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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188312083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18831208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18831208
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-12
- Tag 1883-12-08
-
Monat
1883-12
-
Jahr
1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1883
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6220 Kauf zu nehmen. Bevor nuu also die geoinntr oberstt Regierung«, behörde zu dem ganzen Projekt Stellung nehmen und in dir näheren Erörterungen rintreten kann, ob und unter welchen Bedingungea die Conccssion zu den, Unternehmen ertheilt und die Benutzung ösfentlicher und bezw. fi-calischer Straßen silr daffelbe gestattet werden kann, hat das königl. Finanzministerium den Unternehmern anheim zu gebe», zunächst aut Beseitigung der ablehnenden Haltung des RatheS der Stadt Leipzig hinzuwirken und dessen Genehmigung zur Benutzung der städtischen Straßen herbeizuführeu. *— «eich»»«»». Aus die sür da» Jahr 1883 sestznsetzend« Dividende der ReichSdankantheile wird vom IS. d. M. ab eine zweite halbjährliche Abschlagszahlung von 2'/« Proc. oder 67 .4l SO -C für den Dividendenschein Nr. 8 bei der hiesigen ReichSbauk- hauptstelle ersolgen (vcrgl. die amtliche Bekanntmachung des Reich-- kauzlerS au der Spitze der gegenwärtigen Nummer). Ui Planen, 6. December. Der soeben erschienene Geschäfts bericht der hiesigen Actievbr auerei aus da» Geschäftsjahr 1882,83 conftutirt, daß noch kein Jahr für das Braugewerbe so mißlich war wie da» vergangene. Die Gerste war mißr-Ihe», der Hopfen unge- wSlmtich thcuer, und nur der Umstand, daß die Brauerei noch größer« Hopsenvorräih« vom vergangenen Jahre hotte, ließ e« mög lich erscheinen, da- Bier zum bisherigen Preise abzugeben und eia immerhin erfreuliche- Betrieböresullat zu erzielen. Für 20,316,33 dl Bier wurde» 3S6.073.74 und sür verkaufte Brauabiälle ,c. noch 11,595.71 -41 vereinnahmt. Dieser Gesammteinuahme von 367.669.45^1 stehen 28S.37S.41 ^l Ausgaben gegenüber, so daß ein Ueberschuß von 82,394.04 ^l verbleibt. Dieter soll mit 41,704.04 zu Ab schreibungen rc. verwendet und mit 40.S00 -St als Dividende vrr- thrilt werden. Es entsallen aus eine Aktie 27 >1 oder 9 Proc.. di« vom 13. December ab bei Herrn Bankier Steinhäuser erhoben werden können. Zwei Häuser in der Stadt sind behuls Sicherung de- BierabsatzeS sür die Brauerei erworben worden. Die Bilanz begleicht sich mit 973,532.88 X ff" Tr kSve», 7. December. Der bisherige kaufmännisch« Direk tor des Häuichener Steinkohle nbau-Verrin-, Herr P. Kanitz, l,at in einer in Nr. 341 des Leipziger Tageblattes zum Abdruck gelangten sog. „Berichtigung" behauptet, unsere Mitthei- lungcn über seine Entlassung »nb die Vorgänge, welche dieselbe veranlaßten, seien „vollständig erdichtet". Der lauteren und reinen Wahrheit gemäß haben wir dem gegenüber zu constatiren, daß wir lediglich über THatsachen berichtet haben» von denen wir durch den Nachfolger des Herrn P. Kanitz, den jetzigen kaufmännischen Direktor de- Hänicheuer SteinkohlcnbauvereinS, Herrn C. H. Koch, Kcnntuiß erlangten. Um uns über die betreffs der Entlassung de- Herrn Kanitz umgehenden Gerüchte geiianestenS zu informire», begaben wir unS am 1. dieses Monats in das Bureau deS Hänicheuer Strin- kohlenwerkS und dort wurde »nS genau DaS mitgetheilt, was wir in Nr. 337 des Leipziger Tageblattes berichteten. Der neue Direktor Herr E. H. Koch (früher langiätiriger Calsirer des Unternehmen-) hat unS, unter Vorlegung des betreffende» ZeituugSblatteS, ausdrücklich gesagt, daß die in Nr. 323 de- „Dresdner Anzeigers" vom 19. November dieseSJahrech in der vierten Beilage unter der Rubrik „AuS dem Gerichls- saale" besprochene Hauptverhandlung in Sachen Kanitz gegen Hoffman» die eigentliche Veranlassung dazu gegeben habe, die Repräsentanz de- Unternehmens in andere Hände za legen. Der Inhalt unseres Be- richtS über jene Hauplverhandlung ist actcnmißig und kann nicht wegdiSputirt werden. Dem angedrohten Strafantrage de- Herrn Kanitz können wir daher mit größter Seelenruhe entgegensehrn. Im Uebrigcn haben wir noch zu bemerke», daß der Gegner des Herrn Kanitz in jenem Processe, rc. Hosfinann, im Dresdner Adreßbuch S. 160 als „Bergdircctor a. D." aufgeführt ist. s An« Thüringen, 6. December. Die zwischen den Be» »altungSorgancn der Nordhauser«.Erfurter Bahn und der königl. Eisenbahndirection zu Erfurt «ach lSngeren Bor- Verhandlungen getroffenen Vereinbarungen, betreffend die Ueber- »ahme des gelammten Bahnhofsdienstes zu Erfurt durch di« StaatSbahnverwaltung, baden biS zur Stunde die Genehmigung de« Ministeriums der östentlichen Arbeite» noch nicht erhalten; der Herr Minister hat vielmehr bezüglich einer