Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.01.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188401117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840111
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840111
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-01
- Tag 1884-01-11
-
Monat
1884-01
-
Jahr
1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.01.1884
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
L85 Füße« ei». Al« er endllch ln die Aefänqnlsuefle gebracht worden war >md beschlösse« werde« sollt», stieb er de« Ralbsdieuer Tck>. mit dem eine» Fuße vor die Stirn, nachdem er während des LchlicßenS dem Schutzmann I., damit dieser ihn „looscn lassen machte", 5 -4k anizcbote» hatte. Den Beschlub dieser ganzen Asfairc bildete dir tsertrümme- rung einer Fensterscheibe in der Gesänquibzelle; allein i» dieser Be- ziehung vermochte man die Angaben de» Angeklagten nicht zu wider legen, während derselbe im Ucbrigen wegen Körperverletzung, Sach- beichädiguug, groben Unsuges. Widerstands gegen die Staatsgewalt, Beleidigung und versuchter Bestechung zu ft Monate» 2 Wochen Äesängniß und 2 Wochen Hast vernrtheilt wurde. Der Gcricht-lws bestand aus den Herren Landgerichts-Direktor Bartsch (Borsitzendems, Landgerichts Rüthen Obenans, von Sommer- latt, Adam und Hils-richter Assessor Hüsfner, die Anklage sührte» die Herren Staat-auwalt Martini und Staatsanwaltschaft--Assessor Bcrendt. Nachtrag. * Leipzig, 10. Januar. Wie die osficiöfe Wiener „Pvlit. Corr." aus Dresden meldet, wird der König von Italien auf seiner Rückreise anS Berlin im Friihjahr dem ihm verwandten sächsischen Hos einen mehrtägigen Be such ahstatten. * Leipzig. 10. Januar. Nachdem zwischen den kethei- ligtea königlich sächsischen Ministerien und der fürstlich reußischen Landesregierung zu Greiz ein Uebereinkomme» wegen Gewährung gegenseitiger Rechtshilfe in Verwaltungösachen getroffen worden, hat da» königliche Ministerium de- Innern verordnet, daß die seinem Ressort auqehörenden, zur Verfügung der Zwangsvollstreckung in Verwaltungssachen zuständigen Be hörden erster Instanz den an sie ergehenden, aus Beitreibung rückständiger Geld- und soustiger Leistungen in NerwaltungS- sache», sowie auf Vollstreckung rechtskräftiger Strafver- süguitge» gerichteten Requisitionen von VcrwaltnngSbchVrden de» FUrstenthum» Rc»ß ä. L. innerhalb des Kreise- ihrer Zuständigkeit nach Maßgabe der über die Zwangsvollstreckung in Derwaltungssachen allgemein geltenden Bestimmungen von jetzt ab ohne vorgängige Einholung der Genehmigung de« königlichen Ministerium- de- Innern zu entsprechen haben, dafern nicht gesetzliche Bestimmungen entgegenstchen oder sonst im einzelne» Falle besondere Bedenken obwalten. In Bezug aus die Behandlung der im Laufe des Vollstreckungs- Verfahrens erhobenen Einwendungen haben sich die betheiligten kvnigl. sächsischen Ministerien mit der sürstl. Landesregierung unter Anlehnung an das bezügliche sächsische Gesetz vom Jahre 1879 dahin geeinigt, dag Entscheidungen über Einwendungen gegen den Anspruch selbst und die Zu lässigkeit der Verfügung der requirircnden Behörde, über Einwendungen gegen daS BollstreckungSverfahrcn aber der requirirten Behörde, bezw. deren Oberbehörden Zufällen, soweit nicht nach dem betreffenden Gesetze die Zuständigkeit der Gerichte eintritt. WaS die Zurücksuhrung entlaufener Lehr linge in da- Lehr- und ArbeitSverbältniß betrifft, so ist hei de» vertragenden Thrilen Uebereinstimmung darüber Vor hemden, daß der requirirten Behörde obliegt, den Transport deS Lehrling« bk« zu dem Orte, an welchem daS LehrlingS- verhältniß stattfindet, z» bewirken, während ihr die hierdurch entstehenden und nach Maßgabe der für die gleichen Trans porte i» Zn laude z« Grunde zu legenden Ansätze zu berechnende« Kosten von der rcquir'irenden Behörde zu erstatten find. Bon diesen Grundsätzen ist dieser Verordnung zufolge im gegebenen Falle auch bei den in der Gcneral- verordnung vom 1V. Februar vorigen