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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.06.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188306248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830624
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830624
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-06
- Tag 1883-06-24
-
Monat
1883-06
-
Jahr
1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.06.1883
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320S und Uhr uf. 1 0 > ,2 . wird klar, tts»^ «rrrii >glich. »icis. V.9- UIHr Lanb- Da« l Hot beiden End en ist il der t «nd loche» >»ener einer lügen, e dein -etter» idenb« Risse Wä »GMm A»»«» tz, stylen, je« ttn «ch-M» der >Bn,^s»«>« Neoendi» kalkfnk« de« Kkrande«. Veit hinten am Horizonte taucht a»Z de« Meere»i»te>el die Silhouette der Insel Ischia aus. Der am Horizont« «etßbeivölkte Himmel särbt sich nach oben ttes südlich blau. Da» Alle» hat der Maler vortrefflich auf die Leinwand zu bannen und zu einem hübsche» abgerundeten Ganzen zu gestalten «erstanden. Im »weiten Saale recht» hängt eine mit poetischem Duft über hauchte EtimmnngSlandichast August Höfslrr'S, der, wenn er muh manchmal schon Italienische» mit Glück vorführte, immer wieder » de» demschen Wälder» zuruckkehrt. Da» vorliegende Bild nennt er kurzweg „Abenddämmerung". Da» Motiv könnt« recht gut der von dem Maler ^vielfach cultivirte» Egel entnommen fein. Bora »a einer kleinen Derraiusenkung steht ein hübscher schilsumwachsener Wasserspiegel, an dessen jenseitigem Ufer ein Mann in einen« Sahn trockne» «eisig au» dem Gestrüppe bricht. Oben am User stehen einzelne Baum- und Strauchgruppea; weiterhin zieht sich durch die wellig« Ebene malerisch ein Gehölzstreise« hi». L« Horizonte erbebt sich in da« Gewälk de» Abeudhunmel» ein« vtolettblau« Hügelkette. Weiter oben schwimmt in dem »och Hellen Himmel goldige» Gewölk. Uebrr da» Ganze ist in der Lhat Literatur. Gchl»lch»raläuch. An der Einführung de» Seiaug- und lkhoral- bucheS sür di« cvaagelisch-lutderische Landeskirche de» Königreich» Aachs«» hat auch die Schule gleich beim Erscheinen derselben den thätigsten «»«heil genommen, denn e» sind sowohl au» dem Gesangduche «ine «»zahl ttefslicher Lieder, als auch an» dem Lhoralbuche die am häufigsten vorkommeiideu Choräle von verschiedenen Schulmännern gewühlt und für die Schule herausgegeben worden. Ein» von diesen sur die Schule bearbeiteten Büchern ist jüngst bei Roßberg in Leipzig erschienen und daselbst sür wenige Pfennige z» habe». Dasselbe hat in den wenigen Wochen seit feinem Erscheinen schon die 3. Auflage erlebt, deren jetziger vollständiger Ittel also lautet: »0 Lborälr (ein-, zwei» und dreistimmig) und 31 Lieder lmeisteu» di« zwei ersten Berse) nach dem Gesang- und Lhoralduche de» Königreich« Sachsen. Ganz besonder» haben hier die 3b Ehoräle und dl« 12 Lieder, die znm Erlernen in den evangelischen Volksschulen vom EulliiSministerium vorgeschrieben sind, Aufnahme gesunden. Wegen seine» geringen Umfange» ist e» leicht handlich und kann in jede» Buch (Gesangbuch) gelegt «erden. de, Lt-bMmknt- Smormd. Ortdav», wa» schon im Monat Mär, einiae Zeit im knustvereia«» locale ansgrstellt war. Eine Fülle von Früchten aller Uri, alle «lt trefflicher Ratnrwahrhett gemalt, ist tbeit» in einem Spaukorbe, theil» I in einer blau», Gla»schale, theil» aus dem weißgescheuerie, KKchen- tisch« a»»gebreitet, darunter mengen sich rin« Blechdose, »in« Flasch« Sect, eia Laviarsüsichen und dahinter lehnen noch Snana». Da» Licht ist bei aller wirkliche» Lresfitchkeit der Detail» ein wenig zu gleichmäßig über da- Ganze ou-g«gossen, so dasi auch bei längerem Betrachte, keine recht« Vertiefung in der Gruppining entstehen will nad Ille» etwa« za sehr an der Flüche hasten bleibt; doch ist dem vrrmuthlich mit noch einige» geeigneten Blicken und einigen etwa» tieferen Schatten leicht abzuhellen. >u der Wand gegenüber ist auch dir Stinnnnnaslandfchast treff lich vertreten in einer „Waidlandlchast" von Heinrich Böbmer tu Düsseldorf. Vorn der üblich«, die Landschast wie ein beseelte» Lage belebend« Wasserspiegel, ein stehende», iLilsumrahmte», mit gelben Nirblumea bedeckte» Gewässer von ftahlblanker Glätte. Hinter ihm, auf