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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1893
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930424026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893042402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893042402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-04
- Tag 1893-04-24
-
Monat
1893-04
-
Jahr
1893
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2SS2 Volkswirthschastliches. Beraitttvortlichrr Redactrur E. G. L«»r i» Lei»»«» — I» Vertretung: Grurg Htler in Leipzig. Telegramme. V-u. Prai, 24. April. lPrtvat» Telegramm.) Die Jahres- »inaahme der Böhmischen West bahn betragt 3 620 770 fl. (- 128 884 fl), die Ausgabe 1389007 fl. (- 104 53t fl), d» Ueberschuß 2 251762 fl. <- 24 354 fl ). Rach Bestreitung der Prioritäten und einer 5 proc. Actienverzinsung verbleiben 402 20b fl. gegen 432 982 fl IV. k»rßa. 23. April. (Privot-Telegramm.) Die „Russisch» SchisssahrtS- und HandetS-GrseUschast" bat beschlossen, di» Schissfahrt aus dem Tnirsir »inzustellen, nachdem sie in Folge Unrentabilität de- Unternehmens in den legten zwei Jahren 1'/, Millionen Rubel Verlust erlitten hat. V7. Peter-Purg, 24 April «Privat-Telegramm) AuS bester Quelle wird mitgetheil», daß dir Eonvertirung der russischen Orteotonleihen aus unbestimmt« Zeit verschoben wurde. Die socialen Aufgaben -er Handelskammern. 8.-6. Die Ueberzeugunq, daß rin« genaue Erforschung und Be obachtung der Arbeilerverhallnissr zu den wichtigsten Ausgaben der Elesellschast gehören, hat sich in neuester Zeit auch in Deutschland immer mehr Bahn gebrochen und zur Schaffung einer stattlichen Reihe socialer BeobachtungSsiationen geführt. ES dot insbesondere da« Institut der Fabrikinspectoren und deren Berichterstattung eine immer weirere Ausgestaltung erfahren, eS sind aus evangelischer wie katholischer Seile Bereinigungen für Arbeiterwohl begründet, r< ist in Berlin eine Eenlralfielle für ArbeilerwohlsahrtSeinrichtungen ge- schassen worden u. a m. Reuerding« haben sich auch di» Handel-« kammern. zu deren Ausgaben ja in erster Linie die Beobachtung der wirthschastlichen Vorgänge gehört, diesem Zuge der Zeit mehr und mehr aageschlossen. So bat vor einiger Zeit die Handelskammer in Aachen eine besondere Eommission für sociale Angelegen« beiten erwählt. Die Ausgaben, welche dieser Commission zugcdoch! sind, lassen sich ain besten auS solgenden vier Anträgen erkennen, welch« da» HandelSkammermitglied Albert Lern in einer der letzten öffentlichen Gesammtsitzungen der Handelskammer für Aachen und Burtscheid stellte: 1) In erster Linie möchte ich dem Wunsche Ausdruck geben, daß die HandelSkammer-JohreSbericht« in Zukunft regelmäßig »in mög« lichst umfassende-, übersichtliche« Bild über die im Kammerbezirke zu Elunstrn der arbeitenden Clossen bestehenden WohlsahrtS-Ein« richtungen — seien sie öffentlicher bezw. auf Berein-thätigkeit br- ruhender oder privater Natur — in gesonderter Zusammenstellung geben. Um da- betreffende Material in Idunlichst zuverlässiger Weise leichter zu sammeln, dürste »S sich empfehlen, durch wieder« holte Jnsernte in den TageSblättern und in anderer Weise Aus« forderungrn zur Einsendung daraus bezüglicher Mittheilungen in jedem Jahr» regelmäßig zu erlassen. 2) Eine Arbeiter, und Arbeiterlohnstatistik, welche für di» Bturtheilung vieler Fragen von hervorragender Bedeutung ist. besteht im hiesigen Kammerbezirke noch nicht oder doch nur in sehr beschränktem Umfange. E» soll de-halb hiermit ergebenst beantragt sein, in dieser Hinsicht Idunlichst bald umfassende Er« Hebungen anzustellen und dos Ergebniß derselben von Zeit zu Zeit in den Jahresberichten der Handelskammer zu veröffent lichet«, welche in erster Reihe dazu berufen und in der Lag» sein dürste, diese nutzbringende Arbeit auch erfolgreich zur Au-sührung zu bringen 3) Ich möchte serner beantragen, daß in den Jahresberichten in Zukunft eingehende Ausstellungen über dir Preise der wichtigeren Leben-mittel, namentlich soweit dieselben sür die Ardeiterbevölkrrung von großer Bedeutung sind, sowie über die Preisbewegungen dieser Nahrungsmittel während de- BerichtSjadrr« wie über daS Ver« häitniß derselben zu denjenigen anderer Städte veröffentlicht werden. E- liegt die- jetzt um so naher, al- die hiesige .Handelskammer aus Veraalossung des Aachener EentralauSschusjrS sür sociale Wohl« sahrt-einrichtungrn die danken-werlbe Ausgabe einer Untersuchung der Eirunde, welche die außergewöhnlich bohen Preise der ineisten Leben-mittel am hiesigen Platze erklären