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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.03.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189103192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910319
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910319
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-03
- Tag 1891-03-19
-
Monat
1891-03
-
Jahr
1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.03.1891
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s. -kW W jkiMk r>»kdlilt lü AiMl Nr. 78. AlMklsI«, dkl IS. Ml! M. Die a» 7. MV» »tlasteur» Mttnrlentr, beehr«, sich. »» ihr»« a« ro. Mir, stattfi»d«»d«, / Abschieds-LsINnrev» all» «tz»»Nae» Schüler und di» Freund« der «ostalt ergebenst etnznlade«. Gtnttinsknrlen sind Donnerstag, den 19., »nd Freitag, den 90. März, Genrgro- stragr 73, 1., zu cinnehmeii. 6edirx8vervin für äiv 8Led8. 8ekveir, Freitag, de« LS. «är, 1891, «beud« 8 I 81nüj Unino Uhr, im Saal» de» LSt«1 arg, Ricolaistraße 10, I.: Vortra- Oes Sem> Varl krumlwiuw: Vt«, I»» V»«N»»«E «K«, 7r»»rl,t«i». 8«»geftelt: Photogr. Apparate f. d. Amateur, —^ßhotogr. der Schwei» in Folio and Labinrt. — Wandkarte der süchs. Schwei» (S Seel topogr. -arte v. Sachsen 1: LS,000). Geschäftliche Mtltheilungen. Um zahlreiches Erscheinen wich gebeten. — Gäste sind willkommen. Verband der MauarveitqeVer in Leipzig und Amgegenö. Einladung zur Verbandsversammlung W«ntag, de« SS. Marz 1891, Nach«, 4 Uhr im JnnungShauseBauhütte, Schnlstt. v. <1. Vog«^, Vorsitzender. Lob. Lost, Schriftführer. Verloren 1 gold. Uhrperloqur m. Bettel, münz« k. v. grav. Gegen Belohnung abzug. Leipzig, Nürnberger Straße 4, b. Hausmann. Korb mit Deckel Zeitzer Str. verloren ge gangenGeg. Bel. abz. Salomonstr. 23, Hh. Ein neuer Kinder-Halbschuh (Leder) ist durch Dorotheen- u. Eolounadeiisir. bis West- Platz verloren worden. Gegen Belohnung bitte abzugeben bet Ilarlvig L >'op;ol, Chvco- ladengeschäst, Lolonnadenstraße 26. klasslisd (nürSdile) gratis — s. Unterricht. Sehr gern bcr.dazu,s.Langein stets meinWunsch. Ein Bund Schlüssel verloren am Sonn abend. Gegen Belohnung abzugeben Gottfchcdslraß« 10, 2. Etage r Verlausen «in kl schwarzer H« gelbem Abzeichen, Steuerinarke 4700. Ge rechts. »eg. I belohn. L-Bolkmarsdors, Nataüenstr. 20. Del Veoadlo'allanetaueetvlluLg. Noch kurze Feit plactrt: Viv ltöve»8ed!aedt KAV868 ll. von 6»rl Oderdok. Geöffnet von früh 9 b. 8 UhrAbendS. Eintritt für Nichtabonnenten 1 50 Mark Belohnung sichere ich Demjenigen zu, welcher mir den Dieb nachweist, der in der Nacht vom 12. dis 1.1. d. M. in Dehlitz a/S. aus einem ver- schlossenen Stalle 5 Stück Truthähne gestohlen. Dehlitz a/Saale bei WeißenfclS» den 17. März 1891. kranke, AmtSvorsteher. Wer betheiligt sich an directen Bezügen von sf. Vordeanx-Weinenl Günstige Gelegen heit! Bedeutende Ersparniß! Adressen suir bi. 133 in die Expedition d. Bl. erbeten. Lunge § wünscht s. nächste l nach der Nivtcra. Werthe Offerten sosort erbeten D. SS hauptpostlagrrnd Leipzig. eb. Dame Loche Netseanschlutz an Lin junger Franzose wünscht die Bekannt- Deutschen wegen täglichen schaft eines jungen Verkehrs zu machen in die Filiale d. Bl., Katbarinenstr. 