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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188308055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830805
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830805
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-08
- Tag 1883-08-05
-
Monat
1883-08
-
Jahr
1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1883
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Fünfte öeilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 217. Donntag den 5. August 1883. iL. Königliches Landgericht. ^ » Krrien-Strajkam«rr O. * Leipzig, 4. August. Da- Dienstmädchen Ernestine Fr. hier hatte im Februar dS. IrS. gegen den vr. Bk. Strafantrag wegen deS in ß. 176,1 deS R.-Str.-Grs.-B. verzeichneten BervrechcnS bei der königl. Staatsanwaltschaft hier gestellt, vr. Bk. aber, alS er davon Kenntnis erbalten, sich an den Schuhmachermeister August Richard Mauss hier um Rath gewendet. Dieser wieder benutzte die Gelegenheit, den vr. Bk., wie die kSnigl. Staatsanwaltschaft in ihrem heutigen Echlußvortrage aussührte, zu seinem Bortheil au»- zubeule», indem er ibm die Gefahren und Folgen einer derartigen Anzeige vor Augen führte und die Flucht aarirlh. zuvor aber sich zu bereichern. AlS vr. Bk. wirklich flüchtig geworden, war Mauff zu dem mit Ersterem befreundeten vr. B. hier gegangen, hatte demselben von der Flucht Bk.'S und davon, daß derselbe von dem betreffenden Mädchen verklagt worden sei rc., erzählt, auch Grüße de» Flüchtigen au»ger>chtet und sich überhaupt den Anschein gegeben, als habe vr. Bk. ihn mit der Beilegung der Afsaire rc. beauslragt. Vr. B. hatte schließlich dem rc. Mauss eine Summe von bOOgegeben, in der Voraussetzung, daß Mauss die Regulirung der Sach« gelingen werde. Mauff batte nun aber nach Inhalt der Anklage von jenen 500 ^l nur an einen gewissen Ieekstein, dein Dienstherrn der Fr., welcher »ebst Mauff die Fr. zur Aenderung ihrer Angaben bestimmt hatte, 100 -/» abgegeben, das Uebrige aber für sich behalten. Es wurde deshalb hier gegen Mauff wegen Betrug« das Strafverfahren ein. geleitet. Der Angeklagte gab nun zwar den Empfang der c>00 von Vr. B. zu, auch, daß er davon 100 -8l an Ieekstein abgegeben habe, leugnete aber entschieden, die 400 >il für sich behaiicn zu haben. Der Angeklagte bezog sich hierbei aus angebliche Unter- rrbnngen mit der Fr., sowie aus verschiedene Eorrelpondenzen und versicherte, der Fr. jene Summe von 400 ^l selbst au-gezahlt zu haben. Die als Zeugin vorgeladene Fr. belheuerte dagegen ihrerseits, daß ihr Mauff weder Geld angeboren noch dergleichen an sie gezahlt habe. Zeugin verblieb dabei auch auf wiederholten eindringlichen Borhalt des Präsidenten und versicherte, die volle Wahrheit gesagt z» baden; sie leistete den» auch daraus hin den Eid ab. Nach Schluß der Beweisaufnahme hielt die königliche Staats- anwaltschast (Herr Staatsanwalt Häntz'chel) an der Hand der gewonnene» Beweisaufnahme die Schuld Mauff's für erwiesen; sie betonte namentlich, daß die Aussage der Fr., gegenüber derjenigen des Angeklagten, besten ganze- Verhalten die königliche Staats- anwaltschast einer scharfen Kritik unterzog, als die bei Weitem glaub- würdiger erscheine. Sodann erörterte die königliche Staatsanwaltschaft die Frage, ob der vorliegende Fall als Betrug oder als Unterschlagung auszusasten sei. Für die erstere Annahme spreche die Thatsache, daß Mauff den vr. B. über die eigentliche Sachbewandtniß völlig im Dunkeln gelasten und auch nickt die Absicht gehabt habe, die Angelegenheit, was vr. B. vorau-setzen durste, au« der Welt zu schaffen. Aus alle Fälle beantragte die königl. Staatsanwaltschaft die Berurtheiluna deS Angeklagten wegen Unterschlagung, und zwar za einer möglichst hohen Strafe im Hinblick auf das Verwerfliche der ganzen Hand- luugsweise, während die Bertheidigung (Herr Rechtsanwalt vr. Z ehme) bestritt, daß die Handlungsweise de-Angeklagten, ange nommen, daß derselbe jene 400» nicht an die Fr. abgeliesert hätte, die Grenzen de« Strasaaren überschritten habe, möge sic auch vom moralischen Staiidpumte aus zu mißbilligen sein. Die Bertheidigung stützte sich mit ihrer Ansicht aus die Aussagen deS abgehörtcn Zeugen vr. B.. welcher sich Mauff gegenüber dahin