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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.12.1891
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1891-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18911230021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1891123002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1891123002
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- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-12
- Tag 1891-12-30
-
Monat
1891-12
-
Jahr
1891
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V , au-scheiden, »venn ihn die Brüsseler Lanbe-veriretung genehmigen soMe. Der Vertrag ist indessen sür Belgien /^r günstig und bietet für Tcutichland ganz besonders zeitig; man wird daher die Ablehnung nicht ernstlich ins Auge zu fassen brauchen. "Zu den Verhandlungen der französischen Ab geordnetenkammer über Millevoyc S Interpellation, be treffend den französisch-bulgarische» Zwiespalt, geht der „Voss. Zlg." in Ergänzung des bereits Gemeldeten noch folgende Meldung zu: Paris, 29, December. Tie gestrige Kainmerverhandlung war sehr bezeichnend. Mlllevoye sprach über Bulgarien und Stambulvw genau >vie die Leitartikel Petersburger Chauvinisien- blatter. Lein» Rede klang siellenweis wie aus dein Russischen überseht. Als Ribot erklärte, die Sache sei nicht zu Ende, sondern werde in Konslaiiiinopel weiter gesührt, bis sie zu einein, Frankreichs Rechte und Wurde befriedigenden Abschlüsse komme, spendete die Kainincr, die sonst Lurch Hinweise aus Verwickelungen in der auswärtigen Politik verstimmt wird, lebhaften Beifall. Gras DouviUe-Mailleseu erregte starkes Aergerniß, als er Bulgarien vertlieidigte und für das bulgarische Volk das Selbstbestinimungsrecht in Anspruch nahm, daS Franzosen sonst immer im Munde führen. Zwischen Touville- Mailleseu und Millevohe, der ihn einen Lügner und Landes- verrätkcr nannte, kam eS sogar zu einem persönlichen Austritte, der nach der Sitzung eine Herausforderung veranlaßt«: doch ge lang es den Zeugen, eine gütliche Verständigung Herbeizuiühren, Ter Vorsitzende Floguet batte solche Besorgnis,, eS konnte» noch mehr Worte fallen, die in Petersburg verstimmen würden, Las, er »ach Millevoye's Antwort aus Touville-Mailleseu's Rede plötzlich die Berathung über den Zolltarif ausnehmen lies, und ganz vergas,, die Anfrage Millevohe's durch Annahme einer Tagesordnung regelrecht abzuschließen. * Ter jüngst verstorbene Bischof Freppel soll, wieder „XIX. Siöcle" berichtet, nichts als leere Eassen hinterlassen baden Dem von Freppel bcrauögcgcbcncn Blatte schien alle Subsistenzmittel: eS wird sofort cingehe». Die finanzielle Lage der von Freppel gegründeten katholischen Facultat in AugerS ist gleichfalls eine sebr prekäre; die Professoren dürsten schwerlich »och ihre Gehälter für December erhalte», und die Facultät wohl bald ihre Pforten schließe». Ter Nachfolger Freppel's in Angers wird eine große Menge Schulden seines Vorgängers vorsinden. Diese Schulden Ware» auch die llr sache der letzten Reise Freppel's nach Nom. Er erbat vom Papste eine »amhaste Summe und wandte sich, als dies ab geschlafen wurde, au den Grasen von Paris, der denn auch der Diöcöse AugerS eine große Spende zukonimen ließ. Freppel soll beim Empfange dieses Geldes gesagt haben: „Ich hatte nicht genug, um meinen Portier zu bezahlen." * Wie aus Rom berichtet wird, ist in den dortigen Kreisen von der der italienischen Regierung von mehreren Blättern zugeschricbcncu Absicht, mit Oesterreich über Ab lretung der Insel Pclagvsa in Unterhandlungen zu trete», nichts bekannt. " Als Nachfolger des verstorbenen englischen Botschafters in Konstantinopel White wird Evelyn Baring genannt. * Ter bisherige britische Gesandte in Brüssel korb Vivian ist zum britischen Bolschaster in St Petersburg ernannt worden an Stelle dcö zum Botschafter in Rom er nannten Sir Moricr. * Wie man aus Petersburg meldet, bat die HungerS- notb jetzt auch in das Gouvernement Tobolök im nörd lichen Äesisibiricn ihren Einzug gehalten. Tic Regierung entsandte ein aus sechs Beamten bestehende« Hilss Eomilö nach dem Gouvernement. * In Folge d:S Notbstandes sollen die meisten Unter nehmer, welche die russischen Truppen mit Lebensmitteln versorgen, außer Stande sein, ihren Verpflichtungen nach- zukommen und unter Verzichtlcisiung aus die Eautivncii die Lieferung eiustcllcn. * Nach einer aus Sofia kommenden Mittbcilung dürste der französische Gereut Herr Lanol zwar abberufcn. jedoch in nicht aUzuserncr Heit durch einen anderen Vertreter Frankreichs ersetzt werden. * Den, Londoner „Daily Telegraph" wird von gut unter richteter Seile aus Konstantinopel