Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188404040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840404
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840404
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-04
- Tag 1884-04-04
-
Monat
1884-04
-
Jahr
1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1884
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
L80L Erfolg gekrönt fet« «erden. In dieser Bezieh»»« dttt« ich Gte, Herr Agent, z» glauben, daß meine und meiner Regieruag Unter» siützunq Ihnen nie fehlen werden." Nach Ablauf der Audienz wurde Herr Kojander mit dem gleichen Ceremoniell, wie beim Empfange, nach der Ageutie zurückgebracht. Am Abend diese-TageS gab Fürst Alexan der zu Ehren des Herrn Kojander ein Galadincr, zu welchem alle diplomatischen Agenten, die Minister, der Civil- und Militair-Hosstaat des Fürsten, sowie Herr Ionin geladen wurden. — Der bisherige diplomatische Agent Italien» in Sofia. Herr Martina, hak Bulgarien verlassen. Am 18. März gab der Fürst ihm zu Ehren ein AbschiedSdiner. Herr LaöceleS, der diplomatische Agent England» und Dopen de« diplomatischen Eorp» in Sofia, beabsichtigt, bald eine Urlaubsreife nach England anzutrcke». Während seiner Ab wesenheit wird die diplomatische Agentie von dem Secretair der englischen Botschaft in Konstantinopel, Herrn Nicolson, geleitet werben." * Die „Politische Correspondenz" meldet au» St. Peters burg. 30. März: „In den letzten Tagen haben hier allerlei Gerückte über unliebsame Vorgänge in Merw circulirt. Sie sind zwar dementirt worden. es hat aber gleichwohl nach den letzten hier eingelauseuen Nachrichten au» dem trans kaspischen Gebiet den Anschein, dag bei Weiten» nicht alle merwenzischen Chans und Familienhäupter die Einverleibung Merw» anerkennen und dag eS wahrscheinlich Zeit, Geld und Mühe kosten wird, allen kriegerischen Chan» die Ueberzeugung beizubringen, es sei für sie vortheilhaster, russische Unter- tbancn zu werden. Fürst Dondukow-Korsakow, der Ches der Verwaltung im Kaukasus, welcher vor einigen Tagen von hier abgercist ist, begiebt sich sicherem Vernehmen nach direct nach Merw und wahrscheinlicher Weise werden gleichzeitig mit ihm ansehnliche Truppenverstärkungcn au» dem Kaukasus in Merw eintreffen. Nicht weniger alü 1500 mcrwenzische Familien, unzufrieden mit der Einverleibung Mcrws. haben da» Land verlassen und die afghanische Grenze überschritten." * Wiener Blätter berichten au» Kairo» 25. März. Drei Militair», welche auS El Obeid in jüngster Zeit entflohen sind, bringen interessante Meldungen über die Verhältnisse im Hauptquartiere des Mahdi. Der Abgesandte Gordon Pascha'» wurde von dem falschen Propheten sehr gastfreundlich empfangen und mit einer rothen Uniform, zwei Elesantenzähnen, einem Talisman, sowie 14 Maria-Theresia - Thalern und zwei Medschiviehs beschenkt. Während seine» mehrtägigen Aufenthalte» hatte er sich beständig der besten Behandlung zu erfreuen. Beim Hauptmahle, an welchem in der Regel gegen 200 Personen theilnehmen, nahm der Abgesandte den Ehrenplatz zur Rechten de» Mahdi ein. Während de» Gespräches unter ließ e» der Mahdi nicht» wiederholt Gordon Pascha'» in lobender Weise Erwähnung zu thun. — Am letzten Tage wurde der Abgesandte zum Mahdi berufen, der ihm die Antwort aus da» Schreiben Gordon'» in einem rothledernen Beutel einhänvigte. Al» Reisegeld wurden dem Abgesandten fünf Maria-Thercsia-Thaler und vier MedschidiehS ausaesolgl. Als derselbe Abschied nahm, verrichteten der Mahdi und seine Derwische ein Gebet für sein Wohlergehen. Derselben Quelle zufolge führt der Mahdi ein sehr regel mäßiges Leben. Seine Kleidung besteht au» einem rothen Unterkleid, einem grünen Mantel und einem Turban mit weißem Schleier. In der Hand hält er stets eine Art Rosen kranz, der aus Elfenbeinkügelchen gebildet ist. Täglich spricht er aus öffentlichem Markt Recht, indem er die Parteien an hört und sodann seinem Wekil die Ausführung seine» Urtheil» anbesiehlt. So oft er in sein Haus zurückkehrt, passirt er ein Spalier und wird ihm Weihrauch gestreut. Nach dem sogenannten Hischa-Gebete, zweieinhalb Stunden nach Sonnen untergang, besteigt er eine Art Tribüne, um die verschiedenen Stammeshäuptlinge zu empfangen und ihre Geschenke ent- aegenzunebmen, welche in Datteln, Kleidern, Schafen und Ziegen bestehen. Hundert Männer mit brennenden Fackeln begleiten ihn, wenn er sich zur Ruhe begiebt. Schulprogramme. V. -r. Leipzig. 