Anzahl der zu Staude gekommene» Stipnlationen, von denen er oiiiümnit, daß damit die Interessen der Nordhausen-Erfurter Eiscubahngeiellschaft mehr als diejenigen des königl. EisenbahnfiscuS gewahrt seien, noch eine weitere Klarlegung gefordert. Im klebrige» sind die VerwaltungS- organe der Nordhausen-Ersurter Balm der Ansicht, daß der schließ lich perfect werdende Vertrag einer Generalversammlung der Actio- naire nicht zur Genehmigung unterbreitet zu werden braucht, «u dieser Hinsicht vielmehr die Beschlüsse de» BerwaltuugkratheS ge- nügrn. —Nach den vorläufigen Ermittelungen über dieNovembcr- Eiunahme der Nordhausen-Ersurter Bahn, die sich abermals günstig gestaltet hat, ist laut uns von unterrichteter Seite gewordener Mitthcilnng an der Bertheilung einer Dividende von in minim» S Procent sür die Stamm-Prioritäten selbst dann nicht mehr zu zweifeln, wenn der Monat December mit einem kleinen Miau- ab- ichließen sollte. 1k Eisenach, 6. December. Hinsichtlich des EisenbahnprojecteS Eiseuach-Crenzburg-Eschwcgc hat der Ausschuß des hiesigen Berwaltuiigsbezirks nach erstattetem Vertrage iu Anerkennung. daß die Ausführung des gedachten Projekts sür die Hebung und Be lebung der Berkehrsverbältnifse der hierbei betheiligtcn diesseitigen Orte von hoher, wirthschastlicher Bed ittung ist, sür dessen Durch führung sein große« Jnteresie ausgesprochen und die Förderung des Unternehmens inö Auge gefaßt. — Nach mehrfache» Erhebungen ist der Umbau des hiesigen Bahnhofs in Aussicht genommen, das Empsangsgebände soll verändert und vergrößert und der Perron aus der Thüringer Seite mit einem Schutzdach versehen werden. *— LebenSverficherungSbank für Deutschland in Gotha. — Stand: Anfang December 1883. — Versichert waren 62,040 Personen mit 439,658,1X>0 Neu beantragt wurden im vorigen Monat 476 Versicherungen über 3,508000 -41 und zum Abschluß gelangten 433 Versickerungen über 3.090,!XX) -4- Die Zahl der augeineldeten Sterbesälle betrug 120 mit 785,700.41 Versicherungs summe. — Im Ganzen sind seit Beginn diese- Jahres, also in ll Monaten, 5460 Bersichernugen über 40,008,400 Summe be antragt und 4797 neue Versicherungen über 35,017,800 -41 ab- geschlossen worden. Sterbefälle wurden in der gleichen Zeit 1131 inst 6.760,l>00 Versicherungssumme angcmcldet. Der Bankfonds beträgt jetzt ca. 114,100,000 >/i Die Uebcrschüsse werden voll und nnverlürzt an die Versicherten als Dividende zurückgewährt. Ja diesem Jahre beträgt die Dividende 43 Proc ent der JahreS- pckimie und im nächste» Jahre wird sich dieselbe aus 44 Procent lelansen. " Berlin, 6. December. In der gestrige» Sitzung der Eisen. bahn-Commissioa reserirtc der Abg. v. E>>n«rn über den Ueber- gaug deS Oberschlesischen EisenbahimnternehiiienS aus den Staat, Abg. Letocha über di« Rechte-Oder-llscr-Eisenbahn. Die Verträge über beide Bahnen wurden nach ihren einzelnen Para graphen zur DiScussion gcstellt und ohne Abstimmung in erster Lesung angenommen. *— Die VundcSrathS-AuSschüffe lür Handel und Verkehr haben bei dem BundeSrath« in einigen 90 Dunctea Abänderungen de» amtlichen WaareavcrzeichnisseS zum Zolltarif und eine Reihe von Bestimmungen, betreffend die zolffccie Ablassung von Petroleum sür andere gewerbliche Zwecke als die zu Leuchtöl- und Lcuchlgassabrikation, mit der Maßgabe beantragt, daß diese Abände rungen und Bestimmungen vom 1. Januar 1884 ab in Kraft treten. Die Bestimmungen über die gedachte zollfreie Ablassung von Petro- l-nni lauten im Wesentlichen wie folgt: Die obersten Landcssimmzbehörden sind ermächtigt: ». de» Palnikcrnöl- und Gummisabriken, sowie sden knochenentsettungs- Anstalten sür dasjenige Petroleum unter 790 DichtigkeitSgrodcu, welcher dieselben zur Extraction deS PalmkernöiS, beziehungsweise zur Lösung deS Kautschuks oder Entfettung der Knoche» ver wenden, sowie b. den Petroleum - Raffinerien und den mit der Destillirung von Petroleum, welches zur Herstellung der er- weislich in das Ausland auSgcsührlen oder an zum zollfreien Bezüge von Petroleum berechtigte geiverbliche Anlagen ab- gesetzlen Petrolcum-Destillale unter 790 TichligkeitSgraden der- wendet worden ist, — Zollsreiheit zu gewähren. Diese Be günstigung ist nur aus jederzriligen Widerrus und nur solche» gewerblichen Anlagen zuziigestehen, deren Inhaber den mit der Controle beauftragten Beamten die Einsicht der kausmäanisch ge- führten Bücher und die Controle de» Betriebes während deffelben jederzeit gestatten und über den Bezug, die Verarbeitung und de» Vertrieb des Petroleum-, bezw. der Destillate au« solchem so genau Buch führen, daß mit Hilfe der betreffenden, gehörig zu belegenden Abschreibungen, welche den revidirende« Beamten aus Erfordern jederzeit vorgelegt werden müssen, dir Ordnungsmäßig- keit deS Betriebes sofort geprüft