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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188312083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18831208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18831208
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-12
- Tag 1883-12-08
-
Monat
1883-12
-
Jahr
1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1883
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Vierte Geilage zum Leipziger Tageblatt mb Anzeiger. 342. Sonnabend dm 8. December 1883. 77. Jahrgang. Landtag. s Dresden, 7. December. Zweite Kammer. Eitzungd- begina Vormittags 10 Uhr. Am Minifterlische anwesend di« Herren Staat-minister von Nostttz-Wallwitz und von Könueritz. Die Kammer trat in Borberathung über das küaigl. Leeret Nr. 88, ein nachträgliche» Postulat zu Cap. 11 S de« Staat«. hanShalt-etat« sür 1684/85, eine außerordentlich« Unter» slützung an die inländischen Gruben nach Höhe von je 2 ^l sitr da» Psuad Silber und den Centn» Blei in den angelieserten Erze» detrefseud. Da- nachträglich eingestellte Postulat beläuft sich aus 800,000 » Abg. vr. Heine sprach den Wunsch au-, daß di« Finanz- Deputation zu der Vorlage einen schriftlichen Bericht erstatten möge. E« liehen sich verschiedene Mittel und Wege angeben, wie dem Bergbau geholsen werden könne, und halte er daher eia« gründ liche Erwägung der Sache sür angczeigt. Hauptsächlich möge man daraus Rücksicht nehmen, dem Bergbau womöglich in Bezug aus Tran-Pvrtverhültnisse unter die Arme zu greifen, oder in ähnlicher Weise wie den Kohlenwerken durch Erbauung normalspurigcr Eisen- bahne». Dann gebe cS auch noch eine Anschaiuig, der man huldigen könnte: wenn man die a u-ländischen Erze den einheimischen Hütten recht billig »usührte, um al-dann da« Silber nach anderen Ländern, China, Indien re., wo dasselbe mehr «rrth sei, al- hier zu Lande, billiger exporliren zu können. Redner kam sodann auf sein Steckenpferd, die Dovpelwährnng, zu sprechen und meinte: es könne ja sein, daß diese« Zeitalter noch nicht dazu gelange, die Doppelwährung eingesühn zu sehen; indessen wolle er doch der hohen StaatSrcgierung empfehlen, immerhin der Frage näher zu treten, wie der Werth de« Silber« aufgebessert werde» könne. Die Kammer beschloß hierauf einstimmig die Verweisung der Vorlage an die Finanz-Deputation. Hieraus folgte die Schlußbcrathuug über den Antrag zum münd lichen Bericht über das königliche Leeret Nr. 10, dre lieber- lassung de» Grundstücke« der Landesanstalt zu KönigSwartha zur Errichtung eine« Blinden-Ashl« betreffend. (Referent: Abg. Philipp, Torreserent: Mg. Beeg). Der Antrag ging dahin: „Die Kammer wolle beschließen: da« Grundstück der Lande«, anstalt zu KüiiigSMarlha der Verwaltung de» vei der Landes- Blindenanstalt bestehenden Fond« zur Unterstützung entlassener Blinder, in der im Decret Nr. 10 geforderten Weise, zur Benutzung zu überlasten." Der Korreferent Abg. Beeg fand e« für passend, bei dieser Ge- legenheit daran zu mahne», daß e« »othwendig sei, sich jener „nvih- letdenden Gegend" anzunehmen. und wie »ortheilhaft c« sei, daß man ein« Eisenbahn nach König-wartha — — (stürmische Heiierkeit), Redner fuhr in erregtem Tone fort: „Run, meine Herren! einer so nolhlcibendcn Gegend zu Hilfe zu kommen» da« ist nicht zum LachenI" iWiederholte« Gelächter). Die Kammer oalnn obigen Antrag einstimmig an. Die königl. Ltaatsregierung verzichtete auf namentliche Abstimmung. Einstimmig und ohne alle Debatte wurden die nächsten beiden Gegenstände der Tagesordnung erledigt. Dem Anträge der Gesetz. gedungSdeputation entsprechend ward der mittelst königl. Decret« Nr. 18 vorgclegte Entwurf eine« Gesetze«, die Zuständig vom Tage. k Frost überall. Die Fluth der Eourse ist wie geronnene» Wasser ausgestaut; jede Bewegung macht sich schwierig. Di« Politik ist unfruchtbar, die Ereignisse, welche eine Wendung erzeuge» könnten, lasten aus sich warte», So entjällt jede Anregung sür die Börse. Sie hat die Cviirse gewaltsam herabgesetzt und doch nicht vermocht, neue« Llben in die erstarrten Glieder zu bringen. Alle« Schillernde hat sie abgeslrcist. aber die glanzlose Färbung, in der sie nun