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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.09.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188309305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830930
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830930
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-09
- Tag 1883-09-30
-
Monat
1883-09
-
Jahr
1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.09.1883
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4S34 Heut« früh verschied sanft and »nennartrt »ach längere» Leid«» unser innigstgeltrbter Bitte, Pflegevater und Onkel, Herr Heinrich Üduard Auch», KohlenhSadlrr. Um stiUrZ Beileid bitten Leipzig, den 29. September 1883. »ie trancriidrn Htnterlaffeuen. Die Beerdigung findet Dien«tag Bor- mittag« Li Uhr vom Traucrhause, Wiesen« straße Nr. 7, aus statt. Heute früh 8 Uhr verschied nach kurzem schweren Leiden an Herzlähmung meine innig- geliebte Uran llll» Md. SllvKv im Alter von 21 Jahren. Leipzig, 29. September 1882. I»re»lee»eli, zugleich im Name» der übrigen traucrndcu Familienglieder. Di« Beerdigung findet Dien-tag, den 2. Oktober, früh 8 Uhr von der Leichenhalle de« Neuen Friedhofes aur statt. Zurückgckehrt vom Grabe meiner unver- geßiichcn Mannes, kann ich nickt unterlassen, herzlichen Dank auSzulpreche» sür die vielen Beweise der Liebe und Theilnahme, welche dem Verstorbenen während seiner Krankheit, beim Begräbniß, sowie durch den reichen Blumenschmuck zu Tkcil wni^en. Dank dem Herrn Pastor Michaeli» sür die trost reichen Worte am Grabe, sowie allen Denen, welche mich in den schweren Tagen mit Rath und That unterstützten. Leipzig u. BrandiS, 29. September 1883. Marie verw. Jünger nebst Kinder» und den übrigen Hinkerlassenen. Ueareiu Xackmitta^ 1'/, I7dr «turd v»cd luoxem, »cdvsrem LnuUreulnLer mom Vvdrlius, uneer t?olla<p« vnulo vollMLiw LII8 8»remderg. ^nexeatattal mit reiclien Oabeu äea Herren» uock ue» Oeriden, »e»r er nu» allen ein liader treuer kreunck, «in rastloser Mcdteetreuer Arbeiter, äe«cu Xi>- äsnlren vir dock in Ldreo kalten veräeu! via Veicda wirst vacd Lpramkergt Uberkädrt versten. Ön»4»v -velt, Lnekdanstlnos. nolwt Personal Nachruf unserem liebe«, uoorrgeizltchen Areuube k'riiL LIsprivL, Geschäftsreisenden aus Du treuer Freund, leider muhtest Du so unerwartet, so bald daraus, al- wir da« letzte Mal un« an Deimm kindlichen Bemüth erfreut, als Du da« letzte Mal Deinen edlen Charakter un« und den Unsrigen gezeigt, au« diesem Lebe» in ein bessere« Jenscit» gehen! Wir, die wir Dir so nahe gestanden, die wir so oft und gern mit Dir verkehrt und Dich lieb gewonnen, wir nur wissen am besten, welch guter Freund an«, weich braver junger Mann der Firma verlöre» ging und wie groß der Schmer», wie schwer der Schlag sür die liebe, Teinigcn sein muh, denen Du s» früh, so un erwartet entrissen wurdest. Für immer nun von un« geschieden, bleibt Dir in unseren Herzen sorta» eia liebevolle« Andenken bewahrt! — Leickt sei Dir die Erde! Lmll Sskiisrt, im Name» aller übrigen i-brrSbachrr Knnbe«. Das Nalionalfcst am Rhein. V. * Leipzig. 29. September. Bei der Hauptseier aus dem Niederwald am Freitag bildete selbstverständlich die Person Seiner Majestät de« Kaisers den Mittel- pnncl der Festlichkeit. Ludwig Pietsch gicbt in der „Bossischen Z^t»»g" über die Anwesenheit de« erhabenen Monarchen die folgenden interessanten Einzelnbeiten: Vom Rheinuscr her verkündet da« brausende Hurrahrufcn t 'e erfolgte Ankunft des Kaisers Im Voraus treffen die Wage» „ul de» Prinzen, den deutschen Fürsten, den Herren de« GciolgeS ein, Prinz Friedrich Karl in Gcncrakruniform, Graf Blnmeiiihal, Prinz Albrechi, Fürst Nadziwill tn einem Wagen mit Gras Dolgoruckp, dann die Frau Kronprinzessin mit Prinzeß Victoria und Gräfin Brühl, Prinz Wilhelm in Husaren-Unisorm, die Großberzoqi» von Baden, ihr Gemahl und der Känig von Sachsen, der Großherzog von Hessen und andere Fürsten, dann solgt ein immer stärker anschwellende- Hurrahgeschrei. Oben aus der Platt form deS Vorbaues inlonirt da« Musikcorp» den Kalser-Dilhelm- Frstmarsch. Vom Tempel her klingen Fanfaren der König-Husaren. Ein Zug dieses Regimen!