3. April. Die Abhandlung, welche dem Programm der ThomaSschule beigegeben und vom Ober lehrer vr. Karl Hüllemann versaßt ist, schildert einen wenig gekannten Pädagogen, der namentlich aus AmoS Comenius Einfluß hatte und mit Unrecht bisher übersehen worden ist, er heißt: Johann Valentin Andreä, ist 1586 geboren und 1654 als Abt gestorben. Nach einer Uebersicht über die sei» Leben und Wirken schildernden Schriften giebt der Ver fasser ein interessantes Bild der ganzen pädagogischen Persön lichkeit Andreä'S und beleuchtet dann sein Wirken und seine Werke. 2ns hellste Licht setzt er namentlich die Liebe zur Jugend und die allseitige Bildung, welche diesen Vorläufer des Comenius zierten. AuS den Schulnachrichten, welche daS Programm giebt, erwähnen wir zuerst, daß 35 Lehrer an der Anstalt wirkten, und daß der Schülerbcstand im Februar 1883 499, im März 1884 519 betrug. Ausgenommen wurden zu Ostern und im Lanse des Schuljahres 88 Schüler. Weitere Mittheilungen de» Programms betreffen die Legate und Stipendien, die Lehrmittel, Bibliotheken und naturwissen schaftlichen Sammlungen und die Eröffnung eines Spiel platzes für die Schüler auf den sogenannten Flcisckerwiesen. Au Ausgaben dazu waren zu leisten 450 für Mietbe de» Platzes aus zwei Jahre, 65.88 für Einzäunung desselben, 50 für Miethe einer Bude, 15.75 für Einrichtung der Bude rc. Da die von den Elter» der Schüler zu dem Zwecke erbetenen Beiträge 963.25 ^ betrugen, so blieb nach den genannten Ausgaben immer noch ein ansehnlicher Gcldbestand'zur Ver fügung. Was die Benutzung des Platzes anlangt, so tummelten sich an 68 Schultagen täglich 73 Scküler 1—2 Stunden aus dem Platze, um sich an Spielen verschiedener Art (Thorball. Ballschlagen rc.) zu ergötzen. AuS der Chronik des Programm- erfahren wir, daß der Conrector der Schule, Herr vr. Stürenburg. den Titel „Professor" erhalten hat, daß 2 Lehrer aus der Anstalt schieden und 3 neue Lehrer rin- tratcn. Nach Erwähnung anderer späterer Veränderungen im Lehrcrcollegium und der gefeierten Feste wird auch des herben Verlustes gedacht, welchen die Schule durch den Tod des Herrn Oberlehrers 1)r. Koch erlitten hat, der 25 Jahre hindurch der Schule seine Kraft widmete. Auch hier wird außerdem da» Hinscheiden de» Geh. Schulraths Pros. vr. Ilberg beklagt und demselben ein tiefempfundenes DankeSwort nachgerusen. Verfügungen der Behörden und die Prüfungsordnung bilden den Schluß der Schulnachrichten, deren Anfang ein Bericht über den Unterricht uud di« Lehr ordnung ist. Neues Theater. d/ipzig. 3. April. Die dritte Vorstellung de» Gold- schmidt'schen Heliantu»*) erwie» sich wiederum al» recht gut besucht. Während dem 2. und 3. Acte in Folge ihrer esfcctvollcn decorativcn Abschlüsse, von denen besonder» die geradezu entzückende Wandeldecoration de» 2. Acte» allgemeinste Bewunderung erregte, vieler Beifall folgte, machte sich nach dem 1. Acte auch lebhafte Opposition geltend, die sich erst legte, al» die Darsteller berauStraten; ein Beweis, wie sehr der Beifall nur der guten Aufführung galt. Allerdings verdienten sämmtliche Mit wirkende für die Hingabe, mit der sie sich ihrer undankbaren *) Wir halten e« sür Pflicht, dem Publicum die Meinungen unserer geehrten Herren Musikreserenten mitzutheilen, damit uns nicht in dieser Angelegenheit Einseitigkeit vorgeworsen werden kan«. Die Redacttd». Aufgabe unterzogen habe«, und für die vorzügliche Lösung derselben den ihnen gespendeten Beifall im höchste» Maße. Man darf gespannt sein, wie lange die Vortresslichkeit der Ausführung und die außerordentliche Schönheit der Ausstattung über die Hohlheit de- ganzen Werkes und der Musik insbesondere hinwegzntäusckcu vermag. Wie aus die griechische Tragödie das Satyrspiel