er scheint, vermag keine Anziehungskraft auszuübcn. Im Lause de« Jahre« haben sichHaussicr« undBaissier« einander gegenseitig abgeschlachtet. Aber die Baisse vermag wohl vorübergehend dem engeren Börsenpublicum einige Beschäftigung mehr zu gewähren, erhöhte« Leben ist sic un< fähig zu verbreiten. Die Menschheit strebt nach dem Sonnenlichte. Die Nacht hat blo» Reize sür jene heimlichen Geister, die abwarten können, bis allmälig da« Dunkel sich lichtet, bis die Strahlen der Moracnröthe am Himmel hervortrrtcn, die BergcSgipfel färben, die Nebel im Thale verscheuchen und die glühende Tagcsfackel, alle Schleier abweisend, am Horizont heraussleigt, Wärme und Leben durch den Weltraum sendend. Und er mag sich drehen und wenden wie er will, der Zops, der hängt ihm Hinte». Die Lhinesenzöpse nämlich lassen der Börse keine Ruhe. So meldete man von der DonnerttagS-Börse an« Pari«, daß dieselbe wegen beunruhigender Londoner Telegramme, China betrestend. verstimmt war. Die Wiener Borbürse begünstigte anfangs iuternotionale Eisen- bahnpapiere, ermattete aber später. Auch an der MiltagSbörse waren Eiscnbahnactien bevorzugt. Tredit 881.75. Die „Magdeb. Zeitung" zieht eine Parallele zwischen der Staatsschuld Oesterreichs und Rußland«. Die StaalSschuld Oesterreich« macht eine Ausgabe von 121'/, Millionen Gulden erforderlich. In dem ungarischen 1884er Etat wird da« Ersorüerniß der Slaat-schuld auf 111 Mill. Golden veranschlagt, macht zusammen für Oesterreich-Ungarn 238'/, Millionen Gulden oder zum jetzigen Eourse der österreichischen Währung ca. 395 Millionen Mark. Das ist im Verhältniß zu der Einwohnerzahl (33 Millionen) eine ganz kolossale Summe. Selbst Rußland ist in dieser Beziehung erheblich weniger ungünstig gestellt. Obwohl seine Einwobnerzahl mehr al« 100 Millionen umfaßt, kostet die Verzinsung und Tilgung seiner Staatsschuld ca. 200 Millionen Rubel, also zum jetzige» Lourse cbensall« 305 Millionen Mark. Cs ist jcdensall« von Juicrcste, sestzustcllen, daß der Dienst der Staats schuld sich in diesen beiden stark verschuldeten Großstaatcn zur Zeit aus denselben Betrag beziffert. Wenn man übrigen« correct ver- gleichen will, müßte man von den AuSgab.» sür de» Dienst der russischen Staatsschuld noch die ca. 20 Millionen Rubel, welche durch Zinse» aus die im Besitz de« Staate« befindlichen Eisenbahn- Obligationen gedeckt werden, in Abzug bringen. Berlin «öffnete am Donnerstag in unentschiedener, eher matter al» fester Haltung. E« mangelte sortgesetz« jeder Impul». Gotthard war stark weichend, weil die interessirten Lanlone sür de» sosortigrn Bau der Goldauer Bahn agitiren und beim BundeSratt, die Suspendirung jeder Dividcndrnzahlimg beantragen wollen, so lange die Ausführung diese- BalmbaueS nicht seststeht. Im ferneren Verlause gebe» niedrigere Londoner CourSnieldungen den Anstoß zu einer weiteren Abschwächung. Gerüchte über schwach ge- wordene LonfectionSfirmen verstimmten. Schluß unverändert, matt. ES ist die Zeit der Dividendenschätzungen gekommen. Durch den Wegfall der deutschen Bahnen bis aus einige wenige, die gleich Felsenriffen au« dcm BerstaatlichungSmeere hrrvorragen, ist die Ausgabe eine enger begrenzt« geworden. Die Schwierigkeit der Taxationen bei denjenigen Gesellschaften, die im Lause des Jahre« keine zahlenmäßigen Fingerzeige über die Ge- schist-gebahrung veröffentliche», liegt andererseits ans der Hand. Sie schweben in der Lust und sind nicht« al» Ver- muthuiigen. die ebenso gut irre führen könne», sofern sie nicht etwa au« berufener Quelle fließen. E« versteht sich von selbst, da« dir Bankaktien niedriger «ax>rt werden al« im Borjahre. Di« Ver dienste müssen jetzt einzeln zniammrngesucht werden: e« sehlen die proben EmiisionsAeichäfte. Solche Perioden haben aber ihr Gute«, indem sie die Illupone» au« ungewöhnlich erregten Epochen mäßigen und aus ihr richtige- Maß zurücksührcn. Lredit 474'/, (478), Franzosen 527 (530VJ, Lombarden 237 (838). Darmstädter 153'/, (154'/.), Deutsche Bank 145'/, (140). DtScoiito l85'/.(186'/J, Mainzer 107"/, (108), Marienburger 89*,. (SO'/,), Ostpreußen 128',, (lSov,), Mecklenburger 804 (do.j, Werra 105.90 (do3. Galizier 128 (128.50». Nordwest 310LO (310.75), «lbthal 335 (S33). Duxrr 148.00 (144.10), Gotthard 91*/. (94). Schwei,er Central 98.30 (98.50). 