« reitet dem offenen Wagen voraus, in welchem der Kaiser Wilhelm in Feldmnrschallsunisorm neb>n dem Kronprinzen (in der der Pasewalk'r Kürassiere) Tosendes Jubelgeschrei durchhalli die Lust. Der Kaiser verläßt den Wagen und tritt zur Tochter und zur Kronprinzessin. Die Strapazen der letzte» Woche haben ihn nicht ermattet, ihm nicht» von der Straffheit seiner Haltung geraubt. LandeSdirector Sartorin« richtet die ersten Begrüßung-worte an den Kaiser, Gras Ealenburg, der Oberpräsident und Boisitzende de« Deukinal-ComitS«, stellte die Herren de« letzteren, Pcosessor Schilling und einige der Mitarbeiter desselben vor, dann traten die Jung« fronen zum Kaiser heran, und Fräulein Hehl, die schöne Blonde, sprach mit begeistertem Ausdruck die von RitterShauS gedichtete poetische Anrede an ihn, aus die er mit freundlichen Worten erwiderte. Für alle diese Gruppen bildet« die weite Landschast da unten eine» Hintergrund von unvergleichlicher Schönheit. Die Mittag«- sonne kämpfte mit den wehenden Wolkenmajsen, welche Verge und Stromthäler hie und da in breite Schatten tauchten, während die Schieferdächer von Bingen da unten, der Spiegel der Nahe und «r-ßere Partien der Landschast tm Wiederschei» der Sonne glänzten. Die fürstliche» Damen hatten Toiletten von größter Einfachheit ge- wählt. Die Kronprinzessin trug über einem erbsenfarbigen Straßen- kleide einen gelb-braunen kurzen Aermelmantcl mit breitem, lichterem Besatz und schwarzen Hnt, die Grobherzogin von Baden eine» licht- blauen Hut und graue« Mäntelchen, die Princcß Victoria ein« schwarzblaue, cng anliegende Jacke über einem malvengrauen Seidenkleid«, dazu einen mit groben Marguerite« garnirtcn Stroh- hut. Die Jungsrauen schritten zu Len fürstlichen Damen und boten der Kronprinzessin einen großen Strauß gelber, der Großherzogin eine» rothcr Rosen dar. Die Musik intonirle den Lrwral „Nun danke» alle Sott", in besten Weise die ganze Versammlung einstimmie. Aus einen Wink de? Kaiser« trat Gras Eulenburg aus die unterste Stuse der Freitreppe »nd hielt jene Rede, die unsere Leser kennen Seinen Schlussworten: „Hoch Kaiser und Reich" antwortete mit tausenbstimmigcm Hoch- und Hurrahrus die ganze Versammlung. Tiefbewegt stand der Kaiser da, vom Glanz drr sieghaft durch- brechenden Sonne umflossen, an seiner Rechten, aus den Pallasch gestützt, seine« Sohnes Heldengestalt. Dann ergriff er selbst da« Wort. Leider erklang verfrüht ein Signalschuß. Die blaue Hülle ftel von dem großen Relief. Unten im Thal must man c« gesehen und für daS Zeichen gehalten haben, daß de« Kaiser« Rede beendet sei. Die Kanonen brüllten vom Strom, den Ufern, der Höhe her; die Glocken aller Kirchen im Thal läuteten und dieser feierliche Lärm verschlang säst den Klang der kaiserlichen Rede. Unbcschreib lich war der Eindruck, al« der Kaiser bei den Worten, welche die seine« seligen Vater« citirten, mit der Rechten den Helm vom Haupte nahm und so seine Weiherede schloß —da- Ganze ein geschichiliche« Bild größten Stil«, da« Die, welche so glücklich waren, es zu sehen, nicht vergessen werden. Der Kronprinz trat ties ergriffen zu seinem kaiserlichen Vater und beugte sich ans dessen Hand, sie zu küsse»: aber der Kaiser duldete cs nicht, sondrr» schloß den Sohn in die Arme, küßte ihn herzlich aus Lippe» und Wangen» konnte e« jedoch nicht hindern, daß der Kronprinz auch roch einen Kuß aus die väterliche Hand drückte. Bon den Musikeorp« »nd tausend Stimmen erklang, al« der Kaiser geendet, dir „Wacki am Rhein". Bei diesen Klängen aber stieg der Kaiser, von «traf Eulenburg und dem Meister de« Denkmal« geleitet, vom Kronprinzen, den Adjutanten, allen Fürstlichkeiten und Generäle» gefolgt, die Freitreppe hinaus zum Platea» de» Denkmal«, in dessen Betrachtung er längere Zeit verweilte. Der Künstler wurde durch den Ausdruck herzlicher Anerkennung de« Kaisers und der andern Fürsten erfreut. Unter sortbeausendem Gesang und Hnrrahrnsen stieg der Kaiser wieder aus dem östlichen Treppenarm zum Kaiserzelt hinab. Nachdem er sich nochmals zu den Jnngsrauen