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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188404040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840404
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840404
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-04
- Tag 1884-04-04
-
Monat
1884-04
-
Jahr
1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1884
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nächst ischen cnt- ischen statt- urück- t und au- Ztadt schien rka n :n ge. die Ab- :perr- lation »sition Liand ilickes ; die ungen :utscb- erung Polen ischen heute heute gaard Skjold dang, tzberg en er leiden l 136 sollen :ment, nigten ; mit uni-, ionale ormen r Re- ohne ahiren te die hohe« andal, t neue a treu seiner starke :r gab twürse >g de« »phen, ite n» früh ttheten Chat- aderen achten Per- i Lloar. Vierte Leilage zum Leipziger Tageblatt mb Anzeiger. SS. Freitag dm 4. April 1884. 78. Jahrgang.' Die Gelgemälde-Äusstellmigim Lamberger Hof. Seit einigen Tagen bat Herr Kunsthändler I. Waldoer au« Wien in einem Parterrelocale des Bamberger Hole« am König«, platze eine Anzahl von OelgemLlden moderner Meister ausgestellt, unter denen sich »eben manchen weniger kostbaren, mehr für Decora» lionszwecke bestimmten Lachen und manche» mehr oder minder guten Lopien auch eine Reihe ganz vorzüglicher Bilder befindet, wesentlich au« dem Gebiete de« Sittenbildes, des Stillleben« und der Landschast. Zu den ersteren ist besonder« ein große« Stück von Beda, „Das Malheur im Atelier", zu rechnen. Bon einigen Eaoalieren, welche sich eben ein Gemälde beschauen, hat der ein» da« Malheur gehabt, sich aus die aus einem Sessel gelegene Palette de« Maler« zu setzen und betrachtet nun wehmüthig die Spuren auf dem Hinterthcile seines Hellen Staatskleidr«. Da- Bild zeigt prächtigen Humor und virtuose Ausführung. Mit nicht minderem Humor »nd meisterlicher Lharakterisirung führt Pezzoy in seinen „Zwei Prisen" dem Beschauer seine Volkstvpen au« der Alprnwelt vor. Der hinter seinem Arbeitstische sitzende Dorf- schneid» und einer seiner neben ihm am Tische stehenden stramme» Sunden prüfen gegenseitig mit unvergleichlicher Kennerschaft die Güte ihre« Schnupftabaks. Die handelnden wie die zuichauenden Figuren fügen sich dem Dorfstubeninnern mit der unvergleichlichsten Eingeborenheit ein. Eine ebenfalls nicht üble sittenbildliche, nur in Linien und Lolorit minder abgerundete Lompofition ist die „Be grüßung de- buckligen Starren" durch eine Gruppe Lärmender und Zechender von der Hand de« Italiener« PompeoMassani. Eine wahre Perle ist dagegen da« von G. Barison in Venedig mit seinem, gewandtem Pinsel gemalte kleinere Sittenstück „Die schlauen Zecher", auf welche« zwei Krieg-leute in malerischer Wallenstein tracht in einem Stallinnern ihrem einsältigen Wirthe im Karten spiel.! die Zeche abgewinnen. Der Wiener sogenannte „Jnvaliden- maler" Fried r. Friedländer, dessen „Weinvertheilung im Kloster" aus der Münchener Ausstellung vielen Beisall fand, ist hier mehrfach und sehr vorthcilhaft vertreten, außer durch eine Anzahl kleinerer, ein- und zweifiguriger Sachen mit meisterhaft individualisirten Figuren au» den Schichten de« Volkes, auch durch ein größere« schöne« Sittenbild „Der schwere Entschluß". .Ei» alter am Tische sitzender Bauer wird durch die um ihn stehenden und sitzenden Angehörigen beredet und gedrängt, seine Einwilligung zur Berlobung seiner Tochter mit einem jungen, ichninckrn Burschen zu geben. Große Lebenswahrheit entwickelt der Maler in Haltung und Mienenspiel de« starrköpfigen Alten, der zu- redenden Gruppe und de- links in banger Erwartung stehenden jungen Paares. Auch Lamilla Friedländer, die Tochter de« vorhergehenden Künstler«, ist durch zwei nette „Stillleben", Küchen- tische mit Blumenkohl, Krautköpfcn, Steinkrüqen u. s. w. vertreten. tu fein» Ausführung mit bedeutend» plastischer Wirksamkeit. Hier mögen zugleich noch zwei andere „Stillleben" ganz anderen Schlage« von Hermine Lang.Lari« erwähn« sein, aus denen allerhand schwere Stoffe, metallen« »nd irdene Luxu«geräthe, alte Bücher und Documente, Blumen u. s. w. mir bedeutendem malerischen Geschick gruppirt sind. Unt» den Sittenbildern möchte ich noch erwähnen die „Spieler" von I. Kinzel in München, in einem Interieur mir prächtigem Helldunkel eine