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NponnemLttLspreEs A b«r Hauptrxpebktto» »4« de» >» t beatrk «d de» Vorort», errichtet», A»«. aadestellea »bgeholt: vierteljährlich »<SÜ, bei ewAwaltz« G,ltchee Aust»«»,, i»« Ha»«HüO Durch kt» Dost de»»««» sk» Deutschland ,»d vrstrrretch: oftcleMrUch 6.—. Dir»rt» täglich« ^^ ^— tn« Autist: «ou« . chjeudung ^g ».—. Le-«rtio» »O Lr»e»iN<»r Lotza„»««aG« S>. LA EroGttt», «st Wocheut«»» »»mtnbroch» »Gfiwt lw, früh « »i- «bock« 7 IM- /Malt«: vttl» «M»'» s.rti«. («NAtz Gtch,^ U»i»ersllät«strah« l. <*»«« e-tck«. Kurharia«ste. 14, »«». im» »«MI«« 7. Morgerr-AnSgabe. ttMM.TllgMatt Anzeiger. SW» für Politik, LocalMichte, Handels- und GeWftSverkehr. J«sertto«SpreN Die 6 gespaltene Petitzeile 20 PfU >ecl«m«, unter demKrdacttoutstrtch (4M fpstt«») »0-4, »oe de, Fewnliruaachrichte» (bgejpaltru) 40-ch. GrSßer, Schrift», laut uns««» Preis« urrzelchaiß. Tabellarischer und Zisferasatz «ich höhere« Tarif. ttztr«-Beilagen la»faV). an» »N « vtorgeu-Au-aab». ob»« Posibesärdernng ^4 «tt Postbeförderwig ^4 7V.—, Ännahmrschluß für Zuseratr: Tbend-An-gabe: vormittag« tv vhr. Gior«r»->u«gobe: Nachmittag« 4Uhr. So»»« u«d Festtag« früh » Uh«. B«l da» Aillol», ,»d «nnShmest»!«» t» «st« halb« St„d« frühe». .«« Hnferat« Pub S»t« a, dt» »« richte». v»6 «st »A«, «, » »>I» «» »tzvl» Sonnabenk den 30. April 18S2.j 8«. Jahrgang s » Bestellungen für die Monate Mai und Juni auf das Leipziger Tageblatt zum Preise von S Mt. VS Pf. — für beide Monate zusammen — bei täglichzweimaliger freier Zustellung in 9 Haus nebnu'n entgegen sänuntlicheZeitungsspediteure, sowie die Hanptexpedition: Johannesgasse die Filialen: Katharmenstratze 14, Kömgsplah V und Universttätsstratze 1. Ferner kann in nachfolgenden Ausgabestellen das Leipziger Tageblatt — zum Preise uon 8 Mk. für die Monate Mai und Juni zusammen — abgeholt werden: Arndtstraße 88 Herr L. 0. Llttvl, Colontalwaarenhandlung. Peterskirchhof 8 Herr Ilax >lvrtd, Buchbinderei. Beethoveustrahe 1 Herr 'I'kvoü. ketor, Colonialwaarenhandlung. Pfaffendorfer Ttrahe 1 Herr b'rltr N'eber, Colonialwaarenhandlung. Brühl 80 (Ecke Goethestraße) Herr Nvriu. HvKLliv, Colonialwaarenhandlung. Ranftfches Wähchen 0 Herr k^rlvdr. ddttkvr, Colonialwaarenhandlung. frankfurter Ttrahe 11 Herr kraut Uro», Colonialwaarenhandlung. Nanstädter Tteinweg 1 Herr 0. kuselmrmn, Colonialwaarenhandlung. Löhrstrahe 18 Herr KNunrN Uetrvr, Colonialwaarenhandlung. Tchützenstrahe 5 Herr 6ul. l8i;I»i1iu1< I»vn, Colonialwaarenhandlung. Marschnerstrahe 0 Herr I>»ut 8ekrvlk«r, Drogengeschäst. LVestvlah 82 Herr li. Mttrlck, Cigarrenhandlung. Nürnberger Atratzr 48 Herr H. L. ^IbrveNt, Colonialwaarenhandlung Porkstrage 82 (Ecke Berliner Straße) Herr 0. önnke» Colonialwaarenhandlung. gettzer Ttrafie 85 Herr V. kürttvr, Cigarrenhandlung. in Anger-Crottendorf Herr Rodert Krelner, Zweinaundorfer Straße 18. in Neustadt Herr k. Heber, Eisenbahnstraße 5. - Connewitz Frau klseker, Hermannstraße SS. 1. Etage. . Plagwitz Herr 1l. vrüt/inann, Zschochcrsche Straße 7 n. « GohliS Herr l'k. krltLsebv, Mittelstraße 5. . Reudnitz