Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.05.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189105299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910529
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910529
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-05
- Tag 1891-05-29
-
Monat
1891-05
-
Jahr
1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.05.1891
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Der vusschuhaatrag findet etnkttmmlg« Annayme. Derselbe Herr Resereut berichtet für den Flnanzauskckiuß über: Gewüdrung eine- Beiträge; nach Hot;« vo» 50cX) .«, zu dem GarantiesoudS der für das Jahr 1892 projeclirtrn internationalen Aufstellung für das rotbe kreuz, Armee« dedars, Hygieine, Volksernahrung und Kvchkuust. Ter Ausjchußautrag auf Genehmigung der Vorlage wird einstimmig angenommen, lieber den Rathsbeschuß: „Den Werth des Bauplatzes der III. höheren Bürger« schule mit dem ffächeninhalte von 526? gm nicht auS dem SchulbausondS zu gewähren, denselben vielmehr bei dem Slammvermögen zu belassen und nur dem Conto des botanischen Gartens mit 30 ./t pro Quadratmeter gut« zuschreiben," reserirt Herr Vicevorsteher Herrmanu für den Fluanzausschuß und beantragt Namens deS letzteren die Vorlage zu genehmigen. Der Ausschußantrag wird einstimmig angenommen. Derselbe Herr Referent berichtet für denselben Ausschuß über: Nachverwilliaung von 89 050./I für den Schulneubau in . Lelpzig-Lchleußig und für HcizungSanlagen in der alten Schule zu Leipzig-Kleinzschocher u ovuto SchulbausondS. Hierzu beantragt der Ausschuß: die Beschlußfassung über die Vorlage auszusetzen und den Rath um Ucbcrmittclung der Boractcn zu ersuchen. Nach Vortrag der Vorlage bemerkt Herr Referent, daß man ohne Einsichtnahme der Boractcn nicht in der Lage sei, die An« gelegenbeit zu prüfen, weshalb der AuLschußantrag gestellt werde. Derselbe findet einstimmige Annahme. Herr Lehrer Kaiser erstattet für den Schulausschuß Bericht über: nachträgliche Gewährung einer Subvention von LOO für da» Jahr 1890 an die allgemeine Leipziger Lehrer-Wittwen- und Waisencasse auS dem Erlös« der im Jahre 1890 ver kauften Katechismen. Der Busschußantrag auf Genehmigung der Vorlage wird einstimmig angenommen. Schluß der ösfeütlichcu Sitzung. Landcssynode. ch Dresden, 28. Mai. Die heutig» 3. öffentliche Sitzung der LaudeSshnode wurde vom Präsidenten Graf v. Könneritz-Loss a dem Idealbild, wa« sich der Kenne, Shakespeare'« von dem I gegen »S 14 »nd IS de« MarkenschutzgeletzeS vom 30. November melancholischen Dänenprinren macht. Und musikalisch bringt I 1874 zu 2000-ck Geldstrafe, eventuell 150 Tagen Gesöng- Hcrr Perron taS kaum Waubi.che fertig d:e oberflächliche ffGvor. Halte zu Anfang der Lstermesle >n seiner Verkaussbude I rn Auerbach S ^of eine LollecNon PorzcÜal.waaren einer Panier vermnunk mit eNckutternden traglicken Agenten zu ver-, zum Verkauf,ausgestellt welche mit einem dem der lönigl. ^ " es" scben. ibr Tiefen abzugewinnen, die seihst der Componisl kaum , Pörzellamnanusactur in Meißen gesetzlich geschützten Fabrik, geahnt haben mag. lieber der knnstlenlchen Leistung vergißt I zeichen (zwei gekreuzten Kurschwerlern) sehr ähnlichen Waarenzeichen man ganz der Person de« Darstellers, und m der Erinnerung s versehen waren^ Der königl. sächs. Porzellanmanusactur wurde lebt nur ein Hamlet, wie man ihn auch von den besten Schauspielern nicht bester gesehen hat. Opbelia bat einen schwereren Stand als Hamlet, weil auf ihren Schultern viel mehr Kleinkram, d. b. Coloralurcn, Triller, Opernmelodien, ruht, als aus denen Hamlet'S. E- wird keine Sängerin der Welt geben, welche uns die Wahnsinns- und Sterbcsccnc glaubhaft machen kann. Man kann ja gesanglich kaum Scheueres bieten als Frau Baumann, die alle Schwierig keiten in graciöscr Weise überwindet und noch Zeit zu ge- mülhvollen Nuancen und Accenten findet. Fräulein Calm bach fand sich so gut mit der nichtssagenden Rolle der Königin ab, als cS überhaupt denkbar ist, ebenso hat Herr Witte köpf den König, den feigen