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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.03.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188403205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840320
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840320
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- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-03
- Tag 1884-03-20
-
Monat
1884-03
-
Jahr
1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.03.1884
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Fünfte Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 8V. Donnerstag dm 2V. März 1884. 78. Jahrgang. Allgemeiner Hausbesitzer-Verein zu Leipzig. kr. Leipzig, 19. März. Die gestrige zahlreich besucht» Ver sammlung wurde von dem Herrn Vorsitzenden mit verschiedenen geschäftliche» Mittheilniweu »rölsnet, von welchen hervorzudeben ist, daß um 16. und 17. Juni d. I. der BerbandStag der sächsischen Hausbesitzervereine hierselbst stattfinden wird; ferner daß an daS kgl. Justizministerium eine Beichwerde wegen derziigerter Anbe raumung der Termine bei Räumungsklagen gerichtet worden ist; weiter, dab die vom Vereine eingesührteu MieIHScontract«- sormulare künftig mit dem Stempel des Vereins versehen werden sollen, damit bei Anwendung anderer schärferer Verträge die Meitzer darüber aufgeklärt werden, da» solche nicht von dem Vereine auSgeben. Der Vorsitzende sprach hieraus dem Rathe noch seinen Tank aus für die Unterstützung, die dieser dem Vereine dadurch gewährt, daß er ihm da- Material zu der Petition an die Regierung wegen Erhöhung der Beiträge seiten- derLandeSbrandcasseundderPrivatversicherunqS» Gesellschasten zur Feuerlöichcasje an die Hand gegeben. LS ist hieraus zu ersehen, daß Leipzig in den letzen Jabrcn 1,668,997 60 »l an die LandeSbraudcasse zahlte, während dieselbe nur 210,757 >k sür Enkschädignngen auSzahlte. Die Feuerwehr lastete von 1879 bis 1883 837,1,77.36 ; dazu trugen i» diesen Jabrcn bei die LandeSbraudcasse 60,252.80 die DersichcrungS- Äcscllschasten 59,701.19 >l Nachdem der Herr Vorsitzende noch »itgclheili batte, daß die Einrichtung eines Beschwerdebuches im Vureau eingesührt worden sei und daß die nächste Moiiatsver- winmlung am 8. April l. I. staltfinden soll, reserirte Herr Architekt Müller über „Straßenreinigung." Der Redner betonte die Nothwendigkeit einer Reorganisation unsere« SlraßenreinigungSwesen«. Die städtischen Behörden haben zwar schon seit einer Reihe von Jahren Anstrengungen ge- macht, eine solche durchzusükren, aber an der Furcht vor einer zu großen Belastung de- Budget- ist die Umgestaltung des jetzigen Systems gescheitert. Wen« Leipzig auch noch nicht zu den unsaubersten Städten gezählt werden könne, so drängte sich doch die Nothwendigkeit heran, mit dem alten System zu brecben. Bor Allem müsse, wie in Franksurt a/M und München, der größere Thcil der Arbeit auf die Nacht verlegt werden, wie schon jetzt bei uns die Hauptschlcußen verkehrsreicher Straßen bei Nacht gereinigt werden. Vom Tage. ? „Schwört aus fein Schwert!" tönt der Ruf durch alle Gaue» de- TourszettelS. Aber nicht in abgelegene, düstere Räume führt der Geist die ihm Folgenden, sondern er öffnet weit die Thore der Schatzkammern und läßt die Millionen klappern. Ja, es ist eine schöne Zeit, wo die ganze Menschheit dem Messias entgcgcnsieht, der ihr wieder die goldenen Gaben in den Schooß schütte» soll. Noch eine Reihe von Tagen wird vergeben, ehe der Vorhang sich hebt nnd die himmlischen Melodien den Ohren der anbeteaden Sterblichen sich vernebmbar machen. Da nun in ollen menschlichen Dingen die Erwartung meist schöner ist als die Erfüllung, so ist der Börse Zeit genug gegönnt, in der Erwartung zu schwelgen — wenn sie Lust hat. Bon allen großen Plätzen wird gemeldet, daß die Rothschild. Grupp« tüchtig an den Coursen arbeitet; und wer könnte es ihr verdenken? — Steht doch so viel aus dem Spiele, bandelt es sich doch um die Bollenduug eine« langauSgesponnene» Unternehmen-, das in ungüngigste» Zeiten als eine unaiigenehme Belastuug sich be- merklich machte. Jndcß die Zeiten wechseln, »ran sich auch Ebbe und Iluth an der Börse nicht voraus bestimmen lasten. Das Consortium hat die Waare. welche «S vom vorigen Jahre auf Lager behalten, rcalisiren können und begiebk sich neuerdings aus- hohe