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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.07.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920720011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892072001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892072001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-07
- Tag 1892-07-20
-
Monat
1892-07
-
Jahr
1892
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2. Mge zm LchziM ÄMtt »O A»Ml Ü!r. N Mtwlilh, 28. W W2. WoW-AMie.) Musik. Uuiversitäts-Längerverein zu St. Pauli. 8° Leipzig, 19. Juli. Nack dem weltlichen Concert folgte am Montag Abend ein glänzender Ball, der iin Tbealer- und Blauen Saal Le- Krystall-Paiaste- abgehallen wurde, und ipätcr eine reich, besetzte Tafel in der neuen volle. Her imposante Raum war zu einem mächtigen Speisesaale umgewandelt worden, die den Breil- feiten der Halle parallel gehenden Tische waren mit 658 Gedecken belegt. Gegen 11 Uhr trat im Tanzreigen eine Pause ein, die Theilnehmer, unter denen die Damen mit ihren kostbaren Toiletten ei» farbenprächtiges Bild von entzückender Anmuth darboten, begaben sich nach der neuen Halle, die alsbald von einer frohen Tisch- gemeinschast erfüllt war. Nach einleitendem Musikvortrage toastete Herr Sind. Jrmer aus die Gäste und widmete denselben ein harmonische- Hoch. Der Ehrenvorsteher de- Paulus, Herr Geheimer Hosrath Proscjsor vr. Heinz«, gedachte der großen Leistungsfähigkeit der Mitglieder, sowohl im Hinblick aus wissenschaftliches und künstlerisches Streben, wovon auch die großartig verlaufenen Evncerte Zeugniß ablegten, als auch beziehentlich der Pflege der Geselligkeit. Mit einem stürmisch ausgenommenen Hoch aus den Jnbelvcrein schloß der Redner seine Ausführungen. Herr stuck. zur. Auster widmete zu- nächst dem allvcrehrten Dirigenten Herrn Kretz sch mar Worte des Danke-, sodann aber auch den Künstlern und Künstlerin»«», die in so bereitwilliger und liebenswürdiger Weise bei den Concerten mit- wirkten. Herr Behnisch feierte in schwungvollen Worten die Damen, Herr Holm von Bose das treue Zusammenwirken der alten Pauliner. Einschaltend sei hier erwähnt, daß an der Tafel, wo sich die Plätze der Vertreter der Presse befanden, von den Ansprachen infolge der Höhe und Grüße der Halle und der dadurch bedingte» wenig günstigen Akustik auch nicht das Geringste zu verstehen war, so dag wir den Inhalt der Rede» nur andeuten können. Mächtig erbrauste dagegen der Gesang der Pauliner und aller anderen Festtheilnehmer durch den weiten Raum und verherrlichte das Festmahl. Zwei all gemeine Lieder fanden lebhaften Beifall. Nicht unerwähnt mag bleiben, daß von der Fridericiana in Halle zwei kostbare Parabeschläger als Geschenk überreicht wurden, vom Jenenser Paulus jedoch ein werthvolleS Triukhocu nebst großer Photographie. Auch der Vertreter der Prager Liedertafel deutscher Studenten entbot der Festvereinigung, insbesondere aber dem Jubelverein die Grüße seiner Commilitonen. So vergingen bei Rede und Gesang die Stunden nur allzuschnell, und nach I Uhr erst hatte die Tafel, die von Herrn Rudolph au-gerichtet war, ihren Abschluß