Meuchelmörder, durch seine Kunst in erträglicher Weise gestaltet. Herr Knüpfer sührte seine Brummrolle als Geist, der von der Tonleiter nur wci Töne im Gegensatz von den Sagen geisterhafter Musik kennt, wirksam durck. Tie kleineren Nöllen waren bis aus I Höh« in den Gläsern belassen, darauf frisches Vier geschänkt den ersten Todtengräber durch die Herren Loigt, Marion j und^Juhatt^eS so gefüllten Glases zu dem üblichen Prei,e an und Degen gut besetzt. aS Ensemble war ein glänzende-, tadellose-, und Herr, Oberrcgisseur Goldbcrg und Herr Eapellmeister Paurl VÜötk Allö haben erfolgreich gcwclteisert, die Aufführung zu einer sehr I Bad Kissingen, 28. Mal. Ter diesjährige „Wonnemond" gntcn zu gestalten. DaS Orchester folgte seinem feurigen I ist auch an den Rakoczyquelien leider nicht fo sonnig-warm und Führer mit einer Hingabe, die man gern einer künstlerisch I beständig wie in den beiden letzten Jahren, vielmehr naßkalt und Höker stehenden Ausgabe gegönnt hätte. M. Krause. I voller Aprillaunen: wie im Leben wechselt Sonneniächcln mit Regen- ' I thränen. Doch „der Weise trägt, was er nicht ändern kann", und * Leipzig, 29. Mai. AuS dem Bureau des StadtthealcrS: I also thuen eS in den lieblichen Waidlhäicrn am Fuße der hohe» Am heutigen Abende geht im Neuen Theater die Oper I Rhön auch die Curgäste. Von diesen zählt die Curliste bereits über Vormittags 9'/« Uhr eröffnet. Klrchen- Der Sitzung wohnten jämmtliche Commissare dc« regimentS bei. Nach dem üblichen Gebet erfolgie der Registranden-Bortrag. Unter den Eingängen befand sich ein Antrag deS Geh. Kirchenraths Professor I)r. Fricke-Leipzig und Genossen, die Auspfarrung der Militair-GemeinLeu und die Anstellung besonderer Militair- Gcistlichcn betreffend. Aus der Tagesordnung stand zunächst die Wahl des AuS schusjeS sür den Erlaß Nr. 6, die Revision des Perikopen bucheS vom Jahre 1842 betreffend. In Zcttelabstimmung wurden in diesen Ausschuß gewählt: Coiiffstoeialrath und Superintendent vr. Tibelius-Dresden, Bürgermeister Grundi »-Crimmitschau, Pfarrer Iminisch Göda, Schulralh und Scininardirector JSrael-Zschopau, Superintendent Merbach-Marienberg, Schulrath und Bezirks, schulinspector Prof. Merbach-Zittau, Superintendent Or. Pank> Leipzig, Lberamtsrichtcr Weidauer-Nossen und Amtshanpb inan» Freiherr v. Wirsing-Schwarzeuberg. Tie Gewählten nabincu di» Wahl dankend an. Nach Feststellung deS Wahlergebnisses erklärte Consifforlal-Prä sident v. Berlepsch: Er wünsch« nicht, daß bezüglich der Revision des PerikopeubucheS von vornherein «in Gegensatz zwischen dem KIrchenregimente und der Synode bestehe. Äenn der betreffende Erlaß der Synode nur „zur Kennlnißnahme" mttgetdcllt worden sei, so liege eS tu der Natur der Sache, daß eS der Synode unbe- nommen bleib«, Wünsche und Anträge daran zu knüpfen. Die Revision der Perikoven sei daS Werk vierjähriger Arbeit einer Commission von fünf Mitgliedern und im Besonderen des ver> storbenen LberhospredigerS I)r. Kohlschütter; sie entspreche alleub halben den Bedürfnissen der Gemeinden und den kirchlichen Tratst, tionen. Jede einzelne Perikope sei den geäußerten Wünschen an. gepaßt und er spreche daher den Wunsch aus, daß der Ausschuß davon absehen möge, sich zu sehr in Cinzelheilen cinzulasse», und daß man die vorliegende Arbeit alS ein Ganzes ausfasscn und beurteilen wolle. Hierauf folgte die Wahl de« Ausschusses für den Erlaß Nr. 9, den Bericht über den Zustand der evangelisch.luthe rischen Landeskirche betreffend. Cs wurden gewählt: Schulrath und Bezlrksschultnspector Baunact-Oel-nitz, Amtsrichter Ebert-Ndorf, Geh. Kirche», raih Professor vr. Fricke-Leipzig, Kammcrherr Freiherr v. Friesen-Nötha, Fabrikbesitzer Gysae-Serkowitz, Pfarrer Kitzt,aner-Waidheim, Superintendent Ille, tbeol. Noth. Schncebcr^, Pfarrer Scheusier-Lawalde und Lberbürger. mcister !