können, und der Möglich keit, dies» für die BolkSivohlsahrt wie für dir Industrie überaus nachlheiligen Zustände zu beseitigen, übernommen hat Für weite Kreise muß eS von großen, Interesse und Nutzen sein, au- den Ergebnissen dahingedenber Untersuchungen und vielleicht periodischer Veröffentlichungen Aufklärungen und praktische Andallepuncle zu der wichtigen Frage einer relativ billigen und gesunden Volk«, rrnithrung zu gewinnen, deren Einfluß aus da- Wobt der Arbeiter- bevölkerung und der Bürgerschaft überhaupt im Allgemeinen wohl kaum hinreichend brachtet wird. Späterer Zeit tonn«, wohl eine Erwägung darüber Vorbehalten bleiben, inwieweit Erhebungen und BeröffenilUhungen binsichtlich der ArdeiterwohnlingSsrage, wie die- beispielsweise in Magdeburg geschehen ist. seitens der hiesigen Handel-konmer zu veranlassen sein dürften. 4) AiWesicht- der vorerwähnten und anderer Ausgaben wir auch au- anderen Gründen erscheint eS wünschenSwerth, daß der Ver wendung und Ergänzung der HandelSkammerbibliothek binsichtlich der über Angrlegendeiten der socialen Frage handelnden Bücher und Zeitschriften besondere Aufmerksamkeit zugrwendet werde. BiS jetzt besieht hirrselbsl keine Stelle, an welcher eine snsteinatisch geordnete reichere Sammlung literarischer Erscheinungen auS dem Gebiete der Svciolpvlitik der allgemeinen Benutzung leicht zugänglich wäre, was ohne Zweifel vielseitig vermißt wird. (Dieser Mangel ist bekanntlich in Lewzig nicht vorhanden Im Gegrntbeil hat di» Leipziger Handelskammer »Ine sehr werthvolle Bibliothek. D Red.) Di» Handelskammer dars ivohl al- sehr geeignete Vermittelung-stelle dafür aagrsehen werden und könnte auch hier, wie die» in anderen Städten geschieht, dazu übergehen, ihre jährlichen Neuanschaffungen von Zeit »u Zeit öffentlicht bekannt zu geben, um dadurch zu regerer Benutzung ihrer bisher in weilen Kreisen zu wenig beachteten Bibliothek onzuregen EI dürste sich dann wodl empfehlen, eS der neugrbildeten Commission sür sociale Angelegenheiten zu überlasten, sür diese Adtheilung der Bibliotdek die Autwabl der in irden« Jahre anzuschassenden Bücher und Zeitschriften zu treffen. Dir Hoffnung scheint nicht unberechtigt, daß auS dieser regeren Beschäftigung der Handelskammern mit den socialen Angelegen« heilen unsere Einsicht in die Verhältnisse der arbeitenden Elaste «ine »erthvolle Bereicherung erfahren wird. Die Zukunft -es Silbers. Bon vr. Foehr. (Ans der „Lhemiker-Zeitung" vom 8. April 18931 l So diel auch über Gold- und SIlberwäbrung, über die künftige Gestaltung de- Verhältnisse- der Edelmetalle geschrieben worden ist, so wenig finden sich darunter Meinungsäußerungen von Technikern der Edelmetall-Industrie. Und doch wirst eine Beleuchtung von sachtechnischer Seite, vom Standpunkte de» Berg- und hültenmanneS. de- Lhemikers, rin so eigenthümlicheS Licht aus die viel umstrittene Frag», daß ich r« nicht für ausgeschlossen erachte, daß di» mich- folgenden Betrachtungen doch noch einig» Aufmerksamkeit finden Alle Bemühuugen, den sinkenden Wrrtb de- Silber» auszudalten, hatten bi« letzt nur dazu beigrtragen, den Preissturz zu beschleunige». Auch dir Verhandlungen drr letzten Munzconfrrenz in Brüstet werden wohl viele Gegner des Monometallismus bekehrt haben. Di» llrbrr- zeugung, daß r« bei unierrm deuttarn so entwickelten Verkehrswesen aus die Dauer unmöglich ist, mit zweierlei Maß zu messen, zwei Edelmetall» in einem festen Verhältnisse als Grundlage aller Werthe zu verwenden, bricht sich immer medr Bahn So hat sich einer der begeistertsten Verfechter de» BtmetalliSmuS. der bekannt« Geologe EduardSueß. nunmehr auch zum Monometallismus bekehrt, freilich nicht zur Gold-, sondern zur Silderwadrung Dir Anzadl der Bimrtallistea sinkt täglich, denn ich rechne jene Anhänger des BimetalltSmu«. welche ihre Urberzeugung nur au« politischen Zeit schriften und au« Ag'tativnSreden verhole», nicht zu de» eigentlichen Bimetallistrn Dir Mriall-Frage ist denn doch zu schwierig, als daß sie durch Juteressenpolittk gelöst werden könnt«. Wenn daher auch wenig Aussicht vorhanden ist, daß die Ideen d«S BimetalliSm»» bei uns wieder festen Boden fasse» werden, wenn auch die Wiedereinführung drr Doppelwährung ,ed,m Unter richtete» eine Unmöglichkeit ertcheint, so ist damit dir Silber« srage und dir Geldnotb doch noch lang» nicht auS der Welt geschafft Im Gegentheil, di, Frage wird von Jahr zu Jahr brenneader und ist auch sur Teutichland von eminenter Wichtigkeit. Deutschland vroducirt tädrlich au« deutschen Erzen etwa 180 000 lcg Silber im ungefähren Werth» von 