Gruppe Karten spielender Bauern mit listigen, gaunerndkn Gesichtern, daneben der zuschauende, tabak- schmauchend« hochwürdige Herr Psarr», ferner rin vaar echt national- polnisch charaklerisirte Marktscenen de« polnischen Maler« Taddeo« Rybkow-ki. Zum Schluß mag noch aus einige Landschaften hin. gewiesen sein, vorerst ein „Motiv au« dem Thayagediet" in Mähren von A. Chwala mit etwas wilder Sceneric und schwerer Gewitter- stimmung und in breitem, flottem, wirkungsvollem Bonrage, dann eia hochinteressante« Stück echt impressionistischer Mainei der besseren An, ei» Blick aus den „Strand von Neapel mit Vesuv" von Robert Allott, ein Stück Uferstraße mit dem buntesten Leben, bunt in der That durch den Flimmer der Local- färben an der Architektur, der Staffage d» Barken, dem Meer, bi« zu dem Farbcnspiele de« Gewölk« hinauf, rin eigenartiger fesselnder Anblick. Ein Besuch der Waldaer'schen Ausstellung wird außer den hi» erwähnten Sachen noch manche« aodere beocdtenswerthe Stück finden lasten. Adolf Wei«ke. Entscheidungen des Reichsgerichts. (Abdruck ohne Angabe der Quelle wird gerichtlich verfolgt.) Rach Z. 211 der Loncursordnung wird ein Schuldner, über besten Vermögen der Toncurs eröffnet worden ist und welch», ob- wohl er seine Zahlungjunsänigkeit kannte, einem Gläubiger in der Absicht, ihn vor den übrigen Gläubigern zu begünstigen, eine Sicherung gewährt hat, welche dieser nicht zu der Zeit und in der Art zu beanspruchcn hatte, mit Gcsängn.ß bis zu 2 Jahren bestraft. Aus dieser Bestimmung hatte da- Landgericht den Restaurateur Sch. zu B. auf Grund folgenden Sachverhalt« vcrurtheilt. lieber da« Vermögen des Angeklagten ist auf Antrag dreier Gläubiger, welche sämmtlich erhebliche Forderungen für gelieferte Waarcn gegen ihn hatten, am 18. Oktober 1882 der Eoncur« eröffne«. Einen, vierten Gläubiger verschuldete der Angeklagte 1500 >ll sür Waarcn, darunter 892.25 ^!, worüber zwei am 20. October und beziehungsweise 20. November 1882 fällige Wechsel ge- geben waren, und außerdem 3500 ^li Darlehn. Zu Gunsten dieses vierten Gläubiger«, de« Kiufmanns Ernst Richter, stellte der Angeklagte in einer am 7. October 1882 aufgenommenen schiids- männischeu Verhandlung ei» Schuldanerkeftntuiß in Höhe von 5100 sür gelieserte Maaren and geliehene« baare« Geld au«, indem er sich zur Zurückzahlung am nächstfolgenden Tage verpflichtete und sich andernsalls der sofortigen Zwangsvollstreckung unterwarf. Aus Grund diese« Auerkeantniffe« erwirkte Richter die Psändung und Neberweiiung einer Kausgelderrate von 5000 ^l. welche Ange klagter auS dem Berkause seine- RestaurationSgeschäfte« von dem Restaurateur Kühn zu fordern hafte. Durch Kühn hat Richter seine ganze Forderung, welche ihm gegen den Angeklagten zustand, ge zahlt erhalten. Die übrigen Gläubiger de« Angeklagten haben im Concurie höchsten« 54 Procent ihrer Ansprüche zu erwarten. Am 7. Octob» 1882 befand sich Angeklagter im Zustande der Zahlung«- nnsSbigkett und » hatte hiervon auch Kenntlich. Bei der Berurtheilnng hat da« Landgericht rückfichtlich der durch Wechsel gedeckten Waareusorderung angenommen, daß der Angeklagte den Willen gehabt hat, wegen derselbe» dem Richter durch Ein- räuniung eines vollstreckbaren Titel« ein Recht zu ge währen. welche« Richter nicht in der Art und nicht zu der Zeit zu beanspruchen hatte. Dean hinsichtlich jener Waareu- be ziehungsweise Wechselforderung wäre Richter sonst nur in der Lage gewesen, gegen den Angeklagten bei dem Proceßrichter Sicherung«, maßregeln zu beantragen und im Wege deS Eivilproccffe« ein vollstreckbare« Urtheil zu erstreiten, au- welche», eventuell später die Zwangsvollstreckung hätte nachgesucht werden können: die« aber sei dem Angeklagten bekannt gewesen, daß der Angeklagte die Absicht gehabt habe, den Richter vor den übrigen Gläubigern zu begünstigen und daß er ihm in dieser Absicht durch den vollstreckbaren Gchuldtitel eine nach Art und Zeit nicht »u beanspruchende Sicherung gewährt habe, erhelle klar au« der Thatlache, daß andernfall« Richter seine Forderung aus den beide» Wechseln erst am 20. Octob» beziehungsweise 20. November 1882 hätte rechtlich gellend machen können. In Folge der vom Angeklagten gegen seine Vernrtheilung ein gelegten Revision hat das R.