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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189012207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18901220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18901220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-12
- Tag 1890-12-20
-
Monat
1890-12
-
Jahr
1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1890
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S2S0 Die Ausstellungen -es Lorck-Gehlmann'scheu Geschäfts für plastische Kunst u.Lunstgewerbe. Im Anschluss, an di, im lrtzt,n Beacht, erwähnten Bronzen sei auch noch aus ,iu, Auswahl von Säulen. Sockeln und Tilchchea ausmerkium gemacht, we.che ganz bejonders dafür aearbeilet sind, um di, Bronzeilguren wirkungsvoll d,rau«zudcb,n und zu geeigneter Ausstellung zu billigen, Neben ,in,r unglaublich,!! Auswahl von kl,in,r,n kchini Bronzen, di, All,» um'oßt, was an b,ss,r,n Figuren b«i uns erzeugt w!rd, sallt ab,r auch noch An, Anzahl großer hervorragender Kunstwerk, in die Augen. U,b«r diese soll sich eine spatere Besprechung verbreiten Hur heute möge dagegen von einem andere» in der Gunst des besseren Tagesgeschinalle» stehenden, und zwar init Recht stehenden, Gegenstände die Rede sein, nämlich von den gcvunzten Lederarbeitern E» ist aus alle Halle ein erfreuliche-) Zeichen der Hebung des Geschmackes, daß ihnen gegenüber alle geprei.ie» und gedruckten Hedersachen in der Gunst um ebenso viel gesunken sind, Ta ist denn vor allen Tinge» ei» in dieser Technik und zwar in ihrer vallendetslen Ausübung hergestellter großer Kaniinich irm »u erwähnen, derselbe, der durch die tüeSiahrige Weihnacht». Gmpsehlungslarte des Lorck-Oehlinann'schen Geichäste- in präch. tigiier chroinographlscher Wiedergabe wohl in den weitesten Kreisen unierer Sladl und damit unserer Leier schon bekannt ist. ES braucht daher hinsichtlich der Schilderung de» verwendeten Schmuckmotiv» und der glücklichen Verwendung von Färbung und Vergoldung nur anf diese »arte verwiesen zu werden. So giebl die gepunzle und geschnittene Lederarbett auch Veranlassung zur Verstellung von geschmackvollen Papierkörben, Schreib- mapven, Fassungen für Spiegel, Taschen- und andere Bürsten, Notizbüchern, Tabei ist die Wahl und Behandlung de» betreffenden in Punzung. Schnitt, Bemalung und Vergoldung hergestellten Tecors stets eine sinnige. So schmückt den hübschen Tepeschenblock z B, eine Puttengruppe, deren einer telepdonirt, während der andere mit Ernst und Wurde die Tepeichen auSlrägt, Di» Spiegelrückieite zeigt eine Loreley mit dem bekannten gcldenen Kamm rc„ der Rücken der Bürste aber einen kleinen schmucken Roeoeo-jkammerdiener, Vom Eeatblock schaut schelmisch ein kleiner, das assende Spielglück lymbo- Usirender Schalksnarr der, vom Reeeplblock ein Aeskula», Nirgend» ist dabei das dieser Lederlechnik stylisiisch Erlaubte und durch sie Erreichbare überschritten, wohl aber sind alle ihr zu Gebote stehenden Mittel mit seinem Geschmack und gewandter Aussührung vcnverlhet, Laiselbe laßt sich von der Verwendung de» so geschmückten Leder» zu Sitzmöbc.bezöge», zur Heisiellung weicher kühlender Ruhekissen rc. sagen, Tieie Banibusslühlc und auch Tischchen mit Lederbezügen im Stile Henri II. sind in der Thal von eigenartigem Reize. Adolf WetSke. Vermischtes. Berlin, Ist, December. Die Reise de« KaiserS nach Hannover und nacki Springe, welche heute erfolgen soUle, ist infolge de» Faniilienereignisscs auf unbestimmte Heil verschoben, Gleich nach dem WcibnachtSseste werden "Prinz »iid Prinzessin Heinrich aus Kiel hicrselbst zu längcrm Ausenlhaltc erivarlel, um an den im Januar bevor stehenden größern Hossestlichkeitcii Ibeilzuiicbmcn, Sie werden hier Absteigequartier im königliwen Schlosse nchnien, --- Berlin, I!». Dcccmber. Der Kaiser machte am Schluß der S chulconferenz dem Minister v. Goßler sein photographisches Bildniß ;»»> Geschenk Die „Bossischc Heilung" herlchltt. daß cS die eigenhändige Unierschrisl des Kaisers trägt: „Kie vvlo, »ic julwo" („so will ich eS, so bc- schle ich cs"). ---- Man schreibt unS au- Berlin: Weihnachtliche Stimmung ichwebt durch und über Berlin, und ei» weihnachllichcs Gewand bat sich die Reichshauptstadl an- gezogi ii, welches ihr ganz vvrlresilich zu Gesicht steht, so vortrefflich, daß Viele behaupten, Berlin wäre zu keiner anderen Zeit so amüsant und sesselnd, als wie in diesen Tecembkrtagen. In mancher Be ziehung ist dies durchaus zntresscnd; denn während