20 Millionen Mart. Sollte nun Hai Silber noch billiger werden, oder aber auch nur aus die Dauer aus seiuem «etziaen Standpunct« bleiben, so ged» drr docheatwicktlt» Tilderbrrgbaa Deutschland« seinem Ruine entgegen Dazu kommt noch, daß die Cilberberqwerk« Deutschland« noch unaesabr 80000 t Blei im ungefähren Werth« von lü Million»« Mark »ad etwa 17 000 1 Kupfer im Werthe von rund 21 Millionen Mark jährlich produciren, die ebenfalls durch die Einstelluiw der Silberbergwcrke in Wegfall kämen. Der gesummte direkte Schaden, welcher dem deutschen Nolioualvrrmögen durch dir weitere Entwerthung des Silbers erwachsen würde, beträgt bei heutigen Preisen also rund 57 Millionen Mark jährlich, wenn daS alte DoppelwährungSver« bältaiß von Silber zu Gold zu Grunde gelegt wird, sogar rund 70 Millionen Mark jährlich. « Diese direct nachweisbaren Verluste, welch« Deutschland aus weiterer Sildrrentwrrthung erwachsen würden, sind ober nicht die einzigen und vielleicht noch die kleinsten! Ter Export Deutschlands nach den Ländern der Silberwährung wird durch dir Entwerthung und säst noä> mehr durch die Werthschwankungen de« weißen Metalls geschädigt. Die übrigen Länder trifft da- Sinken de» Silberpreises zum größten Tdeile ungleich härter als Deutschland. Selbst Sort ier r, der wohl eigentlich der geistige Urheber drr deutschen Gold währung ist. giebt zu, daß etwas grlchehrn muß, um der wachsenden Sibrrentwerthung ein Ende zu machen Man weist auf die internationale Doppelwährung hin, die alle diese Uebei deilen soll: soll sie >a doch als Universalmedicin all» Beldnoth aus der Welt schaffen, soll bewirken, daß Alle billig produciren und theuer verkaufen können. Aber selbst dir Schaffung einer internationalen Doppelwährung wird ein solche- Wunder nicht bewirken können, denn unter heutigen Verhältnissen gilt das alle WirthichastSgesetz: „Wenig Geld erzeugt große Kouikrasl, also billige Aaare, und viel Geld erzeugt geringe Kauikrost, also lhrurc Woare", nicht mehr. Im Gegrntbeil „Viel Geld — billige Woare!" Bet unserer beuligen sieberdoslen Erwerbslhätigkeit, bei der sich von Jahr zu Jahr steigernden Production von Industrie und Land- wirthichaft bedeutet viel Geld, oder gar Uebrrstuß an Geld nicht» Andere», oli erhöhte industrielle und tandwirthschaslliche Thätigkeit, al- Schaffen von neuen ProductionSstälten, Melioration von schon vorbandenrn. Dadurch entsteht eine Steigerung der Production, ein Uebrrstuß an Woare. und daher billigere Preise! Die Landwirtd- schast irrt sich, wenn sie von der Doppelwährung höhere Getreibe- preise erwartet! Alle Mittel, einem Product, von solcher Weltbedeutung wir dem Silber aus die Dauer zu einem künstlich hochgeschraubten Preise zu verhelfen, sind bei heutigen VerkchrSverballnisjen zwecklos und ,'dr-balb halten ja auch die Gvldsanotiker die ganze Silber- brwegung sür zwecklos. Dabei müßte aber doch erst sestgrftcllt werden, ob denn nicht etwa dcr jetzige Preissturz de» Silbers ein künstlicher ist! ob nicht der innere Werth dcS Silber? rin böherer ist, so daß da» weiße Metall, wenn die künstliche» Ursachen seines Preisrückganges gehoben werden, wieder zu einem höheren Werthe ousstetge» werden. Ter Preisrückgang des Silbers ist eine Folge der rasch wachsenden Production, dcr künstlichen Einschränkung seiner Verwrudung als Münzmetall, sowie die natürliche Folge drr unglücklichen Schutz- maßrrgeln, welche die Bereinigten Slootcn zur Hebung deS Silber- prriseS ergriffen baden. Tie jädriiche Silberproduclion hat sich bekanntlich seit Anfang der siebziger Jahre von etwa 2 Millionen Kilogramm jährlich aus nunmehr 4'... Millionen Mark jährlich ge hoben. Sie wird voraussichtlich auch weiter steigen, wenn auch nicht in dem Moßstabe wie bisher. Tie Goldproduction dagegen ist nicht nur nicht gestiegen, sondern sogar bis in die neueste Zeit, wenn auch nur wenig, zurückgegaugen Erst jetzt beginnt auch sie sich zu heben. Kein Wunder, wenn im Werthverhältuisse der beiden Edelmetalle eine so gewaltige Schiebung eiugetretcn ist, so daß Goldwcrlh zu Tilbrrwerth sich statt I : 15' ..wie I : 25 verhalten. Die ProduclionSsrage der Edelmetalle ist also die wichtigste sür die Zu kunft de» Silber-, «nd bier ist der Puiict, wo die Meinung des Technikers ausschlaggebend ist. Wird die Gold« und Silbrrproduction in demselben Verhältnisse weiter wachsen, und wird dadurch nicht eine Urberproduction deS Silbers, welche seinen Marktpreis und inneren Lverth herabdrückt, dervorqerusen ? Ja erster Linie ist dabei im Auge zu behalten, daß die Silbrr- grwinnung eine