-G., U. Strass., vom 16. November v. I. daS landgerichtliche Urtheil unter svlgcnd» Begründung ausgchoben. Zunächst liegt in der A»-stelIung eine- Schulddekennt- nisses, auch wenn damit zugleich ein Titel zur ZwangSvoll- streck» ng gewährt wird, noch nicht eine Sicherung der Forde- rung, sondern nur di« Gewährung eine» Mittels, wlcheS geeignet ist, eine Sicherung herbeizosühren. Der ß. 211 der Eoncursordnung »sorderl in sudjcctiver Beziehung außer der Kcnntniß von der Zahlungsunfähigkeit ». den Versatz, einem Gläubiger eine Sicherung oder vefriedi- gung zu gewähren, welche dcrselb« nicht oder nicht in der Art oder nicht zu der Zeit zu beanspruchen batte; d. die Absicht, diesen Gläubiger vor andere« zu begünstigen. Die Absicht za d. folgert da« Landgericht lediglich au« dem Um stand«. daß dir Wechselsordernngen sonst erst am 20. Lcloberbeziehungs- weise 20. November hätten rechtlich geltend gcmacul werde» können. Au« diesem Umstande mag allerdings folge», daß dem Richter ein Recht geivährt ist, welche« »nicht beanspruchen konnte. Ta die« dem Angeklagten bekannt war, konnte das Landgericht au« dem Umstand« auch de» Vorsatz, wie er oben zu ir. bezeichnet ist, her- leiten; die Absicht zu d. aber nur von der Aiiicki.-.inng aus, daß jede Befriedigung oder Sicherung eines Gläubigers in einer Art, in welcher dieser solche nicht beanspruche» kcunic, nothwendig eine Begünstigung de« Gläubiger« vor den übrigen Gläubigern darstelle. Diese Auffassung ist jedoch unrichtig: denn, iväre sie richtig, Io würde da- Erfordern,ß zu b. völlig übersiuffig im Gesetze zur Ausstellung gelangt sein. (Eingesandt.) Anschließend an da« „Eingesandt" im Hauvtblatt der Mittwoch nummer de« „Leipziger Tageblattes", SeschästSschluß betreffend, ist wohl nicht« mehr zu bellagc» al« die gerügte Ausnutzung des Personal«, uad der geschätzte Einsender dürfte diese Angelegenheit noch viel zu milde beurtheilt haben. Hier haben nicht allein die ganz Nnbelheiligte», sondern auch die bezüglichen Herren Geschäftsinhaber selbst die Ueberz uqnng, daß das so späte Schließen der Geschäfte nur aus Reklame, in manchen Fällen aus nichts Geringerem, als den, Ferligiocroe» mit Zeitungs- lesea der Geschäftsführer beruht, und da- junge Mädchen, welches seine wenigen Freistunden dazu verwende» muß, seine Kleidung in Ordnung zu halten, verzichtet natürlich nicht blos ans Erholung, sondern sitzt, wenn es — und da- ist wohl bei den meisten der Fall — sich eure Näherin nicht Hallen kann, auch noch bis in die Nacht hinein mit Ausbeffern seiner Garderobe beschäftigt, um Morgen« irüh bet Zeile» tadellos gekleidet, wie es der Herr Chef allerdings mit Recht verlangt, erscheinen zu könne». Es ist nicht Humanität allein, vielmehr unbedingte Nothwendig. kei», daß die betreffenden Herren Geschäftsinhaber sur einen geregel ten, nicht zu späten Gcschältsschluß Sorge trage». Das verschwindend kleine Publicum mit der üblichen Gewolmheil, seine Einkunft Abend« nach 8 Uhr zu bewerkstelligen, ist unmöglich die Ursache de« längeren Osse»halte»s und wird sich auch darein schicken, früher zu lausen. Also weg mit dieser Art von Reclame und Kleinkrämerei, Wa rta so langes Offenhalten de« Geschäftes doch nur ist. L tükranlaorMKer Ited«cee»r Heinrich lthse t,i ketpzl». Ftk de» ougitanichr» ryeä iproiehur 1-r. Oscar Paul in L«tp»t> s 4- S sentlled «r kok« cn Lab« rnwkeu up» in vloäer :en nuä rng«. vk«,e» Volkswirthschafiliches. Mk für Kiese» Lheil bestimmten Sendungen find za richten an de» verantwortlichen Redacteur deffelbe» T. G. La«« I» Leipzig. vom Tage. ? Sa ist es den» wieder nicht«. Zwar da« Walten de« Früh ling« in der Natur wird alle Tage deutlicher, aber die zunehmende Temperatur in den Börsensälen, die leiblichen Anstrengungen, um Geschäfte zu machen, trocknen di» Kehlen au-, bevölkern da« Buffet und zwingen die Spekulanten zu größeren Gelvausgaben. während die stolzen Sclavenhalter ihnen nicht» zukommen lasten. Die Böriencomödica snllen jetzt so schal und nüchtern au«, daß sie gleich »nsruchlbar sür die Börsenleute geringer» Schlag« wie sür den Zuschauer sind. Hinter verschlossenen Thüren hör« man di« Millionen klingen, und die Menge draußen kaut trockenes Brod. Die Börse wird al« unnütz bei Seite geschoben: aber nehmt Euch in Acht, ihr hoben Ritter der Finanzen, wenn die mit Füßen Getretenen wtderspänstig werden und, wenn Ihr sie rust, ihre Dienste verweigern. — Die