mit gnädigem Abschieds grüß gewendet, bestieg er mit dem Kronprinzen den vierspännige» offenen Wagen, warf den grauen Mantel um die Schultern und fuhr hinter den vorauSjprengenden König-Husaren hinab, gefolgt von dem langen Zuge der andren Equipagen. Unten unter den Ehrenpsorten standen die Vertreter der Behörden Bingen« und Rüde-Heim« zum Empfange de« Kaiser« bereit, in dem pavillonartigen Triumphlbor aber die hübschen Ehrenjiingsräulein, je zwei von einem Lavalier geleitet, je ein solches Paar für jeden Wagen des Kaiserzuge« de stimmt. Fräulein Ebel und Kleinichmidt hatten die Ehre, den Kaiser zu begrüße» und chm den edlen Ehrenwein zu credenzen. Der Kaiser und der ganze Zug dcgab sich zur festlich geschmückten Rheinhalle, wo ein Frühstück sür die Herrschaften jervirt stand. Von der Rheinstraße her sahcn die Herrschaften dem prachtvollen Schau spiele zu, welche» die Borbeisahrt der ganzen Flottille der dichtbesetzten mit hundert Bannern, Flaggen, Fichtengewinden geschmückten großen Rhrindamvfcr gewährte, die am Morgen von Mainz gekommen nnn von Bingen her mit Musik und Böllcrkrachen Rhein auswär!« nahe am User dahiuzogen, von den am Ufer gereihten Tansenden jubelnd begrüßt. » * « Telegraphische Meldungen: * Wiesbaden, 29. September. Der König von Sachse ist heute früh nach Drekden abgereist, der Kronprinz geleitete ihn zum Badubos«. * Wiesbaden, 29. Seplemier. Se. Majestät der Kaiser ii mit Ihren k. k. Hoheiten den» Kronprinzen und der Kronprinzessin der Prinzessin Victoria, dem Großherzog von Sachsen und dem Prinzen Luttpold von Bauern heute Vormittag über Frankfurt nach Darmftadt abgereill. Zur Verabschiedung waren die Generale von Tre-kow, Gras Brandenburg, v. Schachtmeyer, die Spitzen drr klulglichen und städtischen Behörden, sowie der LandeSdirector Sartorin« am »almhok anweseud. Sr. Majestät drr Kaiser erfreut sich trotz der «nfireugnngm de« gestrigen Tage« de« besten Wohlsein». Musik. Gestern verschieb schnell nutz «uerwerret unsere gute Schwester und Schwägerin, venu. Nosatie Zieger geb. Meisrzatzl. Dies zeigt »iesdelrüb» hierdurch o» U«il Meisktatzl. >m Namen der Hinterbliebenen. Beerdigung fiudetMoataglvUhraus demNordsriedhose statt Für die vielen wohlthuenden Beweis« Herz- lieber Theilnahme, die mir bei dem schmerz lichen Hinscheiden meine- guten Manne« zn Lheil geworden, wie für den reichen Blume«, schmuck und Begleitung seiner Freunde und Nachdarn zu seiner Ruhestätte, insbesondere aber Herrn Prof. Wenzel für seine langjährige Bemühung, da- theure Leben meine« lieben Manne« zu erhalten, sowie onch Herrn Pastor Krömer für seine trostreichen Worte im Hause wie am Grab«, söge Allen herzinnigsten Dank. Die tieftraurrude Witlwe Pantine «»«-Dorf FLr di» »Irl»» Beweise herzlicher Theil- aahmr, welche na» denn Verlust« unsere« theuerrn Sohne«, Bruder« und Schwager« Richard in so reichem Maße entgegen ge- bracht wurden, sagen allen Freunden und Bekannten, insbesondere dem Herrn Pastor vr. Valentin er sür di« trostreichen, beim Begrädniß gesprochenen Worte ihren tief gefühlten Dank. Leipzig, den 29. September 1888. Familie Werner. l^ertodt: Herr Max ReichSgras von Mar- schall. I. k. Kämmerer u. Oberlicaienaut im 8. Dragoner-Reaim., in Wien, mit Eomteffe Wilhelmtne Hallwhl das. Vermählt: Herr Otto Sottliber. Pfarrer in Börnersdorf, mit Frl. Anna Rothe au« Tresden. Herr Bruno Fickier in Dt reden »st Frl. Cläre «elfe das. Herr Pank Kleinicke in Dretden mit Frl. Eugen!« Hammer das. Herr vr. m-ck. Fürbringer in Strehlen mit Frl. Elly Ebrlich daselbst. Geboren: Herrn Hugo Zcppernick in Dre«den ein Sohn. Herrn Otto Krille in Dresden eine Tochter. Herrn Rob. Donner in Chemnitz eine Tochter, Herrn Arwrd Llauß in Erblehngut Tuttendorf ein« Tochter. Herr» Loui« Echniieder in Freiberg-dors ei» Sohn. Herrn Oswald Radestock in Meißen eine Tochter. Herrn I>r. meck. Horn in Zwickau zwei Söhne. Herrn >. Kaut aus Ritter«. RölrSdori b. Lockwitz eine Tochter. Gestorben: Frau Eva Rosine verw. Huktsch k» Dresden. Here Jobau« krouaost Richler, Oberlehrer emor. tn Bautzen. Herr Lehrer Brüdl in Weifa. Herr Wilhelm Weiß, Vetr!eb«-Secretair bei der kgl. sächs. Staatsbahn, in drr Heilanstalt Sonnenftein. Frau Wilhelmine verw. Förster geb. Kleiaeberg in Zwickau. Frau Wilhelm»,« Günther geb. Schiller in Planen. Frau Clara Marie Lehne geb. Pannack in Grethen. Herr Friede. Ailh. Mann, Färbermeister in Eilen- bürg. Herr» Hiidebrandl'« in Erfurt Sohn Rciuhold. Herrn Karl Saal'« in SiSper-leben Tochter Therese. Herrn Fritz Scharseoberg'S in Ersurt Sohn Eduard. Frau Louise Rößler geb. Richter in Dre-deu. Htzmm»«». mwel OwrI»K«»«ir JodLIML-vLä IVerlor Kutteriollgou - Lackoooir. 