ausgesprochen habe, eS sei ihm gleichgiltig. waS derselbe mit dem Geld« mache, wenn nur die Sache auS der Welt geschafft würde. Die Bertheidigung bezweifelte weiter auch die größere Glaubwürdigkeit der Fr. und gelangte zu dem Anträge aus Freisprechung ihre« Defendenden. Der Gerichtshof verurtyeilte jedoch Mauff wegen Unter schlagung zu lIahr Gesängniß und 3 Jahren Verlust der Ehrenrechte. Bei Abmessung der Strafe legte der Gerichtshof wesentliches Gewicht daraus, daß der Angeklagte iür seine Bemübuiigen von beiden Seiten in übermäßiger Weise belohnt worden war und auch Da-, wa» der Fr. zukvmmen sollte, für sich behalten hatte; es liege hier ein Bertrtzuensbruch vor, wie er gröber kaum gedacht werden könne. Zum besseren BerstLndiiiß des Processcs sei hier bemerkt, daß der Bk. außer Verfolgung gesetzt worden war. II. Die Studirenden der hiesigen Universität, Valentin Ottomar John auS Mylau und Adols August Julius Haase aus Falken- Hagen, hatten am 2. Juni d. I. in der Nähe von Lützschena ein Jeder mit einem zur Zeit noch nicht ermittelten Gegner zufolge vorgängiger Herausforderung einen Zweikamps mit geschlissenen Schlägern ausgesuchten, sich aber dadurch gegen 8 205 ves R.-Str.-Ges.-B. vergangen. Der Angeklagte John wurde deshalb zu 3 Monaten Festungshaft verurtheilt. Hinsichtlich des in der Verhandlung nicht erschienenen Haase mußte Vertagung der- selben erfolgen. Der Gerichtshof bestand aus den Herren Landgerichts - Direktor Bartsch (Präsidium), Landgericht-- Rätben Ist". Ortenstein, Barth, Leonhardt und Assessor Büttner; die Anklage zu II führte Herr Staatsanwalt Meißner, die Bertheidigung Herr Rechtsanwalt Freytag I. Aus dem Geschäftsverkehr. k In dem Schaufenster der Conditorei Ikonze in der PeterSftraße sesselt gegenwärtig die Vorübergehende» eine künstlerisch und mir peinilcher Sorgfalt auSgearbeiteic Gruppe (in Zucker), VolkswirWaMches. Alle für diese» Lheil bestimmten Sendungen sind »a richten an de« verantwortlichen Redakteur desselben L. G. Lime in Leipzig, Sächsische Staatsblihnen 1882. * Den von uns bereits mitgetheilten hauptsächlichsten Daten des Rechnungsabschlusses der sächsischen StaatSeisenbahnen aus daS Jahr 1883 fügen wir noch folgende Angaben von allgemeinem Interest« hinzu: die Gesammteinnahnie der kgl. sächsiichen StaatSeisenbahnen betrug 66,458,173.70 » und zwar entstammten dem Personen- und Gepäckverkehr 18,365,874 26 ».hiervon sind zu rechnen511,345.29» aus die I. El., 4,940.427.64 » aus die II. El., 10,811,220.62 » aus die NI. Cl. und I.304.S93.L0 » aus die IV. El., 98,051.25 » auf Beförderung von M litair aus Neguisitionsscheine, 477,028.19 » aus Beförderung von Gepäck und Traglasten. 15,963.85 » aus Beförderung von Hunden, 26,214.84 » auf Lxpediruiig von Extra zügen nach besonderem Tarif und 2763.08 » aus sonstige Ein- nahmen. Die Einnahme auS dem Personen- und Gexäckverkehre betrug 27.635 Proc. der Gesammteinnahme. Der Güterverkehr brachte eine Einnahme von 44,690,429.34 », welche sich vertheilen mit 1,348,976.58 » auf den Eilgut- und Expreßverkehr, 8,733,258.40 » auf den Stückgutvcrkehr, 31,545,165.54 » aus Wagenladungsgüter, 24,776.85 » aus Militair- güter, 149,410.90 » aus frachtpflichtige» Dienstgut in Wagen ladungen von der eigenen Verwaltung gegen Bezahlung von Andere». Bus den Binnenverkehr entfalle» 15,864,i»48.07 ». auf den directeq Verkehr 19,491,485.13 », aus den Durchgangsverkehr 6 445,455.07 » AuS den Ncbcnerträgnissen erwähnenipir 133.298.90» für Frachtzuschläge von Werth- und Llcserfristvcrsichcrungen, 213,133.96 Mark sürProvisionen, 258,756.54 » für Ladclöhnc, 221,015.98 » für An- und Absllhrkosten, 339,136.19 » für Zechensrachten, 56,245.70 » sür Zolldcclarationsgebühren, 20,178.76 » für Lagergeld, 34,659.97 » für Gebühren, für Frachtbriefe und Frankaturnoten, 2027.79 » sür statistische Gebühr der Anmeldescheine im Ausland- Verkehre, 159,324.63 » sür Ucberschiebe- und Rangirgcbühren, 3758.70 » sür Standgeld, 39,509.11 » sür Desinfectionsgebühren, 213,837.96 » aus anderen Nebengebühren (Wiegegebühren rc.). An der Gcsammteiiinahme participirte der Güterverkehr mit 67.246 Proc. Für Uederlassung von Bahnanlagen und sür Leistungen zn Gunsten Dritter wurde» 704,620.73 » oder 1.060 Proc. der Gesamml- einnahme erzielt. Die Vergütung sür Ueberlassung von Betriebsmitteln ergab 1,450,897.28 » (2.183 Proc. der Acsammtcinnahnic). Aus Veräußerungen wurde d°r Betrag von 113,179.77 » (0.171 Proc. der Gesammteinnahme) gewonnen. Verschiedene sonstige Einnahmen erreichten die Höhe von 1,133,199.42 » Der Gcsainmtciiinahme von 66,458,173.70 » steht eine Gesammt- auSgabe von 37,730.639.88» gegenüber. Bon den letzteren komme» 2,371,196.56 » auf die allgemeine Verwaltung, 10,092,734.34 » au! die Bahnverwaltung, 5,582,378.05 » auf den äußeren Bahn hossdienst. 