gesunden. Erwähnt sei, daß die meisten der Gesänge von einem Alten Herrn des Verein-, dem aus New-Dvrk nach Leipzig geeilten Herrn Capellmeister Zöllner, vortrefflich geleitet wurden. Als Ehrengast wohnte dem Feste auch Herr Professor v. Rietschel bei. Nach beendetem Male trat der Ball wieder in seine Rechte, und erst in den vorgerückten Morgenstunden hatte derselbe sein Ende erreicht. Halle a. T., 19. Juli. In der gestrigen geschlossene» Sitzung der Stadtverordnete» wurde nur ein Punct: Die Wiederbesetzung der Stadtmusikdirectorstelle, welche durch den plötzlich er- folgten Tod des Stadtmusikdirectors W. Halle seit Kurzem frei geworden war, verhandelt. Das Angebot des Herrn Sladlthcater- dircctors, ihm zu gestatten, eine eigene Stadttheatcrmusikcapelle aus seine Kosten zu errichten, wurde aus verschiedenen Gründen abge- lehnt. Um die erledigte Stelle hatten sich eine ganze Anzahl Musiker gemeldet, von denen einige mit vorzüglichen Empfehlungen aus die engere Wahl gestellt wurden. Gewählt wurde Herr Max Friede- mann aus Leipzig, welcher schon am 1. August d. I. sein neues Amt anzutreten hat. Derselbe erhält vorläufig auf ein Jahr einen städtischen Zuschuß von 2000 und wird gegen eine beiderseitige Kündigungsfrist von 6 Monaten angestellt. Im Uebrigen sind die Anstellungsbedingungen dieselben wie bei dessen Vorgänger; er hat auch hi« Opernmusik für unser Stadttheater zu stellen. Sport. Sommer-Rennen zu Leipzig 18S2. Verein für Hinderniß-Rennen zu LHarlottcnburg. Sonnabend. S. Angust. RachinittagS 3 Uhr: Officter-Jagd-Rennen. Preis 1500 dem ersten, 600 .Xi dem zweiten und 400 ./k dem dritten Pferde. — Handicap- Hürden-Rennen. Preis 1800^1 dem ersten, 600 dem zweiten und 300 dem dritten Pferde. — Cardigan-Jagd-Rennen. Preis 1500 dem ersten, 600 dem zweiten, 400 Xt dein dritten und 200 dem vierten Pferde. — Charlottenburger Jagd- Rennen. Preis 2000 ^ll dem ersten, 800 dem zweiten und 400 dem dritten Pferde. — Adare-Jagd-Rennen. Preis 2000 .Xi dem ersten, 800 dem zweiten, 500 dem dritten und 300 dem vierten Pferde. — Leipziger Jagd-Rennen. Preis 2000 dem ersten, 800 -XL dem zweiten und 400 -Xt dem dritten Pferde. Sonntag, 7. August, RachinittagS 8 Uhr: Sonntags-Hürden.Rennen. Preis 1500 dem ersten, 600 ^ll dem zweiten und 300 dem dritten Pserdc. — Preis von Oschatz. Jagd-Rennen. 1500 .Xt dem ersten, 600 -Xt dem zweiten, 4M >4 dem dritten und 200 ,4t dem vierten Pferde. — Madatoren-Preis. Jagd-Rennen. Ehrenpreis, gegeben vom Leipziger Rennclub für den siegenden Reiter und 3000 dem erste», 1000 dem zweiten, 600 dem dritten und 3M ^t dem vierten Pserde. — August-Jagd-Rennen. Preis 1500 ^t dem ersten, 600 dem zweiten und 300 Xt dem dritten Pserde. — Pleiße-Hürden-Rennen. Preis 2000 dem ersten, 800 dem zweiten, 500 dem dritten und 300 ^t dem vierten Pferde. — Sommer-Handicap-Jagd-Rennen. Preis 1800 dem ersten, 600 ^t dem zweiten und 300 >ll dem dritten Pferd«. Rennen zn Hoppegartcn am 18. Juli. Hahn-Memorial. Ehrenpreis des Grasen Hahn-Basedow und ClubpreiS 8000 >t Für Zweijährige. Dist. 1000 m. (35 Unterschr.) Hrn. V. Maq's F.-St. „La Capitana", 53'/, kx, Sopp 1. König! Haupt-Best. Graditz' F.