in dieser geheiiiinißiimwohknen, olle Herzen milder stimiiienden festliche» Woche das innerliche Leben mehr zurücklrilt und viele, sonst aus- inerkiain beachtete Interessen gegen die Frage verschwinden: „WaS schenken wir?"' und wohl auch oft gegen deren Echo: „Was de- kommen wir geschenkt?"' gelangt das äußere Leben weit »lehr zur Entfaltung und bestrickt ebenso durch seine stete Abwechselung wie durch das auiaeregte Treiben, welches jetzt Berlin oon früh bi» spat durchbraiist, ES gewahrt einen seltenen Genuß, sich von diesem uneriiiildlicheii Hin und Her umwogen, sich von diejein Menschen- slrvm mit svrtreißen zu lassen, ohne eiaentüches Ziel, die Haupt straßen entlang, die jetzt mit ihren prunkenden Schaufenstern einer einzigen großen Ausstellung gleichen, in die freudig bewegten Miene» der Vorübereilenden zu blicken und de» jubelnde», höchster Be- geistern,ig entgiicUenden Rusen der Kleine» zu lausche», die sich in dichten Schaaren vor de» Spielläden drängen und sich kaum trenne» können von der phantastischen Puppen- und Märchenwelt hinter den großen Spiegelscheiben. Und an schroffen Gegensätzen fehli cS nicht, mit zitternder Stimme hören wir es neben uns rusen: „Kausen Sie Schäfchen, Herr!" „Bilderbücher, billige Bilderbücher, Stück für Stück zehn Pfennige!" „Hampelmänner, kaust Hampclmänner, lustige Hampelmänner!" Aber ach, es ist herzlich wenig ,yon der Lustigkeit z» bemerken, bei den Hampel- männern wie bei ihren kleinen Verkäufern, durch deren zerrissene Kleidungsstücke der Wind weht und die jo selten etwa» von ihrem wehmüibig ausgebotenen Borralh loSwerden, Ebenso selten wie die Bildende,itzer, die an den verschiedenste» Stellen der Stadt ihre brrlterne» Heimstätten aufgeschlagen haben und mit schnarrende,» To» ihre Nichtigkeiten auSbieten, mühsam zusaniiiiciigksloppelten Tand, den man schon längst au» der Welt verschwunden glaubte und der nun »in Weihnachten plötzlich wieder »»staucht: wer ihn kauft, ist ein Räthsel, aber es muß doch auch solche Liebhaber geben, sonst würde man wohl kaum noch aus diese roh au» Holz oder Blech oder Pappe gefertigten Schnurrpfeifereien treffen, die io alt scheine» wie unser Wrih»achls»iarkt und auch so hinfällig als dieser, Tenn er ist rechl, recht hinjällig ge worden, dieser WeihnachtSmarkt, dessen Bndciireihe» sich jetzt wieder ausbreiten z» Füßen de» machtvollen Schlosses, zu», letzlcn Male jedenfalls: denn wenn liier erst der Neptun de« Kaiierbriiiineiis sein trotzige» Haupt erheben und sei» Blick nicht aus holpriges Pflaster, sondern hübsche Gartenanlagen fallen wird, dann dürste auch für den Weihnachlsmarkk da» letzte Stündchen geschlagen habe», lind, um offen zu sei», e» schadet nicht», daß e» der Fall ist: denn dieser Markt bat sich überlebt und erfüllt schon seit einer Reihe von Jahren nicht inehr seine» Zweck, Teshatb ist auch sei» Besuch immer geringer geworden, und inan muß sich nur wundern, daß diese lustige Biideiisladl nicht schon langst a» Entkräftung eingegange» ist. Wohl schwindet mit ikr abermals eine historische Erinnerung, ein aller Brauch dahin, aber diese» Ucbcrbleibiel de» allen Benin paßt nicht mehr zu der modernen Stadt: sabre wohl, du einst so über- »iiithiger, so freudig durchwanderter WeihiiachiSmarkl, wir werden deiner gedenken, aber betrauern werden wir dein Hinscheiden nicht! Ist sür unsere Theater jetzt vorübergehend eine »»günstige Zeit angebrochen, so sreuen sich die anderen LelicnSwürdigkeite» desto i lehr aber die „goldenen Weihnachlslagk" mit ihrem Freiiidenznsluß nach Berlin, Einen überaus glückliche» Ansichwung hat neuerdings wieder das Passage-Pa» oplicuin genonime». welches unermüd- lich bestrebt ist, mit einem Stamm unserer ersten Bildbauer und Maler das Vollendetste zu leisten, und dem es gelungen ist, in den Schaustücke» Originalität mit künstlerischer Vornehmheit zu ver einige», Tie letzte werthvolle Bereicherung besteht neben vielen anderen Vermehrungen au» einem luxnriöien Berliner Eaiä mit einer Falle tanichend ähnlich gesialleter Figuren Berliner Berühmt heiten: da sehe» wir «pielhage» und Wildcnbruch, L, Pietsch und P Lindau, da sitze» plaudernd Jos, Joachim und Fr, Haase. A. Nie- waiin »nd A, Soana zusammen, und in zwanglose» Gruppe» er blicke» wir L, Barna», R. Birchow, A, Menzel, dann Parlamentarier wie Wnidthorst, Benningsen, E, Richter, Llöcker rc, rc,, kurz, eine vortreffliche Idee hat hier die vortrefflichste Ausführung gesunden. Pani Ltndenderg. lieber