5.066,570.12 » aus den Expeditionsdienst, 3,009,743.73 » auf den Ziigbcglcitungsdienst und 11,608,017.08 » auf den Zug- sörderungsdienst. Aus 1 Kilom. Bahnlänge kommen 18,714 » Ausgabe. Nach Procenten beliefen sich die Ausgaben bei der allgemeinen Vermal- tung aus 6.285 Proc., bei der Babnverwaltung auf 26.789 Proc,, beim äußere» Bahnhofsdienst auf 14,795 Proc., beim ExpeditionS- dienst auf 13.428 Proc., beim Zugbeqlcilungsdienst auf 7,fl?7 Proc., beim Zugsärdcrungsdienst aus 30.766 Proc. Der Ueberschiiß betrug 28,727.533.82 » oder 4.948 Proc. deS mittleren AnlagccapitalcS oder 2,203,640.72 » mehr als 1831. Lin Kampf gegen die Tücke der Dinge. Nr. 7 der „Gegenwart" enthält einen humorvollen Aussatz: „Au- der Familie Don OuijokeS" von Emil Prestau über einen Gymnasiallehrer der Mathematik, welcher in jedem Unfall, der ihn heimsuchte, eine bewußte „Tücke der Dinge", einen überlegten feind- seligen Act der Außenwelt gegen ihn alt Menschen erblickte. Zu- nächst gab er dieser Anschauung einen humoristischen Ausdruck; nachdem er aber pensionirt worden war, weil er sich absolut nicht dazu hatte hergeben wollen, genau nach dem von der Behörde ent- worsenen Lehrpläne zu lehren, nagte das Gefühl der ungerechten Behandlung so in ihm und flößie ihm einen solchen Ekel an der Weit ein, daß er sich ganz verschloß und nunmehr nur noch der ihm zur Lieblingsidee gewordenen „Bekämpfung der Tücke der Welt" lebte. Wie nun trotz der höchsten Vorsicht, mit der sich dieser seltsame Mensch gegen leben ihm denkbaren Unfall zu schützen suchte, dieser tückische Dämon ihn in seinem zurückgezogensten Winkel aus- sucht und zum Opfer nimmt, da- wüsten wir von der gewandten Feder des Verfassers selbst schildern lasten: „Er wohnte in einem der höchst gelegenen Bezirke Wiens — „überschwemmungshalber", erklärte er. Mit Hilse der Liste der höchsten Wasserständt in den einzelnen Ueberichwcmmungsjahrea halte er berechnet, baß auch im allerungünstigste» Falle das Master nur in die Räume zu ebener Erd« dringen konnte. Er hatte des halb eine Stube im ersten Stockwerk gcmiethet — höher hinaus wollte er nicht mit Rücksicht aus die FruerSgesahr. „Ucbrigens", beruhigte er mich sogleich, „habe ich mir ein Hau- ausgesucht mit eiserner Teckenconstruclion. Die Wände sind massiv, die Stiegen von Stein, es ist also nichts zu befürchten. Meine Möbel sind von Eisen; euch kommt Nichts Feuergefährliches in meine Stube. Ich arbeite nur bei Tag und bedarf keines Lichte». Stahlfedern giebt eS bei mir nicht und meine Bleistifte spitz« ich mit einer kleinen Maschine. Und die Nadeln, diele gefährlichsten Bestien — o, ich habe ein scharfe» Auge aus sie. Ich untersuche jede« Stück Wäsche, das mW die Wirlhin brinat. zehnmal, ehe ich e- benutze und wehe ihr, wenn ich eine Nadel fände. Weh« ihr!" „Aber wenn Sie auSgehen", sagte ich nach einer Weile, „dann nützt Ihnen alle diese Vorsicht nichts." El» höhnische-, schadenfrohes Lächeln flog über sein Gesicht. Tr beugte sich zu mir, sah mich starr an und klapste mit der Kante seiner Faust aus meine Hand. „Halten Sie mich sür so rinsältig?" sagte er. „Glauben Sie denn, daß ich so dumm bin und mitten unter diese» Gejucht, unter diese felge», böswilligen Gesellen hincin- spazierel Ah — eS giebt doch noch Mittel sich zu schützen und ich sinne den ganzen Teq darüber nach, wir man sich vollständig be freien kann von dieser entsetzlichen Sklaverei. E« wird «in große» Werk werden, aber vielleicht vollende ich es!" „Sie geben also gar Nicht auS?" ,-Ich gehe nie au«. Leit einem Jahre Hab« ich keinen Schritt «öS diesem Zimmer grtha»." — Wie mir seine HauSlent« später erzählten, hatte er nur die Wahrheit gesprochen. Und er setzte den Kamps gegen