dem grünen Geseuke, wa» sich nach dem Walde im Hinter- arnnde hinzieht, neugierige Rehe. Ta» Nadel- und Laubholz ans dem Hange recht» ragt, den Mittelgrund malerisch umrahme«, in de» sttunanng»voll«n Hsmmel hinein. Im dritten Saal« link« an der Wand sür Aleinmalerei ist eine Grupp« sehr hübscher „Blnmenstudtea" von Amalir Rost aus gestellt, darnater z. B. ein Blatt mit gut grnppirtru Primeln, Veil chen und Birublütbeu, einige recht charakteristisch wiedergegedene Pens-e», ebenso lobenswerthe Spselblütheu, Rosen, «in Strausi Nies wurz, dann allerdings aut den Blumen herauSsallend. sin Sortiment prächtiger Radieschen und Zwiebeln, ein rothblühender Akazien- ztveig u. a. m. Et» Bild, dem ein bedeutender Ras voraugeht, „Des Meere» «ch der Liebe Wellen" von Wilh. kräh, war zur Ausstellung «»gesagt, bri Schluß diese» Berichte» aber »och nicht eingrtroffen. Adolf Wet-ke. * Leipzig, 24. Juni. Am heutigen Johannistag erfüllt sich der Zeitraum eine» Jahrhundert«, daß an der Stelle, wo sich heute ein stattlicher Bau inmitten prächtiger Anlagen erbebt, ein bescheidener kassecfchank eröffnet wurde, eme Erholungsstätte, über welche leider nur spärliche Daten noch vorhanden sind. Äm Lause der Jahrzehnte vervollkommnete sich die höchst primitive Anlage zu einer Conditorei, deren vorzüglich« Leistungen schon anläßlich der am 24. Juni 1833 statt- gesundenrn fünfzigjährigen Jubelfeier poetisch verherrlicht wurden klni Volkamunde Kien di-ie im R-6N- einer Musik. * Leipzig, 23. Juni. Kunst bleibt Kunst, gleichviel i» welcher Umgebung sie austritt, nnd deshalb sei es einem Reisenden erlaubt, Uber Kunstteistungen zu berichten, die zu büren ihm ein glücklicher Zufall gewährte. Ein Zufall, sage ich. denn in den diesigen Blättern waren während der letzten Woche» keinerlei Berichte noch Notizen über die im Schweizerdäu-chen de» RosenthalS stattfindenden Sommcr- concerle des Musikcorp» de- königl. sächs. 1V. In fanterie-Regiment» Nr. 184 vorgekommen. Gestern schlendcrle per knr oisnte der Unterzeichnete in» Rosenthal und gelangte dabei in die Nähe de» bezeichneteu Local-, wo eben die Musik begann. Die reine Intonation der Accorde, das gleichmäßige, schöne Anblasen. daS prächtige An- und Lbschwellen, da» echt künstlerische Inemanver-Berflictzen der verschiedene» Instrumenlalfarben beim Uebergehen dom For tissimo zum Piano verfehlte nicht seine Wirkung auszuüben und mich zu»> Eintreten zu verlocken. Ein Blick in da» empfangene Programm überzeugte mich sofort, daß künst> lerische und nicht bloße routtnistische Anschauung bei der Anordnung mitgewirkt hatte: von 12 Nummern nur drei von jener Sorte, wie solche in Gartenconcrrten — „von wegen gewisser Zuhörer" — unvermeidlich sich erweisen. Der ganze »weite Theil war Wagner-Eompositionen gewidmet. Ein be sonderes Vergnügen bei Concerten gewährt es mir immer, die Bethätigung der Dirigenten ins Auge zu fasten, denn dieselben sind ja die eigentliche Seele der Aufführungen. Und so geschah e» auch diesmal. Harr Musikdirektor Äahrow, ich rann e» nicht ander- sagen, regte mein lebendigstes In- terrfle an; er gab sich mit allem seinem Sein »nd Wesen der Sache hin, und die Präcision nnd Feinheit seines DirigircnS, das Leben, welche- aus seinem Tactiren herausströmte und seinem Ehore beseelend sich miltheille, frappirten mich. DaS war kein gewöhnlicher RegimentScapellendirigent, hier guckte der Künstler voll und hehr au« der Uniform heraus.— Auch der noch junge Herr Eoncertmeister Friedemann, welcher daS Solo in „Walther» Preislied" au» den „Meister singern von Nürnberg" aus der Violine vortrug, bewährte ein höchst ansprechende» Talent und sehr anerkennenSwerlhe Technik. — Mit einem Worte, ich fand mich gezwungen, mir zu gestehen, daß ich Etwa» gehört, was — Nach Gewohnheit — ich nicht erwartet hatte, und daß die Mnsikkunst in Deutsch land sogar in RegimentScapellen auf einer sehr hohen Stufe steht, wa« anzuerkennen und öffentlich auszusprechen mir eine besondere Freude gewährt. Noury v. Arnold. * Leipzig, 23. Juni. Da« Richard Wagner-Theater unter Angela Neumann hat seine einjährige Triumph- reif« nunmehr vollendet. Da» Richard Wagner-Theater- Orchester aber, derjenige Theil de» Unternehmen», welcher demselben eine siffte Stütze