1 Lilv ltackooolr I»t aleick 4 13 der tluttcr- iouuv, <iio mit l ^ 60 derodit viril. Usdeirusek. sckaollo Wirkung d« ocrn- pdulü». l-eiäen, rdeumot. XKscläonev etc. I0tt?l<I. 50?tt. 4^ lO l-fil. t.«. ILii-otvvt«« ldwnipT». Lrt»vk-W«» I>e»uoI»«-UK«». FürHerrcn oo»8-'/,1 u.4-9 Uhr. Damen». 1-4 Uhr täglich. Wannen- u. Hausbäder zu jeder Tageszeit. Damen: Dien-t., Donnerst, n. Sonaab. v. '/,9- SV 't.llU.Monlag, Mittw., Freitag v. ',,2-5Ubr. Schletterstr. S. Wannen- und Slesrrnadrlbam-sdäder de, Sicht. Rhcuinati«mn«, Erkältung-leiden ,c. 8oMvn-SLÄ. ^ IIN'NvillLllHl! Poftftratzr 7. Lägt, geöffnet von Morgen« bi« Abend«. Sonntags hjz MntagS. Wannencnrbüder genau nach ärztlicher Verordnung. Utzt«, R>-» eicdvlnimdannln l)00 Damen: Dienst..Donnerst..Touuab. L,i». KILW>L»«<ElBDäAä, „nä IVcilcnduil llv . ^l^^Monkaq^Mittwoch^Frestaa^L^b. Speise«»st. l. N H. Montag: Linien mit Schweinefleisch. D. v. Steiniger, Hosmaua l. * Leipzig, 29. Lcpl. Frl. Rosa CaSpari am hiesigen Cladttheater ist von der Directio» Stägemann wieder äus cin Jahr cngagirt. * Zu den am 22. Oktober unter Leitung de« Herrn Hos capellmetstcr Proscssor vr. Franz Wiillner au« Dresden beginnenden Abonnementsconcerten in Berlin hat die Adonnen'entSannabme laut Meldung verschiedener Zeitungen bereits am 23. September geschloffen werde» muffen. Fra nz Wüliner und der Concertunleriiehiner Herr Hermann Wolfs, an» Carlsbau l9. baden bekanntlich an den Niedel'schen Verein die edrenvotle Einladung ergehen lasse», im ersten Concert die Ehorpartien in Seb. Back'S Cantate „Ein' feste Burg". Wagner'« „Parsisal" erster Auszug und in Beethoven'« neunter Syuiphonie zu über nehmen. Ein Extrazug wird drittchalbhuiitert Damen» Herren und Knaben deS genannten Vereins nach der Rcich-- bauplstadt befördern, wo a»fferdc>» an, Sonntag den 2l. Octvbcr Nachmittags 6 Uhr in der Garnisonkirche zum Besten deS Pcstalozzi-VereinS (Stiftung fürLehrer- Witlwen und Waisen) ein geistliches Concert deS Niedel'schen Vereins unter Leitung seines Dirigenten de'Herrn Professor Riedel siattsinden wird, daS in historischer Folge » cüppella-Chöre von JoSquin, Eccard, Bach, Wüllner, Banell, Alb. Becker, Li«zt und Volkmann umsaffen soll. — Dieser kirch lichen Ausführung, welcher Herr Garnisonprevigcr I)r. Emil Frommet, ein eifriger und gediegener Musik- reunv, sein besonderes Wohlwollen zuwendet, und aus welchen jetzt schon vaS Jntcrcffe der künstlerisch vielseitig in Anspruch zcnominenen Hauptstadt sich ricktol, wird noch durch die Tc- angSsolistcu: Frau Paula Metzlcr-Lömy a»S Leipzig und den neuen Bariton »„Stern" Herrn Brucks auS Dresden, owie durch die Jnstrumentalvirluosen die Herren Paul Ho- meyer und BrodSky auS Leipzig besonders geziert werken. Am 8. Oktober beginnt der Billcl-Vcrkaus. Im Soloquartett der „Nounten" werden noch Fräulein Be der vom Leipziger Sladlthcalcr und Herr Hosopcrnsänger Carl Dicrick m:l- wirke». Hosfentlich waltet a» jenen Tage» ein günstiger Ster» über den Leipziger Musilschaarcn in Berlin! * Bei Gelegenheit eines LiSzt-ConcerteS in Weimar trat auch eine Leipziger Sängerin auf, worüber die „Wciniarische Heilung" in nachstehender Weise berichtet: „Da« Liszt-Concert am 2l. d. M. war nickt mir vortrefflich auSgcsührt, sonder» auch recht gut besucht. Daß Frl. Mazda Bo etlicher sür Frl. Liebert ein- trat, war nicht zu beklagen. LiSzl's Mignonlied verträgt zwar eine noch etwas leidcnschastlkchere Färbung, aber gleichwohl darf sich die genannte Künstlerin zu de» besten Interpretinnen diese- und anderer LiSzt'scher Lieder, wie