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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.09.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188309305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830930
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830930
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-09
- Tag 1883-09-30
-
Monat
1883-09
-
Jahr
1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.09.1883
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4VS8 zu machen Mid «ine lebendigere TheNnahme »nd Eontrole dt« ei», zrlnen Arttonair« bezüglich der Vorgänge der Gesellschaft herbei« zu sichren; in Zusammenhang damit: die Verantwortlichkeit der bei der Gründung de« Unternehmens unmittelbar und mittelbar beiheiligten, sowie der mit der Verwaltung und Beaufsichtigung betrauten Personen civil- und strosrechtlich zu verschärjcn; auch durch sonstige Straf- und OrdnungSvorschristen Actionairen wie dem Publicum eineu größeren Schutz zu verleihen." Dazu bemerkt die Begründung noch: „Wad di« Erreichung dieser iele zwar wesentlich dadurch zu erstrebe» sei«, daß di« eiuzelnen ittel wie die Glieder einer Kette in einander greisen und durch ihre Vereinigung wirken, so würde» doch aur kleine Mittel nicht genügen, es wird stärkeren Eingreifen- in da- bestehende Recht bedürfen. Daß dann da- Inkrafttreten de- Gesetze- de» Strom der Bildung von Actiengesclllchasten zurüikdrängen wird, ist nicht zu verhehlen. Allein die- könnte als eine ungünstige Folge nicht beklagt werde«. Jene Strömung war allzu reichlich, und wa- fortan die Slctiengesellschaften an Fahl verlieren möchten, da- werden sie an innerer Kraft gewinnen. Allerdings spanne man die Erwartung von der günstigen Einwirkung, welche da» Gesetz aus die wirth- schastliche» Verhältnisse au-üben wird, und von seiner Widerstands fähigkeit gegen eine Wiederholung wirthschastlicher Aulschreituiigen nicht zu hoch. Hier, aus dem Gebiete rein materieller Intereilen, wo Gewiuniucht und Leichtgläubigkeit zusammentresfen, vermag das Gesetz noch weniger als die Sitte zu Helsen, und wird da- Publicum durch de» erlittene» Schoden früherer Jahre nur spärlich gewitzigt. Gegen Täuschung und Irrth»»», Illusion und Leichtsinn muß wesentlich die eigene Sorgsamkeit de- Betheiligte» sichern. Das Gesetz hat dieser nnr die Wege zu öffnen »nd ibr schützend zur Seite zu stehe«." Ungefähr dasselbe, schreibt die „Nat.-Zta ", wie die hier von uns durch den Druck hervorgehobenen Sätze, hat vor einer Reihe von Jahren der damalige Minister Delbrück gesagt, und diese seine Be merkuug ist seitdem uuzählige Male al- stärkster Bonvurs gegen da« „herzlose Manchesterthum" in der Presse der „neuen Wirthschasiö Politik" cltirt, verhöhnt »nd verunglimpft worden. Jetzt findet sich »er Ausdruck der nämliche» Ueberzeugung, welche Herr Delbrück vertrat, i» der erste» Mittheil»»-, welche osftciSS zur Kennzeichn-.-»!, de» Geiste- deS neuen Acttengejetz - Entwurf« verüfsent sicht wird! Wir find sehr gespannt ans die Ausnahme, welch« diese Mitlbeilung >» der konservative» und klerikale» Presse finden wird. Der „Lchles. Ztg." entnehmen wir »och die Angabe, daß nach dem neuen Entwurf Aktien auf eine» Betrag von mindestens eintausend Mark gestellt werden müssen. Im Falle eine- be sondere» Bedürfnisse- kann sür ein gemeninützige« Unternehmen der Reichskanzler — nach Anhörung der Ausschüsse des Bundesralhes sür Handel und Verkehr nnd sür Justizwrsen — die Ausgabe von Aktien zu einem geringeren, jedoch mindestens 200 .äl errrichendcn Betrage zulasscn. *— Eröllwitzer Actten-Papierfabrik in Cröllwitz bei Halle a. S. In der gestern stattgesundene» Sitzung des AussichtsratlieS der Eröllwitzer Actien-Papierfobrik legte die Direktion den Abschluß sür das am 30. Juni er. abgelausene Vctriebsjahr vor. Der Abschluß kann als ein recht günstiger bezeichnet werden; derselbe legt zur Evidenz den Beweis ad, daß die Entwickelung des Unter nehmens, Dank der überaus tüchtigen Leitung des Herr» D-.ecior Kansfmann, im letzlversiossenc» Jahre weitere Fortschritte gemacht hat. Der AussichtSralh hat beschlossen, nachdem erhebliche Au -chreibungen vorauSgcganae» sind und eine namhafte Summe in Reserve gestellt worden ist, der demnächst stattfindenden General Versammlung die Vertheifung einer Dividende von 18 Procent — gegen 1k Procent im Vorjahre — vorzuschlagen. — r. HelmjtrBk, 28. September. Eine au- den Herren Bürger- »leister Guceick-, Kreisbaumcisler Bählert und Amtmann Bollrath in Bahrdori besiehende Deputation des Eomitö- sür die Erbauung einer Tecniidürbahn von Helmstedt über Weferlingen nach Oebisfelde zur Verbindung der braunschweigischen