-H. „Geier", 55 kg, Ballantine fi. grhrn. Ed. v. Oppenheim'« F.-H. „Höllenstein", 55 k^, Fk. Sharp« f. „Geier" und „Höllenstein" liefen todtcs Rennen für den zweite» Platz. Tot.: 49:20. —AdoniS-Rennen. ClubpreiS 6<XX) .Xt Dist. 2000 m. (II Unterschr.) Herrn B. Man'- br. H. „Archer", 3j., 53'/, kx. Sopp 1. Frhrn. Ed. v. Oppenheim'- br. H. „Simon", 3j., 55 Ke-, Fk- Sharp« 2. Gr. Plessen's dbr. H. „Malbrucki", 5j-, 66 kg, Barker 3. Tot.: 30:20. — Charlotenburger Han- dicap. Llubpreis 5000 .Xt Dist. 161X1 m. (41 Unterschr., von denen 14 angen.) Frhrn. Ed. v. Oppenheim'- br. St. „Nora", 3j., 52' , kx, Fk. Sharp« I. Hrn. I. Saloschin's F.-Sl. „Jceland's Kaie, 3j„ 6l kx, Rawlinson 2. Ritlm. Suermondt'S br. W. „Maikäfer", 4j., 58', k^, Bvwman 3. Tot.: 33:20. — Almania-Handicap. Clubprei» 2000 .4L Der Sieger ist für 1500 käuflich. Dist. 1400m. (18 Unterschr.) Hrn. v. Treskow's br. St. „MvoSrose", 3j., 46 ku, Olley I. Mc. W. Tean's F.-St. „Graceful", 4j., 63 kzr, Fk. Sharpe 2. Mr. H Brown'S F.-St. „Fanfare", 3j., 53', kg;, Rawlinson 3. Moosrvje wurde für 2600 Mark von Hrn. Albert gefordert. Tot.: 678:20. — Preis von Nachen. Clubpreis 4000 .Xt Für Zweijährige. Dist. 1000 ni. (31 Unterschr.) K. Hpt.-Gest. Graditz' F.-H. „Birkhahn", 55 kx. Ballantine 1. Frhrn. Ed. v Oppenheim s br. St. „Weisheit", 53', Ke, Fk. Sharpe 2. Frhrn. E. v. Falkenhauscn's F.-St- „Karin", 53", kx, T. Hibberd 3. Tot.: 52:20. — Prospcct- Haus-Rennen Elubpreis 4000 .Xt Dist. 1200 m. (19 Umcrjchr.) Hrn. V. May'S F.-H. „Herzbube", 3j., 56', Kx, Topv I. Hrn. U. v. Oertzen's F.-H. „Boiihonimc", 3j., 57 Ke. Bowman 2. K Hpt.-Gest. Graditz' dbr. St. „Erbin", ist., 58'., Ke, Ballantine 3. Tot.: 215:20. * In Paris hat sich ei» Ereignis) abgespielt, welches sicher jeden Sporlsma» in hohem Grade interessirk. Stephane, einer der Ersten im Dislanz.Vciocipcd-Wettsadrcn Paris-Bresi und zurück, der Sieger des Weltsahrenr Bordeaux-Paris 1892, hatie sich vor- genommen, den bestehenden Wcltrecord, aus 24 Stunden „582 km", geschossen von dem Engländer Montaguc Holbein, zn schlagen. Er hat dies in einer Weise vollbracht, welche die Bewunderung der ge lammten Lportswelt erregt. Stephane durchfuhr di- Strecke von 660 km in 24 Stunden und schlug somit den bestehenden Record um rund 75 km. Zu gleicher Zeit schuf er neue Record« auf IM km 3 Stunden 12 Min., 2M km 6 Stunden 32 Min., 300 km 9 Stunden 56 Min., 4M km 13 Stunden 31 Min. und schlug den 12 Stunden-Record um 34 km, indem er 362 km 920 m in dieser Zeit zurücklegle. Stephane befindet sich sehr wohl und giebt diese phänomenale Leistung ein beredtes Zeugniß dafür, was durch menschliche Energie und Ausdauer aus dieser zweirädrigen Maschine geleistet werden kann. Lader, Sommerfrischen und Äussiiige. 