z. B. des Sonettes und der Loreley, welche sämnilttch mit großer AiiSzcichnung bezüglich geistiger Er assung und technilchcr Schule vorgeiragen wurden und reichsten Beifall hcrbeisührtcn, ohne Widerrede zählen. Die sei»- iunige Begleitung von Herr» Alfred Reisenauer ist ganz be> oiidcrS hervorzuheben. In gleich anerkeiiueuder Weise äutzert sich die Zeitung „Deitlschland' Frl. Arma Senkrah, jene Violinistin, die bei ihrem ersten Concert in Dresden einen so außerordentlichen Erfolg erzielte, wird sich wahrscheinlich im November d. I. aus der Bühne de« Berliner kgl. Opernhäuser hören lasten. Fräulein Senkrah ist eine in Indien geborene Engländerin und heißt e.^entlich „Harkneß". * Ein Opernsänger, der nebenbei sich al« Phtlolog« nicht geringe Verdienste erworben hat, ist der mit dem 1. October d. I. aus dein Verbände deS^Dresdener Hosthealer« in den Ruhe- lano Der preisgekrönte Tonsntz wird Eigenthum de« „Deutschen Männer- aesaugverein«" in Prag. Die übrigen Einsendungen werden ans Verlange» zurückgestell», wenn der dieSsäüige Wunsch mit Angabe de« Mott» und einer Adresse innerhalb vier Wochen nach Ver öffentlichung desPreise« dem genannte»Verein bekannt gegeben wird." * Frau Marie Will gaflirt jetzt in Brünn. Ein dortige« Blatt schreibt: „Was Goethe in seinem LuthuslaSmu« Schöne« und herrliche« an Kalidasa'« Sakuntala Preist, da- Alle« ist bei Marie Wilt znircffend." Wir glauben, meint dle „Börsenzeitung", mit der Lotosdlüthe Sakuntala habe Frau Wilt doch nur entfernte Sehnlichkeit." * Herr Alberty, ein Sohn von David Kalisch und Schwager s jaul Lindau'«, hat sich unter vorstehendem Namen drr Sängerlauf bahn gewidmet und dat bereit« auf italienischen Opernbühnen in Tenorpartien mit Erfolg dsbütirl. Der lunge Tenor wird noch im Lause dieser Saison im Hosthealer In München gastiren. stand tretende vr. Fritz Weiß. Derselbe hatte ursprünglich Philologie studirt, trat, ausgestattet mit einer prächtigen Baßstimme und im Besitz einer außerordentlichen musikalischen Bildung, zur Oper über und zählte beim Beginn der fünfziger Jnhre zu den beliebtesten Mitgliedern de« Lleipziqer, de« Bre-lauer und de» König«- bcrger LtadttheatcrS. Beionders gefeiert wurde der Sänger in Görlitz, wo damals i» Folge der städtischen Verwaltung eine vorzügliche Oper bestand. 1856 wurde er sür da« Drr-dener Hosthcater cngagirt. Neben seiner Berussthätigkeit setzte er seine philologischen Studien fort, al« deren Frucht vor einigen Jahren eine vollendete deutsche Uebersetzung der „noctcii Xtticas ' de« Anlu« GellinS erschien, emo Riesenaibeit, zu deren Bewältigung ebenso viel Scharssinn al« ein Bienenfleiß erforderlich war und vor der bi« dahin selbst die Philologen von Fach zurückgeschreckt waren. Die Publikation des zweibändigen, mit zahlreichen Eommentaren ver sehenen Werkes brachte seinem Autor den Doctor-Titcl ein, der ihm von der philosophischen Faeultät der Leipziger Universität verliehen wurde. Im Anschluß an dieses Werk hat vr. Weiß auch einen Inder versaßt, der aber bisher »och nicht herausgegeben worden ist. (vr. Fritz Weiß beherrscht die lateinische Sprache in seltenem Maße. Seine AuSdrnckSiveüe in derselben ist eben so correct, fließend und elegant, wie in der deutschen Sprache). 'Jules deSwert hat eine große Oper in 4 Acten „Gras Hannneistcin" vollendet. Der Componist, der in den letzten Tagen in Weimar weilte, hat dieselbe den Herren Li-zt und Lassen vorgesvielt, die sich sehr lobend darüber au»sprachen. Di« Oper ist dem Bcrnebmen nach von Herrn Generalintendanten Baron Latin angenommen, und wird im Lause dieser Saison zur Auf führung gelangen. * Hofcapellmeister Helmesbergrr in Wien ist soweit hergestellt, um am Sonntag wieder dirigiren zu können. Bei dieser Gelegenheit kommt eine Messe von Mozart, die dieser im 1ö. Lebensjahre componirte, von der Hojcapelle zur Aufführung * Drr Deutsche Männergesangverein in Prag schreibt einen Preis von fünf Tucaten sür den besten Tonsatz seine« Wahlspruch«: „Frei und Deutsch in Wort und Sang" an« «nd richtet an deutsche Eompo nisten die Emladung zur Brthei- liguug an dieser Eoncnrrenz. Der