Armen, wie gern kämen sie herbetgerannt, wenn e« Etwa» zu verdienen gäbe! Pari« war am Mittwoch fest, die Tours« zogen säst ausnahmslos an. Der Abend-Boulevard setzte die feste Tendenz fort. — Die Baissier« sind diesmal garstig hereingesallen. Die PrSmicnvcrköuft iür Rente mußten zu den stark gestiegenen Eoursen durch feste An- käuse gedeckt werden. Auch Eghpter brachte man in die Höhe mit Hilfe einer falschen Nachricht. Kurz, e« schlug wieder einmal sür die Tontremine der jüngst« Dag. Günstig für die Haussier« sind die Ferien, wo die Kammer» seiern. Die Wiener Borbörse war am Mittwoch matter, znm Theil wegen der sehr verthcuertcn Nachversorgung der Effecten. Die MiitagSbörse zeigte eine lustlose Stimmung der Speculation. Da« Gesä-äst blieb unbelebt und sehr beschränkt, ohne wesentliche Eours- verändrrungen hcrbeizuiiihrcn. Lrcdit 324; Abends 324.S0. Die Börse eröffn«» zu theilweile niedrigeren Lourlen in ziemlich sester Haftung. Das Geschäft entwickelte sich im Allgemeinen ruhig und ohne Lebhaftigkeit. Gegen Schluß besserten sich die Lourse auf allen Gebieten. Sehr lebhaft gingen Lüdcck-Büchcner und Mecklenburger um. An der Börse wurde auch von einem Beictzentwurs gesprochen, welcher dem BundeSrath zugehen soll, betreffend die Verpflichtung der Privatbahnea zur Herstellung von Anlagen im Interesse der Landesvertheidigung. Die Kosten sollen den Bahnen vom Reiche vorgeschossen werden, müssen aber aus den Erträgen zurückgezahlt werden. Die Börse saßi dabei namentlich den Umstand in« Auge, daß die noch übrigen Privotbahnen blos ein einzige« Blei« besitzen. Die traurigen und bedrohlichen Verhältnisse bei der deutschen Grundcreditbonk in Gotha sind recht geeignet, dem neuen Actiengesetz- entwurf zur Folie zu dienen. E« wüsten arge Mißgriffe geschehen sein, um ein solches Resultat zuwege zu bringen. Die Geueralvrr. sammlung der Aciionaire wird hoffentlich zu Aufklärungen führe», welche bas Dunkel erhelle». Die im Geschäst-bcricht al« zur sichern Gesundung der Bank al- nothwendig bezeichnet« Herabsetzung der Psandbries-zinsen wäre ein Au-hilsSmittel, wie e« bei un« noch nicht vorgckoinmen. — Die „Magdeb. Ztg." erörtert die Frage, ob nicht die Regierung de« thüringiiche» Herzogtums verpflichtet wäre, die zur Wahrnehmung der gefährdeten Interessen der Gläubiger noth- wendiaen Maßregeln zu ergreifen. Nachdem dir Bankverwaltung e» öffentlich ausgesprochen hat, daß Gesabr sür die Pfandbrief«» gläubiger besteht, würde die Regierung schwerlich einer Heber, schreitnng ihrer Befugnisse beschuldigt werden könne», wenn sie zu Gunsten der zahlreichen Gläubiger eine Sachverständigencommission zur genaue» Prüfung des Stande« der Bank mit dem Aufträge einietzte, über den Befund und über die zur Herbeiführung gesunder Verhältnisse nothwendigen Maßnahmen in «hunlichster Bälde Bericht zu erstatten. Eine solche behördliche Untersuchung würde vor allen Dingen auch beruhigend auf die Psandbries-gläubiger wirken. In Betreff des von der Bank selber gebotenen Rückhalt» wäre die Ein- berusung der auf die „jungen" Aciien noch auSstehendeu Ein. zahluna von 60 Proc. aus 7,500,000 ^1 in Erwägung zu ziehen. Schuldig zur Leistung dieser Einzahlung sind die Aciionaire in rechtlicher Beziehung, und auch in moralischer geschähe ihnen kaum ein Unrecht, da sie eS Unterlasten haben, sich rechtzeitig um die Ber. waltung und den Stand des Unternehmens näher zu kümmern, der jetzt zum ersten Mal in völliger Klarheit sich den Blicken der nicht in die Lerwaltuiig eingeweihten Kreise darstellt. Lredit 539 (542.. Franzosen 539 (541), Lombarden 244 (245). Darmstidter 157'/. (l57'/Z, Deutsche Bank 158'/, (159). DiSconto 210(211). Mainzer 110 (110'/.), Manenburger 83 (83'/^, Ost Vreußen 113 (I13'/Z, Mecklenburger 195'., (195'/,), Werra 103 (102.50). Galizier lr-5.12 (126.37), Nordwest 315.50 (315.62). Elbe- lhal 351.50 (353). Duxcr 149.80 (151). Gotthard 96'/, (da.). Schweizer Central 99.10 (98.60), 1880er Russen 76 (76'/Z, Russische Noten 208.25 (208.50), Ungarische Goldrente 77'/« (77'/,), Italiener 94 12 (94), Laura NO'/« (110'/,), Dortmunder 80'/« (82'/^. Donnerstag: Unbestimmte Windrichtung. XII. Deutscher Handelstag. (Schluß.) »*» Verkitt, 2. April. Gegen 2 Uhr wurde eine einstündige Mittagspause gemocht. Nach Wiederaufnahme der Sitzung nimmt da» Wort Beneralsecretair