Meer. Jedenfalls hat eS alle mögliche Vorsorge getroffen, um den Erfolg, so weit möglich, zu sichern. Ta dir Subscription, wie jetzt ver lautet, erst zum Beginn der nächsten Woche erfolgt, so ist zu er warten, daß die Vörie bis dahin und während der Snbscriptio» in dem verzauberten Zustande beharr». Paris war am Dienstag fest und ziemlich belebt. Ja Renten fanden per Lasse große Umsätze statt. Auch Privottverthe außer Egyptern bekundeten gute Tendenz. AuS Wien klagte man von der Borbörse über den Mangel jedes Impulses, was die Lähmung jeder Uutcrnehmungöluft der Sprculation nach sich zog. Auch an der Mittagsbörse hielt die Stagnation so lange an, bis Berlin die erlösende Parole sandte, woraus eine entschiedene Besserung der Lourse von Credit und ungarischer Rente eiutrat. Letztere war Irbdast. Crcdit 324.10: Abends 324.80. Berlin verhielt sich still. Ostpreußen und Marienburger erlitten Rückgänge, namentlich letztere auf Gerüchte über Kündigung der Berlehrotarise leiten» der russischen Südwestbahnen, soweit solche sür die nächste Zeit kündbar sind. Im verlause befestigte sich die Haltung besonders lür Bankactiea aus angebliche Käufe erster Banken und Firmen. In Ungarrente fanden umsoffendc Käufe statt. Russen anziehend aus Gerüchte über eine neue Anleihe, welche, wie gemeldet, in der „L.-Ztg." laucirt worden waren, um den Ruffen-Loursen über die Barriöre, welche sie nicht überwinden zu können schienen, weiter zu Helsen. E» ist höchst komisch, die Rotbschreie der Fixer ff, Ostpreußen in ihren Inseraten zu lesen. Tie Blätter selbst sind voll von Artikeln über Ostpreußen und ihre VerkehrSauSsichien. ES wird den Besitzern der Slammacticn die Eventualität vorgehalten, daß, wenn die Einnahmen so forigchen wie im Januar und Februar, sie sür daS laufende Jahr ganz leer auSgehen und nicht einmal die Stammprioritäten ihre BorzuaSverzinsung erhalten, wie e» 1880 geschah. Bei allen diesen Agitationen verdienen die Börsenblätter am sichersten. Der Darmstädter Bank ist es gelungen, dieselbe Dividende wie im Vorjahre zu veriheilen; freilich gegen die Berliner DiScouto- Sesellschaft, sogar gegen die Deutlche Bank steht sie nur in zweiter Reihe. Jedenfalls hat anch bei den letzten preußischen Eisenbahn- Verstaatlichungen die Darmstädter Bank nutzbringend sich betheiligt, gerade wie die DiSconto^iesellscbaft, die daher ihre großen Gewinne zog. Der Vertreter der Darmstädter Bank in Berlin war eS ja. der von Anfang an am lebhaftesten sür die Sisenbahnverstaallichungen agitirte. Credit 562'/, (559'/^. Franzosen 535 (535'/^, Lombarden 245'/, (246), Darmstädter 158'/, (158'/J, Deutsche Bank 156 (154'/^. DiSconto 210'/« (210), Mainzer 108'/, (110'/,), Marien, burger 84 (85'/,). Ostpreußen 114'/« (115'/«), Mecklenburger 195',« (198'/.), Werra 102.80 (103.40). Galizier 126.62 (126.50), Nordwest 317 (do). Elbcthal 354 (354.50). Luxer 152 (152.60), Gotthard 96'/. (87), Schweizer Lentral 98.25 (99.50), 1960er Russen 76'/, (75'/J. Russische Noten 204 (203.25), Ungarische «oldrente 77'/, Italiener 93.87 (93.62), Laura 112 (111V,), Dortmunder 4r?ttwoch. Der alte Maulwurf wühlt: „Schwört a»f Ungar- reute!" Sitzung des BeretaS für HandrlSaeographie «ud Förde« rnvg deutscher Jntereffe» im LuSlaude. X. IV. 8 Am 17. d. hielt der hiesige chilenische Lonsnl» Herr Becker, eine» Bortrag über die «virthxhaftltche Bedeutung Chile-, in welchem derselbe in klarer und präciser Weise die gegenwärtigen Verhältnisse jener Republik, die sich durch ihr» politische Rührigkeit und die physischen und geistigen Borzüge ihrer Bewohner so vor- «heilhaft vor den meisten anderen Staaten de- südamerikanüchen Lontiaent« a»-zeichnet, schilderte. Dieselbe Hot »in vorzügliche« Klima, welche« in den mittleren und südlichen Landestheilen selbst Deutsche» in jeder Beziehung zuträglich ist. Schnee kommt gar nicht vor, dagegen fallen in den Wtntermonaten. Mai-Juli. sehr de- deutend« Regenmenge». Die politische» Verhältnisse müssen ol« durchouS günstig« bezeichnet werden. Der Credit de- Lande- ist seit dem Siege desselben über Peru und Bolivia bedeutend gewachsen, wa« daran« dervorgehl, daß trotz der erhebliche» Höhe der Staat«, schulden im Betrage von 372.000.000 ^>l. sür welche übrigen« di» Zinsen immer regelmäßig bezahlt worden sind, di« chilenischen Schuldbond« a» der englischen Börse »eit höher, al» diejenigen »»derer iüdamrrikanischrr Staaten notirt »erdeu. Auch flößt die Lonstcllation de« Parteiwcien« große« Vertraue» ein. so baß man wohl annehmen darf, daß dt» Epoche der Revo Bei der Intelligenz der Leipziger Bürger ließe sich erwarten, daß man opferbereit sei, die Hand zu bieten, wo e« gilt, ein dir all gemeine Woülsaqrt in so hohem Grade sördernde« Werk zu fördern. Tausende unserer Bewohner ziehen alljährlich hinan« i» die Sommer- srische oder in Bäder, um sich in ozonreicher Lust zu stärken: e< sollte uns daher auch kein Opler zur Erzielung besserer Luft inmitten der Stätte uniere« Wirken» nicht zu groß sein. Hieraus zeigte der Erfinder de« DüngerauisängerS. Herr Buzer aus Halle, diesen Apparat vor und erläuterte denselbe». sowie die durch die Anwendung dcS Apparates erzielten Vortheile in ein gehender Weise. Gelegenheit, den Düngerausfänger in Function zu ieheu, sinvet man beim Sveviieuc Pohle, Halleiche Straße 1, welcher denselben an seinem Rollwagen angebracht Hut. In der über die Straßenreinigong statifindenden Debatte bemerkte Herr Professor Reclam, daß er sich mit dieser Frage schon seit 30 J.ihrcn beichästigt habe, und sprach sich besonder- sür die Abschaffung der macadamisirten Straßen au«. Weiler wurde von ihm beton», daß unter Ltraßenvflaster viel bester sein könne, dasselbe siebe in gar keinem Berhälinisje zu den von den allen Römer» erbauten LriegSstraßcn, w.e sie noch jetzt in Würtemberg u finde» sind. Während bei uns die Pflastersteine aus weicher Interlage in gegenteiliger Svannung ringe,amnit werden, bereiteten die Römer eine feste Unterlage von großen Quadern oder statt derselben eine Betonunterlage. Uniere dossinen Sleine seien zu klein, das Pflaster werde nur dann gut, wenn die Steine wenigstens noch einmal so groß wie jetzt genommen würden. Zu»! Reinige» der Straßen erachtete Herr Projeffor Reclam die in England ein- geiühricii Kehrmaschinen sür die zweckmäßigsten und erklärte, eS sei Pflicht dcS Rathes, die Reinigung in eine Hand zu geben. Um Ber- uiieciilignng zu vermeide», sei jedenfalls der Buzer'jche Apparat zu cinpsehle». Hiergegen sprachen sich die Herren Bautzmann und Knobloch e,»schieden aus. Es folgte hieraus das Referat deS Herrn ReichSgericht»-Ober- Secreiair Jähne über die i» der vorigen Mouaisvcrjamnilung aus- gcworsenc Frage: „Leiden wir an einer Uederproduction von Hänicrn? Wie läßt sich eventuell einer solchen Lalamiiät Vorbeugen? Herr Jähne iütinc zunächst au-, daß in den letzten 10 Jahren, und zwar zum Schate» der Hausbesitzer, mebr Häuser gebaut worden seien, als im Bcihäliiiiß zur Bevüüeruug-zuuauiiie »ö:dig gewcicn wäre. Er fand de» Grund für dies« Ueberproduction nicht nur in der Bauwuth der sogenannten Gründerperiode, sondern speciell sür Leipzig auch noch darin, daß bezüglich de- Reichsgericht- die Bau- ipeculaiioa mit falschen Zahle» gerechnet habe. Während da- ReichSgericht höchnen» 200 Familien au-mache, hätte man offenbar aus eine viel höhere Zahl gerechnet und danach auch die Bau- thätigkeit eingerichlet. Zum Nachweise der Ueberproduction an Häusern brries sich Redner auf folgende Zahlen: Die Bevölkerung Leipzig« habe im Jahre 1871 106.925 und am 5. Juni 1682, dem Tage der Berufszählung, 152,969 Personen betragen. Dem gegenüber wären im Jahre 1871 2853 und im Jahre 1882 4055 bewohnte Grundstücke gezählt worden. Einer BevölkerungS- zunahme von 46,000 Perione» ständen also gegenüber 1208 neu- gebaute Häuier. Außer diesen seien aber in derselben Zeit wenigsten« 100 neue Häuter durch den Umbau kleinerer und Neubau aller Grundstücke entstanden, sodaß mindesten- 1300 neue Häuser in Be tracht zu ziehen seien. Rechne mau nun auf jede-, innerhalb der kritischen Zeit neugebauter Hau- durchschnittlich 50 Personen, so ergebe sich, daß Häuser sür einen Bevölkerungszuwachs von 65,000 Personen gebaut worden, während der wirkliche Zu wachs nur 46,000 Perione», also 19,000 Personen weniger betrage» habe. Hieraus ergebe sich weiier, daß im Jahre 1882 380 Häuser zu viel vorhanden waren. (?) Außer diesen 380 Häusern seien aber am 5. Juni 1882 noch 149 unbewohnte fertig gebaute und 80 im Bau begriffene Häuier gezählt worden. Rehme man an. daß auch diese zusammen 229 Häuser am Schluffe des Jahres sertig bebaut waren, so wäre eia Häujer-PluS von über 500 vorhanden gewesen. Ter Reserenl berechnete sodann die jährliche