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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.09.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188309305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830930
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830930
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-09
- Tag 1883-09-30
-
Monat
1883-09
-
Jahr
1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.09.1883
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4914 Herr» Stelte« in Wiesbaden, den sie absolut al» natioualliberal anerkannt scben will. vdscho» derselbe notorisch der nationallibcralcn Partei nicht angchvrt. Wie die sür nächste» Montag, den 1. October, anberaumte Ersatzwahl slir Herrn Strücker schlicßtick auSsallen wird, dürste bei der teidenschastlichen Erregung der Gemüther schwer zu bemessen sein. Die NatiouaUibcraten haben, in Treu und Glauben aus die Ehrlichkeit ihrer Verbündeten, bei der Wahlmännerwahl aus die Zugehörigkeit zu der einen oder andern Partei kei» Gewicht gelegt; eS ist also möglich genug, daß diejenigen Wahlmänner, welche wie der Abgeordnete Westerburg denken, sich in der Minorität befinden merken. Herr Steiler wäre dann um die Rolle, welche er in Berlin spielen wird, schwerlich zu beneide». In welcher Fraction wird ein Mann, der sich zu solchem Thun mißbrauchen läßt, ein Unterkommen finden? Ucbr gcns muß man die hiesigen Vorgänge für erklärlich genug ausehcn. Seit Jahren bebt Herr Eugen Richter in Wort und Schrift in einer so unerhörten Weise gegen die »alionallibcralc Partei und ihre einzelnen Mitglieder, daß cS schließlich nicht Wunder nehmen kann, wen» man gegen diese Partei auch den Worlbrucb sür erlaubt ansieht und sein Gewissen nicht davon beschwert fühlt. Die nationalliberale Partei des Wahlkreises sieht der Sache ruhig zu; sie weiß wo und wie sie den Entgelt nehmen kann, wenn cS der Agitation gelingt, den nalionalliberalen Candidaten zu beseitigen nnd den Worlbrucb perfect zu machen." * In Dorpat hat in der vergangenen Woche da» dortige studentische EorpL „Curonia" sein 75jährigeS Stif tungsfest gefeiert. Unter den zahlreiche» Tischreden, welche bei dem auS dieser Veranlassung am 2l. d. M. stattgehabken Festesten gehalten worden sind, hat diejenige des Universi tät S-RectorS von Wahl sowohl in Anbetracht ihre» Inhalts wie der Stelle, von welcher sie ausgegangen ist, besonderes Aussehen erregt. Die russische Nationalpartei ist längst auf den Curatcr der Universität Dorpat. Ka pustin. wüthend, weil er sich, owohl Russe und rechtgläubig, gleich von Anfang an wohlwollend zur Universität und deren Einrichtungen gestellt hat. Er war. wie wir auS Peters burger Blättern ersehen, bei dem Festesten und während der ermähnten Neve anwesend und wird damit den gegen ibn erhobenen Beschuldigungen neue Nahrung geben, denn die Rede deö Iicctors ist ganz dazu angethan. die Mißstimmung jener Partei zu erregen. Der Rector trat warm für die Er haltung der akademischen Freiheit ein. derjenige» Freiheit, die sich selbst Pflichten auferlege, fick unter daS Gesetz stelle und den Gehorsam anerkenne; für jene Freiheit, die in Selbst verwaltung und Selbstrcgicrung sich feste Normen deS Leben» zu schaffen suche. Er schloß wie folgt: Man hört jetzt häufig sagen, daß die Formen des akademischen Leben-, wie sie hier bei »ns in Dorpat bestehen, nicht mehr dem Zeitgeiste entsprLchen, daß sie Reste seien eines feudalen Treiben-, da- in Exklusivität und Engherzigkeit sich dem Thatendrangc der modernen Freiheit-bestrebungen verschließe — daß in äußerem Formenwesen die Kraft der Jugend verschleudert werde, statt den höheren Zielen, der politischen Arbeit, zu dienen! Meine Herren! Ich glaube. Sie dürfen diesen Angriffen mit Ruhe entgegeutreten. Allerdings ist die Zeit eine ernstere geworden, sie verlangt vielmehr Arbeit von uns und weniger äußeren FormencultuS. Aber ich zweifle nicht, daß Sie diesen Anforderungen gerecht werde» können, ohne dabei die Grundlagen Ihre- akademischen Leben- auszngcbcn, daß mit dem Ernst der Zeit auch die Kräfte wachsen werden, welche die Gegenwart von Ihne» fordert. Lassen Sie uns all den An griffen gegenüber nur die Waffen gebrauchen, die den Mann edren — die Waffen der Arbeit und der Pflichttreue. Mit diesen Waffen schirmen Sie am sichersten die ulw» water, der Sie angehören, schirmen Sie da- Gemeinwesen, in welchem die