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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.06.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188406236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840623
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840623
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-06
- Tag 1884-06-23
-
Monat
1884-06
-
Jahr
1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.06.1884
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Generalversammlung der vorg iia-.inlen Actiengeielllchakt, welche heut« Nachmittag im Saale dcr Corporation der hiesigen Kauiniann- schaft unter dem Borst» deS Kausmann» Victor Opitz seo. von hier ab,'/halten wurde und in der 32 Actionaire mit NI Aktien und Stimmen vertrete» wa/en, verlief überaus „kurz und erbaulich." An- dem vorliegenden Geschäftsberichte war zu erfelie», d-.ß sich da nn! 91 Mürz adgelausene Geschäftsjahr 1883 64 recht günstig gestaltet hat. indem die Prämieu-Einnahnien gegen früher einen nicht nner- heblicheu Zuwachs erfahren haben und die Gesellschaft von umsang. reichere» Schäden verschont geblieben ist. Die gesummte Einnahme betrug 95.314 .4, die Ausgabe 57,914 ^l, so dass ein Ueberschuh von 98,00» ^l verblieb. Nach Abzug der Tanliämen, sowie nach Dollili», de- Neservcsones und Rückstellung eine- Be trage- von 4484.4 an Netio-Prämicn-Reserve, gelange» hier von 4.8 Proc. — 72 per Aktie Dividende aus da- 945,000 ^tl betragende Actiencapital und 40 Proc. Rückprämie aus be rechtigte 41,182 » zur Bertheilung. Die RejervesondS betragen 61,261 «AI, der Antheit jeder der 230 Stück Aktien daran 266.35 >i; eine Actie, 4 1500 .Al, repräsentirt also zuzüglich der Baarcinzahlung einen Werth von 641.35 (DaS Acliencapital ist durch 86,250 Baareinzahliinz und 258,750 Solawechsel der Actionaire gedeckt.) Die Generalversammlung genehmigte debatienlo- und einstimmig dcn Geschäftsbericht sammt Rechnungsabschluß und sprach ebenso einhellig die Juftificanon der Jadre-rcchnung au-. Da- au-schridende Direc- lorialmitglied Kaufmann Fr. Hornig in Dresden wurde wiedergewählt. Die bisherigen NechnungSrcvisoren sind ebensall- wiedergewählt worden. Die Dividende und Rückprümie gelangt sofort zur Auszahlung und zwar in Dresden bei dem SpeditionS- hau- Ritzschner ch Sohn, in Leipzig bei der GesellschasiScasfr, Neu- markt 41, II. chl" Dresden, 21. Juni. Sächsische Gußsiahlsabrik in Döhlen bei Dresden. Der AuisichtSrath dieser seit nunmehr 22 Jahren bestehenden, seit 1873/74 aber in entschiedenem Rück gänge begriffenen Aciiengejellschaft hat eine außerordentliche Generalversammlung der Actionaire auf den 1b. Juli d. I. ein- berusen, aus deren Tagesordnung in sehr nüchterner Form die „Beschlußfassung über Aufnahme einer 4'/, procentigen Hypothek», rischen Priorität- - Anleihe von 4M,000 ^l und Tilgung der öprocentigeu PriorilätS - Anleihe" steht. Die beklagenswerthe» Actionaire de« Unternehmen-, welche in den letzten 9 Jahren eine DurchschnittS-Dividende von nur etwa« über 2 Proccut besehen haben, werden sich schier verwundern, wie der AussichiSrath mit solcher Haft noch vor Schluß de- mit dem .30. Juni zu Ende gehenden G.-schaji-iahre- dazu kommt, sie »ujamnieiiziilromnikl», um schleunigst eine Erhöhung der PrioritätS-Anleihe zu bewilligen. Wir haben leider nicht eriahren, wodurch eine solch unerwartete Vermehrung der PrioritätSjchuld des Unternehmen-, welche 1871/72 mit 300,000 creirt wurde und 1862/83 bi- aus 210,000 ^ll ge tilgt war. sich so dringend nütvig macht, daß man nicht einmal noch 13 Wochen Zeit hat, um die ordentliche G-neralversanimInng abzuwarien. Die Herabsetzung des ZinSsuheS allein kann unmöglich eine solche Maßnahme rechtfertigen. Nach unserem Dasü.lialten hätte der AussichiSrath die Pflicht gehabt, sein« An- und Absichten gleichzeitig mir der Einladung zur außerordentlichen General versammlung kund zu geben, um eine Beunruhigung der Actionaire hintanzudalten. -u- Laalfcltz. 21. Juni. Die heute unter Vorsitz de- Herrn vr. zur. Meiitz. Vorsitzender de» AussichlSrathS, statlgcsnndenev ordentliche» Geiicralverianimlung der Saal-Eisenbahn-Grsell- schalt war von 125 Actionaire», welche 441 Stimmen vertraten, besucht. Nachdem Herr Rentier Kumbruch au« Köjen sich in aus führlicher Weise über den Geschäftsbericht ausgelassen hatte und Herr Finanzrath Reichardt, Mitglied dr- AussichtSratheS, sowie der Di rektor der Gesellschaft, Herr Präsident Mir»«, die erforderlichen Aufklärungen abgegeben hatten, wurde dem Geschäftsberichte An erkennung und hierauf de» Verwaltungsorganen einstimmig Dechargc «rthrilt. Puncr drei der Tagesordnung, betr. die von den bcthei- ligten hohen Etaat-rrgierungen fcstgestellten Rücklagen in den Re- serve- und LrneucruiigSsoudc, wonach der Reserve,»»»- mit 10,625 Mar! »nd der ErneuerungSsond- mit 60,OM Mark dotirt werden sollen, gelangte zur Mitthcilung der Generalversammlung. Der Vorschlag auf verltieiluag einer Dividende von 3'/. Procent aus die StammvriorilätS-Nctien wurde einstimmig angenommen. Der