BcvölkerungS- unahmc Leipzig» aui 5000 Personen und danach einen jährlichen «darf von 100 Häusern. Es seien also eigentlich im Jahre 1882 über 5 Jahre hinaus Häuser vorräibig gebaut gewesen. I», Mai 1882 seien gegen 1100 iecrilihende Wohnungen und GcichäitSlocale im Mielhspreise von 771,161 durch bas liävtiichc statistische Amt jestgestcllt worden. In Betreff der alljährlich zunehmenden Zahl von Subhastatione» hob Referent hervor, daß m den Jahren 1872 bis 1883 über 336 Grundstücke der Lubhastauon verfielen Für die Jahrgänge 1872 bis 1879 habe der AuSjall an VYvolheken allein 4.181,578 »t betragen bei einer Äesamml- Enrehungssumnie vvu 9.425,4 >5 X Der Ausfall bez. Schade» Volkswirthfthastliches. Alle für diesen Theil bestimmten Sendungen sind zu richten an den verantwortlichen Redacteur desselben L. G. Lau« in Leipzig. lutionen sär Tbile vorüber ist. Rüstig wird an der Erweiterung der Verkehrswege gearbeitet. Bei Beginn dcS gegenwärtigen Jahres waren 2000 .'tüomeier Eisenbahnen in Betrieb und wichtige »r»e Strecke» in, Bau begriffeil. Die Indianer in der Provinz Aranco sind vollständig unierwonen, so daß die Coloniiation de» dort ge legencn Sraatslandcs de ffnnc» kann Dasselbe wird von der Re- gierung an Einwanderer unter sehr günstigen Bedingungen abgegeben. Jeder Colonist cr!>ü!t .38 Hektaren Land gratl«, und außerdem leistet die Regierung Pasiagevorscküsse und gewährt auch sonst noch manche Vortheile. Daß die deuisMen Coloniste» im südliche» Chile vorzüglich gedeihen, lehren deren Ansiedlungea in der Provinz Baldwia, welaie alljährlich einen Export im Wcrthe von ca. 5—5,<100.000 >tl haben. Früher herrschte in religiöser Beziehung große Intoleranz: unter der gegenwärtigen liberalen Regierung ist ober wegen der Besetz,mg der höheren geistlichen Aemter ein sehr schneidiger Lonslict mit der Curie ousgedrochen und ist sogar die obli atorijchc Lwilehe eia- gciührl worden, die von dem Gro« der Bevölkerung auch völlig all reNnsgiltig anerkannt wird. Zwar hat man sich noch vor wenigen Jahre» in der Deputirtenkamincr gegen die Einsührung von Deuisctieu und namentlich von Protestanten ausgesprochen und dagegen sür die Einwanderung von Spaniern plaidirt: das gegenwärtige Ministerium ist aber entschieden dem deutschen Element günstig gesinnt unv sucht dessen Aiisiedliing im südlichen Chile mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln zu fördern. TaS nördliche Chile ist ieit Jahrhunderten entwaldet und steril, trotzdem ist eS seiner Mineralien wegen von der größten wirih- ichg'tlichen Bedeutung. Kupfer, Silber, Jod, Borax ond Salpeter werden in so beträchtlichen Mengen von dort ouSgesührt, daß sich z. B. der Werih der GesammtauSsuhr im Jahre l882 aus circa 224,000,000 belief Besonder- wichtig sind die Salpeterdistricte, welche Chile durch den Krieg zugesalle» sind; denn sie dürsten noch in Jahrhunderten nicht erjaüvit sein, während der Tonjum dieses Düngemittels in Europa beständig zunimmt, um so mebr. als die Preise desselben außerordentlich niedrig sind. Zur Zeit des Monopols kan, der in ihm enthaltene Stickstoff dem europäischen Landwirth theurer zu stehen, als der in irgend einem anderen Düngemittel enldaltene, und jetzt ist da« gerade Gegentbeil der Fall. Die z. Th. unter dem Meeresspiegel gelegenen Braunkohlenwerke von Lola und Coronel sind von der größten Bedeutung sür die Minendistricte und werden in stet« steigendem Maße ausgebeutet: dagegen geht die Guanogewinuung mehr und mehr zurück, sowohl quantitativ, als auch in Bezug aus die Qualität, welche letztere nicht annähernd dem einst in großen Mengen von den LhinchaSinsela auSgesührteu Guano entspricht. Die Landwirthschaft wird namentlich im mittleren Theile der Republik betrieben, während der reichbewaldete Süden die nördliche» Gegenden und die Nachbarrepubliken mit werthvollcn Hölzern ver- iorgt. Der Ackerbau wird mit den besten Apparate» der Neuzeit betrieben und sind Weizen, Mais, Gerste und Luzernen die wich- tigsten Producte, welche dort cullivirt werden. Im Jahre 1882 belief sich der Werth der Ausfuhr von Cerealien, unter welchen der Weizen die erste Stelle einnimmt, ans 46,400.000 Seit Aus- Hebung des Tabakmonopols im Jahre 1881 hat auch die Tabak- cultur beträchtlich zugenommeu. Tie Viehzucht ist durch Einführung von Rassethieren auS Europa weieutlich verbessert worden