hochentwickelte Industrie ist, wädrcnd dir Vold- gcwinnnug, wenn auch oft in grotzariigsieni Maßgabe durchgesührt, bi» auf die Neuzeit ein ziemlich rohe» Verfahren darstellt. Dabei treten die Silbererze gewöhnlich in so concentrirter oder doch wenigstens dnrch verhältnißmaßig einfache mechanische Mittel concentrirbarer Form aus, daß sir einen Transport in industriell bvchentwickelte Länder sehr wohl vertragen. Dagegen kommen dir Golderze gewöhnlich so fein eingrsprengt vor. daß ihre Ver- arbeitung an Ort und Stelle nothwendig ist, weil der geringe Metall gehalt de» Haufwerke- eine mechanische Anreicherung sehr erschwert, w oft unmöglich macht und die Transportkosten sür arme» Material zu hoch sind. Die bis jetzt bekannten BrrarbritungSvrrsadren von armen Golderzen sind entweder mit großen Verlusten und Unkosten verknüpft, wie die Anialgamalivn, oder sie sind so schwierig zu leiten und bedürfen größerer Mengen Chemikalien, iowie einer scharfen, chemischen Control», wie dir CdlorationSversahren, daß ihre Anwendung in neuausgrschloffenen Ländern, welche noch nicht über di» HilsSmiltrl einer entwickelten chemischen Großindustrie verfügen, ausgeschlossen ist. ES ist wohl anzunehmen, daß Gold- und Silbererze in genügender Menge vorhanden sind, um in un- gesäbr demselben Berhältniß zu einander, wie in den letzten vier hundert Jahren, weiter gewonnen werden zu können. Die Besorgnisse de» bekannten Geologen Stieß, rS würden nur neue Silberquellrn, keine neuen Goldlaaerstättrn durch dir sortichreitrnde Eultur ge- sunden, sind durch die neuesten Funde reicher Golderze in Afrika, Australien und Indien entkräftet. Freilich da- Gold tritt gewöhn lich in so minimaler Vertheilung aus, daß eine lohnende Gewinnung beim heutigen Standpunkte der Geldtechnik nur selten möglich er- scheint Haben wir doch selbst in Deutschland, vom Rheinland biS zu den Quarzgängen Thüringens, des HarzrS, deS Fichtelgebirge- und Schlesiens zahlreiche Goldvvrkvmmrn, aber alle so arm. daß fie, nur im allergrößten Maßslabe und mit bedeutendem Anlagrcapitale be trieben, eine bescheiden» R.ntr inAuSsicht stellen würden. Und dann dal sich bis jetzt weder grnügrnde- Privatcapilal, noch der hierfür wodi be sonder» geeignete Staatsbetrieb gesunden! Allerdings ist dir Auffindung und bergbauliche Gewinnung von Silbererzen ungleich leichter, als diejenige von Golderzen von ungesähr gleichem Werthe. Dir Silber erze »araklrrisiren sich schon durch «drr äußeren Eigenschaften, durch da- Mitvorkommen von Blei-, Kupier-, Antimon- und Arsen- Verbindungen als Erz», wenn auch ihr Feingehalt nach äußeren Kennzeichen oft nicht zu toxircn ist. Dagegen ist der Goldgehalt von Kiesen und Quarzen, den gewöhnlichen Golderzen, nur durch die Analyse seftzustellen, der Bergmann weiß meist nicht, ob da von ihm gewonnene Gestein wertdlosrr Quarz oder Golderz ist. DaS entscheidet erst der Edemiker. In iteuausgeschiossenea Ländern werden vor Allem die viel mehr in die Augen sollenden Silbererz« ansgedeck» und bearbeitet. Dir Gewinnung von Gold kommt erst in zweiter Linie, adgeseden von etwa zufällig aukgesundenen reichen Schwemmlagern. Kein Wunder, daß drr Goldbergbau aus ärmere Vorkommnifte in der ersten Zeit in sollten neuerschioffenen Gebiete», welche der Segnungen einer rntwickrltrn Industrie noch entbehren, sich nicht entwickelt, obichon arme Golderze in Hülle und Fülle vor- konden sind Do» beste Beispiel lirsert Nordamerika, wo nach Er- ichöpsling der caiisorniicheri Goldfelder die Goldproduction in der Haupt- sack»« durch bergmännische Ausschlüsse von Jahr zu Jahr wieder langsam wachst und deute mit ziemlich constan» 50000 kg Jahre«- Production beinah« »in Viertel der ganzen Weltproduction beträgt. So wird auch in den südamerikonischrn Staaten, selbst im Silber- lande Mexiko, mit der weiteren Entwickelung der Berg- und Hütten- technik dir Goldgewinnung im Verhältnisse zur Silberproduction steigen. Golderze find sicherlich auch dort vorhanden, da» beweist schon der Goldgehalt der von dort exportirlen Silbererze. Di« GoldgrwiiinungStechnik steckt überall noch in ihren Kinder- schuhen. Erft der Lvanidproceß, drr znr Zeit im Transvaal mit so großem Ersolge durchgrsüdrt wird, scheint «in» iobaend« Gold gewinnung auch in solchen Territorien, welch« complicirte chemisch« Processi sonst ouSjchließen, möglich zu machen. Dagegen steh» dir Silberdütten-Jadustrir aus der Höbe ihrer Entwickelung, wir auch der Silbrrbergbau wesentlich einfacher al« de; Goldbergbau ist Die Control» der Erzsüdrung ist beim Silberbergdau wesentlich leichter, weil