gemeldet, cs sei ein VermitilnngSvorschlag zur Lösung der Ehakournc An gelegenbeit dahingehend gemacht, daß Bulgarien das Ans wcisungsdecrcl zurücknehme unter der Bedingung, daß Eba- dournc nicht mehr zurückkebre und daß da« Personal dcö französischen Eonsnlats in Sofia nicht genau dasselbe bleibe als vorher. Man halte cs nicht für wahrscheinlich, daß Bul garien aus weitere als diese Zugeständnisse cingehe, da die Pforte nicht geneigt sei, zu Gunsten der Fremden eine Pression auSzuiibcn, welche in Zukunft die Ausweisung von Ausländern durch die Türkei selbst erschweren würde. * In Persien scheinen die durch Einsiihrnng des der 'Bevölkerung mißliebigen Tabaknivuopols hcrvorgcrnsene» Iliiruben trotz der neuerliche» Beschwichtigungsversuche der Regierung noch sortzutaucrn. Wenn auch die in französische Blätter übcrgcgaiigcne Tchcraner Meldung, tvonach unter den Mohaniedancrn der „heilige Krieg" zur Ausrottung der Ungläubigen gepredigt wird, mit 'Vorsicht anszunchnien sein dürste, so bleibt doch kie Tbatsachc seslstehcu, daß von gewisser Seite das Tabaknionopol als Vorwand benntzt wird, »»» gegen den englischen Emsluß in Persien Stimmung zu machen. Eine längere Betrachtung in der „Times" kommt zu dem Schlüsse, daß die hauptsächlichste Gefahr für die Fremde» in Ebiua die Elasse der Eanditaten für den Eivildi eusl des Reichs bilde. Wo etwa« gegen die Fremden geschehe, hätten die ..liiornti" ihre Hank mit im Spiele. Iabr bei Iabr, so wird dann weiter auSgcfiibrt, strömen in cinzeliien Hauptstädten Tausende und Zeluilausente von Eandidaten zusammen. So sammelten sich im letzten September 15«)')'» lolcher Leute in Mutschang, um einen höheren Grad z» erwerben. Es wurkc bei der Prüsung ei» Glanz und Pomp entfaltet, wie er höchstens etwa mit c»icr Papstwahl verbünde» zu sein pflegt. Zur Ausstattung der Eramensdalle gehören aber anm nicht nur Särge für Eandidalcn, welche etwa der Anstrengung er liegen sollten, sondern auch ein Scknvcrt zur schleunigen Ent baupiung etwaiger 'Wide, ipäiNtiger und Mißachte» des gelten den Eeremoniells. Unglücklicherweise kann von den Eandidaten nur der kleinste Tbeil Anstellung finden, die weit über wiegende Mebrzabl bleibt oft geradezu dem Hunger preis gegeben, und sie bilden de» stehenden.Kern keS revolutionären Elcnienis. da« allen europ n'.l' gearteten Aenderungen trotzig widerstrebt, da sie von denselben ei» Eindringen europäischer Beamten, durch wellbe die Zabl der nick't im Staatsdienste verwendeteu Einbciinischen »ock> vergrößert werden würde, befurchte». Sie Und Revolutionäre, aber im chinesischen Sinne de 'Worte«: sie wollen keine Aendcrung des SnsicmS, sondern ihren Tbeil an der Ausbeutung des Staate«, so wie er ist. * Tie von der javanischen Regierung vorgcnommcnc Auslösung des Parlaments erfolgte wegen der grnnd- tätzlich ablehnenden Haltung, welche die sogenannte Volk« Partei a.aenübe» allen Rcgicrungsvorlagcn cinnahm. Unter diesen 'Vorlagen beianden sich solche, deren Ablehnung eine Henimung der Verwaltung bedeutete. Außerdem wurde von dieser Partei die dringliche Bcratl>»»g von Vorlagen verzögert, durch welche dem Noibslande infolge der Erdbeben unk lieber schwcinniuugen abgebolsen und die zur Abwrnkung von Un gliicksiällen »otbweiidige'Wiederherstellung der Flußuser herbei geführt werten sollte. Insbesondere wurde» auch die Reg>er»nwoorlagen, betressend die ualionaleVerlheitigung, die Erweiterung des Eisenbahnnetzes nnt die Erleichterung der localen Abgabe», abgelebni Ta kiese Haltung die Erfüllung der Ver'.liia>liiugen des Staates binderte, schritt die Re aierung zur Anilöiung und erließ unter ihrer Vcrantwortlich- l ! Verordiiiinaeii. durchweiche der von Nothstand betrorieiien 'Br. l'er>:>:g iwd Wiedeil eritellung der Uierbauten ein Benag von urei r als I außer den bereit« bewilligten .'looüvoo gewährt wird. * Au« Venezuela wird geschrieben: Hier siebt man einer bangen Zukunft entgegen. Der jetzige Präsident, Vr, Andueza Raimunds Palacio, dessen RegierungSzeil im Februar 1892 abläust, will durchaus die neue Rcgierung»- sorm (4 anstatt 2 Jahre) durchgesührt wissen und durchaus länger regieren. Er sucht sich der ihm lästig gewordenen Politiker zu entledigen, so ist B. auf köderen Befehl der frühere Präsident l>r. RojaS Paul nach Trinidad entsendet worden; andere, wie z. B. General CreSpo, der von 1885 bis 188? den Präsidentcnstuhl inne batte, sollen folgen. Man glaubt an eine Revolution. Dazu kommt die geringe Kafseecrnte, sowie die gänzliche Mißernte der FrutaS menores. Kurz die Stimmung ist keineswegs eine heitere: möge mindestens das neue Jahr uns vor einer Revolutimr schützen. EaracaS, die Hauptstadt, bat