IahreS gedachten Requisitionen preußischer Verwaltungsbehörden, sowie bei Requisitionen solcher «ußersächsischcr Verwallunzsbebörden zunächst auSzugehen, aus deren Requisitionen aus diesseitige Ermächtigung zu verfügen ist. Die hiesigekönigl. KreiS- hauptmannschaft bringt diese Verordnung in ihrem Ver ordnungsblatt« zur Kenntniß der betheiligten Behörden. * Leipzig, lv. Januar. Nach dem 37. Jahrgange der sächsischen Schulchronik, zlzfammengestellt vom Lehrer Im misch in Dresden, starben vom September 1882 bis dahin 1883 76 Lehrer. Davon waren 31 bereits seit kürzerer oder längerer Zeit in den Ruhestand versetzt, die übrigen 45 befanden sich noch im Amte; 70 waren als VolkSschullehrcr, ft als Lehrer an höheren Schulen thätig. 25 Proc. der Ver storbenen erreichten daS 40. Lebensjahr nicht, wogegen eben falls 25 Proc. im Alter von 70—80 Jahre» verstärken; ein Alter von über 8V Jahren wurde nur von 2 Personen er reicht. Nächst diesem Leben-alter haben noch die von 20 bis 30 und von 40—50 Jahren die geringste Sterblichkeit-Ziffer aufzuweisen. * Leipzig, 10. Januar. Auch in unserer Stadt hat sich ein Preßorgan gefunden, welches eS mit der Pflicht des Anstandes vereinbaren zu können glaubt, dem vorstorbenen ReichStagSabgcordncten La Sk er und gleichzeitig der liberale» Brest« emen Fußtritt zu versetzen. Die „Ällg. Evang. Lutherische Kirchenzeitung" bemerkt zu dem Tode LaSker'S Folgendes: Ein Ereigniß bedeutet der Tod Ed. LaSker'S heute nicht mehr, wie er eS vor wenigen Jahren gethav haben würde. Seit 1878 schon war sein Einfluß dahin; in den letzten Jahren bedeutete er praktisch kaum mehr als irgend ein parlamentarischer Neuling, wenn ihm der Vergangenheit wegen auch eine gewisse äußere Rücksicht nicht versagt wurde. Daß er ein Mann von ungewöhnlicher formaler Begabung gewesen ist, und daß eS ihm an einem gewissen Idealismus der Denkweise nicht gefehlt hat, geben wir unbedenklich zu. Den Schaden, dea uns die unpraktisch theoretische Richtung desselben gebracht, tragen wir dem Verstorbenen deshalb nicht «ach. Z, den Ausbeutern und Parasiten hat er nicht gehört, wenn er ihnen auch nicht immer kräftig genug entgegengetreien ist. Daß die liberale Presse, für die er seit Jahr und Dag kaum mehr vorhanden war, jetzt, da er tobt ist, aus seinem Andenken Capital zn schlagen sucht kann nicht Wunder nehmen. DaS Geflissentliche und Absichtliche dabe wirkt aber erkältend und muß dazu beitragen die Bcurtheilung au unserer Seite noch zurückhaltender zu machen, als sie unter anderen Umständen vielleicht aussallen würde. Die „AUg. Evangl. Luth. Kirchenzeitmiq" kann sich zu ihrem Herzenserauß gratuliren, denn sie hat nur noch den antisemitischen „Slöcker'schen-NeichSboten" und die jesuitische „Germania" im Bunde. * Leipzig, 10. Januar. ES liegen zwei von dem Pastor der resormirten Kirche zu Leipzig, Herrn vr. Joh. Georg Dreydorss, gehaltene Predigten vor, aus welche wir um ihres trefflichen und erbaulichen Inhalts iVillen die Aufmerksamkeit unserer Leser an dieser Stell« be sonders hinlenken. Die eine dieser Predigten ist die Fest- Predigt zur Feier der 400. Wiederkehr deS Geburtstages des schweizerischen Reformators Ulrich Zwingli, welche gedruckt im Verlag von S. Hirzel hier erschienen ist. während die andere Predigt von den. Genannten am letzten S-nntage des Jahres über das Thema „Nock beute" gehalten wurde und im Truck von der Dürr'schen Buchhandlung herauSgcgebc» worden ist. * Leipzig, 10. Januar. Die Arbeiten im Inner» deS neuen ConcerthauseS schreite» rüstig vorwärts, da die bereit» im Betrieb befindliche Luftheizung auch die Fortsetzung der sonst nur während der besseren Jahreszeit zu erledigenden Arbeiten gestattet; man darf wohl annehmen, daß die Fertig» siellung des neuen KunstinstitulS biö zu dein vorgesckriebcnen Zeitpunkt, also bis zum October dieses IahreS, erfolgt sein wird, da die Termine für die verschiedenen Lieferungen hiS- her innegehalten worden sind. Gegenwärtig sind die Stück arbeiten kräftig in