14, erb. g»< Adressen unter V. 12 Warum nöthig. Cie mich zu Pen unnütz. AuSg ? War Antwort a. 4. Mürz nicht deutl. genug? Hat wahre Liebe bl. Worte d. Tagebl.? dl. IS. B. hrzl.». e. schr. — Unbef.Abh.amtl. vorgebgt. 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Leipzig- Die glückliche Geburt eine- gesunden Knaben zeigen hocherfreut au Leipzig, am 18. Marz 1891. Obercontrolcur Spinner und Frau geb. Metz. Gestern Morgen 8Uhr entschlief sauft unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Schwägerin und Tante Km Mit MH, KM geb. Thomas im 72. Lebensjahre. Nm stiller Beileid bitten Leipzig und Berlin. die Hinterbliebenen. hlie^anftst Vermittler, » iilM I Für die vielen Beweise liebevoller und ehrender Theiluadnie bei dem Heimgänge des theurcn Gatten, Vaters und Schwiegervaters, Herrn Moritz Miimd Lohst sprechen den herzlichsten Tank auS Leipzig, den 17. März 1891. die tieftranrrnde» hinterlassencn. Dank. Für die vielen Beweise herzlicher Tbe!l> nahm« anlätzlich des hinscheidens unseres theuren, unvergeßlichen Gatten und Vaters, deS Herrn Fra«! Arthur Wirr. sprechen wir hierdurch uuserrn tiefgefühlten Tank aus. Naunhof, am 16. März 1891. Franziska verw. Eichler g,b. Giintz zugleich im Namen der Hinterbliebenen Für die vielen Beweise herzlicher Theilnahme bei dem so plötzlich erfolaien Tode unseres bosiuungsvvllen Sohnes Earl, lagen wir unseren innigsten tiefgefühltesten Dank. L , 18., 3., 91. F.«. Emmrrling u. Familie. Dank. Für die vielen Beweise herzlicher Theib nähme beim Hinscheidc» unseres lieben Kindes sagen wir allen Freunden und Bekannten unseren innigsten Dank. Leipzig-Reudnitz, den 18. März 1891. «,,st. Emil Schuster und Frau. Verlobt: Herr Albert Stagura, Land schaftsmaler in Dresden, mit Frl. Margarethe Krause daselbst. Herr Hermann Kickelhami, Architekt in Dresden, mit Frl. Sidonie Paazig daielbst. Herr Felix Ramoth, Tonkllustler in Königsberg, mit Frl. Luise Lorenz in Dresden Vermählt: Herr Ernst Ebert in Ebernnitz mir Frl. Helene Fleischer daselbst. Herr Earl Rein in Chemnitz mit Frl. Klara Körner daselbst. Herr Johannes Welcker in Chemnitz mit Frl. Margaretha Tobatsch daselbst. Herr Hugo Müller in Glashütte mit Frl. Elisabeth GanSauge daselbst. Olrborrn: Herr» Ober^tener-Eontrol- Assislent Voigt tu Pirna eine Todiler. Herrn Lieutenant a. D. von Metzsch. Schilbach in Ulpijch b. Lemsal (Livland) «in Sohn. Herrn Richard v. Ldeledeu in BorSdors eine Tochter. Herrn Hermann hautzuer jr. in Naumburg eine Tochter. Gestorben: Frau Henriette Krebs geb. atzjche in Dresden. Herr Gustav Ferdinand uxr, Kgl. preutz. AmtSratd in Dresden. Herr W. LSkar Winkler, Tilchlermeister in Dresden. Herr Adolph hertzsch, Steinmetz- Werksührer in Dresden. Frau Christiane hupser geb. Töpel in Dresden. Frau Henriette verw. Winkler geb. Lechla in Dresden. Frau verw w. Obersteiger Rosoli» Illgen a«d.Gchaal Freiberg. Herrn