ötaatSbah» mit der Berlin-Lehrter hatte kürzlich in Brannseliweh bei dem betreffenden Milgliedc bek l-erzog'icben Staatsininisterium eine Audienz, in welcher ihm mitgetheUt wurde, daß von Seiten Le« preußischen Minister-? sür öffentliche Arbeiten, Maybach, gegen die Linie rsi» Barmke allerdings Bedenke« geäußert worden seien. Es komme darauf an. zu entscheiden, ob da« Interesse Helmstedts -nd der anliegenden brannschw-igische» Ortschaften einerseits oder Sa- de- preußischen Distriktes andererseits vorwiegend sei. Bei der sernerweit projectiitcn Bahnstrecke Oebi-selde - Braunschweig sei an einen Durchgangsverkehr nicht zu denken, und dieselbe werde des halb nicht zur Ausführung gelangen. CS stehe indessen zu erwarte», daß die herzoglich braunschweigische Regierung sich sür den Ban der Bahn von Helmstedt nach Oebisfelde interessiren und die Ausführung desselben begünstigen werde. Für Helmstedt wäre der Bau der Bah» ran großem Bortheil. *— Hannoversche Baugesellschaft. Den Besitzern von nicht eonvertirtrn Actie» ist nachträglich gestattet worden, ihre Papiere gegen Stammprioritäten bis zum 1. November umzutauschcn. Die Zuzahlung aus zwei eiuzuliesernde alte Stammactien betrügt IM Für zwei Stammactien und diese Zuzahlung wird eine Stammpriorität von 500 ^l gegeben. V/. Posen, 28. September. Baak für Landwirthschaft nnd Industrie. Hente Mittag fand Hierselbst die General Versammlung der Actionaire der Bank für Landwirthschaft und Jndastrie .Nwilecki, Potocki L Eomp. statt. Der Vorsitzende deS AnssichtSrathS v. Wolniewiez eröffnete die Lersammlung mit dem Hinweis, daß in derselben ein Capital von 857,400 V/, das 1439 Stimmen repräsenlire, vertreten sei und ertheilt daraus dem Direktor der Bank, Preisrichter a. D. v. Lyskawski daS Wort zur Darlegung Ser Geschäftslage der Bank. Wir entnehmen dem Geschäftsberichte vro 1882,83. daß der Bruttogewinn der Gesellschaft«'»! verflossenen Geschäftsjahr 310,331 .-il beträgt, mithin eine Steigerung gegen das Vorjahr erfahren hat und die Bertheilung einer Dividende von ., Procent ermöglicht. Die letztere würde K Procent betragen liinnen, wenn nicht von dem Gewinn an Handlungsunkosten »nd Abschreibungen auf Einrichtungskostcn 32,657 .^l abgingen und ans verschiedene alte Tonten eine Besammtabschreibung von 28,4l8 .6! erfolgt wäre. Einem außerordentlichen Reservefonds werden 11.069 Morr überwiesen, so daß sich nunmehr die Gesammtreserven der Bank aus 84,441 belaufen. Dabel ist zu bemerken, daß dieselbe Landgüter nicht mehr besitzt, die bekanntlich früher die Reserven verschlungen haben. Die der Gesellschaft gehörende T-impsgerberei ni Wronke hat im Berichtsjahr einen Gewinn von 14,247 -6l »'geben. Während statutenmäßig die Wirksamkeit der Bank am 31. Dccember 1886 ihr Ende erreiche» soll, wird von den Be gründern und Leitern derselben beabsichligt, das Institut über den aaaegebenen Dermin hinaus und mit geeigneter Organisation am Leben zu erhalten, wobei besonders intendirt wird, den Actionairen wie den, Aussicht-rathe einen wirksameren Einfluß ans die Leitung Sc> Geschäfte znzusichern. Nachdem der D rection und dem Aus sichtsrath Dccharge ertheilt war, schloß dir Bersammlung. *— Die Einsicht, daß die Versicherung de« Leben« von keinem .ewissenbastk» Familienvater unterlassen werden sollte, gewinnt, Dank der Tätigkeit der LebenSversicherungS-Keselllchaste», immer weiiere Ausbreitung und e« ist im Interesse der socialen Verhält nisse zu Hessen. daß in nicht ferner Zeit die Lebensversicherung so wenig als die Versicherung gegen Feuerschaden, welche schon längst von Jedeima»» als selbstverständlich betrachtet wird, versäumt werden wird. Die wachsende Anerkennung dieser Pflicht, das Lebe» zu versichern, bekundet sich auch in der zunehnicnden Betheiligong bei Le» soliden Gesellichaslen. Wir sichre» als Beispiel die uns soeben bekannt gewordenen neuesten Zustände der Leben Sv er- sichernngS- und Ersparniß-Bank in Stuttgart a». Bei dieser Anstalt sind im Monat August 469 Anträge imt 2,092,700 ./ti und im Lause des Jahres 1883 2l51 Anträge mit >7,284,i«00 .4l eingegangen Die Bank vertheilt, weil ans Gegenseitigkeit beruhend, ihre Ueberschüsse voll und ganz an ihre Versicherten, womit die zu leistenden Prämien sich sehr bedeutend reduciren. Im Jahre 1882 betrug der Uederschuß sür die Lebensversicherten 1,937,259 und aut den Jahre» 1878-82 liegen al- Ueberschüsse 7,722,334 bereit, um in den Jahren 1833/87 zur Bertheilung an die Ver sicherten zu gelangen. Bei dem neuerdings sacultativ eiugesührten Shsiem der steigende» Dividende werden die Prämien vom sechsten Jahre an snccessive dermaßen vermindert, daß der Versicherte nach 