werden kann. Tie DichtigkeitS- grade des Petroleums, bezw. der Petroleumsdestillatc sind mittelst Auel amtlich beglaubigten Aräometer- sestzustellen. An die Gewährung der einzelnen Begünstigungen ist nun eine Reihe von Bedingungen geknüpft, welche sich ans die Zollanmeldung beziehen und selbstverständlich alle denkbaren Caulekeii enthalt», um etwaigen Mißbrauch des Zollnachlasses sernzuhalten. Außerdem find ober auch noch iveiter erforderliche Bedingungen und Loutrolen den „obersten LandeSfiaanzbehördrn" überlasten. *— Zur Branntweinsteuerfrage veröffentlicht Herr von Kardorss mit Bezug aus den bekannte» Vorschlag des Fürsten Hotzseldt in der „Post" eine Erklärung, in der es heißt: / 1) Eine erhöhte Spiritusbefteuerung ist meine« Er- «chten» dt« Borbebtuguug, oh», «elch» all« Pläne aas Er« höhuug de« indirekten Steueraufkommen« au« Bicr, Tabak rc. gar keine Aussicht haben, eine Majorität im Reichstage zu ge- Winne». 2) Eine mäßige Erhöhung der Maischsteuer, verbunden mit einer Revision unserer Steuerrückvergütung-sätze, halte ich um bet- willen für die unbedenklichste Form dieser Steuererhöhung, weil meiner Ausfassung nach die langjährige Stagnation unserer SpirituS' ervortzissern vorwiegend den Stillstand, resp. den Rückgang unsere» Brennereigewerbe« verschuldet und beispielshalber eine Erhöhnng der Maischsteuer um 10 oder 20 Procrut auch gleichzeitig eo ipoo die Erhöhung der Steuerrückvergütung um 10, resp. 20 Procent herbeisühren und dadurch dem deutsche» Spiritus die Möglichkeit eröffnen würde, mit deu hohe» Exportprämien RuylandS, England«, Oesterreich« erfolgreich aus dem Weltmärkte zu concucriren. 3) Gegen eiue jede Lausomsteuer Hab« ich da« Bedenken, 1. daß sie zur Fabrikatsteuer hiuüberleitrn würde, deren Einführung sür die geringen, aus Kartossclbau angewiejenen Baden unserer östlichen Provinzen verhängnißooll werden müßte — weuu man nicht etwa zu dem complicirte» Systeme greisen wollte, da« Fabrikat aus Kartoffeln verschiedenartig von dem Fabrikat au« Getreide, Melasse,c. zu besteuern; 2. daß sie den Lonsum ein schränken würde, wo- au» ethische» und moralischen Gründen gewiß erstrebenSwenh wäre, aber ohne entsprechende Erhöhung der Exportprämien, welch« de» Absatz uach dem AuSlaode zu ver mehre» vermöchten, mit Sicherheit eine schwere Schädigung de» ohnehi» darniederliegeuden Breuuereigcwcrbc« nach sich ziehe» müßte. Dazu bemerkt die „Nat.-Ztg.": Herr v. Kardorff verlangt daun eine Enquete, gegen die nichts einzuweodeu wäre, wenn sie bester eingerichtet ivürde, als die über die Zuckerbesteueruug. Sehr be denklich ist, daß Herr v> Kardorff, wenn auch verclaasulirt, al» ei» Argument gegen eine Eonsumstrner auführt, sie könne — da» SchuapStrinken einschränken. *— In dem preußischen StaatSbauShaltS-Etot pro 1884/85 sind auch die Mittel für die Errichtung einer Maschiuiften- jchule in Flcu-burg auSgeworsen. Die Eröffnung dieser Uuter- richtS-Anstalt wird in den Kreisen unserer Rhederei und Handels marine mit großer Sympathie begrüßt werden. Bei der stetig aa- wachsendeu Zahl unserer Dampserslotte steigt auch die Nachfrage nach Maschinisten, namentlich solchen 1. und 2. Elaste, indeß da- Angebot von Arbeitskräften dieser Art mit dem hervortretenden Bedarf keineswegs gleichen Schritt hält. Man wird diesen Mangel an Maschinisten der höheren Cloffen dem Umstande zuschreibeu müssen, daß die große Mehrzahl der SchiffSmaschiniften sich all dem gewöhnlichen Arbeilerstande ergänzt, der in seiner Jugend keine andcre Bildung als diejenige unserer Volksschulen genossen hat. Bislang fehlte es nun dieser Kategorie von SchifsSprrional säst a» jeder Gelegenheit, sich durch theoretische Fortbildung diejenigen Kenntnisse und Fähigkeiten anzueignen, welche sür die Maschinisten- Prüfung der beide» oberen Elasten erfordert werden. Dicjem Mangel abzohelfe», soll eben die neuprojectirte Maschinistenschule in FlenS- bürg dienen, und darf man annehmen, daß dem Institute leiten der nüchstinlcressirten Kreise die eutsprecheude Förderung zu Theil werden wird. *— Folgen der Verstaatlichung der Swinemünder asenbahn. Die königl. Eisenbahadirection Berlin batte in diesem ahre ein Project zur Erweiterung der erfahrung-mäßig unzuläng- lichen Gleisanlagen der Swinemünder Hafenbahn ausgestellt. Gegen dasselbe hatte die königl. Wasserbouinspection in Swinemüade ein- gewendet, daß ihr dadurch die Aussicht aus den Fenstern ihrer Geschäftszimmer entzogen werden würde. Wie aus einem kürzlich veröffentlichten Schreibe» des Minister- der öffentliche» Arbeiten an d,e Vorsteher der Stettiner Kaufmannschaft erhellt, hat der Herr Minister ungeachtet jene- Widerspruchs die sofortige Ausführung de- ProjecteS angeordner. Dies ist. wie S sein sollte; die Sache hat indeß eiue nicht unintcrcslante Vorge