>r. Stübel-Dresden. Tie Ausschüsse constituirten sich und eS wurden zu Vorsitzenden gewählt: für den Pcrtkopcn-Ausschu» Superintendent I)r. Pank und für den Ausschuß zu Erlaß Nr. 9 Kammerherr Freiherr von Friesen. Hiermit war die Tagesordnung erledigt, Die nächste Sitzung sinket Montag, den 1. Juni, Vormittags 11 Uhr statt. Montag und Donnerstag Vormittag von Mufik. * Sprechzeit 9—tO Uhr, die übrigen Tage incl. Sonntag Vormittag von >/»I2 bis r/,1 Uhr nn RcdactionSlocal dcS „Leipziger Tage blattes." Neue- Theater. Leipzig, 27. Mai. Die Wiederaufnahme von Thomas' „Hamlet" ist nur in Hinsicht auf die ganz wundervolle Dar. ftcllung der Titclpartic durch Herrn Perron zu billigen I», Uebrigen muß gegen die Oper als eine der unverzcih lichsten Verstümmelungen eines großartigen elastischen Dramas der entschiedenste Protest erhoben werden. Eö ist gar nicht unmöglich, aus einem Shakcspearc'schcn Drama eine Oper zu gestalten, und wie man den Geist dcS großen Dichter« auch »n musikalischen Gewände zur Anerkennung bringen kann bat uns vor kurzer Zeit erst Verdi mit seinem „Othello" gezeigt. Allerdings ist Verdi ein Genie, daS die Ncchle der anderen großen Geister zu respecliren weiß, Thomas dagegen nicht mehr als ein sehr tüchtiges französisches Operntalent, mit hübscher graziöser Erfindung; aber ein ernster Künstler, ja ein geschmackvoller Mensch ohne künstlerische Bildung dürfte sich nicht mit einem literarischen Henkerpaar wie Carrö und Barbier cinlassen, er müßte die unerhörteBerwüstung desShakcspearc'schcn Geistes mißbilligen. Das Streben nach Essect hat bei der Schule der großen Oper alles künstlerische Gewissen unterdrückt und so war eö möglich, daß wir einen „Hamlet" als Ope> empfinge», einen Hamlet, der uns die sentimentale Opernpbrase ins Gesicht schleudert „sein oder nicht sein welch Geheim- niß!", der Ophelia in zärtlich süßer Melodie beschwört, „geh i» ein Kloster", und ihm zur Seite eine Ophelia, die uns eine Wahnsiiinssceiie mit der lustigsten Eoloratnr und hüpfenden Staecali vorsübrt; einen König, der sein Gewissen in einem sentimentalen Arien-Gebet zu beschwichtigen sucht. Es fehlte nur noch, daß der Geist dcS verdorbenen Königs auch eine „colorirte" Arie zu singen hätte, nm den Opernunsinn bis ans die Spitze getrieben zu sehen. Ohnehin sind wir ja an der Grenze des Möglichen angelangt, wenn in der TodcS- sccne Ophelia'« eine muntere Ballmusik erklingt und ganz fröhlich getanzt wird. So gern wir den Thomas der „Mignon" aus der deutschen Bühne erscheinen sehen, so sehr muß dagegen Protest erboben werden, daß dem Thomas dcS „Hamlet" auch nur ein bescheidener Platz eingcräumt wird. Wie gesagt, nur die Rücksicht auf Herrn Perron'S Mcisterleistung konnte als eine Art Entschuldigung für die Einstellung der Oper gelten. Und meisterhaft ist eS, was Herr Perron aus der Partie macht. Man vergißt auf Momente den ganzen umgebenden Lpernkram, wenn man diesem Hamlet ,nS Gesicht schaut. Herr Thomas bat selbst sicher die Titclpartic seiner Oper noch me in dieser Vollendung der Ausführung gescben; jeder Zug des Gesichtes, jede Bewegung des Körpers stimmt zu außerdem die Besugniß zugesprochen, den verfügenden Theil des UrthrilS binnen 6 Wochen nach eingetretener Rechtskraft in der „Leipziger Zeitung" und der „Kölnischen Zeitung" aus Kosten deS Berurtheiiten veröffentlichen zu lassen. Zwickau, 27. Mai. Da» hiesige Landgericht verurtheilte den Hausdiener Max Heinrich Büttner auS Niederplanitz wegen Ver gehens gegen das Nahrungsmittelgesetz zu drei Monaten Ge- süngniß. Derselbe bekleidete im Monat Februar 1891 di« Stelle eines Hausdiener- bei dem Inhaber der Restauration zum „Bade garten" in Zwickau, Oswald Jonatban Trobsch. Am 8. Februar 1891 erhielt er von Trobsch den Auftrag, im Büffetzimmer da- Bier an die Gäste auszuschänken; zu diesem Zwecke hatte er neben sich eine mit Wasser gefüllte Wanne sieben, tn der er die von den Gästen gebrauchten Gläser ausspülen sollte, bevor er sie wieder mit Bier füllte. Er hat nun in den späteren Nacbmittagsstunden be ll. Februar 1891 wiederholt, wenn er die Gläser auS der Spül wanne heeauSliahm, absichtlich Spülwasser bis zu einem Zoll Hamlet" in Scene. — Im Neuen Tbealer wird am Sonntag die Oper „Der Widcrspänstigen Zähmung" gegeben. Frau