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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920523015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892052301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892052301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-05
- Tag 1892-05-23
-
Monat
1892-05
-
Jahr
1892
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- 81. . 11 putsche, LL ,en,a»ch cd« alle maaren. atal. fr. ^amen- - Putz- werdr» anne»- ttller imer Lias eru, an litut, hhause. müglieht mckente »Stellung von lafoncL, eichten wänden, cstllllung «rüg licke ilosrstr. 7« ^ leu l. eit. I, Lelgisv, -Keuatadt I-Ma-e W ÄWßtt ÄMll M AijM U RI, B. M M. <R«l>e«.-iitzl>I>t.) Die Dresdner Liedertafel beim Fürsten Lismarck. (Originalbericht des „Leipziger Tageblattes".) II. U. Hamburg, 21. Mai. Um auch ihrerseits der in den weitesten Schichten de- deutschen Volkes verbreiteten dank baren Verehrung für den großen Staatsmann, bald den letzten Ueberlcbenden aus der Reihe der nationalen Helden gestalten, die das neu erstandene deutsche Reich begründeten, lebendigen Ausdruck zu verleihen, war die Dresdner Lieder tafel in der stattlichen Zahl von ca. 250 Mann am gestrigen Tage von Dresden ausgezogen zu einer Sangeshuldigung für S«. Durchlaucht den Fürsten BiSmarck, über deren Verlauf wir bereits auf telegraphischem Wege kur^ berichteten. Ein Sonderzug batte die Dresdner Sänger gestern Abend nach hier gebracht. Die Ankunft erfolgte nach zehnstündiger Fahrt Abends > «9 Uhr. Heute Vormittag begaben sich die Festtbeilnebmer mittelst CmiderzugeS nach FriedrichSruh, woselbst der Einsiedler im Sachsenwalde einen von Koben Mauern umschlossenen ein fachen Landsitz bewohnt, der in seiner schlichten Einfachheit einen gut bürgerlichen Eindruck macht, keineswegs aber einem Herrenschlosse gleicht. DaS etwa 2 Minuten von dem kleinen Babnhose entfernt gelegene Landhaus umrahmt ein wohl- gevflcgter Park mit prächtigem alten-au«bestaudc. Ringsum erhebt sich der herrliche Sachsenwald, welcher mit mehreren zur „fürstlich BiSmarck'schen Fideicom»ißh«rrschast Schwarzen deck" gehörigen Tomainen nach den Siegen von 1870/7l von weiland Kaiser Wilhelm l, als Regenten über das ehemalige Herzogthum Sachsen-Lauenburg, dem Alt-Reichskanzler als Dotation verliehen wurde. Nach dem neuesten Provinzial- Handbuch für Schleswig-Holstein enthält die BiSniarersche Herrschaft eine Gesammtfläche von 7511>/„ du, welche zum Grundsteuer-Reinertrag von 108 936 .// abgeschätzt ist. Zur Holzzucbt dienen 6769 da, die landwirthschastlich benutzte Fläche enthält 428 du. DaS Areal deS Sachsenwaldes mit seinen 7 Schutzbezirken beträgt 6175 da. Der Wald ist reich an Hünengräbern und besteht hauptsächlich au« Buchen und Tannen. Bei dem Eintreffen in FriedrichSruh, kurz vor 12 Uhr, erfuhr man, daß in einer kalben Stunde Gras Herbert BiSmarck mit seiner Braut Marguerite und seinen Schwiegereltern, dem Grafen und der Gräfin HoyoS, aus Fiume mittelst Schnellzuges über Dresden eintreffen werde und daß eS des Fürsten Wunsch sei, die Ovation dis dahin zu verschieben. Diesem Wunsche ward natürlich entsprochen. Es dauerte gar nicht lange, so erschien auf dem Bahn- Hofe die trotz seiner 77 Jahre immer noch ungebeugte Recken- gcstalt dcö Fürsten BiSmarck, welcher die bekannte Kürassier uniform (aus dem Haupte die weiße Feldmütze mit gelbem Rande) trug und einen leichten Spazierstock in der rechten Hand hielt. Der Fürst hatte ein