Angriff genommen und die Decke des großen Saales ist bereit« fertig, so daß auch nächsten- mit der malerischen Ausschmückung begonnen werben kann. — Der Druckfehlerteufel bat dem Genius deS Jahr hundert- aus den gestrigen Theaterzetteln einen argen Streich gespielt, indem er den Tag der ersten Ausführung de- FieSco in Mannheim aiis den 11. Januar 1873 ver legte. ES m»ß statt dessen natürlich heißen: II. Jan. 1781. — Zugleich sei an dieser Stelle bemerkt, daß bei der hcukigen Aufführung de- .FieSco" nicht nach dem zweite» Acte, son dern nach dem dritten Actr eine längere Pause stattfindet. — Die Direktion de« Carolatheater« thellt un« mit, daß dieselbe wegen deS großen Andrang«- bei Präsentation der Familien-BonS die Abstempelung noch heute Freilag und morgen Sonnabend sowohl an der Abentcasse als auch (möglichst erwünscht) an der TageScasse im Vurea» de- CarolatbeaterS (10—1 und 3—5 Uhr) bei Entnahme von TageSbilletS vornehmen wird. — Ungestempelte Bon« sind ungiltig, woraus hiermit besonder« ansmerksam gemacht wird. ** Leipzig, 10. Januar. Seit langen Jahren zählt di« „Redoute" in den Sälen und Ncbenränmcn des Hotel de Pologne zu den auch auS zahlreichen bürgerlichen Kreisen gern besuchten Fasching-Vergnügen. Der langjährige Gast halter deS Hotel», Herr Heinrick Noack, beabsichtigt, auch diesmal und zwar noch im Laufe des Januar, eine solche Nedoute zu veranstalten; allein e» wird, um den Theil- nehmcrn ein wirkliches FaschingSvergnügen zu bereiten, die Zahl der zur AuSgahe kcmmciidcn Billct« eine entsprechend beschränkte sein und auch im Uebrigen Veranstaltungen ge troffen werden, welche aus die Befriedigung der Besucher berechnet sind. — Nach einer Vierwvchentlichen Pause, veranlaßt durch die WeihnacktSfeiertage, eröffnet heute Abend die Poly technische Gesellschaft in der Centralhalle wieder ihre Versammlung«- bez. Vortragsabende, und zwar wird heute Herr vr. Fränkel aus Lindenau über Wohlfahrt«- cinrichtungen für Fabrikarbeiter (H. Theil) sprechen. Wie nun die Polytechnische Gesellschaft bestrebt ist, aus ihre Mitglieder hierdurch belehrend einzuwirken» so wird sie auch fernerhin bemüht sein, durch ihre mit den Vortragsabenden verbundenen Ausstellungen von gewerblichen und technischen Erzeugnissen Handel und Wandel zu fördern und wieder zu kräftigen. * Leipzig, 10. Januar. In der Nacht vom I. zum 2. oder vom 2. zum 3. Januar sind aus dem von Mockau nach Leipzig führenden CoinmnnicationSwege mehrere junge Pappeln von ruchloser Hand abgebrochen worden. Die hiesige königl. AmttShauptmannschaft sichert »un. da die Ermittelung des ThäterS bis jetzt nicht erfolgt ist, Dem jenigen, durch dessen Anzeige e« gelingt, den Frevler zur gerichtlichen Bestrafung zu ziehen, eine Geldbelohnung auS Bezirksmitteln bis zur Höhe von 30 ^ zu. * Leipzig, 10. Januar. Ein nicht uninteressanter und »gleich als warnende» Beispiel dienender BetrugSsall pielte sich gestern Nachmittag vor dem hiesigen königl. Schöffengericht ab. Ein Kaufmann Lippmaun au« Berlin hatte s. Zt. al« Zeuge in einer hier verhandelten Strafsache gedient und dabei seine Ansprüche für Reise kosten re. auf über 30 .E beziffert, während sich bei näherer Erörterung ergab, daß Lippmaun nur etwa- üher 20 ^ zu fordern berechtigt gewesen war. Wegen versuchten Betrug« zum Nachlhcile veö sächs. StaatSsiScuS wurde der Angeklagte zu lO Tagen Gesängniß verurthcilt. H Leipzig, 10. Januar. In einem Grundstück der Grimmaischen Straße fand gestern Abend der HauSmann nach Schluß der Hauslhür zwei Kinder, Mädchen von 7 und .12 Jahre», auf einer Treppenstufe sitzen. Dieselben hatten sicb dort zum Ucbernachten eingeschlichen» waren an der elterliche» Behausung in Stötteritz entlausen und wurden für den übrigen Theil der Nacht aus dem Naschmarkt in Verwahrung genommen. — Aus hiesigem Bayrischen Bahnhöfe wurde gestern Mittag von einem Wagen rin Waarenballe», Zwillich und Leinwand enthaltend, gestohlen. Der Verdacht lenkte sich aus einen jungen Menschen, den man zur gedachten