und ent- wickelt sich günstig. Die Löhne für Landarbeiter sind niedrig. Man zahlt sür einen Arbeiter nur 1 Tagelohn bei freier Station, während die Handwerksgesellen j» den Städten 8 » pro Tag ver- dienen. Tie Industrie »st wenig entwickelt. Ja neuerer Zeit hat man angcsangen, die Zuckerrübe und Sorghum zu bauen und zwei größere Zuckersiedereien angelegt. Im Süden der Provinz wird lehr gute- Leder bereitet und gelangt dasselbe zur Ausfuhr nach Hamburg, und von dort werde« auch dem Welthandel große Mengen Wallnüffe zugesührt. Im Handelsverkehr mit Chile nimmt England die erste, Deutsch land die zweite Stelle ein und wird der Verkehr mit letzterem durch die Dampsrr der Hamburg«! KoSmo-linie unterhalten. Mit einem kurzen Hinweis aus die bedeutende EulwickelungSsähigkeit Chile» in dem Wunsche, daß Deutschland indirect an derselben. sei eS aus dem Wege de- Handels, oder aus dem der Colonisation zu seinem eigenen Nutzen participtren möge, schloß der Herr Bor- tragende seine sehr beisällig ausgenommenen Darlegungen, an welche sich noch unter Brthciliguug der Herren vr Hahn. Direktor Hasse, Bohse. Müller «nd Selliu, sowie de« Bortrogenden eine sehr animirtr Debatte knüpfte, welche die Erhaltung de« DeutichthumS unserer Ausgewanderten in den verschiedenen transatlantischen Länder« zum Gegenstand hatte und einigen Rednern Gelegenheit gab, in energischer Weise zu betonen, daß da- deutsche Volk die Pflicht habe, da« Schulwesen unter den Landsleuten in fremden Ländern zu fördern, wenn r» dieselben vor dem Verlust ihrer Muttersprache und ihre« Raffenbewußlsein» bewahren und einen regen, geistigen und wirthschastlichen Verkehr mit ihnen unterhalten wolle, eine Ausgabe, die bekanntlich bereit« durch den deutschen Schulverei«, der auch in unserer Stadt durch eine Srction vertreten ist, in erfreulicher Weise angrbahut wird. DO««ischt<». Letzi»««. IS März. *— Koblennerkehr auf den sächsischen Staatseisen- bahne«. In der Zeit vom 2. bi« 8. März d. I. wurden zu- lammen Sl.036 Wagenladungen Kohlen 4 LOOO Kilogr. befördert (durchschnittlich »ro Tag 3005 Ladungen). Hiervon waren 12,067 Ladungen sächsische Steinkohlen nnd zwar 7700 au» dem Zwickauer. 3104 au» dem Lugau-Oeltnitzer und 1253 au« dem Dresdner Be- zirke, ferner waren 286 Ladungen ichlesische Steinkohlen, 7388 Ladungen böhmische Braunkohlen und 1295 Ladungen altenburgisch« Braunkohlen. — Ja der folgenden Woche, vom 9. b,s mit 15. März er. gchangten 19,806 Ladungen Kokten ^durchschnittlich 2829 Ladungen pro Tag) per Bahn zur Abfuhr und »war: 11,006 Ladungen sächsisch« Steinkohlen (7031 au- dem Zwickauer, 2882 aus dem Lugau-OelSnitzer und 1093 au» dem Dresdner Be zirke), 316 Ladungen schl fische Steinkohlen, 7270 Ladungen böhmische Brauiikohlen und 1214 Ladungen altenburgilche Braunkoklen. * Plagwitz. 19. März. Aus mitlest Circular ergangene Ein- ladung datten sich am Sonntag, den 16. März vormittag« 10 Uhr gegen 100 Herren auf dem „Felienkeller" emgesunden, wo die sür uniere Orte io wichtige Canalbanangelegenheit erörtert wurde. Das hiesige „Wochenblatt" berichtet darüber: Durch Herrn Reißmann (in Firma Wetzet ckr Rcißmann) wurde die Versammlung eröffnet, indem derselbe kurz aus die Hobe Bedeutung der Frage ipeciell für Plagwitz-Lindei,au hinwies und den dermaligen Stand der Angelegenheit darlegte. Aus seinen Vorschlag beschloß man, einen Localverein zu gründen, welcher sich die Ausgabe stellt, das l)r. Heine'sche Project de- Elster-Saale-Laual« nach Kräften zu fördern. Alle Anwesende, mit Ausnahme eine« ein zige». erklärten aus Befragen ihren Beitritt zu dem Vereine. Hieraus rrjolgte die Wahl eine» pcoviiorischen Ausschusses von 5 Herren, welchem die Pflicht obliegen wird, da- BereinLstatut auSzu- ardeiten. Gewählt wurden die Herren vr. Gericke, Knirsche (in irma A. Herzog) <ür Lindenau und die Herren Mey (in Firma icy L Edlich), Neißmann (in Firma Wctzel L Reistmann) sür Vlagwitz und der juristische Vertreter deS Herrn vr. Heine Herr Rechtsanwalt Zinke,se» sür Leipzig. *— Aurzener Teppich- und LelourS-Fabrik. In der am 18. d. M. stattgehablcn Generalversammlung waren von 750 Actieu 6l7 Stück durch 7 Aclionaire vertreten. Bei einem Umsatz von 546,211 x betrügt der Reingewinn nach reichlichen Abschreibungen 66,836 von dem den Aciionairen 8 Proc. Dividende zusließt und 2195 -Si aus neue Rechnung vorgetragen werden. Uebcr den Ge- schäiiSgang im lausenden Jahre konnte die Direction befriedigende Mittheilungeu machen. Die auSschcidenden AnffichtSraihSmitglieder wurden wieder gewählt. 