8 Lriöilisi und Uiugcbuilg. Unsere reizend gelegene Nachbar stadt Leisnig ist mit einem neuen Führer beschenkt worden, der Touristen, wie länger verweilenden Sommcrsrischlcrn reckt gute Dienste zu leisten geeignet ist. Ter Text, 32 Seiten, ist vom dortigen Verschöncrungsvercine ausgearbeitct worden und enthält Angaben über Geschichte, Lage, Klima, Wald, Wasser, Industrie, Behörden, öffentliche Gebäude, Post, Telegraph, Telephon, ferner über die reichhaltige und interessante Sammlung des Gcschichis- und Alter- thumsvereins, auch ein Verzeichnis; der wichtigsten über LeiSnig er schienenen Literatur, Karten, Bilder u. s. w. Den Hauptinhalt bildet die Beschreibung der Wanderung durch die Stadt und von 17 Ausflügen in die Umgebung. Unterstützt wird dieselbe durch eine» tadtplan, und eine sehr gut ausgesührte übersichtliche Karte, in welche die Spaziergänge roth ausgezeichnet sind, sowie durch eine kleine Eisenbahnkarte und 6 gut gelungene Landjchaftsbilder. Dieses saubere Merkchen ist zu dem billigen Preise von 60 im Buch Handel, am Leisniger Bahichofsschaller oder direct beim Herausgeber, Lithographen Th. Fanghänel, Leisnig, Obermarktgasje, zu be sehen. Letzterer weist übrigens auch Sommerfrischler. Bohnungen nach, die in dem gesund und ruhig gelegenen Städt chen jetzt immer mehr begehrt werden. Oybin. 17. Juli. Von Zittau kommend, traf der Staatssecretair im Reichspostamt Or. von Stephan mit Familie zum Sommer aufenthalte hier ein. L Bad Berggictzhübcl, 17. Juli. Gestern Nachmittag herrschte aus unserem Bahnhose recht reges Leben. Ter Lrtsverein, viele Bürger und ein Musikcorps hatte» Aufstellung genommen, um einen wiederkchrcnden Cnrgast zu begrüßen. Herr Keller an- Berlin kehrte heute zum 25. Male bei uns ein. Herr Rector John begrüßte im Namen des Ortsvereins und Herr Bürgermeister Fl oh r im Namen der Stadt den treuen Curgust, welcher nun mit dem heutigen Tage ein Vierteljahrhundcrt lang stets wiedcrgekehrt sei. um hier Erholung und Ruhe zu finden. Der höchst überraschte Herr dankte herzlich für die unerwartete und liebenswürdige Be qrüßung. Im „Sächsischen Hans" wurde am Abend alsdann zu Ehren des stets Wiederkehrenden ein Commers abgehalte», an web chem die Bürger sich zahlreich belheiligten. Heringsdorf, 17. Juli. Nach der neueste» Badeliste beträgt der Besuch unseres Badeortes bis jetzt 4M5 Personen. Den Hauptanthcil sandte in diesem Jahre Berlin mit 2475 Personen, aus Oesterreich, hauptsächlich Prag und Wien kamen 182, aus Ungarn 39, an- Amerika 30, aus Rußland 23 und noch einige weitere aus andern europäischen Ländern, die übrigen aus ver schiedenen Plätzen Deutschlands. Seit vorigem Jahre sind hier wieder mehrere neue Bille» und Wohnhäuser in guter Lage gebaut, so baß noch hinreichend Wohnungen, auch in den alten Häusern, zur Ausnahme weiterer Gäste frei sind. Die neu erbaute große Kaiser Wilhelm-Seebrücke bildet für die Besucher von Hcringsdorf jetzt den Hauptanziehungspunct; das Anlomnien und Abfahren der Dampfer und der vielen Segelboote zu beobachten, hat für die binnenländischen Curgästc einen besonderen Reiz. 8. Ror-critky, 16. Juli. In der voll entwickelten Saison ge- währt das Leben ans Norderney wieder einen reizenden Genuß. Die Präsenzliste der Curverwaltung zeigt in der Zahl der Badegäste wiederum eine nicht unerhebliche Zunahme gege das Voriahr. Prinz Alphon« von Bayern nebst Gemahlin haben nach beendeter Cur die Insel wieder verlassen. Es weilen hierielbst »och der Herzog Moritz von Sachsen-Allenburg, die Frau