die Tücke der Dinge, gegen die Tücke der Welt noch zwei Jahre lang sort. Er verließ seine Stube nie mehr und sonderte mit immer steigender Angst Alle» aus seiner Umgebung ab, was irgendwie Anlaß geben konnte, daß er eines unnatürlichen Todes sterbe. Zuletzt ließ er auch seine Hausfrau nicht mehr in das Zimmer und sie mußte ihm, was er bedurfte, durch eine Thürspalte reichen. Und dann starb er. Vielleicht hat Einer oder der Andere, dem diese Zeilen zu Gesichte kommen, die Notiz von seinen« Tode in de» Blättern geleien. Wenn ein Sonderling stirbt, fehlt in den Zeitungen nie der Nekrolog ... Der Ärmel Er starb an einem Knöchelchen . . . Der unschuldige Kalbsbraten, den ihm seine Wirkhin brachte, war die Ursache seines Tode-, Ein Knorpel gerieth ihm in die Luftröhre, und ehe der Arzt kommen konnte, war der Professor erstickt . . . Das war die „Tücke der Welt". Die ernste Lehre, die übrigens auch hierin liegt, daß es vor dem Unsoll keine Hut giebt. sollte sich Jeder zu Herzen nehmen. Sie ist der beste Wegweiser zur Unsalt-Versicherungl Vermischtes. Leipzig, 4. August. *— Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt. Die an der Börse vertretene Ansicht, daß die Banken trotz der vorherrschend gewesenen Geschäft-stille im Böcscngcichäfte im laufenden Jahre mit gutem Nutzen gearbeitet baden, findet ihre vollste Bestätigung auch durch den uns vorliegenden Semcstral-AuswciS der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt per 30. Juni a. c. Die gewiß recht erfreuliche Thatiache, daß die Industrie einen bemerkenSwerthen Austklnvung genommen hat, ist den Bankinstitute» in reichlicher Weise zu statten gekommen und wenn das Börseneommiisionsgeichäft nur geringen Gewinn abwars, so hat das Conlo-Corrcnt-Gcschäst einen desto größeren Nutzen gebracht, wie dies lhatsächlich in den bisher bekannt gewordenen Semcstralbilanzen der Banken zum Ausdruck gelangt. Wir baden, wasdieAllgemeiiieDeuttcheErcdil-AnstattnnIangt, vvrauszuschicken, daß der jetzt vorliegende Lcmcslialansivei», »achdeni bekanntlich die Uebersichlcu sür den 31. März und 30. September nur tu Form von Rohbilauzen publicirt werden, de» approximativen Gewinn »achweist, »idem jänimtliche Contc», ausgenommen das Filialen- und Eoinmandilcu-Eonlo, sür welches nur eine Schätzung angenommen worden ist, definitiv abgerechnet worden sind. Das von der Allgemeinen Deulschen Credit-Anstalt im ersten Semester erzielte Resultat weist die stattliche Ziffer von 1,789,448.58 » aus, all» gleich 12 Proccnt des Acliencapilais pro anno ünd überschreitet da» Gewinncrträgniß der gleichen Periode im Vorjahre um 245,408.65 » Vo» Verlusten blieb die Allgemeine Dcutjche Credit» Anstalt im verflosseuen Semester vollständig verschont, trotzdrm glaubte aber die Verwaltung, der seither in anerkenneuswerther WSlse an den Tag gelegten Vorsicht Rechnung tragend, eine an gemessene Summe sür etwaige zukünftige Verluste zurückstcllen zu tollen. Der Umsatz de» genannten Bankinstituts hat sich in der ver flossenen Periode ganz beträchtlich gehoben; nach der vorliegenden Geichästsübersicht iummiren die Aktiven mit 85,257,730.12 » (1882 : 78.492,667.09) und die Paisiven mit 83.468,281.54 » (1882 : 76,948,627.16 »). Die diesmalige Geschäftsübersicht ist al» eine sehr günstige zu bezeichnen, und wenn man an der Börse der Actie der Allgemeinen Deulichen Credit-Anstalt große Bevorzugung schenft, so erscheint die- thalsächlich alt berechtigt. *— In den Herbstmonaten ist aus den Eisenbahnen in der Regel eine größere BerkehrSsteigcrung zu erwarten, welche namentlich in der erfahrungsgemäß um diese Zeit eiatretendea erheblichen Zunahme der Getreidcsendunaen einerseits und der Kohlensendungen andererjeit» bosirt. Aus den österreichisch-unga- rischen Eisenbahnen sind um diese Zeit die Getreidetransportr au» Ungarn und der lebhafte Kohlenvrrkehr au- den »ordböbmischen Braunkohlenbeckrn zu bewältigen, während den preußischen Bahnen die bedeutenden Steinkodlentransporte auS dem Ruhrkohlengebiete und aus dem Oberschlesischen Reviere, neben dem ebenjall« sehr be trächtlichen Verkehre in landwirthschaftlichen Producten zusällt. Auch unseren sächsischen StaatSeisenbahnen ermäetstl um diese Zeit eine ganz bedeutende Erhöhung deS Verkehr» in Folge