1t Plane», 19. März. Die Handel«- und Gewerdr- kammer Plauen wird nächsten- über einen ganz bemerkenSwerthen Antrag ihrer Zoll- und Stcuercommiisio» sich schlüssig zu machen haben. Unterm 10. November 1883 bat bekanntlich der Reichskanzler an daS sächsisch« Ministerium der au-wäriigen Angelegeubeite» eine Zuschrift gerichtet, worin da- letztere gebeten wird, betreffs „Ver zollung der geschlichteten Garne" bezügliche Gutachten an bei» Kreisen der Textilindustrie des sächsischen Landes einznholen, damit au« solchen und im Zusammenhänge mit den sonst zugäng- lichen Informationen zu ersehe» sei, in wie weit die beantragte Erhöhung de« EingangSzolle« für geschlichtete Garne im Jntereffe der betlxiligte» inländijchen Industriezweige raihsam erscheint. Die hiesige Handels- und Gewerbekammer nahm voa diesem von der lächsüchen Regierung zugewiesenen Auftrag in der Weise Notiz, daß sie die zwei größten Baumwollgarnichlichtereicn, sowie die zwei größten Bardineuwebereien de« Kammerbezirk« mit der Bitte an gingen. die Frage zu prüfen und ihr Dafürhalten der Handel«, und Gewerbekammer mitzuthrilen. D>e eingelausenen Resultate sind nun von der Zoll- und Steuercommission, in deren Ressort die Ange legenheit gehört» verarbeitet worden und kommt die Commission nach Erwägung aller GrsichtSpuncte bei den beiden Kammern zu dem Anträge: „Die Handels- und Gewerbekammer Plauen wolle sich dahin erklären, daß vom Staudpuncte der beiheiligien Industrien de« Kammerbezirks an« die zolltarisarische Gleichstellung der ge schlichtete» Baumwollgarne mit den gebleichten und gefärbten oder überhaupt die Erhebung eine« erhöbten Zolle« von geschlichteten Baumwollgarnen, soweit die Schlichterei in Betracht kommt, nicht al- ein Bedürfniß anerkannt werden könne, soweit r< sich aber um die Weberei handelt, al« deren Jntereffe zuwiderlauseud bezeichnet «erdeu müsse." -r- Lugau, 18. März. Der sür die am 24. März abzuhaltendt Generalvrrsammlung bestimmte Geschäftsbericht de« Stein ko hleu- bauverein« Hohndorf bei Lichtenftein aus die Zeit vom 1. October 1882 bi« 31. December 1883 ist recht befriedigend. ES wurden während diese« Zeiträume« 1.356.424 Hektoliter Kohlen ge- iöederi. Davon kamen 995.340 Hektoliter mit der Bahn, 96,539 Hektoliter per Geschirr zuni Beriandt, während 143,145 Hektoliter selbst verbraucht wurden. Beim verkaufe wurden sür den Hekioliler durchschnittlich 72 43 ^ erzielt. Neue Einrichtungen über Tage und in den Schächt'» habe» die Solidität bei Bauten wesentlich betördert. Die begebene Anleihe tu Höhe von 750.000 » zu 5 Proc. ist zum Lourse von SS begeben, und sind damit die Schulden bezahlt worden. Der erzielte Bruttogewinn von 180,552.56 >2 wird so verwandt, daß 9S,186.05 aus Abschreibungen, 4759.30 ^l in den Reserve fonds. 4759.30 ^l an den Auffichltralh, 4283.3? » a» do« Direk torium kommen, 109.08 aus neue Rechnung vorgetrogen. 48.000 al« 5 Proe. Dividende aus die 3200 Stück Priori- tät-artie» und 83,275 al« 1'/, Proc. Dividend« aus 3200 Stück Vorzug«- u»d 3455 Stück Slommactiea vrrtheilt werdeu. Diese« werk. da« «i»mal sehr nahe daran war, sich tu eine Gewerkschaft zu verwaudrla, hat sich also außerordentlich gut eutwickell und de- rechtigt zu den besten Hoffnuugen. I. An» tze» Sruetzirie, 18. Mär». Dt« für die nächst, Ftnanzperiod« zur Ausführung bestimmte schmalspurige Seen», därbahn Schönsrld <Aun,berg)-Schwarzenberg mit den vier Flügelbahnrn vo« Tannenberg nach Geyer, Schletiau-Crotten- dorf, Wildenau-Marker-bach und Grünfttdiel-R>tter«qrün icheint doch i, dieser Weise nicht gebaut werden zu sollen. Die Interessenten de« volkreichen und industriellen Lande«ideilc« zwischen Annaberg »nd Schwarzenberg sind von dem Regierung-projee» bez. der Schmal- spur und de« Anschlüsse« an dir Lhemnitz-Annaberger Linie in Schänseld nicht lehr erbau« und erstreben durch Petitionru Rormul- spur und geeigneteren Anschluß «u dir letztgenannte Linie. Dies« Petitloarn haben nun schon die Wirkung gehabt, daß die Erste Kammer in ihrer Sitzung am 15. d. M beschloß, die Herstellung einer schmalspurigen Srcuudärbahu von Schänseld auch Schwarzen- berg mit de, vier Flügelbahneu abzulehnen. dagegen die