188-ier Russen 70',. (71). Russische Noten 197.25 (1S7L0), Ungarftche Goldrente 73'/, (do ), Italiener 90.13 (90.85), Laura 114'/, (II4VI, Dortmunder 88'/. (83'/^. Freitag: Nichts Neues vv« de» heutige» Börsen. . kett der Grund- und Hypotbrkenbchürden bet Grund- stückshinzuschlagungen betreffen», unverändert angenommen. Die königl. StaatSregseruiig verzichtete auch hierzu aus nament- liche Abstimmung. Endlich bewilligte die Kammer einstimmig solgend« Positionen de» außerordeullichen Staat«ha»-haltSciat« auf die Jahre 1884/85, und »war: Titel 3m für Erweiterung der Veleisanlagen aus vahnhos Ehemaitz 81.240 Titel 3u für Herstellung einer centralen Rauchabsührung all dem Anheftgebäude ebendaselbst 5l,000 ^l. Titel 3o sür Erbauung eine« Wageiireparaturgebändr« auf dem Werkstütlenbahnhose Lhrmnitz 80,190 ^l und Titel 3p sür Erbauung zweier Magazine auf dem Werkställen- babnkofe Chemnitz 92,980 X. Die nächste Sitzung findet Montag den 10. December Mittag« 12 Uhr statt. Königliches Landgericht. n. Straskam««,. * Leipzig,?. Deeember. 1. Den Reigen der heutigen ver- Handlungen eröffnet« cio Kleeblatt jugendlicher Angeklagter, welche in den Monaten September und Oktober diese» Jahre« au« Gärten und ander» Räumlichkeiten nach vorlfenger Verabredung Kleidungs stücke ic. entwendet und die Diebstähle tn der Weise verübt hatte, daß, während der 14'/, Jahre alte Otto Friedrich Bernstein au- Möckern Wache gestanden, die beiden Andern, der 13 Jahre alte Friedrich Paul Bernstein, ebendaher, und der im gleichen Aller stehende Gustav Karl Welßschuh den betreffenden Oertlichkeiten, wa» tbeils unter erschwerenden Umständen geschehen mußte, Besuche abgestattet hatten. Die drei Burschen wurden nach einem Maße gemessen und zu je 5 Monaten Gefäagniß vernrtheilt. II. Die gegen Ida Wilhelmine Franke hier wegen Verletzung de« g. ISO de« R.-Ä .Ges.-B. abgehaitenc nicht öffentliche Verhand lung endigte mit der verurthciluug der Angeklagten zu 3 Wochen Gefängnis). 11k. Einer abscheulichen Rohheit machten sich vor einiger Zeit die beide» Maurer Karl Gustav Graul und Göttlich Ernst Kollrich au« Portitz schuldig, indem sie einem bejahrte» Arbeiter in der Nähe von Abtnaundorf, al« derselbe aus dem Heimwege be- griffen war, eine Latte in den Weg stellten und ihn, al« er sich die- nicht ruhig gefallen lasten wollte, ansaßten und mißhandelten; hierbei war e« namentlich Kullrich. der aus den zu Bode» geworfenen Verletzten kniete und überhaupt eine hervorragendere Tbäligkei» al- Graul entfaltete. Der GenchtShoi vernrtheilte de«halb auch lullrich zu 6 Monaten Gefängaiß, tvährcud Graul mit der Hälfte dieser Strafe davon kam. lV. Valentin Ander« au« Gallendors, bereit» zwei Mal wegen fahrlässiger Brandstistnng bestraf», stand heule unter der gleiche» Anklage vor Grricht. Er war beschuldigt, in der Nacht vom 18 zum 13. Oclobrr d. I. einen aus Probsthaidaer Flur gestandenen Roggenfeim im Werthe von etwa 40lX> ^7, in welchrm er die Nacht zugebracht habe» will, durch fahrlässige« Gebühren mit einem Streichhölzchen in Brand gesetzt zu haben. Ander« gab an. daß rr seine verloren gegangene Mütze gesucht und zu diesem Behufe sich eine« Streichhölzchen« bedient habe; allein seine ganze Sachdarstellung war, zusammrngrhalttn mit den endlichen Angaben de« Beschädigten (weicher u. «. versicherte, daß I rin Herausziehen der einzelnen Garben oder Bunde, wie Ander« die« gethan haben will, tbalsächlich unmöglich gewesen sei), »in« so unglaubhafte, daß die königl. Slaa«»«nwaltschast beantragte, die Verhandlung, da ihrer Ansicht nach vorsätzliche Vrnndstisiung vor- liege und de«hatb fchwurgerichtliche Kompetenz Platz greise, au'zuheben. Diesem Anträge entsvroch denn auch der aus den 'erren Landgericht« - Director Nein (Vorsitzender), LandgerichlS- ithe» Ja-pi« und Virlrr, Pros. vr. Bindiug und DwisionS- Anditrnr vr. Pechwell bestehende Gerichtshof. Di« königliche StaatSanwalischaft vertrat Herr Staatsanwalt- schaftS-Assessor Vr. Nagel; die Vertbeidigung zu I. führte Herr Referendar