der erheblichen Getreide- und BrauukohlentranSporte au- Oesterreich sowohl als auch durch die vermehrte Abfuhr der Kohlen aus den sächsischen Abbau- bezirken bei Zwickau, Lugau-Oelsnitz und Dresden. Eiiiederartige außer gewöhnliche Steigerung der Ansprüche kann selbst bei dem reichlich bemessenen Güterwaarenparke der sächsischen Staatseisenbahnen und den sür solche Fälle getroffenen Dispositionen vorübergehend Mangel, namentlich an leeren Kohlenwagen, Hervorruse». Das Publicum, namentlich die Besitzer größerer FabriketablissemeniS können aber zur Bermeibung des Wagenmangels selbst sehr viel beitragen, wenn sie ihren Bedarf an Kohlen, Fabrikinaterialien rc. möglichst zeitig decken und während der Periode des stärksten Verkehrs (in de» Monaten September, Oktober und November) thuulichst rin- schränken, sowie für möglichst beschleunigte Entladung der ein getroffenen Wage» Sorge tragen, damit dieleiben alsbald dem Ver kehre zurückgegeben werden können. *— BetrirbSergebniss, der Leipziger Pferdeeiseu- bakn für den Monat Juli: 57,394 Personen 7,106.25 » 210,656 . 31,174.70 . 47,262 . 6,761.90 . 108,142 . 15,094.65 > 41,013 . 6,321.— . 61.440 7,669.10 . 526,207 Personen Linie Reudnitz - Conncwitz-ÄohlrS » Plagwitz » Liiidenau » Eutritzsch - Reuschöuefeld In demselben Summa: Monat des 74,127.60 » vorigen Jahres betrug die Frequenz 428,442 Personen 62,677.85 »: es ergicb» sich demnach sür Monat Juli 1883 rin Plus von 97,765 Personen 11,449.75 » * Chemnitz, 2. Augufl. (LH. T.) Von sehn bekränzten Pferden bezogen, wurde heute Nachmittag nach 3 Uhr eia mit Blumen geschmückter, bedeutende Dimensionen haltender, mit der Inschrift „500" bezeichnet«! und der Danipskesielsabrik von Carl Sulzberger L Comp, in Flöha entstammender Dampfkessel durch unsere Stadt transportirt. Wie wir bören, ist derselbe für die Deutsche Werkzeugmaschinensabrik. vorm. Sondermann öl Stier, hier, bestimmt uns soll als Betriebs- lestel dienen. Tie Dainpikesseliabrik vo» Sulzberger hat pdoch deren» mehr als 500 Dampfkessel (530 Stück- adactiesert und 20 drrgleiche, in Arbeit, e< konnte aber von der Deutschen Werlzeug- Maschinenfabrik der fünfhundertste, 19,500 Kilogr. wiegende Dampf' kestel erst jetzt übernommen werden. Die Firma Carl Sulz berger öe Comp., welche nach Chemnitz, sür Sachsen, wie sür da» deutsche Reich seit 10 Jahren eine beträchtliche Anzahl Dampf kessel lieferte, hat solche auch vielsach nach dem Ausland cxporlirt, io nach Rußland, Rumänien, Oesterreich und Spanien und hat gegenwärtig eine auS 2 Dampfkesseln bestehend« Anlage zu einer Dampfinühle in Buenos AyreS in Arbeit. ** Chemnitz, 4. August. Zum Streik der Tischler- gehilsen. Auch die der Innung angehörendcn Tischlermeister baden nun am gestrigen Abend eine Sitzung abgehalten, um zu den Strei kenden Stellung zu nehmen. Die Zahl der Letztere» ist inzwischen wieder gestiegen und erhalten dieselben bereits Unterstützung seitens der Fabriktischlcr unserer grasten Etablissements. *— Aus Ost ritz kommt die erfreuliche Mitlheilung, daß daselbst die Gründung einer größeren Tuchfabrik, eventuell auch Spinnerei, definitiv beschlossen ist, und wie eine beim Herrn Bürgermeister Kretschmer cingegangene Meldung besagt, bereits in allerkürzester Zeit mit dem Bau der Fabrik begonnen werden soll. Unternehmer soll ein Consortium (zumeist Engländer) sei», welche- am vergangenen Dienstag in Dresden sich constituirl bat. AlS Bauplan ist das Areal des bereits käuflich erworbenen MittclbofcS auscrsehen, einzelne benachbarte, dem Kloster gehörige Wicsenparcellen, dessen Erwerbung sür die Fabrikanlage nüthig erscheint, werden jedenfalls ohne Schwierigkeiten käuflich zu er- langen sein, so daß da» sür Lstritz sehr wichtige Unternehme» geiichcrt erimeilit. (Z. M.