Erbprinzeisin von Schaumburg-Lippe und Prinz Heinrich VII. von Reust mit Familie. — Eine besondere Freude sieht den die Insel besuchenden Lust- cnrgästen für das nächste Jahr i» Aussicht, da es beschlossene Sache sein soll, am Nordstrande über der stärkste» Brandung eine große Wandelbahn in Eiseneonstruction zu erbaue». Eine zweite wesentliche Verbesserung ist dadurch geplant, daß von einem Privat- Unternehmer aus einem von der Staatsregierung mit großem Wohl wollen für die Sache hergegebenen Terrain an der Knyphaiisen- siraße ein Theater erbaut werden soll, weiches allen Ansorderuugcn der Neuzeit entsprechen wird. Ter Bauplatz desselben ist an der ehr frequenten Straße recht gut gewählt. Die Eröffnung wird mit dem I- Juli nächsten Jahres erfolgen. HH Karlsbad. 17. Juli. lasse Kaiserin Elisabeth hat Freitag, den 15. d., Karlsbad verlassen. In einer Abschieds-Audienz, zu welcher Bürgermeister Zürkendürser befohlen war, äußerte sich die Hohe Frau, daß ihr der Aufenthalt in Karlsbad sehr angenehm und der Erfolg der Cur ein befriedigender war. Ter Bürgermeister überreichte der Kaiserin als Erinnerung an den Aufenthalt i» Karlsbad eine Sprudelslein-Casseltc mit Photographien von Karlsbad. Tie Cassette ist ein Kunstwerk heimischer Industrie. Die Kaiserin sprach den, Bürgermeister Dank aus und verabschiedete sich bei demselben mit den Worten: „Auf Wiedersehen " Für die städtischen Fonds geruhte die Kaiserin 1000 Gulden zu spenden und zahlreiche Persönlichkeiten wurde» mit werthvollen Geschenke» bedacht. — Bei den 15 Millionen Mark Anlehen der Siadtgemeinde Karlsbad befindet sich die Converfio» der 1874er Anleihe von der Bank- lirma Becker «L Cie in Leipzig in der Höhe eines Restbetrages zu 5 " o von .4! 4 363600 ---- fl. 21818t». Die genannte Firma wird sich auch bei dem neuen Anlehen betheiligen. — Tic Eu r- srequenz ist Heuer eine sehr bedeutende, bei dein Meldnngsamte waren bis gestern 16. Juli 17 488 Curparteien mit 22 156 Personen angemeldet, woraus sich für diese« Jahr ein Mehr von 819 Par teien mit 838 Personen ergiebl. An dem Vortragsabende des Rezi tators Professor Strakoich, welcher im Eurhaussaale stallsand, wurde dem Vortragsineisler eine AlnnienspenLe i» Gestalt einer Lvra überreicht. Tie hier zur Cur weilende Gräfin Sizza-Noris hatte sie dein Künstler gewidmet und die Schleifen trugen die In schrist: „Dem hohen Sprecher und Freunde Heine's die Nichte des Dichters." Eine bei der Pecek vorgenommene Haussuchung, bei der die Corre- pondenz gesunden wurde, führte zur Verhaftung des Mädchen-, während Suva sich freiwillig dem Bezirksgerichte zu Nechanitz teilte. Am Sonnabend erfolgte die Uebersührung de- Verbrechert n das KreisgerichtSgefängniß nach Königgrätz. (M. Z.) — Lt. Viilgr» (am Wolsganasee), 18. Juli. Hier sind die schwarzen Blattern ausgetreten. Bisher sind zehn Fälle festgestellt. ----- Amstrrdam, 19. Juli. (Telegramm.) Ueber die Katastrophe auf der Insel Sangir liegen hier zwei Meldungen vor, die allerdings nicht übcreinstimmen, die aber doch den Ausbruch deS Bulcanö bestätigen. Die eine Mit- thcilnng lautet: „Die Meldung von dein vollständigen Untergang