GksellschastSmvtcn wird uns aus Berlin geschrieben: W'e entzückend sind sie, die diesjährige» Ballkleiderstoffe! Hat schon eine der früheren Saison» u»S eine solche Fülle bezaubernder Neuheiten in di,ier Branche gebracht, wie die iktzige "? Unwillkürlich mußte ich mich so fragen, al» ich neulich in einem Schaufenster Dutzende diirchiichliger Gewebe cwSgelegl Iah, bunt und schillernd wie ei» Traunigebild», poetiich wie ein Gedicht! Neben roia silbcr- bekrucktein Tarlata» und meergrünem Tüll, den a» de» Kanten Fäden von gleichsar'-iqer Filoselleseide durchzogen, banichte sich cr>'»,c'arbe»e Seidengaze mit leichl darüber t»»gcstre»len blaßiila Fliedcrstraußen und blaue roseiidurchwirklc Tonna - Maria - Gaze aas, von scharlachrothem und goldgelbem Allasgrunde zeichnelen sich die Arabesken und Biumenranken prächtig gemuflcrter Svitzenstofse ab. während Iheil» mit kleinen Krusiallc», tdeils mit ühenilletüpselchc» ubcrjäele, in zierliche Fächer gekältete Lröpe» i» »kl»» ,«r de,»««, «»«u». kemy-rtt- et«, d»ftt^> v«, «» goldouucttrtem Illafionltüll umgaben. Und »»» gar erst dt» Grupp« der indischen Mull», d«r blau und rvth gesttcktru Battist» «ch laat not least der rtufarbiaen uud gestreiften bosnischen LetnengagrnI Nicht minder zart and schön ol« die vorhin genannte, Gewebe, be saßen sie vor >enea »och den Vorzug der Waschbarkeit »ad daraaS folgernden größeren Dauerhaff>gleit! Wahrlich a>a»ch' inagem Madchenherzen wäre die Wahl schwer geworden beim Aabl» dieser Herrlichkeiten! Schade, daß PapaS Börse nicht gefüllt Dennzf ist, um sie all» sür sein Töchtercheu zu kaufen. Welliger mannigfaltig als die Stoffe der Ballkleider ist ihre Machart, Ein gezogener Rock, nur hier und da ein loenig gerafft, eine viereckig oder herzförmig ausgeschnittene Schnebben- oder Falteu- tciille, an der schmale, an den Achseln leicht zusammengenommene Bandeaus die Aermel ersetze > — da» ist Alles. Und dennoch, wie reizend kleiden nicht diese Roben die zarten mädchenhaften Gestalten! Ist doch Einfachheit der schönste Schmuck der Jugend! Zudem, wer einen reicheren liebt, der findet ihn in graziösen Blumen gewinden. Nelken, Veilchen, Kleeblüthen, Flieder. Rosen ,c. — leidcnen Bändern, glitzernden Perlgehängen und bunten Schärpen, Von letzteren namentlich haben wir ein« bedeutend» LuSwahl. Da sind zuerst die halb aus Sammet, halb auS Alla» bestehenden, mit bunten Blumen durchwirkten, seiner die römischen verttcal gestreiften, deren Grundion Schwarz bildet, die zarter gefärbten weichen indischen und schließlich di« auS Metallfaden ganüpften, welche sich einer schlanken Taille so reizend anschmieae». Vielfach benutzt man zur Decoration eleganter Ballroben auch nenerdlng« Gürtel und Spangen au« Halbedelsteinen, vorzüglich ans Türkisen, Title an die Farbe eines wolkenlosen Himmels aemabaeude» Steine, haben sich seit Kurzem in ganz außerordentlich hohem Grad« die Gunst unserer Da,»enwelt erobert, eine Jede tragt sie, »nd «er sie zu theuer finde», kauft sie in billiger Imitation. IS ist aercrdezu erstaunlich, wie viele hunderterlei Dinge man au< ihnen hrrstelu: Sträußchen, Schnallen, Gürtel, Ketten, Radeln, Agraffen, Schnür« ,e. Und dennoch, wie verschiedenartig dies» gierarte» anch beschaffen sein mögen, in einem Punct gleiche» sie sich doch — darin nämlich, daß sie sammt und sonders auS kleinen Vergißmeinnicht bestehen. Das Publicum hat dies« kleinen Bijouterien daher auch „Beraißmeinnichtschmuck" benannt, ein« Bezeichnung, die bereit» in den geschäftlichen Verkehr libergeaange» «st. I« welch ausgedehntem Maß« die Türkisen augenblicklich venoeadet werden, erinbr ich jedoch erst jüngst gelegentlich einer Lonzsotrüe. Itn anmuIhigeS Schwesternpaar, deren Toilette mit den zierlichen blanen Steinchen garnirt war, rief allgemein« Sensation hervor. Die «ine der jungen Tomen, welche »in Kleid auS milchweißer Surah gewählt, hatte dasselbe mit Ausnahme der Hinterbahn mit einem etwa rin Viertel Meter breiten Sammetstretfen umsäumt, den fast ganz »ine Franse auS Türkisenvergißmeinnicht bedeckt«, eine gleich«, vorn sehr breite und an den Seiten schmäler» Franke schloß anch dt «kurze Schnebbentaille ab, während die Brufitheile der letzteren kleine, ganz in ä jour gearbeitete Jackentheile au» Türkisen verzierten. Zahllose Nadeln au» dem gleichen Material durchstachen auch dt» auf dem scheitet einen spitzen Kegel bildende Frisur. Diel« Ueberetnstimmung in der Toilette erstreckt« sich sogar bis anf die