-Z.) *— Der Wunsch nach baldiger Fortsetzung der Secundär- bahn Hainsberg.Kipsdorf bis Attenberg, wenn thinilich zum Anschluß an die jetzt im Bau begriffene Bahnverbindung zwischen Klostergrab in Böhmen und Bienenmnüle bei Frcibcrg i. S. >st von den Localinteressciiten wiederholt in Petitionen und i» den öffent lichen Blättern zum Ausdruck gebracht worden. In Rücksicht ans die Gewerblhätigkeit der armen, jetzt abseits des Verkehrs liegende» und desdalb zurückgehenden Gebirasstadl Attenberg hat sich n ner- dings auch die Dresdner Handels- und Gewerbekaminer veranlaßt gesehen, Viesen Wunsch der königlichen Slaalsregiernng zur noch malige» Erwägung und baldiiiüglichste» Berücksichogung z» cinvichlen. Wie uns aus Dresden geschrieben wird, soll das lünigl. Fiiianz- ministcrium eine Fortsetzung der Hainsbcrgcr Sccundarbahn d>S nach Allenberg bereits ins Auge gefaßt haben und eine diesbezüg liche Vorlage sür de» Landtag vorbereite». *— Politik im Vereine deutscher Eisenbahn-Vcr- Wallungen. Ein Zwischenfall, welcher sich in der General-Ver- sammlung des Vereines denlicher Eise„bal»i-Verivaltu»ge» ereignete und einen gewisse» politischen Beigeschmack besitzt, wird im Kreise der Eisenbahn-Directoren vielsach besprochen und coniniclitirt. Las Statuteii-Comits hatte mehrere einschneidende Aenderungcn der Be stimmungen bezüglich der Ausnahme in den Bereinsverband de- antragt. Die Minimallänge der Bahnen, welche in de» Verein ausgenommen werden können, sollt« mit 75 Kilometern scstgeietzl werden, während bisher 50 Kilometer genügten; serner jollte Ver- Wallungen, deren Eijcnbahustreckcit geringere Bedeutung sür den östeiitlichen Verkehr besäßen, nur ein belchränkles Slinunrechl ge- währt werden; endlich Hütte die Lommiision, welcher die Ausiiahme- gcjuche zur Prüfung überwiesen werden, „ihre Gutachten nach ireici» Ermessen abzugebeu und insbesondere auch zu erwägen, ob durch die Ausnahme der aiigcmcldeten Verwaltung oder Bahnstrecke die Zwecke deS Vereine» gefördert werden". Diese Anträge riesen, wie die „N. Fr. Pr." berichtet, eine lebhafte Discnjsion und auch heftigen Widerspruch hervor. Man bekämpfte dir Tendenz der Vorschläge alt eine reaktionäre, welche »nt de» Bestrebungen zur Erleichterung de» internationalen Verkehres, zur Einführung einheitlicher technischer und rechtlicher Vorschriften nicht in Einklang zu bringen sei. Der Eintritt in den Verein solle nicht erschwert, sondern erleichtert werde». Der Verein zäblc nicht nur deutiche und österreichische, sondern auch niederländische, ja sogar russisch« Bahnen zu seinen Mitgliedern, der Verein sei bereits zu einem internationalen geworden und sollte denn auch den Eisenbahn-Berwaltungen aller Staaten den Eintritt ermöglichen. Gegen die Bestimmung, daß die Ausnahme dem freien Ermessen und Opportunität» - Rücksichten überantwortet werden solle, erhob insbesondere ein Vertreter der Niederlande verschiedene Ein wendungen, Er warf dabei die Frage aus, wie man sich eventuell gegenüber einem Ansuchen der belgischen StaatSbahncn, welche den Eintritt in den Verein anstreben, verhalten würde. Diese Frage scheint den Vertretern Deutschlands, namenllich der preu bische» StaatSbahnen. einige Verlegenheit bereitet zu haben. Sie ließe» die Frage unbeantwortet, weil dieselbe, wie man erzählt, vorerst im — deulschen Reichskanzler-Amte erwogen werde» müsse. *— Die „Nordd. Allg. Htg." entnimmt den „Preußischen Jahrbüchern" eine Rechtfertigung des von der deutschen Reichs- regierung zum Nachtheil der Hamburger Spritfabrikation an Spanien gemachten Zugeständnisses. Darin heißt eS: „Wenn man sich überlegt, daß Handelsverträge aus Grund gegenieiiigcr Conces- sionen geschloffen werden, so ist klar, daß ein Land Eonceisionen nur zu Gunsten seiner eigenen Production machen wird, ein Pro- duct, welches, wie der ruisftche Spiritu» in Hamburg, durch die Rccttfication nur eine Werihsteiqerung von etwa 40 Proc. ersähet, hat sür die deutsche Wirihschast ein verhälinißnuißig geringeres Interesse. Man ist also aus den schon im österreichischen Vertrage vorgesehenen AuSweg gekommen, den in Deutschland dlo« rectisicine» — nicht sabricirten — Sprit (eine Operation, die nur in den Frei häfen möglich ist) nicht al« deulichen gelten zu lasten. Wie unsere Spirilusproducenten behaupten, ist damit auch dem Bedürsniß der Spanier Genüge gethan. Denn der rujsische Sprit ist weniger fein als der deutsche und deshalb zum Wein-Verichnciden nicht zu ge brauchen. Die spanisch« Weinproduciio» erhält also den Sprit, dessen sic bedars, zu dem niederen Zollsatz: aber auch die spamiche Epiritn-vroducrion, die, wie Rußland, nicht den ganz seinen Svrit producirt, ist gegen die Concurrenz der ordinairen Wanre geschützt." AuS dieser vo» dem