Antrag de- AujsichtSraths und dcr Direktion auf Aenkerung der ZA. 21, 25, 48, 51, 54 dr- rrvidirten Statute- der Saal-Eisenbahn Gesellschaft, sowie des 8 37 de« Nachtrages zu diesem Statine, w«rd«, nachdem Herr Präsident MiruS den Antrag eingehend be gründet und nachdem Herr Kumbruch die Erklärung abgegeben hatte, daß die heutige Generalversammlung über die beautragteu Statuten äadcrungen, da letztere in der Einladung zur Geaeralvcrsammlung nicht aussührlich angegebcn worden seien, nicht beschließen und nur de rathen könne, daß er infolge dessen einen Protist gegen die Beschluß faffung zu Protokoll geben müsse, mit 365 gegen 36 Stimmen an genommen, nachdem vorher sowohl Herr Finauzralh Reichardt als auch der Tommissar der grobherzoglich sächsischen Regierung, Herr RegierungSrath Slevogt Herrn Auiubruch gegenüber die erforder sichen Erläuterungen und Busklärungen abgegeben hatten. — Die beantragte Abänderung de- 8- 28 der Statute», wonach in dcr Generalversammlung zwei bis füns Stammactien eine Stimme und sodann je 5 Stanimacsien eine weitere, dagegen 5 dir S Stamm prioriiStS-Actien eine Stimme und sodann zr 10 StamniprioritätS- Actien eine weitere Stimme gewährt werden, >edoch soll ein Actioiiair niemals mehr a!» IM Stimmen, und ist er zugleich Bevollmächtigler anderer Actionaire, ausschließlich de» SiimmrcchieS dcr letzteren, niemals mehr alt 200 Stimmen in sich vereinigen, wurde, nachdem Herr Kumbruch dafür eingetreten war, daß die Siimmberechtigung nicht beschränkt werden solle, daß vielmehr jede Aclie zu einer Stimme bercchiigl sei «nd diesbezüglich ein Protest zu Protokoll erklärt hattr, mit 309 gegen 55 Stimmen angenommen. DaS nach dem Turnus ausscheidende Mitglied de» AussichlSrathS, Herr Bauqiiier Moritz (Jena) wurde schließlich wiedergewählt. »— Deutsche Grundcredi tbankzu Gotha. Die „Magdeb. Ztg." schreibt: Durch den jüngsten bedeutenden TourSrückgang der Aktien und Pfandbriefe obiger Bank sind die Inhaber von der gleichen Werthsiteln aus» Nene beunruhigt wordcn, und zwar um so mehr, als in Börsenkreiseu tte abermalige Werthverringerung mit angeblich schlechten Ergebnissen der vo» einer Aclionaircommission angestevten Prüfung de« GeseNschast-stande« begründet wird. Gewißheit über diese» Ergebniß wird erst mit Verlautbarung bet LoniNiiisivnSber.cht« zu erlange» sein, inzwischen bleibt da« Feld für Vörsenumtriebe auf Kosten der Inhaber von Besitzantheilen und Schuldverschreibungen der genannten Hypothekenbank frei. Wieder tritt man auch mit dem Vorschläge hervor, daß die Bank de» niedrigen Preisstand der Pfandbriefe zu größeren Erwerbungen benutzen solle, wo» natürlich einer Beeinträchtigung der nicht ver- kausSlustigen Psondbrirsglivbiger gleich zu erachten wäre, da die Bank sich auf diese Weise der zur Erfüllung später sälsig werdender Verbindlichkeiten etwa nothwendigen Geldmittel entäußern würde. Witter solchen Uinständl» muß eS wiederhol« und lebhaft beklagt werden, daß die Regierung de« HerzogthumS Coburg-Gotha nicht längst der Verwaltung der Bank jede Verwendung von verfügbaren Geldmitteln, außer zur Erfüllung vertragsmäßiger Verpflichtungen, untersagt, und nicht von AmtSwegen eine Prüfung de« Stande» der Bank angeordnet hat, um die Rechte der zahlreichen Gläubiger einer von idr conceisionirten Hypothekenbank nach Kräften zu wahren. AuS den Mitteln, welche die Bank nach ihrem Abschluß für das Jahr 1883 besaß, hätte man aus Jahrzehnte hinaus den zur B« strettnog de« OdligationendiensteS etwa nöthigen Zuschuß ausbringen und die Besserung der Hypothekenverhältnisie adwarten, bezw. be treibe» könne». Ein in übler Lage befindliche» Unternehmen ist lange nicht so widerstandSsähig gegen unbillige Zumnthungea seiner Schuldner, als eia mit genügenden flüssigen Mitteln au», «rüstete-. So lange man aber nicht- darüber erfährt, wie die Verwaltung dcr Bank sich zu verhalten gedenkt, so lange müssen di« Pfandbrief-gläubiger in steter Ungewißheit bleiben, die sie zu ver lustbringenden Verkäufen veranlassen mag. Deshalb tollten die Psandbriesgläubiger,welche e-leider bisher versäum« ha den,sich »»'gemein schaftlichem Handeln zu vereiuigeu, nunmehr nicht länger zögern, sich Klarheit über die Sachlage zu verschaffen »nd die staatliche Aufsichtsbehörde um Ergreifung der zum Schutze der Gläubiger- ausprüch« nothwendige» Maßregeln mit allem Nachdruck zu ersuchen. Erfurt - Ritschenhausen. Nach V rlans einer Bouzeit von nicht ganz vier Jahren ist da« für die BerkehrSbeziehungen zwilchen dem Norden «nd Süden so bedeutung-volle Werk der preußische» Staattbohiisinie Ersnrt-Snhl-Ritscheahause« so gut wie voll- endet and wird den 1. August d. I. dem Verkehr übergeben werde». Die Richtung der Nenbaulinie, welche de» Thüringer Wald in seine» schönsten Partien nach seiner ganze» Breite mit seinen srhen-werthe», iwposauten Kunstbauten bei Suhl «nd seinem 9036 Meter lange« Tannel zwischen den Stationen Oberhos und Zoll» durchzieht, geh« »an Rordost nach Südweft im Idole der wilden Gera und weiter >» gewnndene, Lube»bach«thal