Fächer, Handschuhe und Taschentuch. Daß die beiden erstgenannten mit Türkisen verziert waren, mag ja am Ende nicht so gar merkwürdig erscheinen, aber da- Taschentuch — ich glaube denn doch nicht, daß eS allzu gebräuchlich ist, den Namenszug auf diesem nothwendigcn Bedürfniß- arlikei nioderiier Eulturmenschen in Edelsteinen auSzunihre». „Wir mag e» nur mit der Wäsch« gehalten werden?" mußte ich mich unwillkürlich fragen, al» auch schon, gleichsam wie zur Befriedigung meiner Neugier, der Zufall »S fügt«, baß die glück liche Besitzerin de« Tüchelchen» dasselbe gerade vor mir zur Erde fallen ließ. Ich hob e» auf und betrachtete da« zierliche Mono gramm genauer und sieh« da, die einzelnen Vergißmeinnicht waren iiiit Häkchen versehen, vermittelst deren sie sich mit leichter Mühe aus dem Battist befestigen und wieder von demselben loSarhmen ließen, „Sie sind direct au» Pari» verschrieben", erzählt« «tr später eine Freundin der Bergißmeinnichtdamen. „Man soll dort nicht nur Türkise», sondern auch allerhand andere Steine mit dergleichen Mechanik haben. Letztere ist außerordentlich praktisch, da sie e« ermöglicht, die Steine abwechselnd für diesen und jenen Zweck zu benutze». So beabsichtigt meine Freundin z. B. da» Tadlier «ine» Kleide» mit ihren Türkisen derart zu bestecken, daß dieselben die Eonlouren eine- slylijirtrn Blumenmusters beschreiben. Weniger apart, aber noch mädchenhafter und graziöser erschien mir das Coslüm der zweiten Schwester, da» in einem weißen von duftiger Leidengaze überrieselten AtlaSkleid bestand. Eine Anzahl Sträußchen aus Türkiien-Vergtßmeinntck.t rafften die bauschigen Traversen, während mit denselben übereinstimmend« Raukea die Taille garnirten. Auf dem leicht gewellten blonden Haar lag keck ein kleiner aus den blauen Steinbluinchen gewundener Kranz. Doch genug endlich von den Türkisen! Wenden wlr un» jetzt einem andere» eokant gLG der heutigen Mode zu — der Feder. Wa» der Beraißmeinnichtschmuck für die jungen Damen ist, das bedeuten die Zedern für die älteren. Sie umsäumen ihr« Plüsch- und Atlasroben, kalten ihre Svitzendraperiea zusammen und nicken in Verbindung mit einer Agraffe au» Bold oder edlen Steinen von ihren blonden, schwarzen oder bereit« silberdurchwobenen Scheiteln, Außerordentlich stattlich und würdevoll war eine sehr reich mit Straußsedern aarnirte Toilette, die ich aus der vorhin erwähnten Soir(-e sah. Der Rock de» au» moosgrünem AtlaS gearbeiteten Kleide» endigte in eine lange Schlepp«, die glatt und gänzlich ua- vcrziert heravfiel, die Vorderbahn dagegen hatte man mit einer in runde Zacken gebogenen gederbordnre eingefaßi. Ja diese Zockt» nun waren wieder Zweige au» Jet eingesetzt, deren spitz geschliffene glänzende Blumen und Blätter sich äußerst wirkungsvoll von dem matten Ton de- Atlas abhoben. Ein« gleich« Garntrung zeigte auch die langschößige Taille, die mit herzförmigem Ausschnitt und Flügelärmeln gefertigt war. Eine Boa au» oliviarbenen Federn und ein winziger Ballmuff mit Jet und Lchleiiengarnitur vollendeten die distinauitte Toilette. Diele Ball- und TheotermuffS sind überhaupt nruerding» wieder zur Herrschaft gelangt. Man fertigt sie an« dem verschiedenartigsten Material, in denkbar mannigsaliigster Ausführung, Häufig sehen sie bizarr genug au», Bestehen sie aus Federn oder Pelz, so läßt man sic sich — abgesehen davon, daß eia Prlzmuff zu einer decolle- ttrten Toilette ja an sich eine Widersinnigkrtt ist — allenfalls noch geiallen, aber Blumen oder gar gestickte und mit Spitzen besetzte Muss» puh! Und doch trägt mau auch solche, trägt sie sogar mit Vorliebe. So hatte z. B. »ine Dam«, ebenfalls eine würdige Mama, zu einem Coslüm au» schwarzem Rep», dessen tüll- überzogeiicS Tabuer mit bunten Blumen in Seidenapplicatton be deckt war, »inen in gleicher Weise decorirten Muff gewählt. Ohne der Dame zu nahe treten zu wollen, kann ich doch nicht umhin, »u gestehe», daß derselbe einen, gestickten Pompadour täuschend ähnlich sah. Dessen ungeachtet schien das Ding großen Beifall zu finden, denn ei» paar Damen, welche r» in Augenschein nahmen, äußerten, daß sie sich ähnliche anschaffeu wollten, nur sollten vir ihrigen au» Hellem Stoff bestehen und statt der applicirteu Seideublumrn Spitzen- figuren al» Ausputz tragen. Doch, über den Geschmack ist nicht »u streiten — wa» Mod« ist, gefällt. Die» gilt unter Andern» auch von der Sitte, oder besser geiagt Unsitte, zu Theater- oder GesellichaftStoiletten einen Fuchs- schwänz, den