Vueck, welcher sich im Wesentlichen gegen die Ali-sühruiigen de« Geh. Rath Hogens wendet. Redner bestreitet, daß die Fragen aus dem an die Handelskammern gerichtete» Frage bogen tendenziös gehalten worden seien. Den Entwurf aalangend, w stimme er durchaus der Auffassung de« Referenten bei: wen« die Vorlage Geietz werde, so würden alle achtbaren Element» de« Kauf- mannSi'tonde« von der Verwaltung der Actienqesellschasteu sich scrn holten. Die Cautelen der Vorlage seien von Mißtrauen dictirt und chießen weit über da« Ziel hinaus. Ec bitte um möglichst zahl reiche Zustimmung zur vorgeschlagenen Resolution. Geh. Finanzrath Schmidt verwahrt zunächst ebensall« die ver-s bündeten Regierungen gegen den Vorwurf, daß die Vorlage durch ein gewisse- Mißtrauen gegen den Handel-stand dictirt worden sei. Die heftigsten Angriffe im preußiichen Abgeordnetenbause hätten sich s- 3 gegen hohe Staatsbeamte gerichtet, und die Aussichtträthe und Gründer setzen sich nicht nur au« dem Handelsstand. sondern aus den verschiedensten BevöikerunqSkrciftn zusammen. Die Association deS CapitalS soll nicht gehindert, aber das Zuoiel der Gründungen gemäßigt, ein langsameres Tempo herbeigcsnhrt werden. Daß viele Geschäfte in Actiengesellschaften umgewandelt wurden, welche keineswegs dazu geeignet waren, habe oft durch die Höhe der verursachten Betriebs- kosten eine Reduction der Löhne herbeigeführt und so auch in etwas zur Förderung der Socialdemokratie bcigetragen. Redner bittet um eine wohlwollende Beurtheilung der Vorlage und einer solchen ent- spreche die vorgeschlagene Resolution nicht. Geh. Rath Mendelssohn erklärt, daß da» Aeltesten-Colleginm der Berliner Kaufmannschaft sachlich mit ber vom Referenten gegebenen Kritik einverstanden sei: er beantragt aber nach den Ausführungen der Vertreter der Regierung, welche ansgcsührt, daß kein Mißtrauen gegen den Handel-stand vorliege, hie Nummer 2 und den Schlußsatz der Nr. 3 der vorgeschlagenen Resolution dem Ausschuß zu abcr- maliaer Redaktion zuzuslellcn. Tie Versammlung ist damit einverstanden, und wird der Au«, schuß dcSbalb heute Abend zusamnientreten. Nachdem der Vorsitzende Geh. Rath Delbrück die Angriffe de» Geh. Rath HagenS auf die Objektivität des Fragebogen« zurückgcwiesen und bestritten hatte, daß derselbe irgendwie provocatorisch zur Herbeiführung eines bestimmten Unheils abgesaßt worden sei, erklärt Geh. Rath HagenS. daß ihm diese Absicht eine« Borwurfs seragelegen habe; diese Auffassung be ruhe auf einem Mißverständniß. Aus Vorschlag des Präsidenten vertagt sich die Versammlung auf Donnerstag 10 Uhr. Schluß 4'/. Uhr. H. »*« Berlin» 3. April. Geh. Rath Delbrück eröffnet« die ztveite Sitzung, welcher eine Sitzung des bleibenden Ausschusses voraa- gegangen ist, um 10 Uhr. Gemäß dem gestrigen Beschlüsse hat in Sachen de- ActiengesctzcS eine redaktionelle Aenderung der vom bleibenden Ausschuß vorgeschlagencn Resolution stattgefunden. Dieselbe behält in Nr. 1 den gestern mttgetheilten Wortlaut, die Nr. 2 und S erhalten folgende Fassung: 2) der Handilstag hegt ferner ernste Bedenken gegen verschiedene in dem Entwürfe über die Verwaltung der Actiengesellschaften getroffenen Bestimmungen, insbesondere gegen die den Organen derselben (Vorstand, Aussichtsrath und Generalversammlung) zu- gewiesene rechtliche Lage, die iu ihrem Erfolge dahin führen wird, daß e« an der persönlichen und sachl chcn Voraussetzung für einen guten und stetigen Gang der Verwaltung fehlen wird. Dem gegenüber erachtet sich der Handelstag verpflichtet, be- sonder- hervorzubeben, daß der ganz überwiegende Schwerpunkt für die gedeihlich« Entwickelung der Actienunternehmcn in der Auswahl geeigneter Perjünlickike'ten sür die Verwaltung sowie in der Theiluahme geeignet» Persönlichkeiten an der Leitung und Aussicht zu suchen ist. Wird diele Theilnahme in Frage gestellt, so kann in der Häufung von Sicherung-Vorschriften dafür um so weniger eia Ersatz gesunden werden, al- dieselben mehrfach über das zunächst gewollte und berechtigte Ziel hinau- einwirken »nd somit gerade diejenigen Interessen schädigen würden, welche nian zu schützen beabsichtigt. 