Zeit in verdächtiger Weise dort hatte herum- schleichcn sehen. Die Personalbeschreibung paßte nun aus einen kiesigen Lausburschen, der gegenwärtig den Zeitungsaus träger macht und der um so mehr iu Verdacht kam, al- er bereits früher einmal dergleichen Gelegeuheiisviebstähle verübt hatte, wofür er mit zwei Jahren Gesängniß bestraft worden war. Ais sich nun die Polizei gestern Nachmittag diese» Bürschchens versichern wellte, erschien er kurz zuvor unver- mnthet selbst an Amtsstclle in Begleitung seines Principal», welcher ihn der Unterschlagung vereinnahmter AboiiiiemeutS- geldcr beschuldigte. Der ungetrcue Bursche hatte verschiedent- liche Quittungen gefälscht und die vereinnahmten Gelder für sich verwendet. Aber nicht nur dieser Unterschlagung hatte er sich schuldig gemacht, er wurde auch als der öven- envähntc Ballendieb entlarvt und die Waare. welche er be reits für 18 ^ verpfändet hatte, wieder herbeigeschasft. Er kam natürlich nnumchr in Hast. r Schneeberg. 10. Januar. Der Gewerbeverein hiesiger Stadt, sowie der zu Aue wolle« gemeinsam der LebrlingSvcrmittclung Aufmerksamkeit »uwenden. Zu diesem Zwecke gedenkt man in beiden Orten Listen auSzulegen, welche die Namen derer, die Lehrmeister oder Lehrlinge suchen, enthalten sollen. Die Aufnahme in die Listen, sowie die AuSkunstSertheilung erfolgt unentgeltlich, gleichviel ob die Nachsuche»d»n Mitglieder der Gcwerbcvereine sind oder nicht. Tie Listen will man auch allwöchentlich zwischen den beiden Orten auStauschcn, damit die Handwerker über die Ver hältnisse des Nachbarortes Näheres erfahren können. Vielleicht schließen sich auch die übrigen benachbarten Gewerbevereine diesem gemeinnützigen Vorgehen an. "Meißen, 10. Januar. In der Kirche de« be nachbarten Dorfe« Zscheila ist vermuthlich in der Nacht vom 8. auf den 9. d. M. ein gebrochen worden. Die Diebe haben sich Eingang durch die neben dem Altäre befindlichen Fenster verschafft. Ein guter Teppich, ferner die vor acht Tagen zum ersten Male aufgelegte neue Altardccke, zwei große zinnerne Leuchter wurden äm anderen Tage in einem an der Meißcn-Nicderauer Straße befindlichen Wiesengraben ausgesnndcn, zwei gelbe '/, Meter hohe Leuchter mit ein- gravirter Schrift: „Der Kircke Zscheila geschenkt von Krauspe m Rottewitz" fehlen. Die Diebe haken sie vermuthlich für Gold angesehen und deshalb mitgenommen. Die erstgenannten Gegenstände waren in den Teppich gewickelt, worin sich außerdem ein Stück Brod befand; die weiße Altardecke war mit Blut besudelt. vermischtes. — Berlin, 9. Januar. DaS Central-Comitt der deutschen Vereine vom rothen Kreuz hat aus seine cnstäßlich des Jahreswechsels an den Kaiser und die Kaiserin gerichteten Glückwunschschreiben folgende Dank schreiben erhalten: Wie schon seit einer Reihe von Jahre» hat daS Central-LomItS auch bei dem diesmaligen Jahreswechsel Mr Seine Glück- und Segenswünsche dargebracht. Dieselben haben durch ihren warm empsundencn Ausdruck Mich wohlthuend berührt. Ich dank« dem Eentral-Lomits verbindlichst sür diese wiederholte Aufmerksamkeit und werde nicht aushären, die Bestrebungen des Verein» mit leb hafter Lheilnahme zu versalzen. Berlin, den 7. Januar 1884. gez. Wilhelm. Ich danke säninitlichen Mitgliedern de» Eentral-Tomits» auf richtig für den Mir beim Jahreswechsel gewidmete» Glückwunsch. Mit Vertrauen sehe Ich Ihrer Thätigkeit auch im kommenden Jahre entgegen, überzeugt, daß Ihre Ausdauer i» der Vertretung einer guten Sache ihren Lohn dereinst in dem Erfolge finden wird, der ihr gebührt, wenn auch die llmstände Ihre Ausgabe wesentlich erschweren. Es wird Mich stet« freuen, ia Ihrer Mitte unsere ge- meinsame Arbeit durchzusühren. Berlin, den 3. Januar 1884. gez. Augusts. Der Vorstand de»Verein» der Berliner Volksküchen von l86S hat aus seinen Glückwunsch zu Neujahr von der Kaiserin, der Protectorin de» Verein«, nachfolgende« Hand schreiben erhalten: Den, Vereins - Vorstand und den Vorsteherinnen der 15 Volks küchen spreche Ich Meine» herzlichen Dank sür