Herr knsinana, Marschallstraße 1. - Liudena« Herr Lä. k. Llüllvr, Wettiner Straße 51. - - Herr üerub. iVvbvr, Mützengeschäft, Leipziger Straße 6 in Thonberg Herr L. llLntsed, Neitzenhainer Straße 58. -s »- Die neuesten Nummern deö Leipziger Tageblattes sind in obigen Ausgabestellen zum Einzelverkauf stets vorräthig. Wegen-er Messe ist unsere Expedition morgen Sonntag Vormittags bis IS Uhr geöffnet. Lxpvältlo» des kvtpLlgor Vsgvblsttes. Amtliche Bekanntmachungen. Srkimitlniachmt-. Der erst» Dermin der Staat«einkomine»steue» ist «m :I0. April diese« Zahre« mit der Hälfte de« Stürinalsifuerl-M. fällig. Die Lteuerpflichtigen werden deshalb a»sgeford«rt, ihre Steuer« beträgt von genanntem Tag« ab bi« späteste»»« N W«che» »ach demseide» -» bezahlen. Rach Ablauf die^r Frist tritt -egen die Säumigeu da« gesetzliche Beitreibungsverfahrea «m. Die SahIstkNe» sind: für Alt-Nripii« rm Stadth«uf», ObstmarN «r. ». Erdgeschoh, für Letzjta «»udnttz. Veipft« -«n,»r.«r«tte»»«r«. Letpzia- Taoiiber, und Lcipttg-Reurrudutt» t» N«thhause zu LeipNg Rrutziittz, für Leipzig-Reustadt. Neipzt, - Reufchlnefrl», Letpzt« - volk- «arädorf. vetp,ia-reaerh»«sr« und Lei»»i«-Mr»Ie>er- hausrn im Matbhausr »n Nriptig-Voit«ar»darf, für Lripzi,-O»»rttzich im Nathhaufe «aselstft, für Lrtpztg-Gohlt« im früheren Gemeindeamt« daselbst, für Letpjt« - Ntndenau. Lelldzt« - H»la,ml»,. Nrtpztg - klein- jschachrr und Ltipit«-Lchle»tzi« ,m Nat-Hause zu Letp- tzl»-Plag>viN und für Letp;ig-8«»»r»itz und keistztg-L-stnt« im frühere» Ge meindeamt» zu L»ipli«-»«u»»»n». Leipzig, am 26. April L«r Nat^drr Gt«stt Leipzig. Georgt. »och. Srkaaulmachuu-. Mr bringe» hierdurch eimeut zur allgemeinr» »enntnih, Laß die Ergebnis!» unserer Stadtvermelsung soweit möglich auch für Private nutzbar gemacht »verd»» fallen; in«besvnd»re köauen zur Zeit Copie», theil« lm Mahstab« von 1 : KLIO, thetl« t» dem von 1: SOO »ad tziäche»derechnunge» von der Süd-, vft» und Uarst- vorstadt — bi« »um Nordplatz — von Alt»L«ip»ig und oon den Feldslächen »,n Leipztg.Eonnewitz, ferner voa diesen Stodtiheilen Lageplän« i» jeder anderen gewünschten verjünaung angesertig», sowie von dem füstlichk» und südästlichr» Dheile ver Aufnohm» «rdruitt« vlüttee im Mahstab« von t: lOM und von dem Areale zwischen d«r König- und Siernwarteustrabe solche i« viaßstabe vo« 1: üOO bei »aserrm Stadtvermessu»g4a«tr, Sieudnitzer Rattzhaul, 2. Obergeschoh — gekauft «erden. Die Berkaussprelse betragen für Blätter in Zinkstich im »tat« stabe voa 1:1000 bei sreiem oder nur tdeilweis« bebautem Lerrain 4 >1. d«4gl»ichea bet voll bebautem Lerrain 8 für Autographien tm Mabftab» »o, 1: lOOO und 1 : SOO je 4 ^l Ferner weife» »ir wiederholt darauf hin, dast Neuaufnahmen durch uafrr Stadtvrrmessuug-perfonal t» denjenigen bebanten Stadt- theilen vo« Alt-Leipzig, wo »war di» Vermessung selbst noch nicht, jedoch di« Nrtzlegnng bereit« erfolg» ist, ausgesuhrt »erd«» können. Hierauf gerichtet« Antrüg» sind ebensall« an uajer Ltadtvermefsun, ' amt z» Achten. Di« vergüt»», hierfür wird tm Allgemeine» »ach den für Arbeite» geprüfter Frldmeffer üblichen