köstlichen Güter des akademischen Leben- verborgen liegen. * Dir von unS bereits erwähnte Drohartikel deS „Journal de St. PSterSbourg" findet jetzt auch in den übrigen russischen Blättern einen beifälligen Widerhall. Zumal ist eS die panslavistische „Nowoje Wremja", welche sich den Auslastungen des Organs der russischen Reichs kanzlei bezüglich der jüngsten Vorgänge in Bulgarien voll: ständig anschließt. „WaS ist denn das für eine Eoniöbie, wen will man damit hintergehcn?" heißt eS in einem Artikel der „Nowoje Wremja", der sich auch mit der „Ungesetzlichkeit" der Wiederherstellung der Verfassung von Tirncwo seitens deS Fürsten Alerander beschäftigt. Dieser wird alS ganz in den österreichischen Netzen gesangen dargestellt, aber Ruß land rüste sich bereits, um diese Netze zu zerreißen. Die russischen Generale, beißt cS weiter, seien wider allen diplo matischen Anstand entlasten worden und das könne Rußland al» Schutzmacht Bulgariens unmöglich dulden. Ti« bul garische Krisis sei also nicht als beendet zu betrachten, sondern beginne jetzt erst recht. Der ganze Artikel strotzt von den heftigsten Ausfällen gegen Oesterreich und daS deutsch-öster reichische Bündniß, dem Rußland» früher oder später, den GaranS machen werde. * In Belgrad ist der Parteitag der Großserben ohne Ruhestörung verlaufen. ES hatten sich auS allen Tbeilen Serbiens etwa 2000 Theiluelimer eingesunken, welche alle GaGdöse nnd verfügbaren Privatwohnungen überfüllten Der Vorsitzende der Versammlung, Ingenieur Paschitsch entwickelte in längerer Rede das Programm der Partei weiches wiederholt von Beifallsrufen unterbrochen wurde ES wurde zumal die Revision der Verfassung im liberalen Sinne mit unbeschrankter Preßfreiheit, vollständiger Gemeinde- Autonomie »nv allgemeinem Stimmrecht betont. In der Finanzpolitik wurde möglichste Sparsamkeit und die Ent lastung des Volkes von drückenden Steuern empfohlen. AlS: dann kam die auswärtige Politik an die Reihe. Diese, meinte Pasckitsch, sei jedem patriotischen Serbe» bestimmt und klar vorgezeichnct. Serbien dürfe niemals vergessen, daß außer: halb deS Königreiches doppelt so viel Serben als in diesem unter fremdem Drucke wolmen. (Stürmische Ruse von allen Seiten: ,,Ilosnir! Los»»!") Serbien, fuhr der Redner fort dürfe seine nnSwärtigc» Brüder nickt »n Stiche lasten, wenn cS nicht selbst »nler den Druck deS Fremden gcrathe» will. (Rufe: „Er bedrückt unS schon!" „Es lebe Großserbien!") Andere europäische Reiche, führte Paschitsch weiter auS. hätte», wie cS die Geschichte der letzte» Jahr zehnte thatfächtick beweist, ihre nationale Unabhängigkeit und Größe erreicht. iveSball sollte nicht Serbien diese Ziele er reichen dürfe»? Wir müssen nur den Mulh baden, eS osten ciiiSzusprccbc», daß wir die Größe nnd Unabhängigkeit unserer Nation wolle», dann wird u»S auch Niemand daran hindern können, unser nationales Programm durchzujühren. — Nun sprach der Redner über de» Balkanbiind, der Serbien und Bulgarien zu eineni gemeinsamen Schutz- und Trutzbündniste vereinigen »lüste, daS sür beide Hauptnationen der Balkan halbinfel von größtem Vorlhcile wäre. Schließlich ward daraus bingewiefen, daß die gegenwärtige Stimmung Serbien» sür die Durchführung deS nationalen Programms eine sehr günstige sei, wie dies auch der Ausfall der Skupscktinawahlen bewiesen habe. Die sogenannte orientalische, richtiger die südslavifche Frage, wüste nochmal- ausgcrollt werden, weil Serbien heute noch nicht daS ganze Serbien sei. * Von ei»em Augenzeugen gehen der „Allgemeinen Zeitung" über die jüngsten großen Manöver de» 7. u«d deö 8. französischen ÄrmeecorpS folgende Mittheilungen von allgemeinerem Interesse zu: Da- Terrain sür die Manöver de- gegen einander overirenden 7. und 8. Armcecorp- war ein sehr geschickt gewählte-, weil e- eine volle Entwickelung sännntlicher Truppcntheile und Waffengattungen gestattete. E- handelte sich um das Terrain aus beiden Usern der Saöue zwischen Grap und Dijon, wobei daS angreisend« 7. Eorps den Flußübergang zu sorciren batte und da- 8 Eorp- schließlich aus seinen BertheidigunaSstellungen warf und besiegle. Leider war man auch in diesem Jahre noch nicht von dem System, welche- man hier ta Frankreich bisher immer befolgt hat, adgegaugen, nämlich ^rlle- vorher genau sestzusepe» und den Gang der Manöver bi- in chi« Einzelheiten im Voraus zu ordnen. ES wurde also hierdurch der Ligeutliche Hauptnutzen