34 Jahre» nichts mehr zu bezahlen und von da ab sogar rin« steigende Rente zu gewärtigen hat. Auch den alternativ oder abge kürzt Versicherten wird bei dem steigenden Bertheilungssqstem die Dividende aus der vollen Prämie zuerkannt. Möge die Lebens versicherung nur immer noch mehr von allen Stände» und Leben« altern benützt werde», denn trotz der gemachten Fortschritte stehen wir in Deutschland darin noch immer «eit hinter andere« Län- der« zurück. W-o. Pr»-, 28. September. Sieben der hervorragendsten Getreidefirm«» Magdeburg- versandten soeben an die öster reichischen Getreide-Exporteurc da« nachstehende Eircnlaie: „Die bei Getreide-Abladnngen aus hier (Magdeburg) durch die Dresdner .Fette" «nd diuch die Oefterreichische Rordwest - Dampsschisfahrts« Gesellschaft benutzten Ladescheine gewähren un» nicht die genügenden Garantien gegen abweichend« Lieferungen der übernommenen Quali täten «nd Quantitäten, wir sehen un« daher den Herren Versendern -»»über z» der Ertlärung veranlaßt: »aß wir derartige Lade- Tiär/ al- de» hierort« üblichen tzandel-gebranch entsprechend. nicht anerkenne» und weder Zahk»»»e» da-e-e» leist»», «roch Vorschüsse daraus gebe» weiden." *—Oesterreich!sch-uugarische Staat»«isr»bahn- Grsellschaft. Nach dem ,.W. Jr.-Bl." beabsichtigt die Ver waltung von der Station Palgla aus eine Bahn herzustellen. welche die einzelnen industriellen Etablissement- berühren, lang- de- linken Donau-User- gehen und Abziveigunge» nach den einzelnen Fabriken entsenden soll. Die Vah» soll eine Länge von zehn Kilometern haben und ist aus 1'/« Millionen Gulden veranschlagt. In Paloia werden größere MagazinSbauken anSgesührt werden and wird sich dort mich der Haupttrachtverkehr Pest« concrntriren. *— Galizische Staatsbahnen. E« ist »»glaublich, mit welchem nichtssagenden Geschwätz über Eisenbahnen die Wiener Blätter ihre Spalte» füllen, und wie ein- dein andern widerspricht. Namentlich da- „N. W. Tagblatt" ist im höchsten Grade unzuvcr- lässig. Jetzt wird seiten- der „Wiener Presse" auch der Nachricht jenes Blatte- widersprochen, daß von Seiten de« Handelsministerium» an den Berwallungsrath der ungarisch-galizische» Eisenbahn eine Zuschrift aiigelangt sei, in welcher die Anfrage gestellt wird, ob die genannte Bahiianstalt bereit wäre, den Betrieb der Tarnow- Leluchower und Dniesterbahn bi« aus Weitere» sortzuführen. DaS Blatt schreibt weiter: „Da in, nächsten Jahre nur einzelne Strecken der galizische» Dransverjolbahn ihrer Bolleiidung enlgegengehen, ist nicht zu bezweifeln, daß die Staatsverwaltung bezüglich de« Beiricbes sich zunächst mit einen» Provisorium begnügen werde, wie e« ja in der Natur der Sache l-egi. Dir Staatsverwaltung befindet sich in der günstigen Lage, in Galizien eine Betriebsleitung bereits zu besitze», welche seiner Zeit sür die Albrcchlbahn creirt wurde. Dieser Betrieboleilung werden die im Frühjahre ihrer Vollendung enigegcugedendc» Strecken der galizische» Transversalbahn ebenso zugelheili werden, wie mit 1. Januar der Betrieb der Dniestcr- und Darnow-Leluchower Bah»." *—A r lb er g - Tunnel. Baufortschrttt t« August. Aus der Ostseite wurde bei Anwendung von 8 Bohrmaschinen in 31 lagen ei» mittlerer TageSiortschritt von 6.06 Meter erzielt. Aus der Westseite waren vier Maschine» ans einer Spamisäule in Ver wendung und wurde mit denselben in 36'/« Tagen ein mittlerer Tage-ttonschrin von 5.79 Meter erzielt. Gelegentlich der Absteckung der Tunnel-Are machte man am 5. Anglist die Wahrnehmung, daß die im Sohle,istotle» der Ostseile abgeseuerten Schüsse ans der West seite bereits hörl-ar sind. Die Distanz der beide» Stollenorte betrug damals noch 1130 Meier, am 31. August betrug die Entfernung der Sti'llenorle nnnmebr 830 Meter. Die Vollausbruch, und Maiierui-.gs,'»beiten sind aus der Oftseite den Fortschritten de« Soklenstolle»- entsprechend, ans der Westseite wnrde eine mittler« Tagesleistung von cica fünf Meter erzielt. Die von Locomotivea besiil-ie>-e Diinnetstreckr beträgt aus der Ostseite 3520 Meter und aus der W-fticilc 3450 Meter. Die beim Tunuelbaue bisher erzielten Fonstl litt-- ergaben für die Bau-Unternehmung hinsichtsich der die Birtragsdes.immiingen ii! erholende» L istnnaen beim Sohlenstollen- bclri.-ti ans der Lstseitc 490 Tage, aus der Westseite 290 Tage. Am weitesten zurück sind "-e Znsahrlbnhuen zum Tunnel. *— Die belgischen Eisenbahnen, welche im Jahre 1810 nur 3<S Kilo,»., 1870 2896 Kilom. Länge hatten, waren Ende 1880 aus 4183 Kilo»,, erweitert worden. Belgien hat damit im Ver ba!