sich in den zwei Jahren der RegierungSzeil Vr. Andueza Palacio'ö sehr cinporgeschwungen. Die deutsche Eisenbahn von EaracaS nach San Earlo« schreitet rüstig vorwärts und die Verwaltung fand in dem Präsidenten stets einen wohlmeinenden Freund und Sachwalter. * In Ehile wurde am 28. d. Mt«, der Admiral Jorge Montt zum Präsidenten der Republik feierlichst proclamirt. Alle auswärtige» Gesandten, mit Ausnahme des Vertreters der Vereinigte» Staaten Egan, wohnten der Feier bei. Montt legte den Amiscik im Eongreßsaale zu Santiago ab und begab sich dann nach der Kathedrale, wo die Einsegnung ftattsand. Tic kirchliche Feier schloß mit einem l'u Voum. Auf der anzen Strecke vom Eongreßgcbäude nach der Kathedrale ildetcn Truppen Spalier. * Schon jetzt zeigt es sich, wie begründet der gegen den Ernst der »vrdamerikaiiischen Kriegsdrohungen wider Ebitc erhobene Zweifel war. Das New-Aorker Hauplorgan der Republikaner, der „Herald", welcher sich zum Sprachrohr der Alarnipoliliker gemacht batte, befindet sich in vollen« Rückzüge, nachdem einer seiner Rebactcnre eine llnler- rednng mit dem HilsSsccrelair im Marincministcrium Mr. Svlcy gehabt und von letzterem erfahre» bat, daß an dem Gerücht, als würden maritime Rüstungen in einer gegen Chile scinkscligcn Absicht betriebe», kein wahres Wort sei. Dadurch wird zwar die Thatsache der großartigen Tbätigkcit in dem Floltentcpartcmcnt der Vereinigten Staaten nicht aus der Well geschasst, immerhin entzieht die Erklärung des Herrn Solcy den tendenziösen Alarmgerüchlcn den Boden und he reilcl einer ruhigeren Anschauungsweise die Bahn. Selbst angenommen, daß die luoincntane Adwiegelung nur ein tiplo malisches Schcinmanöver wäre und den Zweck verfolgte, durch Zurschautragen einer geflissentlichen Mäßigun g und Friedfertigkeit tic Ebilcncn vor der össcntlichen Meinung in« Unrecht zu setzen, bliebe es immer »och ungleich wahrscheinlicher, daß nian, falls der schwebende Evnslict sich nicht im Wege tirccter Verständigung begleichen lasse» sollte, das AuskunftSmittcl eines internationalen Schiedsgerichts dem Appell an die Waffen bei Weitem vorziehen dürste. Wenigstens hat Nord amerika mit der Institution de« Schiedsgerichts bisher noch immer so einträgliche Geschäfte gemacht, daß die Vorliebe, mit welcher der Appell an die schiedsrichterliche Instanz dort zu Lanke beckrt wird, nur natürlich erscheint. Es dürste datier noch gute Wege haben, bis die Flaggen der Nord- aincrilaiicr unk Elstlencn einander im offenen Kainpse begegnen. Lolonialpolilisches. * Emin Pascka und sein Zug hält die Geniütbcr immer in Spannung. Man wird sich wobl noch geraume Zeit ge duldigen müsse», bis man ThatsächlichcS erfährt. Inzwischen ist man auf die Nachrichten au« dritter und vierter Hand angewiesen. Jetzt wollen Pariser Blätter aus Zanzibar Be richte bekommen haben, »ach welchen Emin Pascha in Wadclai wäre und von vornherein die Rückkehr dahin ge plant balle. „Er wäre überhaupt bloö i» keltische Dienste getreten, um Geld, Leute und Waffen zur Ausführung seines Planes zu erlangen." Zu dieser Berlcumdung l'cmerkl sehr richtig die „Bossische Zeitung": Welche Pläne Emin verfolgt, wird die Zukunft schon enthüllen, daß er aber von vornherein gegen die deutsche Regierung hinter listig gehandelt, ist eine falsche Unterstellung, denn seine Thätigkeit an, Viewria-Nnanza und auch vorher in Tabora diente entschieden den deutschen Interessen. Erst die Unklarheit seiner Stellung, die Eonslicte mit Major Wistmann und später mit dein Stellvertreter desselben Hauptinann Schmidt, vielleicht auch lindere, »vch der Erörterung harrende Ursachen scheinen in Emin den Ent schluß gereist zu haben, seine ebemalige Provinz wieder auszujuchen. Daß sich der Pascha ans dem Wege »ach Wadetai befand, ist ziem- tich fcstgestellt, er kann auch dort bereits eingctrvsse» sei», doch ist es schwer möglich, schon Nachrichten aus der Aequatvriatprovinz z» haben. Ist Emi» nach Wadelai gelangt, so hat er auch die Herr- Ichast wieder antrcten könne», denn die Mahdistrn haben »ur Redjas besetzt gehalten und dürsten nach den letzten Niederlagen, die sie von de» Schitluks und anderen sudanesischen Stämmen erlitten (wie der ans Omdiirma» geflohene österreichische Missionar Pater Ohnvalder erzählt), dieses Gebiet gänzlich geräumt haben. Jedenfalls dürste Emin keine» besondere» Kämpfen auSgejetzt gewesen sein. * lieber den Tod de« Herrn von Gravenreuth sind jetzt briefliche Mitlbeilungcn von Kamerun «»gelangt, denen die „Pott" Folgendes entnimmt: Am 3. November schiffte sich die Expedition, bestehend aus dem Haupima»» v Gravenreuth, Lieutenant v. Stetten, v. Bolckanier, dem Expeditionsarzt