der holländischen Insel Sangir wird ofsüiell als übertrieben bezeichnet. Die Katastrophe fand am 7. Juni statt, wobei drei Dörier zerstört und mehrere Hundert Menschen getödtet wurden. Seitdem hat keine neue Katastrophe stnttgesunden." Die andere besagt, die Londoner Meldung bestätigend: „Der Untergang der Insel Sangir, der durch den Ausbruch eines unterirdischen Vulcans am 7. Juni herbeigesührt worden sein oll, wird durch ein Kabeltelegramm ans Sydney bestätigt. Sechs im Hase» befindlich gewesene Schiffe sind verschollen und wahrschein- lieh untergegangen." — Nciv-Pork, 19. Juli. (Telegramm.) Bei Mer ri ton collidirtcn zwei Eisenbahnziige, von denen der eine Ausflügler vom Niagarasalle zurückbrachte; die ersten beiden Waggons dieses Zuges wurden in den WilliamScanal ge schleudert. Eine Menge der Passagiere wurde IheilS ge- lvdlel, thcilü schwer verletzt. Beide Züge sind zertrümmert Vermischtes. — WciffrusclS, 18. Juli. Ter Sohn des hiesigen Kaufmanns Hirschberg hat sich gestern früh angeblich aus Unvorsichtigkeit mit einem Nevolvcr in den Unterleib geschossen. Frankfurt a. M., 18. Juli. Eine Wette, bei der cs sich nm ein Dauerschwimmen von Frankfurt »ach Mainz handelt, soll, wie die „Franks. Ztg." berichtet, am 30. Juli zum AuSlrag gebracht werden. Bier Schwimmer haben sich verpflichtet, ununterbrochen von der Franksnrler Wilbclmsbrückc bis Mainz zu schwimmen. Der erste Preis beträgt 2000 der zweite l»00 „6, der dritte 50» Einer der Theilncbnicr, ein Franzose, bcbanptet, die Strecke in 14 Stunden zu schwimmen, ohne auSzuruhen. Er hat schon einmal, in Sydney, einen Preis für Dauerschwimmen gewonnen. — Augsburg. 18. Juli. Eine Dampfstrastenwalze im Gewichte von U1000 kg hat beute Mittag die kleine Lecbbrückcin der Stadt durchgcbrochen und diese Brücke vollständig zerstört; die Walze kam umgekehrt im Lechsiusse Zu liegen. --- Pest, 18. Juli. Auf der Pußta bei Großwardein gcrielhcn Schnitter mit einem Gendarmen, der in einem streit der Schnitter mit dem Arbeitgeber intervcnirtc, in einen Kampf und tödteten den Gendarm inil Sensen. Hierauf rückte eine Abtbcilung von Gendarmen a»S. Aus Stcinwürse seitens der Schnitter antworteten die Gendarme mit Schüssen. Zwölf Schnitter blieben erschossen auf dem Platze. (F. Z.) --- Philippsdsrf i.B., 18. Juli. Dem durch seine Wunderkirche bekannten Pater Storch wurde eine sonderbare Ucbcrraschunz. Derselbe erhielt eine ZahlungSaussordcrung über 32 165 fl. 25 lr. als Gebühren für die Berschcnkung der von ibm begründeten und erbauten Wunderkirche in Philippsdorf an die Redemptoristen. Pater Storch verweigert die Zahlung. -- Rcichcnbcrg (Böhmen), 18. Juli. Eine entsetzliche Thai, die in weiteste» Kreisen das größte Aussehen erregt, ist im nahen Tobrenitz verübt worden, woselbst der Kaufmann Josef Suva, ein Mann im Alter von 36 Jahren, de» Bersuch machte, seine Chcsrau Franziska bet lebendigem Leibe zu verbrennen. Tie Einzelheiten dieser Thai, die jetzt bekannt werden, sind geradezu grauenerregend: Suva war Wittmer »nd ehelichte vor einem halben Jahre ei» hübsches zwanzigjähriges Mädchen, mit dem er anscheinend sehr glücklich lebte, da es