Ernst Sturm'« tu Frei- berg Tochter Lina. Herrn Vice - Feldwebel Döring'S in Freiberg Sohn Ludwig. Herr Friedrich Wilhelm z-einz, Webermeister in Plaucn i. V. Frau Henriette verw. Reich geb. Adler in Plauen i. B. Frau Julie Anna verw. Lehme geb Qnaa« in Dresden. Herr herrmann Wetzig tu Lhemnitz. Herr» Beruh. Herold'« in Chemnitz Sohn Walther. Frau Friedericke Laudau iu Dresden. Fran Hanne Tderese Hecker geh. Schubert in Ehemuitz. rau Jda Luise Seitz geb. Hartman» in reSden. Herr Herrmann Lange, Eonduct- sührer in Dresden. Frau Minna Emilie «ärmtzen geb. Dehne in Dresden. Frau Johanna Christlirb« Reitzmano aeb. Popp in Retchenbach i. V. Frau Pauline Anna Reitz geb. UM manu tu Werdau. Herr Otto Müller, Buchhalter in Zwickau. Herr Karl Ltchtenberger, Zugführer in Zwickau. Herr Hermann Götze, Kaufmann ia Zwickaa. Gestern Vormittag entschlief plötzlich und unerwartet unsere heitzgelirbte, uovergetzliche Mutter, Tochter, Schwester, Schwägerin und Schwiegermutter. Ko» «kw. Wlltznilikiltr Io« OüxMuüer geb. I^wws« Im 43. Lebensjahre. Mit der Bitte um stille Theilnahme die tirftranrrnbrn htntrrlaffrnrn. Die Beerdigung findet Sonnabend, den 21. März, '/,11 Uhr vom Trauer- Hause, Nicolaiskratze Nr. 14, au» statt. Gestern Morgen verschied plötzlich in Chicago in Folge einer Lungenentzündang unsere inniggelicbte, trensonzende Mutter Frau Lomse Nosakie verw. Frenzel >eb. vartektz Im Alter von 64 Jahren. TicS zeigen allen Verwandten und theilnehmeaden Freunden nur hierdurch an btr ttrstraurrnbrn Hinterbliebene«. 18. März 1891. Chicago, Leipzig, Wien, Bridgewater. I Todesanzeige und Dank. Den 13. März, Mittag 12 Uhr, verjchied nach langen schweren Leiden unsere heitzgeliebte Tochter, Schwester und Nicht« Fräulein Auguste Vertha Winter im 18. Lebensjahre. Den innigsten Tank allen lieben Freunden und Bekannten, sowie den geehrten Herrschaften in Leipzig für die tvarme Tbeilnahme; den innigsten Tank dem Herrn Pastor und den Jünglingen »nd Jungfrauen von Stötteritz sür die ehrenvolle Begleitung zur letzten Ruhestätte und den innigsten Dank sür den schönen, reiche« Blumenschmuck sprechen au» Robert Winter und Frau geb. Worch und Geschwister, Frau Paultuc verw. Schmidt. - heute starb nach langer Krankheit unsere geliebte Schwester und Schwägerin Wiilki» Hermine Weiner. Aller Blumen)chm»ck wird nach Wunsch der Verblichenen dankend abgclehnt. Leipzig und Jena, den 18. März 189l. Tie Htnterbltrbrnrn. Sdiwimm-Bainii »lttO Damen: Mont . Dienst., Donnerst, Freit. ävASTR I vR« mit Wellenschlag. «N ' .9—I I, Mittw. u. Eonuob. 2—'/^b Uhr. Borzügl. Donchen-WanueiibäLer. — Jederzeit Cd»vim»iunlerricl,t. — Pferdebahn. 3->0.«><> Liier täglidi ständiger Waiier-Zu- »nd Abilns;. Knmallkl. Waiier. Temperatur »ÜlO Damen: Mont., Miiiw^Freit. ' ,9—II, 0 l lU lUl'LlilO Schwiininbasiin älk DienSt., DonnerSt. u. Sonnab. 3—' ,5 Uhr. Dampf- u. Wannrnbäber, rrtnrü Briiniirnwassrr. »I Demiioeiitur ckos OOo Da»ien:Tienst..DonnerSt.,Sonnab.'/,9- X<-I„vlniind:l.