gegen die Ge birg-Kühen de« Thüringer Waldes hi». Ans drrWafferscheide zwisidea derWrrra und Gera erreicht die Linie eine» schmal anssteigenden.zar Beerberggrnppe gebörende» Berg- rücke», die sagen.Braudleire, dnrch welch« derlunnel. wohl der bedeutendste Deutschland«, sührt. Dieser Bergrücken besteht, wie der „Allgem. Ztg. s. Fr. LH." ,o, fachmännischer Sette mitaetheilt wird, an- Longlomeraischichren de« Rothtodtsiegeuden, an- krystolliinschr» und an- de» härtesten Hornfteinporphyren. Turch diese» Gestein ist der Tannel getrieben, der bei Handbetrieb einen Zettansivand vo« 7 bi st Jahre» rrsordert hätte. Aus der Oft seit« kamen Brand'sch« Bohrmaschinen in Anwendung, da- erforderliche Druckwosser wurde aus 60 dis 180 Aln.ospbären gepr ß!, wogegen der Vortrieb aus dcr Weftieitr »ii'.tcls» P-ir.uiiioiiSdohrmasch'ne ge'chab. Durch drei Comprefforeu wurde die crsorderliche Lust nus 5 Atmoiphärrir coniprimirl. Einige Monate lang mlißte der Tunnelbau eingestellt werbe», wegen de» plötzlichen Hervorkrelen- einer anhaltend starken Quelle auf der Ostseite. Auch guf der Westseite euislrümte dem Tunnel ein ansehnlicher Bach in Folge der reichlich Wasser sükrenden Schichte». Die« Wasser wurde für die Bohrmaschinen nutzbar gemachi. Aus dcr Osti'cftc bewährten sich die Brand'jchen Bohrmaschine» ganz vorzüglich, denn eS wurde mit letzteren in 24 Stunden ein Slollcnsortfchritt im Porphyrfelsen von 4'/, lausenden Meiern erzielt. Erst im Herbst 1880 hatten die Bordereftunaen zum Tunnelbau begonnen und ist c» gewiß eine großartige Leistung den Tunnel von nahezu einer Stunde Weglänge in so kurzer Zeit vollendet zu haben. Die Gebirgtstrccke Grasen» roda-Suhl erhält ein zweite- GleiS. Mit der AleiSlegung der Strecke Grinimenthal-Rilschciidoiisen wird nunmehr begonnen werden und die C'injührung der Linie in den Bahnhos Ritschenhausen, dessen Hochbauten sammt den nöthigen Beamienwohnhäulern — Ritschenhausen ist eia unbedeutende- meiuingische» Dörfchen von nur 300 Seelen — freilich noch nicht in Angriff genommen sind, ist gleichfalls für den 1. August in Aussicht genommen. Nach dem Entwurf des preußische» Fahrplan» werden vom 1. August ab täglich im Anschluß an die Merrabahnzüge fünf Pcrlonenzügc in der Richtung noch Erfurt nus Station Grimmenthal abgehen und die gleiche Zahl daielbst au» der Richtung von Ecsurt-Dieten» dors cinlreffen. Die Wegabkürzung gegenüber der jetzigen Eisenbahn-Route wird von Grimmenthal bis Erfurt 41 Ailoincter und bis Gotha nur 9 Kilometer betragen. — Ab Meiningen nach Golha ist die Eisenacher Rente 5 Kilometer kürzer, dagegen ad Meiningen nach Erfurt via Eisenach 26Kilo- uieler länger, so daß die Werrabahn immer noch einige Aussicht aus Beibehaltung etlichen BerkrbrS ausBayern nach Thüringen hat. *— Conjulate. Dcr Kaiser hat im Nainrn de- Reiches den Kaufmann F. Hilbck zum Conlul in Paita-Piura (Peru) ernannt. — Ueber die Ergebnisse des NeichShauShgltS vom EtatSjahre 1883,84, wie dieselbe» sich gegenüber deni Etats-bezw. Rcstcnsoll gestalten, «heilen die „B. P N " noch Folgendes mit, wobei die Ziffern in abgerundeten Beträgen gegeben sind. Es beliesen sich die GesaMiniausgabe ii ans 452,576.000 .4 oder 436,OM 4 höher, als ini Etat veranschlagt waren, und zwar entsälli diese» Pius anSschließsich aus die eiinnaligen Ausgabe», welche 24.774,000.41, d. s. 2.167,OM.4! mehr, betragen, während die dauernden Ausgaben bei 427.804,000 .4 eine Ersvariuß gegen de» Etat von I,73l.0M 4 aufwftien Bei den dauernden Ausgaben stauriren der Reichstag mit 442,OM .41 (ft- 35,OM .4). Sa» Auswärtige Amt mit 7,170,MO .4 (ft- 345,000 ^lj. das RrichShecr mit .144,259.000 .4 (— 1,970,OM ^l), da» Reichsamr de« Innern mi! '2,907,MO 6- 5!X)0 .»0, die Marine mit 32.809 OM (ft- 352,000 .4), das RcichSschatzamt excl. dcr Ueherweisuiig:» an die Bundesstaaten mit 3,552,000^! (— 118.000.4) da» RcichSeis-nbabnamt mit 275,OM .4 (- 35,000 .4). die Reichsschuld »„> 14,,90.000 .4 (— 454,000.4), der Rechnung-Hos niit 524,OM .4 (— 50M.4), der Allgemeine PeiisioiiSiondS mit 19.769,000 (ft- 195,0/0.4), Reichskanzler und ReichSkanztci mit 126,«XI .4, zusammen also 427,804,OM .4 — Bei den einmaligen Ausgaben figunren das Auswärtig-Amt mit 150,OM >l (— 3000 .4), daS Neichsanit deS Innern mit 1,374,OM .4 (— 16,000 ^l), die Post- und Telegraphenv-rwaltung Mil 3,823,000 ^ (— 233,000 .4), die RcichSdrockerci mit 2000 .4, daS ReickStieer mit 13,618,000 ^l (ft- 1,663,000 »!). die Marine mit 2,123,OM ^ (ft- 70M »), die Reichsjustizvrrwaliung mit 520,OM .4 (— 10,OM ^»), das Ncichs-ck-rtzamt mit 2,553,000 (ft- 222,OM X). die Reichslchuld mit 192.0M » (ft- 98,0M ^l) und die Eisenbahnverwaltung mit 419,OM (ft- 419,OM .4), zu- sammcn 24,774,000 ^l, was ein Mehr gegen daS Etatssoll um 2,167.000 >1 ergiebt, — Die Einnahmen beziffern sich aus 450,673,OM oder 1,469,OM >l weniger, als da» Etatssoll be trägt. Wie schon erwähnt, beläuft sich der Ausfall bei dcr Rüben- steucr aus 6,669,OM >!, indem nur 37,774.000 .4 vereinnahmt wurden, dergleichen ergaben Avs'Lllc die Branntweinsteuer bei 35,511,000 (— 194.M0 VI). Aversen 3,111,000 -4 (— lO.OM^l), Zurückzahlungen au» den Zöllen und Verbrauchssteuern zufolge definitiver Abrechnung sü. Rechnung deS Reich- IM0.4 (— 1000.4), Spielkarteiistenipel I,0l2,M5 .4 (— 11,000 ^!