Wahlspruch muß, sür Männer- chor cvmponirt, in Partitur niedergeschrieben und in möglichst gedrängter Form gehalten sein. Die mit einem Motto versehenen und mit Louoert. welche- unter Verschluß den Namen un» Wohnort und al« Aufschrift da« gleichlautende Motto der Tompositlon ent halten muß, begleiteten Lomposilionen sind bis längsten« 3l. Derember 1883 an Len „Deutfchen Mannergesangverein" in Prag (Graben, Deutsches Han«) einzuscnden. Al« Preisrichter sungiren die Au«- schußmitglieder de- „Deutschen Männergr'angverrin«" in Prag. * Der Mlisik-Referent der „Breslauer Ztg.", Herr vr. Polka, erhielt am 26. d. M. folgenden eingeschriebenen Brief von Seiten de« Rechtsanwalt« Herrn Krug. Krug. Rechtsanwalt, Kgl. Pr. Notar. Breslau, den 24. September 1883. Ring 3L. Herrn vr. Polko, hier. In Nr. 669 der „Breslauer Zeitung" ist ein von Ihnen ver übter Artikel de« Stadtthcater» enthalten und in dem letzteren wird behauptet, daß von Herrn Marten« (ein Tenorist, drr s. Z. im Kroll'sckten Theairr gesungen bat) eine wirkliche Ä'nnstthat aus keinem Felde zn erwarten ist. Durch diese Aeußerung ist Herr MnrtenS nicht nur schwer belridigt und in seiner Ehre gekränkt, e« ist viel- mehr dieselbe auch d-z» »miettia», .Herr» Marten« in seinem Be- rufe H» IckS>ige». Im Namen und Anstrage des Letzteren ersuche ich Sie hierdurch ergev^.isi diese Aeußerung innerhalb 3 Tagen öffentlich zu widerrufen und Herrn Marten« Genngthnung zu ver- chasien, andernfalls Sic des We.tere» zu gewärtige» naben. Hoch, achtungsvoll Krug, Rechtsanwalt. — Wir glauben kaum, setzt dre Börsenzeitung Hinz», daß besagter Herr RechtSainvalt in der Ver- sechtung der Jntrrcffen seine« Tenor singenden Clienten viel Glück mben wird; selbiger müßte denn den Nachweis zu führen im Stande ein, daß er — ein guter Maler oder Bildhauer ist. Lurist - Gewerbe - Museum. Nen ausgestellt sind in der Melalt-Abtheilmig zwei kunstvolle Schmiedearbeiten, hervorgegangen auS hiesigen Werkslät'en u. Ci» kirchlicher Candelaber (golhisch), aus eine Galerie in der »euerbauten Kircbe zu Neuwied a. Rh. gehörend, nach einer Zeichnung von de», Erbauer der selben, Herr» Architekt Härtel, anSgesithrt-vonHerrn Schlöffe»meistcr Ferdinand Kayser hier, d. Ein Schlosser-Firmenzeichen in überreicher Schmiedearbeit nach einer Zeichnung der Herren Architekten Pfeifer und Händel auSgesührt von Herrn Scklcffermcister Hermann Fritzsche hier. Im letzten Zimmer recht- ist ferner ausgestellt die neue Fahne der Schornsteinfeger - Kreis - Innung zu Leipzig; dieselbe ist nach dem Entwürfe »nd den Zeichnungen de» Architekten am Kunst-Gswerbc-Musen»» Herrn Georg Weidenback, auSgesührt in der Fahnen-Manusactnr von Hermann Träger, früher Minna Pardubitz hier. Kaufmännischer Verein. Der Vorstand deS Kausmännischen Vereins hier hat in der letzten Nummer da« Programm seine« Streben» und Wirken« im bevorstehenden Wintersemester bekannt gegeben; eS erhellt daraus, daß den Mitgliedern de« Verein- während diese- Zeitraum- eine Fülle vo» interessanten und gedicaene» Vorträge» auS den verschiedensten Gebiete» de« Wissen» dargcdoten werden wird. Die Namen der hervorragenden Gelebrtcn.welche die Borträge übernommen haben, bürge» dafür, daß da« hohe Ansehen, welche-der Verein sich als Pflanzstätte geistiger Bildung und Veredelung erworben, dcwakrt bleiben wird. Aber auch für die eigentliche Berussthätigkeit der Mitglieder ist in auSgiebigcr Weise durch die Einsükrung eine- aus 12 Vortragsabende berechneten volkSwirthschast- lichen Lehrcursu-, durch besondere DiScnssioiiSabende. durch Club- zur Pflege der englischen und französischen Sprache, durch eine reichhaltige Bibliothek rc. Sorge getragen. Der Kaufmännische Verein ist in Folge dieser seiner ausge zeichneten Organisation schon seit Jahren der Mittelpunkt de« hiesigen KaufmannSstanke« und auch vieler Nichtkanflente, die ihm alö außerordentliche Mitglieder »»gehören, und wir sind überzeugt, daß der aus den t. October sallende Beginn de- Winterhalbjahre- auch diese- Mal dem Äerein einen namhaften Zuwachs an Mitgliedern bringen wird. Zoologischer Garten. Da- Hauptinteresse