Mohrmarin. M. Strafkammer. l. Der viitterhändler Friedrich Hermann Üüppiag au« Stürm- ihal war beschuldigt und geständig, in der Nacht zum 1. September in da« H.'jch« Gut in Lauterbach eingeftiege» zu sei», um eine Quantität Hafer sür sein Pferd zu stehlen. Der Angeklagte rer- sicherte, daß nur Futtermangel ihn zu diesem Febllritte verleitet habe. Da dcr Diebstahl, über welchem der Avgcklagtr übr gen« ertappt wurde, unter erichwereaden Umständen verübt, Köpping aber bi-der »och nicht bestraft worden war, so lautete da« Unheil aus 6 Monate Gesängniß und 2 Jahre Verlust der Ekrriirechte. Ik. Ein schon oft bestrafter Mensch, der Schuhmacher Karl Friedrich Höppner an« Sl. Micheln, wurde in dcm Besitz- eine« PaareS Stiefeln betroffen, die einem Arbeiter in der Nabe von Frohburg aus einem Stalle gestohlen worden waren. Höptnier. welcher den Diebstahl leugnete, jedoch sich über den Erwerb der Stieseln verschirdenarlig anSgesvrochen hatte, wurde sür überführt erachtet und unter Ausschluß mildernder Umstände zu 1 Jahr Zuchthaus, 8 Jahren Verlust der Ehrenrechte und Zulässigkeit der Stellung unter Polizeiaussicht vernrtheilt. III. Dcr Buchbindergehilse Gustav Emil Melltn au- Stenden, welcher ieine Profession mit der Stellung eine« BrodauSträgcrS bei einem Bäckermeister in Lonnewitz vertauich« hatte, konnte der Ver suchung nicht widerstehen, mit einer innerhalb zweier Wochen ciu- cassirteu Summe von über 100 ^l durchzugehc» und nach Hamburg zu fahre». Hier lebte er herrlich und i» Freuden, bis dcr letzte Groschen so« war, und dann stellte er sich der dortigen Polizei, die seine Ueberiührung nach Leipzig vermittelt«. Der Geriet,tSlws, be stehend au» dev Herren Landgericht« - Director Iustizralh v. Bose /Vorsitzende»), LaudgerichtS-Näthen Sieber. Wappler, Barth und Hiissrichirr Astestor HSjsuer, verurtheiltr den Angeklagten wegen Unterschlagung zu 5 Monaten Gesängniß. Die königl. Staats anwaltschaft vertrat Herr Staatsanwalt Brückner. Entscheidungen des Reichsgerichts. (Abdruck ohne Angabe der Quelle wird gerichtlich verfolgt.) Einen cigenthümlichen Fall der Hehlerei einer Ehefrau an de» von dem Ehemann« gestohlenen Sachen behandelt da« Urthcil des II. Straften»»» de» Reichsgeeicht« vom 19. Juni d. I. in der Streitsache wieder die verehelichte Hausdiener Bcnha A. zu V. Der Ehemann A. war in dem EonseciiouSgeichäst von L. und S. zu B. etwa elf Jahre als Hausdiener gegen ciu Monai«. geholt von Sl thätig und auch schon vor dieser Zeit mit der Angeklagten verheirat!>et. Aus eine anoniMt, an die Polizei gerichtete Anzeige wurde von dem Eriminalcommissar Br. bei den Angeklagten ain 85. September 1888 eine Haucsuchung vorgenoniu'c». AIS auch auk dem drn Angeklagten gehörigen Bode» nicht» von Belang vorgesunden war, wurden dieselben besrag!. ob sie noch VollrswirWastliches. Me sür diese» Theil bestimmten Sendungen sind »» richten an den drnmtwortlichen Redakteur dessekbe» T. G. N»e i» Leipzig. Dir Gewinnbetheiligung der Arbeiter und das nene deutsche Actiengesctz. Man schreibt der . Social - Corres».": „Tie Arbeiterfrage ist in Aller Munde und die deutschen Staatsmänner sind rrnftlich bcniüht, etwas zn ihrer Lösung zu ihnn: aber mit der Versicherung gegen Krankheit, Unfall und Alter kann man »och keine kessere Bcr- thcilung de» Einkommen- herbeisüb,re». Der Arbeiter will nicht nur in kranken und alten, sondcrn auch in gesunden Tagen von dcr Gesetzgebung berücksichtigt und der gemeinsamen Früchte dcr Arbeit »ud de» Capital« in elwaS höherem Grade theilhaftig werden. Die Lösung dcö socialen Problems liegt daher auch weit mehr in dcr GcwinudetheiligungSsrage als in dcr VersicherungSfrage. Ja die Versicherung der Arbeiter ließe sich zwar nicht mit einem Schlage, aber vielleicht viel ruhiger und in voller Freiheit erreichen, wenn der Rcingewin» großer Unter nehmungen von einer gewissen Höhe an zwischen Capital und Arbeit «elheill und aus den Antheilen der Arbeiter zunächst die Ver- sicherungSprämie bestritten würde. Man brauchte dann auch vertust- bringende Unternehmungen mcht unnöthig zu belasten. Biele Unter- nehuier haben die Gewinnbetheiligung der Arbeiter schon aus freien Stücken einaesührt