>, Ileberschuß der RcichSdriickerei 1,080 0>X> .4 i— 100«) .4), Ueberschüsse an» früheren Jahren 14,710,000.4 (— 3l,0M.4): dagegen habc» Mehrcrkräge ge liefert, wodurch die Nulsälle reichlich herabgeinindert wurden, die Dalzstcuer 37 934,0X1 (-«- 1,025,000) .4, die Brausteucr 17,166,000 (ft- I.7I6.0M) die Dechftlstrmpelstcuer 6.472.0M (ft- 277.0M) >l, die stat stischr Gebühr 56 >.,X10 (ft- 16,000) .4, lleberlchuß der Post- und Telegraph.ii-Verwalti-ng 24.013,t'M (ft- 441,00<)) uk, lieber- i'chuß dcr Eücnbahn-Vcrwalluug 16,430,MO (ft- 444,000! .4, Bank wesen 2,l09,0M (ft- 423.0M) verschirdcne Verwallmig-eniiiahnien 9,344,0>X> (ft- 439,OM) .4, Zins:« aus bclegtrn Reichsgeldern 3.M2.0M (ft- 643,OM) .4. die Bcstanrsübrriraxu»» aus 1682/83 belief sich ans 17,120 OM Im Ganzen ergiebt sich eine Minder. Einnahme von 1,469,OM .4, wozu noch eine Mebr-AnSgabe von 436,000 ^l kommt, so daß sich im Ganzen ein Fehlbetrag in der Höhe von 1,905,000 ^l ergiebt. — Die an die Bundesstaaten zur llrbrrw il.ing gelcngten Zoll- und Sleuerbeträge bclieseu sich a» Zöllen und Tabaksteuern aus 72,665,000 argen dcn Etat 6.751,000 weniger, an Stciiiprlabgabon 13,M4,OM 4t, gegen den Etat 984.000 mehr: zusammen 85,759,000 wat ein Minus gegen den Etat von 5,767,000 .4 ergiebt. *— Bei Gelegenheit »echnftcher und anderer Ausstellungen haben wir wiederholt Veranlassung gehabt, der „Hamdurg-Berliner Jalousic-Fabrik Heinrich Freese" und ihrer Fabrikate ge denken zu könne», weil dieselben aus diesem Gebiete sich mit Recht einen Namen geschaffen haben. Vor einiger Zeit ist nun daS Etablissement von sachmSiiniichrr Seite einer eingehenden Beleuchtung unterzogen und in der „Handels- und Gcwerbe-Zeitnng", einem Organ sür die Gesommt-Jnieresjen de- deutschen Waarengeschäst», besprochen worden. Da» Etablissement hat darum auch für Leipzig Interesse, weil die Firma seit einigen Jahren auch in Leipzig eine unter sachmänniich tüchtiger Leitung stehende Filiale, die sich wohlverdienter allgemeiner Anerkennung erfreut, in dem Grundstück Zeitzcr Straße 40 etablirt hat. Der Bater de- jetzigen Inhaber« begründete da« Etablissement vor etwa dreißig Jahren und damit überhaupt die Jalousien - Industrie in Deutschland; von unbedeutendem Kleinbetrieb erhob er sie zu dem Umsange der Großindustrie; seit dem ersten Jahrzehnt, seit dem 1862 in London da« Freese'sche Fabrikat sich Preis und An erkennung von allen Seilen errang, blieb dasselbe aus der Höhe, und zahlreiche Auszeichnungen aus fast sämmilichen Ausstellungen folgten >m Lause dcr Jahre nach Die- gab aber den Leitern de- Etablisse ment» nur weiterrn Anlaß, unermüdlich vorwärts zu arbeiten, um durch stets neue Verbesserungen de« ursprünglichen Artikel- (wofür zahlreiche Patente und Empfehlungen, namentlich von den ersten technischen Sachverständigen Deutschland- Zeugniß oblegen), sowie durch Bermebriing ihrer GeschäjtSariikel die erreichte Stellung zu behaupten. Um einen Begriff von der Reichhaltigkeit der Artikel in diesem Betriebe zu geben, fassen wir die nnS bekannt gewordenen in Folgendem zusammen: 1) Palent-Zuq-Ialousien (auS verschiede nem Holze rc.), 2) Hölzerne Roll-Ialousien, 3) Hölzerne Jalousie- Läden, 4) Patknt-Schauscnster-Borhänye, 5) Holzdraht-Rouleaux, 6) Fenstervorsetzer an« Holzdraht, 7) Tischdecken an- Holzdraht (auch lapctenschoner), 8) Schallendecken (au» Holzdraht oder ant starken Holjstäbeii mit verzinkten Eisenringen verbunden), L) Holzspangeflecht (gegen nasse Wände), 10) Halter für Bardinenstangen und Rosetten, 11) Born'- zusammenschiebbare» Thür- und Fensterzitier, 12) Ber- stellbarer Zeichentisch, 13) Holzvflaster Slötz« mit bester Lhlorzink- Fmprägnirung, 14) Eichener Stab-Fußboden (zum Einlegen in Asphalt), IS) Eigaretten-Roller (aus Holzdraht), 16) GlaS-Benttla- toren mit eisernem, verzinntem Rahmen (verstellbar wie Stab- Jalousien), 17) vrrbondspan sür GyvSverbände (nach Proseffor Esmarch) nnd 18) Rollladen-Ialonsie (Pat., L. Boitel'S Erfindung). An« diesem, immerhin noch unvollständigen Verzeichnisse, in welchem eine ganze Reihe von patentirten Erfindungen, größtentheil- eigenen, aber auch von Anderen erworbenen, enthalten ist, ergiebt sich der rastlose Fleiß der Firma, unermüdlich Verbesserungen an früheren Fabrikate» zu schaffen, and dabei wird, trotz der Reichhaltigkeit der Artikel, auch ein« fast veinlich lorgsältige AuSfübrung bi- in die kleinsten Detail- verwendet. Tie große Hauptsabrik in Berlin (Wasiergafse) Hot t» ihren ou»gedehnten Räumen »ine eigene Bandwehere'. Tischler-, Schlosser, Klempner-, Gelbgießer-, Maler», Näh- «nd Reparatur-Werkstatt, und eine Vergrößerung dieser an «nd sür sich schon bedeutenden Anlage ist in Aussicht genommen. Ätzer nicht allein in Deulschland ist das Abiatzgebiet sür die Fabri- kate der Firma zu suchen, sondern