di, Erze selbst, bei gleichem Wertd» wie dir Golderz», viel metallrricher sind. Da nun auch zur Verhüttung der Silbererz« zahlreiche nasse »nd trocken» Methoden zur Verfügung ftedra, so wird zweiielSvdar in den nächsten Jahre» mit drr weiteren Ausichließuag von Australien, Mexiko und Asien dnrch Eiirndadnea die Silberproduction weiter steigen Ader auch di« Goldproduction wird mit der weiteren Entwickelung drr schon erschlossenen Länder weiter wachsen und dadurch eia» weiter« Entwendung de» weißen Metalle« verbinden» Sollte auch Silber, so unwadncheinlich da» ist, noch Wetter fallen, so ist da« jedenfalls nur vorübergehend. Dürfen wir doch nicht vergessen, daß bei Silberrrzgöngea grwödalich d„ oberste Pani», der Hu», durch Zersetzungen augrreichrrt ist, so daß aucki di» Silberproduction neuousgnchloffener Fundstätten oft so rasch sinkt, «iS sie gewachsen ist Ich «rianrrr nur an den weit- berühmten Eomstock Lodgr! DaS PrvducttonSverhäitniß von Silber zu Gold dürste sich deshalb mit der Zeit eher zu Gunsten de« Golde« verändern. Seit drr Entdeckung Amerika- 1493 biS Ende 1891 wurden folgend» Mengen Edelmetall producirt: Hold in Kilogramm (ilber in Hiloqramin 1493-1885 . . . 11 135 000 207 390000 1886 . . . IM 793 3 021 200 188? . . . 158 243 3 324 600 1888 ... 164 090 3 673300 1889 . . . 176 272 4 237 000 1890 . . . 174 556 4 010 516 1891 ... 188 531 4 465 822 So. 1493-1891 . . . 12 157 485 kg 230 122 438 K« Bis 1889 incl sind die Zahlen Sortbeer'S zu Grunde gelegt, sür 1890 und 1891 wurden die Angaben de» amerikanischen Münz- director« benutzt. Dabei wurde der Silberproduction ein CorrectionS- sactor von 2 X 1200M" 240000 kjx biazugesügt, weil in drr amerikanisckirn Munzstatistik die Production au» deutschen Silber erzen ungesähr um diesen Betrag zu gering angrgebea ist. Vermischte-. -r-Leipzig, 24 April. Ti»Stoffe, die bei drr Wollwaaren- sabritation nvlhig sind, hoben in den ersten 2 Monaten diese- JadreS gegenüber der nämlichen Zeit von 1892 sowohl in der Ein- sukr wie in der AuSsuhr eine Erhöhung auszuweisen. Im All- gemeinen ist da» erster, sür die betreffenden Industriezweige kein günstiges Zeichen, ober da Heuer sowobl die Wollkämmereien wir die Spinnereien und Webereien besser beschäftigt sind als im ver gangene» Jabre, so könnte man daraus nur schließen, daß der Bedars in der heimische» Wollindustrie jetzt größer ist als im vorigen Jabre. Es wurden nämlich auögrsüdrt «ach Doppelcentaera im Fanuar und Februar: an id» isss Kämmlingen 3279 5 267 Kunstwolle und Wvllabsällen 22 213 25 089 roher Schafwolle 9 701 12 658 gefärbter - 31 76 gekämmter Wolle , 6 530 7 587 Summa der WollauSfuhr 41 754 50 677 hartem Kammgarn: rinsack,, ungesärbt, ungebleicht 897 707 doublirt - - 592 531 rinsach, gefärbt, gebleicht 109 201 doublirt . 269 291 drei- und mebrsaL gezwirnt ....... 183 66 anderem Wollgarn: einfach roh . 225? 2313 doubtirt - ILI5 1355 einfach gebleicht oder gefärbt 1387 I 025 doublirt 517 722 drei- oder mehrfach gezwirnt , 2 426 2 729 Summa der GarnauSsuhr 9 852 9 940 Die AuSsichr der Wollen ist sonach um 8923D -Elr. oder 21', Proc., die dcr Wollgarne aber um 88 T.-Ctr. oder 9 Proc. gestiegen. —m Dritte Kämmt»ng» - Auction Zu der für kommen den Donnerstag, den 27. April, anberaninte» dritten diesjährigen KämmtingS-Auction sind im Ganzen 334 515 kx in 291 Loosen zur Anmeldung gekommen. Davon entfallen allein 178 350 k>x aus BuenoS-AyreS, 139 885 k^ ans Australier, 6960 kg ans Deutsche, 5550 kg ans Cap und 3800 kg aus verschiedcne Provenienzen. — Betheiligt sind unter anderen die Leipziger Wollkämmerei-Leipzig, die Bremer Wollkämmerei-Bremen, die Hamburger Äollkämmrrei- WilhrlmSbnrg an der Elbe, die Woll-Wäscherei und -Kämmerei- Döhren bei Hannover, die Leipziger Wollkämmerei, Succnrsale dAnverS-Hoboken-Antwerpen, und die Mylaurr Wollkämmerri-Wil- delmSburg an der Eibe Vom 26. April ab werden die Proben im Locale drr Producten-Börsr ausgestellt sein. — Ein Vergleich mit den beiden vorangegangenrn Kämmling» - Auktionen ergieb», daß sich das diesmal zum Angebot gelangende Quantum in annähernd gleichem Verhältnis wie da» der Januar- und März-Auctionen bewegt. Am 12. Januar waren osferirt 326000 Ix. am 9. März 355 l>00 b»k. Jedes Mal wurden „nqesäbr 100MO kg zurück gezogen. Während im Januar die Stimmung noch eine mittel mäßige war, erhob sie sich im März zu einer großen Lebhaftigkeit, wobei a»ch die Preiserhöhung weitere Fortschritte machte. — Für die viert« KämnilingS-Auction ist der 15. Juni gewählt worden. f PltUicn» 23. April. In der heute hier