die Mir beim Jahres wechsel dargebcachten Glückwünsche aus. Wie bisher werde Ich auch in der Zukunft Meine volle lheilnahme und Anerkennung einein Iloternchmen bewahren, dessen Bedeutung und Zweckmäßigkeit Ich von seiner Entstehung an erkannt und dessen Ausführung Ich iet» mit Bestall begleitet habe. Berlin, 3. Januar 1884. August». Zu gleicher Zeit übersandte die Kaiserin de», Vorstände 300 zum Ankauf von Spcisemarkcn zur Bertheiluug an Arme. Dieselbe hat durch die Damen und Herren de« Vor landes. sowie durch die 15 Küchen - Vorsteherinnen bereits lattgesundcn. — lieber dieDiamanten der preußischen König»- samilie lesen wir im ,Hann. Cour.": Zu den in der könig lichen Familie bevorzugtesten Weihnacht-präsenten für die Frauen unsere» Herrscherhauses gehören werthvolle Schmuck- gegenstände au» Perlen und Edelsteine». Unser Kaiser be sonder« liebt e« Angebinde in Gestalt blitzender, mit Dia manten, Smaragden, Rubinen rc. besetzter Kunstwerke der Goldschmiedekunst unter den Christbaum zu legen. Mit Recht sind die Juwele» unserer Kaiserin und Kronprinzessin, zu welchen die schönsten Stücke von der Huld de« kaiserlichen Gemahls und Schwiegervater« gespendet stab, berühmt, und auch die Sckmuckschatulleu der übrigen fürstlichen Frauen bergen die kostbarsten Pretiosen. Dennoch erreichen alle diese Kleinodien zusammen schwerlich den Werth der im Anfang der Regieruyg Friedrich'« II. im Besitz der preußiscken Fürsten- samilie befindlichen Iuwelenschätze. Al« am S. Januar 1742 Prinz August, ältester Bruder Friedrich'« H., sich mit Louise Amalie von Braunsckweig vermählte, trug dieselbe Perlen und Juwelen im Werthe von 8 Millionen Thalern, nach heutigem Geldwerts» etwa 50 Millionen Mark. Die Braut robe war von großen Diamanten ganz überfärt, und die Schleppe glich einem blitzenden Lichlmeere. Die junge schöne Braut erlag beinahe der Last diese« Ehrenkleides. Ihre Schwester, di« regierende Königin, trug eine Robe von grünem Sammet mit zahllosen Bouquet» von Brillanten und einer von Edelsteinen blitzenden Schleppe, al» Kopfschmuck aber den kleinen »Sancy", jder damals der drittgrößte Edelstein in Europa war. Fragt man, wo diese ungeheure» Schätze ge blieben sind, dann mag ein Hinweis auf die Opfer, die der siebemährige Krieg und später die Franzosenzeit forderten, als Antwort dienen. — lieber die Mission der deutschen Corvette „Leipzig" nach Korea entnimmt der „Hamb. Corresp." einem soeben eiuaetroffenen Privatbriefe, dalirt Chce-m»l>po bei Seoul. Ende October, u. A.. daß da« Schiff nach schwerer viertägiger Reise am 24. October von Japan dort angelangt ist. Dasselbe fand daselbst mehrere englische, ein japanische» und ein ainerikanifcheS Kriegsschiff vor uvd eS gingen der deutsche Bevollmächtigte. Consul Zappe, sowie der von eng lischer Seite ebenfalls zum Abschlüsse eine« Handelsvertrages hierher gesandte Beamte sofort nach der etwa 70 — 80 eng- lisch« Meilen von der Küste entfernten Landeshauptstadt Seoul ab, um ibrc Verhandlungen mit der dortigen Regierung zu eröffnen. Wie lange Zeit dieselben in Anspruch nehmen, läßt sich nicht wobt beurtbeile»; während der deutsche Drlegirte hoffte, seine Mission in etwa 14 Tagen beendigen zu können, soll sich der Engländer dagegen aus mindeste»- 6 Wochen gefaßt ge macht haben. An Bord sehnt sich inzwischen Alle- nach nichts Anderem, al» aus diesen miwirthsamen Breiten (in den Kammern der Osficiere zeigt da» Thermometer nicht mehr als -h 6» R.) wieder sortz,»kommen, zumal man hier gänz lich von der Außenwelt abgeschnitten ist, das Schiff nicht ein mal die sür dasselbe in Cheesoo lagernde Post erhalten hat. auch nicht im Stande ist, wenn sich "ich^»pnmal, wie jetzt, eine günstige Gelegenheit bietet (daS aWpkanische Kriegs schiff geht in diesen Tagen nach Iapa« und wird diese Post dorthin mitnehmen), den Angehörigen in der Heimath Nachrichten zngehen zu lassen. Ueber Korea wird man in der Heimath von Denen, welche die Reise der »Leipzig" dorthin mitaemacht haben, nicht viel zu