der Exoort ist eia sehr deach» «e»-werther «nd giebt einen erfreulichen Beleg sür die Thailoche, daß dieser Industriezweig in den Wettstreit mit der Weltconcnrreut eingetreten und darin von Erfolg begleitet gewesen ist. <5 Börsenfteuer »nd Fixstempel. Die Hondel-kammrr z» Dni-burg hat an den Reichstag ein» Petition gegen den Ent- »nrs betr. Aenderuaa de« Gesetze« wegen Erhebung den Reich-- stempelabgaben vom I. Juli 1881 e>ngereicht, welche unter dem Hin weis daraus, daß da« Gesetz die gelammte Produktion »nd den gelammten Verkehr de« Lande« in einer namentlich wegen der AuS- sührunzS-, Control- und Strafbestimmungen geradezu unerhörten Weise trifft, um dollstäudige Ablehnung de- Gesetzes bitte!, der nach dem Daslirhalle» der Kammer gar nicht zu amendiren ist. Ta dir Kammer indlß sich nicht den« Vorwurse auSsetze» will. Saß sie sich einem vorhandenen Bedürfnisse gegenüber überhaupt ablehnend rer- halten habe, schlägt sie 1) eine Stempelsteuer sür alle Bärsen- aclchäste und 2) eventuell eine» Fizsteii.pcl von 10 ^ vor, dem sämmtliche Quittungen. EheckS, GcichäflSdriese über Abschlüsse eine» Geschäfts zu unterwerfen wären. Die betreffende» Vorschläge lauten: ..Man bestimme, daß an den mit oiiitüch.r Genehmigung errichteten Börsen Geschäfte nur durch amtlich vereidigte Makler abgeschlossen werden dürfen, und da diese Makler zur Führung dcS Tagebuches verpflichtet sind, so kann der Slempclsi.'cal durch Einsicht der Tage bücher die Bcrwendung der Stcmvelniarkcn revidire». Dem Makler, der eine amtliche Qualität hat, kan» man eine solche Verpflichtung auserlegen, ebenso wie die NolariakSrcgistcr vom Ltenivelsiscale hinsichtlich der Verwendung der Stempel rcvidirt werden. Diese also rcrmittellen Geschäfte belege man mit einem Stempel, über dessen Höhe man nach eingeholten Gutachten von Sachverständigen entscheiden müßte. Die B-rwenduug de« Ltcmvelt müßte durch Aulklrbea von Stempekmarkea seiten« de- Makler« geschehen. Aus Nichiverwendung deS Stempel- setze man nicht mehr, al« den vierfachen Betrag al« Strafe, gegen den Makler nur eventuell eine Ordnungsstrafe. Glaubt man, hierin nicht ein hinicichende- Eompelle für die Verwendung deS Slrmpcl« zu haben, so ließe sich bestimmen, daß nicht gestemvelte Geschäfte nicht klagbar sind. Bon einer weiteren Besteuerung der Geschäfte de- Handel» und dcr Industrie außerhalb der Börse ist unsere« Erachten« Äo- stand zu nehmen. Wenn jedoch die Finanzlage unsere- Reiche- eine solche ist, daß wir absolut nicht entbehren könne», und heute ebenfalls Stempel «insühreu müsse», die andere Länder in Zeiten dcr Noth eingesührt haben, oder wenn «ine so schlechte Steuer ezislirt, daß sie «othwendigerWeisedurcheine andereer>ctztwerden muß (obgleich in der Regel eine alle Steuer, mit der man von jeher wirthjcbaftlich gerechnet hat. weniger schädlich und drückend ist, al« eine neue), wen» die» wirklich dcr Fall ist, was zu enlscheidcn wir nicht in der Lage sind, dann führe man einen kleinen Fixstenipel von 10 ^ ein. rem iämmliche Quittungen. CheckS. Geichäslsbnese, die de» Abschluß eines GeicNäfte« oder dessen Bedingungen anzeigen, zu unierwerseii wären. Wir bemerke» hierzu, daß die Geschäftswelt im Allgemeinen noch mcdr die durch Siempclverweudung verursachten Belästigungen icheui al» die GeldanSgabe, namentlich wenn die letztere in jeden, einzelnen Falle eine kleine und icstr, nichl erst durch Berechnung sestz»siclle»de ist. Wir sind übcrzruat, daß manche, gegen daS pieußische stempelgejetz verkommende Eontraventionrn ihre» Grund nur darin habe», daß die Lontravcnienten die Belästigung zum Hauptsleueramte zu gehen, scheuten. Dcr frühere Grundsatz, aaß Stenipel nur vo» Behörde» cassiri werden können, muß oer- lassen wcrd n, wie dies ja beim Wcchlelsteir.pct längst geschehen ist. Man vertraue dem geschästetrcibeiiden Publicum die Cassation von Marken selbst an, und wir glauben, daß der Staal hierbei gut fahren wird. Und wie dies einheitliche, billige Porto der Post ungeahnte Mehreinnahmen gebracht »nd den Beamten die frühere schwierige Arbeit des AuSiaxirenS genommen hat. so wird auch ein kleiner all gemeiner Fitzsiempel, wenn das betreffende Gesetz klar und bestimmt ist und sich nicht, wie da- Reichssiempelgejetz, aus eine weitläufige, dehnbare juristisch? Kasuistik einläsit. einen reichen Ertrag liescrn." *— Die königliche Eisenbayndireclion in Frankfurt a. M. ist mit der Anfertigung genereller Vorarbeiten sür «in« Eisenbahn unlergcordueter Bedeutung von Wiesbaden nach Langen« schwalbach mit Abzweigung nach Schlaugenbad beauftragt worden. 