dieser Manöver: die Au-bilduna der höheren Aührer in der selbstständigen Fassung von Entschlüssen, in Frage gestellt. Dgl in Preußen angewandte System beweist, daß e- nicht nöthlg ist, all»- vvrherzubestlmmeii. damit die nöthlgeu Vorkehr»« sür Verpflegung und Unterkunft der Truppen richtig getroffen werden. Da- sranjösisch« System erschwert es sonach ungemein, ei» Urttzeil über die höheren Truppeistührer zu fällen, weil diele» keine Gelegenheit geboten bleibt, Selbstständigkeit und Initiativ« zu zeige». Die lehr detaillirten Dispositionen von Seite» der CorpScommandanten nehmen den Unterführern auch den letzten Rest von Unabhängigkeit, der ihnen bei diese» Manövern noch gelasten ist. Alle Waffen dagegen baden sich bei jene» Manövern sowohl in der Benheidiguiig als im Angriffe vvllständisch taktisch gut durch- gebildet gezeigt. Man bemerkte eine große Ruhe und Ordnung in der Entwicklung der Truppe«, wie auch die Marschdi-ctplin sowohl in den Lolonncn al« in den Train« eine sehr gute war. ANerding« erwies sich da» Zusammenwirken der drei Waffen — Infanterie, Artillerie, Cnvallerie — uvch als kein genügende« und gab mancher Kritik Raum. WaS daun die Waffengattungen im Einzelnen an- langt, so ließ die Infanterie. die im Uebrigen vortreffliche Eigen schaften zeigte, doch hinsichtlich der Deckung im Terrain Manch-» zn wünschen übrig. Ebenso verfiel sie bäufig in de» Fehler einer zu frühen Entwicklung starker «chützensck,wärme ohne die nöthigen Soutiens. besonders im letzten Moment de- Angriffs. Die Artillerie zeigte sich genügend beweglich; sie wußte lehr gut die Stellungen zur Deckung au-zunützen, schnin vorzüglich in die BerlheidignngS- linien ein und wählte auch bei der Offensive ihre Positionen mit Geschick. Die Eavallerie endlich hatte in Folg« der vorherigen Festsetzungen keine Gelegenheit zur Uebung im Ansklärung-dicn9, und auch bei ihrer Verwerthung aus den Flügeln der Stellungen, wo sie sich meiste»» der scindliche» Eavallerie gegenüber befand, fehlte e« ihr an Beweglichkeit, noch zeigte sie rechte Schneid. Bei der großen Revue am Scbluffe der Manöver waren Infanterie etgenthümlickie Begriffe von den in Frankreich üblichen inter nationalen Schicklichkeit-regeln zu erhalten. * lieber den Staatshaushalt Persien» wurde noch nie etwa« Authentisches verössentlicbt au» dem einfachen Grunde, weil e» bisher an einer geordneten Budgetausstellung mangelte. Annähernde Schätzungen beziffern indeg die Staats einnahmen Persien» jährlich aus ungefähr 6 Mill. Toman« (der Toman ist gleich etwa >0 >/). die Ausgaben circa 5 Mill. Toman», so daß 4 Mill. Toman» für die Civilliste übrig bleibt. Del Vecchlo's Kunstausstellung. Ein schon durch seinen großen Umfang sowie auch durch seinen modernen Stoff die Aulmerksamke>t lotort aus sich ziehende» Historien- bild ist jetzt im ersten Saale an-gestellt, nämlich „Kaiser Muximilian von Mexcko aus seniem lebten Gange" von E Kersten, einem noch jungen Künstler, dessen Namen man aut diesem Gebiete zum ersten Male begegnet. Wo« den Stoff der Darstellung betrifft, so lft e< ja bekannt, wie Kaiser Maximilian nach den, Abzüge der sranzösischen Truppen von der »ationalmexikanische» Partei unter Fübrung de« Benito Iuarez bedrängt, die Hauptstadt Mexiko i Lumen mußte und sich mn dem Rcfte seine- Heere« nach dem nordwestlich davon gelegenen Qneretaro zurückzog. Dort mußte er sich in Folge BrrraIHS ergeben, ward z»m Tod« verurlheiit und iretz allem Einspruch am 19. Juni 1867 zu Oueretaro er schossen. Der Maler hat den Moment dargestellt, wie Maximilian eben seine Gefängnißzelle verlassen hat, um einem Truppen- , . . .geleite zum Richlplaye zu folgen, wobei sei» Schritt dadurch und Artillerie im Ganzen und Großen nicht besser und nicht schlechter > gehcmmt wird, daß einige ibm treu ergebene Männer z»m Abschied als wir sie schon bei früheren Revue» am 14. Juli ans dem Felde I verzweifelt seine Hand erfass.'». Der Schauplatz ist die Vorhalle bei Longchamv gesehen haben. Sprciell bervorzuhebe» wären jedoch > eine« Gesängmffes. Rechts blickt man durch die geöffnete Tdür in die Jägcrdataillone und die Marine-Infanterie «Brigade, die sich I eine kleine düstere Zelle mit eisernem Feldbett, vergittertem Fenster besonder- gut präsentirten. sowie die Artillerie de- 8. Armcc-Corp-, I und einige Papiersetzen ouf dem Fußboden. Reck.'S und links von welche sich in vorzüglicher Weist