war. und welche» überall, nament lich für die Wngner'scben Schöpfungen, sehr anerkennend gewürdigt worden rst, wird weiter bestehen bleiben, und zwar wie früher unter der Leitung seine« vorzüglichen Dirigenten Anton Seidl. Dieser wirb mit dem Orchester eine große Eoncertreise. welche bi» zum Herbst dauern soll, unternehmen, und e» soll auch in unserer Stadt ein Eoncert stattstnden, in welchem die besten Nummern au» Wagner'» Werken, und zwar au» seiner ganzen Schaffen«.Periodc. zur Aufführung gelangen werden. Diese» Concert dürste ohne Zweifel große» Interesse erregen. * Leipzig, 23. Juni. Herr Fr. v. Wickede hat einen stimmungsvollen Trauermarsch zum Gedächtnlß seine» jüngst verstorbenen Landesherrn, de» Großhrrzog» Friedrich Franz ll. von Mecklenburg-Schwerin, compoairt, weicher für Pianosorle im Verlag« »on Fr. Kistner hier erschienen ist. * Die Lrfolae, welche Meister Bilse ans seiner großen Kunst- reise durch Deutschland erntet, sind geradezu fabelhast. In Nürn berg Hot Bist« vor 3700 Menschen concerttrt und mußten an» der Nachbarschaft de» großen Toncerilocal» Rosenau alle mSglichra Stühle zulammengeholt werden» um den Besuchern Plätze anroriiev >m kvnnen. In Frankfurt a. M. coaeerttrte er in den grandiosen Räumen de» BalmgaNen» vor einer enthusiasmirteu Zuhörern»enge von 5000 Personen. * Bar einigen Tagen hat Maurice Dengremoat auf seiner Tournöe, sowchl in Kreuznach wie in Honibnrg, da» Bivlin- Tonart de» in Berlin lebenden jungen Tomponistrn W. Iaeoby aespielt «nd damit große Erfolge erzielt. In Folge dessen hat Dengremont beschlossen, da» Eoncert im nächsten Winter in ainem MuseuinS-Loncert in Frankfurt a. M. zu spielen. * wie un» gn» London berichtet wird, verläßt Paallne L»rc», die bekanntlich in diesem Jahre wo möglich noch wärmer »nd beneisterter daselbst geleiert wurde als sonst, am 3. Juli di« Hhamsestadt. um sich nach Ischl zu kegeben. bä« sie bauptsächlich ihre« leidenden 1 öchlercken» wegen outsucht. Ihr Gatte, noch immer kränklich, besucht einen anderen Ebrvrt. * I» New-Bork hat man i» Anregung gebracht. Populär, eoncerte elastischer Musik sür weniger Bemittelte zu »eranstalteu. wurden. Im Volksmundc hieß diese im Besitz« Frau Exter befindliche „Etsdude" auch „die kalte Madame"; da» daselbst verkehrende Publicum aber setzte sich anfang» nur au» einigen Familien und vorzugsweise au» Schauspielern zusammen. Der Frau Exter folgte im Besitz weck,sel Ulrich Ciermont, weicher a>» Lchweizerzuckerbäcker in gutem Renommsc stand und seinem Etablissement den Namen „Elermont'» Som merv.crgnügcn" gab: unter seiner Bcwirthschaslung erfreute sich auch da» Etablissement einer lebhafteren Frequenz. Elermont zeigte dem Leipziger Publicum die Eröffnung seine- .ScbweizergartenS" bereit« am IS. April 1834 in Nr. l09 de» .Leipziger Tageblattes" mit großen Lettern folgendermaßen an: „Morgen, den 20. April, erfolgt die Eröffnung de- Schweizer garten- am Eingänge de« Rosentbal». Ein dochzuveredrende» Publicum erlaube ich mir zum Besuch diese» Etablissement- ganz gehorsomst einzuladen: werde mich bestreben, meine ge- ehrten Gaste gut, billig und promvt zu bedienen, und bitte mil der Kürze der Zeit zu entschuldigen, wenn an dem Locale noch nicht alle» da» geschehen ist, wa» ich beabsichtige. U. Llermoat." Herrn Elermont folgte im Desitzerwechscl Bonorand und endlich Herr Robert Reischcl, der jetzige Inhaber ES erscheint wohl kaum nölhig, aus die dem Etablissement um Vortheil gereichenden Neuerungen und Vervollkommnungen inzuweisen, welche dasselbe im l!ause de» letzten Jahrzehnt» und insbesondere unter Reischel'» Leitung erhalten Hai; denn heute bildet e» den Sammelpuncl der besten Elasten der Gesellschaft und zählt wohl auch mit seinem, erst im Vorjahre prächtig erneuertem Concert- und Ballsaal, sowie seinen reizenden Gartenanlagen zweifellos zu den ersten hiesigen Erholung»- und VerguügunqSlocalen. so daß wohl kaum einer der Leipzig und sein Rojenthal besuchenden Fremden e» unterläßt, dort Einkehr zu halten. Möge dem Etablissement, da» heute auf ein hundert jährige» erfolgreiche» Besteben zurückblicken darf, auch ferner re freundliche Gunst Einheimischer wie Fremder gewahrt leiben. Zoologischer Garten. Die guten Zuchtersolge, welche Herr Pinkert