Zahl der Raffinerien war 150 und die Menge de« rasfinirtea Oel« 74,000 Tonnen. Noch vor der Beseitig«»- de- AuSsuhrzolleS hatte sür die russiche Pelroleumindustrie eine neue Epoche begonnen, welche di« Russen al- die NovelcvSki'sche Periode bezeichnen, indem zwei unternehmende Schweden, die Gebrüder Nobel, Production und Export in die Hand nahmen und ein besonderes System organisirtcn, welche« eine 12 deutsche Meilen lange Röhrenleitung umfaßt, die von den Oel brunnen bis nach den bei Baku befindlichen Raffinerien führt. Außerdem wurde eine Flotte von Listernendampfern auf dem Kas pischen Meere und aus der Wolga gebaut und ein Lisenbahntrain von 2000 Kastenwagen sür den Landtransport in Betrieb gefetzt. Unter solche» Verhältnissen steigerte sich die Oclproduetio» im raschen Wachsen bi« zum Beginn de« Jahre« 1883 auf 800,000 Tonnen jährlich, und eine weitere große Zunahme ist zu erwarten. Die Gewinnung de« Petroleum- aus Apscheron ist wie gesagt leicht. Während in Amerika die Oelbrunnen für gewöhnlich bis zu 300. aber auch schon bis aus 600 Meter Tiefe gebohrt werden müssen, genügt aus Apscheron eine Tiefe von 30—180 Meter. Der tiefste Brunnen, welcher neuerdings von den Gebrüdern Nobel er- bohrt worden ist, hat eine Tiefe von 250 Meter. Die Herstellung der Brunnen ei folgt mit eisernen Bohren, welche durch angeschraubte Stangen allmälig verlängert werden. DaS Bohrloch wird mit eiugelenkten Röhren auSgesetzt. Sobald da« Oelrei'ervoir erreicht ist, bläst zuerst daS Gas ab. Der Bohrer wird alsdann so rasch al- möglich herausgezogen und über die Mündung deS BruunenS eine eiserue Kappe befestigt, welch« mit einem Ventil versehen ist, um den Abfluß deS OeleS regulire» zu können. Ost ist aber der Gasdruck so gewaltig, daß da ganze über hundert Meter lange Bohrgestänge Herausgetrieben wird und daS rasch nachfolgende Oel sontainenartig hoch in die Luit steigt, wobei dasselbe Mafien von Sand mit empor wirft. Man hat in solchem Falle versucht, den Oclstrahl durch aufgelegte starke Eisenplatten zu dämmen, jedoch wurde» dieselben von dem anprallenden Sande, der als Schleifmittel wirkt, rasch Äirchbohrt. Ein einziger solcher Brunnen warf anfangs täglich 800 Tonnen Oel au-, biS die Gewalt der Strahle- sich mäßigte. Gegenwärtig sind über 200 Petroleumrasfinerien im Betrieb. Die Stadt Baku hat sich rasch vergrößert, und iu ihren Hafen laufen jetzt jährlich 7000 Schiffe ein. Jedenfalls ist zu erwarten, daß daS russische Petroleum allmälig da- amerikanische Oel gänzlich vom österreichischen und deutschen Markte verdrängen wird, und noch auf lange Zeit hmauS ist die Zuiuhr dieses bereit- unentbehrlich gewordenen Leucht- und Brenn- stoffeS gesichert. Th. Schwache. Blumentopf, verschließe sein« Bodenöffnang mit eine« Kork »»d stelle ihn in einen bedeutend größeren,. den man mit guter, sand reicher Erde angesüllt bat; den kleinen Topf Me man von Zeit zu Zeit mit lauem Wasser, und in den ihn umgebenden Rand Erde stecke man soviel Stecklinge, als Platz haben und bedecke da- Ganze mit einer allen Glasglocke. Zu gießen braucht man nicht, da daS Wasser au- dem Keinen Topf in die ihn umgebend« Erd« de« größeren dringt. — Zum Ankauf empfehlen wir: Hrnle» wollt» (auch ganz hart im Freilande), russische« Treibveilchen, kückoi» waxnuic», Monat-rose (besonder- Hormon»), Hdurilon vnrnini, Irrels» iuäic» lman laste sie aber vor dem Gießen stet« so auStrockuen, daß sie die Blätter hängen, gieße dann stark, dulde aber kein stehende- Wasser