anSzeichnete. De» wenigst be-1 der Thür steht «in Wachposten in der Unisorm der Regiernngs- vie des I truppen nach österreichischem Schnitt, jedenfalls von einem der rieligenden Eindruck machte die Eavallerie und vornehmlich 7. Armee-Corps. Die Gesammtzahl der bei den Manöver» be- theiligten Truppe» betrug zwischen 4b,000 »nd 50,000 Man». Die 16 Infanterie Regimenter der beiden Armee-Corps waren i» einer Stärke von je 2100 Mann au-gernckt: die Marine-Insanterie zählte etwa 0500, die 0 Jägertataillonr 2000, die Artillerie 2500 und die Cavalieri- 1200 Mann. Der allgemeine Eindruck dieser aroßen Manöver kann also nur als ein guter bezeichnet werdt». Die «u der Spitz- d r bciden Armeecorps stehenden commandirenden Generast, Gcnera! Wolff vom 7. und General Schaeegans vom 8. Armee- Eorps, haben gezeigt, baß sie ihrer Ausgabe völlig gewachsen find, und beide find auch noch körperlich durchaus rüstige Männer. Wa< aber die Truppen angeht, so ist nicht zu verkennen, daß die srau- zösiiche Armee große nnd nicht zu unterschätzende Fortschritte ta der truppen nach österreichischem Schnitt, jedenfalls von eineni der Regimenter, welche zu Iuarez übergingen. Daß dabei der Posten rechter Hand sich mit gekreuzten Arme» aus die Mündung de« Ge wehres stützt, mag malerische Post sein, ist aber jedenlalls sachlich unrichtig, da Wachposten im Gesäugniffe schars geladen haben und ein Soldat sich dann nicht aus die Gewehrmnndung stützt. Rach link- geht der Blick iu einen Kreuzgang, besten Arckfiletlur sich im Bilde nicht sofort recht klar von einander löst. Der Fußboden ist ml roihen Ziegelsteinen belegt. Born führen einige breite Slulen herab, wahrscheinlich nach dem Ausgange in« Freie. In der Mitte de- Bilde«, im Begriffe, die Sinsen herabzuschreiten, sieht der ent thronte Kaiser, halb zurückgem.nde» nach den bciden Freunden, die, Ichmerzersüllt »eben chm kniecnd, krampshajt seinen linken Arm er fassen. Sie sind beide wie der Kaiser in Livilkleidung, ebenso ein inneren Ausbildung der Waffen gemacht hat und sichtlich mit Eifer l Dritter au-dem Gesolge de« Kaiser«, der schmerzrrsnlll amGeioände der nnd Ernst an ihrer immer weiteren LervoNkommmmg arbeitet. I offenen Kerkerthür lehnt, die linke Hand mn dem weißen Dalcheittuche die Rede, dem ^.preußl-1 aus seiner rechten Seite, schreitet gesenkten Hauptes und mit sche» Ulanen oberst , wie jetzt der König von Spanien von I Händen ein Geistlicher, und noch etwas weiter links kc-.nmt, den Hetzicurnalen genannt wird, gelegentlich seiner Ankunft I dem schon die Stufen hinobschreitenden und nach der Adschicd-scen« in Paris einen üblen Empfang z» bereiten. Die Blätter I zurnckdl.ckrnden Ossicier folgend, in ihrer nationalen Unisorm, da von, Schlage dc» „Anti-Prufsien", „Drapeau" u. a. begreifen! Gewehr aus der Schulter, eine Colonne der Tnippen des Iuarez e» gar nicht, wie der König von Spanien nach seiner Reise > -»».den Hinteren Theilen des KreuzgaugeS hervor; alle zeigen ebenso wie der Geistlich« und die beiden Posten an der Thür, Len mexikanischen Gesichisiypus. Die Personen der drei Begleiter in Civil sind höchstwahrscheinlich Portrait-, der eine davon, wohl einer von den Kuieenden, jedensalls der Prinz Felix v. Salm»?alt». WaS die Liniencomposition im Ganze» betrifft, io ist dieselbe in gutem Äleichg.wicht. Auch coloristisch ist das Bild nicht übel rbgestiinni'. Was die in die Mitte gerückte Psrson des Heide» betrifft, jo wäre «. 2..^ v»-.. i.. I ""Hl bei demselben dem heldenhaften Trotze ein etwa« prägu- n-r Zur rage tn^Ikalien schreibt man der »Politischen z zu geben gewesen, auch hat der Maler hier die Klippe, nach Deutschland und al- ueu-rnannter preußischer Ulanen oberst «8 »och wagen kann, französischen Boden zu betreten. Er hätte gut gethan, sich von Kiel oder Hamburg auf einem preußische» Schiffe direct nach Spanien einzuschiffen. Unter solche» Umständen ist die Möglichkeit einer unsimiiaen Kund gebung gegen den König in Pari» nicht ausgeschlossen. HSchftem Grabe gereizt war, «st »,« «»»ahm, mHdenidr, berücksichtig», sür den Thatbestand de« vergehen» aber »h»e Bedeutung. — vermischtes. Gera, 28. September. Bei der zu den am IS. d. M. flattgrsundencn Neuwahlen zum Landtage unsere» Fürsteu- thum» nöthia gewordenen »nd beule hier vorgeuommenen engeren Wahl im 2. Geraer Wahlbezirk wurde der Uhrmacher Hartig (Fortschritt) dahier mit 187 Stimmen zum Ab- «ordneten gewählt. Der socialdemokratifcbe Gegenkandidat sischler Werner in Gera erhielt 126 Stimmen. Bisher war der Wahlkreis durch einen Socialdemokraten vertreten. Am 5. n. Ml», findet nock «ine engere Wahl im Geraer Landkreise zwischen einem nationalliberalen und einem social- demokratischen Candidaten statt. — Berlin. 