der Besucher de- Zoologischen Garten» ist gegenwärtig den außerordentlichen Erfolgen zugewendet, welche derselbe mit seiner Löwcnzücklung erzielt hat. Nicht weniger al» sieben junge Löwen, im Alter von 4 Tagen bi- zu einom Vierteljahr, birgt daS Ranbtbierha»« und eS ist dadurch reichliche Gelegenheit zur Beobachtung von reizenden Familienscencn dargebotcn. D>e beiden Löwinnen, welche sich in die Nachkommenschaft tdeilen, sind grundverschieden in ihrem Charakter und in ihrem Verhalten der Außenwelt gegenüber. Während die Löwin, welche im Juli drei Junge gebar, wochenlang sieb sehr ungeberdig und wild zeigte, wenn Jemand Miene machte, dem Käfig näher zu treten und die Kleine» zu besichtiget,, »nd noch heute ziemlich mürrisch drein schaut, wen» sich die Menschen vor ihrer Behausung ansammrln, um sich an der drolligen Erscheinung ihrer Nachkömmlinge und an deren Eapriolen und Sprüngen zu ergötzen, ist die andere Löwin, welche vor einigen Tagen den Garten mit vier jungen Löwen beschenkte, da« gerade Gegcntheil. Wir waren beute Zeuge, wie dir Löwin beim Abnehmen der Bedeckung ihre« Käsig- nnd bei längerer Besichtigung ihrer Svrößlinae, die noch recht unbeholfen in dem Strohlager heromkrabbelten, durch aus sich nicht erzürnte, sondern gleichsam mit Wohlgefallen ich von dem Interesse überzeugte, da» ihr und ihrer Nach- koinmrnschaft entgegen gebracht wird. In Bezug aus die Frage, ob die Löwen blind geboren werden, theilt un- Herr Piiikcrt mit, daß eS ihm diese- Mal so erschienen ist, als ob die Neugeborenen am ersten Tage ihre» Dasein« die Augen noch nicht zu öffnen vermocht haben, daß sie aber am zweiten Tage schon ganz hell in die Welt hinein schauten. In welchem Maße unsere städtische Verwaltung geneigt ist. ihrerseits zur Hebung und Unterstützung de« Zool^ischen GarlenS beizutrage», davon empfing heute Herr Pmkert einen neuen ehrenhaften Beweis; Herr Oberbürgermeister vr. Georgi thcilte ihm mit. daß eine große Anzahl Mil- glieder deS Stadtverordneten Collegium- da« Ersuchen au-- gesprochen hätten, aus den Mitteln der Grassi-Stiftung dem Garten zur Vermehrung seiue« Thierbestande» einen namhaften Beitrag zu gewähren und daß die Verwal tung der gedachten Stiftung beschlossen habe, dem Gesuche zu entsprechen. Herrn Pinkert überlastend, die geeigneten Vor schläge zu machen. Wie wir vernehmen, ist die Anschassung eines Giraffe npaareS, welche hervorragende Tbicrgaltung dem Garten noch seblt, während die Behausung dafür bereit« mit fertig gestellt ist, in Aussicht genommen, doch steht etwa« Bestimmtes hierüber noch nicht fest. Wir sind überzeugt, daß man in den K>eisen unserer Bewohnerschaft ganz allgemein für das de», Zov.ogischcn Garten bcthätigte Entgegenkommen unserer Stabtverkrekcr Dank zollen wird. Air wollen schlirßlich noch bemerken, daß am heutigen Sonntag noch der außerordentlich merkwürdige russische Bä reu men sch. der gestern Abend in der hiesige» Anthro pologischen Gesellschaft vorgestcllt wurde und VaS größte Interesse erweckte (stehe den Bericht. Die Red.), zu sehen ist. Königliches Lau-gericht. n. Strafkammer. 'Leipzig, 29. September. Zum Schrecken und Rachtheil vieler aus Neiibauteu in diesiger Stadt beschäftigter Arbeitrlcute uno Haildwetksgcsellcn ,c. ciilnncke.tc schon vo» Anfang diese« Jahre« ab ei» unheimlicher Dieb sei» Unwesen, indem er die Gelegenheit ersah, die besseren Kleidunassiücke, welch« die Bestohlenen während der Arbeit mit älteren Nrbeitssachc» vertauscht und die erste«» unterdessen in irgend einen» Raume ausdcwahrt halte», an sich zn nehmen. Diese frechen Diebereien wurden mehrere Monate hin- durch fortgesetzt, bis endlich eine« Tage« im hiesigen städtischen Leihhairse ein Mann über de» Versatz von Kleidungsstücken betroffen und ststgehalten wurde, von deren Entwendung da- Leihhau-personal schon vorher Kenniniß erhalten hatte. I» dem Fcstgchalicneu wurde, obwohl derselbe s«b durch eine ans einen anderen Name» lautende Anseuthaltskarte zu legitimire» versuchte, doch bald der Malcrgehilje Karl Eduard Grohe au« Ronneburg ermittelt, welcher bereit« Bvrbcstrasmigcn wegen