schichte, welch« durch eine seiner Zeit veröffentlichte Eingabe de« Stettiner BorsteheraiiiteS an den Minister der öffentlichen Arbeiten auch in weiteren Kreisen bekannt geworden ist. Als die Stettiner Bahn noch Privatbahn war, hat sich nämlich da- damalige Direktorium derselben schon bemüht, der längst erkannten Unzuläng. lichkeit der Hafenbahn dadurch abzuhelse», daß es die Erlaubniß zur Einrichtung einer zweiten Verladestelle erbat. Seine Bemühungen lcheiierten jedoch an dcm hartnäckigen Widerspruch der königlichen Regierung zu Stettin. Wie bei den Verhandlungen in dieser Au- gelegenheit betont wurde, glaubte die königliche Regierung annehmiu zu dürfen, daß der Hafenbahnhos dem zu erwartenden Verkehr aus lange Zeit genügen würde, und bestritt selbst da- Bedürsniß einer Ausweichcsielle ans der Hafenbahn, gestattete dann aber die Anlage eines kurzen Nebengleises in der Nähe de« HauptzollamtS. Gegen die Anlage des von der Eisenbahnvcrwaltung projcctirlen und von den Interessenten lebhaft gewünschten längeren Nebengleise- vor der Wosscrbaulnjpeetion und dem Schifffahrt-Hause wurde geltend gemacht, daß an dieser Stelle niemals Verladungen würden gestattet werden können, weil dadurch der freie Ueberblick über den Hasen von den genannten Gebäuden aus beeinträchtigt, und der freie Verkehr zwischen diesen und dem Bollwerk gestört werden würde. Hat nun in der Tbat dasselbe, an sich ganz gering fügige Bedenken einer vom Berkehrsminister abhängigen Behörde bleischwer gewogen, so lange es der Privatbahn, seder- leicht aber, sobald es der Staatsbahn -Verwaltung eingeworsen wurde? Jedenfalls sollten doch bei Bcurthcilung deS Privatbahn- wesens in Preußen charakteristische Züge dieser Art nicht unberück- sichligl bleiben. (H. B.-H.) *— Zucker-Export-Statistik. AuS dem deutschen Reiche wurden bis Mitte November d. I. exvortirt: 356,760 Ctr. rasfinirter und 2,292,310 Ctr. Roh-Zucker: dazu Export per zweite Hälfte November d. I. 94,260 Ctr. rasfinirter und 917,840 Ctr. Roh-Zucker, giebt in Summa bis Ende November d. I. 451,020 Ctr. rasfinirten und .3,210,150 Ctr. Roh-Zucker oder znsoinmen in Rohzickcrwerth: 3,773,925 Ctr. — Dagegen betrug der Export bis Ende November 1882 427,130 Ctr. rasfinirter und 2,737,860 Etr. Roh-Zucker oder zusammen in Rohzuckcrwerth: 3,271.772 Ctr. Sonach Mehrexport per Ende November d. I. 502,153 Ctr. . *- Ab gemuckt! - Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: „Mit unserer nculichen Besprechung de- Hildcbrand'schen BucheS: „Die Theorie des Geldes" sind wir augenscheinlich der Eitelkeit (iücl) eines bimetallistischen Müazg elehrten hart zu nahe getreten. Ein langer Schmerzensschrei, den er in Folge dessen in der „Ber liner Börsen-Zeiiung" veröffentlicht, gipfelt in dcm Wunsche, daß der Artikel doch „gehörig dcsavouiri" werde» möge. Was eigentlich deSavouirt werden soll: ob die Ihatsachc, daß Hildcbrand sein Buch geschrieben, ob der Inhalt deffelben, ob unsere Bemerkung, daß die Fachmänner dem Buch- näher treten mögen — können wir an dern „Schmerzensschrei" nicht entziffern. Vielleicht ist man an der Adresse des letzteren im Erraihcn glücklicher". *— Zu den Couponprocesjeu gegen österreichische Bahnen. Im Lause der vorigen und diese» Jahres wnrdc eine Reihe von Wagen der Elisabethbahn bei der königl. Eisenbahn- direction in Frankfurt a. M. aus Grund von Eouponprocesse» be- schlagnahmt. Die betr. Eisenbahndirection verweigerte indeß die Herausgabe der Wagen behnss Versteigerung. Wie nun die „Fr. Ztg." schreibt, hat jetzt daS Reichsgericht die erfolgte Be- schlagnahme für rechiSgiltig erklärt und demgemäß die Eisenbahn- direction zur Herausgabe der Wagen verurtheilt. *— ES werden weiter folgende Dividendenschätzungeu nach Augabe der betr. Verwaltungen bekannt: ..Nationalbank sür Deutsch land" 6 Proc. gegen 6'/, Proc. im Borjahr, „Westphälische Bank" 5 Proc. wie im Boejahr, „Getreidemaklerbonk" 9 bis 10 Proc. gegen 14 Pro«., „Obrrlausitzer Bank" 6 Proc. gegen 6'/, Proc., „Braun- schweig-Haunoversche Hypothekenbank" 5 Proc. wie im Vorjahr, „Hamburger Hypothekenbank" 5*/, Proc., wie im Borjahr, „War schauer Discontobank" 9*/, bi« 10 Proc. gegen 10 Proc.. „Ant- werpcner Eentralbank" 6 Proc wie im Borjahr. „Deutsche Asphalt- Gesellschaft" 4 Proc. gegen 3'<« Proc., „Oranienburger Lhemisch« Fabrik", Stammactien 0 gegen 2 Proc., Prioritäten 4 gegen 5 Proc., „Spinnerei Borwärt«" 8 Proc. wie im Vorjahr, „Hamburger Straßenbahn" 4 Pror. wie im Borjahr. Zeitz, 6. December. Ln« den Verhandlungen über die pro- jectirte Bahnlinie Zeitz-Großheringen mit der Direction drr „Nordhausen4krsarter Bahn" theilte in der jüngsten Stadtverordneten- Versammlung drr Vorsitzende mit, daß zwar die stattgehadten Er- Mittelungen über dos Terrain kein günstiges