>j»ln cil/ ,' .ll. Montag, Mittw., Freitag '/,2-S U. ^9e»»D keim lmi»b:i>-i>o 000 Damen: Dienst., DonnerSt., Soiinab.' ,9- uuck ziollanbud > '.li Montag. Mliitvoli, Freitag o,»-, Äs il Schtrttrrstr. I I. Wannen-». Kirseriiavelbampsb. «»»KL Z>VK»LKL v>K»LK»LLI, Sicherste Lulle be> (Nicht. Rbeninat>sm .Erkältnngäleid. :c. ck«lr»i,tt,»-»»«I, Vlucherstrasze 18 «»«LSSV» »LLV»«LLL»L«LII,, Näberes d. Pro,pect. I>r. meck. Ureelier TllplipOllsttlll Freitag: Hirse mit Rindsteisch. D. V. Krieger. ^^Illlllltltlltl ll.s Mähren u. Karo fiel» in. Schöpsenfl. T. V. Kenszelitz. Nciic Leipziger Epctsranitait, Zeiper Sir. 40 Tonneiotag: Sauere Rindskaldauncn. Vom bürgerlichen Gesetzbuch. * DaS Ergebniß der Berathungen, Ivclche über den Ent wurf eine- bürgerlichen Gesetzbuches sür das Deutsche Reich (erste Lesung) auf der Grundlage einer bestimmten Anzahl von seiten« des Reichskanzler- an die ritneluen Bundesregierungen gerichteten Fragen im preußischen Justizministerium stattgefunden haben, liegt nunmehr gedruckt in einem unfangreicken Bande von 393 Seiten vor. Derselbe, bezeichnet: Zum Entwurf eines bürgerlichen Gesetz buches fstr da» Deutsche Reich. Bemerkungen des königlich preußischen JustiziniiiistcrS über die in dem Rund schreiben des Reichskanzler« vom 27. Juni 1889 bervor- gehobenen Puncte, ist zwar nur als Manuscrivt gedruckt und nicht in den Buchhandel gegeben, aber in zahlreichen Exem plaren vertheilt worden. DaS „Juristische Literaturblatt" widmet der be deutsamen Veröffentlichung eine eingehendere Besprechung, in welcher im Wesentlichen ausgcführt ist: Bei der Stelle, von welcher dir in dem Buche enthaltenen Gutachten auSgcben, ist cö selbstverständlich, daß dieselben durchweg die größte Beachtung verdienen und auch bei der zweiten Lesung deS Entwurfs finden werden. Der Gedanke, die Begutachtung auf bestimmt sormulirte Fragen zu be schränken. war kein glücklicher. Noch weniger glücklich, als die Einsdmürung der Begutachtung in den spanischen Stiefel einzelner Fragen, ist die Auswahl dieser Fragen selbst. Berück sichtigt man die besonderen Schwierigkeiten, welche hierdurch der Begutachtung bereitet wurden, und zicbt man weiter in Betracht, daß nicht eine bloße Kritik geliefert ist, sondern, soweit eine Beanstandung von Norsckristen des Entwurfs erfolgt, überall positive Abänderungsvorschläge, „angcpaßt der Sprache de- Entwurfs derartig, daß sie ohne Beeinträchtigung des einheitlichen EbaraklerS desselben an die Stelle der beanstandeten Vorschriften treten können", gemacht sind, so wird man nicht umhin können, anzuerkcnncn, daß da- vor liegende Buch zu dem Besten gehört, vielleicht sogar selbst das Beste ist, wa- über den Entwurf bisher veröffentlicht wurde. Am meisten werden die Gutachten Zustimmung finden» soweit sie Aenderungen de« Entwurf« Vorschlägen, weniger insoweit, als sie solche ablehnen. I» letzterer Beziehung ist mit großer ^Zurückhaltung verfahren. Eine Neigung, an dem Entwurf möglichst wenig zn ändern, würde ja auch bei dem vrc.ißischen Justizminister leicht erklärlich sein. Als eine Materie, wo entschieden zu sehr