3) Der Deutsche Handelstag erklärt hiernach eine Umarbeitung de« Enlwurse« in den angedenteten Richtungen für erforderlich. Er fühlt sich um so mehr verpflichtet, dieselbe zu beantragen, alt von dem Inkrafttreten de« unveränderten Entwurfs — im Gegensatz zu der wiederholt ausgesprochenen und bethätigten Absicht der Reichsregicrung — eine sehr bedenkliche Lähmung de« Unternehmungsgeistes und des gesaminien Volks- Wohlstände«, somit vor Allem eine wesentliche Berichlech- teruntz der Lage der arbeitenden nnd erwerbenden Tlassen zu befürchten ist. Zufolge einer wirthschafrlichen und technischen Entwickelung, welche unabhängig von der staatlichen Gesetzgebung sich vollzieht, kann eme große Zahl von Unter nehmungen nicht mehr durch Einzelne, sondern nur noch durch die Verbindung großer Lapitalassociationen mit der zur Leitung berufenen Jntelligenz begründet und concurrenzkrästig erkalten werden. Demzuiolge erscheinen alle Maßregeln der Gesetz- gebnng, durch welche diese Formen der wirthschastlichen Thäligkeit vorzug-weise ungünstig behandelt werden, um so bedenklicher, als die Entwickelung des Gesellichaftsrechtes seither nicht zu Gestaltungen geführt hat. welche den verschiedenartigen Bedürsnissen der gewerblichen Afforiation besser enlsprechen. In einem längeren Schlußworte wendete sich der Referent. Generalconjul Russell, nochmal« gegen die Ausführungen der Rcaierungsvertreler »nd namentlich gegen de» Vorwurf, daß da« Referat über die Gutachten der verschiedenen Hnndelotommer» nicht I vollkommen objectiv sei. Er führt nochmal- aus. daß der Gesetz. I entwurf zu vielfachen unnützen Belästigungen de« Handels nnd der I Industrie und in den vorgeschlagenen Laulelea »ur zu einem Schein- I wesen sichren würde. Di« Vorschriften über di« Baare,nzahlungrn de» vierten Theile« de« Actiencopital« beim InSlebentreten der Aesellschaft bezeichnet der Redurr geradezu al« Farce. Da« di« Strafbestimmungen anbetrifft, so könne er nur wiederholen, daß die selben ganz ezeeplionell sind und in ihrer Strenge vielfach über da- Ziel hinausschießcn. Schließlich sei e« ja richtig, daß auch andere Gcselljchaft-clasicn als der Handel-stand au de» Gründungen be- Iheiligt sind: in erster Reih« handele e« sich aber doch um eine Angelegenheit de- Haudclsstaude«, nnd viele hochangesehene Vertreter desselben haben in schwierigen Zeiten und in sorgen- voller Arbeit sich an Actienunternehmen betheiligt und diese voll», wirthschastliche Thätigkeit wolle man sich nicht verkümmern lassen. Line» Schutz gegen Bethciliyirna thörichter Aciionaire an faulen Gründungen gebe e« nicht, dieselben müssen sich vielmebr die Mah nung deS Spruche« au der Wand diese« Saale« recht genau ein- prägen: „Sich' Dich wohl für — Schaum ist kein Bier!" Nur wenn die Actionaire de» Schaum vom Bier unterscheiden lernen und selbst die gehörige Sorgfalt in der Prüfung anwcndcn, werde eS unsoliden Gründungen unmöglich werden, mit Erfolg zu speculiren. Da nun nach der Versicherung der Regierung-commissare bei der Abfassung der die Verwaltung der Actiengesellschaften betreffenden Bestimmungen keineswegs die Absicht bestanden habe, ein Miß- trauen gegen die Organe von Actienoesellschasten kund zu geben, »ach der Fassung der gestern vorgeschlagenen Resolution »ä 2 e« aber scheinen könne, daß sie von Mißtrauen gegen die Unter nehmungen de« Handel«- und Jndustriestande« und In-besondere gegen die Actiengesellschaften erfüllt seien, habe der bleibende Aus schuß geglaubt, die Resolution, wie vorgeschlagen, abändern zu sollen. Er bitte um möglichst einstimmige Annahme dieser Resolution, ein- gedenk de« Spruche«: „Wahr Dein Gewerbe, dann wahrt e«DichI" (Lebhafter Beisall.) Aus Aufforderung de- Vorsitzenden erheben sich di« Anwesenden von den Sitzen, um dem Referenten den Dank für sein vorzügliche« Referat zu bekunden. Hieraus wird Nr. 1 der Resolution t» namentlicher Abstimmung, Nr. 2 und 3 derselben per Acrlamatio» einstimmig angenommen. (Nach einem Privat-Telegramm von anderer Seite wurde die Resolution de« Actiengefttze« außer der Stimme der Osseob ocher Handel-kammer einstimmig angenommen. D. Red.) Der nächste Punct der Tagesordnung ist: Da« ReichSstempel- gesetz vom 1. Juli 1861, über welche« der Präsident a. D. und Director der Deutschen Bank Herr Jona« referirt. Derselbe be antragt: In Erwägung: 1) daß die iu Ausführung de« Beschlüsse« de« Deutschen Handel«, tage« vom 15. December 1882 vom Präsidium an den deutschen Reich-tag und an den Herrn Reichskanzler gerichteten