auszuweisen hat, machen eS ihm möglich, von Zeit zu Zeit etwa« von seinem Ueberstuß zu verkaufen. Sv ist jetzt der vvr einiger Zeit hier geborene Wolf an einen Thierbändler abgegeben worden. Wa» wird wohl au» dem kleinen Leipziger werbe» ? Nun, vielleicht kommt er in einen anderen zoologischen Garten, der weniger glücklich in der WolsSzuckt ist, vielleicht auch in eine Menagerie. Hier wird er dem Publicum natürlich nickst al» Leipziger vorgestellt werde», sondern höchst wahrscheinlich al» Sibirier, denn aus Sibirien pflegen die Menaoericwölse mit Vorliebe zu sein. Nur einmal erinnert sich Schreiber dieser Zeilen, auch einen Wolf au» Nordpolcn gesehen zu haben, offenbar einem Mittelding zwischen dem Nordpol und dem Lande, wo ein toller Mols „dru Tischler sammt dem Winkelmaß" verzehrte. Nach der Abreise de» jungen Weltbürgers sind die Eltern desselben, welche seit seiner Geburt getrennt waren, um den Kleinen vor den Zärl. lichtesten feine» Herrn Papa zu bewahren, wieder vereinigt worden und in den dadurch leer geworbenen früheren Hyänen- käsig ist ein andere« Ebepaar, welche» längere Zeit getrennt lebte, der Goidivols und der Goldwols-Hundebastard, ringe zogen. In da» bisherige Logis de» letzteren aber ist «ne ebenso interessante al» komische Gesellschaft eingesetzt worden, nämlich sechs junge Uhus. Tic» find übrigen» nicht, wie auch schon au- der verschiedenen Größe bervorgeht, lauter Ge schwister, sondern sic stammen au« verschiedenen Horsten, da der Uhu immer nur zwei oder drei Eier legt. Ihrem Aus sehen nach sind sie noch Babys, denn sie tragen noch den wolligen Flaum, der für alle ,ungen Raubvögel.charakteristisch ist, ihrem Wesen nach aber schon eckte IIHuS, namentlich läßt ihr Fauchen und Schnabelklappen nicht» zu wünschen übrig, kein Besucher de» Zoologischen Garten» versäume sich ihre Fütterung mit anzusebcn. Unter beständigem ScknabelNappen wird da» betreffende Fleiscbstückchen von dem zum Hinreichen benutzten Holzstäbchen genommen und dann unter urkomischem Augenverdrehen die schwere Arbeit de» Hinunterschlucken» ausgesührr Im Lause de» Sonnabend Vormittag» hat sich im Garten wieder ein sür denselben sehr bedeutungsvolle» Ereigniß voll zogen, indem die Löwin, welche schon zwei Mal geboren, abermal» Junge zur Welt gebracht hat. So weit di» jetzt festgestellt werden konnte, beträgt ihre Zabl drei; die Löwin mutter verhält sich im Augenblick noch sehr ungeberdig und duldet keine Annäherung, weshalb sie mit ihren Kleinen voll ständig isolirt ist. Hoffentlich gelingt e». die Neugeborenen aufzuziehen. Die Umgestaltungsarbeiten im neuen Tbeile de» Garten» nähern sich ihrer Vollendung. Wenn nicht» Be sondere» dazwischen kommt, gedenkt Herr Pinkerl in der zweiten Woche de» Juli den neugeschaffenen Theil dem Publicum zu eröffnen. Vlll. Mitteldeutsches Sundeslchitßen. 's Dresden, 23. Juni. Ta» VIII. Milteioeuttche Bunde», schicken hat gestern Abend mit der Bertheilung der Ehren preise seine« osficiellen Abichluß gesunden. Nachdem drei Kanonensalven die Beendigung de» Schießen- Abend» gegen 8 Uhr verkündet, traten die Schützen unter Gewedr und marschirten nnter Borantritt eine» Musikcorp» von der Schieß- Halle nach dem auf dem Hochplateau de» Schüyenhose» neben der Festhalle befindlichen Gabentempel, woselbst die PreiSvertheilang vor sich ging. Der Vorsitzende de» Bundes-Borstande». Hnr F. A. Lrietschler au» Leipzig, eröffnet« den feierlichen Act mit einer Ansprache an die Schützen, in der er betonte, daß die in Sachsen« Hauptstadt verlebien Doge de» Vlll. Mitteldeutschen 1 BunderschietzenS in den Herren aller «chüpenbrüder die angenehmsten Erinnernngcn wach erhallen würden und balle er e» sür sein« Pflicht, den innigsten und wärmsten Gefühlen de» Danke», welch« alle Schützen beseelten, gegen die Feststadl Dresden nochmals Aus- ! druck zu verleihen. Redner schloß mit einem dreifachen Hoch auf j die Stad« Dresden, in da- die Schützen lebhaft einstimmten. Der BnndeSvorsitzende, Herr Trietichler, übernahm hieraus ! die Bertdeilung der Preise. Den höchsten Preis aus Feldsestscheibe 1 „Deutschland", bestehend in einem von Seiner Majestät den» König kostbare» silbernen Pokal, hatte sich Heer Günther «u» Hohenstein erschossen. Derselbe wurde dem