Ist, Richter, dem stellvertretenden Gouverneur von Schiickman», den ExpedilionSmeistern Scadvck und Held, sowie 2 Eompagnie» Tahomey- und Togoleuten, zusammen 180 Mann, an Bord des Kanonenbootes „Habicht" nach Victoria ein. »in die Vnea-Lente wegen zahlreicher Räubereien gegen die Nachbarslämme und Vergehen gegen Vr. Preuß zu bestrafen. Die Bucas ick,lenen eine Straicxpedition erwartet zu haben oder sind von »ainernn aus gewarnt worden, den» sie batten von Victoria allein ans der eine» englischen Factorci an Ritt Fässer Pulver und Schrote cingebandelt und sich verschanzt. In Victoria wnrde übernachtet; der ExpedilionSinciffer Scadock wurde siebe» krank und an seiner Stelle ging der Polizcinieisicr Pfeil aus Victoria mit. Am 4. früh begann der Ausstieg über Bonjongo und Voana: in dein letztgenannten Orte hatten sich die Männer bewaffnet und versperrten den Weg in dem Glauben, der Z»g sei gegen sie gerichtet. Herr Pfeil, welcher die Wege wies, stellte sein Gewehr bei Seite, bat m» Wasser und sagte ihnen, sie waren mit friedliche» Absichtei. dierber gekommen. Tie Leute brachten dann ihre Gewehre tort und liescrie» Wasser und Früchte. Daselbst wurde übernachtet und am 5. früh der Marsch aus Buea fortgesetzt, während dessen nichts vorkain. was die Stimmung beemlr.ichligt hatte. Am Nachmittag gegen 3',. Uhr kam die erste Eonipagnie bei Lei, Palliiade» a». Dieselbe» besiehe» aus fußdicken Stämmen, die bis nus l', in eingerainmt sind, »nd hinter denen sich eine Steinansichiiltiliig befindet. Es wurde zuerst beabsichtigt, ei» Palaver zu halte», aber unser Anruf wurde mit Geheul beantwortet, das eine» durch Mark und Bein ging Gleich daraus bei,»ne» »liiere Leute Feuer aus de» Vorderladegewebrcn, die nach doriiger Sitte mit kleingehackten eisernen Töpfen, Steinen und Vteistücke» bis zur Hallte des Lautes volle,eladc» waren. Das Feuer wurde »niererieils erwidert, v. Stetten und v. Schuckmann bedienten nbivechieliid das Maximgeschütz. Pfeil war der erste inner halb der Palliiaden, die zerhauen, zersägt ii»d eingcrisse» wurden Da siel der Hanplmaun von Gravenreuth. es mochte gegen 4 Uhr sein LegationSrath v. Schuckmann sprang Hinz», um dem Haiivt- maiin beiiiiiiekeii. als Letzterer noch einen äckniß aus nachslcr Nähe erhielt. Mit den Worten: „v. Stetten üdernimmt die Führung", gab »nmittelhar daraus Gravenreuth in den Armen Schuckmann's seinen Geist aus. Tie Lage war kritisch, das Geschütz war durch einige Schmie deinvnliit. Gravenreuth geiallc». und die Leute waren ia demoratisirl.daßsie mtt K olbeiisiouen i'oiwarlsgelriebe» werden mußte». Es gelang oder v. Stelle», die Leute wieder zu sammeln »nd unter heiligem Feuer in da Dari cinzudringe». wo er mit Voickamer zu- saniinenlrm. der mit seine» Compaqnie an einer andere» Stelle über die Palliiaden gegangen war Die Buea-Leitte stoben und unsere Leute i. tziea tick, in dein massive» Hans der Basler Mission fest, wo ilmc» I'i, Pi.liß tiilgegenkam. Verleib' hatte stch ia diesem Hause verschanzt und Feuer gegeben, als er den Angriff von draußen dorle Am Abend und im Lause de« folgenden Tage« wurden die nächsten Haustr niedergebrannt und das Vieh zuiammengctrieben. Am Sonntag früh vor Tagesanbruch nmrde Haupimonn v. Grave», reuth beerdigt, nachdem Haupt und Herz in einen Blcch- kastrn verpackt worden waren, welcher zur Allst« inlkgenomme« wurde. Dann verlieb di« Expedition di« Mission und ist dann dis nächste» Freitag, den 13. November, im Urwald« hungrig, durch- näßt, bivouakirend, unter mancherlei Strapazen über die Iägerhülte nach Bibundi abgestiegen, wo sie vom „Habicht" abgehott wurde. Die Verwundete», vor ollem Lieutenant von Stetten, dem der rechte Oberarm durchschossen war, wurden noch einmal ordentlich ver- bunden, und dann dampfte der „Habicht" nach Kamerun. Die Blcchkisle mit den Ueberresten Gravenreuth « wurde im Gouvernement am lv. aufgebahrt und am Dienstag früh von S bis 10 Uhr auf dem Friedhof in aller Nähe des NachtigatdenkmatS bei gesetzt. Ter Pater segnete die Ueberreste eia, alle Weiße» von Kamerun und die Ossiciere deS „zzabichl" waren zugegen. Noch der Einsegnung hielt der stellvertretende Gouverneur eire tiefempfundene Rede, in welcher er die Verdienste des Verstorbenen um die deutsche» Colonial- bestrcbungen hcrvorhob nnd die guten Charaktereigenschaften de« ver- storbeneu Kämpfers, welcher nach so vielen Schlachten »nd Känipse» hier, wo so mancher tapfere Mann liege, seine letzte Ruhe gesunden habe. Nach der Grabrede des Paters wurde der Sarg von sechs Hanssa-Sotdalen an die Gruft getragen, wo außer zwei Compagnien vom „Habicht" noch die erste Compagnie des Expebttivnscorps nuf- geslclll war. Der