seitwärts eine lange Seidenschlrtfe zusammenhält, um den Hai« zu trage». Wenn der selige Meister Reinickr bei Leb zeiten gewuvr hätte, daß man nach seinem Tode seine schönste Zierde zu iolchem Zweck benutzen würde, er hätte gewiß testamentarisch andere Bestimmungen getroffen. Geichiiuukvoller al» dies« FuchSschwanzhalSkraultN lind ficherlich die aus gefältelten weißen, ro a und himmelblauen Spitzen gearbei- ielc». mit langen, oft bi» au di« Knie« hernbsallende» Enden, die in dieser Saison die Sortie de dal ersetzen. Nicht al» ob un» letztere gänzlich fehlte! Im Gegenthetl hat man sie, und zwar so manntg- talxg, wie man sichS nur wünschen kann. Da aiebt» Sortie» au» rolhem und grünem Plüsch, au» weißem Damasts« und aolddurch- wirktcm Brocat mit Schwanen oder Spitzen besetzt, in Montelet- oder Kragensorm — reizend und geichmackvoll, die einen wie dt« ander», aber alle gleich unnütz. Denn wozu hat man sie im Grunde? Um sic beim Eintritt tu den Saal oder da» Theatrr schleunigst abzulegen. M. Kossak. --- Ueber die Hörnerschlittrnfahrt von der Prinz Heinrick-Baude im Riesengrvirff« «ach Krumm» Hübel wird von dort geschrieben: Eine ungezählte Menge Touristen au» ollen Tbeilen Deutsch- land», ja selbst an» dem Ausland« durchstreift olliädrlich unsere schönen GedirgSaelände in den Sommermonaten und ist de» Lobe» voll über die geschonten Herrlichkeiten in Thal und Wald, aus Ab hängen und in Tbalichluchten, auf Hochflächen und Vergtuppen, Es ist wahr, die üppige und eigenartige Pflanzendecke übt «inen bezaubernden Eindruck aus den sinnigen Beobachter aus, uud dt« milde Temperatur ermöglicht den Frrmdenschaarea ans gut ge- pfleglen Gebiraspfadcu »Ine wenig mühevolle Durchwanderung der Hochgebirgsregionen, Aber ebenso wahr ist r< auch, daß Derjenige, der auSschliktzlich di« Reize drt Sommer» im Rtesengebirge kostete, unser Gebirge nur von der «inen — »nd wie man gsaubt, von der lieblichen Seite kennen gelernt bat. Doch nicht minder schön ist die Berglandichast im Winter. Vielen mag da» wohl wenig «ta- ikttliilen, da fflwn die Worte Schnee und Eis, Winlerstünne, Schnee- «wttrn nnd Kälte bei schwache» Naturen da» Bl nt in de» Adern gefriere» lasten. Freilich, blauer Himmel, linde Lüfte, grün» Matten, überhaupt da» bnntfarbtae Gavand der BergweU locken weit mächtiger uud rlndringlichertn Rübezahl'« Reich; aber wer ft eia« mal in unfern Bergen di« Majestät des Winter», da» au» Echoe« und Et» gewobene Zauberbild der Natur, da« Glitzern der Krystalle im Sonnen- und Mondenscheia und den phantastischen Bedang de» Waide« und der FelSgebild« geschaut hat: der ist überwältigt vo» solcher Pracht und de» Lobe» und Preises voll über die Wunder- lanbschast der Riescuberge zur Winterszeit. Zu solchem Genuß gebe» die im Rieieugebirge schon seit Iahrzebiiten bestehenden Hörner- schlittenfahrlea dt« beste Gelegenheit. In der neuesten Zeit hat sich zu den bereit» vorhandenen Bahnlinien von der Neuen Schlesischen Baude, der Pelerbaude und den Grenzdauden durch den Bau der Prinz-Heinrich-Baude oberhalb de» großen Teichrandes eine Rutschpartie geiellt, die nicht allein durch ihre Höhenlage (denn sie überlnfft in ihrem Ausganqspuncle die Pelerbaude um I«1 Meter) sich auszrichnet, sondern auch durch da« landichastlich« Bild, da« sich hier in der Nabe der Koppe und der beiden Teichbecken und im iinpoianten Thalblick prajenlirl, eigenartig und einzig da- sleht. Die Frequenz dieier Bahnstrecke im kurzen Winter von IE 90 ist bereit« a»i die slauffchc Höbe von 700 Personen ge stiegen, worunter sich auch ein bedciilender Brnchtheil von Damen befand, ein deutliche- Zeichen, wie ungesäbrlich auch diese» Hoch- gebirg«vergnügen zur Winterszeit sich stellt. Bei schöner Bahn wird die ganze Strecke von 8 um — eine LängenauSdehnung, die von keiner der bestehenden Hörnerschlittensahrlen im Rieiengebirge erreicht wird — in 16 Minuten ausgesübrt. Selbstverständlich stebt jedem Fahrgast« frei, die größere oder geringere Schnelligkeit bei der Abfahrt nach periünltchen Wünichcn beim Fahrer zu bestimmen, so daß etwaige» ängstlichen Gemllthern jederzeit billigerweift Rech- nung getragen wird. Die Bahnlinie hat eine fast genau östliche Richtung, fudrt unmittelbar am Miitagsteine, der Schlingelbaude und dem Waldbau» in Brückenberg vorüber, kommt au- der Knieholzregton durch weite Bestände de» Hochwaldes und bietet aus Waldblößen die prächtigsten Ausblicke nach den Thälern »nd Höhen de» östlichen HauptziigeS