Regierung zu ersuchen, dir Erörterungen wegen Herstellung »an Bahnverbin dungen sür den Lande-thril Annabrrg-Schwarzenberg sortznsetzen der Subhastation sei leider aicht ziffermäßlg aachzuweisen, betrage aber auch sicher Millionen. Da« Mittel zur Abhilfe gegen diese« llebel erblickte Reierent darin, daß die Stadioertretung unter Umständen in der Lage sei, reguliread in die Bauverhältaissc Leipzig« «inzugreisen. Wohl kaum eine zweite Stadt Deutschlands sei so günstig gestellt wie Leipzig. Die Stadt besitze in «„mittel- barer Nähe — innerhalb und außerhalb de« Weichbild«« — so viel Bauterrai», daß dagegen der Privatbrsitz fast gar aicht in Betracht käme. E« sei sogar wahrscheinlich, daß in nicht zu langer Zeit die Stadt Besitzerin säst allen Bauterrain« sei. Jedenfalls beherrsche schon heute die Stadt den Markt in Baustellen. Redner gelangt zu folgendem Schluffe: Hat die Stadt einmal den größte» Theil deS Baulerrain« in Händen, so erwächst auch sür sie dadurch die Verpflichtung, nach zwei Seiten hin recht vor- sichng zu Werke zu gehen, und zwar ersten« durch maß- vollen verlaus voa Bauparcrllen dasür zu sorgen, daß eine ungesunde Ueberproduction an Häusern vermieden wird, und zweitens durch rechtzeitigen verkauf von Baustelleu indirekt Miethvreise zu verhindern, wie wir sie unglücklicher Weise in den sogenannten Gründerjohren gehabt haben. Die Stadt muff fortan der Regulator aui dem Markte für Baustelle» und damit zugleich >iir die Bau thätigkeit sein. Herr Jähne schloß leinen Boitrag mit folgenden Anträgen: Der Lcipz-ger HauSbcsitzer-Bereiu wolle beschließen, den Rath der Stadl Leipzig zu ersuchen: l) jetzt und in Zukunft erst dann städtisches Bauterrain an Privatpersonen und Baugesellschasteu zu verkaufen, wenn durch eine Statistik über leerstehende Wohnungen sich ergeben haben wird, daß der Neubau von Häusern ein all gemeine« Bedürfniß geworden ist; 2) fortan alljährlich einmal die Zavl der leerstehenden Wohnungen unter Mitwirkung der Hausbesitzer lestslclle» zu lassen. Eine Debatte über diese« Rejerat, da» sehr bei- sälllg ausgenommen wurde, unterblieb wegen der vorgerückten Zeit und wurde iür die nächste MonatSveriainmlung in Aussicht genommen. Tie im Beie/kasten Vorgefundenen Fragen sollen m den Monat«- oläilern beantwortet werden. Brr-mlnorM-er «etoctnir Letiirl- llht« tu ket»»tg. stltr de» musU<eU<chn> Lyüt Protm»« 1-r> O«c»r Paul m und da« Resultat derselben der nächste» Ständeversammkung mliz»- tbeilen. Somit scheinen die berechtigten Wünsche der Petenten Be- rücksichtigung zu finden. — Ein Gleiche« beschloß die Erste Kammer bezüglich der normalspurigen Linie Stollberg-Zwönitz. -o- Au» »cm t-r,grbirge» 18. März. Im vergangene» Jabre war die Glasindustrie in einer unangenehme» Lage; denn so wohl in den Glasfabriken Böhmen« wie in denjenigen Sachsen« mangelte eS an Aufträgen. Die Fabrik in WeiterSgla«hntte bei Karleseld hatte übrigen« noch mit dem Uebelstande zu lämpsen, daß sie wegen der naffcn Witterung nicht die erforderlichen Menge» Torsziegel fertigen lassen konnte und daher da- weit theurer zu stehe» kommende Holz oder gar böhmische Braunkohlen al« Brennmaterial benutzen mußte. Da die Kohlen aus dem Umwege über Franzen«- bad desördert werden müffen, so koste» sie sehr viel Fracht, und barunl wünschen beide KarlSielder Glassabnkeu lebhaft die Er bauung der Bahn Klingenthal-Gra-litz oder der Linie Karllbad- Johanngeorgenstadt. Die Hohlglassabrik tu Karlsseld, in welcher meist Medicingläier hergeftellt werden, brennt größtentheil« Stock holz, wovon 1 Meter bi« vor das Hau« etwa 2'/,—3 kostet. Seit einiger Zeit macht sieb im Gla-geschäft «me Besserung bemerkbar; doch sind die Preise so'gedrückt, baß der Geschäslsgewina ganz unbedeutend oder vielfach gleich Rull ist. Weiter-glashütte ist nach dem Tode de« bisherigen Besitzers in da- Eigenthum de« Herr» Fabrikanten Friedrich in Karlsseld übergegangen. fff DrrSdcu, 18. März. Brauerei zum Felsenkeller bei Dresden. Die heute unter Vorsitz de« Herrn Rechtsanwalt vr. Wolf ll abgehaltene ordentliche Generalversammlung der Brauerei zum Felienkeller war von 23 Aciionairen in Vertretung von 591 Actien besucht. Wie bei einem so günstigen Resultate, welches den Actionairen geboten wird, nicht auder« erwartet werden konnte, verlies die Versammlung sehr glait und ohne Debatte. De» GeichästSbericht