28. September. S. M. S. .Elisabeth". 19 Geschütze, Commandant Eapitain zur See Holtmann, ist am 27. d. M. in Kiel ringetroffen. — Frankfurt a. M.. 28. September. Die „Frankfurter Zeitung" meldet: Der gestrige Tag erhielt ein häßliche» Nach spiel durch ein schamlose« Bubenstück, da« gegen da« Hau- de- ReichStaa-abgeordneten Sonnemann begangen wurde. Da Herr Sonneman» seit zwei Wochen mit seiner Familie in Ostende weilt, sind Parterre und erster Stock de» Hause« zur Zeit unbewohnt; den zweiten Stock bewohnt die hochbetagt«, flingst durck einen Todesfall in tiefe Trauer ver setzte Mutter der Frau Sonneman» mit ihrem jüngsten Sohn, Herrn Maximilian Schüler. Letzterer vernahm gegen Mitter nacht da» Klirren von Scheiben und überzeugte sich alsbald, daß eine Rotte von 5—8 Personen dabei war. die Fenster de« Parterre und ersten Stocke« einznwersen. Entlcdloffen, den Urhebern diese» Unfugs entgegenzutreten, warf sich Herr Schüler in die Kleider und eilte ins Freie, wo sein Erscheinen genügte, die Rotte zu schleuniger Flucht zu veranlassen. Mit allen Kräften setzte Herr Schüler zweien der Flüchtigen nach und war so glücklich, dieselben nach kurzer Jagd zu erreichen und ihre Persönlichkeit sestzustellen. Die beiden also auf frischer Thal Ertappten waren: Herr Meister. Sohn deS Fabrikanten Meister (in Firma Meister, LuciuS und Brüning), und Herr Spieß. Sohn de« SanitätSrathS und Stadtarzle» vr. Spieß. — Bekanntlich hat der berühmte Kirchen Historiker Prof. Ur. Hase m Jena seine 60jährige akademische Lehrlhätig- keit mit Rücksicht auf sein Hobe» Alter — er steht im 84. Lebensjahre — beendet. Seiten» de» Großherzog» von Sachsen-Weimar ist derselbe am Schluffe seiner akademischen Lausbahn zum Wiikl. Geheimen Rath mit dem Prädikat Excellenz ernannt worden. — Staßfurt, 27. September. Ein betrübender Correjpondeiiz" auS Rom. 24. September: Wenn Italien auch von allem Anfänge an bi- aus den heutigen Tag stet» erklärt hat. daß es dle neue Ordnung der Dinge t» Tuni« uicht anerkennen und die von ihm mit dem Bey von Tunis ab geschlossenen Beiträge als zu Reckt bestehend betrachte, so hindert dies nicht den Abschluß eine« Uebereinkomment mit der dennallaen faktische» R -gierung in Tunis, welche«, ohne die mit dem Bey früher aitzeschloffcnen Verträge außer Kraft zu setzen und die Rechtsfrage »u compromitttren, da- Berhällnth der in Tunis lebenden itolieni- schen CtaatSaiigehöriaea der sactischen Regierung gegenüber regelt, »nd dlo« in di.si-r Richtung wurden und werden die hieraus bezüg liche» Unterhandlungen mit der sraiijöfischen Regierung geführt. Deutichland bat bereits die Gerichtsbarkeit der sranzösischen Justiz behörden in Tunis anerkannt; ähnliche Unterhandlungen schweben mit der österreichisch - ungarischen nnd der englische» Regierung und Italien konnte sich daher, ohne sich der Gefahr einer vollstöndige» Jsolirung in dieier Frage auSzusetzcn, der Nolhwendigkeit nicht entziehen, in dieser Richtung Unterhandlungen mit der sranzösischen Regierung anzusnüpsen. Lüne aus die früher von der frauzösifchen Regierung gesorderke Auslassung de- unter dem Namen der Eapitu- lationen bekannten, mit dem Bey von Tunis abgeschlossenen Bcr- trage« einzugehen, ist die italienische Regierung bereit, aus die A». Wendung einiger in demselben enthaltenen Clauseln und namentlich welche die moderne schwarze Kleidung bietet, nicht so ganz glücklich umschifft. Ein anderes Bedenken erregt die etwa- steise, geradlu.lge, jedensall« unmalerische Anordnung der Solkatencolomie, bei der übrige»« auch perspectivijch nicht Alle- wird rechtfertigen affen. Bei alledem zeigt das t-ild als ei» Lrstting-iverk größerer Art und höheren Ltil« doch schon, daß te7 Künstler wohl bald Ausgaben dieser Art mit größerer Bever-icknug der Massenanvrdnuog und der Lharaktcrisirung wird bewäliige» lernen, and aus jeden Fall verdient e« io gar mancher Hinsicht auch jetzt lcho» volle Beachiung. An Neuheiten ist nur noch in einem der Hinteren Räume „Ein Werktag in London" zu erwähnen, ein Genrebild des Tübinger- Heinrich Schoiimann, dem eS bekanntlich glückte, daß