und stehen sich vorlrcfflich dabei, wie die berühmten Beispiele von Lcclalrc in Pari». Billo» und Jsaac in Gens, Kestner in Thann, Laioche-Joubert in AngnlLme, „Au Kon mnrckö", Bord, Piat in Paris und andere Geschäfte beweisen. Das Böhmert'sche Werk über Gewluubriheiligiing hat an 120 praktischen Fälle» au- den verschiedeusten Ländern und ErwerbSzweigen gezeigt, daß die Gewinnbetheiligung der Ardeftuehmer sich zwar nicht an alle», aber doch an vielen Orten als ein wirksam S Mittel zur Ver besserung der sociale» Zustände bewährt. In Paris giebt eS gegenwärtig 48 Geschäfte, i« denen über 8000 Arbeiter unter der einen oder anderen Form am Gewinn betheiligt sind. ES Kat sich dort eine besondere Gesellschaft zur Verbreitung dieses LoknsyslcmS gebildet und der gegenwärtige Minister deS Innern, Waldeck-Rousseau, hat durch riiien Erlaß vom 80. März 1883 eine Eiiquäte angeorvnet, um die Mittel und Wege zu untersuchen, „wie drn Arbeitcrgc»osten- schaffen die Zulassung bei Ausbietung »nd Vergebung staatlicher Arbeiten zu erleichtern sei, und in welchem Maße cS möglich erscheine, von den Unternehmern die Bethciligung der von ihnen beschäftigten Arbeiter o» dem Reinerträge ihrer Unternehmungen zu erreichen." Von den Verhandlungen dieser Lonimft'siou sind bi» jetzt 2 groß« Bände erschiene». Es wäre viel gewönne», wenn die deutschen Staatsmänner und Juristen die sociale Frage einmal nach der Richtung der Gewinnbetheiligung dcr Arbeiter in« Auge fassen würben. Bei dcr R.sorm de« deutschen LctiengesetzeS wäre eine herrlich« Gelegenheit vorhanden, die Gewinnbetheiligung der Arbeiter durch einen einzigen Artikel einzusühren, etwa so lautend: „Bon dem Ertrage des Unternehmen« werden zunächst die Zinsen de« Actiencapitals tn Höhe von mindesten« 5 Pro«, und Beiträge zur Amortisation und zur Bildung eine« Reservefonds sür Berlusljahre gedeckt. Der dann noch verbleibende Reingewinn wird zur einen Hälfte*) den Actionairen und zur andern Hälfte den Angbstelltrn n»d Arbeitern im Verhältniß der im Jahre ver dienten Sehalte oder Löhne zugute geschrieben. Die Gewinn- antheile sind zunächst zu BersichcrungSzweckea »nd sodann zur ollmälige» Aniammlung eine« LavitalS sür jeden Arbeiter be stimmt und dürfen nur in statutarisch bestimmten AuSnahmesällcn unter Zustimmung eine« Arbeiteran-schusse« oder nach Ablauf gewisser Dienstjahre erhoben werden." Die Vortheile und Rechte der Capitalaffociation könnten wohl ohne Bedenken an die Bedingung geknüpft werden, daß man auch Pflichten gegen die bethetligten Arbeiter übernehme. E» verletzt da« GriechtigkeitSgesülfl, wenn Actienqesellschastcn 10—80 Proc. an die Actionoire vcrthcilen und de» Mitarbeitern nicht« von dem Ertrage zukommen lasten. Die vorgeschlagene Berücksichtigung der Arbelterlniereste» i» neuen deuisqea Aetiengesetz würde eine gewaltige friedlich« Umge» *) Die Red. der „Sor.-Corr." bemerkt hierzu: „ES dürste wohl genügen, zu bestimmen, daß der Reingewinn nach einem statutarisch sestjlistellenden Verhältniß zwischen Capital und Arbeit gelhellt werde» soll, weil sich der Betrag de- Anthril« nach der ganzen Art des Betrieb«, nach der Höhe de« LavitalS und dcr Zahl der Arbeiter zu richten haben wird. E« giebt Unternehmungen, bei denen da« Capital sehr groß und die Arbeiterzohl sehr klein ist und wieder andere, bei denen da« Capital ganz gering ist and die Leistungen zahlreicher Arbeiter die Haupttolle svielen. Im klebrigen behält sich die Nedactio« weitere Bemerkungen vor, sobald hervorragende Geschä,I«män»er. «attoaalökoaomen und Juristen sich über den obigen Borschlag eine« hochverdienten gemeinnützigen preußischen Politiker« a«»g«>»rnchrn haben werden." staltuiig in den Beziehungen zwischen Arbeit und Capital bersic!» sühren: denn da« Piivatcapital würde sehr bald im cigencn Interesse den Arbeitern dieselben Bergüustigunae» freiwillig ge währen oder durch die «'stärkenden Arbeiterverbmdnngen dazu gc- »öihigt werden." Schenken-Zalil und Trunksucht. I- Wie die Zahl der SchnapSschenken. wenn sie ein gewisse« erträgliches Maß übersteigt, aus den Branntwein - Verbrauch ver mehrend cinwirkt — waS ans theoretischer Schlußfolgerung mit- nuler geleugnet wird — sicht man deutlich an den Zahlcn-Aiigaben aus Holland, welche der an den „Deutschen Verein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke" erstattete Bericht dcr Herren Ober- bürgcrmcister Brüning au» Osnabrück und Professor vr. Fiukeln- bürg au« Bonn mittbcilt. Der allgemeine Fortschritt der Gesittung hatte dort wie anderswo rin langsames Sinken de« Braiiiittvein- VerbrauchS mit sich gebracht. Er betrug aus den Kops der Be- völkcrung durchschnittlich 9.08 Liter tm Jahre 1807. 