im Untersetzer und stelle sie im Sommer recht sonnig in- Freie), voutrig (die man ja 4 bis 5 Jahre in demselben Topfe laste und im Sommer auch recht sonnig ins Freie stelle, ohne sie auszupNanze»), Litrua »loevni«, XwarxlU« vittat» und kormosisoim» und die Wiuter- blüher von Olomati». Damit der Boden unserer Topspflauzen durch stehende- Wasser in dem Untersetzer nicht versaure, stellt man die Töpfe hohl, d. h. aus kleine Steiuchen oder Holzklötzchen, in die Untersetzer. Der mischte«. * Leipzig, 6. April. Boa kompetenter Seite geht un« die Mit theilung zu, daß die Dividende der „Allgemeinen BersicherungS- Mtthettungen über Obst- un- Gartenbau. Herausgegeben vom LandeS-Obstbau-Bereiu. Garteuba». Kalender für April. (Nachdruck verboten.) WaS im März noch nicht gegraben und gesäet werden kouute, muß im Laufe diese- Monat- nachgeholt werden: wir beziehen un- daher aus den Gartenkalender für März. Die ausgegangenen Gemüsepflänzchen sind vor den Sperlingen zu schützen, ent weder durch aufgelegte Reiser oder, noch besser, durch darüber ge- zogene weiße Fäden (etwa 2 Zoll hoch über dem Boden, damit sie weder darunter noch darüber gehen können); dieselben reißen auch gern die jetzt blühenden Frühlingsblumen ab, wie Schneeglöckchen. Veilchen, Leberblümchen, werden aber durch darüber gesteckte Reiser leicht abgehalten. Ebenso stellen sie den Biüthenknospcn der Obstbäume, besonders der Pyramiden, in unangenehmster Weise nach und zerstören zuweilen die ganze Jahresyoffnung eine- Baumes; umwindet man aber die Bäume recht kreuz und quer mit weißen Fäden, so setzt sich kein Sperling mehr daraus. Auch wird empfohlen, Gesäße mit Wasser in dem Garten auszustcllen, man annimmt, daß sie theilweise aus Durst in die Blüthen hacken. (Und wenn nicht für die Sperlinge, so ist die- Verfahren für unsere Singvögel eine kleine Aufmerksamkeit.) Die Erbsen sind gegen Ende des Monat- zu behacken, zu behäufeln und zeitig mit Reisern zu versehen, wobei man, wenn unten am Boden keine Zweige ein sollten, an denen sie sich emporranken können, solche oben ab brechen und zu ihnen hinstecken mag. Eine Düngung deS Erbsen landes wird vor dem Stecken durch Ammoniak vorgenonimcn, den man w>e Kalk über dasselbe ausstreut, dann unterrecht und nun die Erbsen steckt. Zu pflanzen kann man versuchen etwas Salat und überwinterten Blumenkohl; in wärmeren Lagen auch alle durch winterten Kohlarten; der Blumenkohl ist in besonders reich gedüng ten Boden und etwa- tieser zu pflanzen, als er vorher gestanden hat, um daS Herz der Pflanzen gegen etwaigen Frost besser zu sck ützcn. Mitte des Monats sind Kürbisse und Gurken in Töpfe oder Aesch« z» stecken, Ende des MonatS bei günstiger Witterung und in warmer Lage auch einige Bohnen, doch ist es tets rathiamer, die Hauptaussaat oder wenigstens die Auspflanzung der angckeimten nicht vor dem 10. Mai zu machen. Spargel beete können von jetzt an bis zum Juni angelegt werden, ent weder mit Dünger a!S Unterlage oder, was in der Freiberger Gegend mit Glück versucht werden, mit Brecharnen, die man in FlachS- pinnereien ziemlich billig haben kann; bei letzterer Unterlage darf dann aber reichliche Düngung nicht fehlen. Die vorhandenen Spargelbeete mögen ja erst bestellt (Dünger untergchackt, gute Erde darüber gebreitet) werden, wenn die Erde recht trocken ist; erfolg reiche Düngung giebt auch schwefclsaureS Kal, und Salz; letzteres kann in ziemlicher Menge (aus 4 Quadratmeter wurde vor Kurzem Kilo Kochsalz zu bringen