Moran-Olden singt an diesem Abende! die Partie der „Katbarina" zum letzten Male vor ihrem chcidcn auS dem hiesigen Ensemble. . Alten bürg, 27. Mai. Am 25. Mai gab der gemischte Chorverein „Orphclia" im Saale des goidnen Pflugs ein Concert. Dasselbe bildete die 28. Musik-Aussührung LeS jungen Vereins. — Ter Verein hat auf seine Fahne die Pflege guter Musik geschrieben, avon legte auch daS Programm LcS Conccrtes Zeugniß ab. Es ind Perlen aus den Comvositionen für gemischten Chor gewesen, die es oufwieS. Mit ersichtlicher Hingabe und Wbenswerihem Eifer bemühten sich nun auch die Chöre, um den gestellten Ausgaben ge recht zu werden. Es fehlte nicht an Wärme und Seele. Auch die Behandlung des Textes ist aiizuerkciincn. Das aittvclende Publicum pendele reichen Bcinill. — Das Hauptwerk des Abends bildete das größere Chorwerk „Frühling und Liebe" von Greger. Diese schöne i!°>,m>« 2°»d.>k„u,-, ,,I LSH '7"dsi.»'sLä vorgetragcn^. Das ^2vpran>olo sang ^rau Geyer in recht an-j überhaupt kommt, was sehr fraglich ist, nicht vor August erwartet. 1800 aus. Von hervorragenden Persönlichkeiten nenne ich die all jährlich wicdcrkchrende grelle, aber immer noch stattliche und lebhafte Königin-Wittwe von Hannover mit den beiden Prinzessinnen- Töchtern Mary und Friederike, Baronin Pawel-Rammingcn, welche Letztere ihren Wohnsitz in der Nähe Londons hat. Bei dieser Ge- legenheit möchte ich eine jüngst durch die süddeutjche Presse gegangene irrthümliche Angabe über das Vermögen der halinöverschcn Königs- samilie berichtigen. Ihr Einkommen besteht aus einem in englischen Zproc. Papieren angelegten Capital von 12 Millionen Mark; dazu zahlt Preußen aus dem „WelsensondS" der Königin eine Rente von 180000 und den Prinzessinnen je 60000 — Zum Besuche der ihm verwandten königl. Familie von Hannover hielt sich Herzog Ernst von Sachsen-Altenburg hier vom 22. bis 24. Mai aus, um sich sodann zur Cur nach Baden-Baden zu begeben. Tie hiesige Cur aber gebraucht mit bestem Erfolge der Erbgroßhrrzog von Mecklenburg. Strelitz, welcher unter dem Inkognito eines „Gras Wenden" im CurhauS wohnt. Hier anwesend sind auch die sächsischen Staatsminister von Thümmel und von Gerber. Kissingens Ehrenbürger und vcrehrtester Curgast, unser großer Alt muiliender Weise. Das Tenvrsolo lag in den Händen des Herrn Capellmeisier Geyer. Derselbe löste seine Ausgabe ganz tresslich und corrcct. Von den übrigen Chornummern nennen wir „Tilhyrambe" von Richter, „Selige Nacht" und „Wonniges, sonniges Maiengrün" von A. Müller, „Frühlingsfcier" und „Primel" von Mendelssohn Mit diesen Chören wechselten einige Solovorträge für Sopran mit Ciavicrbcgleituiig und für Clavier. Tie ersleren bot Frau Geyer, welche sang: „Blumenstrauß" von Mendelssobn und „Zaubcrlicd" von Meycr-Hetlmund, und zwar mit gutem Erfolg. Durch Clavier- vorträge ersreute Fräulein Hi et sch old. In vorzüglicher Weise Vielte die Dame „Rondo" op. 16 von Chopin und „Caprice brillante" von Wollcndaupt. Ter Dirigent, Herr Capellmeisier Geyer, leitete di« Ausführungen mit Energie und Geschick. L.Vü. Lob-Concerte in Gondershausen. — Das Pfingst- Conccrt als ErösfnungS-Aufsührung der Saison verregnete und verschnettel TaS Programm ward daher acht Tage später zur Ausführung gebracht. Sonntag, den 31. d., ist das zweite Con- cerl mit folgendem Inhalt angesctzt worden. Den ersten Theil eröffnet Haydn's Ockur-Symphonie Nr. 6, den zweiten Theil füllt Scbumaun's Lclur-Symphonie. Außerdem hört man noch das Cello-Coucert von Molique vom Capellmusikus Alfred Martin Vorträgen und Variationen über das vmoll-Quartett von Schubert („Ter Tod und das Mädchen") aussühren. Die Lberon-Ouvcrture macht den Beschluß des ersten Theils. Hoscapellmeislcr Professor Schröder dirigirt. Darauf folgt Abends ein zweites Concert unter Leitung des Capellmeistcrs Corbach (acht Nummern Märsche, Tänze, Ouvertüre»). Ter Park prangt im schönsten Frühlings- schmucke. Es verlohnt sich wohl, einen Ausflug nach Sondershausen zu mache», wie es vorigen Sonntag z. B. von Erfurt aus der „Waldverein" ausführte. * Von