Petitionen um Beranlossung einer Revision de« Reichlstcmpelgesctzr« vom 1. Juli 1881 keine Berücksichtigung gefunden haben, daß vielmehr sowohl seiten« der XII. Commission de« Reichs tage« al« auch seiten- de« Herrn Reichskanzler« aus den Be- schwerdeweg und aus den Rechtsweg als die geeigneten Mittel bingewiesen ist. um eine richtige und übereinstimmend« Aus- sassung und Anwendung aller etwa zweifelhafteu Bestimmungen viele« Gesetze« herbeizusühreu, 2) daß in der That, wenn eine Abhilfe im Wege der Gesetzgebung versagt wird, behus« Beseitigung der Unklarheiten nur erübrigt, von dem Beschwerdeweg und dem Rechtsweg, soweit letzterer nach den bestehenden Gesetzen zulässig ist. mehr als die« bisher geschehen ist, Gebrauch zu machen, und daß e« den Steuer pflichtigen überlasten werde» muß, sich dieser Mittel in allen geeigneten Fällen zu bedienen, 3) daß indeß der Erfolg des Beschwerdewege« wesentlich dadurch beeinträchtigt wird, daß e» im deutschen Reiche »och an Organen fehlt, welchen die Ausführung aller Reichsgesetze obliegt, und welchen demnächst die Function alt Trntral-Instanz für Be schwerden über unrichtig« Autsührung dieser Gesetze »»sauen würde, 4) und daß ferner dft Frage, ob beziehungsweise in wieweit der Rechtsweg zulässig ist, controver«, daß uamentlich zur Zeit noch nicht zu übersehen ist, ob diese Frage nach Reichtrecht zu ent- scheiden ist, beziehungsweise in wieweit in den einzelnen Bundes staaten von dem Rechtsweg« der Gebrauch gemacht werden kan», auf welchen die ReichstagS-Lommissio» und der Herr Reichs kanzler Hinweisen, 5) daß endlich, wenn sich zeigen lallte, daß der Rechtsweg nicht oder nur m sehr beschränkter Weise zulässtg ist. Veranlassung vorlieat, zu erwägen, ob nicht wenigsten« die allgemeine Zulassung de« Recht-wege« znm Gegenstand« einer «eiteren Petition zu machen ist, beschließt der Deutsche Handelstag 1) über den erstatteten Bericht zur Lagetarduung überzugeheu, aber zugleich 2) den Gegenstand aus die Tagesordnung der nächste» Plrnar- Versammlung zu setze». Dieser Antrag wird ohne Debatte angenommen, vorbehaltlich einer Aenderung in der Fassung, mit welcher der Ausschuß be- austragt wird. Ein Antrag der Handel-kammer Osnabrück, wonach da« Burean beaustragt werden sollte, einen Sommentar de« Reich«stemprlgtsetz«S auszuarbeiten, wird nach kurzer Debatte zurückgezogen. Um 1'/, Uhr wird eine einstündige Pause gemacht. Vermischte». Lrioztg. 3. April. *— Credit- »nd Sparbank-Verei». Unter Vorsitz Ke tzerin Sensal Otto, welcher sein Bebauer» über da« elnqetretene Unwohlsein de« dadurch am Erscheinen verhlnderten Vorsitzenden, Herrn Seemann, ou-drückte nnd hieraus die Anwesenden willkommen hieß, fand die von 49 Actionaire» besuchte Generalversammlung des Lredit- und Sparbank-Brreins, hier, statt. Aus das Vorlesen des Rechenschaftsberichte« wurde verzichtet. Zum NemsionSbericht wurde durch ein Mitglied der Revisio»sconiiiiiisio!> conslatnt, daß sich Alle in Ordnung befunden. Herr 0r. Kreljchmar villet bei der über diesen Gegenstand ei öffneten Debatte, künil gliin ein anderes Local zur Generalversammlung zu wäblen und dem Geschäftsberichte außer dem Tage der Generalversammlung ein Miiglieder-Berzcichniß anzusügen, und fragt an, ob unter dem Immvbilftn-Lonto nur Banareal »der noch anderer Besitz zu verliehen sei, von dessen Erwerb in den Statuten keine Rede sei. Es wird hierauf geantwortet, daß außer Bauarcal zwei Grnndfiücke gegen wärtig der Gesellschaft gehören; die Gesellschaft habe solche zur Sicherstellung ihrer Forderungen übernommen, die Verzinsung de« Areals sei «ine ganz bedeuiende und ver'preche dieser Besitz ein dankbare« Object zu werden. Für einen größeren Saal werde gesorgt, auch die Anfügung lde« Tage« der Gcneralversamni- lung an den Bericht thunlichst bewirkt werden, während gebeten wurde, von der Beifügung eine« MttgliedcrverzeichiiisscS abzusehen. Derselbe stellt den Antrag, 8'/, Proc. Dividende zu vcrlheilen, und versucht den Nachweis, daß die staiutenniäßig dem Riftrvefond« zu fließenden Lln- und Au»lrttt«gelder diesem nicht zngerechnet würden, wovon ihm seiten- de« Directoriums auf Grund vorliegender Berichte widersprochen wird. Sei» Antrag findet keine Unterstützung, nachdem sich das Direktorium für die gewäl'IIe Dividende ausgesprochen, und gelang solche schließlich auch mit 