4V-o. Prag, 21. Juni. Prioritäten der Prag-Duxer- Bahn. Wie wir bereit- gemeldet, hat da- k. k. Handelsgericht als Luratelbehürde die Beschläge der Vollversammlung der Prioritaire der Prag-Duxer Bahn genehmigt. Bei der Ertheilung der Lonsense wurde — wie wir dem betreffenden Edikte entnehmen — da« Handelsgericht von der Erwägung geleitet, daß die TranSaciion zwischen der Prag-Duxer und der Dux-Bodenbachcr Bahn, dann zwischen den beiden genannten Bahnen und der Regierung, sowohl vo» dem Lurator. welcher das Jnlereffc der Prioritaire in erster Reihe warziinehme» und zu vertreten verpflichtet ist, als von den Vertrauensmännern befürwortet und als im Interesse der Prioritaire gelegen geschildert werden; — von dcr Erwägung, daß sich von deu zur Tag'ahrt am 10. Juni erschienenen Priptairen eine Mehrheit, welche Prioritäten im Gcsanimtbetlagc von 5,769,OM fl. vertrat, sür die Anträge drz CuratorS ausgesprochen hat. wogegen nur eine Minderheit im Besitze von Pc or tälen per 39,750 fl. gegen die Anträge deS CuratorS gestimmt hat, so daß der Schluß berechtigt ist. daß die zu conscntirenden Maßregeln auch im Kreise der Prioritaire selbst mit überwiegender Majorität gebilligt werden, zuinal da» bei der erwähnten Tagsahrt vertretene Capital säst die Hälfte deS Prioritäteiicapitals überhaupt repräsentirt und auch von dcn Prioritären, die sich an der Tagsahrt nicht bctheiligt haben, angenommen werden kann, daß sie den An trägen deS CuratorS nicht entgegentreten; — von der weiteren Erwägung, baß di« von der diffentirenden Minorität am 10. Juni vorgcbrachten Bedenken nicht geeignet sind, die Vortheil- haltigkeit der geplanten Abmachuiige» sür die Prag-Duxer Priori- täre in Frage zu stellen. Tenn was zunächst den von einem Prio- ritätenbcsitzcr vorgcbrachten Protest betrifft, kann der Anschauung desselben, daß bei dem gegenwärtigen SanirungSprojecte dcr Dux- Bobenbacher nicht die J»tentioi?iniiewohnk, de» Interessen der Prag- Duxer gerecht zu werden, nicht beigepflichtel werden, weil eine thatsächliche Begründung hicrsür nicht beigebracht worden ist und der bloße Umstand, daß sich die Beebältniffe der Prag-Duxer Babn derzeit erheblich gebessert haben und nach Ausbau der Strecke Klostergrab-Moldau eine weitere Steigerung der Einnahmen dieser Bah» zu erwarten sieht, jenen Schluß nicht zu rechtfertigen vermag. Selbst die von diesem Priorltätenbesitzer vorausgesetzte Ablenkung deS Verkehr- von der Prag-Duxer Bahn auf die Dux - Bodenbncher könnte nicht in Bettacht kommen, weil, solange blo» die Führung des Betriebes der ersteren Bahn durch die letztere stattfindet, die Garantieleistung der Dur - Bodenbacher besteht und nicht an- genommen werden kann, daß die letztere die Erträgnisse der Prag Duxer schmälern werde, wenn sie den Autsoll au« ihren Erträgnissen zu decken hat; und weil, wenn der Fall de- Ankäufe» der Prag- Duxer seiten» der Dux-Bodenbachcr eintritt, in Rücksicht aus die Prioritäten gleichgiltig bleibt, aus welcher Strecke die Einnahmen erzielt werden, da auch in diesem Falle die Verzinsung und Rück zahlung der Prioritäten gesichert erscheint, indem dieselben von der Dux-Bodenbachcr übernommen werden. Aber auch der weitere Hinweis daraus, daß außer der Erklärung der Garantieleistung seitens der Dux-Bodeobacher eine andere Sicherheit nicht geboten werde, kann nicht sür begründet anerkannt werden, weil nach der Natur der Sache eine andere Sicherheit gar nicht vorliegt und die bloße Möglichkeit, daß dcr beabsichtigte Erfolg nicht eiutreten, daß die Dux-Äodcnbacher Dahn nicht »n der Lage sein werde, ihrer Sarantteverpfljchtong nachzukonimen, nicht berücksichtigt werden kann; wie sich die Dinge in der Zukunft gestaltcn werden, daiür kann über haupt keine Gewähr übernommen werden; daß sie sich ober in der von dem bewußten Prioritätenbesitzer besürchteten Weise gestalten werde», dasür wurden von ihm keine WahrscheinlichkeftSgründe »amhost ge macht. Die von anderer Seite angeregte Frage, in welcher Rang ordnung die Dur-Bodenbacher die Garantieleistung zu erfüllen hol, findet ihre Lösung in der Erwägung, daß sich diese Berpjlichiuiig al« eine schwebende Schuld der genannten Bahn darslclll, milhiu vor Zahlung der Dividenden der Acl,en und PriorilätSociieu ersülli werden muß, und der Abgang der von Herrn vr. Modern vrr- langien BerttagSbestimmung dem Interesse der Prioritaire nicht zum Abbruch gereichen kann. Wird dagegen schließlich erwogen, vaß e< sich bei den vorliegenden Transaktionen um ein Ansgehe» von Rechten der Prioritaire nicht handelt, daß die Garantie de» Bankenconsortium» onlrccht bleibt und daß für die Prioritaire eine Erhöhung der Sicherheit ihrer Siechte hervorkommt, indem auch noch die Haftung der Dux-Bodeabacher hinzutriit; daß die Abmachungen mit der Regierung »weffelloS im Inieresse der Prioritaire liegen nnd auch der abgeschlossene Betrieb-Vertrag diesem Interesse nicht enigegentritt — so inußlea alle diese Erwägungen zu der Erthcilung der angrilichiea Consrnse führen. — DasEdict de- Handelsgerichtes ist vom 16. d. M. datir«. Win», 21. Juni. Zolkznhlnngeu in Silber. Laut Ver ordnung des öftrrreichischen Finanzministerium» wird im Bernchmen mit dem ungarischen Finanzministerium für den Monat Juli 1884 festgesetzt, daß in denjenigen Fällen, in welchen bei Zahlung von Zöllen und Nebenzebühren, dann bei Sicherstellung von Zöllen statt des Golde» Silbermiinzen zur Verwendung komme», ein Aufgeld vo» 21'/, Procent iu Silber zu entrichten ist. *— Lodzer GaSgesellschas». Nach dem Gcschäft-bericht wurden im Jahre 1883-1884 64 553.350 Kiihikiuß «a«. 