-ns; z» seiner Größe mehr Eisenbahnen als irgend ein aiidereS i. i-e. nö», ich 138 Kilo»», aus 1000 Quadrat-Kilom. Fläche. Die ülei-i-ii Länder haben viel weniger. England kommt erst mit 92 tt-loi,!., Dentichland mit 62 kilom.. Fr»nkreich mit 48 Kilom., die noeda»,lr>ke-ni>chr Union nur mit 16 Kilom. Eisenbahn auf 1000 Quadrat Kilo»! Bodenfische re. Belgien ist auch auf dem europäischen Eo -taiciil-' das erste Land gewesen, welche« Eisenbahnen baute, nämlich i»> Jahre 1834 die Linien Antwerpen-Mecheln« Brüssel-Mens lind Ostend«-Brügge-Lüttich-BervierS-Herbethal. — Bon de» t,wähnke» 4183 Kilom Eisenbahnen waren 2888 Kilom. Staats- nni- 1294 Kilom. Privatbakmen. Die Regierung hat in den letzten 10 Jahren riele Prwatciscnbahneii angekaust, und e» wird di« Brest..itiichung noch immer energisch fortgesetzt. Trotzdem oder gerade deshalb sind die Personenfahrtar'fe sehr niedrig, wett niedriger als in irgend einein Lande mit Ausnahme von Norwegen, wo nnr ganz geringe Fahrpreise gelten. Auch die Gütertarife sind in Belgien äußerst niedrig. Jä Belgien wird seiten» der Regierung daS Princip verfolgt, daß die Ausgabe» der Eisenbahnen nur von den Einnahmen gedeckt werde» sollen, ohne daß ein wesentlicher Reingewinn sür den Staat zu erzielen ist. Diese« Princip ermög licht es. dem Laude die Wohlthat der denkbar «iedrigsten Fahr- tarise zu gewähren. * PcrerS-ur-. 28. September. Die Zolleinnahmen bc- trugen bi« zum 1. August d. I. 55,601,291 Rubel gegen 56,125,338 Rubel im gleichen Zeiträume des Vorjahr,«, der irdelmetall- import 3,273,621 Rubel gegen 4,565,334 Rubel und der Edel- metallexvort 25,129,374 Rudel gegen 32,848,432 Rubel im nämlichen Zeiträume de« Borjahrs. *— Russische Banknoten. Wie die „K. H. Ztg." mit theilt, hat der Jahrmarkt zu Niichni - Nowgorod ein unangenehme« Nachspiel gehabt. Es zeigt sich nämlich, daß nicht weniger als zwei Millionen salsibe Crediirnueischeinc während de« Jahrmarkts »n Umlauf gesetzt worden sind Der Heiidel mit falschen Rubel scheincn wurde dermaßen offen betrüben, daß der Tours aus 1000 falsche Rnbelscheine mit 350 echten Scheinen nolirt wurde. Als die Polizei sich endlich dazwischen legte, waren die Falsch münzer verschwunden. *— Die chinesische» Vertrag-Häfen. Der französisch- chinesische Lonslict lenkt die vermehrte Aufmerksamkeit ans lenes große Reich an» Stille» Ocean. Der statistische Ausweis deS eng- lischen „Foreign Customs-Jnlpcctorate" erscheint daher zu sehr gelegener Zeit. Ter chinesische Handelsverkehr mit dem Ausland« wird bekanntlich durch die Bertragshöfen vermittelt, deren Lhini 22 zählt, von denen jedoch blos 16 im verflossenen Jahre einen direkten Außenhandel aufzun-eilen haben. Wir haben schon srüher in unseem „AuS der Fremde" über Export und Import der er wähnten Bertragshöfen im Jahr 1682 mitgelheilt unp angeführt, daß Shangai mehr als die Hälfte des gesammten chinesischen Außen handels abiorbirt, »nd daß außerdem nur 6 Häsen von Bedeutimg sind. Wa- die Zahl der fremden Ansiedler in den BertragSHLien betrifft, so ist solgcnde Statistik von Interesse: Es leben in den Be» tragsdäsen^ungesähr 3,555,600 Chinesen, während sich die Gesammt- sich aus Kabel Sßr»ah»1«8»«-,»»ln»1trßro4»». Da»KabrlShanghai- A motz ist wlrderhergestrllk. Engländer. . Amerikaner . Deutsche . . .Franzosen. . Holländer . . Dänen . . , Spanier . . Schweden . . Wir ersehen inmitten von Firmen . . 298 . . 24 . . 56 . . 12 . . 2 . . 2 . . 7 . . 1 daraus, Millionen ' folgt vertheilen: Indi viduen Io»«. «tdnei, 2402 Russen 17 78 410 Oesterreich». . . 2 62 474 Belgier . . . . — 3 335 Italiener. . , . 2 70 l7 Japanesen . . . 18 478 56 Brasilianer . . . — S 202 Andere Nationen . 5 240 70 Totale: 440 "4Z94 das, ein kleines Häuflein Ausländer Eingeborener lebt, und können un« leicht einen Begriff von der Gefahr macheu, in iveltbrr diese Pionniere des Handel« im l ricgSfalle schweben würden. Bei weitem an« stärksten ist, wie obige Zahlen zeigen, England dabei interessirt. Auch an der Schifftahrt hat natürlich die englische Flagg« den Löiveuantheil. Bo» 17,400,000 Tonne», welche in 1882 m den VerlragShäsen anSgeschifft wurden, entsalle» 10,800,000 Tonnen aus England, das auch von dem sremden l üsten- und Transitohandel Chinas den größten Theil absorbirt^ Während im vorigen Jahre die Schifnahrt der andern fremden Nationen eine empfindlil büße erlitt, hat die englische Flagge ein »emieirSwerlhrt verzeichnen und ihre dominirend« Stellung beha»pt»» « Ein- l«S zu Post- und Telegraphenttbe-er» Briese mit Wcrthangabe nach Bulgarien, «am 1. Oktober ab ist die Bersendnag von Briese« mit »rrthongab« nach Bulgarien zulässig, vorläufig jedoch nur noch de» Orte» Boltchik, Berkovtza, Breznik, Bela, Belogradtchik, Dobritch ÜHodgi- Oglu