al» Parodie folgte, so ist aus die Wagner'schcn Tondramen jetzt Heliantu» gefolgt. Während bei Wagner sich Alles, bi» in die überraschendsten modulatorischcn Ausweichungen, mit strengster und bewundernngSwürdiger Logik entwickelt, zeigt Gvld- schmidt nur das Bestreben, um jeden Preis möglichst fremde und kühne Harmonien anzuhäusen. Da ihm aber die Fähig keit abgcht, eine sich breit entwickelnde Melodie zu erfinden, so wird durch da» anhaltende zwecklose Moduliren beim Hörer eine Unruhe hervorgebracht, die ihn absolut nicht zum Genüsse kommen läßt, ja endlich daS Gefühl der Langeweile hervor ruft. Es ist ein leider vielfach verbreiteter Irrthum, daß man glaubt, diese fortwährenden kühnen Ausweichungen seien im Sinne Wagner'»; vielmehr will dieser sie entschieden nur bei besonderen Vorgängen auf der Bühne, gleichviel ob innerlichen oder äußerlichen, angewendct wissen: wie er dar über denkt, geht aus seinen vortrefflichen Aussätzen „lieber die Anwendung der Musik auf das Drama" und „Ueber da» Opern-Dichten und Componiren im Besonderen" genugsam hervor. In ersterem räth er. in der dramatischen Musik nicht auf harmonische und instrumentale Effecte auszugrhen, andern zu jeder Wirkung dieser Art erst eine hinreichende lrsache abzuwartcn, da die Effecte sonst nickst wirken", und agt ferner, daß er den Schülern als erste Regel ausstellen würde, „nie eine Tonart zu verlassen, so lange al». wa» sie zu sagen haben, in dieser noch zu sagen ist"; in dem zweiten Aussatze warnt er davor, daß die Componisten annehmen, cne zuweilen „als nothwendig befundenen Unerhörtheiten eien nun al» beliebig zu verwendendes Gemeingut jedem in die Richtung Eingetretenen zugesallen, und, leckse er davon nur recht handgreiflich seiner Theater- igurine auf. so müsse diese schon nach etwa» Rechtem auSsehen." Während sich nun bei Goldschmidt außerdem noch unzählige directe Wagner-Reminiscenzen finden, ist er in einem Puucle, worin daS Beispiel Wagner'» für alle Componisten maßgebend sein sollte, nämlich in der Deklamation, diesem gar nicht gefolgt, indem dieselbe bei ihm zahllose falsche Betonungen, wobei auch die Stimmen höchst ungeschickt behandelt ind, auszuweisen hat. Alle nur äußerlichen Nachahmungen, die aus den Effect auSgehen, tragen zum Glück den TodcSkeim in sich selbst, und o wird auch, wenn sich das Publicum an den schönen Üecorationen und BcleuchtungSefsectcn fattgesehen hat, Heliantu» dem Schicksale aller derartiger Stücke verfallen und, von dem gesunden Sinne deS Pubicum». wie e» schon theilweise von Anfang an geschehen ist, abgelehnt, sür immer von der Bühne verschwinden. P. Um laust. * Der Zöllnerbund wird am nächsten Sonntage in der Centralhalle seine dreiundzwanzigste Stiftungsfeier be gehen und zwar wie früher durch ein Concert mit anschließen dem geselligen Beisammensein. Für daS Concert haben tüchtige künstlerische Kräfte ihre Mitwirkung zugefagt. Unter der Direction der Herren Prof. vr. Langer und Leopold Greifs wird der Bund die Chorlieder de» trefflich zu- 'ammengestellten Programm» zu Gehör bringen. Auch die Solonummern erwecken lebhafte» Interesse, und die dem Programm überdies noch bcigegebenen Orchesternummern, unter welchen sich klassische und moderne Tonstücke befinden, wird die Capelle deS 107. Regiment» unter Leitung de» königl. Musikdirektors Herrn Walther executiren. Der Beginn deS ConccrteS ist sür 7 Uhr Abend» festgesetzt und wird pünktlich erfolgen. Den Bundesmitgliedern sind wiederum eine beschränkte Anzahl von Gasibillet» bei dem BundeSvorstandömitglied Herrn Oehler, Centralstraße 6, zur Verfügung gestellt, voraussichtlich werden dieselben sehr bald vergriffen sein. Daß im geselligen Beisammensein, nach dem Concert, in althergebrachter Weise der Zöllner- bund neben dem guten Liede auch dem gesprochenen guten Worte seinen Platz wieder einräumen und daß die 23. Stiftungsfeier sich in jeder Richtung ihren Vorgängerinnen würdig anreihen wird, dafür bürgen un» die treubewährten musikalischen und gcschäftssührenben Häupter de» Bunde». * Meiningen. — Am 30. März versammelte da» Orgelconcert