glückliche« Gewtimer mit der Mahnung übergeben, dielen Preis und die Schützenehre stet« koch zu Hallen. Herr Günther gab seiner Freude über da» ihm zu Theil gewordene Glück derrdtcn Ausdruck und versicherte, daß seine Freude nicht dem materiellen Werihe de» Preise» gelte, sondern dem hohen Glücke, den künig«- prei« errungen zu haben. Diele Gab« Sr. Majestät sei ein »euer Beweis der Sympathien, welche unser vielgeliebter König dem Schützenweien stet« enigegeuiebracht. und sei eS Ehrenpflicht aller Schützendrüdrr, durch treueste Pstichiersülluag al- Schützen und Bürger sich dieser königliche» Huld stet» würdig zu erweisen. Herr Güniher brachte mit dem gefüllten Pokal» ein dreifache« Hoch aus Le. Majestät den König au», da» von den Schützen und dem zahl- reich venommelteo Publicum begeistert ausgenommen wuroe. Bei der weiteren Prei-vertheilung erhielten: aus die Feldscheibe „Deutschland" den 2. Preis Trink».Lheinnitz IO00 ^l, Ehren gabe der Stadt Dresden; de« 3. Pro» Richtrr-Bernburg eine Weinkanue, von Eouditor Trepp-Dresden: den 4. Preis kratz- Zwickau eia Besteck der Schützengiide in verliu, 200 ^l an Werth; den 5. Preis Warnecke-Leipzig, 300 .ckl auf einem Redgeweih von dem Mitteldeutschen Schützenbund: den K. Pr«S kindler- Erlangen ei» Besteck der Schützengttde in Berlin. 200 ^i Werth; den 7. Preis Schulz.Berlin di« Stutzuhr de» Kunstgewerbe, verein« tu Dresden; de» 8. Preis Lngelman»>Potschappel eiue Stutzuhr »oa der Scheibeuschützengilde ia Dresden; den S. Preis Her old.Plauen i/B. einen gefticke» Ofenschirm von Frau Bankier Riebe-DreSden; den 10. PeecS v. Berthold-DreSde» 100 ^l baar in <ktm vom Schießcomitt de» BundeSjchießenS; den 11. Preis Schellhorn - Arnstadt silberne Löffel »r. von der Schützengesellschast in Magdeburg: den 12. Preis ElberS-Otteudorf ein silberne» Besteck dor Schützengesell'chaft in Leipzig; den 13. Preis Andrö-LeipztO einen Lheekcssel von Herrn Hosklempner Regner-DreSden; den 1». Preis Hössler- Leipzig 70 baar in Etui vom Vau- uytz Aicihichasts-Eomitö de» BulldeSschleßenS; den 1ö. Preis Ge iaerÄtürn derg eine gol dene Damenuhr von der Schützengesellschast in Leipzig; den IS. Preis Voigt-Nürnberg «in halbe» Dutzend silberne Speiselöffel von der Schützengesellschast in Stettin. Aui die Standsesttcheibe erhielten: den 1. Preis Re'beholz-DreSden 1500^» baar in Etui, Ehren- aabe der Sladt Dresden; den 2. Preis Ehrlich-Berlin den silbernen Humpen von Sr. königl. Hoheit dem Prinzen Georg: den 3. Preis Dürre-Gera eia Bestcck der Schützengilve in Berlin, 200 ^l Werth; den 4. Preis Poltz-Leipzig die schon kürzlich beschriebene Ehrengabe der Tanten der Mitglieder der Scheibea- schutzengild« in Dresden; den ö. Preis Hossmann-Ehemnitz 100 ^ baar in Etui vom Gewcrbevtrein in Dresden: den 6. Drei« Möbiu»-Dre-den ein Besteck der Schützengilde in Berlin, 200 ^ an Werih; den 7. Preis Billerling-Magdeburg ein Besteck der Bogcnichutzengilde in Dresden: den 8. PrtiS Böhme-Dresdeu eia silbernes Besteck von der Scheibenschützengilde in Dresden; den 9. Preis Voigt-Nürnberg ein Besteck der Geselllchasl Ulkkapp« in Dresden; den 10. Preis Elbeicht-Meißen loO »l baar in Etui von. dem Freihaiidichntzen-Vercin „Vorwärts" in Berlin; bei» 11. Preis Schulze-Dresden cm Dutzend silberne Sveiselössel von der Schützengesellschast in Magdeburg; den l2. Preis Flach».Pirna ein Beiicck der Scheibenschützeii - Gesellschaft in Leipzig; den 13. Prei» Müller-Leipzig einen Aneroid-Barometer vom Hos- optiter Roeltig-TreSdeii: den 14. Preis Kern-Nürnberg einen Aerometer vom EmvsangS- und WohnungS-Eomüü de» BundeS- ichieben»; den lü. Preis Heinze-Löbau eme goldene Damenuhr der Lchntzen-Gelellschast Leipzig: den 16. Prei« Mende-Leip»ig ein Album (Dresdner Galerie) von Herrn Kunsthändler Lodse- Dresden. Im Anschluk an das BundeSschiefien wird nunmehr da» vorgestern durch Se. Majestät de» König »rüfinete köaigschießen der priv. Scheibenjchutzeugesrllscha st zu Dresden fort- gesetzt. Dasselbe endet ber it» morgen, Sonntag, den 24. Iuni Nachmittags 4 Uhr mit D>claralion de- Schützcnlönig», der Ritter und der Prämienschützen, sowie mit der Gewinnverlheilung. Nachtrag. * Leipzig, 23. Juni. Se. Hvbeit der Herzog von Sacksen-Altenburg traf nebst Gefolge heute Vormittag 10 Uhr 3 Minuten aus der Bayerischen Bahn hier ein und fuhr mit den «m 11 Uhr aus der Magdeburger Bahn ab gehenkelt Eourierzug nach Bad Nau ha im, wosrldst sich Ähre Hoheit die Frau Herzogin befindet. 