Lätzen berechnet, die ver» mefsung«k»st»» aber werst», de» Antragsteller »»r »»thetiig an- gerechurt, wen» dt« Vermessung für de» Stadtpla» de reit« erfolgt oder für diese, verwendbar tft. Zur vermeid»»« von M^verstitndnsssen «fr» jedoch daranf hin gewiesen, dost dem Antragstrl.er et» verhältalstmShiger Zuschlag für den Vermelsungüaufwand nicht nnr t« Fall« einer Nenmrtirung in irgend welche» vttchstab«, !»,der, t» derfelden HSH« «uch dann berechnet wird, wrnn «« sich um di« Anferttanng einer genasen Lapie ans Letnwandpapier handrlt. Vei «tnsachea Pauszeichvungra -W.rr.-L Der »«1t der St«dt örtpri«. L».«,e»»1. «VGA»« Die Beerdigung unsere- verstorbenen Collegen, de- ordentlichen Professor- der medicinischen Facultät Kkm Gkhtilllkll Mk-llillülküth vr. meö. kdi-i8tiiiil Mkeliu kraullk, Comthur pp. findet Montag, den 2. Mai, Nachmittag» » U'hr von der Capelle de- JohauniSfriedhofe- aus statt. Für diejenigen Herren Collegen, welche an derselben theilnehmcu werden, stehen Wagen am Augusteum von Uhr an bereit. Leipzig, am 29. April 1892. Vr. L,kp8l«s, z. Z. Rector der Universität. Seka««tmachullg. Während der Nacht zum 28. d. M. ist in eine Modewaaren- handlung ans de, Ehausseestrahe zu Leipzlg-Reudnitz ringrbrachr« worden, wobei den noch «ndekannten Thütern die nachstehend unter ^l^uk^efuhrten Waare» »nd sonsttgra Essrcte» in die Hände ge- Die Dieb« hoben di« sämmtlichen Gegenstände in eine v«, ihnen im Geschäft vorgesunden« leer» »tfte vo» 1 m 30 cm Länge, 70 cm Brest» und 1 n, Tiefe verpackt und dann mittelst eine« Handtvaucn« fortgesahrrn, der lm Hosraum deö betreffenden Mundstück« gestanden hat. Der Wagen ist grau ang,strichen, mit 2 Nädern, Feder» und eisernen, Aussatz versehe» und etwa SO X Werth. Indem wir bemerken, daß die Bestohlen«, auf dl« Wiederherbei- jchaffung de« gröbere» Theile« der gestohlenen Sachen eine Belohnung von Dreihundert Mark »»«gesetzt haben, bitten wir, etwaige Wahrnehmungen, di« zur Er mittelung der Dhäter «nd zur Erlangung der TiebstahlSobjecte diene« könnten, fchlrunigst zur Kennt»iß unserer Lriminalobtheilung zu bringen. Leipzig de« S8. April 1803. D«« Goltzeiamt der Stadt Letz>zt>. VN. 121S. Vretfchnrtder. A. T 80 London» dunster verschiedenfarbig» Franeakleidersloff von je IS m Läng» und tm Äesammtwenhe von ISiXI bl« 1600 ^«l. Ist Coupon« gemusterter schwarewollener Frauenkleiderstoff > ,'u je 13 btt 2K » Länge und tm Gesammtwerthr von '-'-»ii.< !>> tsonpon« englischer Heller FrauenNeiderstoff von je , «> Läng« und im Gesammtwerthr vo» IM .< ii> Coupon« Heller und dunster schottischer Frauenkltlder. - >1 von je IS w Läng« uad tm Gesammtwerth« von <i. 8 tt.