seinen aus erster Ehe verbliebenen vier Kindern eine trensorgende Mutter war und überhaupt seinem Hauswesen geradezu musierhast Vorstand. Allein Suva hatte gleich nach der Hochzeit mit seiner zweiten Frau ei» Licbesverhäilniß mit der Schwester seiner ersten Gattin, einem 18jährigcn Mädchen in Pecek bei Koiin, angeknüpst und einen regen Brienvechsel mit ihr unterhalten, der erkennen ließ, daß er seine Geliebte hciraihen, sich vorher aber seiner Gattin entledigen wollte. Ter erste Plan, den Suva sich zu diesem Zweck entworfen, ging dahin seine Frau in der Nacht zu übersalle» und in den im Hos befindlichen Brunnen zn Wersen. Tie Gefahr jedoch als Mörder leichter entdeckt zu werden, brachte ihn von diesem Bor- hibcn ab. Suva beschloß, seine Frau zu verbrennen. Er schlich ßch des Nachts gegen 2 Uhr in seinen Laden, begoß den Fußboden Pavicr, Reyuisiten, Regale re. mit Petroleum, zündete Alle« an und stieß schließlich, als der Scheiterhaufen zu brennen ansiiig, sein Weib in die Flammen. Franziska Suva schrie um Hilse, und cs »ntspann sich zwischen ihr und ihrem Ehemann ein vcrzwciielter Kampf. Ta plötzlich eilte» NachbarSIeuic herbei, welche die schreck liche Lage sofort begriffe» und die am ganze» Körper über und über inil Brandwunden bedeckte Frau dem Flammentode entrissen Tie zu Hilfe geeilten Personen thate» auch alles Mögliche um daS Feuer zu lösche». Inzwischen hatte Suva die Flucht ergriffe». Nachdem der zum Tode verletzten Frau ärztlicher Beistand zu Thcil geworden war und ihre Uebersührung in Las elterliche Hans zu Kasaiitz staitgesnnden hatte, ging die Polizei an die Verfolgung des ThätcrS, der zuerst z» seiner Geliebte» »nd später zu seiner Schwester nach Raudnitz bei Nechanitz geflohen war (Eingesandt.) Auf daö Eingesandt in Nr. 364 dieses Blatter sei Folgendes erwidert: 1) Es ist Recht und Pflicht, einen öffentlich erhobenen Angriff an derselben Stelle zurückzuweise». an weicher er laut wurde. Bor der Lessentlichkeit, die das „Leipziger Tageblatt" repräsentirt, durste nicht der falsche Schein bestehen bleiben, als ob Herr Pastor Trchdorfs die Anschauungen der gesammte» hiesigen Geyllichkeit zum Ausdruck bringe. Tie letztere» dürsten dem evangeiisch-luthertschen Geistliche» besser bekannt sein, als dem Einsender in Nr. 364. Die Erinnerung bezüglich des Privatbrieses und des geistlichen Duells hätte derselbe an die Adresse des Herrn Pastor Treydorff richten ollen. 2) Es ist eine Verdrehung der Thatsachen, wenn die Bemerkungen des evangelisch-lutherische» Geistlichen als Angriff bezeichnet werden. Ihr Inhalt crgicbt, daß sie eine motivirte Abwehr und Verwahrung sind. Daß die Form einer solchen keine Lob rede ans Herrn Pastor Treydorff sein konnte, daran tragt lediglich der letztere die Schuld. 3i Es ist ein innerer Widerspruch, ein Eingesandt ohne die geringste Andeutung seines Namens und Standes zu veröffentlichen und zugleich einem andern Einsender aus seiner wohlerwogenen Anonymität einen Vonvurs zu machen. Bei Lein letzteren dürfte die Angabe deS Standes vollauf genügen. 