8.22 . . . 1842. 7.08 . . . 1854. dagegen wieder 9.85 - . . 1878. womit also der siebzig Jahre früher constatirie Ausgangspunkt dieser abnehmenden Bewegung in verderblichem Kreislauf sogar noch überlrosse» war. Woher anders sollte das gekommen sein, als von der Bermehruiig der Schenken, die in dem Staa-S-NechniingSjahr I8/iO 01 betragen hatte» 35,900 aber 1878/79 - - 45,154 — ? Don Jahr zu Jahr war in dieser jüngste» Zeit dcr dnrchschnitt- liche Verbrauch gestiegen, seit 1870 in tolgcndcr Stufenleiter: 7.61 Liter, 7.78. 8.40. 8.78, 9.09, 9.38. 9,91, 9 98; da»:, sank er zwar, als ob er vor der runden Zahl 10 Liter doch erschrocken zurück- wich«, 1878 aus 9.85 und 1379 ans 9.62, ober »ur um abermals zu steigen, 1880 auf 9.60 und 1881 aus 9.81 Liter. Das gleicht dem sür Norddeutjchiaud im Allgemeinen anzuiiehmendcn Verbrauch aus ein Haar. Tann aber kam daS Gesetz von 1861, welche» vom 1. November desselben Jahre« an, also vor etwa- länger als zwei Jahren jetzt, in Krall trat. Es setzte eine höchste Zahl von Schenke» je nach der Volkszahl oder Benieinde fest, so daß nirgends, auch in den kleinsten Gemeinde» nicht, mehr Schenken sein sollten, als 1 aus 250 Einwohner, in Orten von 10—20,000 Einwohnern 1 auf llOO, in Orten von 20— 50.000 Einwohnern 1 aus 400, ni noch größeren Städten endlich höchstens 1 Scl>enke aus 500 Einwohner. Dieses letzte Ziel deS Gesetze« wird allerdings nur nach und nach zu erreichen sein. Es würde die Schenken-Zahl im ganzen Lande, welche vor vier Jahren mehr als 45,000 betrug, ljeruntcrbriugen ans rund 13,750, beseitigen also ungefähr 3l,2ö0 Schenken. Nach Verlaus de- erste» Jahre- indesten, gegen Ende 1888, wäre» doch immer schon beinahe 12,000 Schenken verschwunden, und die Ge- sammtzahl zurückgegongei, aus 33,200. Dieser Abnahme der Zahl der Schenken entspricht eine Minder einnahme de- Staats an Branntweinsteuer um etwa 600,000 Gulden oder mehr al« Einer Million Mark, au« welcher man, wenn die Barrätbc nicht außergewöhnlich stark abgeuommen haben, eine Ver minderung de« Verbrauch« um etwa 2 Liter aus den Kops ab- leite» müßte. Liegt hier der Zusammenhang zwischen Schenken-Zahl und SchnopS-Trinken nicht aus der Hand? Der Schenkwirt- will eben auch leben; und wenn die Loncurreaz zu groß ist, um ihm da« leicht zu machen, so begnügt er sich nicht mit der Versuchung, welche in der überall anzntreffenden Gelegenheit zum Schnapsen ohuehin schon liegt. sondern wendet alle Konst und Künste an, um Gäste anzuziehen, möglichst lange in seine» Bänken zu fesseln und ihnen möglichst viel Feuerlrank einzuschülten. So machen Schenke», wenn ihrer zu viel sind, an« nüchternen Leute» bedauern-werthe Säuser und au« glücklichen Familien elend verlorene. Der Lanal von Lorinth. ?. Per«, 30. November. Die Arbeiten zur Durchstechung de« Isthmu« von Lorinth schreiten in erfreulicher Weile vorwäri«. Ende de« vorigen Monat« wurden die Arbeite» von dcm italienischen, öfterrcichlschen und russischen Gesandten in Athen, dem gegenwuiligen und dcm früheren griechischen Minister de« Innern in Aeii'ciuschast mit de« Pröiidentea de« BcrwaltungSrathe« der Isthmu« Sesellichast, General Türr, eingehend besichtigt. Die Lonalbauten haben ein l öffnung-reiche« Städtchen am Epinelsche» Gott entstehen laste», Jfthmia ist dasselbe benannt und es besteht schon aus 200 Baulichkeiten aller Ar«, die an beiden Seiten der Canalmündnng placirt sind. Diele« frische Städtchen, andere Ränmllchkeiten besäßen. Beide verneinten diese Frage. Erst von der Hausbewohnern wurde in Eisahermg gebracht, daß die Angeklagten außerdem noch einen sonst vom HauSwirlh benutzten Bodeuverschlag von diesem zur