Pietro Mascagni, dem Componistca von „6aval- loria rustilinna", wird berichtet, daß er bisher an Tantiemen für die Aufführung seines Werkes in Italien die Summe von 225 000 Lire bezogen hat. Ter Höhe der Tantieme wird ohne Zw! ' auch das Honorar entsprechen, das Mascagni überdies auS dem Verkauf Lcr Clavierausznye und Arrangements bezieht. An Popu larität kann sich augenblicklich kein Musiker mit Mascagni messen. Ter junge Componisc arbeitet unterdessen mit einer durch den un- geahnten Erfolg erhöhten Krast an neuen Werken. Vor Kurzem ein mit Entbehrungen kämpsendcr Künstler, bezieht er jetzt eine geradezu fürstliche Rente von einem einzigen «inactigen Werke. Als Las letzte Körpergewicht des „gewichtigen" Staatsmannes »olirt die „Fürst Bismarckrvaage" aus der zur Saline führenden prächtigen Kaslanicnallee vom August 1890 : 205'/, Psd. — Das Ausland ist noch schwach vertreten und wird, wie gewöhnlich, erst im Juli er- scheinen. Unter den Deutschen bemerken wir zahlreiche Nord- und Mitteldeutsche, besonders auch Sachsen und viele Leipziger. DaS Theater, welches einige gute Kräfte hat, lenkt geschickt Tircctor Reimann auS Würzburg; daS gute Curorchesler leitet trefflich Eapell- meister Ihle. Der Himmel hat Kissingen mit Vorzügen überreich gesegnet; möge er nun auch dauernd seine Sonne scheinen lassen über deS schönen Soolbades Kranke und Gesunde! — Salzschlirf. Wo und wie weit von Schlitz liegt daS Bad Salzschlirf?? lauteten die an hiesige Ortsbehörde und Bade- Verwaltung auS allen Gegenden Deutschlands Angegangenen (und noch eingehende») Anfragen, als di« Nachricht die Runde durch die Presse machte: Seine Majestät der Kaiser treffe am 9. d. M. auf hiesiger Station zum Besuche des Grasen Görtz-Schlitz ein. — Unser Badeort ist die zweite Stativ« von Fulda an der Bahnstrecke Fuida-Gießrn und liegt idyllisch in einem von bewaldeten Höhen umschlossenen lieblichen Wiesenthale, in welchem die beiden Gebirgs bäche Lauterbach und Altcseld ^usamincnfließen und das Flüßchen Schlitz bilden, an dem 1'/, Stunden abwärts die Stadt und Lcr HerrschastSsitz des Grasen Görtz-Schlitz liegt. — Als bet der abendlichen Ankunst Seine Majestät mit dem ihm empfangenden Grafen Gürtz in offenem Wagen nach Schlitz den hiesigen Eurpark entlang fuhr, erglänzte diAer mit all feinen Curgcbäuden in strahlendster Beleuchtung, während ringsum die nahen WaldeShöhcn in bengalischem Rothseuer erglühten, so daß der Kaiser sichtlich an- genehm überrascht war. Dem Großvater des jetzigen Grasen Görtz verdankt Salzschlirf die Begründung seines Bades, indem derselbe die Bonifaciusquclle fassen und zu Trink- und Badccuren zuerst in Anlvcndiing bringen ließ. Als stärkste aller existirenden Lilbio»- qucllen ist der Bouifaciusbrunnen das anerkannt wirksamste Heil mittel gegen Gicht, Rheumatismus, Nieren-, GricS- und Stein, leiden, Leber- und Magenleideu. Sport. Rennen bet Charlottenburg am 27. Mat. I. Preis von Müncheberg 1000 Flach-Rennen. Distanz 1400 w. Lieut. Graf KönigSmarck's br. St. „Titbit" a. I. Lteur. Gras Sierstorpss'S schwbr. H. „Jochen" (fr. Hcnriot) 4jähr. 2. Rittm. v. Bolivien'» br. H. „Tamberlick" a. 3. 79 ic^- Tot.: 152:10. — 1l. EhrenpreiS-Jagd-Rennen. Ehrenpreise den ersten drei Pferden. Herren-Reiten. Distanz 3000 m. (23 Unterschr.). Lieut. Dulon'S (4. Ul.) br. W. „Bacchus" a. 1. Lieut. Frhn. v. Senden'- H hbr. St. „Biolet" a. 2. Hptm. Schmidt's F.-St. „Märzblüthe" 4j. S. Tot.: 48:10. — III. PreiS.vo» WolsSberg 1500 ^4 Jockey-Hürden-Nennen. Distanz 3000 m. Hrn. A. Röhll'S dbr. St. „Herzogin" 5j. 1. Lieut. Baron Blome'S br. W. „Gras Steg Gerichtsverhandlungen. königliches Landgericht. Strafkammer I. 6. Leipzig, 28. Mat. I. Ter am 2. April 1857 geborene Diciislknccht Johann Friedrich Eduard Böhme auS Pegau ist eia arbeitsscheuer Mensch, der schon häufig wegen Betteln» und Land- streichens vorbestrast ist. Außerdem hat er wegen Hehlerei, Dieb-1 -7?,..'.'^".^ ^.7.^'..°^^^°',?''