Sarg wurde versenkt und die eine Eompagnie von, „Habicht" gab drei Salven über das Grab ab. Tonn schloß sich die Erde über dem lavieren Man»; »och lange standen die Gruppen um daS Grab, bis einer nach dem anderen die Stätte schweigend verließ. Ter Bericht läßt unklar, ob die Bnea-Lcute sich unlerworsen haben, oder ob sic ihre feindliche Haltung noch weiter sortsetzcn werden, da im letztere« Falle die Mission sich ans diesem cxvvnirt.ii Lrtc zurückziehen müßte. Zugleich wird wieder die Unzuverlässigkeit und Feigheit der Hauffa-Toldalcn betont, welche sich zum Polizei- dienst ganz gut eigne», aber in der Lsscnsive leicht versagen, wenn sie einem tüchtigen Gegner gegenüber sieben. Ter Ruckweg zwischen dem kleinen und große» Kamerunberg nach Bibundi war sehr be schwerlich: es dürste bald eine neue Expedition nach dorthin ab- gesandt werden, da das unbrauchbar gewordene Maximgeschütz mit Zubehör an einer sicheren Stelle auf dem Wege vergrabe» worden ist. Nekrolog für 1891. n. * Wahrend die Thätigkeit der in der letzten Gruppe (Juristen, Geistliche, Schulmänner und Acrzte, erwähnten Persönlich keiten hauptsächlich aus praktische Lebcnsgebietc sich bezog, wenn sie auch verschicdenlich i» tbeorctisch.wiffensck>aslliche Fächer hiniiber- spielte, sind atS in erster Linie theoretisch-geiehrie Vertreter der Wissenschaft und ihrer vielgcspalteneiiTiScipliiic» hervorzuhebcn: aus theologischem Gebiele die Universitütsprosessoren Ur. Friedrich Fabri in Bon», ei» überaus eifriger Vorkämpfer für die deutschen colonjatpolilischeii Bestrebungen, sür die er auch medrsach literarisch, so durch die Schrüt „Bedarf Deutschland der Colonien ?" wirkte 'ff >11 Würzburg am 18. Juli), I>r. Eduard Reuß in Straßdurg, »amhasler pro testantischer Theologe, dessen Forschungen sich »amenltich auf die Geschichte der biblische» Schritten beziehen (r in seiner Vaterstadt Straßdurg am 15,. Avril), Geh. Kirchenrath llr. Wilibald Grimm i» Jena, ein genauer Kenner der nltlcslaineiittschen Apokryphen- Literatur (ff in seiner Vaterstadt Jena an, 24. Fedruarl, l>r. Richard Zoepsset in Straßburg tb daselbst am 7. Iannar>, Ur. August Francke, in Halle »nd dann in Kiel wirkend Z- j» Montreux am 31. Mai>, l>r. Johannes Gloel in Erlangen (ff daselbst oin 18. Iunst, l>r. I. F. Nackiger in Breslau (ff daselbst am 18. November), HugucS Oltrauiare in Gens, Verfasser der be kannten sranzösischen Neberictzung des Nenen Testaments (ff in Gens am 23. Februar) und I»e Eduard Langhaus in Bern, Resormtkeolvg und Schriftsteller (ff daselbst am !>. Januar); aus juristischem Gebiete: Univcrsitätsproseffor l>r. William Lewis in Greifswald (ff daselbst am 28. April), Ludwig von Rönne, hervorragender juristischer Pnblicist, namentlich ausgezeichnet durch seine staatsrechtlichen Schrille». >808 81 nationatlibrrales Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses nnd wiederholt auch de« Reichs- tageS (ff in Berti» am 22. December). die Umversitätsprosefforen Dr. Gustav Wenczet in Pest (ff im Ruhestand daselbst am 23. November), Hosrath vr. Gustav Deine NuS in Wien, aus Allstedt in Sachsen-Weiinar gebürtig (ff in Wien am 7. November), Cäsar Graf Al bi eins in Bologna (ff daselbst Ende Juli», 1>r. PH. Huinbla in Lund, Mitherausgeber der Schtytcrr'ickieii Sammlung attichwedischer Grundgesetze (ff in Lund am 15. Januar) und Peter Grigorjewitsch Rjedkin i» Petersburg, 18<V—82 an der Universität wirksam, seitdem ausschließlich mit wiffenschait- lichen Arbeiten beschäftigt (ff in Petersburg am IS. Marz); ans lurdirinischrm Gebiete: Geh. Medicinalrath I>r. Earl Lima», außerordentlicher Professor sür gerichtliche Mediein i» Berti» (ff >n Berlin am 23. November), Geb. Medicinalrath I>r. Earl Immanuel Klopsch, außerordentlicher Proicssor in Breslau (ff daielbst am 18. Septembers Geh. Rath I>r Franz Christoph von Rotd- niund, bis 1880 ordentlicher Prosessor in München (ff daselbst a», 20. November), Hvirath I>r. Friedrich Wilhelm Scanzoni von LichtenselS, bis vor Kurzem ordentlicher Professor in Würzburg, wo er seit 1850 wirkte, hervorragender Gynä- kotog, der 1^»c wissenichastlichen Anichauuiigen in zahlreichen Lehrbüchern »nd Schriften niedergelegt bot (ff in Zinnebcrg in Lberbancrn am 12. Juni), I>r. Enrl Braun von Acrnwald, Prosessor der GedurtSbilse in Wien (ff daielbst am 28. Marzl, 1>r. Eduard Geber, Professor der Dermatologie in Klanienbiirg (ff daselbst am 4. Oktober), Henry N. Mojete», Prosessor der Anatomie i» Oxford (ff in Firwood am 10. November), John Marshall, Prosessor der Anatomie in London (ff daselbst am 1. Januar), und der berühmte Petersburger Chirurg Profesior Nr. Earl von Rchher (ff in Folge