empfohlen) gleichmäßig ausgestreut werden. Es ist bekannt, daß auch Jauche aus Aborten oder Kuh- lällen sehr gut düngt; natürlich wird man zu diesem Zwecke die Erde, besonder« um die Stöcke, so tief wie möglich, aber mit aller Vorsicht aufhacken. Schnittlauch wird jetzt durch Thcilung der Pflanzen vermehrt; auch sind nun die Steckzwiebeln zu legen; in die Nähe des heißen Ofen-, denn sie meist keine Samenstengel und bringen man wähle zum Stecken die kleinsten aus Hälfte in die Erde. Da die Steck- die bei trockener Witterung gepflanzten, sich bald durch ihre Wurzeln über den Boden empor- und aus ihm herausheben, so befeuchte man sie vor dem Stecken, indem man den Korb, worin man sie hat, mit der Gießkanne überbraust. Sehr empsehlenSwerth ist auch das Pflanzen von Zwiebeln, weil solche Pflanzen weit billiger von den Gärtnern zu beziehen sind und nie Samenröhren treiben; man kann sie auch letzt noch sich selbst säen, wenn eS auch bester ist, dies so zeitig wie möglich im Jahre vorzunehmen: man pflanze aber erst Anfang Mai und nicht tief, so daß man nur die Wurzeln eindrückt. Die in diesem und dem folgenden Monate zahlreich austretenden Erdflöhe können durch fleißige- Begießen der ganzen Pflanze» am Morgen abgehalten werden, da sie Nässe durchaus nicht vertragen; kann man Garten kresse neben den mit Radieschen. Kohl re. bestellten Beeten ziehen, so ist da- sehr vortheilhaft, weil sie diese allen anderen Pflanzen vorzieheu. Auch fliehen sie ersahrungsmäßig größtentheilS die Pflanzen, deren Samen man vor dem Säen mit Terpentin (z. in einer Untertasse) angeseuchtet, ihn so einen Tag hat stehen lassen und dann erst gesäet hat. Im Mistbeet besteht di« Arbeit im Lüsten, Beschatten, Jäten und Begießen; gesäet werden nur noch Buschbohnen und gepflanzt Salat und Kohlrabi, um alles die- etwa- zeitiger zu lmben. Grasplätze sind nun zu räumen und kahle Stellen durch neue Ansaaten zu beseitigen; Berliner Thier- gartenmischung hat sich in der Freiberger Gegend hierzu nickit be währt, der sogenannten englischen GraSmischung wird dort der Vorzug gegeben. DaS jetzt in den Rasenplätzen emporkommcnde Unkraut, besonders Wegerich, Löwenzahn, Gänseblümchen, Hahnen fuß, Sauerampfer, ist jetzt ebenso leicht zu finden, wie bei dem weichen Boden mit den Wurzeln hcrauSzuziehen; man möge eS daher beseitigen, da es einen seinen Rosen verunziert und schädigt. Rabatten mitPerennen sind zweckmäßiger Weise erst dann zu bestellen, wenn nian die jungen Keime der letzteren sieht, damit man die Stöcke nicht zersticht. Die Rosen können bei eintretendcr Wärme von ihrem Deckreißig befreit werden, die Remontanten sind aber in kälterem Klima noch nicht auszurichten: einer Bedeckung be dürfen die Rosen nur wieder bei stärkeren Frösten «über — 5" R.), weshalb man das Deckmaterial noch nicht beseitigen möge; in wärmeren Gegenden wird eS unbedenklich sein, sie zu beschneiden und auszurichten. Buchsbaum kann noch gepflanzt und beschnitten werden; ebenso wird da- Verschneiden derjenigen Ziersträucher, die eS bedürfen und vertragen, fortgesetzt. Spätreibende Gehölze können auch jetzt noch verpflanzt werden. Nadelhölzer erst dann, wenn sie zu treiben be gonnen haben. Bon Sommerblumen sind, außer den sür März angegebenen, in- Freiland zu säen: Aster, Winde. Nelke, Stroh blume, Sommermalve, Skabiose, Lack: in Töpfe oder Mistbeete zum späteren Auspslanzen: Lobelie, Balsamine, Levkoje, Petunie, Portulack, SalpigloisiS, Chinesernelke, Tagetes (Studentenblume), Zinnie. Zu pflanzen sind gegen Ende de« MonatS: Stiefmütter- chen, Tauicndschönchen, Nelke, Veilchen, Primel, Aurikel, Gentianen, Zwergschwertlilien (lri» pumil»), Gedenkemein (Ompdniocke, vorn»), Frühling-Phlox. Die nun zu blühen ansangenden FrüblingS- blu menbeete kann man durch — aus Holzunterlage gelegte — Malten oder Decken bei etwa noch kommendem Schnee, längerem Regen und ebenso vor greller Sonnenhitze schützen, um ihre Blülhe länger zu genießen. Die Zimmerpflanzen fahre man fort, um zusetzen; Stecklinge können jetzt von fast allen gemach» werden, iiiSbesondcrr von Fuchsien, Heliotrop. Lantane, 6nptw», Pelargonie unv, wo die Zweige noch nicht getrieben, von Kamelien und Azaleen. Eine sehr schnelle und sichere Bcwurzelung der Stecklinge erzielt man durch solgendes einfache Verfahren: man nehme einen ganz kleinen man hänge sie vorher stark abgetrocknet, treiben besonders große Früchte; und stecke sie bi« zur zwiebeln, besonders gesellichast für See-, Fluß- und Landtransport in Dresden" auf 60 Proc., diejenige der „Sächsischen RückrcrficherungSgesellschast iu Dresden" ebenfalls aus 60 Proc. und diejenige der „Transatlantischen Bütcrversicherungsgesellschast in Berlin" aus 30 Proc. festgesetzt worden ist. *— Von der Börse. Mit dem Moment, al» die Gerüchte über den unmittelbar bevorstehenden Abschluß einer russischen Anleihe eine greifbarere Gestatt augenommen hatten, ist ein ganz anderer Geist an der Börse eingezogeu. Während sich das Geschäft infolge der Zurück haltung der großen Spekulation bisher nur mühselig hinschleppte uud eine vorwiegend schwache Haltung documentirte, bewirkte da- erwähnte Gerücht eine ebenso rasche al» gründliche Wandlung zum Besseren, und die Lourse, welche bereits dem Abbröckelungsprocesse verfallen waren, richteten sich wieder aus. ES ist eigenthümlich, daß, so ost Rußland seinen Frieden mit dem übrigen Europa macht, sogleich das Gerücht auslritt, welches eine große AnleheuSoperation al- in Sicht stehend ausrust. So war eS auch, als kürzlich die Wiedererstehung der russisch-deutschen Freundschaft der überraschten Mitwelt verkündet wurde, und als hieraus in der Thronrede de« Kaiser» Wilhelm, der gesicherte Bestand deS europäischen Friedens proclamirt wurdt, da waren eS merkwürdige, aber consequenter Weise russische Effecten, welche in erster Linie von der Berliner Börse favorisirt wurde. Seither bat sich auch der Börsenglaube etablirt, daß der Abschluß der russischen Finanzoperation nahe be vorsteht. Und nun heißt eS, daß Herr von Hansemann, den man so häufig als den Herold der großen, börsenbewegeuden Geschäfte austreten sieht, zur Reiie nach Petersburg sich rüste. Da- ist sür die CombinationSlust der Speculation mehr als eine Anregung, sie geht offeiibar von der Annahme auS, daß daS russische Gelchäst unter Theilnahme der Gruppe Rothschild-Oesterreichische-Credit- Anstalt sich vollziehen werde. — Uebrigens hat zur Hebung der Börsenstimmung auch die Wahrnehmung sehr wesentlich deigetrage», daß die Pariser Börse in ihrer Eonsolidirung sichtlich Fortschritte macht und daß eine andere gewichtige Finanzoperation, die Emission der Aktien der türkischen Tabaksregie, nahe bevorstehe. Bon den dritten Stein im Brett der Börse, der Fortsetzung und dem Abschlüße der ungarischen Renlenconversion, sprach man zwar nicht, doch »ährt man den Glauben tief im innersten Gcmüthe, daß dieser Schluß act nicht mehr lange ausstehen könne. — Die hiesige Börse hat eine ziemlich geschäft-reiche