am Entwurf festgehalteu ist, mag daß ehrliche Güterrecht hervorgehoben werden. E« liegt der Gedanke nahe, daß da- Allgemeine Landrecht besonder." bevoriugt sein könnte. Die» ist jedoch nicht der Fall. Bei einzelnen Frag-n. z B bei denen über den Grund satz „Kauf bricht Micttic", A*>sebnnng der Vor merkung für obligatorische Ansprüche, über die Unzulässigkeit gemeinschaftlicher Testamente und über die Erbengemeinschaft, stimmen zwar die gemachten Vorschläge im Wesentlichen mit dem überein, was da« Allgemeine Landrccht bestimmt. In vielen anderen Puncten, so beim Besitz, beim dinglichen Ver trage, bei der elterlichen Gewalt u. dgl. mehr, wird aber von demselben abgewicheu. Spanien. * Seit Jahr und Tag beschäftigen sich Negierung, Parla ment und Presse mit der Frage der Amnestie für die spa nischen Emigranten, welche sich an republikanischen Erhebungen betheiligt haben, ohne daß man bisber der Lösung näher ge rückt wäre. Grundsätzlich ist die Regierung geneigt, volle Amnestie zu gewähren, wie die- die folgende Stelle der könig lichen Botschaft, mit welcher die Corte« eröffnet wurden, be weist: „Die öffentliche Rübe gestattet mir bereits, dem innigen Wunsche meines Herzen« Folge zu geben und eine Amnestie für jene geringe Anzahl der gegenwärtig politischer Vergehen angeklagtcn Spanier in Aussicht zu stellen, ohne irgend an dere, alS die durch die inilitairische DiSciplin gebotenen Ein- schränkunden aufzuerlcgen." Gerade diese letztere Rücksicht weigern sich aber die im Exil lebenden Ofsicicrc, bezw. ihr Wortführer, Herr Zorilla, anzuerkcnnen. Herr Zorilla ver langt, daß diese Ofsicicre mit ihrem Range reactivirt und in die spanische Armee wieder eingereiht werden. An die Erfüllung dieser Forderung ist aber durchaus nicht zu denken. E« läge etwas an sich sehr Bcdenklickcs und sür die gegen wärtig activen Ossiciere sehr -Kränkendes darin, wenn sie den Befehlen von MilitairS unterstellt würden, welche ihren Eid ge brochen haben. Es geht allenfalls noch an, daß man darüber den Schleier der Vergsssenheit breite und den ehemaligen politischen Verbrechern die Rückkehr in ihr Vaterland gestatte; aber daß ihnen neuerdings ein Wirkungskreis in dem Heere eingeräuint werde, wirb der Negierung von Niemandem, der einen Begriff von dem Wesen der militairischen DiSciplin und Trrue hat, zugeniulbet werden. Soldaten von solcher Berganaenhrit dürfen, wie man hier allgemein betont, in ihrem Vaterlande Alle« werden, nur nicht neuerdings Mit glieder der Armer oder gar Vorgesetzte von Truppcnkörperiz., ES werden von mancher Seite Auskunftsmittel vorgeschlagen, durch welche man dem Standpunkte der Regierung sowohl, wir demjenigen der exilirten Ossiciere gerecht werden könnte So wird z. B. empfohlen, diese Ossiciere bei ihrer Rückkehr in ihren Rang riniusetzen, aber sofort außer Dienst zn stellen; ein anderer Vor schlag geht dahin, die Officiere zu reactiviren und auf den spanischen Colonien in militairischrr Eigenschaft oder in ihrem Range rntspreckendcn Civilämtcrn zu verwenden. Wa- die