4) Es ist eine offeiiknndigc Thatiache, daß der namen- und berussiose Einsender in Nr. 364 zur Sache auch nicht da-Mindeste bemerkt hat. Die aiiLerwcile» Berichtigungen öffentlicher Blätter über die Behauplungen des Untersuchungsrichters Brixius scheinen ihm unbekannt acbliebcii z» sei». Sein Eingesandt ist ein Versuch, eine einfache Meinungsverschiedenheit aus das persönliche Ge- bict hinüderziiziehe». Ans dies Gebiet wird ihin der evangelisch- llilberischc Geistliche nicht folge». Ob die Vcrmutdungen des Herrn Pastor Treydorff über den Ursprung der Vorstellungen von einem jüdischen Ritualmorde eine bedeutende wissenschaftliche Leistung sind, darüber dürste jeder Candibal der Theologie den Einsender in Skr. 364 eines Besseren belehren.*) Ter ausgesprochene Zweifel, ob die Bemerkungen in Nr. 361 von einem Geistlichen stammen, konnte durch eine Anfrage bei der Redaction deS Tageblattes leicht gehoben werden. Ties das letzte Wort in dieser Sache von Seiten deS Leipziger evangeiisch-luthertschen Geistlichen. * Ter Herr Verfasser wird hoffentlich der Einsicht sich nicht verschließen, daß er durch die Behauptung, jeder Landidat der Theologie könne die Zweifelnde» darüber belehren, ob die Be» »inihungen deck Herrn Pastors Treydorff über den Ursprung der Porsicllungcn von einem jüdischen Rituaimorde eine bedeutende wissenschaftliche Leistung seien, die Verpflichtung aus sich nimmt, rund »nd klar zu sagen, was nach seiner Erfahrung allen Candidaten der Theologie über den Ursprung jener Vorstellungen gelehrt worden ist und von wem es gelehrt wird. Herr Pastor Treydorff hat seine Ansicht offen »nd unzweidcutig ausgesprochen und sie durch die Be- rusung ans eine wissenschastlicye Autorilät begründet. Sein Gegner macht nicht den leisesten Versuch, diese Ansicht und die hinter ihr stehende Autorität zu widerlege», er setzt ihr einfach die Autorität „aller Candidaten der Theologie" und ihrer Lehrer entgegen, ohne indcß zu sage», was denn eigentlich die Herren Candidaten über diese Frage denken und was ihnen gelehrt wird. Eine „wissen schaftliche" Leistung ist das nicht; cs ist nicht einmal eine männ liche. Ter Herr Einsender läßt allerdings vermuthcn, daß nach seiner Uebcrzciigung alle Eandidaie» der Theologie lammt ihren akademischen Lehrern über den Ursprung der Vorstellungen von einem jüdischen Ritualmorde ähnlich denken, wie er selbst und sein BüdmigSidcal Stöcker. Aber mit einer so unbestimmten An deutung ist in einer so wichtige» Frage nichts gethan. Christen und Jude», Katholiken »nd Protestanten, Geistliche und Nichtgcistliche haben ein Recht, zu fragen: wa« denkt der geist liche Herr Einsender über den Ursprung der Vorstellungen von einem jüdischen Ritualmord, waruni denkt er es und was denken »ach seiner Ueberzcugung alle EandiLaten der Theologie und ihre Lehrer? Heraus denn mit der Sprache, ohne Winkelzug und ohne Verschleierung! Tann wird sich ja zeigen, ob wirklich alle Candi daten der Theologie und ihre akademischen Lehrer die Behauptung deS Herrn Einsenders rechtfertigen. D. Red. Vcrantworilicher Redakteur Dr. Hrrm. küchliiig in Leipzig. Für Leu musikalischen Thcil Professor Vr. k-car Paul in Leipzig. 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