Dieb stahl« erlitten Haler. Die Uuteriuchung war kein leichte« Stück Aroeit, da der Angeklagte hartnäckig jede Schuld von sich stellte; allein da- Bewcismatcrial sammelte sich in einer solchen Weise an, daß schließlich Grohe wegen 21 solcher Diebstähle »iw Haupt verhandlung verwiese» werden konnte. In irgend einem Theaterstück hat der bezügliche Darsteller bei riner UcberrumpelungSscene seiner Rolle die Worte eiuzusüaen „Frechheit steh' mir bei l" Diese Rolle scheint auch Grohe sich tingeprägt zu habcn, denn nur ganz vereinzelt erscheinen im Ge- rickrssaale a»s der Anklagebank Individuen, die Angesicht« der schlagendsten Beweise mit einer solchen Frechheit leugne», wie die« von Seite» Grvhe'S geschah. In säniintlichen 21 Auklagepuncten blieb der Angeklagte trotz ernsten Vorhalte« dabei, die al- gestohlen bezcichneten Gegenstände von einem Unbekannten (der ja in der Criminalgcschichte immer eine Rolle spielt) gekauft, bezw. einige in de» Kleidungsstücken befindlich gewesene Gegenstände (Tigarrcnetui, Portemonnaie rc.) geschenkt erhalten zu haben. Angesicht« eine« solchen Verhalten« de« Angeklagten hatte sich die Vorladung vo» über dreißig Zeugen nothwendig gemacht. Eine Anzahl der gestohlene» Sachen waren tn der Wohnnng Grohe'«» audere dein» Leihhaus re. versetzt angetroffen worden; die Effecten- tasel im G»richt«saal glich einem Trödelladen. Die Bestohlenen recognoSrirten ihr Eigrnthum mit Bestimmtheit; G.ohe wurde auch mit der -Ikichcu Bestimmtheit al« Derjenige wiedererkannt, welcher sich zur Zeit de« einen oder anderen Diebstahl« aus dem betrrffendeu Neubau Herumgetrieben hatte. Um nur ein Beispiel von der Hartnäckigkeit, mit welcher Grohe leugnete, zu geben, führen wir Folgende« an: Einem Gewerb»- gehilse» waren ein Paar Beinkleider gestohlen worden, welche der Bestohlene namentlich an der im Hoscnbund eingenähtcn Firma de« Verfertiger«, Namen« „Voigt", wiedererkannte. Grohe, stutzig ge macht, legte sich die Ausflüchte schnell dahin zurecht, daß er be hauptete, die Hosen in dem Laden de« betreffenden Schneider« Voigt gekauft zu Loben; allein Kleister Voigt bat gar keinen offenen Berkausaladen, sondern arbeitet nur aus Bestellung «ud nach Moß. Tic Stieseln, welche der Angeklagte bei seiner Verhaftung trug, gehörten einem der Bestohlenen; ein Portemonnaie und ei» Ligarreu- Etui, welche zur Zeit der Entwendung i« den Kleidern der Be stohlenen gesteckt, wurden, wie viele andsrc Dinge, gleichsall« in Grohe'« Besitz vorgesunden. A!» einer ver Zeugen den Angeklagten mit größter Bestimmtheit al« Denjenigen bezeichnet«, den er nicht nur ein, sondern »«fällig sogar ein zweite« Äal aus vcr'ch'edenen Neubauten in verdächtiger Weise betroffen hatte, fand sich G-ohe »lit der A»-rede ab. daß der Mann, von dem er di Sachen gekauft bade, ihn, ähnlich sehe; doch genug davon, Grohe hatte es sich selbst zuzuschreiben. daß bei drr Aburtheilitng seiner zahlreichen Strasihatcn mtlderud« Umstände »»«geschloffen, ihm vielmehr 9 Jahre Zuchtvau» und lO Iohre Verlust der Ehrenrechte, wegen Führung fallchen Namen« aber eine Woche Hast »»erkannt wurde»: auch beschloß der, au« den Herren LondgerichtS-Director Rein (Präsident^, Jaspis und Vieler, Divis.- Auditeur vr. Pechwell und Assessor vo» Eowmcrlalt brstrdendeGe- richt«bof, dir Stellung Grohe'« unter Polizeiaufsicht sür zulässig j» erklären. Di« köaigliche Staatsanwalt vertrat Herr Staatsanwalt Häntzschel. < t i > ! l s k » ü> n c n d si ri ei a> r« Ni Nachtrag. * Leipzig. 29. September. S«. Mnjesial de, K»u>n ist am beuliaen Abend, von de» Manövern bei Hoindnrg n»L den Feieriiwkeiten bei Rüde-Heim znrückkehrenb, -'«oder in Dre«den eingekrofsen. Der ,n de» Sckmellzuz der Tbürinq«, E cl T ur A> sa wi I. M B wi un Th hi ein srö Vci dn Kir Hä 1l 27 von wu und Bai Fest Köv bin gesti niest behe weit Bur ent» verl, Unh« mack marl in H gestci bläk fahre laffer Gast, merks mit Pcrsi arbeii und i deSha der l! der L der n in de ein b« indem Keller verletz Wohn fiel he von e mann der W » , kämme verurl a»S 2 Geld- gehUst' Hugo «ann
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