durchaus frisches, gesundes Aussehen und zeigte eine stramme Halluag Ein Diener in dunkelblauer, weißbetreßter Livree und seine zwei großen Hunde folgten dem Fürsten unmittelbsr auf dem Fuße. Als der Fürst den Bahnsteig betrat, brach daS dort versammelte Publicum (meist Hamburgep Bürgersleute und Schwarzenbecker Landleute) in stürmische Hochrufe aus. Nach allen Seiten hin militairisch grüßend, begab sich der Fürst in daS für ikn reservirte kleine Wartezimmer, woselbst sich mittlerweile auch die Fürstin BiSmarck mit ihrer Gesellschaftsdame eingesunden hatte Auch die Fürstin erfreute sich anscheinend des besten Wohlseins. Nach wenige» Augenblicken trat Fürst BiSmarck, ge folgt von vr. Ckrysander, wieder auS dem Wartezimmer heraus aus die ru diesem führende kleine Steintreppe, unter hielt sich mit seinem Jagdnachbar, dem Kaufmann Voigt auS Hamburg, und ließ sodann die im Wartesaal harren- ocn beiden Spitzen der Dresdner Liedertafel, den Dirigenten Reinhold Becker und den Präsidenten Naumann, zu sich rufen. Die Genannten waren sofort zur Stelle und wurden vom Fürsten inS Gespräch gezogen. Als dieser bemerkte, daß die beiden Herren die Hüte in der Hand behielten, sagte der Fürst höchste leutselig zu ihnen: „Setzen Sie doch die Hüte aus, meine Herren, sonst muß ich ja meine Mütze auch abnckmen". Gleich darauf bat der Fürst die Herren, sie möchten sich nicht erkälten, denn es sei kühl, mit den Worten: „Wenn Sie nun nicht gleich die lleberzieber anzicben, so bole ich sic selbst". Dieses kleine SituationSbildchen ist — vom Fürsten unbemerkt — durch den Schriftsteller Artbur Männell aus Leipzig, welcher ein reichillustrirtes BiSmarckwerk vor bereitet, mittelst Moment-Apparates photographisch aus genommen worden. Pünctlich um 12 Uhr 20 Min. lief der erwartete Schnell zug mit dem Grasen Herbert Bismarckund der gräflich HoyoS'schen Familie ein. Dem letzten Gesellschaftswage» entstieg zuerst die Braut, eine Kode und schlanke vornehme Erscheinung mit sympathischen Zügen englischen Gepräges. Sie verneigte sich tief vor dem Fürsten und küßte demselben die Hand, während sie die Fürstin herzlich umarmte und küßte. Es erfolgte nun eine äußerst herzliche Begrüßung der klebrigen. Als Fürst BiSmarck mit seinen Gästen den Bahnhof verließ, ertönte auS der Menge ein lautes „Willkommen in Friedrichsruh!" worauf das Publicum in jubelnde Hochrufe auSbrach. Nachmittags um 1 Ubr ordnete sich der Zug der Dresdner Liedertafel, voran ein Hamburger MusikcorpS und die Vereins- sahne mit der großen Medaille Sr. Majestät des Königs Albert von Sachsen ..Virtuti et Ingenia" am grünweißen Comtburbandc des sächsischen AlbrechtSordenS. Der stattliche Zug nahm seinen Weg vom Babnhose nach dem kaum zwei Minuten davon entfernten BiSmarck'schen HcrrschastSsitze, betrat durch daS Haupttbor den schönen wohlgepflegteu Park, schritt um die Rückseite de« Landhauses herum und nahm schließlich vor der Hauptfront desselben und zwar vor der sogen. „Schloß-Terrasse" im Halbkreise Aufstellung. Auf letztere trat dir fürstliche Familie mit ihren Gästen heraus, von der Festvrrsammlung mit einem begeistert ausgebrachten dreifachen Hoch empfangen. Der Fürst lüftete dankend die Mütze. Tie Sangeshuldigung verlief nun in glänzender Weise, wie bereit- berichtet. Bor deren Beginn überreichten dem ^ürsten BiSmarck die Vorstandsmitglieder Hartwig, achmann und Herrmann l. aus Dresden die Lieder texte, sowie die VereinSgeschichte in Prachlcinbänden, mit den