deS erblindeten Herrn B- Pfannstiehl au» Leipzig einen Theil der Elite de» musikliebenden Publicum» in der Schloßkirche. Se. Hoheit der Herzog beehrte da» Concert mit seinem Besuche. Dasselbe bot nach dem Urtheil der Meininger Kritik „in dem interessanten Programm Aelterc» wie Neueres, und die kirchliche Festouverture über den Choral: Ein' feste Burg ist unser Gott, von O. Nicolai» war ganz geeignet, die Hörer in die entsprechende Stimmung zu versetzen. Obgleich Herr Pfannstiehl sämmtliche größeren Orgelcompositionen von Sebastian Bach auf seinem Reper toire stehen hat und sie als Beherrscher der Manuale und deS Pedals stets in der vollkommensten Weis« zum Vortrag bringt, auch alle seine Programms mit Bach allein au-süllen könnte, so ist er, wenngleich des Augenlichts beraubt, doch so allseitig, daß er außer Bach und Händel immer auch die neueren Größen, wie Schumann und die Vorzügliche» schassenden Zeitgenossen, berücksichtigt und zwar so, daß Werke eine Wiedergabe erfahren, die sich kaum besser der läßt. Bach war mit Toccata und Fuge aus vmoll, Händel mit dem Finale au» den, vmoll-Concert, R. Schumann mit der Fuge über 8-4L1I und Rheinberger, der hervor ragendste aller neueren Componisten auf diesem Gebiet, mit der Pastoral - Sonate in ü ckur vertreten. Frl. Ritter war so liebenswürdig, dem Programm durch einige Gesänge von Beethoven und einem „BenedictuS", componirt von ihrem Vater. Abwechselung zu verleihen. Die Begleitung zum Gesang hatte Herr von Dietrich. Mitglied der Herzog!. Hof capelle, übernommen. Herr Hoscantor Greif unterstützte den Concertgebcr beim Registriren". * Zeih, 28. März. Wenn ein erst seit 3 Jahren bestehender gemischter Chor«csangverein sich an Heinrich Hosmann'» „Schöne Melusine" wagt und selbige erfolgreich zur Ausführung bringt, so darf man wohl annehmen, daß ein solcher Verein jowobl i» seinem Dirigenten wie in seinen Mitgliedern Kräfte besitzt, die über das gewöhnlichc Maß. welches man an solche Vereine legt, hinausgehcn. Diese erfreuliche Thatjache ist bei unserem Gesangverein „Gemischter Chor" zu constatiren, welcher Mittwoch, den 26. d. M., daS oben genannte, ziemlich schwierige Werk im hiesigen Schützenhause vor einem geladenen Publicum zu Gehör brachte. — Um zuerst den Chor zu erwähnen, so muß auch ein verwöhnter musikalischer Geschmack gestehen, daß die charakteristische Prägnanz de» Tonwerke« in der Wiedergabe der zum Theil sehr schwierigen Passagen vollinhaltlich zum Ausdruck kam, und daß die Einsätze meist vollstimmig aus- fielen. — Die Bariton-Tolopartie de« Raimund war in den Händen des Herrn H. Haller au« Gera, welcher für seine ebenso umfang reiche wie schwierige Partie als ein trefflicher Interpret erschien und eine erstaunliche Ausdauer, wohlthucnde Wärme und Empfindung entwickelte. Die Entfaltung eine» großen, weichen Tone« und die Noblesse deS Vortrag- in der überreichen Fülle der bestrickendsten Klangwirkungen de- Werke- ist nicht rühmend genug anzuerkennen, und ivennglcich er dem Bibriren etwa- Spielraum gönnte, so ist die» doch sür die Charakteristik der betr. Stellen nicht schädlich gewesen und kam hier wie im Ganzen sein au-giebige- und prächtige« Organ zu wirkungsvollster Entwickelung. — Die Sopraapartie sang Frl. E. Schnock (Hainichen bei Zeitz). Diese junge Dame überwand die vielen Schwierigkeiten de« Stoffe- mit großer Leichtigkeit, wa« in Folge ihrer Jugend um so mehr anzuerkennen ist. Bei ihr vereinigt« sich mit einer svinpathischen. runden, von de» tiefsten bi« zu den höchsten Lagen gut au-geglichenen Stimme ein edler Vortrag. Eine gröbere Freiheit in letzterem wird sich Frl. Schnock bei öfterem Austreten sicher bald aneignen. Da« Organ und da- zu Tage getretene musikalische Talen« berechtigen zu den besten Hoffnungen. — Die Alt- und Baßvartien der Klothilde und de« Siatram hatten in Mitgliedern de« Verein« geeignete verirrter gefunden. die sich ihrer Ausgabe mit vielem Geschick entledigten und zum Gelingen de- Ganzen wesentlich beitrugen. — Ein nicht geringc« Lerdienst gebührt dem Orchester, welche« die hiesige