der Sudeten und de- vorgelagerten Bober-Katzbach-, Waldenburger- und BlatzergebirgeS. ES er'chrint nolhwendig, vorauf hinzuweisen, daß Personen, die die Hörncrschlittensahrt von der Prinz-Heinrich-Baude zur Ausführung zu bringen beabsichtigen und mit den Früh- resp. Miltagzügen der Eisenbahn in Hirichbcrg oder Schmiedeberg eintreffen (somit von den genannten Stationen mit einem Gefährt in 2 resp. l Stunde Kruminhübel erreichen), noch an demselben Tage bequem zur Prinz-Heinrich-Baude gelangen können, woselbst heizbar« Schlaizimmer vorhanden sind. Diejenigen Touristen aber, welche mit späteren Zügen an den vorhin bezeich- neten Orten ankommen, thun gut, wenn sie in Krummhübel im Gasthos zur „Schneekoppe" und im „goldenen Frieden" übernachten. Wer nicht die Kraft in sich fühlt, von Krummhübel au» den Aus stieg nach der Prinz-Heinrich-Baude (ft km) zu Fuß zu wagen, der besteige am erster«» Orte einen Hörnerichlitien, den ein Pferd in 2'", Stunden an» Hobe Ziel bringt. Dabei unterlasse man nicht, sich in einen Pelz einzuhllllen und Decken sür die Füße mil- zuiithmen, um vor etwaigen Unbilden der Witterung geschützt zu '»in. Ein von Krummbükel mitgehender Fahrer übernimmt als- dann die Führung des Hörnerschlittens zu Thal«. Der Aufenthalt in der B»ude selbst wird gewiß Jedermann befriedigen. Ferner sei noch bemerkt, daß im Winter bei eintretendem Thauwetter die Hörnerschltttenbohn wenig oder gar nicht leidet. x Tie Leuchtkäfer haben nach den Untersuchungen de» be kannten amerikanischen Forscher- Langley und seine» Assistenten Bery eine in der physikalischen Welt bis jetzt noch ungelöst« Aus- gab«, nämlich daS Problem der billigsten Lichtfabrikation, gelöst. Ter Ausdruck „billigst" bedeutet hier eine Lichtentwickelung ohne gleichzeitig unnöthige Wärmerntwickelung, da- heißt ohne unsichtbare Wärmestrahlen, Keine der bisherigen künstlichen Licht quellen, theilt F. S, Archenbold in der illiistriricn naturwissenichait- lichen Monatsschrift „Himmel und Erde" mit, erfüllt diese Forde rung, Am größlen ist der Verlust an Energie bei den Lichtquellen niedriger Temperatur, wie beiipielsweiie bei der Kerze, der Petroleumlampe und selbst noch der Gasflamme, er beträgt hier mehr als Sd Procent, Bei Lichtern hoher Temperatur wie bet dem Drmnmond'schen und dem elekiriichen Bogrnlichte ist der Verlust freilich geringer, beträgt aber immer noch viel mehr als dir Hälfte der verbrauchten EtrahlüngSenergie. AuS den Untersuchungen von Langley und Bery bat sich nun ergeben, daß man eS bei den Leuchl- kälern mit einer Lichtquelle ohne unnöthige Wärme st rahlen zu thun hat, so daß die Natur das billigste Licht mit etwa einem vierhundertstel» Theiie der Kosten an Energie hervor bringt, die in der Kerzenflaminc verbraucht wird, und mit einem nur unbedeutenden Theile der Kosten des elektriichlen Lichtes, wie überhaupt der billigsten Lichtquelle, die bis jetzt ersonnen worden ist. Da nun Zoologen wie Physiker «»nehmen, daß das Licht der Leuchtkäfer nicht unzertrennlich an einen sogenannten LcbenSproceß gebunden ist, sonder» alS Resultat gewisser cheinisch-physikalischer Vorgänge zu betrachten ist, so hindert »ns nicht-, zu hoffen, daß un» eine» Tage» die industrielle Herstellung eines solchen Ltchte» gelingen wird. Jedenfalls dürsten wir eine weirntlicbe Verbesserung unserer BeleuchiungSvorrichtungen nur durch solche Lichtquellen zu erwarten haben, di« der großen Gruppe der Luminescenz-Erschet nungen zugehören, bei denen ein Leuchten durch äußere Ursachen ohne entsprechende Steigerung der Temperatur erzielt wird. —» Vor einiger Zeit brachten wir einige kurze Angaben über die Kraftanstrengungen, die ein Maurer im Lause de- Tage- machen muß. Waren die Leistungen auch sehr respcctable, so sind sie doch, wie uns von fachmännischer Seite mitgelheilt wird, mit dem Kräfteverbrauch eine- FeilenhaucrS nicht zu vergleichen. Ein mittelmäßig arbeitender Feilenhauer macht veim Aushauen von Feilen mittlerer Größe in 5 Minuten 280 Schläge mit einem 8 Pfund schweren Hammer, da- sind also in 5 Minuten 2240 Pfund zu heben. Rechnet man die- weiter, so ergicbt sich, daß ein Feilenbauer bei zehnstündiger Arbeit 33 600 Schläge tbut und 268 800 Pfund bebt und fest damit zuschlägt. Dieser gewaltigen Leistung entspricht freilick nicht immer der Lohn, — Jugendliche Brandstifter. Eine unbarmherzige Strenge übte die alte Criminaljustiz gegen Brandstifter auS; vor ihrem harten Urtheil sicherten weder Alter noch