Resultat ergeben hätten, da« Proiect jedoch noch »tcht ansgegebru worden sei. G Kaffei, 6. December. In unserem Regierungsbezirke schießen jetzt die Zuckerfabriken, mit deren Gründung man der Land- wirthschaft nachhaltig ouszuhelsen glaubt, wie Pilze au« der Erde hervor. Auf dir Fabrik in Niederhone folgten bald diejenigen in Wabern und Hünfeld, und jetzt ist ein gleiche» Project sürEschwege drr Reolistcung nahe. Die Commission zur Borberathung drr Sta tuten einer Eschweger Fabrik ha» ihre Arbeit bereit« vollende» und wird den Entwurf einer aus den 15. d. M. einberusenen General versammlung zur Genehmigung vorlege«. Such im Kreise Role». bürg reg» man sich, um dort eiue Zuckerfabrik zu erbauen, und Wa den nordwestlichsten Theil de» Regierungsbezirks betriff», so ist die dortige Landwirthschast für die Fabrik in Marburg engagirt. Ob dieser sür unseren Boden relativ lehr beträchtliche Rübenbau sür die Dauer günstige Resultate geben wird, muß abgewartet werden. *— Die nur sür den Güterverkehr bestimmte normaljpurigc Saermdakbah» Eisern.Siege« » «»1. Leer«»»» ar. »räsfnel worden. Die Houptftreckc Eiiern-Eiserseld-Sirgen ist 9.6 Kilo«, lang, die Abzweigung nach Reinhold Forst« 0.6 Kilom., dir Ab- zweigung nack, Hain (Hainer Hütte) 2.0 Kilom. Der DirectiouSsitz drr neuen Bahn befindet sich in Siegen. —r. Osnadrück. 6. December. Ueber die gegenwörtige Lage der projectirten Bahn von Osnabrück über Rothenfelde nach Bieleseld können wir Folgendes berichten: Die zu bauende Bahn- strecke von 47.3 Kilom. ist fast zu gleichen Theilen halb hannövcrijches, halb westfälisches Gebiet. DaS wensälische Loniitä hat sich nun bereit erklärt, die vom Staate geforderten 3000 » per Kilom. Bahnlänge ebensowohl für westsälischrS, als auch hannöverische» Gebiet zu zahlen und außerdem aoch den zum Bau »ölhigen Grund und Boden, währead daS hanuöverische Comilt nur de» Landbedars zum Bau im hannöverijcheu Gebiet liesern soll, uach ungesährer Ueberlchlagung eine Summe von circa 200,000 Diese Kosten hat man nuu >u 200 Aulheile zerlegt, je einer zu 1000 ^4 gerechnet. 113 dieser Antheile haben Betheiligtc au- dem Amte Iburg über- »ommen, während mau hoffte, dag die andern 8? Theile von den Werken Georg-marienhütte und OSnabrücker Eisen- und Stahlwerk, sowie von der Stadt Osnabrück übernommen würden. Jedoch haben beide Werke den Antrag zurückgewieseu, aber unter dcr Bedingung, daß gewisse Rücksichten bei Ansage der Bahn genommen würden, eiue Summe von 50,000 zur Verfügung gestellt: auch die Stadt Osnabrück hat die Ueberuahm« von 37 Anihcilen ebenfalls abgelehnt und 37,000 >1 als Beitrag angeboten. So ist denn wrstsälischerseitS die Sache vollständig geordnet und hannöverischerseit« nach Verzichten der beiden Werke a»s die bedingten Rücksichten, die vom weftsälischen Lomitö gestellte» 3000 >l per Kilom. und daS Capital zum Boden- ankaus vorhanden, jedoch nur der Losten sür den Grund erwerb als Antheile gezeichnet. So darf man wohl hoffen, daß bei solch günstiger Sachlage da» Project baldigst zur Ansjührung gelaugt. *— Mn 1. December er. hat die Eröffnung der 9.45 Kilom. laugen Eisenbahn Blarikeurse-Wedel stattgefunden. An der neuen Strecke befinden sich die Zwischenhaltepuncte Sülldors und Riffen. Die Bahn wird secuudair betrieben uud findet gegenwärtig nur Personen- und Milchverkehr aus derselben statt. *— Germania, LebenSversicherungS.Gesellschaft zu Stettin. Im November wurden neue Bersich-ruugea abgeschlossen 902 über 2,972,886 Capital, bi« Ende November 9024 Ver sicherungen über 27,704,008 » Capital und 51,350 ^l jährliche Reute auf das Leben vo» 8871 Personen. Nach Abzug aller durch Tod uad bei Lebzeiten Ausgeschiedenen blieben am 1. December 1883 versichert 136.121 Personen mit 281,410,204 ^1 Capital und 340,502 jährlicher Rente. Vom schlesischen Eise», und Metallmarkt. Einem Berichte der. „Schics. Zig." zufolge zeigte der Roheisenmarkt eine abwartende Haltung. Die Verhandlungen, welche sowohl innerhalb de» ProüuctioilSdistrictS als auch »ach auswärts stattsanden, sind aus öftere Abschlüsse zurückzusührcn. Nur vereinzelt kam eS zu größeren Abschlüssen, bei welchen eS sich jedoch zumeist noch um Anlieferungen per 1883 handelte. Die Preise sür PuddlingS-Roh- eisen wurden in jüngster Zeit zu 5.75—5.80 >k, für Gießerei-Roh eisen IheilS ä 6.50 X. theil« L 6.60 ^l, bessere Marken 6.75 .4! (srei Wagen ab Hochofen) notirt. Der Mctallmarkt war ruhiger wie in den Vorwoche». Rohzink ist zum Theil im Preise gewichen und notirt 29.30 -/L bis 29 40 frei Wagen ab BreSlau. *— Die Lage der Lothringer Eisenindustrie hat sich nach der „Magd. Ztg." in den letzten Monaten sehr verschlimmert und eS ist auch wenig Hoffnung aus baldige Besserung vorhanden. Bei der geringen Nachfrage sind die Eisenpreise so