3 Leipzig. 23. Juni, lieber den mehrwöchigen Aus- entbalt der Prinzessin Friederike vrn Hannover in nnicrer Stadt wird un» Folgende- mitgetbeilt. Die Prinzessin, welche seit ihrer Vermählung mit Aison» Freiherrn von Pawcl-Ramniingen ihren kauernden Wohnsitz in Hainpton Eourt bei London genommen hat, war vor fünf Wochen mit Gemahl und Dienerschaft hierher g kommen nnd im Hotel Stadl Rom unter dem Namen Lady und Lord Hampton abgcsiiegen. Am TonnerStag haben die Herrschaften Leipzig verlassen, um sich zu einem Soinmcrauscnthalt in die Schweizeralpcn zu begeben. — Der Dorent der Staat-wissei,schnsten an der Nuiver sität zu Leipzig. Ur. Walckcr, veröffentlicht „Neue Beiträge zu der EonversionSstatistik", worin er die vor Kurzem gemachten erweitert. Nach den neuen Beiträgen sind im Laufe de» 19. Jahrhundert» nicht, wie neulich gesagt wor den, von, höheren deutschen Adel 3 Fürsten, Il Grasen. 12 Gräfinnen, 13 Freiherren und 3 Freiinnen vom Pro- lestantiSinu» zur katholischen Kirche zuriickgekehrt, sondern 4 standerherrliche Fürsten beziehentlich Fürstinnen, 27, Grasen, 25 Gräfinnen, 34 Freiherren, l2 Freiinnen und außerdem 15 Glieder regierender deulscher Häuser; Königin Marie von Bayern, acb. Prinzessin von Preuße» (1874), der im Jahre >846 zu Rom verstorbene Prinz HfMich von Preußen, Bruder von Kvuig Friedrich Wilhelm-E, Kronprinzessin Charlotte von Dänemark, geb. Prinzessinjchon Mecklenburg Schwerin (l830), zwei Hcrzvge von Württemberg, darunter 1852 der Vater der Großfürstin Helene''von Rußland, drei badische Prinzessinnen, Prinz Friedrich von Hessen-Darmsiadt 1817), Prinz Adolph von Mecklenburg-Schwerin (1818), Prinzessin Henriette von Nasiau-Weildurg (1823), Herzog riedricb von Koburg-Gotha, Prinz Ferdinand von Koburg lolha (1818), bei seiner Vermahlung mit der Fürstin Sobarv. Herzog Ferdinand und Herzogen Louise von Anhalt Köthen, letztere eine Tochter von König Fy,krich Wilhelm II. von Preuße», wie der oben genannIB'Pniiz Heinrich ein Sohn desselben war. Zu den katholisch gewordenen Grasen gehört ein Graf Ingenheim, der gleichsgüä ein Sohn diese» König» war. Auch ein Sohn de» nn IMG 1806 bei Saal selb gefallenen preußischen Prinzen LouiS^ülrVinand. klitsche de la Grange, besten Mutter eine sranjösische Gräfin war. ist katholisch geworden. Vom kathvliciSmu» zum Pro testantismu» sind nur zwei Glieder regierender deutscher Häuser übergetreten König Karl Johann XIV. von Schweden nnd die letzte Königin von Preußen, Elisabeth, eine bayerische Prinzessin. — Direktoren sächsischer höherer Schulen haben an die k. Gcneraldirection der sächsischen StaalSeisen- chahnen eine Petition bezüglich Fahrpreisermäßigung sür Schülersabrten eingercicbl nnd hierauf von der genannten Generaldirecticn folgenden danken»werlhen Bescheid erhalten: „Die Verfügung, welch« dor ungesäbr einem Jahre sür die preußischen SlaatSbahnrn in Betreff der Schülersahrten erlassen ward, Hai L. W. Veranlassung gegeben, zu beantragen, sür Schüler fahrtrn bei Benutzung der fabrplanmäßigen Züge Fahrpreisermäßigung nach den im Königreich Preußen dest-bentzcn oder ähnlichen Be stimmungen rintrele» zu lasten nnd die Gesuche sür jeden einzelnen ^all m Wegfall zu bringen. Zunächst ist hervorzuheben, daß die sür Schülersahrten aus den sächsischen StaatSeisenbabnen jetzt gütigen Fahrpreise billiger sind, al» die bei ben prcusüchcn Staats bahnen betreff» der Beförderung von Schülergesellschasten geltenden Sätze. Nur in zwei Fällen trifft die» nicht z» — nämllch sür Schüler unter 10 Jahren und für Schüler über 14 Jahren und zwar für diese letzteren, wenn die Eisenbahn nnr aus der Hinfahrt benutzt wird. (In Sachsen ist bestimmt, daß von Bürgerschulen drei, von b-heren Schulen zwei Kinder aus ein Billet fahren.) Demnach wird e« den Wünschen de» Antragsteller» wobi mehr ent sprechen, wenn die aus den sächsischen Bahnen jetzt bestehende Ver günstigunq auch sür die Folge beidehalten wird, zumal seil Avril d. I. die ermäßigten Preise auch den begleitenden Lehrern »nd Lehrerinnen zugestande» werden. Anlangend den