abgehaiteneu ordent lichen Äenerol-Verjommlung des CentraiverbandrS der Stickerei-Industrie in Sachsen wurden dir vom Eeatral- vorstand gestellten Anträge aus Abänderung drr Statuten, nach welchen es zulässig sein sollte, eine Auslösung des Verband»« in einer ordentliche» oder außerordentlichen General-Bersammlung auch ohne Zustimmung von '/. oller (auch nicht in der Versammlung anwesenden» Mitglieder beschließen zu können, mit großer Stimmen mehrheit abgelehnt. Damit wurde zugleich zum Ausdruck, ge- bracht, daß man in den Kreisen drr Arbeitnehmer wie Arbeitgeber nicht gesonnen ist, an dem Bestehen deS Verbünde- vor der Hand zu rütteln. Ib. Die Industriebahn Iwickau-Erossen-Mosel, die von drr Stadt Zwickau und dem Mühlenbesitzer Lrouhardt-Erossen gebaut wird, ist so weit gesördert, daß im nächsten Monat der Betrieb wenigsten- von Zwickau bi» Crossen eröffnet werden kann. *— Der BundeSrath hat in einer seiner letzten Sitzungen be schlossen, daß in Ziffer 7 der durch den BuudeSratdSbeschluß vom 80. Januar 1892 — B -VI. 1892, 2. 71 — genehmigten Bestim mungen. beir. die Ursprung-Nachweise sür die au« meistbegünstigten Ländern eingehenden Waaren, die Worte „Bettsedern, gereinigt und zugerichtet" (Nr. II de» Zolltarifs» zu streichen sind. *— Börsen st euer. Der März dieses Jahre« ergab an Schluß- scheiiistrurr 902 774 .4» gegen 700230 tin Vorjahre und an Effectrnstempei 599 459 X gegen 468 627 .St JnSgejammt stellt sich im EtatSjahre 1892 93 das Struererträgniß sür Schloßscheine ans 9305944 und sür Effecten aus 3 642 581 ^1, welche Beträge gegen I8SI 92 «uSfälle von 1713 962 bezw. 942 434 repräsrntiren. *— Fortuna, Allgemeine BersicheruagS-Gesellschast zu Berlin. Dir Gesammtprämir betrug 1892 1 320 496 (im Vorjahre 1388 Ml -Ai) und der Gewinn 71088 Die Verwaltung beantragt «ine Dividend« von 120 ^1 — 20 Proc. (1891 200 ^S>. *— Im Jnseratentbeil unseres Vlattr» vom 22. April ist der Prosprct der Eisrnbahn-Gesrllschast für Deutsch-Ost« asrika (Usanibara-Liniei zum Abdruck gebracht. Die genannte Gr- sellschast bat den Ba» der ersten Eisendobn in Lstafrika, und zwar vom Hasenplatz Tanga auS, in die Hand genommen und ist dabei im Hinblick aus da» sür idr Unternebmen »n hervorragendem Maß« obwaltende öffentliche Interesse in engster Fühlung mit drr kaiserlich deutschen Verwaltung vorgcgangen. Für die Uiambara-Eisenbad» kommt, abgesehen von dcr Vermittelung de« DurchvertehrrS vom Hinterland« nach Tanga, inSbeionderr diejenige groß« Gütrrbeweaung zur Geltung, welch» sich auS der Erschließung des Usombara-Plan- tagen-Gebiete- »rgiebt. Aus dem Usambara-Hochplateau, da» von »ritclasfigen Urwäldern überzogen ist, haben dir ersten Kaffeevstanzungri» sich dermaßen entwickelt, daß der private Unternehmungsgeist in Deutschland sich in gesteigertem Maße der Etablirung auSgedebnier Kaffreculturen in Usombara zuwendet Damit wird sür dir Usam- bora-Eistnbadn die Gelegenheit zu einem umsangrrichen Betrieb« ge geben sein, zumal wenn e- gelingen sollte, di« unermeßlichen, wertd- vollrn Holzdeständr der Ujambora - Höhen zu Exportartikeln zu gestalten Anlongend den Durchverkedr, so sind für di« nördlichen Diftrict» de« deutsch, ostosrikanischea Gebiete« bisher die HSiea Tonga und Pangani dir AuSgangS- und EnigangSthore gewesen. ES kann nicht bezweifelt werden, daß dieser Vrrkrbr mit »er Er- reichung von Korogw, Lurch die Usambara-Eiseubab» ganz aus die Bahn übergeh«. Für den geräumigen und geschützt liegenden, auch dir arSßlen Dampfer bequem ausnehmenden Hasen von Tanga, der. al« Europa von allen deutschen Häfen am nächsten liegend, ohnrdie« bevorzugte Berdältnisse genießt, eröffnen sich damit be sonder» Perspectiven. Wenn in d«r> weitere» Entwickelung der Dinge di» deutsche Lenlralbahn zu den großen Seen, deren Her- stellung schließlich nur rin« Frag» absehbarer Zeit ist, von dem Endpunkt drr Usainbaro-Linl, aus in da« Innere gezogen werdra würde, so würde die Usambara-Lini« damit i» rin« ausgezeichnet« Position gerathea. Liege» so die Eventualitäten der Zukunft güustia, so ist anzuerkrnnea, daß drr Prospekt sich ia itüchtrriier Objektivität aus ein« kurze Wiedergabe der bi-derigeu Eutwickeluug beschränk». Di« Subskription aus die Antheilschrin» der Gesellschaft findet be- kanallich in der Zeit vom 25 —27. April bei de» im Prospekt ans« geführten Vankdäuiern statt, »nd zwar laate» dt« mit 25 Procea« »ingezadlten Anideilscheinr ans 1000 und aus 200 »l S L., LS. April. Der Vorstand der Sächsisch. Thüringischen Sparcassenverbande» war unter dem Poriitze de» Herr» Bürgermeister