2,695 OM Kudiksuß mevr ol- im Vorjahre, erzeugt. Der Reingewinn beträgt 80,140 Rubel (gegen 81,151 Rubel im Vorjahr). Die Actionaire erhalten eine 12vrocenlige Dividende (60 Rubel), dem Reservesoad- werde» 11,535 Rubel überwiesen und 3069 Rodel aeu vorgetragen. *— Warschau-Wiener Eisenbahn. Die Dividend« sür das vergangene Jahr wurde in der gestrige» Generalversammlung aus 10 Proc. — 6 Rubel vro Actie srstgesetzl. *— Dir Fleischproductioa und Fletschconsumtion Englands kommt in ein alliährlich sich zu Ungunften der ersteren mehr verschiebende- Mißverdältiiiß. .Zu den schlimmsten Feinden der englischen Viehzucht gchürl die Maul- und Klauenseuche de» Rindviehs. Bekanntlich geht an- unseren Marschdistricten der Pro- vuizen Hannover und Schleswig-Holstein ein schwunghafter Export lebenden Rindvieh» »ach Lnglaut, welcher uiiicr d-» strenge» Con:ro!- vorschristeu der englische» Behörden. ZiveckS Verhütung der Ein schleppiing der Seuche, nicht wenig zu leidin Halle. Nachdem »nu die Acte vom 19. Mai d. I. die Vlekcmiubr von der deutsch!» Nordseeküste nach England wieder gestattet hat, liegt eS im eigenst..! Interesse der Viehzüchter, in Fällen von AuSbrnchen dieser Scuche mit ganz besonderem Nachdrucke und größter Unisich: di: Tilgung derselben herbeizusühren und die Weiterverbreit»».; zu verhindern, namentlich auch iosort in umsaffender Weise die Nachforschung naw dem Ursprung der Seuche inzustelle», um den Herd derselben un schädlich zu machen. Nur so kann ihnen der englische Markt dauern: erholten bleiben. Cutscheidunqen des Reichsgericht». *— Bezieht Jemand im Jnlande aus dem AuSlande eine nach- gcmechte Waare, welche im Jnlande patenttrt ist, und vertreib: er iodann diele Waare nach dem AuSlande. so ist er nach einen: Urtheile de» Reichsgerichts, Ilk. Strafsenat, vom 3. Avril o. I, trotzdem da» Inland nur eine DurchgangSftatto» für die nachgemach.- Woare bildei, wegen unbesuyten Feilhalten» resp Inver kehrbringens dcr patentirten Erfiodnuq zu bestrafen *— Obwohl die Einziehung der nach dem ReichSstemvelg-iep vem 1. Juli l88l zu erhebenden Stempeladgabe gesetzlich d- ,- Steuerbehörden der einzelne» Bundesstaaten übertragen ist, io si. tiotzdeni diese Landesbehörden nach einem Unheil des Rei5.,S- geriebt», IV. CivillenatS, vom 1. Mai d. I., nicht befugt z>, Vertretung de« Reiche» in Processe wegen derReicht slemvelabgabe gegenüber Dritte». Klagen gegen de» Neich.- fiscn» wegen unrechimäßig erhobener RcichSstempelabgabe sind den nach nicht gegen den die Abgabe eiuziebenden Provinzial-St-!!:.-- direclor, sondern gegen die ziistäadizc Reichs-Centra'.behörde zu erheben. Königliches Amtsgericht Leipzig. Hg>ivrl§re,iitter. Am 2V. Juni riugrtrggrn: Die Firma T. O. Weigel hier beireffend, daß Frau Marie Elise verw. Itt. JiinqhanS ged. Weigel als Mitinhaberin auS der Firme — in Felge Ablebens — ailSzeschieben, dcr uiiniündige Oswald Bernhard JunghanS in Lindenau aber als Mitinhaber in di: Firme eingetreten ist. sowie, daß dcr Verzicht der Airmeiiiii-liiihal'- iin. Freu Anna Margarethe verehel. Pros. Dr. Mayer gcb. Weigel, aus Ver tretung der Firma in Wegfall gelangt. — Die hiesige Firma W. v. Pittler, Elze L Co. ist gelöscht worden. — Daß Her: Paul Tbeodor Lißnrr au» der hiesigen Firma Deuicke's Verlag als Mil- inbabcr auSgeichicden ist. — Firma Brückner L Klepzi, in Leipzig (Jnselstrabe Nr. 2) und als deren Inhaber Herr Friedrich VoUmar Brückner, Chef Redakteur in Ariistadt i'TH-, und Herr Ludwig Alfred Klepzig, Kaufmann in Leipzig. Literatur. Soeben erschien im Berlage von Wilhelm Rommel in Franksurt aM.: Hübnrr'S gkograpdisch-stgliitischr TabeHen aller Läuller der brde. Jahrgang 1834. Vollständig unigenrbritet und bedeutend erweitert von vr. F. v. Jurajchck, Prosessor sür StaalSrecht und Stalistik an der Uuioersiiät zu JanSbruck. Preis in Taschenformat cleg. geb. 1 Dieses allb,kannte statistische Merkchen erscheint dieses Jahr in einer neuen Bearbeitung, indem eS gelungen ist, sür die Herausgabe desselben einen hervorragenden BernfSstaiistiker zu gewinnen, welcher eS freudig sich zur Ausgabe gemacht hat, die Tabellen aus der Höbe der Zeit zu erhalte» und dabei auch von den statistischen BureauS säst dcr meisten Staaten kräftig unterstützt wird. Wie umfassend die Nniarbeitung ist, mag schon daran» «rsehrn werden, daß mehr als 10 bisher nur nebenbei berücksichtigte Staaten und Länder eine auSsübrliche Darstellung fanden. Diese neue sorgfältig und virl'ach verbesserte Auflage dürfte al- eine der besten statistischen Grsamuitdarstcllnuge:,, gewiß aber a!S da- bequemste und billigste Hilj-mitte! zur Erkennung der staat lichen und kulturellen Zustände jämmtlicher Theile der Erde allseitig anerkannt werden und sich zu den bisherigen Freunden noch diele neue erwerbe». Haiidclö- «nd Erwerbt-Jrltung. Filiale Leipzig, Gustav Adolphstraße 4. Die Nr. 24 u. '25 dieser Zeitung dringen außer dem gewöhnlichen reichhaltigen Material auch noch den wöchentlichen ^piritvSbericht