Stabtcapelle unter Leitung ihres CapcllmeisterS, Herrn Fritsch, gestellt hatte. Letzterer, ein Violinvirtuo« von nicht gewöhnlicher Begabung, hatte bereit« in hem der Reproduktion der „Schönen Melusine" voran- gehenden Theil« einen hervorragenden Beweis von wahrem Künstler- thum durch die Wiedergabe von Lconhardt'« schwieriger Fantasie über schwedische Lieder abgelegt, welche de» reichen Applaus der Versammlung hexvorries. Sämmtliche Orchestermitglieder wett eiferten durch Energie, Ausdauer und Ernst, ihrer schwierigen Aus gabe gerecht zu werden, und so dürfen wir denn die Ausführung der „Schönen Melusine" al- eine recht gelungene bezeichnen. Freilich erfordert eia derartiger Erfolg auch eine eminente Rührigkeit des Dirigenten und e« participirt denn auch an dem erreichten Resultat in hohem Maße de« Verein- wackerer musikalischer Leiter, der durch eine Unermüdlichkeit den Verein aus eine so hohe Stufe über dilettantischer LristuugSsähigkeit gebracht hat. (Eingesandt.) vergangenen Sonntag wurde un- da- Vergnügen zu Theil, einem Wohlthätitzkeits-Concert de- Eutritzscher Männer-Gesaag-VereiuS im Gosenschlötzchen daselbst beizuwohnen. Im weilen Rahmen von 18 Nummern, theil« Chor-, theil- Solo- Vorträgen, wurde durch erfrischende Abwechselung vocaler und instru- mentaler Musik allseitiger Genuß geboten. Die Chorlieder brachten reiche- Stimmmaterial zu Gehör und wurden harmonisch und präcis durchgesührt. „Neuer Frühling" von Petschke und „Mei Mütter! mag mi net", componirt vom der zeitigen Dirigenten Herrn E. Hackebeil, fanden uagetheilten Beifall. Da- reichhaltige Programm wirkte ferner recht angenehm durch auber autgeführtc Zithervorträge und einige erquickliche Nummern ür Streichquartett, welche instrumentale Leistungen wohlverdiente- Lob ernteten. Der Löwenantheil de» Erfolge« gebührt jedoch den beiden Damen Hrl. Lxner au« Eutritzsch und Frl. Förster au» Leipzig, welche durch Gopran-Solovorträge das Concert — auch im Quintett — zum wohlgelungcnen Ganzen gestalten halsen und mit rauschendem Aplau» belohnt wurden. In Anbetracht de« guten Zwecke- war di« zahlreiche Be- «Heiligung seiten« de« hiesigen und auswärtigen Publikums recht erfreulich. Für stattgehabte Mühe dem Dirigenten und Vorstand, sowie de» Mitgl.ebern und alle» Mitwirkenden hierdurch beste» Dank. Möge der Verein rüstig weiterstreben und blühen! Schließlich können wir uns der Bemerkung nicht enthalte», daß eS unter den Lehrern der Vorstadtdörser musikalische Kräfte giebt, die noch andere Anerkennung verdienen» al- ihrer Bescheidenheit gezollt wird. 6. 8. An die Frauen Leipngs. Zu den zahlreichen Wo hlthätigkeit-anstallen unserer Stadt ist vor Kurzem eine neue dadurch hinzuqekommen, daß der hiesige Asylverein für Obdachlose auf seinem, Friedrich- traße 9, gelegenen Grundstücke nun auch eine Zufluchtsstätte sür obdachlose Frauen erössnet hat. Daß sür eine solche Anstalt ein dringende- Bedürfnis, vorhanden ist. dürste am sichersten aus der Benutzung zu ersehen sein, welche da- von delnselben Vereine unter haltene MSnnerasyl im vorigen Jahre erfahre» hat. I» demselben haben im Jahre 1888 10,263 Personen geherbcrgt und 4365 Personen gebadet, während noch 4l2 Personen au- verschiedene» Gründen zurückgewiesen werden mußten. Ist auch unzweifclhast das Bedürfniß sür Frauen au- mancherlei Ursachen ein geringes, so darf doch andererseits nicht verkannt werden, daß die Noth und auch die ittlichen Gefahren der Obdachlosigkeit beim weiblichen Beschlechte noch viel schwerer in- Gewicht fallen. Deswegen hat auch der ge nannte Verein nicht gezögert, den Bau eine- Frauenasyl- zu unter- nehmen, al« ihm durch die hochherzigen Gaben einiger seiner Mit glieder und gütigen Förderer seiner Bestrebungen die erforderlichen Mittel zur Verfügung gestellt worden waren. Er durfte daraus zählen, daß dieselbe edle Opsersreudigkeit, welche sich in der Schaffung der beiden Anstalten bewiesen hätte, sich künftig auch in ihrer Erhaltung bewähren würde. . Denn allerdings aus die gesteigerte Opserwilligkeit weiterer Kreise ist der Aylverein angewiesen, da ihm die