Schmidt-Holle heute zu einer Bercildung hier zusommeagetreten, an welcher die Herren Sladtratb Fijcbcr. Magdeburg, KretSdirector Hagemann-Bernbiira, Oberbürgermeister am Ende-Rudolstadt, Landratd v. Richter-Weivensel«, Löerbürg«. meistrr Funk-Dessau und Bürgermeister Knoppe-Teuchern rdest- nahmen. Drr am 2. November v. I. gebildete Verband umsaßt bereit« 38 Sparcossen mit einem Einlagenbesland von IM Millionen Mark. Die diesjährige Hauptversammlung soll am 3. Juni in Halle — Stadt Hamburg — abgrhalten werden. Reicrate sür diese Versammlung sind den Herren Bürgermeister Arnold-Zeiy und Oberbürgermeister am Endr-Rndolstadt übertragen worden, während Herr Bürgermeister Schmidt-Hall« den Grschästsberlch: statten wird. Ter BrnvaltungSrath der Hessischen LudwigSbabn bat eine von Professor Laband-Straßburg versaßt« Dcnkschriit über dir Verstaatlichung drr LudwigSbahn an die Land- tagSabgeordneten versandt. *— Union, Actien-Gesellschaft für Bergbau-, Eisen- und Stahl-Industrie zu Dortmund. AuS der Vorlage sur die außerordentliche General-Bersammlung, welche die Ausnahme einer Anleihe von 18 Millionen Mark zur Rückzahlung oder Um wandlung der alten Anleihe von noch 13 Millionen sowie zu Neu bauten und zur Ergänzung der BetriebSmittcl beschloß, tbeilt die „Köln. Ztg " Folgendes mit: In den Jahresberichten ist wiederholt darauf hingewiesen worden, daß eine Stärkung der flüssigen Ve- trieb-mittel der Union um so mehr im Auge behalten werden müsse, als die fortschreitende Tilgung der bprocentigen Anlride diese Betriebsmittel in wachsendem Umfange belasten werde Auch ist schon seit einer Reihe von Jahren daraus Bedacht genommcn worden, durch entsprechend bohr Abschreibungen den geldliche,i Stand der Union zu verbessern, wodurch dir Anlagenrechnung seit 30. Juni 1887 von 59611652 .« aus 53 6710lt4 .« am 30. Juni 1892 brrabgemindert worden ist, wozu der Buchgcwmn au» uingewoadeltrn Stammaktien nur 384 000 -Sl drigctragen hui, so daß dem Betrieb medr als 5'/, Millionen Mark zur Last fielen: außerdem fielen dem Betrieb die Ausgaben sür Neuerwerbungrn, Neubauten und Neuanschaffungen mit 3 735 664 zur Last, wobei die Ausgaben sür die Erhaltung der Fabrikanlagen u s. w nicht mitgerechnet sind, obwohl selbstverständlich auch diese sowie ähnliche Belastungen in der Schlußbilanz regelmäßig wfider zur Abschreibung gebracht worden sind. Der geldliche Stand hat sich durch diese Ab- schreibungen «. s. w. im Laus dcr st,ns Jabre um 6 Mill. Mark verbessert, so daß dir Schuldenlast im Schlußergebniß noch 9 544408 beträgt. Dir Ansammlung größerer Baarmittel oder Bankier- gulhaben wird jedoch durch die pflichtige Schuldentilgung, die zuletzt 530 OM für da» Geschäftsjahr 1891/92 erforderte und schließlich 1035 OM ^ beanspruchen wird, verdindert, und bei dem Hrran- treten größerer Geldbedürsnisse sür Neu-Anlagen oder Nru-Erwcr- bungen ist di« Union auch gegenwärtig immer noch gezwungen, schwebende Schulden zu machen. ES empfiehlt sich daher, eine »m- sassendere Befestigung drr Schulden anzuslreben „nd dadurch zugleich di« Mittel für erhebliche Neuanlagen bereitzuslellen, zu welchen d i- Berwaltuag der Union sich entschlossen hat, um, den Fortschritten drr Technik entsprechend, aus der Höhe zu bleiben, bezw. den Werken diejenige vermehrte Beschäftigung zu sichern, welche im Interesse eine» ineinander greisendc» Betriebs angeslredt werden muß, in' besondere die Anlage eine? Blockwalzwerke- in Dortmund, einr-; Röhrenwalzwerkcs in HrinrichShülte und eine- neuen HohosenS in Horst. *— Straßburger Sveditions- und Niederlagen- Gesellschaft vorm. I. B. Goudiot L Louis Treysas. Straßdurg i. E. DaS mit 432 4M Actiencapital arbeitende Unternehmen verthrilt für 1892 wieder 6 Proc. Div dende. Zur Dotirnng der Reserven werden 3568 (1891 3402) verwende:, per Abschreibungen 5144 -At (wie 1891), zu TantiSmei 10658 .5 und zum Neuvortrag 2061 (1891 542). *— Zollfreiheit sür Jischnetzbäume. Der Hamburger Senat bat für den damburgischen Verwaltungsbezirk, einem hervor- getretenen Bedürfnisse entjvrechend, angcordnet. daß Fijchnetzbäume, wenn sie vom AuStande zur AilSriistung vv» Seeschiffe» eingebrn, zollfrei einzulossen sind. Diese Bäume sind sür die Handhabung dc: bei der Hochseefischerei gebräuchlichen schwere» Netze »nenlbehrlich und bilden somit einen nothwendigen Befinndtheil des Fischcrei. gerätheS der sür den Fischsang bestimmten Sresahrzeuge. Ten, BundeSrath ist bedus« Ergänzung de- SchiffSbau-RegulotivS M i- theilung davon gemacht und zwar untrr Hinweis daraus, daß der hamburgischen Anordnung Bedenken