?.' stahls und Sachbeschädigung vielfach Gesängnißstrasen erlitten und ^ H ° auch bereits Znchthaus,lr->,. verbüßt. Am 18. April hat Böhme > n^»^ Ehrenpre^ und abermals einen Diebstahl begangen, indem er dein Mühlcnknccht W., mit welchem er aus der Mühle zu Witznitz zusammen diente, in dessen Kammer das Portemonnaie unter dem Kopfkissen, wo es ver steckt lag, hervorzog und sich dessen Inhalt — 18 ./i — «»eignete. Ter Gerichtshof sah sich nicht veranlaßt, dem Angeklagten mildernde Um stände zuzubilligcn und erkannte gegen ihn auf 1 Jahr 4 Monate Zuchthaus, 4 Jahre Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht. H. Unter den rückfälligen Betrügern bilden die sogenannten Spccialistcn, die sich eine besondere Art des Betrugs sür ihre Thätigkeit ausgcwählt haben, einen Hauptbesiandthcil. Zu ihnen gehört 10 000 dem ersten Pferde. Handicap. Herrenreitern Distanz 5500 m. Capt. Joös br. St. „BivaciouS" a. 1. Hrn. L. Meycr's F.-H. „Manier" 5j. 2. Rittm. v. Sydow'S F.-St. „Cara" a. 3. Tot.: 62:10. — Master Willie-Jagd-Rennen. Preis 2000 Jockey. Rennen. Distanz 3Ä0 m. Lieut. Frhrn. v. Kapp-Herr's H br. H. „Atlantic" 4j. 1. Hrn. B. Kalbe's F.-H. „Krautjunker" 5j.2. Capt.Joö'sschw.W. „Mohr"a.3.Tot.: 66:20.— VI. KünigSdammer Jagd-Rennen. Preis 1800 Herren- Reiten. Distanz 3500 m. Lieut. v. d. Decken'- (19. Hus.) F.-W. „Cratg Gowan" a. 1. Rittm. v. Heydeu-Linden's br. W. „Orca- auch der am 8."August 1845 in Connewitz geborene, zuletzt in Pauns- I A don wohnhafte Handarbeiter Friedrich August Albert Grunkwald. ^' Sein Strasrcgisicr ist ei» sehr umfangreiches, es zählt 25 Vorstrafen, l i ^ ^ Am 30. April verurtheilte ihn das hiesige königl. Landgericht wegen I A Albert s schwbr. W. „CoSmopolit Rückiallsdiebstahls, Nücksallsbelrugs und Verbrechens gegen ß. 176,3 I balvschln« dbr. H. „Niquet 5j. 3. des Rcichsstrasgejctzbuchs z» l Jahr 10 Monate» Zuchthaus, 150 ./L Geldstrafe oder 20 weiteren Tagen Zuchthaus, 10 Jahren Ehr- Verlust und Stellung unter Polizeiaufsicht. Gegenwärtig hat er sich wieder wegen Rückfallsbetrugs in drei Fällen und wegen Sittlichkeit verbrechens zu verantworten. K DaS Derbyrennen in Epsom am Dienstag war ungeachtet der kalten unsreundlichen Witterung von einer ungeheuren Volk- ce, ,rauen uno weaen «lliilcmeiis., besucht. In seinem Ergebmß hat das Rennen die Stenn Grunewald , vperir. bei leinen ?r°ph-'.n^ ür ihn handelt eS sich nur darum, die Ubr in seinen Besitz zu bekommen. Dieselbe wird dann schleunigst verkauft und der ÄlöS verlebt. In der geschilderten Weise erlangte nun Grunewald Mitte März in Gautzsch von der Handarbeiters-chefrau Tr. einen Wecker, den er sür drei Mark verkaufte. Nm 16. März beschwindelte er den Diciislknccht L. in Güldengossa um seine Taschenuhr, die er kurz daraus schon sür 1 ,/i 50 ^ weiterveräußertc. Einen weiteren Betrug verübte er am 21. März in Crostcwitz, wo er einem vertrauensseligen Handarbeiter ebenfalls eine Taschenuhr ablockte Schließlich hat er sich auch noch eines nach 8. 176,3 zu ahndenden Verbrechens schuldig gemacht. Ter Gerichtshof war nicht in der Lage, dein unverbesserlichen Menschen mildernde Umstände zu be willigen, er warf aber für jeden einzelnen Fall die gesetzlich« Mindeststrase von 1 Jahr Zuchthaus auS. Unter Aufhebung der Tcr Watdiuann. Blätter für Jäger und Jagdsreunde. Verlag von Paul Wolsf in Blascwitz-Tresdcn. Nr. 36. Inhalt: Wilde Fasancnzucht (Fortsetzung). — Vereinsnachrichtcn. — Naturgeschicht- liche Beobachtungen und Seltenheiten. — Mannigfaltiges. — Literatur und Kunst. — Illustrationen: 4 Abbildungen zu dem Artikel: Einschieben von Flinten sür den Schrotschuß — Träger einer Bekajsiuenstrecke auf Java. Nach einer Photographie. Nachtrag. . . „ , * Leipzig, 29. Mai. Nachdem im vorigen Monat die am 30. April erkannten Zuchthausstrafe von 1 Jahr 10 Monaten I Stelle eine« SenatSprLsidentcn dcS Reichsgerichts wurde nunmehr Grunewald zu 3 Jahren 9 Monaten Zucht- durch den plötzlichen Tod deS vr. Fleiscbaucr erledigt hauS und 4c>0 Geldstrafe, eventuell 60 weiteren Tagen Zucht-1 worden werden in naber Keit nock, einia, weitere Senal's- hanS verurthcilt. Ti. im ersten Ur.heil .