Eröffnung de« neuen Hauses, sür welche« selbstverständlich eine besondere Hausmutter an- -estellt werde» mußte, nicht nur beträchtliche neue Ausgaben ver ursacht, sondern auch die Einnahmen verloren gehen läßt, die ihm bisher au« dein in der Friedrichstraße gelegenen alten Grundstücke erwuchsen und die er zur Erhaltung de- Männerasyl- mitverwenden konnte. Er muß sich daher mit der Bitte um werktbätige Beihilfe au Alle wenden, die ein Herz für diese Sache haben und sie durch eine jährliche Beisteuer fördern können, ganz besonders aber an die Frauen Leipzig-. Denn wer könnte lebendiger al« sie die Noth und Bedrängniß der Armen nachempfinden, welche obdachlos sind. Je größere Freude ein edle« Frauengemüth an den Segnungen glücklicher, stillgepflegter Häuslichkeit hat. hesto tiefere« Mitgefühl wird dasselbe auch sür da- klend der Frauen und Mädchen haben, welche, und wäre e« selbst durch eigenes Verschulden, ohne sichere Heimstätte sind. Und je mehr eine Mutter durch den Besitz ihrer Töchter beglückt ist, die in der treuen Obhut der eigenen Familie und unter dem sicheren Schutze edler Sitte im Elternhaus- heranwachsen, um so lebhafter wird sie auch die bedrängte und gefährdete Lage der Mädchen Mitempfinden, welche, obdachlos in die Welt hinausgestoßen, tausend Entbehrungen und Versuchungen der schlimmsten Art auSgesetzk sind. Di« Schrift aber sagt: „Gastfrei zu sein vergesset nicht, denn durch dasselbe haben Etliche ohne ihr Wissen Engel beherberget." Nun gestatten die Anschauungen und Verhältnisse de« modernen Leben«, dazu auch die Beschränktheit unserer Wohnungen nur in seltenen Ausnahme- sälle« gegen Obdachlose im alten Sinne de« Worte- gastfrei zu sein. Dafür können wir ihnen aber durch ein kleine« Opfer eine gemein same Zufluchtsstätte bereiten helfen, die sie in den schwersten Noth- lagen ihres Dasein- gastlich aufnimmt und ihnen, wenn auch keine Heimath, so doch ein« zeitweise, gesicherte Unterknnft gewährt. Möchte also die Bitte, welche der Asylverein sür Obdachlose an die Frauen Leipzig« richtet, bei recht Bielen freundliche- Gehör finden I Eine jede der Unterzeichneten ist zur Annahme von Beiträgen sowie von Anmeldungen zum Beitritt als Verein-Mitglied gern bereit. Fra» vertu. Bürgermeister Cichorius, Marienstraße6, II, Frau Areirsecretair Franke, Nürnberger Straße 38, H, Frau Professor HiS, Königsstraße 17, Part., Frau Llemcutine verw. Lindner, Thalstraße 8, II. Frau verw. Geh. Rath Peschel, Kurze Straße 2, II, Frau Geh. Rath Thiersch, Windmühleustraße 27, II, Frau verw. Pastor Volkmann, Jnselstraße 11, I, Frau Stadtrath Volkmanu, Thalstraße 6, II. Nachtrag. * Leipzig, 3. April. Im Jahre 1883 sind von der hiesigen königlichen Kreishauptmannsch as t zum Gewerbebetrieb im Nmh erziehen Überhaupt 2213 Legitimationsscheine ausgestellt bez. ausgedchut worden, und zwar 252 Scheine nach dem gemäß der Gewerbeordnung bestehenden Formular -V (Erlaubniß zu Schaustellungen. Gesang«-, declamatorischcn und andern Borträgen rc ). l86l nach dem Formular 8 (Handel mit verschiedenen Waaren) und 200 Scheine nach dem Formular 6 (Erlaubniß sür Ausländer zum Handel mit verschiedenen Waaren). Gegen da» Jahr 1882 sind 42 Legitimalionsschcine weniger aus gestellt worden. * Leipzig. 3. April. Beim Meldeamt II.. Abtheilung sür Fremdenvrrkchr, deS hiesigen Polizeiamte» betrug der Zugang von auswärts überhaupt 36,398 Personen, davon zu vorübergebendem mehr al» 3 tägigem Aufenthalte al« Gasthoss-, Besuch»- und Mcßsremde 3022. Dienst- und Unter- kommensnchende 741, zu längerem Aufenthalte 572; der Abgang nach auSwärlS belief sich aus überhaupt 1270 Personen. Wohnu»gSvcränderu»gen wurden 799 angemcldet, Anmeldescheine 5026 auSgcsertigt und bezw. verlängert. * Leipzig, 3. April. Bereit» seit einer Reihe von Jahren bat sich die Calamität, daß da« Johannisthal zur Nachtzeit von Dieben und lüderlichem Gesindel al» Operation»basi» oder Nachtquartier benutzt wird, immer mehr fühlbar gemacht. Da« Polizciamt bat daher sich wiederholt und eingehend mit der Frage einer Abstellung oder Minderung der Uebelstände beschäftigt, und