schon eine« jeiner ersten Bildchen, „Der Kind-raub", sür die Münchener neue Pinakothek erworben wurde. Dieser „Werktag in London" lahr „ . . hasten Branerpserde bi- znm schottischen Pony, die Gestalten der Roffeleaker, Alle- zeigt einen gesunden Realismus. Im zweiten Taale ist jetzt da« in zirmlich großem Maßstabe gebastene Gypsmvdell eines größeren Baues ausgestellt, der in I unserem broachbarien Plagwitz auSgesnhn werden ioll. ES handelt aus die Bcsl'-iinung zu verzichten, »ach welcher die Jurisdietioa I sich gewissermaßen um ein Rathhau-, genauer gesagt um ein Gebäude, über die in Tunis lebenden italienischen Staatsangehörigen lediglich I welche- in dem Erdgeschoß die Post und Telegraphie, im ersten Beschoß den, dortige»: italienischen General-Eonsulate zustehl und in dieser'" " " "" ---» -- >-— ^-->— Richtung ist ei» llomvromiß augebahnt worden, in Folge besten auch Italien die Jurisdiction der französisch anerkennen würde. lschen Gerichtsbehörden in Tunis Angesicht- der guten Dispositionen, von denen beide Regierungen befielt sinb und angcsichi» dc- allgemeinen Wunsche-, sich zu ver ständige» »nd die sogenannte tunesische Frage an« dem Wege zu schaffen, ist dcnn auch ein befriedigende« Uebereinkommeo zwischen beiden Mächte» zu Stande gekommen, welche-, ohne die vertrags mäßigen Rechte Italien« zu schädigen, künftigen Sonflicteu vorbeugt und z» einem befriedigenden Sompromiffe führe» wird. Nachdem bereit- alle Mächte den Borlchlag der italienischen Re gierung betreff- der Abhaltung eine- internationalen SanilätS-Lon- gresse- angenommen und sich zur Beschickung desselben bereit erklärt habe», wird der Minister des Acußercn in den nächsten Tage» die Einladurigc» zu einem solchen in Rom, im Lause de- Monate« November abzuhaltende» Congreffe erlaffen. Der Tongreß wird an die Arbeiten de- s. Z. über Initiative England« abgeholtene» Kon- stantinopeler SanitätScongresseS anknüpsen und die Einführung wichtiger sanitärer und administrativer Maßregeln zum Gegenstaude baden, die tn.ch das Organ, einer mit an-gedehnten Vollmachten veriehenen internationalen Commission in Egypten, au-gesührt werden sollen. Den Vorsitz im Congreffe dürste der Ministrr de- Aeußern, Mancini, periönlich übernehme», dem sein College, der öffentliche Unterricht- Minister, Baeelli. bekanntlich einer der berühmtesten Aerzie JialienS^zur Seite stehen wird. Am 30. d. M. findet in Alessandria die Einweihung de« Manu- menteS statt, welches dem verstorbenen Staatsmann nnd Exminister Urbano Ratazzi daselbst gesetzt wird. Der König wird der Feier periönlich beiwohnen, zu welcher sich auch der Ministerpräsident und Minister de« Innern, Depreti«, der Minister de-Aeußern, Mancini. und der Handel-minister Berti, alle drei vertraute und langjährige Frennde de- Berstorbenen. einfinden werden. Wie e« heißt, beabsichtigt man bei dieser Gelegenheit ,u Ehren der anweienden Minister ein Banket zu arrangiren, bei welchem e< an politischen Reben nicht fehlen dürfte und wobei sowohl der Ministerpräsident al- der Minister de- Aeußern Gelegenheit nehmen dürsten, zu sprechen und Ausschlüsse über die politische Lag« im Innern sowie auch Aeußern zu geben. Da auch zahlreiche Deputirie und Senatoren sich bei dieser Gelegenheit in Alessandria einfiudea werden, so dürste dfifim Bankette auch «ine große parlamentarische Bedeutung beigelegt werden. * Während die tonkinesische Afsaire nicht von der Stelle will, auch die neueste» Meldungen au» MidagaScar zeigen, daß die coloniale Action Frankreich» sehr beengt ist, ruht England» Politik nicht Londoner ministerielle Blatt kemnäcbsiige Ankunft de« persischen Gesandten"Mirmoschm Khan in Kabul. Derselbe soll die Mission haben, beim Herrscher Afghanistan» Sondirungen anzustellen. ob derselbe sich einer eventuellen Abtretung Herat» an Perfien, gegen noch zn vereinbarende anderweitige Compensationen. geneigt zeiaen würde. Die persische Regierung mache sich anheischig. England» Genehmigung zu diesem Grb««t»au<tausche zu erlangen. * Etwa- auffällig nimmt sich eine der .Jndep. belge" zugegangene Depesche au«, wonach nahe der Pyrenäen» grenze abermal» aufständische Banden wahrgenvmmen sein sollen, zu deren versolaunb bereit» Gendarmerie aus geboten wäre. Die öffentliche Meinung in Spanien wird kaum ermangeln, da» abermalige Regen de» aufständischen Geiste», und zwar gerade um die Zeit, wo Kvnig Also»« nach Pari« unterwegs