eines UnglückssallcS ans der Jagd bei Petersburg am II. Januar); ans philologisch-geschicht lichem Gebiete: die Literatur- und Sprachforscher Geh. Hosrath Nr. Friedrich Zarncke, Prosessor der deutschen Sprache und Literatur an der Universität Leipzig (s. Sachsen), Nr. Wil- bet», Ludwig Holland, außerordentlicher Prosessor sür romanüche Sprachen an der Universität Tübingen, philologischer Romanist und Germanist, bekannt als Herausgeber kritischer Ausgaben von Uhland's Werkeniff in Tübingen am 22.Augustl, Nr.KarlGustavAndreien, seit 1874 außerordeittticher Prosessor drr deutschen Sprach. Wissenschaft in Bonn, der sich mit der deutschen Namenforschung und Volksetymologie erfolgreich beschäftigt hat, »nd bekannt durch seine, sich an ave gebildeten Kreise wendende Schrift „Sprach- gebrauch und Sprachrichtigkrit im Deutschen", die, in zahlreicher '.'liistagk erichiene», vielfach anregend gewirkt und auch mehrere Schriften ähnlicher Tendenz veranlaßt hat (ff in Bonn am 25. Mai), l»r Anton Birlinger, a»ßerord«ntlicher Prosessor drr deutschen Philologie an derselbe» Universität, der sich namentlich mit der Literatur und Sprache-des Elsaß, des LberrheinS »nd Schwabens beschäftigt hat (ff in Bonn am 15. Juni), I>r. Hermann Lesterley, UniversitätSprosesior und -Bibliothekar i» Brrslau. Litrrarhistorikcr (ff Anfang Februar in Boppard a Rh.), Geh. Roth vr. Gustav von Looper, einer der bekanntesten Goethesorjcher, 1876—88 Direktor deS königl. preußischen Hausarchivs ,ff in Berlin am 13. December), l»r. Eduard Hilter, ordentlicher Prosessor der elastische» Philologie an der Universität Halle, wo er seit 1876 wirkte (ff daselbst am 0. März), RegierungSrath I>r Wilhelm Kcrgel, ordentlicher Professor der elastischen Pbiiotogie an der Universität Graz (ff daselbst am 3. December), Franz L'aver Ritter von Miklosich, ordentlicher Prosessor der slawischen Sprachen an der Universität Wien seit 1850, einer der vorzüglichsten Per- »reter seine» Fache«, ». A. Verfasser der „Vergleichenden Gram- matik der slawiichen Sprachen" zff in Wien am 7. März', Paul Hunsolov, ungarischer Sprachforscher (ff in Pest am 30. No- vember), Maurus Vallagi «Moritz Bloch), theologischer Schrift- steller, verdienstvoller aber als Sprachsorjcher aus dem Gebiete deS Magnariichrn, dem er grammatische und werthvolle lexiko- graphiiche Behandlungen gcwidme' hat (ff in Pest am 1. September), Abt»- Gasparc Gorresio, italienischer EanSkrilsorscher, Profesior des Sanskrit an der Universität Turin, ein Schüler von Eugen« Bnrnouf «ff in Turin am 21. Mai«, l>r. Eduard MagnuS, ordentlicher Proicstor der orientalischen Sprachen an der Universität Bredan ff daielbst am 3. Oktober', Leopold DukeS. bebraiststcher Orientalist «ff in Wie» am 3. August): auf hist«rische«, kttttft- hl,«»rischem und natt»»at-»k»no«iiche« Gebiete: Ged Hosrath >>r Georg Voigt, ordentlicher Profesior der Geschichte an der Universität Leipzig I. Sachsen). I>r. August von Druffel, Höiiorarvroiesior au der Universität München, namentlich kirchen- votiliicher Historiker iff daielbst am 24. Oktober), der bekannte talhstisckie Historiker Johannes Iansie» tff in Frankfurt a. M. wohin er atS Prosessor der Geickuchte iiir die kotholischen Schüler am Gvninasilii» 185,4 berufen wurde, i» der Nacht zum '24. De- cember', l>e Heinrich Graetz, Honorarproiessor an der Universität Breslau, besten geschichtliche Arbeiten sich namentlich aus di» Geschichte deS InbentdilinS bezieben lff in Münckien am 7. Sep tember. Or Lover Liste, Profesior an der Universität Lemberg, bekannter polnischer Geichichtsschreiber lff daselbst am 28. Februar', Pierre Adolph, Eder »et, französischer Geschichtsschreiber in Pari» am 2. Mai», Louis Alexandre Gras Joucher dt Lareit, französischer philoiophiicher Geschichtsschreiber, der sich namentlich eingehend mit Letbnlz beschäftigt hat lff i» Pari« am 10. Januars Joseph Maria Bruno Eonstanlin Kervyn de Leitend»»«, belgischer Geschichtsschreiber, u. A. Bersasirr einer fleißigen Geschichte Flandern« (ff in Brüssel am 3. April), Alexander William King take, englischer Historiker und Parlamentarier, der Le» Krimkrieg in dem vielbändigen Werke „Dsie iovuaivo ot li>« Erimeu' behandelt hat (ff in London am 2. Januar) und George Baucrost, de- ruhiitter amerikanischer Historiker, der sich durch seine zehndändiA: Geschichte der Vereinigten Staaten (bis 1782) als der bcruieniie Darsteller der amerikanischen geschichtlichen Entwickelung «nvieien bat; ferner Geh. Hosrath lir. Anton Springer, ordenllichci Pco- sesior an der Universitär Leipzig (s. Sachsen), der italienische Senator Giovanni Morelti, unter dem Pseudonym Ivan Ler- moliejs, bekannter