ist dabei zu der Ueberzeugung gekommen, daß die Aushebung der einen Wächter stelle im IohanniSlbal und Errichtung einer Filiale der dritten Bezirks-Polizeiwache daselbst sich al- da» geeignetste Mittel empfehle. Der Rath hat sich damit ein verstanden erklärt und auch die Stadtverordneten find diesem Beschlüsse beigetreten. Jedenfalls wird diese, gewiß unver- üglick zur Ausführung kommende Maßregel die Inhaber der lokaninSlhalgärten und überhaupt die Spaziergänger daselbst mit Freude ersüllen. Ob und inwieweit »och die bei der Berathung der RathSvorlage im Plenum der Stadtverord neten angeregte Frage, den betreffenden Polizeimannscdasten behus» nächtlicher Visitationen der Gärten Echlüssel-Dupli- cate zur Verfügung zu stellen, zu lösen sein dürste, muß vor läufig dahingestellt bleiben. * Leipzig, 3. April. Bekanntlich findet die dies jährige Osterineß-Auöstellung deS Börsenvereins der deutschen Buchhändler zum ersten Male im hiesigen Krystallpalast statt. Dieselbe wird eine wesentlich größere Ausdehnung nehmen al- e» seither in den beschränkten Räumen der Buchhändlcrbörse möglich war. Der Bcr- waltungS-AnSschuß deS BörscnvereinS macht nun noch besonder» daraus aufmerksam, daß die für die bevorstehende Ausstellung bestimmten Gegenstände spätesten» am l. Mai in dessen Händen sein müssen, a» den mit der Inspektion der Ausstellung betrauten Herrn Buchhändler Karl Wilsserokl hier zu richten und im Börsengebäude zur Aufbewahrung abzugeben sind. Bor dem auf den 25. Mai festgesetzten Schluß der Ausstellung dürfen die Gegenstände von den Ausstellern nicht zurückgenommen weiden. — Mr. Cumberland, über dessen Auftreten in Wien wir s. Z. eingehend berichteten, tritt, nachdem er auch in QreSden Erfolge errungen hat. ebenfalls in Leipzig ans. Seine Experimente werden vom Montag bi« Donnerstag im Krystallpalast stattsinde». Im klebrigen verweisen wir auf die Anzeige im heutigen Blatte. * Leipzig. 3. April. Die Exercirschule für lfnaben von Wilhelm Zörnitz hier hält am nächsten Sonntag, Nachmittags '/,4 Uhr, im großen Saale rc; KrystallpalasteS ihre OsterprüfungS - Vorstellung ab. Da; Programm ist in der gewohnten Weise sorgfältig und reich haltig auSgestattet und verspricht ein gewiß sür Biele iiiler- essante» Schauspiel. Zum Besten der Ferienkolonien ür arme, Kinder wucd auch diese« Mal ein kleine« Ein trittsgeld erhoben werden. CI Leipzig. 3. April Frl. Clotilde Sutor, die be liebte Ballettänzerin und Balletmeisterin. bat in Därm st ad t am Hoflheater sich schnell die Gunst des Thcaler- publicum», die sie auch hier in so hohem Maße besessen, erobert. So schreibt z. B- die „Darmstädter Zeitung" bei Gelegenheit der Aufführung von Verdi'ü „Troubadour" unter Anderm: „Frl. Sulor ist eine Tänzerin ersten Nangcö, voll Junior und Esprit, voll Eleganz und Geschmack; sie eni- essclte Stürme von Beifall durch jede ihrer Bewegungen", und die „Neuen Hessischen Bolksblätter" heben die liebens würdige Künstlerin in erster Linie hervor, weil sie alS Helene „überzeugendeProben ihrer Kunstfertigkeit auf chorcographlschem Gebiete gab, und durch Hervorruse geehrt wurde." * Leipzig, 3. April. Herr Ludwig Rainer sen. aus Achensee meldet un- auS Flensburg, daß sein Schwager, Herr Alois Pranll, welcher lange Jahre Mitglied der >on ihm geleiteten Sängergesellscbast gewesen, vor wenigen Wochen gestorben und in Kiel begraben worden ist. Der Verstorbene war ein leidenschaftlicher Schütze und auch in der Leipziger Schützenwelt gut bekannt. * Leipzig. 