ist, aus da» französisch« Eonto zu buchen «nd darüber sämmtlichc GcmeindcSinler und Bnrcanx und in den bciden darauffolgend n und den Manlardenrümne» de- Dachgeschosse- gme Miethwohnungen ausnchmcn soll. Der Lniwurs dazu ist von den Herren Architekten Frd. Pseiser und O. Haendrl durchgesührt worden. Da- hier an-gestellte Gyp-modell ist von der Hand de- Herrn Bildhauer T. Steiner, der sich schon durch da- Modell z> Erweiterungsbau de- MuieumS einen guten R-is in dieser Hinsicht erworben. Da- hier au-gefiellte Modell ist übrigen- nichl wc , sondern in den Architektursarben gehalten, woburch eS dem Beschauer viel leichter gemacht ist, sich ein annähernd richtiges Bild von dem fertigen Bauwerke zu machen. Der Eniwurs, in gefälliger Renaissance, wenn auch nicht monumental im eigentlichen Sinne de» Wortes, wa- schon durch die mannigfachen Zweck« ausgeschlossen ist, denen er zugleich diene» soll, macht doch eine» schönen, soliden Eindruck Da- Erdgeschoß ist ta nicht zu schwerer Ouader-Rustik gehalten, wodurch sich die hübsche Gliederung der obere» Stockwerke hübsch heran-hebt. Adolf Wei-ke. Entscheidungen des Reichsgerichts. (Abdruck ohne Augabe der Quelle wird gerichtlich verfolgt.) Der Nachtwächter B. zu Berlin ist vom Landgericht au- 8- 340 Str.-G.-B. wegenKörperverletzung, imAmte und mit einer Waffe verübt, veruttherlt. ES halte »er Arbeiter K. ruhestörenden Lärm erregt uud sollte de-hald zur Polizeiwache sistirt weroen, ver suchte aber, sich der Sistirung durch die Flucht zu entziehen. Der Angeklagte verfolgte ihn, den blanken Säbel in der Hand haltend, al- nun K. noch dem Bürgersteige springend über die Bordschivelle stolperte »nd hinstel, schlug der Angeklagte mit dem Säbel aus ihn ei». Aus Grund diese» Thatbeftandr- hat da- Landgericht sestg« stellt, daß der vngeklagte zu Berlin in der Nacht vom b. znm 8. August 1882 al- Beamter in Ausübung seine- Amt» einen Anderen körperlich gemißhandelt ha« und zwar mittelst einer Waffe. Die hiergegen eingelegte Revision des Angeklagtea führt an«. Die den Nachtwächtern zu Berlin ertheilte Instruclion gebe diesen da« Recht, von der scharfen Wassc Gebrauch zu machen, falls eine unter Beihilfe anderer Personen der Sistirung sich entziehende Person ander- nicht zum Stehen zu bringe» sei; im vorliegenden Falle bade der Sicherhrit-beamte unter Hohngelächter und Dbärlich- keiten seiten- de- K. nnd feiner Lomplice» den K. zn stellen gejucht ihn mit blanker Waffe verfolgt nnd durch einen einzige» Schlag mit derselben znm Stehen gebracht. »« sei sonach zu Unrecht die Prüfung unterlass««, ob diese Anwendung der Waffe außerhalbder Grenz der berechtigten Gewaltanwendung stattgesundcn habe. Da- R.-G., II. Straff., hat am 1. Mai d. I. die Revision ver- Begründung Allerdings ist die Anwendung erhalo Gebrauch macht, weil in solchem Falle sein Verhalten nicht widerrechtlich ist. Allein dir Wtderrechtlichkeit der Handlung ist durch die de» bezeichncten Etrasvorschrifteu eonsvrme Feststellung mit scstgestcllt. Lmer au«, drücklichen Erörterung und Feststellung dieses Momente« würde e« haben, wenn An ausgestellt hätte, keineswegs Umstände behaupte«, welche ihm d«e Besnaaiß zu m Wassengeb ra uch in Wirklichkeit oder nach seiner Aussasiung geben konnten, vielmehr nur ringewendet, baß K. in den an» der Scheid« geglittenen Säbel bei dem Fall«, gestürzt set. Dazu kommt, daß die erftrichterlich« Fest- stell«»« de» Angaden der Revision dtree» entgegensteht. Nach jener Feststellung war K. gestolpert und gefallen, lag sogar mit dem Ge- sich« ans die Erd« gewendet da, al« Angeklagter ihn mit dem Säbel ichtug; der Wassengebrauch war als» nicht geboten, nm den K. znm Stehen zu bringen, zur Vereitelung des Fluchtv-rfuchs als« zwrisrllo- nicht rrso rderltch Bo« de» Thätlichkeiten de-K. oder seiner Komplicen spricht da» Landgericht nicht. Daß Ang«Nagtrr in IN«,! stürzte dabei vom Baume. Er fiel so unglücklich aus einen Noseusiock, daß der dabei stehende Pfahl ihm in die Seite drang und ihn völlig durchbohrte. Bi» ein Arzt herbeikam. mußte der Unglückliche so liegen bleiben, dann erst wurde der ' Zsahl entfernt und der Kranke in da» hiesige Krankenhaus gebracht. — München. 