Äunstschriststeller, dem eine Reihe glücklicher Gkmäldebcslimmunge» zu danken ist (ff am 28. Februar in Mailand', der Kupscrsiichiammler und Kunstkenner Kart Eduard von Liphart (ff am 15. Februar in Florenz), Pietro Li via. italienischer Archäolog, der Generalinipector der Altertbümer und schöne» Künste (ff in Rom am 15. August), Prosessor Or. Gottfried Heinrich Handelmann, seit 1873 Direktor des Museums schleswig-holfteinischer Alterthümer in Kiel (ff daielbst am 28. April), Or. Otto Tischler, Tirector der ptähislorstch- archäologischen Abtheilung deS ostprcußischen Provinzialinuselims ln Königsberg (ff daselbst am 18. Juni), Geh Hosrath Or. Julius Peyolbt, Bibliograph «s. Sachsen), I)r. Otto Beneke, Entlur- bistoriker und 'Archivar in Hamburg (ff in ieiner Vaterstadt Ham burg ani 9. Februar), Bibliotheksralh a. D. Heinrich Böttgcr, Verloster einer Reihe geschichtlicher Specialarbeiten (ff in Cannstatt bei Stuttgart am '29. August), und der italienische Nationatökviiom Steiaiio Iacini (s. StaatSinäaner re.); auf naturwlsir»- schastlichrm Gebiete: Wirkt. Ged. Rath Or. Wilhelm Weber, ordentlicher Proicstor an der Universität Güttingen von 1831 bis zum Jabre 1837, wo er als einer der sieben Göttinger Prosestoren, die den Versastuligszwong nicht anerkannten, seines 'Amtes entsetzt wurde, 1843—49 Proseyor in Leipzig, dann wieder in seiner Miherrn Stellung in Güttingen, ein bedeutender Physiker, Leise» engere Fachstudien sich besonders aus Etektricitüt und Magnetismus erstreckten (ff i» Göttingen am 23. Juni), 1>r. Friedrich Eduard von Re »sch, srühcc ordentlicher Profesior der Physik an der Universi- tat Tübingen (ff in Stuttgart Ende Juli), I)r. Thomas Stanecki, ordentlicher Profesior der Physik an der Universitär Lemberg (ff La- ielbst am 9. Januar), Alexandre Ednwnd Becquerel, angesehener sranzösischcr Physiker, ei» Sohn von Antoine Cösar Becquerel, namentlich ans pdysikaliich-chemische», Gebiete thätig tff in Paris am 13. Mai', Etatsrath Ludwig Lorenz, dänischer Physiker (ff in Kopeiikagen am 9. Juni), Or. Friedrich Ludwig Stegman», ordentlicher Professor der Mathematik an der Universität Mar- bürg (ff daselbst am 7. Juni), Sophie KowalcwSki, Inhaberin der mathematischen Professur an drr Universität Stockholm (ff da- selbst am II. Februar), I>r. Carl Weihrauch, ordentlicher Proicstor der physikalischen Geographie und Meteorologie an der Universität Dorpat lff daselbst am 19. Januar), Professor William Feriel, amerikanischer Meteorolog (ff i» Karitas), GehfRegicrungs- ralh I>r. Eduard Schönseid, ordentlicher Prosessor der Astro nomie (seit 1875) und Tirector der Sternwarte an der Universität Bonn (ff daselbst am 1. Mai), Professor llr. Franz Brünnow, ei» Astronom, der an einer ganzen Reih« von Sternwarten gewirkt hat, Verfasser eines in alle europäischen Hauptsprachen übersetzten Lehr buchs der sphärischen Astronomie (ff in Heidelberg am 20. August), De. Julius Wilhelm Ewald, trefflicher Geolog, der mit Roth, Eck und dann TaineS eine GcsammtauSgabe der Werke des be rühmten Geognosten Leopold von Buch besorgt hat, Lessen Reise- genösse und Schüler er war (ff in Berlin am II. December), Alexander Graf Kenierling, hervorragender russischer Geoaiivsi, 1843 Begleiter Krusensrern'S aus dessen nordrussischer Reise (p am 20. Mai ans seinem Gute Raikäll in Estland), Josä Maria Latin» Coelbo, Prosessor der Mineralogie und Geologie am Poly- technilui» in Lissabon (ff daselbst am 29. August), Bergrath Prosessor Karl Gustav Kreischcr in Freibelg i. S. (s. Sachsen), August von Petzclt, österreichischer Ornitholog, ein Enkel der Roman- schriststellerin Karotin« Pichler (ff in Oberdöbling bei Wien am 2. September), Geh. Hosrath Oe. August Schenk, ordentlicher Professor der Botanik an der Universität Leipzig (s. Sachse»), Hosrath l)r. Karl Wilhelm von Nägel i, 1858—88 ordentlicher Prosessor der Botanik und Director des Botanischen Gartens in München, der in der allgemeinen Botanik und in der Pflanzen- Physiologie Bedeutendes geleistet hat (ff in München am 10. Mai), Geh. Hosrath llr. Hermann Hossmann, ordentlicher Prosessor der Botanik an der Universität Gießen (ff daselbst am '26. Oktober«, Karl Johann Maximowiz, russischer Botaniker (ff in Petersburg am 18. Februar), Peter Jakowlrwitsch Srutizki, Conservator am Botanischen Eabinet der Universität Petersburg (ff dcselbsr Anfang Februar), llr. Richard Schomburgk, seit >1865 Director der Botanischen Gärten zu Adelaide in Australien (ff daselbst am 24. März), Hosrath llr. Leopold Just, ordentlicher Profesior der Pflanzen- phnsiologie und Agriculturchemie an der technischen Hochschute in Karlsruhe (ff daselbst am 30. August), vr. Eduard Reichardt, außerordentlicher Professor der Chemie an der Universität Jena lseit 1882), angesebener Agriculturchemiker (ff in Jena am 26. Oct.