3. April. Einem Conducteur der hiesigen Pserdebahngesellschaft ist die unerwartete, gewiß aber sehr zroße und freudige Ueberraschung zu Theil geworden, daß hn eine nach Amerika vor Jahren ausaewanverte und kürz lich verstorbene Tante mit einem Bermächtniß von 12,000 Dollars bedacht hat. F) Leipzig» 3. April. Dieser Tage wurde au« dem IoHannapark von den dort frisch aimepflanzten Zier- tränchern eine nicht unbeträchtliche Anzahl vermißt. Die Slräucher waren vollständig an- dem Erdreich auSgc- hoben und zweifelsohne gestohlen worden. Bei den Nach- orschungen fanden sich die Sträucher in einem hiesigen Privat- aarten wieder eingesetzt vor. ES stellte sich heraus, daß der Gärtner, welcher den Auftrag gehabt, diesen Privalgarten einzurichten, die Ziersträucher dazu au» dem Iohannapark entwendet hatte. Selbstverständlich wurde er gefänglich ein gezogen. — Jener Kupferschmied, welcher, wie wir gestern mittheilten, nächtlicher Weile auf einer Bank hinter der ersten Bürgerschule während de» Schlafen» um seine Uhr und Baarschast, sowie Legitimationspapierc wollte beraubt worden fein, ist heute Morgen in einer hiesigen Herberge festgenommen und polizeilich zur Hast gebracht worden. ES hat sick> nämlich herauSgeslellt, daß derselbe mehrfach schon bestraft, neuerdings wieder von dem Amtsgericht Slriegau wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt steck brieflich verfolgt wird. Seine Erzählung von dem ihm widerfahrenen Raube dürste darnach sehr zweifelhaft er- chcinen. — Als gestern Abend ein Droschkenkutscher mit seinem von 4 Personen und ebenso viel Stück Gepäck besetzten Wagen au« dem Magdeburger Bahnhose herauSsahrcn wollte, kürzte plötzlich die ganze Droschke, weil der Kutscher in zu kurzem Bogen umlenklc, um und die Insassen sammt dem Gepäck aus daS Straßenpflaster hinaus, während der Kutscher noch rechtzeitig absprang. Zain Glück kamen säinnitliche Per sonen ohne Schaden davon. Dagegen wurde das Pferd nicht unbedeutend verletzt, auch der Wagen »lekrfack, beschädigt. — In der Winvmühlenstraße hatte sich gestern Ncichniiltaq ein beladener Holzwagen sestgesahrcn, weil eine Axe in Brand gerathen war. Doch wurde der Brand bald beseitigt. — Den selben Abend blieb in der Bayerische» Straße ein beladener Möbelwagen mitten in derStraßc sitzen, weil ein Vorderrad plötzlich sich loögelöst hatte. Der Verkehr war dadurch auf cine Stunde gestört. — In einem Grundstücke der Windmühleustraße nah», man in vergangener Nacht auffälligen Brandgeruch wabr. Starker Naucb drang aus den Abtrillsschlo! hervor, der in, Innern brannte. Durch vieHauSbcwohner wurde der Brand wieder gelöscht, so daß eS de«Eingreifens der bereits ausgcboleneu Feuerwehr nicht bedurfte. — Beim Vorübergehen an einem mit Bauholz beladenen Wagen wurde heule Vormittag aus dem König-Platze ei» Handarbeiter von dem plötztick zur Seile schnappenden Pferde in den rechten Arm gebissen niid derart verwundet, daß sich seine Unterbringung in- Kranken hause nothwendig inachtc. — In der Balniuosslraße wurden denselben Vormittag ein Paar Wagenpferde scheu und prallte» zur Seile m die Promenade hinein, wobei sie eine» Prolnenadeiibaum umrissen und die eiserne Einfriedigung zer störten. Personen kamen zum Glück nicht in Gefahr. * Leipzig, 3. April. Von der dritten Straskammer des diesigen königl. Landgerichts wurden in den heutigen Hauptvcrhaiidlungcn verurtheilt: 1) Therese Emilie verehel. Müller auSFlögberg wegen RücksallSdiebstahlS zu 3 Monate», 2- der Korbmacher Eduard Ernst Müller aus Kleinforst wegen Rücksallsdiebstahls zu 4 Monaten, 3) der Maschinen bauer Wilhelm Müller aus Saaldors wegen Hausfriedens bruch?. Widerstand» rc. zu 2 Monaten, 4) der Laufbursche Hermann Paul MöbiuS auS Borna wegen Unterschlagung zu 5 Monaten Gesängniß; dahingegen wurden die Hand arbeiter Karl Friedrich und Otto Älbin Ober reich aus Pegau von der Anklage der Nölhignng rc. freigesprochen. * Grimma» 2. April. DaS Programm der mit einem Progvmnasinm verbundenen Realschule 2. Ordnung ent hält Schulnachrichten vom Direclor Professor Schleck, au? welchen erwäbnenSwerth ist. daß da« Lchrercollegium auS dem Director, 7 Oberlehrern und einem Facblebrer besteht. A>u Schluffe deS vorigen Schuljahre- zählte die Anstalt l30, Ende dieses Schuljahres 124 Schüler. 4 Schüler der Realschule er hielten aus Grund der Prüfung die Oualisicatioii-zcugnisse zum einjäbrig-srriwilligeii Militairdienst. Tie Realscbulcommissio» besteht a»S Bürgermeister Walther, dem Rector vcr Aürstenschulc, Stadtrath May. und Director Schieck. Tie Aufnahmeprü fung für da» Schuljahr 1884 findet Sonnabend nach Ostern,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)