Antrag, die Meiriche für jede» einzelnen Fall in Wegfall zn bringen, so dürste nach den von un- gemachten Ersahning-i! kein genügender Grnnd vorliege», vo i dem jetzigen B'nabrcn. nach welchem die Vergünstigung jeweilig bei der BetriebS-Ober-Inspection nachzusuchen ist, abzugehen. Wik verkennen daß derarttg« Anssläg« der Gunst der Witterung be dürfen und der Natur der Sache nach nicht allzu g-roume Zeit vor dem in Aussicht geuommencn Tag» angemeldet zu werden pflege». Wir weisen daher gleichzeitig sämmtltch« Betriebs - Ober-Jnspectorrn an, auf dergleichen an sie gelangende Gesuche von Schulvorständen thunlichst rasch Entschließung zu sassen und »on der letzteren ans kürzestem event. telegraphischem Wege der betreffenden Statt»» Er- öfsnung zu machen. In der Regel wird e» also genügen, wen» die Anmeldung «in oder zwei Tage vor dem AuSftuge erfolgt; sie soll aber auch — namentlich aus den Stationen, auf denen eiue Lber- Inipeciion ihren Sitz hol — am Tage de» Ausflug» berücksichtigt werden, weyn nicht etwa die Stärke der Gesellschail die Rcguisttton besonderer Vogen ober Zugkraft und somit eine frühere Anmeldung erheischt. (Da, wo ausreichend Wagen aus der Station vorhanden waren, hat man in der Prnxi» von ollen Weiterungen abgesehen, namentlich hatte e» gar nicht» aus sich, wenn die Fahrten verschoben wurden.) Wir dürfen hingegen erwarte», daß die geehrten Herren Schulvorstände zur Erleichterung des Betriebsdienste» und in ihrem eigenen bez. ihrer Schüler Interesse die Anmeldefrist nicht zu kurz bemessen werden." * Leipzig, 22. Iuni. Wegen de» dieSjäbriaen Sedan- feste» hat der Rath beschlossen, sich mit dem früheren Comilö wieder in» Einvernehmen zu setzen und du'ielbe um Ucber- nahmc und Organisation der Feier zu ersuchen. — Da» Krystallpalast-Theater wird dem Publicum zwei Novitäten vorsühren, nämlich Anton Anno» Lust spiel „Da- herrenlose Gut" und „Binela", eine Dramcili- sirung der gleichnamigen Erzählung von E. Werner. Erster«: wird künftigen Dienstag zur ersten Ausführung gelange». — Der Turngau de» Leipziger Schlachtfeldes veranstaltete am Sonntag, den l7. 3uni seine diesjährige Turnsahrt und zwar nach Coltitz. An derselben nahmen 30 Vereine niit 830 Mann Theil. Dieselbe war vom schönen Wetter begünstigt und verlies in befriedigender Weise. Aus dem Frühslücksplatze empfing sie die Colditzer Staktcapelle und bei Botelwitz begrüßten die Colditzer Turner mir Fahne. Musik und Abzeichen die Gaste herzlichst. Kurz vor V.2 Uhr hatte mail Colditz erreicht, am Eingang der Stabt wurde euiiae Augen blicke Halt gemacht, bei welcher Gelegenheit Herr» vr. ineck. Goetz ein Kranz von einigen Colditzer Damen überreicht wurde. Tann ging e- weiter nach dem Marktplatz, wo sämmtliche Turner im Viereck ausmarschierlen. Hier wurden die Turner von Seiten teS stellcllverlrelendcn Herrn Bürgermeister- in kurzer Ansprache im Namen der Stadt Colditz herzlich begrüßt. Nachdem der Vorsitzende de- Gaues. Herr 1>r. meck. Goetz dem Herrn Bürgermeister sowie der Stadl Colditz sür den freundlichen Empfang mit herzlichen Worten gedankt, wurde daS Mittagessen eingenommen. Stach 3 Uhr fanden sich sämmtliche Turner in dem Schicßhause ein, und eS ent wickelte sich hier auf der Schießwiese, welche in bereitwilliger Weise von Seiten der Stadt zur Verfügung gestellt worden war, ein rege» turnerisches Leben. Zunächst wurde» Frei übungen vorgenommen, an welchen sich 248 Mann betbriligten. Die Freiübungen, welche vorher nicht eingeübt worden waren, und folglich au» den einfachsten Uebungen bestanden, wurden gut auSgesührt; nur wäre eS wünscheit-wcrlh gewesen, daß die Bethciliguna eine regere gewesen wäre. Hieraus folgte Wctlturncn »n Hochsprung und Steinstoßcn. Beide Uebunaen wurden zusammen »ach Punctcn gewährtet und die acht besten Tnrnrr mit Natur-Eickenkränzen belohnt. An diesen Uebungen betheiligten sich 36 Mann. AlS Sieger gingen hervor: Pabst^ Echost, Rost, Flemming, Brock. Kuntze, Sckulze ll.. sämmtlich Mitglieder vom Turngau de» Leipziger Schlachtfeldes, ferner Emmerich, Mitglied des Rochlitzer Turnvereins. Um 7 Uhr wurde wieder antgebrochen und zurück nach Großbothcn marschiert, von wo um 9 Ubr ein Extrazug die Turnsahrer in die Hcimatb brachte. Der Stadt Colditz aber, sowie dem basigen Turnverein werden die Mit glieder de- Gauvrrbande» für ihr freundliches Entgegen kommen mit herzlichem Danke verbunden sein. * Leipzig. 