28. September. Die Beerdigung de» am 25. d. M. verstorbenen GtaatSrath» von Schloer and heute Nachmittag 4 Uhr unter zahlreicher Begleitung tatt. Die Mehrzahl der Minister, viele Mitglieder de» Landtag», der erste Bürgermeister, mehrere MagistratSrälhe und viele hohe Würdenträger wohnten der Feierlichkeit bei. Am Grabe sprach der Abgeordnete Marquardsen und legte im Namc» seiner Parteigenossen einen Kranz nieder, ebenso der Bürgermeister der Stadt Werden, deren Abgeordneter v. Schloer war. — Agram, 28. September. In der vergangenen Nacht anden hier zwei Mal Erderschütternngen statt. — Zürich. 24. September. Die letzte Woche der Schweizerischen LandeS-AuSstellung hat begonnen; au» der Frcanenzliste der letzten Tage ergiebt sich, daß die Ausstellung ihre Zugkraft nicht nur nicht vermindert, sondern noch gesteigert hat. So betrug beispielsweise der Besuch der Industrie-, Kunst« und Lichau-stestung in den letzten zwei Tagen 49.523 Personen, und es ist die Gesammtbcsuch»zlffer bi» gestern aus l.543.917 gestiegen, wa» einen täglichen Durchschnitt von 10,648 Personen auSmacht. Diese» Ergcb- niß darf al« ein geradezu glänzende- bezeichnet werden. Die Schweizerische Lande»au»steNung hat durch ihren Reichthum und Glanz bei all den Taufenden, welche im Lause der Monate sie besuch! haben. Beifall und Anerkennung gefunden. Die RindviehauSstclluug. welche bisher in der Schweiz Ge sehene» übertrifft, wurde am 23. d. M. (Eröffnungstag) von 62lb Personen besucht. Dieselbe dauert bi» 30. September, E während sür die übrige Ausstellung der 1. Oktober al» Schluß- tag vorgesehen ist. — Paris, 26. September. Die sranzvsische Natio- nal-Bibliothek bat eine wesentliche Bereicherung durch ein Geschenk de» Senator» Victor Sch Sicher erhalten. Dieser alte Freiheitskämpfer begann im Jahre 1829 in Folge einer Reise nach Mexico, Cuba und den Bereinigten Staaten einen literarischen Feldzug für Abschaffung der Sklaverei in den sranzösischen Colonien. Erst am 27. April 1848. unter der zweiten Republik, sah er sein hochherzige» Streben von Erfolg gekrönt. Während seiner Thäligkcit sür diesen Cultnr- sortfchritt hatte er alle» aus die Sklaverei bezügliche Material, lion Frankreich» sehr beengt ist, II. StE. «mt am 4-Mm d. I. d.e Rems, einen einriaen «uacnblick Da« I "">rsen unter folgender Begründung. Allerdings >st die Ann Daily NewS- smnalisirt dfi ttt« ß. :140 Str.-E.-B. auSaeichloffey, wen» der «e-mt- ,nn« ' 'cAderSchrnnke. seiner Äcsngniffe von seiner Wass Gebrauch Bücher, Broschüren und Zeitungsartikel, die irgendwo in der Welt erschienen, gesammelt und so eine einzig in ibrer Art dastehende Bibliothek znsammengrbracht. Rach dem 2. December flüchtig geworden, sammelte Gchölcher in gleicher Weise alle aus den Staatsstreich bezüglichen Schriften und diese ge« sammle au« 3000 Bänden bestehende Bücherei hat er nun mehr der National-Bibliothek vermacht. — London. 27. September. Irland wurde gestern von einem unerhört heftigen Sturme heimgesuchl, der im ganzen Lande großen Schaden anrichtete, llcberall wurden Bäume entwurzelt, Brücken abgetragen und die Telegraphen- staugcn omgeriffen, so daß momentan die Landstraßen in manchen Grafschaften unpassirbar sind. I» Dublin wurde ein BelhauS vom Winde ganz zerstört, die Dächer vieler Häuser abgetragen und zahllose Kamine niekcrgeworfen, wo bei viele Personen schwere Verletzungen davon trugen. In Limerick scheint der Sturm namcntttch bcstrg gcwüthct zn baden. Im Flusse Shannon wurde ein Dampfer von seinen, Anker aerisse» und an dem steinigen User zerschellt, wobei einige Matrosen ihren Tod fanden. Die den Fluß über- spannende Bellerleybrücke wurde thcilweife und da» Limcricker Stadthaus nahezu ganz zerstört. In den Straße» vermochte sich Niemand aus den Füßen zu kalten und viele Personen, die vom Sturme niederacworfcn wurde», trugen Beinbrüche davon. Der ganzen Küste entlang gab r» zahlreiche Schiff brüche und Duggema wurde überdies von einer mächtigen Flutbwelle heimgesuchl. welche jedoch glücklicherweise keinen großen Schaden anrichtete. — Wie au» Colombo berichtet wirb, bat sich im dortigen Hafen am Abend de» 27. August eine Flutbwelle gezeigt, welche mit der vulkanischen Eruption in der Ciinlastraßc in Verbindung gebracht wird. Die See trat plötzlich um 19 bi» >5 Fuß zurück, rollte dann wieder heran und bedielt etwa eine halbe Stunde eine beständig steigende und sollende Bewegung bei. Mehrere der im Hasen liegenden Schiff« wurden durch die Gewalt der Bewegung des WasicrS ko» ihren Bertaminge» lvSgerisscu, haben jedoch keinen Schate« gelitten.
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