erfahren ver mögen, da sich bei der schauderhaften Kälte, die während de» Aufenthalt- der Corvette herrscht, jeder» der nicht» am Lande zu thun hat. sehr hütet» einen Ausflug dortbin zu unternehmen, zumal der Anblick der Küste bereit» einen Schluß aus die sonstige Beschaffenheit dieser Gegend ziehen läßt. Die auS kaum einem Dutzend von Häusern bestehende Hafenstadt Chee-i»ul-po ist erst nach nahezu einstündiger Bootsfahrt zu erreiche», die Küste, so weit man etwas von ihr erblicken kann, bietet einen ungemein trostlosen Anblick dar. Hoffentlich ist eS nicht nöthig, lange in dieser Einöde zu verweilen. Nachdem die .Leipzig", hoffentlich bereit» nach Verlauf von 14 Tagen, ihre Paffagiere wieder an Bord genommen, wird sich dieselbe, also voraussichtlich gegen Mitte November, nach Japan, und zwar zunächst nach Yokohama begeben, wo man da» Weihnacht-- und Neujahrsfest zu verleben hofft. Sodann dürste, fall- die bisherigen Dispositionen nicht abgeändert werden, ein vierwöchiger Cursu« im Torpcdoschießen vor Kobe folgen, woraus daS Schiff nach Süden eilt und, kurz Naga saki anlaufend. feinen Co»rS aus Hongkong nimmt, wo man gegen März 1884 eiuzutreffen hofft. — In Schkeuditz wurde vor eiuigen Tagen eine Auction abgehalten, in welcher ein Arbeit-mann ein alte- Schrcibpult erstand. Al» er dasselbe nach Hause geschafft hatte, unter suchte er eS und — fand ein geheime- Schubfach und in diesem Werthpaviere im Werthe von gegen 45,000 Der ehrliche Finder hat dieselben Len die Auction veranstaltenden Erben zurückgegeben und sich mit dem gesetzlichen Findrrlohne begnügt. k. Halle a /S. S. Januar. Vor einigen Iahrm hat sich zwischen den hiesigen Parochien ein Verband ge bildet. welcher die Aufhebung der Stolgebühren, Ausbesserung der Gehälter der Geistlichen und Vermehrung der seelsorgeri schen Kräfte erstrebte und auch erreichte. Mit Genehmigung der kvnigl. Regierung wurde die anderweite Aufbringung der erforderlichen Geldmittel durch einen entsprechenden Zu schlag zur Einkommen-, Grund- und Gebäudesteuer ermöglicht. Jetzt macht sich indessen eine ^Bewegung gegen diese Veran lagung geltend und namentlich die Zugrundelegung der Grund- und Gcbäudesteuer wird al- ungesetzlich angesochten. In communalen Kreisen hat man sich bereit« eingehend mit dieser Frage beschäftigt, doch haben die bezügl. Debatte» ein Resultat noch nicht gezeitigt. — Randen O.-S., 8. Januar. Cardinal Hohenlohe ist am Sonnabend Abend von Berlin zu mehrtägigem Besuch aus Schloß Räuden eingetrosien. Der Cardinal wurde unter dem Geläute sämmtlichcr Glocken der Pfarrkirche an der Schloßtreppe von der herzoglichen Familie von Ratibor, von der Geistlichkeit und den höheren herzoglichen Beamten empfangen. Gestern früh la« der Cardinal in der hiesigen Pfarrkirche di» Messe. — Berlin, 8. Januar. Ein weißer Elephant ist sür Berlin in Sicht. Herr Forbüe, der Repräsentant der Reichshallen, hat am Montag den betreffenden Vertrag mit dem Vertreter Barn um'S abgeschlossen. Barnum hat da« heilige Thier von der siamesischen Negierung leihweise erhalten. Al» Caulion hat er 40.000 Pfund Sterling erlegen müssen. Ein Günstling und Rathgeber de« König«, «in Deutscher, legte sich für Barnum in« Mittel. Im Ganzen rxistiren nur 40 von diesen Thieren, welche von den siamesischen Priestern in eigenen Tempeln gepflegt werden. Der Elephant Barnum'« ist auf zwei Jahre beurlaubt und wird am l8. Januar in San FranriSco landen. ES beqleiten ihn S Siamesen. Da« Thier ist schneeweiß und äußerst gelehrig. — Oldenburg, 8. Januar. Die „Oldenb. Zig." erklärt die Nachricht von der Versetzung de« Major« Stein mann nach Bre-lau für unbegründet. Steinmann ist nur auf 14 Tage nach BreSlau beurlaubt. Dagegen bestätigt da« genauüte Blatt, daß eine Anzahl von Reservisten in der Voruntersuchung eidlich bezeugt, daß Steiumana den Ausdruck .