Woche hinter sich. Wenn auch die Kauflust nur aus eine kleine ausgesuchte Anzahl von Papieren be schränkt blieb, so wie- doch jeder Tag einen umfangreiche» Verkehr aus. Wir enthalten uns, die Motive aufzuiühren, welche die Börse »ur Bevorzugung der verschiedenen Papiere Veranlassung gab, dawirder- fclben bereits in unseren tägliche» Börsenberichten in ausführlicher Weift gedacht haben. Cbarakteristisch für die günstige Stimmung, welche täglich in der verflossenen Woche ihren concretcn Ausdruck erhielt, sind die namhaften Courssteigerungcn, vonwelchen wir nachstehend die hauptsächlichsten aujsühren. Es stiege» die beide»Actien derAltenburg- Utzer Eisenbahn um 17.S0resp. 17, die beiden Actien der Buschtiebradcr tsenbahn um 3.7S resp. 2.10. Die Actien der M cklenburger Eisen bahn 3.50, die Actien der Nordhausen-Ersurter Eisenbahn 3.75 resp. 2.50, die Stammprioritäten der Oberlausitzer Eisenbahn 3, die Actien der Holzstoff- und Holzpappensabrik 2 und die Actien der „Kette" 5. sür welche sich andauernde Kauslust kundgab. Großer Beliebtheit ersrruten sich ferner die Actien der Böhmischen Nordbahn, welche indeß vorerst nur eine mäßige CourSavancc zu erzielen vermochten. Große- Geschäft etablirte sich ferner fast täglich in den Anlage- papieren erster Ordnung ferner in den Prioritätsobligatione» öster reichischer Eisenbahnen, spccicll in denen der Böhmischen Nordbahn und der Buschtiehrader Eisenbahn. Russische Valeurs finde» neuerdings mehr und mehr Beachtung, und es war daher ein glücklicher Griff, mit den garantirten Prioritätsobligationcn verschiedener russischer Eisenbahnen, bereu Bonität außer Zweisel steht, unser» Lourszcttel zu erweitern. Vlagwitz» 5. April. In seiner Sitzung vom Donnerstag be- rieth der neugegründete Lonalv er ein den von dem. provisorischen Ausschuß ausgearbeiteten Statuten-Entwurs. Das hiesige „Wochen blatt" berichtet darüber Folgendes: „Der Entwurf wurde mit einigen unwesentlichen Abänderungen meist redactioneller Natur ein stimmig angenommen. Nach diesem Statut ist der Zweck de« in Plagwitz-Lindenau seinen Sitz habenden Vereins, eine Canalverbi». düng der Elster mit der Saale in der Richtung von Plagwitz- Lindenau noch Merseburg anzustreben. Jedes Mitglied ist verbun den, einen jährlichen Beitrag von 6 zu zahlen. Ein im Lause des Kalenderjahres Eintretender zahlt den vollen Jahresbeitrag. Der Vorstand de» Vereins hat nach seinem Ermessen Versamm lungen deS Verein- zu veranstalten und ist verpflichtet, all jährlich eine ordentliche Generalversammlung und auf An trag von mindestens 25 Mitgliedern eine außerordent liche Generalversammlung einzuderufe». Die Tagesordnung sür jede Versammlung ist vom Vorstände mindestens 8 Tage vorher zu veröffentlichen. Die Bekanntmachungen de» Vorstandes ersolgen im „Wochenblatt für Lindenou, Plagwitz und Umgegend" und im „Leipziger Tageblatt". Der Vorstand besteht aus 7 Mit gliedern und wird alljährlich in der ordentlichen Generalversammlung gewählt. Gültig sür den Verein zeichnen der Vorsitzende, bez. dessen Stellvertreter und ein zweites Borstandsmiiglied. Die Beschlüsse deS Verein- finden nach absoluter Majorität statt; bei Beschlüssen über Statuten-Abänderung ist eine Majorität von drei Fünftel der Erschienenen erforderlich. In den Vorstand wurden per Acclamation di« fünf Herren des provisorischen Ausschusses und die Herren A. Langhammer und A. Tittcl gewählt, mithin besteht derselbe aus den Herren Reißmann, Me» und Langhammer in Plogtvitz, den