in Gold ausgedruckten Initialen der Dresdner Liedertafel versehen, während der Fürstin BiSmarck durch Tafel meister Philippi-DreSden ein auS der Kunstgärtnerei von Preßlcr in Dresden hervorgegangenes und von diesem selbst völlig frischdustend nach Hamburg gebrachtes prachtvolles Bouquet seltenster Orchideen verehrt wurde. Zwei daran befindliche schwerseidene Bandschleifcn in den deutschen und sächsischen Farben trugen die in Gold gestickte Widmung: „Ihrer Durchlaucht der Fürstin von BiSmarck ehrerbietigst gewidmet von der Dresdner Liedertafel." Der jugendlichen Gräfin Marguerite HoyoS, der holden Braut deS Grafen Herbert BiSmarck, wurde »vn «inem anderen VorstandS- mitgliede ein wundervolles Bouquet von Rosen, Maiblumen und Orchideen mit rosaseidener Schleife zu Theil. Nachdem daS zweite Lied, daS „BiSmarck-Lied": „Wer bat daS Reick uns ausgebaut, Daß doch die Zinnen ragen" rc., verklungen war und Präsident Nä um an »-Dres den sckne bereits mitgrtbeilte schwungvolle Begrüßungsrede gehalten hatte, richtete Fürst BiSmarck an die Fcstver- sammlung sichtlich bewegt folgende Worte: „Bon ganzem Herzen danke ich Ihnen, meine Herren, für die freundlich» Begrüßung. Ziehen Sie auS dem grauen Wetter im nordischen Walde keinen Schluß aus die Gefühle, mit denen ich Ihren Gruß empfange, im Gegentheil, je kälter die Lus», desto wärmer dir Herzen! Ihr Herr Präsident sprach von der Zeit, in der Ihr» Liedertafel gestiftet wurde — ich glaube, es war 1839. Damals wurde das Wohlwollen zwischen den deutschen Stämmen nicht überall mit der Sorgfalt gepflegt, daß gute Früchte daraus hcrvvrgegangen wären. Die deutschen Stämme hatten keine landSmannlchaftlichen Gefühle für einander, es war eine Zeit, in der bie uralten Nachbarn und Reichs genossen, die Sachse» und Preußen, scherlsüchlig aus einander blickten. Das ist heute, nach Gottes Siathschluß, anders ge- worden und wird, so hoffen wir, fest und innig bleiben für immer! (Bravo- und Heilrufe!) Tie gemeinsamen Thaten im Felde zur Abwehr von Angriffen, die haupisächlich den Zweck hatten, unsere Nationalität und Einheit zu zerstören, die Vermischung des Blute«, gemeinsame Wunde» und Tod au, dem Schlachtfeld» von St. Privat haben zwischen Preußen und Sachsen den Litt gebildet, der für alle Ewigkeit unzerstörbar fein wird. Wir haben gelernt unter dem Donner der Geschütze, daß nur nicht nur Nachbarn, sondern eines Volke« Söhne sind und daran soll kein Gegner Deutschlands jemals wieder etwa« ändern. Die deutsche Einheit bedurfte dieser Blut- taufe, dieses von Gott gesandten Kampfes zur gemeinsamen Abwedr der Feinde, um die Ueberzeugung in allen Herzen zu wecken, daß wir wieder seien, wie Schiller sagt: „Ein einig Volk von Brüdern, In keiner Nvth uns trennen und Gefahr." Heute kann keinen Sachsen mehr eine Gefahr treffen, die nicht von jedem Bayern oder Preußen als die seinige betrachtet würde. In die alte Sünde der Zerrissenheit werden wir nicht wieder verfallen. Ein solcher Wechsel wäre aber nicht möglich gewesen, wenn nicht unter der Asche immerfort glimmend gehalten worden wäre da« alte brüderliche Gefühl, da« in ber alten kaiserzeit die Deutschen vereinte. Und wer hat dieses stille Feuer gepflegt ? Die deutsche Wissenschaft, die deutsche Poesie und nicht «um wenigsten auch da« deutsche Lied. Wir haben nie eine sächsische oder preußische, sondern eine deutsch» Musik gehabt und wenn ein Lied gedichtet war, da« in deutschen Herzen Widerhall fand, so war e« einerlei, ob -» au- Weimar, aus Schwaben oder au« Berlin kam, es hatte keine particularistische Heimath. So hat da« deiitiche Lied das Gefühl für nationale Zusammengehörigkeit gesiegt, zugleich inil den Universitäten und der gelammten Literatur. Namentlich sind es die Liedertafeln, die mit der Kraft der Musik imitier an daS Gefühl appellirten. Da« Gefühl ist in dieser Beziehung stärker als der Verstand und deshalb müssen wir den.» besonders dankbar sein, die das Deutschthum aus dem Wege der Musik pflegten. Erlaube» Sie mir, dieser Empfindung, die ich nicht nur per- sönlich, sondern auch aus politischem Gebier bei meinem langjährigen Antheil an der Politik stet« gehabt habe, ein Glas zu weihen. Ich bringe es Ihrer Liedertafel als der Vertreterin der alten deutschen Volksmusik und des deutschen Eiiiheitsgedankens. Möge sie es stets I bleiben und immerfort nachdrücklich aus das Gefühl einwirken — 1 und wenn der Verstand einmal wieder die Uedcrmacht bekommen sollte, dann singen Sie, damit dem Gefühl der Sieg verbleibe!" Die Rede deS Fürsten wurde wiederholt durch lebhafte Beifallsrufe unterbrochen und mit großer Begeisterung auf genommen. ES folgten nun als weitere Gesänge die „Rheinsage" von Dregert, „Ritorncll" von Rob. Schumann und „DaS deutsche Lied" von Kalliwoda. Währenddessen war Fürst Bismarck die Terrassentreppe berabgekommen und unter die Sänger getreten, dieselben einladend, eine Erfrischung an ausgestellten Buffets zu sich zu nehmen. Da daS Sängerprogramm noch nicht zu Ende war, so be merkte der Liedermeister Reinbold Becker dem Fürsten „Auf unserem Programm sind noch zwei Lieder, Durch laucht", woraus dieser unter allgemeiner Heiterkeit antwortete „So? Zwei Liter?" und gestattete sodann die Aufführung der weiteren Gesänge. Nach dem Schlußgesange „Gruß seiner Getreuen", von Rich. Wagner, richtete das Vorstandsmitglied vr. Pötzsch- DreSden seine ebenfalls bereits mitgethcilte dichterische An sprache an den Fürsten, die dieser mit berzlickeiz Dankes Worten erwiderte. Der Fürst bemerkte u Ä: „Sie haben der Gesundheit meiner Frau gedacht. Dir Gesundbeit meiner Frau ist meine eigene und da haben Sie mir eine ganz de sondere Freude gemacht". Aus Se. Majestät den König Albert von Sachsen zu sprechen kommend, sagte der Fürst: „Se. Majestät König Albert ist mir zu jeder Zeit ein lieber und gnädiger Herr gewesen!" Der Fürst zeichnete noch verschiedene Liedcrtäsler durch Ansprachen aus und wendete sich sodann an die Allgemein heit mit den Worten: „So, meine Herren! Aus die Lieder kommen nun die Liter!" Es entwickelte sich nun vor den aufgestellten Buffets, an denen kalte Küche, banerische« Bier und Wein gereicht wurde, eine lebhafte gesellige Unterhaltung. Fürst BiSmarck ging von einem zum Anderen, höchst leutselig plaudernd und dabei einen gesunden Humor entwickelnd. Eben hatte er ein Glas Wein getrunken, als er an einem Biertische erschien und ein kleines GlaS Helles „Eulmbacber" zulangte. Seinen Hausarzt vr. Schweninger hinter sich gewahrend, meinte er zu den Umstehenden: „Man sagt: Bier auf Wein, das laß sein; aber an einem Tage wie beute, da muß der Magen etwas mehr vertragen." Zu dem Lietertäfler Herrmann II. aus Dresden drückte der Fürst sein Bedauern darüber aus, daß er nicht im Stande sei, die Dresdner in seinem Landhause zu empfangen. Dasselbe habe kleine beschränkte Räume und aum ein Zimmer, in dem er 50 Personen bewirthen könne. Aus den Einwanv deS Angrredeten: „DaS tbut nicht», Durchlaucht, selbst auf die Gefahr bin, sich einen kleinen Schnupfen zu holen", bemerkte der Fürst: „Ich hoffe aber nicht, daß die Herren auS Sachsen mich „verschnupft" verlassen!" Als sich der Fürst mit seiner Familie und seinen Gästen zurückgezogen hatte, erfolgte der Abmarsch der Liedertäsler unter dem allgemeinen Gesänge: „Es braust rin Ruf wie Donnerhall rc." Gezen 4 Ukr Nachmittags kamen die Fest- theilnehmer mittelst iLvnderzugeS wieder in Hamburg an. Lullst und Wilsenschaft. 