Geschlecht. So wurden im Jahr« 1690 zwei Bctteljungcn, die in Eilen burg und Löbnitz Feuer angelegt und dadurch mehrere Häuser eingeäschert hatten, in Leipzig ergriffen und zum Feuertode verdammt. Der kleinere Junge wurde erst mit dem Schwerte gerichtet und dann auf den Scheiterhaufen gewoesen, der größere aber lebendig verbrannt. Dasselbe Schicksal widrr> stibr am 13. Januar 1667 einem l7 jährigen Mädchen, Katharine Jnnaban», zu Eutritzsch. Sie batte ain 6. April 1866 daselbst Feuer angelegt, wodurch zwei Güter nieder brannten. An obengenannlcm Tage wurde da» Mädchen auf der Höhe am Teiche mit dem Schwerte gerichtet und ihr Körper auf dem Scheiterhaufen zu Asche verbrannt. vertchtignng. Im letzten Absatz de» gestrige» Leitartikel» muß e» beißen: Aber der europäische Friede ist nicht unabhängig von den Ränken einer internationalen Macht, weiche im Vatican ihren Sitz hat. Neueste Nachrichten. * Berlin, IS. December. (Fernspreckmeldung de» „Leipziger Tageblattes") Der „Ncich-anzeiger" ver öffentlicht die Erhebung deS Professor» I)r Bramann in Hallt in den Adelsstand. — Wie ferner der „Reich«» anzeiger" meldet, übernahm der Kaiser das Patronat Uber sailor» stowe" in PortSmoutb und erbielten in folge dessen zwei Räume de» Institutes die Name» „Kaiser Wilhelm ll. und „Hohenzollcrn". Künftigbin können Unter- ossicirre und Mannschaften der deutschen Marine unter den selben Bedingungen in dem Institute Ausnabme finden, wie die englischen — Der „Rcichsanzeiger" weist den Vorwurf einzelner Blätter zurück, daß deutsche Unternehmungen und Besihansprüche in Lstasrika bedrobt seien und daß die Regierung die Schuld trage, wenn Emin Pascha- Vorschlag keine Unterstützung gesunden Kälte, und bemerkt, di« Unterdrückung de» Sklavenhandel- uud der Schutz der deutschen Interessen in Afrika seien durch da- Gesetz vom Jabre I88S dem ReichScommiisar übertragen, e- sei also gesetzlich kcine andere Aml»stcUr al» der RcichSeommiffar berufen, auf dir militairische Aktion einzuwirkc», WaS Emin anbelange, so gebe au» v, W'fsmann » und Schmitt » Be richten bervor. daß Emin und Stole», wclckr zusammue operirrn wollten, die» dem Wunsche Wiffmann'S entsprechend gelban hätte» Wissmann habe aber am ö, December lclr- graphirt, Emin erschwere Sicke-' Arbeit und mißachte jeden Befehl, deshalb Haie Wiffmau« Emi» »ach Sichen», d«, Setstarion zurückgerufen. — Der Kaiser hat de» 1,1- herigrn stellvertretenden Präsidenten de» ReichSeiinibab,. amte«, vr. Schulz, zum Präsidenten de« RcichschK», bahnamte» ernannt. * Berlin, t». December. Die Kaiserin, sowie t« neugeborene Prinz befinden sich auch heute wohl; die »n. brachte Nacht war befriedigend. * München, 19 December. Der oberste Schuir,rh erledigte gestern da» Gutachten de» Mrdicinalratbe« Kersch«,, steiner betreff« der hygieiniscken Anforderungen an die Ei,«, nasirn, begutachtete die Bestimmungen über die höchst, Schülrrzahl der Gymnasien und der Einzelclafsen, und spr^, sich sür den uaturacjchichtlichen Unterrlcht ai» obligatorische« Fach in Form von Anschauungsunterricht mit Exkursionen <utt. der obligatorische Vormittagsunterricht soll nicht über drei Stunden dauern, die Pausen zwischen allen Schulstunden »«, lO bi- l5 Minuten, sind auözufüllen durch Bewegung mit Spielen im Freien; inzwischen soll Lüftung de- Schulzimmer» erfolgen. Schließlich wird regere Pflege de» Turnunterricht» rmpsvblen, * Pari», 19. December. In der heutigen Verhandlung gegen Eyraud-Bompard begründete Professor Liegeoi« aus Nancy dir Ansicht, Gabriele Bompard habe unter de« Einflüsse einer Suggestion gehandelt. Vach Schluß der Vedacliou eingegause». -s Dresden, 19, December. Wie die König!, Dasser- baudirrction mittbeilt, ist heute Vormittag da- Treibrit der Elbe bei Obervogelgesang zum Stehen gekommen, — Mit Genehmigung de- Ministerium- de- Innern wird ve« 1. Januar l89l ab die Landgemeinde Wahlen mil der Stadtgeineinde Crimmitschau vereinigt. * Pari-, 19. December, Die Commission de-Justiz ministerium-, welche zur Beratbung über Abänderungen in der Fübrung von Slraflisten nirdcrgcseyt ist, beschloß, künfliz kürzere Gefangnißstrasen nicht eintragen zu lassen, Ten in Frankreich verurlheilten Fremden aber diese Nachsicht nur zu bewilligen, wenn den Franzosen die Reciprocität gewährt wird, * Pari-, 19.December. Der Untersuchungsrichter beschloß, da- Bcrfabrea gegen den der Mitschuld an der Ermordung SeliwerstofsS beschuldigten Mendelsohn einzustcllen, *PariS, 19. December. Der