-geworfenen N-bcns,rasen ,7,^, '.,nullen krei ^ r V.r bleibt» bestehen. Tie seit 30. Avril verbükte !Stras»eit wurde I frei werden, da am l. Oktober der Wirkt. bleiben bestehen. Tie seit 30. April verbüßte Strafzeit würbe Grunewald aus die jetzt erkannte Strafe voll ungerechnet Geh. Rath vr. Henrici und Herr Friedrich in den ^ Ruhestand zu treten beabsichtigen. Auch Herr Senats Ferner vermtheilt»die Strafkammer! den Agenten Gustav Györi I Präsident vi. Wernr soll die Absicht haben, mit Ablau auS Raab in Ungarn, zuletzt in Wien wohnhaft, wegen Vergehens I de- Jahre« in den Ruhestand sich zn begeben. Leipzig, 29. Mai. Der Kunst- und Handel-gartner Herr F. E. Rudolpb in Lindenau. dessen Stadtgeschäst sich dekannrlich auf dem Neuuiarkte befindet, wurde gestern von Ihre» königlichen Hoheiten den Prinzen Jobann Georg und Max zum Hoslicseranlcn ernannt. Damit ist dem strebsamen Jubaber der Firma eine Anerkennung ru Theil eworden, welche er im vollsten Maße verdient; sieben Loch eine Leistungen auf der vollen Höhe gärtnerischen Können«. — Wie aus einer Bekanntmachung im Anzcigentheil der heutigen Nummer hcrvorgeht, liegt die vom Bürger- auSschuß beschlossene Eingabe anS Finanzministerium au verschiedenen Stellen zur Unterzeichnung auf. — AuS demBureau de« StadttheaterS: Morgen, Sonnabend, erscheint, wie schon mitgetbeilt, Carl Sontag auf unserer Bühne und zwar in der Rolle als AlSdorsf in Rodcrich Benedix' fesselndem Studentcnstück „DaS bemoost« Haupt", welches neu einstudirt wurde. — Wer jetzt in den Vormitlagöstunden die Atelierräume dcS Neuen Theaters betritt, dem bietet sich ein eigen artiger Anblick: umgeben von allen nur denkbaren Erzeug nisse» der verschiedensten Industrien sind die proben- und dienstfreien Vorstände und Beamten deS Theaters damit be- chästigt, die zahlreich cingelaufenen „Liebesgaben" sür die „Tombola" — welche bei dem großen Sommerfest zum Besten deS Pensionsfonds unseres Leipziger Stadt- heaterS am 13. Juni im Krystall-Palast zur Ausspielung clangl — auSzupacken, zu ordnen, mit Nummern zu ver- ehen rc. Man ist zu dem Entschluß gekommen, icdeS Tombola-LooS gewinnen zu lassen. Dieser Ent- chluß setzt natürlich eine sehr große Zabl freiwilliger Spen- :en für die Tombola voraus. So reichlich diese blSbcr auch losten — die zur Ausnahme derselben bestimmten Schränke vciscn noch klaffende Lücken auf. Alle-, waS zur Auö- üllung dieser dienen kann, wird mit dem herzlichsten Danke auch fernerhin auf dem Bureau deS Neuen Theater« ent- gegengenommcn. — Im Kryftall-Palast sinket heute große» Garten- Eoncert statt. Es concertirt die Capelle deS königl. sächs. Infanlcrie-RegimenlS Nr. l34 unter Leitung ihres Dirigenten, Herrn A. Iahrow. Bei ungünstigem Wetter wird das Concert in den geräumigen Garten- und Colonnadensälcu abzchaltcn. — In BonorandS Etablissement findet morgen Sonnabend Abend ein großes Extra-Militairconcerl vo» den Capellen deS königl. sächs. 7. Infantcrie-RczimcnlS Prinz Georg" Nr. 106 und deS königl. sächs. Earabinicr- Rcgimcnlö unter der Leitung ihrer beiderseitigen Dirigenten Herren I. H. Matthey und StabStrompcterLorbeer statt. — Heute Abend findet im Tivoli das übliche FreitagS- Eoncert statt. Es cvncertirt die Capelle des königl. sächsischen Insanlerie-Regimenls Nr. 107 unter persönlicher Leitung deS königl. Musikkireclors Herrn Walther. Hoffentlich ist diesmal das Wetter günstig und ermöglicht den Aufenthalt im Freien, welcher in dem schönen Tivoli-Garten ciu sehr angeucbnier ist. — In den Magdeburger Bierhallen findet heute Abend ein Extra-Concert statt, auf welches empfehlend aufmerksam gemacht sei, da eS sich in dem geräumigen freundlichen Locale auch zu jetziger Jahreszeit angencym weilen läßt. — Am heutigen Tage vollzieht sich die 25jährige Tbätiz- keit deS zweiten Buchhalters an der hiesigen städtischen Spar kasse, Herrn Johann Otto Rost. Derfelbe wurde am 29. Mai 1866 als Expedient bei genannter Behörde vcr- rslichtet, nachdem er zuvor 12 Jahre in der Expedition des im vorigen Jahre verstorbenen Rechtsanwalt