^Oldenburger Ochsen" azigewendct habe. — Ham bürg, 3. Januar. Eine hochherzige Stiftung hat der im vorigen Monat verstorbene hiesige Kaufmann Iuliu« RLe, Bruder de« ReichStagSabgeordnrten vr. Anton RLe. in seinem heute pnklicirtcn Testament errichtet. Der Ver- «orbene, welcher sich in Rio de Janeiro ein große« vermögen erworben hatte und vor mehreren Jahren, nachdem er alle eine Kinder verloren hatte, nach Hamburg zurückkrhrte, hat in Uebereinslimniung mit seiner ihn überlebenden Gattin testamentarisch angeordnet, daß von seinem Nachlasse etwa eine Million zu Renten sür seine Anverwandte, Freunde und Diener verwendet werden soll, während sür den Rest von circa 4 Millionen nach dem Ableben der Frau RLe Frei- wohnungrn sür Ilnbeinittclte errichtet werden sollen. Die Art der zu errichtenden Wohnungen sowie die Bestimmung der in dieselben Auszunehmenden bleiht dem Ermessen der Testamentsvollstrecker überlassen, jedoch wünscht der Stifter dieselben so vergeben, daß sie etwaigen Unwürdigen wieder entzogen werden könne». In jedem Hause sollen nickt mehr al» zwei Familien wohnen, und für den dritten Theil des Capital» Frciivohiiungen für ältere alleinstehende Unbemittelte eingerichtet werden. Bctsäle oder Räume zu religiösem Zwecke sollen nicht errichtet, überflüssige architektonische Vcr z>erungen sollen bei den Bauten vermiede», dagegen auf praktische, gesunde Anlage derselben gesehen werden. Die nach dem Ableben der mit Renten bedachten Angehörigen frei werdenden Capitalien sollen gleichfalls der Stiftung zu fallen. Der verstorbene Julius RLe war Israelit von Geburt, aber Freidenker wie sein Bruder, hat sich jedoch stelS von allen konfessionellen Angelegenheiten serngehalten, wie er denn auch auf christlichem Begräbnißplatze (St. Jakobi) von dem St. Anscharverein beerdigt worden ist. — AuS Eduard LaSker'S Leben erzählt die „Deutsche Zeitung" einige Erinnerungen, denen wir folgende Anekdote entnehmen: Im Privatleben batte LaSker weil mehr Humor, als seine trockenen politischen Reden vermuthen ließen. Nach dem Aussehen erregenden Kampfe, den er gegen den Gründungs schwindel unternommen batte, war sem Name auch außer halb Deutschlands populär geworden, und ein durchreisender Engländer begab sich eigenö auf die städtische Hypothekenbank in Berlin, deren Syndikus Laster war, um den berühmten Parlamentarier in Augenschein zu nehmen. Ter Engländer stieg gerade die Treppe empor, als LaSker heruntcrkam, und wandte sich radebrechend um Auskunft an denselben. „Ich mögen gerne zu sehen Mr LaSker." — „Haben Sie mit ihm zu sprechen?" — „Nein, ich bloS wollen sehen ihn." Mil unzerstörbarem Ernst zuckte LaSker die Achseln und antwortete: „Sie haben sich heute leider vergeben» hemüht, LaSker wird nur am Montag gezeigt." — Fischhausen» 8. Januar. Rausche»» LachS- sischer singen vor einigen Tagen einen außerordentlich großen Lachs, wie ein gleicher seit einer Reihe von Jahren an unserer Küste nicht gesangen wurde. Der Lach- hat eine Länge von 1.33 Meter, wiegt 41'/, Pfund und repräsentirt einen Werth von 52 DaS Gewicht der in letzter Zeit aesangenen Lachse variirt zwischen 10 und 25 Pfund; schwerere Fische kommen nur selten vor. Großen Schaden verursacht der LachSfischerei zur Zeit wiederum der Seebund. Wäre e« möglich, ein Mittel zu erfinden, diesen Räuver von den an der Angel bangenden Fischen sem zu halten» so würden all jährlich Millionen dem Nationalvermögen erhalten bleiben. Eg er. 9. Januar. Am 4. Januar wurde in den sogenannten Lehmlöchern bei Pctlarnbrand der Holzhauer Matthias Karl ermordet aufgcsunden. Mau konnte sich nicht erklären, welche Gründe wohl diese schreckliche That veranlaßt haben könnten, da doch Karl nur sehr wenia Geld bei sich halte und sonst ein höchst friedliebender Mensch war. Da stellt sich jetzt heraus, daß sein Mitarbeiter Anton Würl seit dem Tage de» Morde« spurlos verschwunden ist, wahr- fchcinlich weil er seinen Genossen im Streite erschlagen hat. Der Untersuchungsrichter vr. Siegl hier erläßt heut« einen Steckbrief gegen den Flüchtling. — E« muß jedenfall« außer halb EgerS aussallen, daß unsere Stadt» die ja wegen ihrer deutschen Gesinnung