Witlwen und Waisen der im Exil grstorbencn Ossiciere be trifft. sollen denselben, wie man meint, auf Grund deS Amncstic-ActeS entsprechende Pensionen zngewiesen werden. Es wird allgemein gewünscht, diese Angelegenheit endlich ab geschlossen zu sehen, woraus aber keineswegs gefolgert werden darf, daß si» einen Keim der Beunruhigung für die Re girrung berge. Es handelt sich überhaupt im Ganzen nur um etwa zwanzig Ossiciere, die wohl die Lust am Verschwörerbandwerk schon längst verloren haben und deren etwaige Umtriebe im AuSlandc nicht die ge ringste Besorgniß wegen der Sicherheit der gegenwärtigen Ordnung in Spanien zu erregen vermag. UeoerdieS müßte eS ja gerade in dem Falle, wenn man diese Herren nicht für ungefährlich hielte, im Interesse der Regierung gelegen sein, ihnen die Thore Spanien» zu öffnen, wo die Möglichkeit einer unmittelbaren Ueberwachung geboten ist. Wenn »un die Amiiestic bisher doch noch nicht zur Thatsache geworden ist, so liegt die Ursache einzig in der obenerwähnten schlechter dings als unerfüllbar angesehenen Forderung der exilirten Officiere. Glauben die Herren, noch immer warten zu können, so kann eS die spanische Regierung gewiß auch. Die Unterhandlungen, welche der bekannte parlamc»tarisd>c Partei führer MartoS angeblich mit Ruiz Zorilla führen soll, find denn auch nicht von der Regierung veranlaßt; er thut dies vielmehr völlig auS eigenen Stücken. Locialdemokralisches. * In Parts erörtern die Arbeiter mit besonderer Lebhastta. keit die Frage der Feier des 1. Mai. So wurde in der Sau« FaviL zu Bellcuillc ein große« Meeting gebaiten, dos von dem General - Coinitö der Mailag. Kundgclmng im Seine-Departement einberusen worden war und über 2000 Personen zählte. Alle Führer der socialistischen Partei waren geladen, aber nicht all« hatten der Einladung Folge geleistet, die Einen, weil sie dein Possibilistcn-Congresse in der Salle du Commerce beiwohnten, »nd andere wiederum, wie Julcs Gucsde, Odin, Pisron, weil sie mit der Abordnung der Delegation an de» Kammer-Präsidenten nicht einverstanden gewesen waren und ihren Mißinuth bezeigen wollten. Im Lause der Verhandlungen wurde denn auch Vieser Schritt von verschiedenen Rednern schon getadelt, namentlich von dem Anarchisten Leboucher. Es sei geradezu lächerlich, meinte dieier, von der Regierung zu verlange», daß sie die Angestellten und Arbeiter, weiche «taatZold beziehen, am 1. Mai feiern laste. Ja, wenn es sich blos um einen Rast- oder Vergnügungstag handelt«; ober eS gilt, der Gesellschaft den Krieg zn erklären, sich von ihr durch eine großartige Kundgebung loözuiogen, und da wird dock, der Parlamentarismus nicht» dabei zu schassen haben. Ucbcrhaup! ist eS eine TLorheit, sich mit Kammer »nd Senat noch abzugeben. Man sehe nur die Socialiste», die sich in die Kammer wählen lasse» — der Redner wieS auf die Bürger Tumay und Ferroul, Baudin und Lachize —, sie werde» alle vom Parlamentarismus ongefault. Die Anwesenden, denen dieses Lonipliinent aeinocht wurde, sprachen allerdings im friedlichsten Sinne