Pazardgik), Drenovo. Doubnitza, Elena, E-ki-Djonma. Etropol, Grabovo, Gintz,. Gorna80rehovitzu, Kula, Koultlovitza, Kuftendil. Lovtcha, Lompalanca, Lucovit, Nicopol, Ordoni, O<maa Bazar, Plevna, Provadia, Radoinir, Riugrad, Rouftchuk. Rahova, Samacof» Sviichtof, Srvlievo, Schoumla, Silistria, Sofia, Tochkessen, Trojan, Toutracan, Tirnovo, Tri», Tzaribrod, Baearel, Varna, Vratza, Widdin und Zlatitza. Der Meistbetrag der Werthangabe sür den einzelnen Brie, ist aus 10,000 FrcS. (8000 ^l) festgesetzt. An Porto ist zu zahle» l) die Taxe wie für einen eingeschriebenen Brief von gleichem Gewicht und Bestimmungsort und 2) di« Versicherung-- gebühr von 20 ^ sür je 160 ^l oder einen Theil von 160 ^l Dt» Briese müsse» srankirt werden. *— Packele »ach Schwedt», vom 1. Octvber d. I. ab müssen die Packele nach Schwede» bi» z»m Gewicht« v 5 Kilogr. vom Absender srankirt a»ß->>o>i» wrrdo». HaA über 5 Kilogr. schwer können wie bi-h« «»ch srrwerhin »nsranktrt zur Ausgabe gelange». *— Internationale Telegraph«». Die Telegraphen« verbindnngen mit BrownSville (Texas) sind in Folge vo» Wakdbrllnden n»d Ueberschwemmungen »ntcrbrochen; ebenso Ist da« Patente. Patent-Auwel»»»-««. Die nachfolgend Genannten au- Dachsen haben um die Er- »Heilung eine- Patente- sür die daneben angegebene« Gegenstände nnchzesucht. Die Anmeldungen habe» die angegebene Nummer erhalten. Die Gegenstände der Anmeldungen sind einstweilen gegen unbefugte Benutzung geschützt. Nr. 1Ü0S. „Papierschneidemaschine mit selbstwirkendrr Preßvor- richtung". — August Fomm in Leipzig-Reudnitz. Esi 11. Nr. 1694. „Tran-portabler Wäsche-Koch-Apparat". — " Kreidig in Dreüdeo-R. Ll. 34. Pade L Handel-gerichtSfachea t» K-nigreich Sachse«. Eingetragen die Firmen: F. I. Dietzr in Frohburg. Inh. Herr Friedrich Juki«» Dietze das. — T. L. Kittel oan. d„s„ Iuh. Herr Tarl Loui« Kittel das. — R. Troß das., Inh. Herr Ernst Robert Groß das. — Llemeus Schenk das., Inh. Ernst Clemens Schenk das. — A. Kirchner das.. Inh. Herr Johann Friedrich August Kirchner das. — Otto Nuschle das., Inh. Herr Gustav Otto Ruschke das. — Friedrich Etzold das., Inh. Herr Christian Friedrich Etzold das. — E. Loetzsch das., Inh. Herr Friedrich Ernst voetzsch das. — Earl Balgt das.. Inh. Herr Carl Gotttob Boigt dos. — Tarl Häusel das.» Inh. Herr Franz Tarl Häusel dal. — W Kittel das., Inh. Herr Friedrich Wilhelm Kittel das. — Richard Rüßner das., Inh. Herr Wilhelm Richard Röhner das. — Hermann Lvhje das., Inh. Herr Friedrich Hermann Lohse das. — Eduard Beyer das., Inh. Herr Heinrich Eduard Beyer das. — L. Friedr. JSke in Pulsnitz, Inh. Herr Ludwig Friedrich Iske das. — Iran» Fritsch das., Inh. Herr Fraiiz Fritsch das. — Samuel «tegltch das., Inb. Herr Karl Samuel Steglich das. — Benno Klemm das.» Inh. Herr Heinrich Benno Klemm das. — A. L. Schöne das., Inh. Herr Friedrich August Lou;s Schöne das. — F. I. Schäfer in Niedersteina, Inh. Herr Friedrich Julius Schäfer da!. — Paul Peisker in Pulsnitz, Inh. Herr Friedrich Paul PeiSker das. — Ernst Rüger das., Inh. H-rr August Ernst Rüger das. — Bernhard Thoma- das., Inh. Herr Bernhard Tobias Thomas das. — Robert MesserschunU'S Nachfolger das., Inh. Herr Karl Bern- hart» Henning das. Lu-mifflo«en im ivctober. 1. Heidelberg, Bezirksbahaingenieur, eichene Schwellen; 6. Ersuri, LandeS-Baninspection, Steine; 8. Leopoldsholl, Herzog!. Salzwerk. Berk. v. Förderseilen; 8. Ingolstadt, Garnisonverwaltuna, Monnschastsschränke; 16. Danzig, Sarnisonverwc-ltuug, Steiniiietzarb. u. Mat.; 25. NieLerbron», Bürgermeisteramt, Kkchenbau. eu» Preußische Htz-othekeu - Actirn«8a»k. Dal Nummer-Ver- zeichniß der auSgeloosteu 5proc. Pfandbriefe Serie VI. befindet sich »utrr den Juserateu aus S. 4923. Zahlung- - Einstellungen. wehaort «wtchertch» 4 'S-- - s- Lue Z§ >. killt, U, ,180-er Firma H. Davld. »»»Im., allein. Sn«, ter Auma Lamt t Vinco« >. Haoill. ttalltl»., allein Inh. der Fiema tveora H-ipst S. ». <li-er», .ik-llllnann G. Schnt». 3l>nmerm8fter R. Metz, LchllUNoaarcndandlcr Fr. Setzmid, laigarrenfatrtkant vartenfiei, Verl,» Ser, üaednr» üönl,«der» vtllnchen Ss>t««wlz LL «ä LL varienstein Berlin Ger» B«-da7» rem^»k.i.Pr..LL München Bchte»»!, L WI IS. 1.12'«/ IS.1L-1LN » IN >2.12 S12 r.