Benutzung angewiesen erhalte» hatte». Aus diesem Bode»ver>chlage wurde» nuu verschiedene werlhvoUe Sachen, darunler 3 Coupons spanij/her Tüll, 7 Coupon» spaliische Spitze, ein Reis korb, enthaltend drei Mäntel mit Besatz, eine» Sonimclmamet mit Seide geftilien. im Gejammtwerthe von 90«) >/, «Heils in Kisten, lhei!» in P.,cklc»i:ria>id verpackt, unter allerlei Gerümpel und HauSgerätt, ausgeiunde». Alle diese Sache» waren aus dem gedachte» CottiectionSgeschäit durch des Ehemau» A. in den Jahre» 1878 bis 1888 entiveudet. Bei der Berurlheilung der Frau A. wegen Hehlerei führt da« Landgericht auS: Die Schlüssel zu dem Bodenverschlage halte die Angeklagte in Gewahrsoi». Diese selbst war bemüht, Sachen zn verheimlichen und halte bei der Haussuchung insbesondere, indem sie sich bei einem Spinde etwas zu ichastcn machie, ein Stück spanischer Blonden in die Tasche eine« ihrer im Spinde hänge,idcn Kleiber versteckt. Auch mußte sie sich bei dcr Beschaffenheit und dem Werthe der Sachen sagen, daß ihr Ehemann d,e Sachen weder durch Ge- schenkaedung, noch aul andere redliche Weise erworben haben konnte. Daß sie auch ihre« BortbeilS wegen gehandelt lutt, erhellt schon auS den Angaben de« EhemanucS. welcher sagte, Laß die rvr- gesuiidenen Mäntel sür seine Ehcirau bestimmt gewesen seien. Jedenfalls würde ihr aber auch der Vorlhcil aus einer Veräußerung der Sachen zu Gute gekommen sein. Außerdem hat die Ehesruu A. nach ihrem ZugestL»d»iß einen der Mäntel getragen. Die Revision dcr Fra» A. hat da» R.-G. unter sohlender Be gründung verworfen. Wenn da« Landgericht aus dcm Tragen tcZ einen der Mäntel gefolgert hat, daß die Ehefrau denselben an sich gebracht hat, io steht dies offenbar mit der Eiklärung dc-S Ehe mannes, wonach die vorgeiuiidkncn Mantel sür seine Ehefrau bestimmt gewesen, in Verbindung. AuS dem Trage» deS Mantel- konnte ein Erlangen desselben seitens dcr Ehelra» vou dem Ehcmanne, um zu eigenen Zwecken darüber zu ver fügen, geschlossen und daher ein Ausichbringen aus Seilen der Ehefrau angenommen werden. Auch schloß der Umstand, daß der Ehemann zur Gewährung stande-mäß gen Unterhaltes der Ehefrau gesetzlich vcrpsl'chtct ist, nicht auS, daß die Ehefrau bei dem Ansichdrulgen ihres BortheilS wegen handelte. Daß eö sich bei dcm getragene» Mantel um die Erfüllung jener Pflicht gehandelt, ist nicht einmal irstgeslellt, noch geltend gemacht. Ohne RcchlSirrthum ist aber auch ferner ein Verher» >iche» dcr sümmtlichen aus dem Bodeuverschlag ausgesundenen gestohlenen Sachen, zu welchen der getragene Mantel gehörte, angenommen. Daß die Ehesrau A. gewußt hat, daß ihr Ehemann die Sachen entwendet Halle, ist keineswegs lcstgcstcllt. Fistgestellt ist nur ihre Wiijeiijchast darum, daß ihr Ehemann die Sachen auf keine redliche Weise, sonder» durch eine strafbare Handlung erlangt hatte, und dicS ist noch beionder« durch den Hinweis aus die Beschaffenheit und den Weith der Sachen begründet. Die weitere Annahme, daß die Angeklagte nicht nur bei dem Ansichbriage» deS von ihr getragene» Mauteis, sonder» auch bei dem Verheimlichen der sämiulliche» Sache» ihres BortheilS wegen gehandelt hat, ist daraui gestutzt, daß sie e« aus den auch ihr zu Gute kommenden Vorthcil auS einer Veräußerung der Sachen abgesehen Halle. BkraiilirertNcher Vtcdaclcur Heinrich Ilhse In kelpilg. ^ Ftr tri» «nsNnNIchea LycN ihrciehor ttr. L>«c,r Paul m kelvztz. besten Leben vnd Treiben einen «nnerikanstchen Anstrich hat. denn da« lebendige arbetiame Völkchen der Ingenieure und Bauleiter re. hat dort seinen Wohnsitz aufgcschkaaea, beherbergt gegen 1200 Personen dieser Kategorie, dazu gesellen sich noch Weiber und Kinder und Leute, die nicht im Dienste dcr Gesellschaft thätig sind. Selbst eine eigene Wasserleitung besitzt die junge Stadt. Im September ist an dcr Seele von Jfthmia eine Bagger- Maschine, System Schimnielbusch in Verbindung mit Dall'schen Puinpwerkcn, in Tbätigkcit getreten. Dieselbe ist bei einer Leistung von 1500—1600 Meiern binnen 21 Stunden, bisher 170 Meter, weil vorgeschritten: zwei Dampfer, „Nero" und „Elincelle", ersterer Nacht, letzterer Nciiioiqueur, diene» zur Wegsülirnng de« gewonnene» Erdreichs. Die