-uiu'n« buatrarrirter «nd gestreifter halbwollener Frau«,Meiderstoss voa je IS m Länge und tm Gesamml werlhe vo« 80 ^1. «a. 6 Eoupon» »oeib« Gardinen vo« je SS bi« 80 m Länge und im Gelammt»««-» von «wo »0 2 Dutzend Frauenhemdeu au« buulgeslrciftem Barchent im Werthe von 30 ^4, ca. 8 Dutzend welblelnene und damasten« Handtücher im Gesammlwerth» von 70 -ckl, 6 Stück bunte Franenunlerrvck» tm Werth« von 9^l, 10 Stück Knabenhemden au« buntgestreiftem Barchent im Grsammtwerlh« von 10 ^l, > grob« brauumelirt« wollene Gchlafdecken tm Werlhe von 24 ^4, «ine ebensolche braune Decke au« kamrelhaareu tm Werth« voa IS ^4, und ferner «i» rotdwollrnrr Krage», «tue schwarz, Frauenschürze und eine Scheere au einer schwarzen Schnur im Gesommt- werthe voa 2 ^4 SO Werth in«,«sammt ÜS80 bez». »680 ^4 SO 4 L) ca. 2) ca. stl .a 4) c» b) ra. «) 7) 8) Y w) r») 1L) Die Gehaltsforderung für den preußische» Muisterpräßdenlen. E« war eine hinter den hochgespannten Erwartungen mancher Kreise zurückbleibendr, aber immerhin politisch wichtige »nd sehr interrfsantr Erörterung, welch« da« preußische Abgeordnetenhaus am Donner-taa dem Etai«- posten: Gehalt x. für de« »rrut'schrn Mintsterpräsidenlen widmete. Di, Sitz««, gestaltet« sich zu mner all- gemeinen Abrechnung unter den Parteien «her di« Schul- grsetz-Borlag«, ihre Ursachen und Wirkungen, flr gab »«gleich ew» NüKdltck «u»f dt« Vergangenheit, wie «Ln« Rnsbli« aus die Zukunft, und dieser letztere darf zugleich hoffnungsvoll für die Erfüllung der auf liberaler Seite gehegten Wünsche gellen. Die Mehrheit, welche von der conser- vativen Partei und dem Ecntrum gebildet wird» beklagt es lebhaft, daß der Zedlitz'sche Entwurf nicht rum Gesetz erhöhen worden ist, und erwartet mit Zuversicht, raß die« in einer späteren, nicht allzu fern liegenden Zeit dennoch geschehen werde; sie stützt sich dabei aus den sogenannte» christ lich-conservativeu Staat als Grundlage, hat e« aber doch nicht verhindern können, daß der Streit um da« BolkSschul- gcsey wesentlich al« Machtsrage angesehen wird. DaS wichtigste Ergebmß der DonnerStagSsihung de« preu ßischen Abgeordnetenhauses ist dir Auseinandersetzung zwischen Herrn v. Kardorsf und Stöcker. Herr v.Kardorff bekennt sich als Schüler von'Stahl untGerlach und versichert, daß er ihnen Dank schulde. DaS hat ihn aber nicht gehindert, sich später von diesen Herren zu trennen, weil er den Eindruck gAvonnen batte, daß es eine große Gefahr für den Staat se>» den Besähignug«- nachweis sur ein StaatSamt in der Form eines christlichen Bekenntnisses zu fordern. Dadurch habe sich ein Streber- tbnm der verwerflichsten Art gebildet, und eS sei kein Zufall, daß wir ans die Perioden eines Wöllner und die unter Friedrich Wilhelm IV., in denen die Hierarchie stark war, mit so wenig Befriedigung zurückblicken. Der Staat könne im Wege der BerwaltungSprajiS viel Entgegenkommen be weisen, aber das Recht der Schuloberhoheit dürse er nie aus der Hand geben, und da« wäre trotz des decorativen Eingangs zum Schulgesetz mit diesem geschehen. Es ist also der confessionellr Ebarakter, welcher das Wesen deS beseitigten BolkSschulgesctzeS auSinacht nnd den Widerspruch der liberalen Partei als der Verfechterin der Toleranz berauSfordcrte. Der Abgeordnete Hobrecht drückt denselben Gedanken in anderer Form anS, indem er sagt: Wir bekämpfen jede cinseilige kirchliche Richtung, welche die gleichartige Enlwickelung der Schule zu Gunsten einer Doppelberrschaft über die Schule unterbrechen will. Herr v. Nauchhaupt sprach von der Möglichkeit