-a Ir«L L ».Ii>»j.ic " L.n-ia.10 «12 1t..Il!».IY Ik>.I2 2.10 sv.iciso.li »l.103chU ISätl Eisenbahn - Einnahme«. Auf den Lächsi,scheu Staat-eisenbahnen wurden im Monat August d. I. 1,996,677 Personen (->- 223.035 Personen) und 913,154 Tonnen Güter (-ft 71,333 Tonne») befördert. Di« Einnahme betrug im Personen- und Gcpäckverkehr 1,944.756 ^l -ft 155,041 ^l). im Güttrverkehr 3,729,287 (-ft 14.966 ^«), IberhauptauSsämmtlichenEinnahmequellen 5,927,707^l(-ft 152,677^l legen daS Definition»», -ft 194.022 gegen das Provisorium des Loejahres). Per Kilometer stellte sich die Einnahme aus 2899 Al (-ft 40 -Al gegen da- Definitivum, -ft 61 ^l gegen da« Provisorium de- Vorjahres. Vom 1. Januar bis Ende August wurden 45^>13,704 vereinnahmt (-ft 1,681.360 .Al gegen das Defini- livum, -ft 1,765,069 .Al gegen da« Provisorium des Vorjahre«). *— Aus der Zittau.Reichenberger Bahn gelangten 36,742 Personen (-t- 6009 Personen) und 20,584 Tonnen Güter (-ft 1098 Tonnen) zur Beförderung. Die Einnahme bezifferte sich im Personen- nnd Gcpäckv rkchre aus 21,767 >! (-ft 2153 .«), im Güterverkehre auf 36,334 (— 872 ^l), au- sämmtlichcn Ein nahmequelle» aus 63^,19 ^l (— 900 gegen daS Definitivum, -ft 3909 -Al gegen da- Provisorium de- Vorjahres). Bon» 1. Januar bis Ende August betrug die Tesaminteiniiahme 453,61L^> (-ft 17,016^1 egen da- Lefinittvum, -ft 24,978 ^l gegen daS Provisorium deS SorjahreS). *— Leipzig-Gaschwitz-Meuselwitzer Eisenbahn. Nach der seiten- der königl. sächs. Generaldirertion dem ReichSeisenbalm- amte zugegaugenen nnd im ReichSan»eiger zum Abdruck gebrachten isammenstellung der Betrieb-einnahmen der Leipzig-Gaschwitz- ruselwitzcr Eilenbahn wurdeu im August 0. 46,540 >l oder 10,254 mehr al- nn gleichen Monate der Vorjahres vereinnahmt. Seit 1. Januar sind nach dieser Zusammenstellung 30,954 mehr al- in der correspondirenden Periode de« Vorjahre- eingenommen worden. *— Alte»tzur-- Aeitzer Eisr»tzatzu. Nach der vor- rrwähaten Zusammenstellung hat die Altenbnrg-Zeitzer Eisenbahn im August 83,115 >l (-ft 11,244 ^l) und seit Anscmg de- Jahres " ' 94,278 ^l) 618,223 >ll (4- l rtngruommen. Leipziger Börse am SS. September. Die Börse blickt heute aus eine Woche zurück, an der sie keinen Gefallen staden konnte. Nicht nur, doß der geschäftliche Umfang von Tag zu Tag reducirle, so daß die Börse nur noch eia inleben führt, auch in den Tour«nolirungen haben sich Ver änderungen vollzogen, welche fast durchweg negativer Art sind. Di« Börse ist verdrießlich zumeist darüber, daß sich auch gar kerne Aut- sicht aus eine baldige Wendung zum Bessere» bietet. Vielleicht kommt solche, wie die« ja schon wiederholt der Fall geweie» ist, ganz plötzlich nnd zu einer Zeit, wo man e« am allerwenigsten er- wartete. Jedenfalls aber wäre eS wünschenswerth, daß die Börse ihrer Abstinenz endlich Valet sagte, und ihre« Beruse« eingedenk, endlich einmal Anstalten machte, an- dem SLwächezustande und an der Stagnation, in der sie sich nun schon viel zu lange befindet, sich «mporznrassen, zu neuem Leben zu erwache», die Stimmung zn befestigen und da« Geschäft zu beleben. Der Geldstaad ist anßer- ordentlich flüssig, aus dem internationalen Marli-, wie an den ein- zelnen Börsen, aber die Unternehmung«!«!!) wir» dadurch nicht an- geregt, weil die Politik fortwährend Beunruhigungen erzeugt, welche die letzt so leichtgläubige Spekulation znrückschrecken. Bald ist e« Ungarn, bald Rußland, bald Bulgarien und Frankreich, welche der an den BSrsen herrschenden Mißstimmung neue Nahrung verleihen. Und was werden nicht Alle« sür Gerüchte in die Welt gesetzt I Gestein befand sich, um nur ein Beispiel der Märchenphantasie gewisser Spekulanten- cllqnen anznsühren, der Fürst von Bulgarien aus der Flucht an« seinem Lanv«. Man hat wahrscheinlich vergessen, daß der Fürst von Bulgarien ein deutscher Prinz istl Te--tzdem nun die heute vorliegenden Berichte nicht« weniger als erbaulich klangen, so zeigte doch »nstere Börse im Großen und Ganzen kein unsreundlichr« Aus- sehen. Die Stimmung kennzeichnete sich nicht mehr alt so verdrieß- sich wie gestern, man war doch eher bereit, wieder zu Käufen zu schreiten, »»mal da« offeriete Material etwa« billiger zu hoben war. E« fanden sowohl in den Anlagewrrthen wie auch »n den verschiedenen Dlvidendenpapierrn Umsätze statt, die zwar große Summe» nicht «msatzikn, in ihrer Besammtzahl aber doch einen stattlichen Betrag repräsenlirtrn. Ja den Eourjen sind im «llgememe» wesentliche voräNdee»»-» hente nicht »orgWongnu Ziemlich lebyoftr« »«schält enMickett, sich in den Prin^-Anlage- werthen; namentlich wnrden geSßere Smmne» in Toniol« und «eichSanleihen sestgelegt; 4proc. Dachsen erfreuten sich z»r besserer läge» vuschttehrader L. dies zu gestrige« Eonr« schwer erb-Mch waren; lüt. L ein» Kleinigkeit »achgebend, aber belebt. Dux-Boden- bach hoben sich um 0.75 und blieben per Ultimo Oktober lebhaft ver- langt. DortmundAtzrona« bedangen einen etwa« höhere» Cour«; dasselbe gilt von Graz-Köflach und Mainz-Ludwig-Hase». Gasch- Witz waren zum Borcourse gut zu lassen. Von den Liammvriornäten gewannen Berlin-Dreldea 0.75 -H, und Gaschwitz-Leipzig 0.25, tvährend Weimar-Gera 0.75 erließen. Für Bankactte» vcrrieth