21.'Juni. Am heutigen Sonntag begeht, wie schon erwähnt, der hiesige „Studentische Gustav- Adols«Verein" die Feier seine- viertelhundert- jährigen Bestehen» durch einen Abends '',8 Uhr in der St. Pauli-Kirche stattfindenden FestgotteSkicnst, bei welchem Herr Consistorialrath Pros. Itr Banr die Fostpredigt halten wird. Am Montag Abend findet »m 6 Ubr ein Festconvcnl im evangelischen BereinShause statt, wobei Herr Consislorial- ratb Pros. I)r. Fricke die Festrede bält. Eine daraus in Bonorand'S Saal in Aussicht genommene gesellige Zusammen kunft bildet den Schluß der Mer. Sowohl der Festgottes dienst al- auch der Festronvcnt sind öffentlich nnd alle Freunde de« großen Liebc-werkcS der Gustav-Atols-Stistung herzlich willkommen. Am heutigen Sonntag Nachmittag findet in den sämmllichen Räumen der hiesigen Tonhalle die Weihe der den Schmiedegescllcn Leipzig« nnd Umgegend gestifteten neuen Fahne unter entsprechenden Feierlichkeilen statt; da» Banner ist in der Fahne»-Maiinsactur und Kunststickerei von Gust. B Ha »icke hier in prächtiger Weise hergestellt worden. Nachmittags 2 Ubr ordnet sich der Festzug in der Bnrgstraße und bolt die Fahne von dem Verfertiger in der Grimmaiscbcn Straße ein, worauf dann in der Tonhalle die Weihesestlicbkeilcn stattfiuden. Die Weibrede selbst hat Herr Pastor 1>r. Kröin er zu über nehmen die Güte gehabt. A Leipzig, 23. Juni. Ein au» der CorrectionS- n statt zu Zeitz entwichener >6 jähriger Bursche hatte eipzig mit seinem Besuch beehrt, dabei aber sehr bald die Aufmerksamkeit der Polizei aus sich gelenkt. Dieselbe fand den Zweck der Reise kiese« Burschen nach hier zwecklos, zumal er weder mit Geldmittel» noch inil einem Ausweis über seine Person versehe» war. nahm ihn in Gewahrsam, «in seine unfreiwillige Rückkehr »ach Zeitz einzuieiten. — Wie wir in Nr. I7l diese- BlattcS miltheilte», war hier ein Mensch ausgegriffcn worden, welcher die Uniform ei»c- einjährig Freiwillige,! vom Kaiser-Alexander Garde-Grenadier Regiment trug. Im Besitz dieses Menschen sand man mehrere Sacken. die zweifellos au» einer Pvstexpedition ber- rührlen. In einer der letzten Nummern de» Gendarme»- IlaltcS wird nun angezeigt, daß in der Postagcntur ;n Mulda bei Dresden rin CinbruckSdiebstahl vcriiöl worden ist und läßt fick daher mit Bestimmlheil annehinen, daß die im Besitze teS Verhafteten gesunkenen Gegenstände von diesem Einbrnche herrührc». 'Leipzig, 23. Juni. Von der vierten Strafkammer de» hiesigen königl. Landgericht» wurden in den heutigen Hanplverbandliingen verurthcilt: l) die Tienstmagd Christiane Wilhclmine Winkler au» Kleinmoffa wegen Betrugs zu l Jahr, 2) der Handarbeiter August Wilhelm Rost aus Bauchlitz wegen Diebstahls zu 5 Monaten, 3) der Müller Karl Traugott Pretzschner au» Wahren wegen einsackeu Bankerott- zn 2 Monalen Gesängniß; 4) der ehemalige Krankenwärter Otto IulinS Hermann Schütz aus Neumühl wegen schweren Diebstahls z» l Jahr 6 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Verlust der Ehrenrechte. * Reudnitz, 23. Juni. Am heutigen Tage feierte ein trenbewährter Lehrer. Herr Heinrich Mätz old. da» süns- unvzwanzigjLhrigc Juki laut» seiner Wirksamkeit an der hiesigen Volksschule. Am Vormittage begab sich, unter Füh rung de» -Herrn GemeindcvorstandcS, eine Deputation de» Schulvorstande» zn dem Jubilar, um diesem die Glückwünsche Namen» der Schulgemeinde zn übrrbringe», ihm auch gleich zeitig eine prächtige goldene Rcmo»loirul>ral» Ehrengeschenk über reichend. Das Lehrercollkginm balle ebensall» eine Deputation mit den Glückwünschen desselben nnd einem wcrlbvollen Ge schenke abgeordntt. Nicht minder überreichten die derzeitigen Schülerinnen de- Jubilar-, die erste Mädchenclasto der ersten Schulablbeilung. ebenso Deputationen der früheren, bereit» der Scknle entwachsenen Schülerinnen desselben sinnreich« schcnke, wie kenn überhaupt die dem Jubilar von hier und au-wärtS erwiesenenAusmerk'amkeite» äußerst zablrcicke wäre», hoffentlich bleibt der allgemein beliebte Inbüar der hiesige« Volksschule »och lange erhalten.
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