ossieiüsen Blatte gebilligten Darstellung muß man den Eindruck gewinnen, alt sei der spanischen Regierung die in Rede stehende Forderung deutscherseits nahe gelegt worden. Es liegt aus der Hand, daß in dem Maße, in welchem sich dies de- wahrdeiiet, die Bemühungen Hamburgs, die angesochten« Bestimmung ans dem Vertrage wieder beraoszubringen, an Bedeutung und auch an Aussicht gewinnen müssen. '— Im Iunihest zur „Statistik de» deutschrn Reichs" für da» Jahr 18v3 sind die definitiven Zahlen über den Tabakbau und die Ergebnisse derDabakrrnte im deutschen Zollgebiet Heidelberger Corps-Siudenteii in vollem Wichs darstellend. Neber- haupt weist das genannte Etablissement noch mancherlei Sehens würdigkeiten ans, während ei» seines Orchestrio» eine angeiirbme Unterbatlung der Besucher vermittelt, w.Shalb wir die Aufinerkianikeit daraus gelenkt hoben wellen. k DaS durch die Pferdebahn schnell erreichbare Neiischöne- seld hat in den« dortigen Restaurant Sanssouci eine» schon seit langen Ialire» bestehenden Erholungsort ausznweiien, welcher unler der BewiNhichastuag des Herrn Slorl neuerdings ansehnliche E» wciteriliigshanlen und zengeiiiäße Neuerungen erfahren hat und daher in cmpsehlcnde Erinnerung gebracht werden dars. Leucht über die Frequenz u» Asyl für Obdachlose in der Zeit vom 28. Juli ln» 4. August 1883. Nacht vom Vorge- sprochen AuM. nouunen Zurück gewiesen 28,-29. Juli 20 18 2 30 29 1 30.—31. - . 25 25 — 31. Juli bis I. August 23 20 3 1.-2. August 28 27 1 2.—3. - 29 29 — B , » » , , . 30 29 1 Zistaniiiicn >85 177 8. BeraiirivonI'.Her Ncdaclcur ^einrilv Uhle in l'eivtig. Für den musir..Ufchen THtli Prosifjor Or. ^Scar Paul »n Leipzig. !ür daS Erntejahr 1882/83 veröffentlicht, nachdem eine vorläufige Richweisung des Flächeninhalts der >>n Jahre 1882 mit Tabak be pflanzten Grundstücke, sowie die Zahl der Tabakpslanzcr und Tabak- pslan »iig-ii bereits im Octoberhcii vorigen Jahr s erschiene» war. Die letztvervffenllichie llebersichi enthält Angaben über die Zahl der Tadakvslanzer, die Zahl und den Flächeninhalt der mit Tabak de- pstanzien Grundstücke, die Grüße der von den einzelnen Pflanzern bepflanzten Flächen, die Geianiiiitmenge und die durchichnittlich ans ein Heltar «ich berechnende Menge des Ernteerlrags, de» »»itlcreii Preis des geernteten Tabaks und den Geiaimnlwerlh der Tabal- ernlc, und zwar sind alle diese Angaben sür die einzelnen Steuer- dircciiv- und Haupiamtsoezirke des Zollgebiets gemacht. Hieraus ist zu entnehmen, daß in, Iabre 1882 im ganzen Zollgebiet vo» 215,249 Tabakpslanzer» 295,038 Gruiidslücko mit 22,25l Hektar Flächeninhalt bepflanzt worden sind (ini Vorjahr 246,639 Pflanzer, 351,485 Grundstücke mit 27,248 Hektar), und daß von der gedachten Zahl der Pflanzer mir 1931 eine Grundfläche vo» über l Hektar, dagegen 118,904, also über die Hülste, eine Grnndsläche von weniger als 1 Ar mit Tadak bepflanzt hatten. Am stärksten wurde der Tabakbau im Großherzog- ttinin Baden bciricbe», wo im Jahre 1882 7005 Hektar »nt Tabak bepflanzt waren, dann folgen Preuße» mit 5360 Hektar, Bauern mit 5302 Hektar. Eliasi Lothringrn mit 2928 Hektar und daS Groschereo thum Hessen mit 978 Hektar. Jnnerbalb Preußens hat der Dircctivbezirk Brandenburg de» stärkste» Tabakbau auf- znweiien: 2130 Hektar, mit den nächstgrvßeu Fläche» kommen: Dircctivbezirke Pommern 1014 Hektar, Westpreußeii 4.54 Hektar, Rheinproviiiz 453 Hektar »»d Hannover 380 Hektar. Die Gesanii»!- rrnte betrug 38,8,85 T. Tabak in dachrciscm, getrocknetem Zustande l61,315 T. in, Borjalire), vo» denen 11,670 T. aus Baden, 9894 T. aus Preußen (Tirectivbezirk Braiidenburg 3317 T„ Pom- iiicrn 1605 T„ Westpreußen 1332 T„ Rheinviovinz 826 T., Hannover 796 T ), 8383 T. aus Bayern, 6676 T. auf Elsaß- Loihringen und 1129 T. aus Hessen entfielen. Im Durchschnitt des ganzen !o!l :ebieis wurden aus 1 Hektar gerrnkrl 1748 Kilogr. dach- r.'ise» Tabaks 122.50 Kilogr. im Borjalire), die einzelne» Dircctw- drzirke weisen >edvch sehr verschiedene Diirck»ch»itlsenrüge aus, de» grüßten der Directwbezirk Wrstprensien mit 2931 Kilogr. ans 1 Hektar, den geringste» das Großherzogtlnim Hessen mit 1155 Kilogr. 2er mittlere Preis des gcerntclc» Tabaks ist sür das ganze Zollgebiet ans 77.91 .