Herren Or. Gericke und Knieschc in Lindenau und den Herren Rechtsanwalt Zinkenen und Tittel in Leipzig. Im Verlaus der Versammlung wurde verschiedenerseit- betont, daß der Verein zur Erreichung seines Zweckes eine eisrige Bgitatiou beginnen müsse. Durch Flugblätter, aus Wanderversammlungen re. müsse Propaganda sür da» Lanalproject gemacht werden. Wenn man dann eine große Menge von Interessenten hinter sich habe und der bedeutende, durch Verwirklichung des ProjectS erwachsende Nutzen allseitig erkannt sein werde, könne man auch aus eine Subvention der betheiligten Staaten hoffen. Wäre aber die staatliche Subvention nichtzu erlangen, so würde der Bau de- LanalS durch eine zu gründende Acticngesellschast anzustreben sein. ES wurde ferner noch mitgetheilt, daß die Stadt Halle der Angelegenheit sehr freundlich gesinnt sei, da «S in deren Interesse liegt, durch eine Wasserstraße mit Leipzig verbunden zu werden und dadurch eine billige Verbindung mit de» thüringisch-lächsischen Braunkohlenwerken und mit dem Zwickauer Steinkohlengebiet zu gewinnen. In Halle hat sich bereit» rin ActionS- comitä auS dem Oberbürgermeister, 4 Stadträthen, 5 Stadtverord neten und einigen Großindustriellen gebildet, welches in nächster Zeit hierher kommen wird, um die bereit» begonnenen Arbeiten zu besich tigen und mir dem Lanalverein sich in Verbindung zu setze». Auch der sächsische Provinzial-Landtag zu Merseburg steht dem Projekt freundlich gegenüber. Die Aussichten für dasselbe sind also erfreu licherweise befriedigend gute, und die Erreichung deS angestredten Zwecke« des Verein« ist also nicht aussichtslos, sondern, wie e« uns scheint, in nicht allzu weiter Ferne zu erhoffen." *— Der Lonfumverein zu Weida beschloß seine Aus lösung und trat in Liquidation. H Plaucn. 6. April. Die hiesige Handels- und Gewerbe kammer hatte die ihr durch das Ministerium de« Innern mit dem Ersuchen um schleunigste Berichterstattung übersandten Grundsätze für den Gesetzentwurf über Unfallversicherung der Gewerbe- commission zur Berichterstattung überwiesen. Obwohl die Meinungen bezüaltch de, Wunsch« säst gewerbe ist l Währung ein lassenen einei daß der Ver erheben, o Herbkisührui wie dessen haben. 4) i gebiet auszu möglichrnde dehntere Gel sähigkrit die, Lapitaldeckui eia angeme 6) Die Begu Vorschriften Theilen au« triebSuntern räume duri erste» 13 V sehr bedenkt stDre Nachmittag dem Vorsitz liche Generc hatten. Ein 1883 lag ui dahingegen Bilanz vom tionen verzi conto (Rohj und Geschir waren: Act und 10 P 365.000 Spinner gesammten eine stipulii Der Betrte nachdem o lagen und demselben l worden ist anerkennen gesprochen Etablissem« Dresdner im Wald Quadratur Gebäude, Erdwälleu kation ha gehegten l find die V »ud zur monatliche Werth, da diesen bi» begonnen aeymigun; belegt wr OelSnitzer, Dqnauiit Lager err Berbindm find die t General»« schließlich ssD I» der h versammb der Joha, gegründet beschlossen Berliner war. De HaadelSri Acliouatr Sctieucaji bevor d« sich über Summen denen je> in gar k sjDi rassen- Abend i versamm nur 16l 1883 er i die Lern gefallen die Ins Ergänz» kleine G in da» l mehrere, welchem hatten da Bebel i Agitatio daß die die Soc hässigeS so daß tolerant häßliche gebniß oemokra aulfchei nicht w Entwick diesem » Meuf> 1S5L« Genera 14,690. Amorti Hierum al» Dir und ve aus nei D. Dorse richtet schastli! gegebei und d letzten Prüf», rität. > Vertre schaft« sichtSli sobrikl sei. 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