6. Frankfurt a. M, LI. Mai. Da- vorbereitende CoinitS für rin Schopenhauer-Denkmal in Frankfurt a. M. hat dem hiesigen Bildhauer Schierholz mit der Ausführung seiner vor fünf Jahren eingereichten Denkmalsskizze beauftragt. Ter Entwurf Zat aus einem wohlgegliederten Unterbau von Syenit die Bronze« »üste Schopenhauer'« in doppelter Lebensgröße. An der Vorder« seite de« Sockels befindet sich eine sitzende Sphinx aus Bronze, darüber trägt eine Tafel aus gleichem Metall den Namen Lrikur Schopenhauer. Aus der Bronzejäule, aus welcher sich die Büste befindet, ist da« Räthsel der Sphinx in flachem Relief abgebildet: „Was ist das für ein Thier: Des Morgens aus vier, Des Mittags aus zweien, Des Abends auf dreien?" * Univcrsitätsnachrichten. Man »heilt uns mit: Professor Lietzmann in Jena hat die Berufung an die Universität Bonn angenommen und wird sein neues Amt mit Beginn des nächsten Wintcr-HalbjakreS antretcn. — Ter Licentiat Georg Beer habilitirt sich in der evangelisch-theologischen Facultät der Universität Breslau. — Tie erledigte ordentliche Prosesjur für innere Medicin an der Universität Jena ist dem außerordentlichen Professor vr. Stintzing daselbst übertragen. ' Schleswig, 21. Mai. Am 24. Juli 1894 werden es 50 Jahre, seit das Lied „Schleswig. Hol st ein meer- umschlungen" zum ersten Male gesungen worden ist. In Schleswig wurde das erste schleswig-holsteinische Sängersest gefeiert Da trat der Schleswiger Gesangverein mit diesem Liede aus. das in seiner Mitte entstanden war Der Dichter M. F. Ehemnitz war Mitglied, der Lomponist E. Ä. Bellmann Dirigent des Vereins, und beide lebten und wirkten lange Jahre hier in Schleswig. Zur Feier des 50. Geburtstage- dieses Liedes soll in Schleswig ein Sänger- fest stattfinden, und der Schleswig» Gesangverein wünscht Lieiem Feste durch Errichtung eine- Denkmals ein» besondere Weibe zu geben. Zu diesem Zweckt sind die Vorstände der hiesigen Ge sangvereine zusammengetreten und haben unter Hinzuziehung be wahrter Männer von nah und fern und der Kampsgenossenvereine von 1848 — 51 die Errichtung dieses Denkmals in die Hand ge- nommen. An alle deutschen Männer ergeht die Bitte, ein Scherf« lein beizutragen zu diesem Werke. Beiträge nehmen die Mitglieder des Ausschusses, sowie der Schatzmeister. Georg Schultz in Schleswig, Stadtweg, entgegen. Alle anderen Anfragen, Briefe u. dergl. wolle man an den ersten Schriftführer, Terno hier, Lange straße 21, richten. " Wiesbaden, 21. Mai. Außer den königlichen Theatern in Wiesbaden und Cassel soll auch das in Hannover ausge geben werden. Minister v. Wedelt erklärte, daß er die Verhand lungen in Wiesbaden zuerst eröffnet habe, weil er hier über die Zu kunst der königlichen Bühne Aufklärung geben wolle, bevor die Stadt ihr kostspieliges Neudauproject aussühre. Höheren Ortes nehme man weiter kein Interesse mehr am Neubau. Dem „Rh. Cur." zufolge erkannte der Minister keinerlei weitere rechtliche Verpflichtung, als die eines jährlichen Staatsbeitrags von 15000 : Wiesbaden solle aber nicht schlechter behandelt werden, als Hannover und Cassel Ter bisjährige jährliche Zuschuß aus der königlichen Chaioulle be trug 160 000 .