gesunken, daß bereit» ein Theil der Werke ohne Gewinn zu arbeiten gezwungen ist. Dieselben sehen sich in Folge dessen genölhigt, abermals eine Herabsetzung der ArbeiiSlühne vorzunchinen. BeispielSweile haben die „Lothringer Eisenwerke" i» Ars eine allgemeine Lohnreduction von 10 Proc. und die Karper-Westermanu'schcn Werke eiue solche von 7 Proc. rintreten lasten. Einschränkung der Arbeitszeit und Arbeiterenllassungcn sind bereit» in Aussicht genommen. Noch un- günstiger scheint die Lage der sronzösischen Eisenindustrie im oberen Moselihal zu sein. Die Ucberproduclion aus der einen und die allgenieine GeschäftSslauheit aus der aiideren Seite hat dort eine solche Höhe erreicht, daß bereit- mit AuSblaien von Hochöfen be gonnen werden mußte. Auch zahlreiche Arbeitercntlassungen haben ftaitgcfunden. Ein Theil der brotlosen Arbeiter hat sich nach Lothringen gewendet, um, allerdings meist ohne Erfolg, entsprechende Beschäftigung zu suchen. *— Internationaler Eisenmarkt. Die Lage de» deulschen, belgftchen und franzüsiichen EisenmarkteS hat sich nicht gebessert. Die Preise zeigen überall Neigung zur Abschw ichung. AuS Amerika und England liegen Nachr-.chlcn vor, welche die Situation der dortigen Eisenindustrie in einem höchst ungünstigen Lichte erscheinen lassen. Die Roheisenpreise i» Amerika sind neuerlich um 1—2 Doll, per Tonne gefalle» und dies spricht wohl sür die Annahme, daß die seit längerer Zeit herrschende Depression am dortigen Eisenmarkt sich intensiver gestalt«. Dabei sind Benicbseinstelluiigen und Fallimente an der Tagesordnung. Tie Lage des österreichüch-nngarischen Eisen- und Stahlmarktes kann dagegen als eine befriedigende be zeichnet werde». R„S Franken. In Ebermannstadt hat sich zur Erlangung einer direkten Bahnverbindung zwischen Forchheim und Bayreuth >m Anschlüsse an die angestrebte Aischthalbahn ein Coinit« gebildet, welche- an alle betheiligten Districts- und Gemeinde- Vertreter, sowie sonstige Interessenten Einladungen zu einer berathenden Versammlung erlassen hat. — Der Ausschuß deS Districtsraths Bayreuth.Land hat vor wenig Tagen belchloffen, daß der District sich an der Grunderwcrbung sür die Bahn Forch- heim-Bayreuth aus der Basis betheiligen solle, daß Bavreuth- Stadt V», Bayreuth-Land 'i, der KostendieicrGriindcrwerbung «ragen solle. Motivirt wurde dicler Beschluß damit, daß die Stadt ein höheres Interesse an dem Zustandekommen der Bahn habe, als der Landdistrict, welche« Interest« durch die Uebernahme der Kosten sür die kurze Strecke der Grunserwcrbung aus städtischem Gebiete nicht hinlänglich bemessen sei. *—Sisenbahn-Conserenzen. Die vor Kurzem stattgehabte Kündigung des süddeulsch-ösierreichisch-ungarischen Verbaudverkehr- durch die Direktion sür Staatseisenbahnbetrieb in Wien und die Südbahn hat ihre Begründung in der bevorstehende» Eröffnung der Arlbergbahn und des im Beginn diese» Jahre» zwischen der Sübbahn und der Staolsbahiibelriebsleitung abgeschlossene» Lartellvertrages. ES ist selbstverständlich, daß mit der Einbeziehung deS ArlbergverkehrS in den internationalen Verkehr neue Grnndlagen geschaffen werden müssen, aus denen der süddcutsch-österreichisch-ungarische Berbands- und DnrchzugS-Berkehr ausgebaut werden muß, und daß aus die selben auch zum nicht geringen Theile die ungarischen Eisenbahnen Einfluß zu nehmen berufen sind. Augenblicklich finden die dies bezüglichen Verhandlungen zwischen den genannten österreichischen Bahnen, der Oesterreichisch-Uiigarischen Slaatseisenbahn-Gesellschast und den ungarischen Staatsbahnen in Pest statt und die dort ge- trossenen Bereinbarunge» werden dann als Gesanimtanträge der österreichisch-ungarische» Bahnen bei den mit deutschen Bahnen im nächsten Monat zusanimentretenden Lonsereiizen zur Geltung ge bracht werden. Gleichzeitig befänden sich auch, wie das „W. F." meldet, in Pest derzeit Vertreter der schweizerischen Staatsbahnen, um mit den am Schweizer Verkehr betheiligten österreichischen und ungarischen Bahnen Verhandlungen zu pflegen. Wie», 6. Teceniber. (N. Fr. Pr.) Die Verhandlungen zwischen der „Ländcrbonk" und der „Tosseiisabrik GkseVschaft" wegen der Er richtung eines Etabl issements sür Installation elek- «rischer Beleuchtung sind zum Abschlüsse gediehen. Ein Theil der Werndl'schrn Fabrik in Steyr wird sür dieses Etablissement adaptirt. Ta» JnveftitionS-Eapilal beträgt l Million Gulden. Die Wassensabrik-Gesellschast wird zu diesem Zwecke neue S tirn emittiren. *— Elektrische Bahn in Wien. Die Firma Siemens und HalSke, al» Unternehmer der elektrischen Bahn in Wien, hat jetzt dem Handelsministerium und dem Gemeinderathc von Wien da- Deiailproject für eine elektrisch« Bahn von der Eiisnbethbrücke zur Elisabethbahn, welche al« Fonsetzung drr Linie Pcaterfiern-Llisabelh- brücke