der „Aellesten der Kaufmannschaft" von Berlin. Außerdem glauben wir diejenigen, welche sich sür de» augenblicklich entbrannten Komps der Schriftsteller gegen die Leihbibliotheken intercssiren, auf den Leitartikel verweisen zu düricn, der dies« Frage vornehmlich vom rechten Standpnnct au» behandelt. * Unter dcn neueren Erscheinungen der Fachliteratur nimmt die seit Beginn dieser Jahres in Leipzig herau-gegebene „A-chen» chrtst sür Spiuttkrri nnd Wcberri" (illustrirte- Fachblatt ür die gelammte Textilindustrie) zweifelsohne den ersten Rang ein. Bei einem in der Ihat erstaunlich billige» AboniiementS- preise — nur 2 pro Quartal — bietet da« Blatt, welche-äugen- scheinlich mit großer Sorgfalt redigirt wird, eine auSiübrliche Ueber- sicht über alle Erfindungen, Neuerungen und Vorkommnisse ans dem Gebiete der Textilindustrie, unter vorzugsweijer Berückuchtigung der beiden Hauptzweige: Spinnerei und Weberei. — Mit den rein fachmännischen Artikeln, welche Fabrikation-- und Maschinen wesen, die Mode und die Geschäftslage betreffen, wechseln allgemein gehaltene, sür weitere Kreise de- Fabrikanten- und HandelSstande- berechnetc Aussätze ab. Da die „Wochenschrift sür Spinaerrt and Weberei" mit zahlreichen Illustrationen versehen ist und auch ouSsührliche Beschreibungen dcr neuen Patente, ferner Muster- zeichnung-n. Färb- und Druckreccpte, zahlreiche Original-Correspon denzen. neu eingelragcne Firmen, CoucurSanzeigen, Auszüge all dem Fabrikmarken- und Musterreglster, SubmiffiontanSschreibcn, die neuesten Marktberichte und viele-noch Andere bringt, so ist die Lek türe des Blatte» ebenso nützlich wie interessant and benütze» wir gern dies« Gelegenheit, die Fachkreise auf obige Wochcuschchft aufmerksam zu machen. LandwirthfchaftlicheS. H. 3. Herr Prosessor Märcker ans Hall« hielt in der Ber- samnilung de» sorst- und landwirthschaftlichen Vereins Wiehe zu Nausitz im Thal (Unstrutthal) einen Vortrag über: „Neuere Erfahrungen bei Anwendung von Krastsutter- mitteln." Der Bortrog enthielt eine Menge lehrreicher Er fahrungen, deren Mittliciluaq nilinchcm Landwirth angenehm und erfreulich sein wird. Auf Grund dcr vom Redner betonten Noth- wendigkrit der Ausstellung eines jährlichen FutteretatS in jeder Wirthschaft w»rde durch Minheilung verschiedener an wesende: Landnfirlhe sür die dortige» Verhältnisse da» tägliche Duichschnitt-quanlum sür ein Pkerd ans 20Pfund Ha'er und b Psnnd Heu scslgcstelll, als übliche schwere Belastung eines Wagens 60 bis 70 Centncr bezeichnet. Sodann hob Prosessor Märcker die Wichtigkeit hervor, beim Zukaus von Krastsutteruiitteln möglichst sticisioffhallige zu wählen und warnte besonder- vor der Anwendung billiger und geringer Gerste als Schrotiutter, aus dem Grui.be. weil geringe Gerste, al- Schrotiutter ver iillerk, sehr leicht K.anlhe.t zur Folge habe und bester durch Kleie ersetzbar sei. Daraus sprach er über cine Reihe von Kroflil licrmittcln. wie sie nachstehend an- gegeben: Erdnußkuchen und Baumwollensameniuchl habe eine rorzügliche Nährkrast »ud sei insbesondere sür Milch- und Mastvieh zu verwenden, während eS nach den gewonnenen Er- sabrungen für Jungvieh aller Art sehr bedenklich sei. Getrocknete Biertreber au- den großen Braufabriken in München, Hamburg und Prag wurden in der Provinz Lachsen zuerst gelaust nnd mit Vorthcil benutzt; sie eignen sich besonder» zu Milchprodiiction. Ge mälzte» Getreide und Erbsenschrot seien wenig empschleus- wertli. de.» leytere sei nur sür Milchvieh gut. ReiSsuttermebl :i! voii zm iselbastciu Derthe, enthält viele Pilze und wird häufig mit Sand gesäifigi. Leindollerkuchen »nd Toltermehl sind billiger alö Rapsluchen, eignen sich sür Mast- und Zugvieh, aber gar nicht für Milchküde. weil die Butter äußerst bitter w-.rd; daher ist Dottermchl in Rapskuchen als eine grobe Fälschung zn beirachte». Indischer Mohnkuchen ist schneeweiß und stärker als der deutsche; derselbe soll nur in geringen Menge» gegeben werden. Fleischsuttermebl wird jetzt sehr billig, ist aber dr» den Th.eren aar »ich! beliebt. Nae» Besprechuna dufter Kraftftitterniillel gab der Redner in dcr daraus folgenden Ts-cu!sie» noch iiilcrcssanie M libeilungeu über Malz- keime. Palm- und Locosiiiehl, sonn: über die noch nicht ab geschlossenen versuche »nt getrockneten Rüdcnschnitzcln, deren hoher Werth m zwefirltast lei. — Von allgemeinem Interesse war auch der zweire Punct dcr Tagesordnung: Ueber die Bildung der Bnllenftationen, woraus kurz ein,»gehe» hier am Platze ist. Zur Berbandlnng kamen di« Eommisfionsvori'chläge. wonach 5 Stationen gewühlt find, in denen junge Simmenthaler Bullen ein gestellt wurden. Der kaudwirtbschattliche Creditverein hat iür de» sorst- und lontwirthslbastlichen Verein Wiehe 1000^l de- willigt, welche aleich.niäßig ans die zugehörige» 5 Orte vertheilt werden sollen. Die L:b«itte war lebhaft und e- beiheiligtc sich hieran auch der Herr Landraih Graf von dcr Sehiilendurg in Eckart-berga, der im Interesse der sehr darniederlicgende» viel^
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