Senat beendete dieGeaeral- diScussion deS Budgets und genehmigte die EtatS de- Finanz ministeriums und Ministeriums des Auswärtige». — Iw Proccß gegen Eyraud und Gabriele Bompard ist der An trag de- VerlheidigerS der Bompard mit der Letzteren be züglich des Hypnotismus öffentliche Experimente vor- zunehme», vom Gerichtshof abgelebnt worden. Der Ver treter der Civilpartei, Advocat Danet, richtete Name»« der Tochter Gouffs'S bewegte Worte an die Geschworenen und forderte sür beide Angeklagte gleiche Strafe. * Bern, 19. December. Der Nationalratb wählte im vierten Wahlgange mit 72 gegen 61 Stimmen Bern zum Sitze de« LandcSmuscumS. Der Sländeralb, welcher Zürich dafür bestimmte, muß sich daher nochmals mil der Frage beschäftigen. * Lissabon, 19. December. Amtlichen Nachrichten in folge hat die englische Regierung die Brilisch-Südafrikaniicke Gesellschaft ausqejortert, Mastikesse zu räumen und dabei erklärt, daß in Massikesse die britische Flagge nicht gtlpß: werden dürfe. Die Verhandlungen über den Abschluß eincr neuen Convention mil England zwischen dem hiesigen euz- lischen Gesandten und dem Minister des Auswärtigen werken fortgesetzt. Meteorologische Beobachtungen »nk ck«r 8tsrnee»rte ln ^«lprlr. Uäll« l 19 äleter über äew K», 2eic äer fteodaeliruuu. 18. v«!dr.?td. 817. 19. - rir«.8- Xekm, 2 - it»c„lu. i «i, »»r i/»KlUm, 746.8 745 0 743.5 ! Iiermo- f-eiicii- Mu«1- lisbitknillr n. HO 880 80 «l. trüb« klar f«t IGr Klauimvm äer Temperatur — — 8^L. tlimmum — — 1o"A Wetterbericht «I«» II. 8. 8I«tS»ral«»Ul»et»ee» vom IG. vso«»»!»«!- 8 llkr hlorueue. 8tation»->'ame. - § Z r Lioktuos Nli-I 8l»rke ck«, >Vincke» IVvttar L l ! b- .... 761 0 leiedt volkenlo» - I llaparanck» . . 7,!!» 3VV mLssi^ becke-kt - 1 8ku>Ie»»it» . . 75k 08 > »tilnnisck ivolkm - l 8tockkolin . . 763 080 mLisstr keckeckt - 1 Kopenhagen. . 757 080 »chwacüi beckeckt - t Ziemet ... 761 080 mössix- Kock eckt — ) 8ivin«rn>w>Ie. . 757 80 »c hivack bock eckt -11 8klur«a . . . 758 80 »ckveacd ivolkig - r 85I? .... 755 80 »ckvaek Kelter - 8 Hamburg. . - 754 080 sckivack vrnlksolo« - 12 Hehler. . . . 750 080 leiekt ilvolkenloa - 19 (.kerkourx . . — — — — Daris .... 746 880 mLssyz beckeckt - z Utwster . . . 758 0 leicdt no! Kenia« -1« verlin.... 756 080 »cdM»ck ieoikenlos - u Kaiserslautern. 752 80 Isickt volkipt -10 liamheriz. . . 755 still lwckockt -10 älikirok . . . 751 still deck eckt - n ZlNneken . . . 754 80 sckivacb Xekel - u Olieinnitr. . . 757 880 Isickt 5'ebel —10 >Vie» .... 7.0 VV Isickt kalk bockockt - 12 1'rac- .... 759 still deckockt — g klick»» . . . 757 O.XO leicht keckeckt — 8 Deinbere. . . 759 80 krisck beckeckt 4- 2 k«t«ral>urie . . 775 80 Isickt 8cknoe - 19 llennaiinstackt . 758 88W srwcd beckeckt -f- ö Triest... 758 Still bockeckt -i- » Olermvat. . . 750 8VV steif ball, beckeckt -s- 8 Oork .... 74«? vvxvv mLssilx Keiler ff- 4 )kkercke<!u. . . 746 880 sckivacb beckeckt Ü Uvboriickd äer ^Vitkoruox. Oer Vormittag <ie« Kestrixreii Taxxee v»r io 8»ed»«u Kelter, am Xa-Kmitt»^ trat in l'Iauo», ^»naderK uock Treiber« Trvbuou ein. jeflacli c>knv «eaentliolieu >'ic<Icr-«<!>lap, Orr IVIuä kaitv vomviexioci »ll<Iö»tlicdo ItrcükuiiK voll »ar von wSe«-«» stärke, veäeukencie V<-riln>Ic-ruo<r vio» ckasepen ckie Temperatur auf; cki« döekrte blitteltemperatur Katt« krviberg mit nur — 10°3, »vLdrevci cka« tiefst« Ilmimum in keitrendaiu mit —20^.1 eia- trat — Im Oediete cke« Outtckruck» Kat »ick «eit tarn »ur venus KeSmiert, our macht «ick an äer VVeatklwt« Lurvpa» bereit» cka» rieraanaken cicr keuto schon Uber ilem l'anal lagermlao De pression Kelten«! «lurck ein« Abnahme <ie» Laromeirrstanäe« um c». 10 mm, Olv Temperatur Kat im mittlere» Luropa abermals einen ANck«r»»^ ^eliakl un-I erreirkt Keule Illlnster äa, llliniinam mit—I ü',6; un Osten <I»xrexp>n Kat ein« kecieutemle 2>>ll»dm« äervelbev stattxcefunävn, äie a 0 in Oemders eine Oickeren« von 10* Ksffe» tse«i«en ««Hebt, dlckneetall »virä aus Lmrlaoci unä ltv«Iao<i ssnmelciet, im hebe»»«» k--rr»ckt tkeil, Keiler«, Ikeil« trtlk«, aber ilkvrall trocken» >Vit»ernaK kllr kurre 2«it !»t »uck ooek ckie kortckauer ckerselbev cxveickert; mit ckein ieeilere» Vor- rtlcken ckea l.ukt«lruclcm!nim»ms im IVest-m ckliickle)eckyck allgemein« >Varmeruv»I»»e >«ei trllkein, ru Xisckerschlilgell geneigtem ^Vetter vcnausru^ben »ei» pelsrichUtI« I» r»I»>ia Nur ic» «uft^Iächen Id«» t-ieimsr vr. O«e»r v»i>l « s« »«»,«»
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