beiden Pumpen, die eine bei Kalamaki, die andere aus der Torinthischrn Seite angestellt, werden nächstens mit Röhrcn- leitungen versehen werden, derartig, daß Tag und Nacht sorl- gearbeitet werden kann. Die transisthmische Eisenbahn ist am 30. September vollendet worden. Dieselbe steigt von der Cole 46.91 aus bis zur Tot« 80.9 und endigt aus Umwegen absteigend bei Este 45B1. An der Seite von Kalamaki besorge» 4 Locomotiven und 180 Wagen auf einer Strecke von 15 Kilometern die Forlschaffung des Erdreichs. Ein ganzes Thal ist mit de» Erdmnsten bereit- angesüll» worden und men muß sich nach neuen Enlladcplützcn Umsehen. Die Molen, deren Coustruclion an dcr Seite von Corlnth mit besonderen» Eifer betrieben wird, haben, obgleich noch unvollendet, bei den Stürmen der letzten Zeit keinen Schade» erlitte». Eine provisorische Brücke wird »»grient werden. Sobald die griechische Negierung sich einveistandcn erklärt, wird zum Bau einer per manenten Doppclbrücke, sür Fuhrwerke re. einerseits und für die vellponnesische Eisenbahnlinie andere»seil-, geschritten werden. Drei in Alexandrien gekaufte Pontons von 55 Kubikmetern sind cingctrcffc». Bei Jfthmia geht die Anlage eines Locoinoliv-Schuppciiü, eines HoSpitalS und mehrerer Bäder ihrer Vollendung entgegen. Ter GeiundheitSzustanL bleibt ein vorzüglicher und wird sich wohl nun, nachdem die schwierige Periode der ersten Einrichtung aberwnnden ist, aus diesem Etandpuncte erhalten. Alles waS zur Einrichtung und Vorbereitung gehört, ist, wie gesagt, vollendet, alle» Material angekoinmen, mit Ausnahme zweier großen Baggerinaichinen von je 300 Pserdekräslcn. Eine Lyoner Fabrik liefert diese- „Handwerks zeug". I» dcr SoSne soll eine der Maschine» ihre Probelcisinng ablegen, bevor man sie im Januar nach Griechenland expeRn» wird. Diese beiden Bagqerniaichme» werden, im Januar in Thntig- keit gesetzt, täglich 12—1300 Kubikniir. bewegen »nd jo dcm ge waltigen Hauplstock aus den Leib rücken. Vermischtes. * Leipzig. 7. December. Wie w:c hören, wird in den nächste» Monaten Herr Rathsassessor Harrwitz in da- Bureau der Allgemeinen Deutschen Credit» »st alt in dcr Stell»»»» eines General-Secr etairS einlreten, um sür den !<>l säst zwei Jahren mit der alleinigen Leitung dcr Dircetoiialgefchäfte betraute» Herrn Director vr. WachSmuth eine Entlastung hccbeizuftihrc». *— Wie bereits bekannt, haben vor einiger Zeit die Herren Gertkng und Biedermann da« Projekt der Herstellung einer schmalivurigen Da mt>f-Stra ßenbah n in Leipzig und Um- aegead, vorzugsweise zum Transport vo» Güter», aber dorm auch für den Perfonenverkekr, an die Oestentlichkeit und zur Kennt»,» der betheiltgien Gemeinden gebracht. Die llnternehmer haben nun beim königl. Finanzministerium um die Ermächtigung zur Benutzung der fiScaiischen Straßen kür >enc Aiilage uachgesucht; die genannte oberste Behörde bat >edoch die Grnrhmigung hierzu von der Bedingung der Eonccli'ioiiScllhkilung zu jener Anlage von Seite» des Rathes abhäiigig gemacht; uni aber dnfe Angelegeichett zu einer wohl wollenden Enttcheiduiig zu bringen, sind die genannte» Unternehmer mit der Vorstellung bei ken Stadtverordneten eingekommen, daß dieselben da- EoncessionSgeinch beim Rathe befürworten möchten. Daß übrigens da- Unternehmen bei den in Frage kommende» Ge meinden »e. Syiiipathien erweckt hat, beweisen die zahlreichen, dem betreffenden Gesuche ongeschlvssrnen Beilagen. — Die betreffende Verordnung des königlichen FiiianzmintsteriumS bat im Wesentlichen folgenden Inhalt: Die genannte oberste Behörde ist zu der Uebrrzengung gelangt, daß da- in Frage stehende Projekt nur dann für den allgemeinen Verkehr von weseiillichcm Nutzen sein kann, wenn da« geplante Straße,ibahnnetz in der Stadl Leipzig selbst cingc/übrt wird, daß aber eine die Stadt umgehende und lediglich die Verbindung de» Umgebung mit den Leipziger Babnhvien bezweckende Eisenbahn nick, von solcher Wichtigkeit ist, um die mit einer Straßenl>ahn immeiha- verknüvfte Breinttächtigung de« eigentlichen Straßenverkehrs nno zwar in rinrn, solchrn Umfange, wie hier beabffchiigt ist, mit i» den
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