nicht entgegensteden *— Petroleum - Rossinerien vormolS Aug Korss. Bremen. Nachdem 142 267 -Sl zu Abschreibungen aus die Anlagc- Conti verwandt und die durch Ausgabe der 4proc. Anleihe mit 21 539 ^1 entstandenen Unkosten ebensalls abgeichrirbcn worden sind, rrgirbt sich rin Reingewinn von 256 167 X <1891 252 492 woraus 14 Proc. (wie 1891) Dividende in Vorschlag gebracht werden. Au- dem Erlös der 4 proc Anleihe von I Million Mark wurden 475OM zur Ablösung von Hypotdrkenschiilden benutzt, wnürend der überschätzende Betrag dem Betriebe zugesuhrt wurde An Ncn bauten und Anschaffungen werden verzeichnet 15 5,76 49 326 an Maschinen und Utensilien, I I 586 .Si sür Cisternenwage» Tic Gesellschaft beabsichtigt den Bau eine- eigenen TanIdamps.rS. welchen sir der Firma Ioh. E Tccklenbvrg in Geestemünde über tragen bot. Vrrp«», 22. April. Der AussichiSratb de« Stettiner Luikan beschloß in seiner heutige» Sitzung, der General-Brrsamm lung die Bertheitung einer Dividende von 9 Proc sür alle Aktien pro 1892 (wie für 1891) zur Genehmigung vorzuschlagen. O-D.I. Die tarifarische Benachtheiligung der schle sischen Baumwolltndustrie gegenüber der Baumwollinduslr:« Süd-Deutschland-, de« Eliaß und deS Lberrdeins wird vo» den: neuen SyndicnS des Verbandes schleiiicher Trxtilindusirirllcr. dem Brrarath Golhein, in einem längere» Artikel behandelt, wclckicr ci, um jo größeres Interesse gewinnt, als soeben im preußischrn Ab geordnetenhaus« rin Antrag eingebracht worden ist, welcher sür die schlesischen Baumwollspinnereien dicselben Einheits-Frachtsätze, wie sir die rheinischen Spinner haben, verlangt Dcr Bersasjer dc > Artikels brmerkl, daß die bisherige Tarsspolitik der preußische» Staatsbahnvcrwaltung drm schlesischen Handweber eine jährliche Steuer von 6—7 Proc. ieincs JahresarbeitSverdiensleS ausgclegi habe. An dem Wkdeciiothstandr in Schlesien trage nicht znm Min desten die bisherige Eiscndadnpolitik die Schuld *— Staatliche Bohrungen in Lberschlrsien. U»:cr diesem Titel bring» das Februar-Hest drr „Zeitschrift sür praktische Geologie" folgende Notiz: „Die Bohrung bei Kpurow. etwa 8 bi» 8 Glowitz und 12 km 81V Zabrze, ist eine drr tieferen Bohrungen, welche staatlicherseiis in den letzten drei Jahren tdeilS bei Glciwitz, tdrilS bci Rybnik und Sobrau ouSgesüdrt worden sind, »nd welche neben dem Hauptzwecke der Bermedriuig de- siaatlichen KoblenseldbeiitzeS noch den mehr wiffenschastlickien Zweck versolgen, dir Verhältnisse deS ober- schlesischen Steinkodlengebietes klarzulegen und die Ausdehnung dee> productiven Theiles desselben sestzustellen. ES sind deshalb icho» mehr als 70 Tiesbodrungen betrieben worden, welche zum Tbeil sehr besriedigende Resultate ergeben baden. Co hat man bei Knuww allein 65 Steinkvhlenslötze untereinander gesunden, von denen das mächtigste >2,49 m Mächtigkeit besaß. Außerdem fanden sich Flötzr von 2, 3 nnd 5 m und ein« Reihe von unter I m Mächtigkeit vor. Da-Bohrloch erreichte 1351,76 m Teasr und mußte dann cingestellt werden, weil die Vohreinrichtung sür diele Teufe nicht mehr ;»- reichte. Eine durch dir Presse verbreitete Notiz über die Auffindung von Silbererzen bei Knuroio ist »rrthümlich. Es bandelte sich duc um Klüfte tu den Bodrkernra, welch» mit Schweielkies auSgesüllt waren. Der letztere ist von Unkundigen als Silbererz ongc'ebrii worden. Die Bohrung bei Knurow nimmt i» der Reihe drr tiefsten Bobrungen dir vierte Stelle ein." »— Schlesische FruervrrsicherungS-GeseUschast In der am 22. d. M. abgebalirnea General-Versammlung waren 576 Actirn mir der girichen Anzadl Stimmen vertreten. Aus dem rvn dem Gearral-Director erstatteten Geschäftsbericht ist Folgende- der- vorzudeben: Es betragen die Prämirn-Eianahmen 1) veS Feuer veificherungS-Geichasi- 3 <97 299 ^ 2) des TraaspoNverficherungs- Geschäft» 1314 948 ^, 3) de« SvirgelalosversicheritiigS-Gc'chgNS 158 09? ^1, dir gesammtr Einnahme einschließlich der Reiervc.i. Zinlrn und anderen Einnahmen 8 482 865 >1. dir Prämien-Aus- gab« sür Rückversicherungen 1) im Feurrversicherniio- Geschäft 1875190 ^S, 2) im Tran-portversichernu-4 - GeiLaft 522691 Mark, d<« Brandschäden abzüglich deS AathrilS der Rückver sicherer von 1850 573 1279 168 -4, die Transportschaden abzüglich de» Autbeils drr Rückversicherer per 395439 .« 5ÄI78 ^1, di« SvtegelglaSschildea 88726 ^1. di» Reserve sür schwebend« Schöben und für oavorher gesehene Falle I) im geuerversichernng« - Geschöft. ». sür schwebend« Schäden 122846 ^tz, d für uavorhergefehen« Fäll« bOOMO^I, 2) im
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