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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.02.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188402126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840212
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- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-02
- Tag 1884-02-12
-
Monat
1884-02
-
Jahr
1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.02.1884
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anktr anal- chme. otum :baut de eS ilieii« s»«n alten von scken >balv Bor kunst Der au» irlche irden ron's rten, >met, aeral lijckc »ui» vrr- >orte ltu«- zur hebt rger. ervi' :rli„ An- ;riin seien der )°rsi das wst; nalS tion um, eder der oae. Bis igen au" ber ing. -°b: ihr- che» > »u und Me lest, igen ion- «er. -I»- dr 5 6 3 « 5 4 6 b 4 'b 7 8 -3 4 2 8 « 6 1 7 5 8 »rt. »d- c»1- ff* io» «r- Vierte Beilage zum Leipziger Tageblatt and Anzeiger. ^ 43. Dienstag den 12. Februar 1884. 78. Jahrgang. lieber die Ursachen des milden Winters. " Der bekannte Mcteorolog Pros. vr. Reiö in Mainz hat unterm 8. Februar an den Herausgeber der „Deutschen Revue" tilgendes Schreiben betreffs der Ursachen de« Henrigen milden W.nIerS gerichtet: Tie Meteorologie ist allerdings soweit fortgeschritten, daß sie die näheren Ursachen eine- abnorm milden oder abnorm strengen Ämter» angebe» kann, doch über die ferneren Ursachen, d. h. dir Ursache» der näheren Ursachen, ist sie noch im Dunkel. Auch kann si: die Frage, ob noch Kälte zu erwarten ist, nicht mit Sicherheit beantwort»; die Antwort würde noch immer in die alte Kalender- kttegorie: „muthniaßlichc Witterung nach dem hundertjährigen K leider" registrir» werden müssen. Diese Unsicherheit haftet ebenso h-l.r der modernen Meteorologie an, welche die näheren Ursachen de» Weiier» in der Luftdruckvertheilung sucht und die man Liilionen-Meteorvlogie nennen kann, als auch der EnklnS-Meteorologi«. t,e in den Sonnenfleeken und ihrer chkiischc» Wiederkehr einen wrsi'nilichen Factor des Wetter» sieht. Di« zwei abnorm kalte» Wintermonatc Tecember und Januar 1879/80, die nur 60 Jahre weiter rückwärts, ini Winter 1829,30, iarc» Bleichen finden, haben den Meteorologe» die Ursachen kalter Winter nahe gelegt. In Mitteldeutschland herrschte damals ein enorm hoher Luftdruck von 78 Ccniimeier, der nach allen Selten hin langsam abnahm, in Frankreich, Holland, Dänemark, Nord- prcußen, Pole», Ungarn und der Schweiz „och 7?'/, Centimeter betrug, erst in JMsN, der Türkei, Westiußlaiid, Schweden und England aus 77 CMmicter hcrabging und so in immer weiteren Kreisen kleiner wurde, kurz: ganz Europa war von einer echten Rniicyklone bedeck», die »hr Maximum in Mitteldeutschland hatte. Im Centrum einer Antieyklone aber flieht die Lust »naulhorlich von oben herab, wodurch kalte, trock.ic L»>t aus die Erdoberfläche ge langt, nach allen Richtungen nbfliehk und dani't Hellen Himmel erzeugt. Demnach kau» die Erde, die von der schwach wärmende» Wiiiiersonne in den kurzen Tagen nur wenig Wärme empfängt, ihre Wärme in den langen Nächten deS Winters ungehindert in den Weltraum ausstiahlen und daher während der Nacht immer stärker abgctühlt werden. In jenem Winter war mm noch ganz Finanzieller Wochenbericht. Die erste Woche des neuen Monat» ist dahin geflossen. De nächste bringt die zweite der Emissionen, von denen so viel al? einer Panact sür die Börse die Rede gewesen war. Wir bewegen unS noch am Rande de» IakreS, dessen Schoch so viele Emission'»»»»»! entquelle» 'ollen. Das ists, was die Evitt'ir ,1'lsreLr eihält. Nach, dem sich gezeigt, wie ichümm es de» Baissiers bekommen war, all sie sich z» lehr in pcilimisti'chen Auichciiiiinge» vertieft batten, nachdem auch die kleineren gelegentlichen Vsiinche. die Conrie zu werfen, Verluste h. achten, jedenlalls mindestens sehr geringe vorübergehende Erfolge wir reden natürlich von den iniei nationalen Wcrtheiih ist inan aus Zeiten der Contreiaine zuriickaaltendcr geworden. Die Hansse er freut sich offenbar der Sck'ntzkialione, welch; ihre Gegner leicht ent waffnen »nd zu Fall bringen könnt«». Der SuccnrS, welchen die Itailsierö von Tonkin, vom Mahdi, van den inneren sranzösischen Bcrhältoiffe» erwartet hatten, ist ausgeüliebe». Eie sind also auf die Benutzung der Lage des Marktes allein angewiesen. Hier bat narurgemäh die G.schä,isstille die Oberhand. Angl. fichtS der Eventualitäten und der Höbe der Soirse wagt man sich weder nach rückwärts noch nach vorwärts, sondern die Tonne vewegen sich in einem -reise. Lustlosigkeit, GeichästSstille sind au sich bedenkliche Zeichen. Di« Erfahrung hat gelehrt, »ah sie ge- ivSünlich die Vorboten einer Tendenzwandliing bilden, Sah die Nothwendigkcit der Bewegung, das Berdienstbedürsnih oft gewaltsam die Fesseln sprengt und neue Balmen sucht. Ohne oie bejondcren Verhältnisse, wie wir sie eben gekennzeichnet, würde auch jedenfalls ein energischer Versuch gemacht worden sein, die Eourse nach unten zu drängen, um der durch die GeschästS- stille jo sehr gestörten Börl-nmaschinerie einen Impuls zu er» Iheilen. So wie die Verhältnisse liegen, ist vorerst, wenn sie sich erhalten, keine größere leiidenzwandlung zu erwarten. Ja, eö ist schon ganz richtig, wenn die „Nat.-Zlg." über die Eiienbahnverstaallichung als schädlich sür das Böricnleben Klage erhebt; aber da- ist nur eine Wiederholung Dessen, wa» wir vor Jahren schon geschrieben. Die Berliner Böric hat damit den eigent liche» Kern, um den sich Alles drehte, weggegebcn. Ein Ersatz dasür war nicht aaszufinden. WaS man ihr an neuen Eijcnbahnaclien bis aus Sicilicn her zusührte, ist nur von winziger Bedeutung und hat bisher keinen Lourosegen gebracht; im Gegenihcil. Dagegen ist das Fach der Bankaktien voll genug; sehen wir doch, daß ei» neu gegründetes Institut den Drang fühlt, sich mit einer älteren zu verschmelzen, da eS der selbstständigen Existenz nach kurzem Bestehen müde geworden. Jndustrieactieu sind nur Wcrthe für «>n begrenzte« Publicum, das ihnen näher steht. Nun sangen auch die österreichischen Bahnen, solche freilich, die an sich der Spekulation wenig Anreiz boten, an, in den seligen Schooh des Staates sich zu begeben. Tie rentableren Linien und die, deren Papiere im internationalen Bö> icnverkehr eine Rolle spiele», bleiben vorerst noch. DaS ist ein wahrer Trost. Die letzte größere preußische Bahn, Berlin-Hamburg, soll nun auch den Weg alles Fleisches gehen; eS ist wenigsten- nicht anznnchmen, daß die Generalversammlung ebenso unbedacht wie die der L«,S-Gnesen«r haiidtln und da» Anerbieten der Regierung oblehnen nir a — Wenn man sich, wte wir, erinnert, welche langiame Entwicklung die Berlin» Hamburger Bahn im Anfänge ihres Bestehen» nahm, bars man wohl sagen: „Ende gut, Alles gut". Di» Actionaire erlangen den Vöchste» Preis, den der Staat sür irgend einen Bahnankaus geboten hat, obgleich einige Bahnen vorübergehend noch höhere Dividenden ol- die Berlin-Hamburger vertheilt haben. Ein Haupipunct bestand in der Beringsügigkeit de» ActiencapitalS, nachdem die K-Actien auS- geloost worden waren. Wir erinnern un- noch, wie der damalige Ainanznnnister v. d. Heydt die Bahn iequestrire» wollte, weil >>e sich weigerte, Eourierzüge einzulegen. — Wie gern möchte die Börse Ostpreußen, Marienburger und die außerpreußischen Babne» an die Negierung verschachern. Für den Schwindel in Ostpreußen würde dann Gotthard allein herhalte» muffen. Wen» erst die willigen noch bkstchendtu deutschen Bahne» auch dem Staate anheim gefallen sind, dann wird die Börse einem herabgekommenen Menschen gleichen, der genöthigt ist, zweideutige Gesellschaft aufzuluchen, nach dem er sich selbst von der bessern ausgeschlossen hat. Die EonrSuntcrschiede in der unten folgenden Tabelle sind nur unbedeutend: freilich macht sie nich: die Schwankungen im Verlaufe der Woche sichtbar. Doch beschränkte sich Alles aus ein geringfügiges Maß. Mit Gerüchten jeder Art ging man nicht ivarsam um. Die DiSconIo-Erböhung in London war da« bedeutendste Ereigniß ans dem internationalen Markte. Die Wiener Presse" weiß auch etwa» von den Lombarden zu melden. Nach ihr dürfte da« Netto-PtuS pro 1683 1',,, Millionen Bulben betragen, weil der LourSverlust bei Verzinsung der Bold» Prioritäten sich höher stellt al» angenommen. Zuzüglich de» vor- lährigen GewinnlaldoS erübrigen dann ruud zwei Millionen Bulben, welch« von den ReconstructionSkosten de» abgelausenen Jabre« ab- sorbirt werden. Di« Reconstructionen sind noch nicht abgeschlossen, weshalb vielleicht «in dem Vorjahre gleicher Saldovortrag beantragt werde» wird. Di» Dividende lönnte 1—2 Fr. höher sein. E» wird sich ja zeigen, wa» an aller der Redrrei ist. Wo« die Bemerkung de» Blatte« betriff», daß die Südbahn sich gegenwärtig mit dem Project einer Tauernbadn beschäftigt, so ist da» nur eine alte Mittlieilung. Daß die Südbabn ohne Garantie der Reaiernng nicht noch eine neue und sehr kostspielige Bergbahn sich ans den Hals laden wird, ist wohl als sicher onzunehmen. Wat sollte daran» werden, wenn die Obligationen, welche für ein solche« Unternehmen autzugeben wären, sich, wa« hier leicht mSglich, nicht verzinse»? Die Südbahn »ft nicht in der Lag«, etwa« zuzuschiejen. Credit . . Franzose» . Lombarde» , Darmftädter Deutsche va»I Di«eo»to. . Mainzer . . Marienburger 9. Februar 636V, 633'/, L4S'^ 164',. 146',. 195'/, 108'/. 82'/, Mitteleuropa in rin« Schneedecke eingehüllt, die eine Anfang» December durchzogene Lhtloue zurückgelassen hatte. Schnee besitzt aber wegen seiner Lockerheit ein ungemein hohe« AuSstrablungsvermögen, wo» durch damals der Boden und damit die untersten Lustschichten einer enormen Kalte verfielen, während in den höheren Regionen der Atmosphäre eine viel gelindere Kälte herrschte. Hann, der be rühmte Meteorologe aus der Hohenwarte in Wien, hatte zuerft aus diese Verhältnisse aufmerksam gemacht, und Billwiiler in der Schweiz bestätigte sie durch «ine Karte der durchschnittlichen Iso baren und Isothermen jene« denkwürdigen December». Bald folgte der Franzos, Teisserenc d, Bort und zeigte, daß da» baro- metciiche Maximum von Mitteldeutschland niciilS anderes gewesen sei als da» dorthin verlegte Maximum des Atlantischen OceanS, da» gewöhnlich ici» Cenlrum in der Gegend von Madeira hat. Warum da» Maximum damals den großen Sprung von Madeira nach Bayern machte, erklärt der Franzose noch als Dunkel. Er siudirte jedoch außerdem alle strengen Winter seit 1830 und sand, daß im Tecembel 1684, 1886 und 1876, sowie im Jainiar 1864 und 1880 dielelben Verhältnisse stattgesnnden haben; die Winter dieser Art sind streng, aber trocken und ruhig. Er unterscheidet noch zwei andere Typen strenger Wimer: den russiichen Winter mit schneidendem Nordostwind, der durch «ine Verlegung de» sibirischen Maximam» nach Westrußland enlsteh«, wodurch die kalt«, trockene Lust jener Gegenden zu unt strömt, — und schließlich den nordallanriickki, Winter, den er einer Verschiebung be» Maximum« von Madeira nach dem nördlichen Oeca» zuichreibt, wodurch kalter No dw.'stivinh bei un» vorherrschend wird, der die ichnecreiche» Winter bringt: zu diesen gehörte der 1870»7l. Nach Hann gehöre» auch die kaite» Februarlage von 1862 zu dem ersten Typus, da in jener Zen ebenfalls »in Maximum über Eentralcuropa lag, von dem die kalte Lust selbst nach Italien floß und in Florenz emen stärkeren Fiosr als in Memel erzeugte. Teisjerciic de Bort und Ha»» ziehen euch dl» abnorm milden Winter m den Kreis ihrer Betrachtung. Erstcrer unterscheidet zwei ThSen: der eine durch Verlegung de- atlantischen Minimum», das gewöhnlich bei Island liegt, nach England und Frankreich, wodurch diese Länder von hettiaen Westwinden kcimgeiuchr werde», die sie mit der warmen Meeresluft überfluilien. Gewöhn lich ist dabei, wie z. B im Januar 1877, Rußland von einem Maximum uud sehr starker Kilt« besetzt, die sich «uh Osten allniälig mindert und daher mr Deuochland nach Lveuen hin abnehmende Abfälle des russischen Winter» bringt. Liegt da» Minimum gar in Norweger,, wie im December 1860, so wird der Winter ungewöhnlich mild und stark regnerisch: auch der November und December 1882 mit ihren unaushörlichcn Negenfluthe» werden dahin zu rechnen sein. Unser milder Winker gehört jedoch zu dem anderen Typus, der z. B. im December 1808 «n besonderem Maße auftrat, da die Durchschnittstemperatur jene- Monat« in Pari» 6 Grad über der normalen lag, wie nn jetzigen Winter säst in ganz West» europa während de» December» und Januars. Bcrade dieser zweite Typu» milder Winter ist auch so recht geeignet, die Unzuverlässigkeit der alten barometrischen Wetterregel offenbar zu machen und zu erklären, gleichzeitig aber auch die Grundlage der modernen Meteorologie, die Wirkung der Lufdruck- Bcriheilung, in da« hellste Licht zu stellen. Während der längste» Zeit diese« Winter» herrscht« im größten The ke von West- und Mitteleuropu hoher Barometerstand, der »ach der alten Wetterregel Helle», heitere» Wetter und im Winter strenge Kälte un Gefolge haben sollt«, während im direkten Begentheil trüber Himmel und milde» Wetter nur hie und da einmal von gelindem Frost unter» brachen wnrde. Betrachtet man die täglichen Iiobarenkartcn diese- Winter» oder die gesammelten Telegramme über den Barometer» stand, welche die Seewarlr täglich veröffentlicht, lo wird man sich darüber nicht verwundern. Allerdings herrschte bei unS säst sei» Anfang Deeembcr mit kurzen Unterbrechungen ein hoher Luftdruck, aber durchaus nicht im Maximum, denn der Luftdruck nahm nach verschiedenen Richtungen von unserer Gegend au- noch erheblich zu, und insbesondere nach Südwesten bin; die Station ISle d'Aix im äußersten Eütwesten Frankreichs batte durchgängig den höchsten Barometerstand. Ist es hiernach auffallend, daß im ganzen Duner Eüdwrst» »nd Westwinde vorherrschten, die un» die warme, feuchte Meeresluft de« iildlichen OceanS zusührken, dadurch das Writcr mild und trübe erhtellen und manchmal starke Regengüsse mit sich brachten? Zwar lag die Gefahr einer strengen Winrerperwüe »st nahe genug; oft war die Zunahme de» LusldrinkS nur nach der einen Südwesi- seiie und zuweilen nur sehr schwach vorhanden; ein geringes Falle» de» Barometer» in der biSkatflchen Ecke und — der strenge Herrscher war bei unS eingezogen. Manchmal hatte er sich schon aus seinem Liebling-Platze, der bayerischen Hochebene, niedergelasseu und Frost rou 6—8 Grad erzeugt, aber da brachen stets au» dem Atlantischen Ocean westlich von Irland Eyklonen mit ihren Lustdruckmiuima über Nordcuropa herein, riese» stürmische oder schwache Sud- und Südwksttvuide hervor, die den bösen Gast in seine Hcimalh, de» kalte» Weltraum, vertriebe». Auch am 6. Februar lag die Gefahr sehr nabe: in I-Ie d'Aix stand da» Barometer «in wenig niedriger al- in Deutschland — Pan«, Karlsruhe und Mibiimen hotten leichten Frost, aber da« fortgesetzte langsame Falle» deS Barometer« seit gestern zeigt eine schwache Devressio» im Norden an, die den Wimer nicht zur Ausbildung gelangen läßt. Ob da» jo sortgeht, wer ver» mog c- z„ sage»? Man niuß die Möglichkeit eine« Winter« vom erste» TupuS inimcrhi» noch zugebeo, obwohl dieselbe mitzunehmender Eonnenkrast fortwährend geringer wird. Eine Kälieperiode vom dritten Typu», ein nordatlantischer Achneewinter, wird gerade durch die Druckverhältniffe noch wahr» scheinlich, da dieser durch Verschiebung de» Maximums ia den nord» atlantischen Ocea» entstcdt. Gewöhnlich finde! bieielbe im Frühling statt und wirkt besonder» be, den FrükjahrSsröstcn mit. Offenbar ist aber in dieser ganze» Zeit eine Kraft wirksam, die da« Maxnnuni nach Norde» auSzubreiten strebt; wie könnte sonst in Südsraukreity so hoher Lustdruck herrschen? Wenn sich nun zu dieser speciell wir!- sanien Krall bei veraimahende!,' Frühling noch die allgemeine Kraft gesellt, die da» Maximum jede» Jahr nach Norden verlegt, also im März, so könnte in diesem Jahr die Verlegung schon zu dieser Ze-l eintrelcn und noch Kälte mit Schnee verursachen. Auch die Sonnen, sleckentkeorie spricht sür einen solchen Nachwinter, da nach dieser in -uner »elergaugSzeir di' Wetlcrcharaklere in buntem Wechicl auj- lrelen, wodurch auch tür »nS nach langer Milde ein Winteransall große Wahischettilichkeit gewinnl und wir gleiches Schicksal Mit alleii Ländern der nördlichen gemäßigten Zone hätten, nämlich alle Wintersorten in einem Semester zu erleben." Ltran'.lrerüitbtr Nedactnir Heinrich Nhse I» ?«>»>>«. flllr tl» Mli,>!-Ia<v>a Lh«a 1tr»ii>i«r Or. O«c»r Paitt in «eivll«. Volksuiirthschastliches. Ml« für diese» Th eil bestimmten Sendungen sind zu richte» au den verantwortlichen Redacteur desselben G. V. Lo»e ia Leipzig. L . Februar 0. Februar Ostpreußen . . , 106'/. 108'/, Mecklenburger . . , 203 203'/. Werra .... 102.20 103 Galflier . ... 126 V. 126'/, Oesterreickische Nocdwest . 311'/, 30?'/, Elbetl'albann . . S68'/, ÄS'/. Dux Bot>ensach . . . , 144 143.26 Gotthard.... , 98". 101'/. Schweizer Central , , 08.80 9t!.90 1880?!'Russen , . , 72'/, 72',. Rnijijcke Noten. . , 197',. 107'/. Ungarische Goldreuie , 76'/. 76'i. Italiener.... , 93'/. !t2«,. Laura , 112 112'/. Dortmunder. . . . . '82 82',. Sitzung der Handelskammer Vorläufiger Bericht. * Leiprtir. 11. Februar. Der Vorsitzende, Herr vr. Wachs- muth, begrüßt vor Eintritt in die Tagesordnung da« neu ein» getretene Mitglied, Herrn Herrmaiin, welcher seinen Dank sür die aus ibn gefallene Wahl auSspiickit. In die Commission zur Be» rathnng deS Elster»Elbe»Eanal» wird alS dritte« Mitglied seiten» der Kammer Herr Thienie nnd al» Stellvertreter de- Herrn Schnoor, in dess-n Eigenschaft als Mitglied deS Eisen» b ibiiratbeS, Herr Hehdenreich gewählt. Die Eingabe der Firma Fuchs L Kunalh in Plagwitz, die B-ieitlgung der überflüssigen HSs- lick keilSsoi mcln in der kaiislnanmlchen CorreSpondenz betreffend, wird an einen AuSschtiß verwiesen. Eine Eingabe der Firma Berger L W:rth hier, die Beichleunigung des Briesverkchr» zwilchen Leipzig und Berlin betreffend, wird dnrch die seiten« der Kammer bez. durch deren Mitglied, Herrn Schnoor, in dieser Angelegenheit selbstständig gkthancn und hoffentlich nicht erfolglosen Schritte als erledigt erllärl. Aus dem Berichte des Herrn Schnoor über die jüngsten Sitzungen de? königl. sächsischen EisenbakinratheS und deS kömgl. preußische» Bezirks-Eisenbahnrathe» zu Erfurt ist Folgendes hervorzuheben: In Leipzig wird demnächst seitens der Eisciihahndirection in Erfurt ei» Auskunstsbureau errichtet, wo das Publicum Auskunft über Tarisfrage» rc. erhält. Den Vorschlägen behufs Beseitigung des WagenmangelS in den Monaten October- Deceinber Kar der preußische Vrrkebrsminister Berücksichtigung zu- a-sichert. Der Personenzug 2 Uhr Nachmittag? von Leipzig nach Berlin soll derart beschleunigt werden, daß er bereits 5'/, Uhr in Berlin eintrifft, wodurch ermöglicht wird, daß die mit diesem Zuge beförderten Briefe in Berlin noch bestellt werden. Nach einer Mit» «Heilung des Herrn Ministers ist beabsichtigt, für ganz Preußen Nackik-Eilgüterziige einzunchken. Tic Anträge der Leipziger Handelskammer in Bezug auf die Herabsetzung der Lokalgütertarise durch den sächsischen StaatSeisenbohiicn und die Gleichstellung der Expedition», gebühren mit den gleichen Gebühren in Preuße» sind von der Generaldirection in Dresden angenommen worden, und e» soll der io abgeänderte Tarif am 1. April d. I. in da» Leben treten. In Betreff de? Artikel» ..Papier" ist unter Zustimmung der königl. General direction ein der Tariflommission de» Verein» veulscher Eisenbahn» Verwaltungen zu unterbreitender Antrag beschlossen worden, wonach dieserArtikel und ebenso „Pappe" in Specialtaris 1 verletzt werden; eia zweiter Antrag mit gleicher Tendenz, der mit 11 gegen 6 Stimmen Ge nehmigung sand, betrifft be« Artikel „Spirit»»". In Bezug hieraus hat der Herr Generaldirector der SteatSdahnen die Erklärung ab gegeben, daß Nohspiritu» und rectificirtcr Spiritus in einer Taris- classe verbleiben müßten. In Folge Reueiuleguug eines Courier» zuge» zwischen Berlin und Dresden vi» Dresden ist beabsichtigt, den Eourierzng au» Leipzig 9 Uhr 10 Min. Bormittag» bereit» um 8 Uhr 26 Min. abzusertigcn und den jetzt 8 Udr 10 Min. 'Nach, mittags aus Dresden abgehenden Zug künltig erst 7 Uhr SO Min. Abend« abgeh«» zu lassen, so daß er Anschluß an den Zug 10 Uhr Abends nach Magdeburg erhält. In Bezug auf die vom königl. Ministerium de» Innern zur Begutachtung vorgelegten Grundzüge sür ein Unsallvcr- sicherung-gese- tritt di« Kammer der von ihrem Ausschuß für HandelSaesetzgebungSsragen vorgeschlagenen Erklärung bei, deren hauvlsächlichster Satz lautet: Die Handelskammer erkennt tn den jüngst veröffrntlichten Grnnd- zügen für den Entwurf eine» Gesetze- Über die Unfallversicherung der Arbeiter eine wesentliche Verdes,erung gegenüber den früheren, auf diesen Gegenstand bezüglichen Gesetzentwürsen und erachtet die selben al« eine geeignete Unterlage sür die Lösung dieser Frage, umsomehr, al« durch da« inzwischen erlassene Krankrnversicheruag»- Besetz die Ausgabe wesentlich vereinfacht ist. In«besondere erklärt sich dl« Handelskammer damit einverstanden, daß zu Trägern der Versicherung VerusSgenoffenschaslen auSersehea sind, deren Gestaltung zunächst dem Vorgehen der vetheiligte» über» lasten ist, und welche die EntschädigungSbeträge im Wege der jähr lichen Umlage auszubringen haben. Ohne weiter aus Einzelheiten einzugehen, hüll die Kammer eine Abänderung b,z. Ergänzung der Grundzüge in einigen Punkte» sür geboten; so erscheint ihr die gänzlich« Ausschließung gewisser gadrck- betriebe von der VersicherungSvflicht al» nich' zutreffend, und im Interesse der gedeihlichen Wirksamkeit de« Gesetze« erachtet sie e« sür unerläßlich, die ver,sicherten Arbeiter mit einem, wenn auch geringen Lntheil« zu de» Beiträgen heranzuziehen. Vie Vergeudung von Pferdedünger und die Strakenreinignng. Der Artikel „Torsftr»«-Düuger" in Nr. 38 diese« Blattet sagt sehr richtig: „ES ist ökonomisch nicht,» rechtseNigeu, wenn jährlich viele Millione» Mari für künstliche Düngemittel m da« Ausland gehe«, »ährend da» Inland durch Verwendung der viele Tausend Quadrat-Kilometer deckenden Torflager den reichsten Ersatz an DiiUgsioss hat." Einsender TiescS schlieyr sich dem voll und ganz an. Eci.e andere, Staunen erregende Lhatsache ist der Umsiiiub, daß der sftck'toffreiche Pseededünger auf den öffentliche!! Straßen unverwcrtbcl vkizette't weiden darf. Die Pferde geben annähernd 60 Proc. der Trockensubstanz de- genossenen FutOr? in Gestalt von Exkrementen wieder von sich und zwar weniger im Stall, al' während der Arbeit aus der Straße; »isolge besten bildet der Pserdemift ihcil? in frischem. 'Heils in vcr- roltetein Zustande den Haiipivestandlbeil ins Llraßei'.schmntzcs, 76-00 Proc. desselben. Leider haben diese Kolhmasicn wenig Duiigwerth mehr, da durch Regen, Sonne oder Wind die kräftigst?:! Dungstoffe bereits verloren gegangen sind. Frischer, nicht ausgelaugt r Pierdeiiiist aber ist sehr werthvoll, er tritt ebenbürtig in die Reibe mit manch n Guano- und künstlichen Düngerarle», tür welche »ach Pros. Maercker's Berechnung in Preußen allein 60 Millionen Mark jährlich verausgabt werden. Nsimnt e? da nicht Wunder, diesen werthvoflen. natürlichen Dung» stoß >o wenig beachtet zu scbcn, um so mehr, als in der Jetztzeit auS manche», krühcr mißachteten Kleinigkeiten großer Nutzen gezogen wird, da durch Sammeln von Cigarrciispitzen, alten Tmtenflaichen, gebrauchten Stahlfedern re. Geld gemacht wird, die Thräncn der Armen und Kranken zu trocknen; dennoch läßt man sich den viel größeren Nutzen entgehen, der au« der Gewinnung des frisch ge- sallenen PserdedüngcrS und auS dessen rationeller Verwendung sich ergebe» muß! Der Grund, warum der Dünger nicht aufgesammelt wurde, lft't wobl darin, daß mau keine geeignete Vorrichtung dasür kannte. Diesem Mangel ist letzt dnrch da« deutsche Reich-Patent Nr. 21.028 abgevolsen. I» höchst einfacher, wenig anffalleiider Weile wird der Misr direct am Pferde ausgesangen und in einen unter dem Wagen be findlichen, wenig sichtbaren Sammelbehälter geleitet, worin der Ammoniak gebunden, also geruchlos gemacht wird. Die so behandelten Pserdeexeremelike würden ihren vollen Dung- werih behalten und unsere-lecker zu reicheren Erträgnissen befähigen; die Straße» würden reiner werden, der Koth bei Rcgenwetler ver schwinden; auch würden die Droschkenplätz« nicht mehr in io un» angenehmer Weise die Najennerven aus sihr ftintcndes Dasein nus- mcrkiom machen. Warum baden wir e« nicht längst den Belgiern und Holländern nachgcmachl? Dort wird der Fahrknecht von seinem Herrn beauftragt, de» Mist sorgfältig zu sammeln vnd durch Unler- balten eines Eimers sich der ausgeworsene» Kolhmassc» zn sichern. Von den aus diese Weise gewonnenen Tungmasscn bekommt der Knecht gewiss« Procenle und Herr und Diener stehen sich gut dabei. Wenn aber der gesamntte Mist der die Straße» vassircnde» Pferde auf dem Pflaster liegen bleibt, bis der Kekrlag hcran- kommt, dann zersetzt er sich in der Zwischenzeit; er wird zertreten, zerfahren und zu Staub zerrieben. Ein anderer Tbcil wird durch Regen tn die Kanäle gespült und muß für thcure- Geld als Schleußenschlamm wieder enisernt werden. Ein dritter Th-il wird durch unsere Stieselsohlen, Pserdehufe re. zwilchen die Pflaster» sugen und unter da« Pflaster gedrängt, den Untergrund i» hohem Grad« verunreinigend. Durch nnchsolgenden Regen werden die zwischen den Pflastersugen befindlichen Kothmassen erweicht, sic blühen sich aus uud treten naturgemäß wieder an die Oberfläche, um dort, vereint mit den zu Staub zerriebenen Mistatomen, ,enen Straßenkoth zu bilden, über welchen so viel geklagt wird. Auch oa» enerqische Kehren erweist sich machtlos gegen viele Calamität, denn die Kotlmiasieu werden tn den Pflastersugen mit großer Zähigkeit zurückgebalten. Gründlich kann hier nur da« Eine Helsen — Ber- hindcrung der Beschmutzung. Dies« Verhinderung wäre sehr leicht durch obligatorische Sinsüb- rung der Düiiger-Auisänger für solche« Fuhrwerk, da« sich längere Zeit auf den Straßen auidält, also sür alle Droschken »nd Lastsubr» werke zu erreichen. Die Anschasi'ungskoste» betragen 3.60—7 .Sk und die den Kutschern auserlegte Mühe erstreckt sich aus da« täglich ein» di« zweimalig« Ausschütten de« Sammelbehälter«; die Ausgaben sür da» Steinigen der Straßen jedoch würden sich um ein Bedeutendes niedriger stellen all jetzt und nicht nur der Stadtverwaltung, son» der» auch jedem einzelnen Hausbesitzer zu Gute kommen. Dieie Frage hier öffentlich in Anregung z» bringen, ist der Zweck dieier Zeilen; weiß der eine oder andere Leser geeignetere Mittel zur Be seitigung der durch den Schmutz »nd Staub hervorgerusene» Lala- mitäl, so wird durch allseitig« Beleuchtung der Angelegenheit sicher schließlich da» Beste getroffen werden. Keinensall» dürite jedoch da» Einsammein de« Dünger» sür die Landwirthschast außer Acht ge» lassen werden, besonder« wenn gleichzeitig solch ungemeine Vortheile für dir Städte damit verbunden sind. X. Die Waarenausfuhr aus Sachsen nach den Vereinigten Staaten. Bon Pros. M. Dtezmann in Chemnitz. (Nachdruck untersagt.) (Fortsetzung.) Unter di« Webwaare« waren im Obigen die Ga rne mit eingerechnet morden. Bo» diesen erscheinen di« banmwolleneu sei» Iadren regelmäßig in de» Listen zwar nicht de« Berliner GeneialconiiilatS, wohl aber d«S Chemnitzer Lonsulat«; in den erster«» Liften sind sie 187S/80 unter „Kaffee" ger-then, 1680/81 unter die baumwollenen Waaren eingerechnet, 1881/82 sind sie, wie früher erwähnt, ganz verschwunden und erst 1862/83 werden sie besonder« genannt. Es sind Strickgarne au« einer bekannten großen Spinnerei ,n der Um- gegen» von Chemnitz. Ihr Werth betrug in den letzten 4 Jahren ra. 60,000 bi« 60,000 Mark jährlich. — Gefärbte» Kammgarn wird ganz vereinzelt im Jahr 1882/83 mit 116,000 Mark a!« Lre«dner Exportartikel ansgesührt; »d dasselbe sächsische« Fabrikat ist, mag dahingestellt bleiben. Baumwollene Webwaaren werden, abgesehen von den „Laiimwollivaaren" Leipzig«, die, wie oben ermähnt, den Wirk- »aare, zuzurechnen sind, ooa ke nem Consnlat in «schien ausaesührt. Lat»»» »ad halbleinen« Aaarrn erscheinen nnr bei Dr,»d«a »nd »mar mit ,07»« MStiM MMjM ISW/kS 0,„ 0« 1«. Mifl. Mark. Im ersten und lernen Jahre können noch ansehnlich« Meagen sib's lein, u „ „nd 0,«, Mill. Mark) sächsi'cher Leinen auch ia den Ha„s»siäd!,u legalisier worden sein. Ader schon ein so hoher Betrag der s -ci.'i schcnLeincnaursuqr wie der obige für 1881/82 und 1882/83 ist gar „iau rech. >vi!>rjch?inlict>. d» er einen den anderweitig bekannten Berhält- nisien nicht -.ntivrechenbeiNiiischwung rcpräieniiren würde. Für die Zeit rou 1872 bis 1878 hat die Dresdner Handelskammer den Urspruagtort der in Dresden zur Ausfuhr noch der Union decclarirten Waaren ernu'telt; al« den der L.-inenivaaren. deren Exvortwcrth i» diesen Jahren zwi'rden jährlich 43,000 uud 207,000 ,/l schwankte, gtebt sie nus'rlliger Weile nnsschließlnti GroßrShrsdorf an, so daß e« sich mn'.limaßlich uin Lander Handel» würde. Bon 1877 btt 1880 hielt sich der 'Ans rhrwerth zwisch-n 30,000 und 184,000 Mark, so daß kein: Acnderiing der früheren Verhältnisse onzunel.mev wäre. Die große Zunahme in den folgenden Jahren sucht aber auch die Dretduer Koniiner durch äußere Gründe, wie veränderte Robriciruaa >e„ zu erklären. Wahrscheinlich handelt e» sich, wenn nicht um schlesische-, so um Sst-rreichischee. Fabrikat, das aus deutsche Nechuung versendet werden ist. Denn nach der Statistik der Bereinigten Staaten siad r» österreichischen Leinenwaare» in den vom 1. Juli ab laufender» Rechnungsjahren in der Union direct uvd indirekt eiugeaangen IRVDll Ik«B1 U8I.N2 für l... 0,,, 0,» Mill. Mark. (Neuere Ausweise liege» noch nicht vor.) Die» würde emen Rückgang anzeigen, der auch nach den Klagen der deutschen Leinrnindiiiiriellen über die zunehmende Coacvrrrnz Böhmens im Exportgeschäft nickt wahrscheinlich ist. Da die im Loui'ularjahr 18,3,80 (vom 1. October lausend) au» Hamborg ans- gegangenen Lclncnwaarcn sür 0.,, Millionen Mark sehr wohl im flscalischen Rech-mngsjci'ar 1880 8t in Anrerika eingekommen sein können, io würde sich bei Einrechnung desjenigen Theilr« der Dresdner Legolisirungen, der den mutsimesüchen Betrag des sächsische» Exportes von höchsten» etwa 0„ Millionen Mark über schreitet, der österreichische Export in den fraglichen Jahre» «ms je e:wa 1„ bis 1„ Millionen Mark stellen. Mehr K'arhett läßt sich über den größten Tßril der «olleven »nd halbwollenen Waaren gewirrnen, die in Sachsen zur Ausfuhr d'Narirl worden sind. Allerdings führen die Liste» des Gencralconjnlalö Berlin derartige Waaren mir in Leipzig und Dresden an. Aber ans Chemnitz, einmal in unbedeutendem Bettag auch aus Dresden, sind Kleiderstosse, Siückwaarrn und Damaste ausgegangen, die so gut wie ausschließlich hierher ge» hören. ES sind die ganz- nnd halbwollenen Kleiderstoffe von Glaucha»»Meerane und die ganz überwiegend wollenen oder halb» wollenen Möbelstoffe von Chemnitz. Die letzteren sind im Jahre 1880/81 vom Chemnitzer Consulat als „Tapezierwaaren" (Updol- ->«rz' xaml», bezeichnet und vom Berliner Generalconlulat unter „Vermachtes" gerechnet worden. Da in Gera »nd Glauchau erst sei! kürzerer Zeit Agemure» bestehen n»d der Export von Tuch nur in einzelne» Jahre» besonders angegeben wird, so läßt sich nur folgende Ncbcrjicht zusammenstellen, die aber zur Beurthcilung wohl genügen wird. INMDl r«I«2 IM2.M AuS Chemnitz, Möbelstoffe 0„, Kleiderstoffe rc. 3,„ AuS Leipzig. Geraer Kleiderstoffe — Luche 0^, Anderes 1,^ A«S Dresden: Tuche / — Andere» >0,^ 0.» Mill. Mark ü.,, » - 2.»» » - 0, 7 8 7 ^" Die Chemnitzer Möbelstoffe stammen zum allergrößten Theil auS der Stadt Ehemniv selbst, wo ihl« Fabrikation jetzt die Haupt» bcsckasligung der Weberei bildet. Der Werth der Gesammtpro- ducitoii ist nicht genau bekannt, wird aber mit jährlich 10 Mill. Mark schwerlich zu hoch geschätzt sein, so daß also der Export nach den Vereinigten Staaten nur eine» verhält»,simaßig kleinen Theil ab sorbier. Von den Kleiderstoffen wurden 1882,83, dem ersten Jahre des Bestehe»» der Glaiichoucr Agentur, 2,§, Mill. Mark bei letzterer legalisier, nur 6tt>>10 -öl in Chemnitz selbst. Der angegebene Betrag ist sür die ProdiirlionSi.imakett des Glruchaii-Meeraner Bezirke», die, wenn auch mit lehr zw'i elbaster Sicherkeil, auf circa 60 bil 80 Mill. Mark jährlich geschätzt zu werden pflegt, nicht von grvßer Bedeutung. In Leipzig nehmen nach dem Obigen die überwiegend ein farbigen wollenen Daincnkleidcrstoffe von Gera »Greiz die erste Stelle ein. Ruch sür diese Slädte ist der Absatz nach der Union nur von untergeordneter Wichtigkeit, denn die Gcraer Webereien produciren letzt nach dem letzten Be richt der dortigen Handelskammer ca. 36 Mill. Mark jähr lich, und Greiz hat etwa ebensoviel Webstühle wie Gera. Die übrigen in Leipzig lega'.isirtcii wollene» und halbwollenen Stoffe sind Tuche. Plüsche, Decken und die mannigsaltigen Sendungen de» Leipziger EomniiffionshandelS. Die in Dresden deelarirteu Waaren endlich stammten nach den bis 1877 reichenden Ermittelungen der Dresdner Handelskammer ausschließlich aus Camenz, so daß e« sich um Tuche handeln würde. Den seit 1882 ungewöhnlich hohen Be trag de« Exportes sucht die Kammer durch veränderte Rubricirung x. zu erklären. Wahrscheinlich aber beziehen sich diese neueren Leaali- sirnngen aus schlesische Tuche, die auch nach dem Bericht der Görlitzer Handelskammer für 1881 nenerdmg« in den Bereinigten Staaten gesteigerten Absatz finden. Als letzte Art von Webwaaren erscheint 1879/80 und 1880/81 Samm« und Plüsch von Dresden mit relp. 43.000 und 3000 Mark, ein Artikel, der schon in mehreren Vorjahren ausgetreten war. ES ist hierunter aller Wabrscheinlichkeit nach nicht Baumwollsainmt von HainSberg-Denben. sondern Seidensainmt einer in Dresden domici- lirie». aber am-wäris sabririrenden Firma zn verstehen vnd da« Aushören de» Ervoriet in den letzten Jahren wohl durch Aenderung des Legalisaiionsvrte« zu erkläre». Die vorstehend besprochenen Garne nud Webwaaren sind e„ dem Er»mt n -olgenbei Weise beihrillgt
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