« Wegen der Staatszuschüsse kommt die Sache auch vor den preußischen Landtag. " Im Befinden Bücklin's ist, wie aus Zürich gemeldet wird eine leichte Besserung eingetreten. Tie Aerzte hoffen, daß der Künstler bald eine Erholungsreise an das Mittelmcer werde antretcn können. * Von den Bildhauer-Wctlbewerbungen für das Krieger denkmal in Jdianapolis ist neuerdings diejenige zur Ent scheidung gelangt, welche zur Erlangung eine« Modelle« für den großen, aus dem Unterbau lagernden Waffen- und Trophäen kranz ausgeschrieben war, aus dem der Schaft des mächtigen Pseilerdenkmals emporsleigt. Ten Preis erhielt unter zahl reichen Bewerber» der Berliner Bildhauer Nicolais Geiger auch ist ihm die Ausführung des 40 in langen und 5 in hohen bronzenen Frieses übertragen worden. Es ist dies die erste bildnerische Arbeit an dem mächtigen Denkmale, die einem deutschen Künstler zusällt. Preis und Ausführung der das Denkmal krönenden „Liberty" trug der Amerikaner Brewster davon. Auch die beiden, den Pfeilerschaft gurtenden Friese, der untere SchiffsjchnabeljrieS und der obere Iahreszahlengurt, sind amerikanischen Bildhauern übertragen worden. Zur Zeit schwebt noch ber Wettbewerb um die beiden 11 in hohen, figurenreichen Hauplgruppen am Unterbau des Denkmals, den Krieg und Frieden. (Centralbl. der Bauverwaltung) Lvort. L. Pirna, 21. Mai. Aus dem Gebiete des Wasjersport« steht bei der im nächsten Monat aus der Elbstromstrecke Pirna- Obervogelgesang stallfindenden großen Ruder-Regatta eine Entfaltung sehr umsasjender Art zu erwarten. Aus dem Schauplatz» der interessante» Wasser-Eoncurrenz erscheint eine wohldrainirte ein- heimische Mannschaft; erwartet werden aber auch Wiener und Berliner Ruderer, sowie Sporisgenossen aus Leitmeritz, Aussig, Prag und Raudnitz, wobei überall die auserlesensten Kräfte ins Treffen geschickt werden sollen. Für die sportlichen Ein richtungen wird man sich in der Hauptsache die seit langen Jahren bewährten Einrichtungen der berühmten Hamburger Regatten zum Muster nehmen: so wird u. A. das dort übliche Signalsystem auch für das Wafserrennen Pirna-Vogelgesang zur Anwendung kommen. Fünf kleine Dampfer nehmen die Schiedsrichter und bie übrigen im Vordergrund« dieses sportlichen Unternehmen» tehenden Herren auf. Als Schlußtermin sür die Nennungen ist der 28. Mai festgesetzt. tz. Bei Gelegenheit des Magdeburger PserdemarkteS vom 18. bis 20. Mai hatte auch der Inhaber der Täschner jchen Reitbahn, Herr Stallmeister Schlupp, 30 englische und hannöversche Reit-, Jagd- und Wagenpferde in Magdeburg ausgestellt und sind chm und seinen Leuten nachverzeichnele Prämien von Seiten der Bus- slellungs- und Prüsungs-Commission zuerkannt worden: Für 1 Paar braune Jucker 75 >t, sür 1 schwere Rapp-Stute 30 sür einen leichten hellbraune» Wallach 50 Als beste Reiter wurden pramnrt: Bereiter Henry Lichr und Trainer Wal »her, in Stellung bei Stallmeister Schlupp Für beste Springpferde wurdeu eine Auchssiute mit 50 -st, 1 rehbrauner Wallach mit 30 ^1, im Besitze von Stallmeister Schlupp, und al« bester Springer Trainer Walther mit 25 ^ Prämie ausgezeichnet. 