die Börse im Allgemeine« »«»lg Meinung; nur Leipziger Credit (-ft 0.15), Leipziger Bank, Lassen- »erei» (-ft 0.50) und Sächsische Bank (— 0.10) kamen in Betracht. Die Industriractien waren im Allgemeinen fest; thetlwei« auch in gute,» Berkehr. Hartmann unterlag in Folg« der nur auf 6 Proc. festgesetzte» Dividend« einem Eoursdrucke von 4.25 Proe.; die Direktion der sächsischen Moschmensabrik hat den Actiouären eine sehr Herde Enttäuschung bereitet; hoffentlich gestaltet sich da- lanfnid« Jahr günstiger. Golzern erfreute» sich gleichwie Germania bemerkeu«- werther Festigkeit, da« am Markt befindliche Material wurde schlank ausgenommen; auch guckerrasfinerie Halle fanden freundsiche Beachtung. Kette wurden eine Kleinigkeit niedriger abgegeben, auch Zimmer««»» erließe» 0.25. Die Kohlrnactien blieben hente bi« aus Rattmann-dorser» die zu letzter Notiz gesucht waren, vernachlässigt. Der Prioriätcnmarkt hatte mäßige Umsätze, die Eo»rse unterlagen nur ganz gcringlügigen Schwankungen. Ausländische Staatsfonds ruhig; äproceutlge uugakisch« Goldrentr. TarlSbadtr «nd FranzenSbader Sladtanleihe hatte» einige Umsätze auszuweisen. Die Wechsel behaupteten sich zumeist auf gestrigem T«»r<stind: nur beides Wien etwa- nachgebend. Dorten etwa« abgeschwächt. Börsen- «nd Handelsberichte Zwick«uer virsenbcricht von, 28. September. Tro bleibender günstiger Lage deS KohlengeschästS will sich da« Börse» geschüst nicht beleben und waren die Umsätze am heutigen Börientag insolge dessen recht unbedeutend. In Verkehr waren uur Sch»der zu letzten Prellen, beliebt und theilweise höher gesucht waren Retnt- dorser Koyleobahn, Pülbitzer Brauerei, Zwickaucr Bereintglück, doch ohne Abgebrn zu veranlassen. Anleihen waren ohne Umsatz, doch allenthalben fest. Der Kohlenversandt bleibt hier sowohl als anch im Lugau - OelSnitzer und Meuselwitzer Revier ein sehr befriedigender bei feste» Preisen. 0. ArauNurt a. M., 2S. September. Die Börse war matt, hiiuptsöchlich in Folg« der Meldang der „Morniaapoft", daß China di« sranztsilchen Bedingungen in Betreff Tounn« obaelednt Hab«. Doch erlitten die Lourse in Folge der großen Geschäft-stille nur geringe Abschwächungen, ein Bewei«, daß wieder»»» weder »ach oben noch nach unten eine stärkere Initiative vorhanden war. Al« gänhigk« Motiv ist heute ein beruhigender Artikel de- „Jonrnal de St. PätrrSbonrg" wegen Bulgarien zu erwähnen, doch war die hieraus entstehende Kauflust bald geschwunden. Während deutsche Bahnen heute große Festigkeit zeigten. >agen Banken matt aus Rit- theilunge« über die Bilanz der Deutschen Bank. Londoner finanzieller W»chrnbericht, 27. September. Za Lnsang der Woche war der Geldmarkt durch da- verbleibe» der Bank von England bei 3',, Procent etwas fester geworden, indem mehr Wechsel, die auf ossicielle Herabsetzung de- Di-conto-gehofft hatten, jetzt zum DiScvnto gelangten und nun nur zu 2'/,—2'/,, zu Geld zu machen waren. Später jedoch wnrde der Markt wieder so flott, daß Di-conto von 3 Monats-Wechseln nicht mehr über 2'/« Procent kostete; «nd als gestern neben dem fortgesetzten Boldzuflusse vom Contiaent anch «och ganz unerwartet 226,000 Sovereigns vom Cap i» di« Bank gelangten, die srüher meist zu Kriegszwecken dahin gesandt waren und dort in dem still gewordenen Geichäste nicht mehr be nutzt werden konnten, konnte heute auch die Bank vo» England nicht mehr umhin, den ossicielle» Di-conto von 3'/, auf 3 Proe. herab- zusetze», ohne daß letzt auch diese Herabsetzung das Geschäft der Bank sehr vermehren dürste; denn im offenen Markte werden Wechsel zu 2'/,—'/„ Proe. diSeontlrt und Geld aus kurze Kündi gung findet selbst zu 1'/, Proc. kaum Verwendung, zumal dir in dische Regierung durch die reichlichen Kabel - Uebertragunaen augen blicklich noch so viel Geld müßig hält, daß sie anch wetteifert, Geld aus kurze Kündigung «der bis wenigstens zum 4. October zu 1'/, Procent unterzubringeo Aach Prolongation in der Ultimo- Abrechnung für srcmdc Fond« war schon in den letzte» Tagen zu 3 Pio-ent zu schaffe», so daß damals unter dem officiellen Satz, ein Fall, der fast »och nie vorgekommen ist. Der Zufluß der Bank vom Coiltinent brachte nochmals 55,000 Lstrl., aus Australien auch 5000 Sovereigns, so daß die Bank, der nur wieder 10,000 Lstrl. sür Eghpien entnommen wurden, mit den 226,000 Sovereign« vom Cap vom Ausland« einen Zuwaebs von 276 000 Lstrl. erhalten hat. Zu gleich darren noch 8000 L, .l„ meist Goldstaub vom Cap, nnd etwa 100,000 Lstrl. aus Lentralamerika, eben angekommen, auf Ver sagung i» der Hoffnung, daß die gesunkenen Wechsrlcourse vielleicht etwas mehr zur AuSsnhr wie den Icstcn Preis der Bank von Eng land bewilligen