einer Verständigung z»>» Zweck de« Ausgleich« der vorbandenen Gegensätze, fand aber für diese Auffassung keine Zustimmung, sondern die entschiedenste Zurückweisung bei der liiikcn Seite deS Haus«-. DerGrundsatz der starren Eonfesstonalität derVolklschule widcrslreitct dem Wesen der liberalen Partei und kann niemal« von ihr anerkannt werden, und deshalb kann von Verständigung über diesen Gegensatz niemals dir Rede sein. Der neue Eultusminister Bosse erkannte das Gewicht dirsrr Thatsache an, indem er sich al- Gegner jeglichen Gewissenszwanges zu erkennen gab. Seine Rede, welche das Vorgehen der Re gierung fast ohne Einschränkuna offen läßt, fand freilich den Beifall der rechten Seile des Hause«, aber über dir einzig« charakteristische Stelle dieser Red« ist die Mehrheit deS HauseS mit Stillschweigen hinwegaegangen. Stöcker erwiderte daraus: Wir wollen keinen GewissenSzwana, aber daS volkS- schulgrsrtz sollt« ein« Schutzwebr gegen dir Sturmsiuthen sein. Dir AuSsprllche de» Herrn Stöcker verflachten sich gegen daS Ende seiner Rede bin immer mehr, so daß Richter vollständig Recht Halle, als er Stöcker entgegnet«, daß er dir Erörterung von der ihr gebilbrrndtn Höbe brrabgeführt habe. Er ver- wir« aus die Belrnntnissr Moltke «, welch« besagen, daß alle Religionen eine moralisch« Grundlage haben und daß e« ein Vorzug der christlichen Religion sei, dief« allgrmeine Grund lage al« Der» der Religion herauSgebildrt zu habe». Dir Frage, ob di, Trennung der Aemte, de« Reick«, lanzler« und de« preußischen Ministerpräsidenten A»«sicht Hab«, ein« dauernd« Einrichtung zp tverden, »d«, nnr rmeo Uebergang darstellt, ist bei der Donner«tagS-Brrathung nur gestreift worden. Herr von Nauchhaupt hat di« Unhaltbarittt de« neuen Verhältnisse« betont, während Graf Eulendurg, der nrnr Ministerpräsident, die Gründe nr di« Dauer der Einrichtung entwickelt hat. Wir affen de« Eindruck der Sitzung dahin zusammen, daß i« absehbarer Zukunft keine Aussicht auf Embringuog eine« neuen Bolksschulgesetze« besteht. Man hat an maßgebender Stelle di« Ueberzcugung gewonnen, daß die Grundfragen, um welche e« sich dabei handelt, nur greigurt sind» di« be stehenden Gegensätze zum allgemeinen Bewußtsein zu bringen und sie zu verschärfen, »brr gerade da« Ziel zu verfehle», aus dessen Erreichung «S ankommt: rin Geschlecht hrrauzu» bilden, da« die nüthige moralische Widerstandskraft au- der Schule in da« Leben mitnimmt, um den socialtcmokratischen Lockungen zu wikcrstehen. Herr v. Kardorff sagj mit Recht: „Wenn man te» Kampf gegen die Socialdemokratir und Anarchie, die beide dasselbe bedeuten, mit Erfolg führen will, muß mau Da« aussuchcn, wa« alle Parteien eint, nicht wa« si, trenn».