8. Beim letzten Pester Wettrennen im Stadtwaldchea ereignete ich folgender schon kurz gemeldeter Unglückssall: Im fünften Rennen starteten acht Pferde, unter diesen auch der Favorit des Baron Rothschild, „Amateur", welcher vom Jockey I. Hall ge- ritten wurde, der erst vor einiger Zeit aus England gekommen ist. Bald nach dem Start wurde Hall aus dem Sattel geworfen, und zwar so. unglücklich, daß er im weiten Boden durch die Lust flog und gerade dort zu Boden fiel, wo die übrige» sieben Pferde in dichtem Rudel heransprengten. Mit Blitzeseile sprengten die Pferde über den Jockey hinweg; er wurde von einem Hufe an der Schläfe so schwer getroffen, daß die Hirnschale zer brach. Der Verunglückte wurde in einem Tragbette in das Wächter- Haus hinter dem Sattelraum gebracht, aber wenige Minuten später teilte der Arzt des Rennplatzes de» eiiigetrctenen Tod fest. Hall war noch ein junger Mann und dazu ausersehen, im Derby einen Favorit ersten Ranges zu reiten Sowohl die Leitung des Jockey- Clubs wie auch die Polizei haben eine Untersuchung des Falles eingeleitet. «- * * Unter dem Titel Tabellen der Renuleiftuiigrn aus llr» deutschen Bahnen (Verlag von Ullstein's Buchdruckerei, Berlin 1892> liegt uns da- erste Heft einer zu periodischem Erscheinen be stimmten statistischen Zusammenstellung vor, welche von Fachautoritäten als «ine für alle Sportkreise höchst nützliche Gabe begrüßt wird. Diese Tabellen bieten in Wirklichkeit ein Nachschlagebuch über die Gesammtleistunge» ei»»« jeden bis zum Erscheine» des betreffenden HesteS aus deutschen öffentlichen Bahnen gestarteten Pferdes, deren bisher unerreichte Uebersichtlichkeit sie bald zum unentbehrlichen Vademecum sür die Sportiuteressenten aller Art machen wird. Es genügt unter de» in alphabetischer Reihenfolge geordneten Pferde- uaiiien das Pferd, über welche« man Auskunst wünscht, auszuschlagen, um i» den folgenden Rubriken alles vereinigt zu finden, wa« dessen Leistungen betrifft: Abstammung, Geburtsland, Alter de« Pferde«, Ort, Datum, Distanz, Werth und Namen der Rennen, in welchen es gelaufen, da» Gewicht, welches eS getragen, Len Namen de« Reiters, ferner wie es eingckommen, und welche Pferde eS ge- schlagen, beziehungsweise von welchen Pferden e» geschlagen worden ist. Diese Andeutungen genügen um darzutdun, welche zettraudenden und mühsamen Nachforschungen den Sportfreunden durch dt« Be nutzung dieser Tabellen erspart werden. vermischtes. Rothenburg o.d Tauber. (Historisches Fest spiel.) Die Ausführung findet auch in diesem Jahre nur einmal, am 6. Juni (Pfingstmontag) mit darauf folgendem Festzug und Feldlager statt. Im Feldlager wirb eine drama tische Scene von Hans Sach«: „Der verspielt Reiter", be arbeitet vom Regisseur des Festspiels, Dramaturg Ludwig Stark, dargestellt von Activen deS Festspiel», zur Aufführung kommen — Madrid, 2l. Mai. Durch ein Dynamitattentat wurde die große Fabrik Galdacano, welche auS zwei «Hauptgebäuden besteht, vollständig in die Luft gesprengt. Sechs Arbeiter und drei Frauen wurden gctödtct, sowie zahl reiche verwundet. Die Explosion wurde in dem 11 Kilometer entfernten Bilbao gehört. Zwei Arbeiter, welche der That verdächtig scheinen, wurden verhaftet. --- Ncw-Aork, 2t. Mai. In Denison (Texas) haben vier ge Keimnißvolle Frauen morde stattgefunden. Tie Stadt ist dieserhalb in der größten Aufregung. Soldaten patrouilliren Tag und Nacht in den Straßen und verkästen Jeden, welcher noch spät aus der Straße angelroffen wird. Hunderte von bewaffneten Bürgern fahnden mit Bluthunden nach den Mördern und setzen große Belohnungen auf die Ergreifung derselben aus. llv,g i r Durch OegevvLrtlges erlaub« ick wir, