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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.02.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188402054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840205
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840205
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-02
- Tag 1884-02-05
-
Monat
1884-02
-
Jahr
1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.02.1884
- Autor
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Grschedrt tLgltch früh 6'/, Uhr. Lekctio» >nL Lrortitiiu Johaaues-afle 33. Sffrrchünn-kll -er Lrtttti»»: vormittags 10—13 Uhr. Nachmittags 5—6 Uhr. gsr dt, Nt<i»-d! eu>»k)»,dier «»»»lcriu», »»Hl »u sik»,ca«, »>chi »ertuldUch, Aunahmi »er für »ie »r»ftf,I«e»»« Rummrr bestimmten Inserate a» Wochentagen bi» 3 Uhr Nachmittag«, an «an».«,» Festtagen früh »i«'/,» Uhr. 3n -en Filialen für 3ns.-Ln»ah«e: Ott« Klemm, Universität-straß« 31, L«»t< Lischt, Katharinenstraß« 18, v. nur bis '/.» vhr Mp)igtrTaBlatt Anzeiger. vrga» für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Auflage 18,IS« Ldonaemeat«»rri» viertel,. 4'/, Mt. iacl. vrinaerial» b KU. durch die Post bezogen k ML Jede »inzelae Nummer 30 Vt- Lelegrremvlar 10 Bl. Gebthre» für rrtrabeilaaen ahne Kastbeiörderung 8» KU »tl voftbrsörderung 48 KL Intdrate Sgespaltme Petit-eile 20 Pf. Größere Schriften laut »nierem Preis- dcrzeickniß. Tabellarischer u.Ziffernia» nach höher» Paris. tleclamen unter -e« Redactis«»krich die Lvaltzrüe ü0 Pi. Inserat« sind Nets an die «rprbttia» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prnevamenmiio oder durch Post- Nachnahme. 3«. Amtlicher Theil. Vkkannlmrchmlg. Di« Anfertigung und Anltefernna von «0« g»H- eiseruea Wafservrrschlnffrn zu den städtischen Schleußeu. bauten sollen an einen Unternehmer in Accord vergeben werden. Die Bedingungen und Zeichnungen ftir die Lieferung liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, RathßanS, ll. Etage. Zimmer Nr. K, u«S und können daselbst eingefehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Biefernng gußeiserner Waffer»erschl«-r»hrr" versehen ebendaselbst und zwar bi» zum 13. Februar d. Ä. Nachmittag- 5 Uhr einzurcicheu. Leipzig, am 23. Januar 1884. DrS Rath- der Stadt Leipzig Strapeadmadepatattm» Hoh-Auctwll. Vitttlvo-d, den «. Februar o.. sollen von vor mittag« 9 Ubr an aus dem diesjährigen Mittelwaldschlage in, Forstreviere Rosenthal an der sogenannten Leutzscher Linie, dicht au der Walvstraßenbrück« IS Rmtr. Eicken-Rutzschette, l53 » Eicken- 8 . Buchen« 10 . Rüster». > Brenuscheite 2 » MaSholder 8 » Linden- 3 - Weiden- und ea. 130 Stück klein gemachte Stockdmljhanfe« unter den öffentlich anSkängcnken Bedingungen und «egen sofortige Baarzahlung »ach dem Meistgebote verkauft werden. Zusammenkunft: an der Waldstraßenbrücke. Leipzig, am 23. Januar >884. De» Rath» Aorst-Depntatto». Hslz-Auctio«. Areitag, de« 4! Aebrnar o. sollen von vor« mittag« v Itdr an im Forstreviere Connewitz auf dem Mittel waldfchlage n> Abth. 31 178 Nmtr. Eichen- r 1 - Ahorn- I S « Rastern, und s Dr-»«fche1t- I - Ellern. 1 unter den öffentlich auShängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung nach dein Meistgrbot verkauft werden. Zusammenkunft: Ans dem Schlage in der Conne- witzer Linie, oberhalb der Rövclbrücke. Leipzig, am 1. Februar 1884. DrS Raths Aorfk-Drputatiou. Vekanutmachung. Nach den Messungen des Herrn Geh. Rath Prof. vr. Kolbe betrug die Leuchtkraft de» städtischen Leuchtgase« im Monat Januar d. I. bei stündlichem Consnm von 150 Liter da« l6'/, sacke von der der NormalwachSkcrze. Sein speci fische« Gewicht war 0.47. Leipzig, den 4. Februar 1884. DeS RathS Deputation zur Gasanstalt. Eewcrbrkammer zu Leipzig. Freitag. Sen 8. ds. Mt«. Nachmittag S Uhr veffentlichc Plenarsitzung tm Kammerlseale. Tagesordnung: 1) Ausschußbericht über den Gesetzentwurf, betreffend die Unfall Versicherung für Arbeiter. Event. 2) Ausschußbericht über den eingegangenen Antrag, die Anfertigung eine- Normalstatuts für freie HiljScaffen betreffend. Leipzig, den 5. Februar 1884. D. A. Oehler, vors. Herzog» S. vcrstkigersllg. TsnuerStag. de» 7. Februar l. I.. «»« 1« Ahr Var» mittags an sollen im Auctionslocale des hiesige» Amtsgericht» eine gritzerc Auzahl brffcrer Nutzbau«- «utz «atzaasut- mßbel, worunter sich eine Plü-ch- »nd eine Ripsgarnitur befinden iugleichen Federbetten, Matratzen, Tepruch«, Regulateure, Spiegel, elu« Stutzuhr, ein Kronleuchter. Nähmaschinen, eiue Ladentafel, eine Goldabkehrmaschine, ein Geldschrank, eine Partie Seife, ferner 2000 Exemvlare des Werke- „Luther in Wort und Bild", 12 Bände lkstockhaus' Lonver'alionSlexikon. 14.700 Bände über Gabelsberger'sch« Stenographie, 1300 Bände, die Polizei- und Lteuerbestimmuugen über den Betrieb der Gab. und Lchankwirthschasten sowie de- Klein- haudel« mst geistigen Getränken betr., herausgegeben von Zauber Mb mehrere andere Werke zur Versteigerung gebracht werden. Leipzig, de» 30. Januar 1884. vielß, Gerlchtsvollzlrher. Freitag, den 8 Februar d I. von 10 Uhr vormittags U» gelangen im Grundstück Turnerstraße 18 verschiedene zum Vöckereibetriebe gehörige Gegenstände, alS: eiue Tetgthetlmafchine, eia Backtrog. Backiösser, Kuchenbleche. Backschüsieln u. s. w.» sowie ei» Labenbüffct, Zucker. Rosinen und Lltroaat zur Versteigerung. Leipzig, am 30. Januar 1884. Bleib, Gerichtsvollzieher. Realschule II. ilrdmmg zu Resdnitz. Aumeltzungen ueuer Schüler für Oster, erbittrt sich brr llnter- »eichuete Mittmoch, de« S. und Touuer-tag, bcu 7. Februar. Vormittags von S—12 und Nachmittag« von 3—5 Uhr. Da« lrtzte kckmlzeugniß, Geburtsschein (Tauszeugniß) und Impfschein sind mit indringen. Weitere Aaskimst zu ertheilen, ist jederzeit gern bereit Reudnitz» de» 7. Jannar 1884, vr. I. Heubuer. Dienstag dm 5. Februar 1884. Israelitische Rrligiausschale. Der Unterricht in der Religionsschule beginnt wieder «tttwoch. Heu 6. Februar 1884. Vr. «aldschmidt. Direktor. Holz-Auction. Auf de» Schlägen in den Abthrilungen 8, am Spaten und Wirth» chastsstreife» X, 13 am Fallenplan und dem Flügel lj, 22 am flüael X a» der Dahlener Reviergrrnze. LS am Flügel S und der Lansarr Straße, 38 an, Spaten und Flügel 6 und 47 in der Brummertelle und der Velgern scheu Straße bei Lauja, des Neu«, uttzer Faritrrvier« ausbcreitele 769 Stück buchene und birkene Deichseln, Armstücke, Langwagen und LeiterbSuine von 8—15 Eeulim. Oberstärke und S—5 Meter Länge, 422 . eich., buch. u. birk. Klötzer 1 ?,ntim Ober- 26 . „lene bergt. / Meterlänge ' und 7 Raummeter buchene Nutzscheite 'ollen Montag, drn 18. Februar tz. von früh 9 Uhr a» meistbietend gegen sofortige Bezahlung und unter den sonstigen, vor Beginn der Auktion bekannt zu gebenden Bedingungen versteigert werden. Versammlung und Geldetunahme im Schankhanse zam Reudnitz. Königliche« Forftrentamt Würze« und K-nigl. Fsrftrrdter- vcrwaltnng Reudnitz, am 1. Februar 1884. Bachman». Lomler. SirIWls - Vtlmnulmachung. Gestohlen wurden allhier enialterer Anzeige zufolge: t) eia visammuff mit brauiiseidencn, Fultcr und «in eben, solcher Pelzkragen, in einer mit grünem Popier überzogenen Muff, schachtel. au« einer Wohnung in Nr. 1 der Hainstraßc, in der Zeit vom 13. bis 20. vor. Mts.; 2) ei» Paar ziemlich neue Hosen von grün« »nd schwarzschmol- gestreistem Stoff, mit hellgestreiftem Bundsutter und gelbe» Knöpfen, aus einer Wohnung i» Nr. 5 der PeterSstraß«, vom 7. bis 27. vor. MtS.; 3) ei» vierglas, mit neusilbernem Deckel, daraus ein eiu- gravirt, sowie zwei alle Aahue», schwarz-weiß-roth und grün-weiß, mittelst Einbruchs aus einer Verkaufsbude am Leutzscher Wege, in der Nacht vom 26. zum 27. vor. Mts.; 4) ein braunIedrrneS Portemonnaie mit 6 ^l, in einem Thaler, einem Markstücke und kleiner Münze, sowie einem zerbrochenen Trauringe mit der Graviruug „O. LI. 1s. Kebr. 1870" und einem kleinen Taschcutalender für das Jabr 1884, aus einer Ankleidezellt im Soph e»bad, am 27. vor. Ml«. Vormittags; 5) ein Geldbeutel »oa grünem Leder, mit etwa 80 bis SO ^1, in zwei oder drei Doppelkronea, zwei Kronen, einem neue» Fünf markscheine und div. Si'bermünze, ous einem vsrkausslonlle b, Rr. 107 ter Berliner Straß«, am 28. vor. Mts.: ' 6) ein Paar getragene rind-lederne Stiefeletten mit Gummi» einsätzen und Doppelsohlen, au« der Fremdenstube einer Herberge in Nr. ?5 der Ulrichsgasst, am nämlichen Dag« Abends; 7) ein Paar graue Trelihoseu, in, Buude der Stempel 134. Regim. 9. Lomp., ein Paar blauwollene Strümpfe und ei» gelbes Taschentuch, mittelst Einbruchs aus einer Baubude in der Hauptmannstraße, in der Nacht vom 28. zum 29. vor. MtS.; 8s sechSundsünszig Stück Butter, auS einer Wanne, welche in der Flur des Hauses Petersstraße Nr. 20/21 gestanden hat, am 29. vor. MtS. Vormittags; 9) zwei neue braune Frane»-Filzröcke, von einem Geschäft«, locale in Nr. 9 der Kathaeinenstraste, wo dieselben zur Schau aus gehangen hatte», am nämlichen Tage Nachmittags; 10) ein Kästchen mit 100 Stück Eigarren, von einem Wagen 1» der Eutritzsch» Straße, an demselben Lage Abends; 11) ein Frauen-Paletot von starkem, dunkelbraanrarrirtem Stoff, der Kragen »nd die Ausschläge mit Plüsch besetzt, mit einer Reihe üdersponnener Knöpfe und Seitentaschrn mit Patten, au« dem Borsaal einer Wohnung in Nr. 52 der Albertstraßc, am 30. vor. MtS. Abends; 12) ein etwa 70 Lentimeter breiter und 50 Lentimeter hoher AuShöngekaften von schwarzgebeiztem Holze, mit einer Anzahl vcrildiedener Photographien, vor de», Grundstück Nr. 48 der Windmühlenstraße, am 31. vor. MtS. Abends; 13) ein Portemonnaie von schwarzem Leder mit gelbem Schlößchen, mit etwa 8 .st, in zwei Zweimarkstücken, zwei Mark stücken und kleiner Münze, sowie einem kleinen Schlüffel, mittelst Taschendiebstahls in der Petersstraße, zu der nämlichen Zeit; 14) zwei Paar getragene, dunkelcarrirte Stoffhoseu und ein Paar ehensolche von schwarzem Tach, au» den» Vorsaal einer Wohnung in Nr. 2 der Lützowstraße, innerhalb der letzten drei Woche»; 15) eia Portemonnaie von braunem Leder, mit Mcssingschlöß. chen mit etwa 2 ^ll, in kleiner Münze, zwei vatzebillrt« vom Fischer-Janungsbad« und einigen Nolizea, «ittelst Taschendieb« stahl« ln der Kochstraße, am 31. vor. Mt«. Nachmittags; 16) eine vnttermauu» von mittlerer Größe, mit ca. 40 Stücke» Butter, «Heils „Rittergut Xmwelndaiu", »Heils .Mttergnt Xlton- dain" gez. und drei weißen Vnttertächern. an« einem Hofranm« in Nr. SO der Burgstraße, am 2. dss. Mts. vormittags; 17) rin Geldtäschchen von braunem Leder mit gelbem Schlsß« chen mit 4 .X. in einem Zweimarkstücke und zwei Markstücken, einer alten silbernen Münze, zwei Ztther-Ldtelrtugen und einem Taschenkalender sur 1884, au« einer Werkstatt in Nr. Id der Dörrieustraße. am 26. vor. Mt«.; 18) ein Muff und eiue Boa von Feh (Fehrücken), ein schwarzer Schleier und ein sckiwarzes Torfet, au« einer Schlafkammer in Nr. 27 der Friedrickisstraße, am 1. dss. MtS. vormittag«: 19) ein Geltzbrief mit der Adresse „Lnaleneitr äe blüllar in voäemdaok", mit 330 >l, in drei Linhundertmarkscheinen, einem Zwanzigmarkschein« und zwei Fünsmarkscheinr», an einem Postscholter des Postamts Vll am Ranstädter Steinwege, am nämlichen Loge Nachmittags; 20) et» Porte»o»»ate von schwarze» Leber, mit selbe» Schlößchen, mit 6 >g, in eine« Thaler, einem Zweimarkstücke n»d einem Markstücke, einem goldene» Trauringe, einer alte» silbernen Münze nnd einem '/„Loos der II. Elaste der 105. köaigl. sächs. Landeslotterie Nr. 81,269 mittelst Taschendtebstahl« auf dem Marktplätze, am 2. dss. Mts. vormittag«; 21) eia dem in Nr. 5 der Hainstraße, vom 31. vor. Mt«, bi» 1. dks. Mt«.; 22) ein Manns-Aagnet von braunem, mit gelben Fäden durch, wirktrm Stoff, mit braunem Futter und zwei Reihen schwarzer, 21) e«a zweiräderiger ungestrichener Handwagen mit einer »» n eine» Baume angeschraubtea Eisenschieae, aus dem Hosranme aelbgefleckter Steinnus,knöpfe, sowie eine Weste von ebensolchem Stoff, ferner ein schwarzer Tuchrock, eine ebensolche Weste, «in Paar dunkelblaue Stoffhofe«, mit blauem Bundsutter, ein alter schwarzer Stoff rock, eine ebensolche Jacke, ein schwarzer runder Fllzhnt und drei bunte Taschentücher, mittelst Einbruch« au« einer Schlaffammer in Rr. 1—2 der Kl. Fleischergafse» am 2. bis. Mts. Nachmittags; 23) ein Sommerüberzleher von grünbrannem Slaff, mit braunem Atlassntter. verdeckter Batterie, einer Reihe Ichwarzüver sponnener Knöpfe, Beitentaschen mit Batten, einer linken Lnßeren und einer rechten inneren Vrnlttasche, au« dem vorsaol einer Woh nung in Nr. 5 der Kohlrastrag«, innerhakb der letzten 14 Tag«: 24) eine dreitheilige feingliederiae silberne Nhrtctte mit gol denem Schieber, ein goldener Siegelring, aus der Platte die Buch, staben 8. 2. eingravirt, ei» goldener Da«rn-Rt»g mit rothem Stein, einer desgleichen mit blauem Stein (drkeet), ein Haarring mit goldener Platte, daraus di» Buchstaben I,. 8. eingravirt. eine goldene seingliederige Mrbatston-Krtte mit einer kleinen Granat- 78. Jahrgang. kroch«» ferner eine zweitheilig« Halskette von rothe» Granaten, zwei preußische Sieg»«thaler vom Jahre 1870/71, rin neues Portemonnaie von braunem Leder, mit neusilbernem Bügel, eia grünseidener Geldbeutel mit Perlenstickerei, ca. 20 Stück Cigarren, Uns unbeschriebene vetbücher mit braunen Schalen und ein Loo« der Braunschweiaer Lotterie, mittelst Einbruch« au» einer Woh nung in Rr. 9 der Brüderstroße, in der Stacht vom 3. zum 4. dks. Mts.; 25) vier lebende Enten, theil« weiß-, theil» schwarz- nnd weiß- gefiedert und drei lebende schwarz- und weißgesieckte Kaninchen, mittelst Einbruch« aus einem Stalle eines Grundstücks in der Moltkestraß«, in der Nacht vom 2. zum 3. dss. Mts. Etwaige Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlenen Sachen ober den Thäter sind ungesäumt bei unserer Lriminal- Abtheilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, am 4. Februar 1884. Da» Polizei-Amt der Stadt Leipzig. Bretschneider. Kneschke. Nichtamtlicher Theil. Irredenlistische Interpellationen. * Wir hatten eist jüngst Gelegenheit, daraus biazuweisen, daß seit einigen Wocken die irreventistische Presse Italien« wieder völlig au- Rand und Band gerathen ist. Für Die. welche die Strömung der radikalen Jtalianissimi genau kennen, brauchen wir nicht erst binzuzufügen, daß der Lärm, den sie gegenwärtig in ihren Blättern erheben, abermals gegen Oesterreich gerichtet lst. Die sogenannte „historische Linke" im italienischen Parlamente und ihr Anhang außerhalb desselben lassen eben keine Gelegenheit dorübergehen, um nicht auS irgend einem Anlasse einen Zank mit Oesterreich, da« sie „historisch" hassen zu müssen glauben, vom Zaune zu brechen. Wir haben bereit« an anderer Stelle erwähnt, daß die Tödlung eine« italienischen Fischer«, Namen« Angela Padovani, in der dalmatischen Hafenstadt Spalato in der gesammten irre» denlistischen Presse Rom« und de« übrigen Italien große Staubwolken gegen Oesterreich ausgewirbell bat und am 2. Februar sogar Gegenstand einer JnkerpellationSbeantwortung seiten« de« Minister« de« Auswärtigen, Mancini, in der Kammer werden sollte. De« Falle« Padovani hat sich nämlich vor nngesähr zwolf Tagen der radikal« Abgeordnete Berlins be mächtigt ßsiio an, den Minister de« Auswärtigen die Frag« neste/U, Mer mrschloGem hä, Mb» di« Ermordung de« ltalicnischen Staatsbürger« Angel» Padovani in Hpaläto eine Untersuchung einzuleiten und gegebenen Falls von der österreichischen Regierung Genuatbnung zu verlangen. Bi« zur Stunde liegt an» Rom noch keine Nachricht über die JntcrpellationSbeantwortung Mancini'« vor. die, wie wir bereit« erwähnt, am Sonnabend erfolgt fein soll. Inzwischen versuchen die irredentotischen Blätter c»u« einem anderen Vor gänge Capital zu schlagen, der sich vor einigen Tagen in Triest ereignet bat, da« nun einmal »ach ihrer Ansicht durch aus zur Italin lidorü gehören soll. Seiten» der italienischen Blätter, nicht blo« der irreventistischen, wird der Vorgang in Triest folgendermaßen erzählt: Ein italienischer Unterthan, NamenS Michelo Bigra, seine« Zeichen« Barbier» in Triest wohnend, ist gelegentlich der Beisetzung de» Leichnam« Victor Emanuel'S »m Pantheon auch in Rom gewesen und hat da« Grab de« verstorbenen König« von Italien mit einem Kranze geschmückt. Nack Trieft zurückgekehrt, soll dort Bigra sofort verhaftet und in Untersuchung gezogen worden sein, weil er in Rom. wie die italienischen Blätter behaupten, an einer rrvokutionairen Kundgebung, brzirhungSweise an der Beisetzung der Leiche Victor Emanuel'S, Theil genommen habe. Man sollte e« kaum glauben, daß über diese Nach richt selbst solche italienische Journale in Alarm gerathen sind, die nickt zu den irredentistiscken zählen, sondern ernst genommen sein wollen, ja sogar für den Anschluß Italien« an da« deulsck-österrcichische Bündniß einaetreten sind. Bon den Triestcr Blättern wird natürlich der Grund der Verhaftung de« italienischen Barbier« Michelo Bigra wesend lich ander« angegeben. Da heißt es, Bigra ser in Triest stet« ein sehr eifriger Anhänger der radical-italienischen Partei gewesen und habe sich dort bereit« an verschiedenen irredentistischen Kundgebungen betheiliat. Während seine« Aufenthalt- in Rom sei er tbatsächlich mit mehreren revo« lntionairen Agitatoren in Verbindung getreten und habe von diesen gewisse Aufträge erhalten, die sich auf die Unterstützung der irredentistischen Bewegung in Triest bezogen. Al« aus Grund dieser amtlich festgestellten Thatsachen »ach der Rück kehr Mickrlo vigra'S nach Triest bei diesem eine polizeiliche Durchsuchung stattgesunden, habe dies« zur Beschlagnahm« hochverräthcrischcr Druckschriften sowie anderer Papiere revo- lutionairrn Inhalt« geführt, welche die Verhaftung Vigra'S nickt allein veranlagten, sondern diese gesetzlich auch voll, ständig gerechtfertigt haben. Bon dieser sachlichen Begründung der halbamtlichen TriesterBlätter, (eine officielle steht freilich noch au«,) will aber der größte Theil der italienischen Presse nicht« wissen. Tie Organe der Herren Eri-pi, Nicotera. Baccarini sowie der gestimmten historischen Linken benutzen vielmehr im Vereine mit den über ganz Italien zahlreich verbreiteten Blättern der rrpublikamsch-socialistischen Agitation die ver- ßastung Nigra'« zu neuen, überau« heftigen Angriffen und Drohungen gegen Oesterreich, ja wenn man die seit etwa zwei Wockew in den genannten Blättern erscheinenden Artikel liest, so sollte man glauben, die grsammte Irredenta Hab« wirklich beschlossen, demnächst wegen der Verhaftung Vigra'S irgend ein wahnwitzige« eevolutionaire« Unternehmen gegen Triest in Scene zu setzen. Die Auslassungen der Organe der historischen Linken und der übrigen Radikale« find gar nicht wiederzuaeben, weil fie da« Maß de« gewöhn lichsten publicistisckeit Anstande« weit überschreiten. Nur so viel mag hier erwähnt werden, daß im Parlamente seiten« der historischen Linken bezüglich der Verhaftung Vigra'S in Triest gleichfalls eine Interpellation de« Minister« de« Aus wärtigen, Herrn Mancini. in Aussicht steht. Wa» die Tvdtunz de» italienischen Fischer« Padovani in Spalato betrifft, so hat e« sich bereit« zweifellos herauSae- stellt, daß dieser sonst allerdina« bedauerlich« Zwischenfall mit Politik gar nicht» zu schaffen hat. Der PvNzeidiener, welcher den Fischer am Hafen von Spalato erschcffrn, wurde sofort verhaftet und die gerichtliche Untersuchung über den ganzen Vorgang ist gegenwärtig in vollem Gange. Ran sollte also glauben, daß die österreichischen Behörde» in Spalato Alle« aethan, wa« im vorliegenden Falle überhaupt zu thun war. Davon nimmt aber selbstverständlich die irre« dentistiscke Presse Italien« keinerlei Notiz und benutzt den Vorgang nur dazu, um zu behaupten, die Ge hässigkeit der Oesterreich« und ihrer Regierung gegen da« italienische Element in Dalmatien habe bereit« einen solchen Grad erreicht, daß dsrt die Italiener ihre« Leben« nickt mebr sicher feien. Wer den Faiiali-mu» de« iereden- tistischen Pöbel« in Italien au« eigener Wahrnehmung kennt, wird unschwer die Wirkung begreifen, welche jene Hetzartikel gegen Oesterreich bervorgebrackt haben. Hoffentlich wird aber die Beantwortung der beiten Interpellationen seiten« de» Minister« de« Auswärtigen die Vorgänge in Spalato und Triest sachlich völlig klarstellen und dadurch dem neuesten irredentistischen Skandale in der italienischen Kammer und Presse da« erwünschte Ende bereiten. Leipzig, 5. Februar 1884. * Zur varlamentarifchen Lage wird uns au» Berlin gescvrieben: .,Da« preußische Abgeordneten- ha u« ist seit dem 20. November versammelt und es verlohnt sich wohl einmal in Betracht zu ziehen, wa» seitdem aeleistet worden ist. Der Etat ist allerding« rin gute« Stück gefördert, doch wird er sicherlich vor Ente Februar unmöglich fertig gestellt werden. Unter den anderen Vorlagen, welche be sonder-wichtig sind, nehmen die Steuergesetze drn ersten Rang ein. Die Generaldebatten der Borlagen sind vorüber, diese sind an eine Commission verwiesen, und obgleich täglich neben den Plenarsitzungen mehrere CommissionSsitznnaen stattfinden, obgleich auch die Steuercommission sehr fleißig gearbeitet hat, ist »au über den tz. 3 de« Einkommensteuer gesetze« noch nicht hinau«gekommen. Der tz. 2, welcher die Besteuerung der Aktiengesellschaften fordert, ist. Wie wir zur Zeit gemeldet, in der Commission gefallen. Ieht stecht der tz. 4 zur DiScussiou, welcher von den Steuerbefreiungen handelt. Hier geben die im Gesetz vorgefchlagenen Gteuer- desreiuugen für die ehemal« reich«unmittelbaren Fürsten »nd Grafen zu einer großen Debatte Anlaß. E« macht in der Thal einen eigrnthümlichen Eindruck, daß gerade die reichsten Leute steuerfrei bleiben sollen, wo doch der socialpolitisch« Charakter der Steuerresormgesetze so sehr Hervorgehoden wird, wo e« doch so sehr betont wird, daß die höchsten Eiunahmeu zu höherer Steuer herangezogeu werden sollen, «m die niederen Einnahmen- zu intlaste». Bo» liberaler Geil« wird den» o»tz Ver Steuererlaß für die hohe» «d wichen Her«, »ochk«ckli» bekämpft, «, iß «»Mission an« sünfi-Rttgtieder« von d« SSeum gewählt Word««, welche d,e bestehende« RochtStitel soll, nach denen den Reich«unmittelbaren ein etwaiger Steuer erlaß verbürgt ist; diese sollen selbstverständlich respeetirt werde«. Im Urbnge» aber dürste e« wohl auch von den Vertretern de« Eentrum« nicht gebilligt werden könne«, daß die reichsten Leute steuerfrei au«gehen. Der tz. 4 fordert be kanntlich auch den Erlaß der dritten und vierten Steuerstnse. Auch in der letzten Sitzung bereichnete der Finanzmiuiper von Scholz diesen Erlaß al« unbedingt erforderlich und hob wiederholt hervor, daß für die Regierung da« Gesetz ohne diese« Erlaß unannehmbar sei. Die Vertreter aller Parteien sprachen fick gegen den vorgeschlagenen Erlaß auS, und »nr für den eventuellen Fall, daß da» Gesetz an diesem Puncte scheitern könnte, stellten die Freiconservativen und Conser- vativen für später eine Zustimmung in Aussicht. I« «ehr die Berathung vorschreitet, um so mehr schwindet die Aus sicht, daß au« den