* Welchen Gegensatz dir Vorlage de« Voikslchulgesetzentwurs« in der Vevölternng zur Erscheinung gebracht hat, daS haben die Kämpf» der letzten Monate bewiese»: trotzdem halten Eonservative und Centn»» mit größter Zähigkeit an der Auf- sassung fest, daß durch dir Geltung diese- Gesetze- da- Heil der Zukunft sicher gestellt worden Ware. Es wird dagegen mit voller Berechtigung aus die Wichtigkeit de- Zusammenstehen« der Orduungsparleien gegen Socialdemokratie und Anarchi«- mu« hingcwiesen, da« Cartel der Conservativen und gemäßigt Liberalen hat keinen anderen Sinn, al« die Hrrvorkehrung der Uebereinslimmung aller staai«crhaitrnden Parteien de» Vertretern de- Umsturzes gegenüber. Alle Anhänger der bestehenden StaatSrinrichtuogrn, bi« Versechler der Nothwendigkeil einer Entwickelung von Stuf« zu Stufe ohne gewaltsame Eingriffe haben da« natürlich« Interesse, gemeinsame» kräftigen Widerstand zu leisten gegen dir Bestrebungen der Socialisten und Anarchisten, nnd gerade dieser Widerstand wird durch den Wurf de« Zank apfel- Uber da« Bekenntniß in die dem gleicht» Ziele justrebendkn Parteien gehemmt Einigkeit macht stark» Zwietracht stört jede gedeihliche Fortentwickelung. Di« Religion ist Herzen-sache, sie findet ihre beste und wirk sam,» Pflege in der Familie, die Schule soll von dem Geiste der Religion durchdrungen sein, aber sie soll nicht di« consessioneUrn Unterschiede hervorhcbrn und verschärfen. In diesem Sinne bat sich da« deutsche Volk unter Führung der Vertreter der Wissenschaft an den Universitäten und der Städte mit einer an Einstimmigkeit grenzrnden Mehrheit ausgesprochen, aber leider nicht mit dem Erfolg, daß di« eptremen Conservativen und da« Ceutrum diese wichtige Aeußcrung der öffenllichen Meinung in ihrer Brdeuiuug an erkannt hatten. Mit dem non poreumu» des Papsttbnm« ver einigt sich die evangelische Orthodoxie,-wrlchc gleichbedeutend ist mit dem Conservati-nniS der .Krelizzcitnng-, um sich in Klagen darüber zu ergehen, daß der Volksschulaesetzentwurf nicht, mit dem Stcmpclder Mehrheit de« preußische» Abgeord netenhauses versehen und von de» Kreuzrittern de« Herren hauses bestätigt, in da- christlich-konservative Leben ringefUbrt worden ist. Dir gesammte liberale und von dem Verständniß für die leitenden Zcttgedanken artragenr, zum Theil eonservative» Anschauungen huldigend« Welt frohlockt darüber, daß die« nicht geschehen, und zwar nicht au« Religions-Feindschaft» sondern a»S der innersten Uebcrzeuguog heraus, daß in einem großen Reiche mit einer eonsesstonell armischtra Bevölkerung nicht- verderblicher und auslöseuder wirken kann, al« die schroff« Geltendmachung de« Consesstonalismu«. Wir wolle« in Deutsch land dir Scheidung io Katholiken uud Protestanten im öffent lichen Leben nicht gelten lassen, wir wollen nicht, daß di« Heranwachsende Bevölkerung durch die Verschiedenheit de« Be kenntnisse« getrennt wird; in der Schule sollen Protestanten untz Katholiken friedlich uad harmlo« mit einander verkehre«, obn« durch die Geistlichen der verschiedenen RrligioaSgesrll- schäften an die Verschiedenheit ihre« religiösen Bekenntuiffe« gemahnt zu werden. Toleranz ist nicht Athei-mu«, di« Be schränkung de« religiösen Leben« auf Han- nnd Kirche ist nicht Religion-loflgkei». L» einem mit Gesang und Gebet b«- ginnenden Schulunterricht können Protestanten und Katholiken, selbst Dissidenten ohne Gewissenszwang theilnehme», und so wolle« wir e« auch fernerhin gehalten »lffenz »a« d«rüb«, h«a»«Vh». ist »«» UebA. «