8 Proc. zur Genehiuigung. Weitere Ausführungen desselben Antragstellers hinsichtlich der Höbe deS Verwallungsaujwandet gegenüber anderen Insinuier, werden entsprechend beantwortet, ihm jedoch die gewünschte Trennung des Posten« sür Tanliäme und Gratifikation nicht zugesagt. Die Dividende gelangt von heute ab zur Auszahlung, doch wurde seiten» de« Directorium« der Wunsch ausgesprochen, die Erhebung nur iu den Vormittagsstunden von S—12 Uhr bewirken zu wollen. Aus Anfrage deS Herrn Vorsitzenden willigte die Versammlung darein, daß di« Verwaltung bi» zu 500 sich bei Zeichnung sür das Schulze-Delitzsch-Denkmal l-elheilige, und wählte die turnus mäßig ausscheidenden Mitglieder de- Aussichtsraihes Herren Kreyßelitz, Otto. Mühlig und Steib wieder. *— Reichsbank. Im Hinblick auf die großen Anforderungen, welche gewöhnlich der Quart,.lwechscl a» die Lossen der Neichsbank »u stellen pflegt, war mit Sicherheit anzunehmen, daß der diesmalige Ausweis gegen den der Vorwoche erhebliche Veiündcrnngen aus- weisen werde. Diese Voraussetzung hat sich erfüllt. Behufs der Vergleiche der betreffenden Veränderungen stellen wir denselben die enllprechenden Ziffern de- Ausweises vom 31. März 1883 in P rentbese gegenüber. Der Melallocstand hat nm 21,671,000 (17,523,000 ^!) abgenommen, ebenso ging der Bestand an Reich«, casseuschetnen um 3,482,000 Zii (4.326,000 ./iu zurück, während die Noten anderer Banken sich um 3,547,000^! erhöhten (1883 redncirtc» sich solche um 1.170,000>!). Das Portcscnille »ahm um 65,287,000.s! (57,054.000 ^l) zu, IcSgleichcn stiegen die Lanibardsorderuiigen um 25.180.000 (18,884,000 .») und die sonstigen Active» um 778,000 ^ (331,000 >t>. Tie in Eircu!ation befindlichen Noten haben ein« Zunahme von 94,958,OM.si (91,878,OM erfahren, während gleichzeitig di« sonstigen tägliche» Verbindlichkeiten um 16.890.000 (32,139,OM ») zurückgiiigrn. Tie sonst gen Passiven verringerten sich um 638,000 ./« (518,000 .//>. Die Reserve der steuerfreien Noten, welche am 24. März 256.23 Millionen betrug, stellte sich am 31. Marz aus 139.67 Millionen Mark gegen 145.21 Millionen Mark am gleichen Tage des Vorjahres. -w- Ueber die Berechiignug und den Werlh berusSmäßiger Auslunsisertheil» » g sind, seitdem sich — man kann sagen — im gelammten Handelsstande eine Wandlung zur Anerkennung der- selben vollzogen, nunmehr zum übe,wiegenden Theile alle Zweifel beseitigt worden, mit denen die Geschäftswelt ursprünglich den neuen, jetzt ober schon sehr segensreich wirkenden Institutionen zur Ver mittelung geschäftlicher A»«knnste begegne!«. Immer häufiger nimmt der Handelsstand die Dienste der bekannten soliden BnreauS in Anspruch und besördert so >» erster Linie die gesunde Lonsolldirung seiner eignen Tebitorencredite, wie er andererseits mit beitragen Hilst, daß das aus seinen Ansragen bei den Bureaus zusammen- siießend« Material eine werlhvolle Ergänzung der Treditstattstik bilden. Wenn nun auch von Seite» jener musterhaft organisirtcn Firmen, deren Thätigkeit die berussinästige AuSlnnstscrlheilung anS- macht, Alle« geichieht» soweit es eben im Bereiche menschlicher Macht liegt, um aus die gegebene Frage hin dem Interessenten nach ollen Seiten zuverlässig» rasch und mit auslührttchcm Bericht zu dienen, so finden sie zur Erledigung dieser Arbeit immer noch nicht die umfassende »öthige Unterstützung ans dem Kreise der Ansragen- den selbst, eine Unterstützung, die beim Embolen der Auskunft von großer Wichtigkeit erscheint. E« ist die« die correcte Formu- lirung der Anfrage. Wie häufig kommt es vor, daß ein Bureau beispielsweise eine ganze Reihe Ansragen aus Firmen, die einer gleichen Branche ongehörrn und an einem bestimmten Platze domiciliren. zur Beantwortung zuqesandt erkält. Ter Reisende hat vielleicht den Platz gründlich durchgenommen, »ene Kundschaft, die geprüft sein will, erworben, von aller, die conlrolirt sein will, neue Aufträge empfangen, und übermittelt nun die Ordres. Die Ansragezeltei werden hieraus auSgefüllt und brr einsachen Firmen- ongab« höchstens noch da« Gesuch »m „recht erschöpfenden Bericht" binzugesügt. Damit giaubt dt« Mehrzahl drr Interessenten voll- ständig da« Ihrige getban »u baden. Allerdings genügt ja auch dies« Form, aber vollständig ist sic ksine-weg«. Diese Voll-
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