lassen. Die continentalen Wechlelcourse stehen jetzt jedensalls, besonder- Paris, unter Goldzusluß hierher, während New Aork zuletzt noch mehr gegen Goldabflnß dahin gestiegen ist, obgleich die Bankresrrven in den Bereinigten Staaten nochmal« um 345.000 Lstrl. zurückgegange» sind und »ur noch 400,000 Lstrl. »der dem gesetzliche» Minimum stehe». Auch die vergrößerte Ausfuhr von Getreide und andern Producten kann bei den wohlfeil gewordenen Preisen noch nicht viel zu Gunsten de-dortigen WechseleourseS Helsen. Nach dem heutigen Bankausweise hat daS Baar noch »in 137,000 Lstrl. zuaenommcn, obgleich 139,000 Sovereigns in die Provinzen ab- gesivssen waren; der Rotenumlaus dagegen ist 96,000 Lstrl. kleiner, die Reserve daher wieder 233,000 Lstrl. größer geworden; da« Porteseuille aber mußte 217,000 Lstrl. abnchmcn; auch die Privat- gntdaben sind 33,000 Lstrl. kleiner geworden, während Staats- gnthaben sich um 75,000 Lstrl. vergrößerten. — Silber war sär Barren aus 50'-,ck, für Dollars auf 49*,, gestiegen, gestern ist dann aber auch so viel von Nord- und Südamerika cmgetroffcn, daß vor läufig diese Preise »och nicht zu erreichen waren, zumal gestern auch die Frage »ach Üabclnbertragungen und Rupienanweisungen z» dem um Proc. hcransgrictzien Preise etwas abgenommen »u haben scheint, aber immerhin hat die indische Regierung vom 1. April bi- gestern über 7'/, M llionen Lstrl. sür diese Verkäufe gelöst. — Im FondSgeschäsi bleibt der Umsatz »>«h immer beschränkt, aber dennocki, was gehandelt worden ist, verhalfen da- billig gewordene Geld, die säst vollendeten guten Ernten und beruhigenden Ansichten in der Politik, daß e« zu meist etwa- besseren Preisen geschehen konnte; die für die Ultimo-Abrechnung schon sestqestellicn Liquldatiou-course ergeben daher sür Argentincr 99 gegen S7'/, der Medio-Abrechnung, sür Oesterreich- Goldrenle 85 !tgen 54. sür Unificirte Egypten 71'/, gegen 70'/., do. Domäne 1'/. aegen 9t'i^ 4'/,proc. Franzosen 107 gegen 106'/» 4proc. Ungarische Goldrenle 73'/, gegen 73, 1851er Mexico»« zu 25'/, gegen 25'/,. 1854er do. 14'/« gegen 15. Italiener 90 gegen 89'/«, 1873er Russen 86'/, gegen 85'/,, Spanier 57'/, gegen 57'/» Türken 1V'/, gegen 10^. Bei Eiienbahnen: Laledonian zu lOb'/. gegen 105, Great Tastern zu 69'/, gegen 70. Great Wester» zu 140'/, gegen 140'.,, London Thatam Dover zu 24'/, gegen 25, North British zu 104 gegen >0 . North Lastern 169 gegen 167'/,. Jllinoi- Ihares zn 133 gsgen 132'/,. Penalylvanian zu 60',. gegen 5V'/,. Philadelphia nnd Reading zu 25'/, gegen 26'/,, Wabasd zu 21'/, gegen 22, Mexikaner oed, di« einst 117 waren, zu 81 gegen 87. Bus neue Abrechnung waren bente nach dem Bekanntwerden der Herabsetzung de« osficielleu Bankdiskont»- die Lr-urse wieder all gemein etwa» besser, nachdem noch gestern aus minder günstige Be- richte von Pari« über di« Angelegenheit mit China die Conrse durchgängig etwa» gefalle» waren. (K. Z.) Rotiz antrr Frage. »ns dem Markte der Etsenbahi Vatzlare da- Interesse ln höherem G »actte» nahmen nnr wenig« rad» in Anspruch. Sehr sest veSAen, 28. September Pfandbriefe. 4'/,Land», verioosk-. »9.80 G.. e». kündbare 100.60 Br., do. Lreditbrirse 99.90 B„ d». d«. (4'/.',^ 103.10 «. Berti». 28. September. Anlebeu-laose. Meininger 4-TKater. Loose 28.40 bez., Oldenbnrqische 40-Tbaler-Loose 147.60 G„ Diiitjsi!,«- »»i-FreS.-Loole 41.40 Br. Aranksnrt ». M„ 28 September. Anleden-loosr. Badilche 35-fl.- Loose 233 bez., Kurhrssische 40 - Tbaler - Loos« 294 bez., Nassauiiche 25-fi.-Looic —.—, Fi»nl. 10-Iblr-Lvose —.—. AnS- batder 7-fl.-i-oo,e 31.90 bez., AngSburger 7.fl -Loose 28.10 G., Butarestcr 20.FrancS-L«olc 34.70 G., Freiburger lö-Franrö-Lovie 28.30 bez.. Mailänder 45 - Franc« - Lome 39.90 bez., Mailänder lO-Fres.-Looie 14.50 bez.. Neusckat. 10 - FrcS. - Loo!« 15.70 G., ktywev. lO-Thlr.-Loose 6l.50 bez. G., Benetianer 23.20 bez. G. Frcknkslirt a. M., 28. September. Eghptischc 4proc. unif. Obligationen 71'/,, bez. Franklnr» a. M-. 28. September, Abends 5 Uhr 50 Mia. Esieclen - Societät. Credttaciien 246'/,, Franzosen 270'/,, Lombarden 130'/^. Galizier 246'/,. EgYVter 71'/,, Gvttharbbah» 104. Mat». — Abend«. (Schloß.) Tredikaeiien 246'/,. Franzosen 271, Lombarde» IM/,. Gott»»- 2««'/ GgWter 71'/» Gotthnrd- batz» »««'/» Lüdeck-Gäch^ier iE/. 4 E,.. »,n. «reala» 28. September, «a^ittma«. Still. O^eerelehksche GtNdrent« 85.25. «aeoe. >m»»eis«he »etdeeMk 74.— . 1»U>r R^ssv, 71.85, ll. vrwnianlelhe 56.S», Italiener 91.—. BreSlauer PiSconto- bank 91.—. Bresianee «ech-,erbau, 100.50, Schle«chrl «ankeret, tlO äO. Credit 497 KO Laneahütie 134.25, Donnersmarckhütte 68.—
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