bekannt ist, bi« heute noch kein Denk mal de» Kaisers Joses II. besitzt, während viel kleinere böhmische Ortschaften, z. B. Asch, Gra-litz, Falkenau ,c., schon lange ein solche» haben. Der deutschpolitische Verein hat beschlossen, die Errichtung de« Joses-Denkmal« mit allen Mitteln zu erstreben und will nach und nach «inen Fond« ansammeln. Eine unter den Mitgliedern vorgenommene Sammlung hat 276 sl. ergeben. — Der hier bestehende Deutsche Schulverein will, wie er da« schon im vorigen Jahre aethan hat, einen großen Ball am 19. Januar veranstalten, um seiner Casse einen bedeutenden Zuwach« zu sichern. Die Theitnahme verspricht eine sehr reg« z« werden. — Wien, 8. Januar. Heute war zu dem wöchentlich stattsindenden Kriegsspiele der Generalstab«-Offi- ciere der Garnison der Besuch de« Kronprinzen Rudolf und de» General-Inspector» Erzherzog Albrecht angesagt. DaS Wesen diese» ingeniösen Spiele», welche- von dem Deutschen Reißwitz im zweiten Decennium unsere« Jahr hundert« ersnnden wurde, besteht darin, daß auf einem in möglichst großem Maßstabe gehaltenen Plane, 1 : 7500, die Operationen der beiden Gegner sich vollziehen, wobei die Truppengattungen, speciell deren taktische Einheiten durch Zeichen, die au» Blei oder einem andern Material erzeugt smd und deren Größe in Proportion zu dem verwendeten Plane steht, wie in der Wirklichkeit nach den Regeln der Drei - Waffe» » Taktik verwendet werden. Außer de», taktischen KrieaSspicle, welches zuerst in Oesterreich ossicirlle Ausnahme fand und dann erst in dem Lande seiner Wiege ebenfalls sür die Zwecke der Schulung einer gesunden Initiative verwendet wurde, wird auch da» strategische geübt, bei dessen Ausführung nur die große» Verhältnisse, wie sie sür Armeen Geltung haben, in Betracht kommen; an dem strategischen Spiele participiren auch die Mitglieder der Militair-Intendanz. Um '<.8 Uhr Abend- erschien Feldmarschall Erzherzog Albrecht im Militair- Casino und versügte sich sofort in den zum Spielzimmer deS strategischen KricgSspieleS hergerichteten Bibliothekssaal im zweiten Stocke. Da« Krieasfpiel wurde jedoch erst um '/,7 Uhr nach dem Eintreffen de» Kronprinzen begonnen. Der Kron prinz wurde im Vestibüle durch den Generalstab«-Ches Feld- Marschall-Lieutenant Baron Beck empfangen und in den Spiclsaal de» strategischen KriegSsvielcS geleitet, während gleichzeitig eine zweite Gruppe von Ossicieren aus Karten der Umgebung von Metz, mit Zugrundelegung der Situation 1870/7 l nach der Schlacht von MarS-la-Tour, daS taktische KriegSspicl übte. Beim strategischen Spiele sungirle der GcncralftabS-Chcs als Dirigent, während Erzherzog Albrecht an die diversen Maßnahmen kritische Erörterungen knüpste. Ter Kronprinz wobnte dem Spiele eine Stunde lang bei. während Erzherzog Albrecht erst nach dem Schluffe de« Spiels, gegen V,lO Uhr. sich entfernte. — Wien, 9. Januar. Die Redactionen der „Presse", de» „Neuen Wiener Tagblatt", de« „Extrablatt", der „Wiener Allgemeinen Zeitung" und der „Vorstadtzeitung" erhielten angeblich au« radikalen Arbeiterkreifen Drohbriefe, daß ihre Druckereien in die Luft gesprengt werden follten, weshalb di« Polizei Vorsichtsmaßregeln ergriff uud stark« Bewachungen verfügte. — Wien. S. Januar. Die amtliche »Lviener Zeitung" theilt eine Verfügung mit, durch welche da« schon »m September erschienene Buch: „Die conventiouelleu Lügen der Culturmenschheit" von Max Norda« wegen Beleidigung des Kaiserhaus«« und verschiedener anderer Delikt« con- si»cirt wird. — Im Wiener Magistrat beschäftigt man sich mit der Gründung ciue« Central-vermittelung-burean« sür Lehrlinge, welche« dea Zweck haben soll, da« Angebot mit der Nachfrage bei der Lehrling-Vermittelung in «in sür beire Tbeile vortheilhastere« Ineinander zu bringen. In»besond«re wird dabei angestrebt die Regelung de» Angebote« von körperlich und moralisch geeigneten Lehrlingen womöglich mit Rücksicht ans deren Neigungen uud Fähigkeiten, die Regelung 4
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)