sich vorlesen zu lassen, lehnte die Versammlung ab und genehmigle einstimmig die Gewinnvertheilungs-Borschläge. Die demnach zur Auszahlung kommend« Dividend« von 20 Proc. kann sofort aus dem Comptoir der Gesellschaft und bei der Dresdner Bank erhoben werden. Die LooptationSwahl der Herren Kauf mann Mühl nee und vr. woä. Lotze von hier tu den Ausschuß bestätigte die Versammlung. ffff Bereinigte Radeberger Glashütten (vorm.Gebr. Hirsch). Der Auisichl«ra«h hat beschlossen, für da« verflossene Geschäftsjahr 1883 die Bertheilung einer Dividende von 3 Proc, anstatt, wie früher sestgeietzt worden war, einer solchen voa 2 Proc. vorzuichlagen und zwar in Rücksicht aus die eingetreteoe erhebliche Herabminderung de« WaarenlagerS. * Berlin, 19. März. (Telegramm.) Die Generalversammlung der Reich«bankantheil«eigner genehmigte eine 6V.proceutige Dividende und wählte in den CeutralauSjchuß Herrn Rentier Emil Hecker au Stelle de« Herrn Schüler. Dir übrigen Lentralauslchuß- milglieder wurden wieder gewählt. *— Berltn-Hamburger Eisenbahn. Die Berstaatlichuag der Berlin-Hamburger Eisenbahn erscheint nunmehr al« Thaliache. Ein Bericht de- Au-ichuffe-, unterzeichnet vom Hamburger Bürger meister vr. Petersen, und von der Direktion, unterzeichnet vom Direktor Simon, enthält den Schlußanirag an die auf den 29. März berufene außerordentliche Generalversammlung der Actionair«: „Der Generalversammlung der Actionaire schlagen wir vor, folgenden Beschluß zu fassen: den von der känigl. preußischen StaatSregieruag vorgelegter Vertrag, betreffend den Uebrrgang de« Berlin-Hamburger Eiicnbahn-Unternehmen« auf den preußischen Staat, wird genehmigt und die Direction »ur Unterzeichnung de« vertrage« ermächtigt." Wir übergehen die sehr ausführlich gehaltenen Motive, wobei die berechtigten Klagen über die preußische Lisenbahnvolitik, die „Drang- sale" gegen die Bahn, bi« sie zur Verstaatlichung gefügig gemocht wurde, einen recht bedeutenden Raum rinnehmen und dieser Klageton gipfelt in folgendem Relumö: „In gewissenhafter Erwägung aller vorgetragenen Berkältniffe können wir un» leider der Hoffnung nicht dingeben, daß in Zukunft, oder doch in abiehburer Frist der Berlin- Hamburger Bahn diejenige Betheiligung am Verkehr wiederum zu- gestanden wird, welche derselben nach unserer Auffassung zukommt und welche allein die volle Au«nuvuna der großen Borzüge unserer Bahn zu Gunsten der Gesellschaft sichern würde. Ist diese Be fürchtung aber begründet, io ist mit größter Wahrscheinlichkeit vor- aurzusede», daß ähnlich hohe Dividenden, wie sie in den letzten Jahren vertheilt werden konnte» und selbst Dividenden tu Hähe der von der preußischen Staat-regierung dauernd angebotenea fest«» Reute jedenfalls nicht mehr mit Sicherheit erwartet werden käanru." *— Aut der Sitzung de- Aeltesteu-Lollegtum« der Berliner Kaufmannschaft vom 17. März ist Folgende« hervor zuheben. Rach Lorberathung durch eine Commission nahm da« Collegium Stellung in Betreff der wichtigeren Gegenstände, die »us der Tagesordnung de« 12. deutschen Handel-tuge« stehen, und zwar betreffend 1) den Geietzentwurs über die Commandit- Gesellschasten aus Actieu »nd die Artteu-Gesellschaftru. 2) de« Reichs- stempelgesetze« vom I.Juli 1881, 3) Ladelchein» im Eisenbahafrocht- verkehr, 4) undrrweite Umlage der Jahresbeiträge der Mitglieder zu dru Losten de« Handelslage« und seiurr Brrtrrtuug ,» der Presse. Die Erörterung ergab att-emetae Zustimmung zu den Anträge» de« AuSschuffe« rrsp. Präsidium« de« deuttchru HandrlStage«. — Die mehr betprochrae Petition der Handel«kammer zu Hauau gegen de» Sesrtzeutwurs über den Feingebalt von Gold- uud Silberwaarru ist in der Sachverständigen. Commission sür gewerbliche Angelegenheiten erörtert worden und sand tu derselben der Hauptsache nach kriur Sympathie». Der Referent und die grvße Mehrheit der Tommission nahm vielmehr eine wesentlich zuftimmend, Stellung »u dem Geletz-Enttours, von welche« erwarte» wurde, daß er ,u seinen Folge, die seit Jahren augrftrebte erwünscht« Solidität und Ber1raur,««üedtg. keit de« betreffenden deutschen Jnduftriezwrige« erhöhe» nud belestigen werde. I» rtnigea Puncteu, aomrntlich in der HinauLrückung de« Termin«. ,» welchem da« Gesetz in Krast treten > sollte, trat man der Hanauer Petition bei. — Nachdem sich da«
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