Steuervorlagen etwa« all« Lheile Befriedigende« zu Stande gebracht wird. — In der IagdordnungScommission wird ebenfalls fleißig gearbeitet, doch auch hier sind schou mehrere Beschlüsse de« Herren hauses nicht nur abgeändert, sondern auch gänzlich ge« striche» worden. An ein Zustandekommen dieser Vorlage glaubt man in parlamentarischen Kreisen ebenfalls nicht. Die Seumdär- bahnvorlag« wird genehmigt werden — wenigsten« etwas für die Session, welche im Urbrigen an Arbeit hinter keiner anderen z«rückstehen wird, an Erfolg aber sich höchst unfrucht bar erweisrn dürfte. In der Budgetcommission sind »och zahlreich« Eapitel, sowie ihr überwiesene Petitionen zu erledigen; außerdem arbeiten eine Menge Specialcommisfiouen» deren Berichte noch ausslehen. Die Berechnung der .Post", daß wir mit dem EultuSetat am Dienstag fertig werden können, ist unhaltbar, es dürste wohl noch die ganze Woche zu diesem Zwecke erforderlich sein, da wir mit den Univer sitäten noch nicht zu End« find und da« ganze Bolksschul- unterricht«weseu noch zur Berathung kommt. Die national» liberale Partei betheiliat sich in, Plenum und in den Eom- missionon mit Eifer an der Förderung der Geschäfte, und daß sie im Plenum de« zahlreichen Anzapfungen de« Eentrum« gegenüber sich ruhiger verhält, al« es von Seiten der Conservativen geschieht, dürste nicht blo« zur Förderung der Geschäfte dettragen. sondern auch zur Klärung der Lage im Allgemeinen. Die gemäßigten Liberalen haben e« oft genug betont, daß fie die Grundsätze der sogenannten Falschen Gesetzgebung sür rich tig halten und an ihnen nicht rütteln wollen — unbeschadet der Aushebung von Schivicnqkeireu und Unklarheiten und der Milderung von Härten. Diese« nochmal» zu wiederhole« baden sie keinen Anlaß, noch weniger aber sich an einer Arbeit zu belheiligeo, di« vielleicht die Principien der Euitur- kompfgeletze in Frage stellen würde. Sobald die Regierung ein ztelbewußte« Vorgehen erkennen läßt, wird sie die national- liberale Partei stet- an ihrer Seile finden. Niemals aber «erden wir de» Ultramontaura Hils« leisten, nur e« zum Schaden de» Ganze» wiederholt von konservativ»» Seil« ge schehen ist." * Da»! punct wesen«. Mil dem Herbst desselben sind all- schon errichteten deutsche» Truppenkvrper in ihre Vervollständigung von 3 aktiven, 4 Reserve« und 5 Lankwehrjahrgängen «in- getreten. Betroffen sind hiervon 148 Infanterie- und 93 Cavallerie-Regimenter. Die volle krieg-mäßige Ausstellung diese« Theile« der deutschen Armee kann damit von jetzt ab sofort b« jeder Geleacnbelt erfolgen Die volle, etat-mäßig« Kriegsstärke de« deutschen Heeres wird in neueren veröftent- lichuugen zu 1,282.500 Mann mit 2996 Feldgeschütze« an gegeben. wovon 675,000 Mann mit 2040 Geschützen aus die aktive Feldarmee, 246,000 Maun mit 144 Ge schützen auf die ürsatztruppen und 36 l.000 Mau« mit 5l2 Geschützen aus die Besatzung«- und Feld»Reserve- I truppen enisallen. Es umsaffen diese Zahlrnangabe» irdock I nur die activen Truppenkörper der st-b-nden Armee, d« seit I lS71 einen Znwach« von 14 Insanterieregimrnter» u»d 4si La» letztverflossene Jahr bietet einen wichtigen Abschluß in der Entwickelung de« deutschen Heer- S. Mit dem Herbst desselben sind all- schon voa 1871
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