dienen soll, vorgelegt. »— Ein neue« TranSversalbaha-Project. Laut einer Meldung der „Linzer Tagespost" soll in den maßgebenden und ent scheidende» Kreise« die bestimmte Absicht bestehen, die westlichen SiaatSbohnen durch eiue TronSversalbahn mit dem wesiböhmischen Eüenbahnnetz, etwa in Salnau. und zwar möglichst nah« an der westlichen Reichsgrenze, zu verbinden. — Die Weltbaha Budapest - Konftautinopel, welche spätestens am 15. Oktober 1886 fertig werden soll, wird im Ganzen etwa 1400 Kilometer Länge haben und über die Städte Maria- Thercsiopol, Neusatz, Semlin, Belgrad, Risch, Pirat. Caridrod. Sofia, Brllova und Adrianopel sühren. Bon Niich au- wird über Vronja eine Querbahu uach der bereit- bestehenden Linie Mitrovitza- Salonichi erbaut, welche bei Prischiina oder Uskub in letztere ein- niünden soll. Dadurch wird eine dirrcle Verbindung zwischen Budapest und Salonichi geichaffen, welche 1100 Kilometer lang ist. Von Salonichi wird ferner eine directe Lmie »ach Athen seiten- der griechischen Verwaltung geplant, so daß alsdann die Hauptstadt Griechenland- von Budapest au« aus dem Schienenwege erreichbar wird. Zwischen Budapest und Konstantinopel bez. Salonichi soll täglich wenigstens ein Zug mit einer Gesänvindigkeit von mindesten- 35 Kilometer iu der Stunde einschließlich deS Station-- ansenthaltS verkehren zur Beförderung drr Post uud der Reisenden. Im Betrieb« befinden sich bereit- die Ttzeikstrecken Kvnfianttnvpel. B.llova, schon seit längerer Zeit in Ungarn die Strecke Budapest- Neusatz, welche vielleicht »och in diesem Winter bi- Semliu vollendet wird. An der serbischen Strecke Belgrad - Risch - Pirat wird eifrig gebaut. Trotzdem wird stark bezweftelt, ob unter den bekannten türkijchen Verhältnissen der festgesetzte EröffnungSIermiu wird eiu- gehalten werden können. *— Nach Ausweis de- neuesten französische» GruudsteucreialS existiren in Frankreich 8,851,737 bebaute Grundstücke. Von diesen Baulichkeiten aber sind — eine Wirkung der in Frankreich er hobenen Thüreu- und Fcnstersteuer — nur 3,129,182, welche 6 Oeffnungen und mehr besitzen. Kapenhageu, 6. December, Nachm. Die heute über Kiel- Kosör sälliqe Post ouS dem Auslande ist autg cblicben. ?. 6. Türkische Eisenbahnen. Nach einer uns au- Kou- stantiuopel ei» Barna zugehcnde» Meldung ist die von der „Poli- tischen Correspondenz" angekündigtc Vorlage der Propositione» der Belriebsgescllschast dcr orieutalischcn Bahnen bezüglich de« Baue» drr türkli-Y-serbischen Aoschlußlinie bereit- erfolgt. Die Gesellschaft gab zunächst der Hoffnung «»-druck, daß die Pforte sich zu einer Aenderuug de« von ihr gewählten AnschlußpuncteS Liplina versteh«» werde, doch erklärt sie sich bereit, eventuell auch Liplina al- Auschluß- Punkt zu aceeptirea und die Verbindungslinie Liplina»Wranja za bauen uud zwar unter folgenden Bedingungen: Die Regierung hätte der Gesellschaft nur die efferriveu Baukosten zu vergüten, welch« die Summe von 200,000 Franc- per Kilometer iu keinem Falle über steigen dürsten; die Gesellschaft verpflichtet sich den Bau der geuauuteu Liaie inuerhalb d«S van der Lonlerenc« 4 quarre fixirtr» Termiue- (October 1886) zu vollenden uud die sür de» Vau erforderlichen Gelder gegen Bergütnug von 6 Procent Interessen nebst einer ent sprechenden AmorttsationSqnot« vorzustrecken und »u diesem Behuse eigene Obligationen z» emittiren. Die Pforte hat diese Propositioueu in Erwägung gezogen. *— Der beginnend« Decembermonat »eohängt über zwei der wichtigsten Branche» d«S englischen Erwerb-lrbeu-, daSKohlea- uudBanmwollenmanosactur-Geschäst, eine schwere Lrije. Die Kohlenardeiter habe» einen allgemeine» Streik, die Fabrikanten der Baumwollenbranche einen allgemeinen Lookout beschlossen. Der Markt ist mit Waare überfüllt. Nachfrage sehlt, und da di« TradeS- Union- sich eine Lohnherabsetzung nicht gefall« laßen wollen, so soll mit dcm ArbeitSauSschluß gegen sie vorgegau«» werde». Ja der Kohlenbranche liegen die Verhältnisse so, daß die Arbeiter «ine Ib proccntige Lohnerhöhung fordern, welche zu bewillige» tzi« Gruben- besitz« sich außer Stand« erklären. Die Krisis in beiden Brauchen macht mindesten- eine Licrtelmillion Arbeiter brodloS, »nd da» zu B. ginn deS Winter» und trotzdem die Streikkassen m nicht- weutger als gläuzenden Verhältnissen sind. Dabei kann eine längere Störung der Kodlensörderung nicht ebne nachth-ilige Wirkungen für simmt- licke aus Maschinenbetrieb, also auch aus Lodlenconsum angewiesene» Industriezweige bleiben. Die hervorragendsten Sheffield« Eisen- und Stahlwerke haben ihren Arbeitern brrettS erklärt, sie nicht länger beschäftigen zu können, als der ausgesaminelte üohlenvorraih dauert. Post- und Telegraphenwefe«. * Kilt», 6. December, Abends 11 Uhr 55 Minute». Di« eng lische Post vom 8. December