der Welt und nur ihre Worte klangen noch etwa- revolutionair, wie eS in der Salle Faviü einmal nicht anders sein kann. Die Anarchisten drangen denn auch in dieser Sitzung nicht durch. I» der Salle du Commerce (Faubonrg du Tempi«) tagle gleichzeitig der Possibilisten-Congreß, 1» dessen Sitzungen die verschiedensten Frage», welche auf die Arbeit und den Unterhalt der Arbeiter Bezug haben, erörtert wurden. Alle Berichte dringen aus die Einführung deS achtstündigen Arbeitstags. Der Universalstreik, von dem »och letzte Woche die Bergarbeiter in Comnienlrn schwärmten, wird von den Führern der Pariser Be- wegnng nur in zwei oder drei Fällen ancmpsohlen. Diese sehen die Tinge von einem anderen Gesichtspnncte an, als die Gruben- lcute, vielleicht weil sie sich freier bewegen und die Verhältnis!« besser überblicken. I» einem Ausrufe, der sich an alle Arbeiter Europas richtet, sollen diese ausgesordcrt werden, sich energisch dem Ausbruch von Kriegen zn widcrfetze». Musik. Neues Theater. Leipzig, 18. März. Es ist ein große- Geschrei darüber erhoben worden, daß die hiesige Presse'iheilwcise die hundertste Aufführung von Lortzing'S „Undine" unbeachtet vorüber stebcu ließ. Geradezu komisch nehmen sich die Gebete zu Lortziiig'S Manen ans, »och komischer die Versicherung, daß gegenüber der ungeheuren Nachlässigkeit, lv-Iche unsere Presse bei jenem wcllerschiittcriidcii Ercigniß gezeigt habe. Lortzing'S Name von gewisser Seite stet- inEhrc» gehalten werte. iDaS „Leipziger Tageblatt" hat von dieser JubiläumS-Aufführung an der Spitze der musikalischen Abthcilung genügend Notiz ge nommen Die Red.) Wozu der Lärm? Sicher nur darum, um willkommene Gelegenheit zu haben, zu Gunsten de- einen Meisters einem anderen gröfferc», bestgehaßten einige Fuß tritte zu versetzen. Lortzing wird bei un« in Ehren ge halten wie nirgendswo; wer zu behaupten wagt, daß auf Kosten irgend eines andere» Coniponistcn dir Rechte Lortzing'S geschmälert worden seien, der verdreht die That- sachen in >l,r Gcgentbeil. Aber seit wann ist eS Sitte, die hundertste Aufführung eines Werke« zu einem großen Gedenksest zu stempeln? Nur der „Trompeter" hat diese Auszeichnung erfahren; wer feierte aber die hundertsten Auf führungen des „Don Juan", deS „Fidelio", de« „Freischütz", der „Eurvantbe", deS „Heiling", Werke, mit denen Lortzing'S schwächstes Werk sicher nicht in cinerLinir steht ? Der„Don Juan" wurde zum ersten Male in außergewöhnlicher Weise an der huiidertmaligcii Wiederkehr des Tage- seiner erste» Aufführung gefeiert; diesen Ehrentag werden wir für „Undine" leider nicht erleben; ich verspreche aber den Urhebern de- anfangs erwähnten EntrüstiingSsturmeS. meinem Nachfolger eine Weisung zum würdigen Begehen deS Tage- zukommen zu lassen. Die wievielste Ausführung mag wohl „Zar und Zimmcr- niann" gefeiert haben? Die hundertste Ausführung diese- viel mehr als „Undine" bedeutenden Werke« hat sicher Niemand gefeiert, ebenso wenig die der anderen wirklichen McssUriverkx
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