ä! sür 100 Kilogr. dachreisen Tabaks, und der Geiaiiiiiilwcl'ih der Tabakernlc aus 30.3 Millionen Mark berechnet, wobei jedoch die Steuer mit eingerechnet ist. - Nach der amtliche» llebersickst betrugen die Einnahmen an Zölle», gemein jchastliche» Verbrauchssteuern und Stempelabgabci, im deulichen Reiche während des ElalsjabreS 1882/83 an: Eingangszoll 209,358,139 /< -davon Preusien allein 124,7,3,325 .§>, Riiheazuckersteiier 139,793,704 . (Pr nsten allein l 12,571,58l ./- >, Salrstcacr 38,461,593 .>/.-Preußen allein 23,441,184 Mark), Tabaksteuer 8,573,675 (Preußen allein 2,929,080 ,/l), Branntweinsteuer 58,825,098 (Preußen allein 52,346,063 -öl), llcbergangsahgaben von Branntwein 121,961 ./t (Preußen allein 26,012./, , Branstcuer 18,120,6,38,// (Preußen allein 13,170,221.St), Uebergaiigsabgabeil von Bier 1,427,837 ./< (Preußen allein 525,511 Mark), Slemvclabgaben von Spielkarten 1,056,894 ./l (Preußen allein 61l,9<»4 .öl), Slempelabgaben von Wertlipavicre», Schluß- schciiieii. Rechnungen und Lottern-loose» 6,021,693 (Preußen allem 4,1!14,908 ./«), znsamme» alio 481,761,232 -81, wovon auf Preußen allein 334,339,598 -/t kommen. *— Weißenfels soll dem Vernehmen nach eine ReichSbank- neben stelle erhalten. Vertreter derselben wird Bankier Hey land daielbst sein. *— Eisenbahn Wabern-Wildungen. Nach einer Meldung des „H. C." wird die Bahn voraussichtlich im Avril 1884 dem Betriebe übergeben werden können, falls keine unvorhergesehenen Zwilchcnsälle emtrelen. *— Tie Handelskammer von Mülheim a/Rh., dem industriereichen Nachbarbczirkc von Köln, uriheilt über den Kölner Viiiicrallisten-Congreß vom vorigen Jahre und die binic- tallistiichc Agitation überbaupt wie folgt: „Eine in jüngster Zeit in uii'crcr uiiimtteloare» Nähe inS Werk gesetzte bimetallistische Agitation, welche indessen, wie wir glauben aiiiiehmen zu dürfen, einen Erfolg nicht gehabt, giebt uns Veranlassung, a» dieser Stelle nochmals z» betonen, daß wir unbeirrt an dem von uns i» dieser Frage bisher eingenommene» Standpunkt sesthallen, wonach wir unter gegenwärtige» Verhältnissen eine Aenderung an den princi- picllen Bestininiuiigkn unserer aus Grundlage der Galdwälirung beruhenden Miiiizgeietzgebmig als eine Schäd'gung unserer Wirlb- schaftsiiiteresten wurden anßhcii müssen."— Wenn i»an selbst mebt einmal aus eine halbe Meile im Umkreise von Köln etwas vo» einem Ersolg des Bimclallisten-Congresses spürte, dann muß eS wabrlich niii demselben nicht weit der gewesen lein. Bei der Ge legenheit wollen wir bemerken, daß die Bimctallisten mit ihrer versprochene» Liste der seit 1881 zu ihnen übergetretenen Haiidrlekaimiiern und der aus ihr Icltt'ameS Anschrciben hin vo» der Kölner Erklärung sür die Turchiührung der Goldwährung wieder obgesallenen Unterzeichner jrncr Erklärung noch imnirr n» Rück stände sind. Sie baden mit ihrer Propaganda stets so groß grtban, dnß man sich wohl wundern dar!, warum sie trotz nietiriach.-r Aitt- sorderunq der Wälirungs-Correspondkiiz mit diese» Listen zurück- hallen, die ihrer Sache sicherlich doch nütze» müßte. Haben sich Herr Arendt »nd Herr v. Kardorff die Mühe genommen, an alle Handelskammer» »nd an alle U»t--rzcichner jener Erklärung lange Anjchreibe» zu richten, so sind sic es doch wohl sich und ihrer Sache schuldig, von dem Ersolg ihrer Anschrciben Milthcilung zu mache»: also: heraus mit dem Verzeichnis) der Con- vertiten! *— Bocknnner Bergwerks-Actien-Gescllschaft. Mit dem lausenden Jahre wird die Bocknimcr Bergwerks-Acne»-Gcsell- ichast wieder mit der regelmäßigen Brribeilung von Dividenden be ginnen, Die bisher im lausenden Geschottsjahrc erzielte» Betriebs- Resultate sind als sehr günstig z» bezeichnen, auch liegen für den Rest des Jahres große und lohnende Abichtt sie, »anicittlich auch in Coke, zur Erledigung vor, io daß niii Sicherheit aus einen befrie digenden Rechnungs-Abschluß pro 1883 gerechnet werden kann. »— Essener Bergwerk „König Wilhelm". Ans dem Schacht Christian Levin des Essener Bergwerks „König Wilhelm" ist eine neue .tohleniäiicht mit bedeutender Dichtigkeit vorzüglicher Qualität crichlvsse» worden, was für die Rclioiiair , welche schon seit 7 Jahren keine Dividende erhalten, klar crsreultche Nachricht sein dürste.
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