früh, planmäßig in BrrvierS nm 8 Uhr 13 Mi». Abends, ist auSgeblieben. Grund: Schiff in Ostende Anschluß nicht erreicht. * BrrvierS, 7. December. Die englische Abendpost vom 6. December, planmäßig in VervierS um 8 Uhr 39 Miuutea Bor- mittags, ist auSgeblieben. Grund: Wege» schlechten Wetter- Hat da- Schiff Dover nicht verlassen können. *— Internationale Telegravhenlinie». Die direkten telegraphischen Berbindungen mit Schweden via Arcooa sind wieder hergestellt. Patente. Patenk-Aumklbuilgeu. Die nachsolgeud Genannten au- Sachse» haben um die Er- »Heilung eine- Patente- für den daneben angegebenen Gegenstand nachgesucht. Die Anmeldung hat die angegebene Nummer erhalte». Der Gegenstand drr Anmeldung ist einstweilen gegen «ubefogte Benutzung geschützt. Nr. 1003. „Selbslthätig sich öffnender oder schließender Schirm". — Robert Stöckhardt in Lindenau bei Leipzig. Ll. 33. Nr. 2341. „Stellvorrichtung für Oberlichtfenster". — August Lnd- wig in Leipzig. El. 37. Nr. 2768. „Knopsbefcstigunq ohne Nähen". — H. H. R. Wor- gitzky in Chemnitz. El. 44. Nr. 2472. „Zusammenlegbares Notenpult". — Austad Roßberg in Potschappel bei Dresden. El. 51. Nr. 2398. „ Herstellung von Lichtbildern au» Papiermasse". — E. Otto Grünert in Meißen. Ll. 54. Nr. 3095. „Neuerungen au Schußwächlerschützea". — H. E. Kühn in Lhemnitz. El. 86. Uebcrtragiing vo» Patenten. Die folgenden, unter der angegebenen Nummer der Patentrolle in« „Reichs-Anzeiger" bekannt gemachten Patent-Erthcilungcn sind aus die nachgenannten Personen in Sachsen übertragen worden. Nr. 17,779. Firma E. Kretschmann in Lindenau bei Leipzig. — „Neuerungen an Trahtflechtmaschinen". Vom 20. September 1881 ab. El. 7. Nr. 21,222. Firma E. Kretschmann in Lindenau bei Leipzig. — „Neuerungen an Drahiflechtmaschinen"; Zusatz zu P. R. 17,779. Bon, 7. Mai 1882 ab. El. 7. Königliches Amtsgericht Leipzig. HauvelSrrgtster. A« 5. Tcecmber eingetragen: Da» Erlöschen der hiesigen Firma Franz Äeffer. — Der Kauf mann Herr Jeau Eticnne Plantier hier als Mitinhaber der hiesige» Firma Plamier L Lo. — Firma Heinrich Köhler in Leipzig (Ranstädter Sleinweg Nr. 20), als deren Inhaber Herr Heinrich Köhler in Lmdeuau »nd als Procurift Herr Friedrich Wilhelm Köhler. LandwirthfchaftlicheS. D. AuS Nrntz j. L. Drr Landtag genehmigte sür die nächste Finanzperiode die Erböhung der Zuschusses für Förderung der Land- und Forstwirthschast von 3000 aus 4000 Im vorigen Jahre kam dieser Zuschuß zum größten Theil zur Ver wendung an die landwirtlilchniilichen Vereine zum Ankauf von fremdem Zuchtvieh (Simm n Haler Bullen und Mutterthiere) zur Kreuzung mit dem einheimische» Vieh. Literatur. * Die „Tentsche Firberzeitnug" (Redaction I. T.tz. Geher in Thüringen, Verlag von Julius Bloem in Dresden), welche mit 1. Januar 1884 ihren 20. Jahrgang beginnt, ist eine« der ältesten, billigste» und besten Fachblätter dieser Branche. Durch Darbietung erprobter und guter Rccepte mit Beifügung natürlicher Stoff - und Druckmuster (120 im Jahre), Abbildung »euer Maschine», Besprechung alle» Neuen und Guten aus dcm Gebiete dcr Färberei und der derselben verwandten Gewerbe, sowie sachlicher TngeSsragen ist dieselbe unablässig bestrebt, all n Färbern, Appreteuren, Druckern, Bleichern und Wäschern als erfahrener und praktischer Ralt'geber zur Seite zu stellen. Dcr Preis pro Jahrgang 10 sür Deutsch land und 12 .4! sür das Ausland (ohne Mustcrbeilage 8, resp. 10 -4!) ist ein gewiß mäßiger und verseylen wir nicht, die „Deutsche Färbcrzeitung" allen Jutcresseiiten unsere- Leserkreises warm zu empfehlen. Zahlnngs - Einstellungen. Namen WotnoN «Mt»,nicht Z° ßZ -8 »i Tn r- -ß K Z L- Firma Philippi offene Landcl-qefellfchaft »ür Pi.mo- Kabrlkatton. Inhaber Friede. Pbilivpi. Fabrikant und Louis I Pbilivpi in Pari- Bock'nbeim BeckenVeim »12 21 E. Huimermann. »nlirich. Kfm. ^bertüikbeim iLaiinitatt N.I2 UI ,7.1 >7.1 Franz Peter Dolft. Ncntner Peter Kraekel. Kaufmann, in Lnveihohc »12 7l !»t I!i l girm-, p. Br.ietrt ?kkr ik«r N.I2 27.1'«: -27.12 I S. H. Ponii». Lsimikcrmuftcr Itirkerkol, I te 2 1 Ml INI 3. u. L.NeumaNt,. stausm.-^bcl. Nürnberg Frl. T. Lciener. L)clk. u. «uri Nürnberg »12 I l.t 24 12 l 2 w..,rrnl>.>»rtci>» ^»reln !QrveI>> 412 I6,l 41 >52 Firma «^cbiiikn Büste und des Hnulviitnh. W A. H Büste. Kaufmann u. Fabr fbrsioe'. > r-12»» Iiarmund Potsdam N.t2 I'' I Honorar Primavcsi. Kanfmann Nettbcnhall Itkichenhall 2S.U, UI Ift.12 P0.I *— In Newcastle am Tyue sallirte die Getreidenrma Sclaier L Procter mit Verbiudlichkcite» im Betrage von 60,0>» Lftrl. Die Aktiva werde» aus 17.000 Lstrl. veranschlagt. — Au- Amerika werden folgende Zahlll.i,zSc»>st llnuge» gemeldet. New- f)ork: Hosftadt Brothers, Importeure von Spitzen rc.. mit 58,275
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