>, Vr. Wilhelm Knop. früher Honorarprosessor und Leiter des agri- culturchemilchen Laboratoriums des Landwirthschastlichen Instituts der Universität Leipzig (s. Sachsen), Vr. Victor von Richter, außerordentlicher Proieffor der Chemie und Director des neu er richteten Technologischen Instituts der Universität Breslau (ff daselbst au, 8. Oktober), Prosessor Moritz Fr eh tag, Tocent der Cbcmic an der landwirthschastlichen Akademie zu Poppelsdorf (ff in Bonn Anfang December), der durch seine Arbeiten über die Atomgewichte bekannte belgische Chemiker Jean Servais Stas, früher Professor der Chemie an der Kriegsschule zu Brüssel (ff daselbst in der dritten Decemberwoch«), Docent Fjord, Präsident der dänischen landwirlh- schaftlichen Gesellschaft (ff in Kopenhagen am 4. Januar), und Landesükonomicroth vr. Rudolf Stadelmann (ff in Halle a. S. am 6. Juli). War eine große Anzahl der Vorgenannten insbesondere aus dem engeren Gebiele ihrer eigentlichen Fachwissenschaft bestrebt, die Er- gcbnissc eigener gelehrter Forschung auch zu literarischen Leistlinge» zu verdichten, so wirkten als in der Hauptsache berufsmäßige Schriftsteller in schönwiffenschastlicher, künstlerischer, politischer oder auch fach- wisienschastlicher Richtung: in St»r«pa die Deutschen Oskar Frkr. von Redwitz, von besten Schöpfungen die romantische Jugcnt- dichtung „Amaranth" und das Drama „Philippine Welser" wobt den nachhaltigsten Eindruck hinterlassen haben, neben denen noch sein patriotischer Sonettenkranz „Tos Lied vom neuen Deutschen Reich" und daS EpoS „Odilo" genannt sein mögen (ff am 6. Juli in der Heilanstalt Gilqenbcrg bei Bayreuth), Vr. August Becker, ein de- siebter und fruchtbarer Romanschriftsteller, Verfasser des kultur geschichtlichen Romans „Bervehml" lff am 23. März in Eisenach , Rudolph Loewenftein, Dichter und früherer Mitarbeiter an dem von ihm, Kalisch und Dohm gegründeten „Kladderadatsch", der Verfasser des 1870 viel gesungenen „ShassepotsiedeS" und einer Reibe von Kindersiedern (ff am 5. Januar in Berlin), Friedrich Stoltze, Frankfurter humoristischer Dialcktdichter (ff in seiner Vaterstadt Frankfurt a. M. am '28. März), Wilhelm Koch, Novellist und Tialektschriststellcr, Berfasser der „Kölschen Scheldereien" (ff in seiner Baterstadt Köln am 10. December', Max von Schlaegel, Roman- schrittsteller (ff Ende September in Doberan), Amely Bütte. Bersastcrin gern gelesener Romane, deren einige sich auch mit der Frauensrage beschäftigen (ff am l6. November in Wiesbaden, Emmy von Tincklag« l--- Campe), eine sehr beliebte Erzählerin. Bersasterin der „Einstandgeschichten", die auch in fremde Sprachen übersetzt worden sind tff am 28. Juni in Berlin), Adelheid v.Roikcn - bürg geh. von Zastrow, Novellisti» »nd Romanichriftstellcrin (ff am 29. Januar in Baden-Baden', Olga von Gayworonski, die unter dem Pseudonni» O. Gayer inchrer« Novellen vcröiient- sicht hat (ff am 15. September in Berlin), Therese Alm. Dom- browski, beliebte Erzählerin, die unter dem Preudonnm Tb. Almar schrieb lff am 3. September in Charlottenburg), Malwine von Humbracht, die sich gleichialls unter einem Pseudonym (Luise Ernesti) als Romanschristsiellerin eingcsührt bat >ff am 22. Lctober in Bad Nauheim'. Richard Oberländer 's. Sachsen . Fritz Wernick (ff in seiner Vaterstadt Elbing), beide beliebte Rein- schilderer, Rudolf Vensey, pädagogischer Schriftsteller iff Ende Februar in Jena), P Hermann Konederg, katholischer Jugend schriftsteller, Verfasser von „Hannsjörgte und Psannenstaches" nr) der „Katholischen Kinderbibsiotbek" 'ff am 25>. November in Alize- burg', Eniit Wolfs, Rector der höheren Mädchenschule in Apolda, Verloster von Kinderschristen (ff daselbst am 22. Februar), Veronika Reinhardt (i. Sachse»', Vr. Adolf Weiskr (s. Sachsen. ». F. Niese s. Sachsen», Vi. Konstantin Frantz, politisches Schriftsteller (s. Lachsen), Vr. Hermann Hartmeyer, Mit besitzer der „Hamburger Nachrichten" (ff am l März in Hamburg), Ist. Richard Rackwitz, Cbesredocteur deS national- liberalen „Rhcii'iich-weslsälischen Tageblattes", Ist. Franz Mätzner, lang,ädriger Chefredakteur der „Tenlschen Reichszeitung" tff am 20. März in Bona), Karl Bölsche, Redakteur an der „Kölnischen Zeitung" (ff zu Fallersleben in Hannover Mitte Arni. Ist. Franz Liepmann, dis 1882 Leiter dn (eingegangenen' „Tribüne , seit 1865 zweiter Redacteur der „Vossiichea Zeitung (ff in der Nacht zum 16. December ia Berlin), vr. John Fach«»
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