Volkmann thälig zcwescn. Möge dem xslichtgetrcucn Beamten eS beschiedcn sein, noch eine lange Reihe von Jahren hindurch seine Krast in den Dienst unserer Stadt stellen zu können. — Abermals ist ein nächtlicher Einbruch in ein kiesiges GcschäftSlocal, und zwar in ein Cigarrengeschäst der Noßstraße erfolgt, ohne daß eS gelang, dem Tbäler auf die Spur zu komine». Derselbe hat sich wie bei den früheren Einbrüchen Abends in das fragliche Grundstück eing-schlichen und ist dann während der Nacht, nachdem alles rubig ge worden, von der Hausflur anS durch die vom GcschäftS- locale dorthin führende Thürc, auS der er eine Füllung herauSgeschiiilken, in dasselbe gelaugt, wo ihm alsdann 3l Loose der Weimarer Lotterie, für 5 Postwertbzeicbcn, sowie 3 baares Geld in die Hände gefallen sind. Die Geschäfts inhaber seien vor diesem uncrmüLlichcn Einbrecher dringend gewarnt. — Ein HeirathSschwindler wurde gestern in der Person eines 28jähri^n Kutschers auS Wermödorf polizeilich verhaftet und an die ^Staatsanwaltschaft abgeliesert. Derselbe Halle mit einem hiesigen Dienstmädchen ein Liebesverhältnis; angeknüpft und ibm vorgeredet, er wolle es heirathen, brauche dazu aber Geldmittel, die ihm augenblicklich fehlten. ArglcS gab ihm daraufhin daö Mädchen seine Ersparnisse in Höbe von 50 sowie einen goldenen Trauring, worauf eS der Gauner natürlich nur abgesehen hatte. DaS Geld verjubelte er und ebenso versilberte er den Trauring. Als auS der Hochzeit nichts wurde, machte das betrogene Mädchen An zeige beim Polizeiamte, welches den Betrüger, der übrigens in Ältenburg verheiralhet und Later eines Kindes ist, hinter Schloß und Riegel steckte. 0. Der wegen Fälschung einer CaffationSclauscl zu l Jahr Zuchthaus verurtheilte Hausbesitzer Voigts- berAtr ist gegen Stellung einer Caulion von 50000 ^ vorläufig auS der Haft entlasten worden. — Zwei Burschen im Alter von 15 und l3 Jahren haben in der letzten Zeit den am Windmühlcnwege gelegenen Gärten nächtlicher Weile einen Besuch abgcslattet und eine Anzahl Gartenhäuser erbrochen und ausgeplündert. Außer einer Anzahl Kleidungsstücken und anderen Effecten ist ihnen hierbei auch ein Bandonion im Werlhe von 100 -ck' in die Hände gefallen, was sie gestern auf dem Leihhause zu Gelbe machen wollten. Dabei wurden sie aber angehalten und auf der Polizei als die Garteneinbrecher entlarvt. Die ge stohlenen Gegenstände wurden größtcnthcils noch in ihrem Besitze vorgefunden und konnten den Eigcnthümern zurück- gegeben werden. Den Jungen steht nunmehr ein unangenehmes Nachspiel in Aussicht. —* Wegen ungebührlichen Betragen- mußte gestern aus einer Restauration der Gerberstraße ein als Gast an wesender Schneider binauSHemaßrcgelt werden, wobei er zu Falle kam und sich eine glücklicher Weise ungefährliche Ver letzung am Kopfe zuzoz, die ihm in der nahen Polizeiwache verbunden wurde. —* Blinden Feuerlärm gab es am Mittwoch Abend in der Eolonnadenstraße, woselbst eine in einem Hofe be findliche Esse ausgebrannt war. Die auSgerückle Feuerwehr kam nickt in Tbäligkcit. — Ein 40jährigcr, mehrfach bestrafter Tischler auS Mühl bach, der zuletzt bei einem Tischlermeister in der Aurelicn- straßc in Lindenau Beschäftigung gefunden hatte, hatte hierbei davon Kenntnis; erhalten, daß sein Meister 4 Commodcn zu einem Lackircr in der Hainstraße geschafft hatte, um sie daselbst lackircn zu lassen. Unter irgend einem erdichteten Vorwände holte nun der alle Gauner die vier Commodcn bei dem Lackircr ab und verkaufte sic für 23 -41, worauf er sich mit diesem Gelbe einige vergnügte Tage bereitete. Als der Polizei Anzeige erstattet wurde, war eö freilich mit dem Vergnügen schleunigst zu Ende, denn diese nahm Len Be trüger in Haft. — Wir werden ersucht, mitzutheilen, daß Nahrungs sorgen nicht der Grund gewesen seien, weshalb die Handarbeitcrsehesrau in der Wurzcncr Straße in Seller hausen Hand an sich gelegt habe, sondern eS sei an- zunehmcn, daß vermnthlich ein krankhafter Wahn Veranlassung zur Thal gewesen sei. . 1
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)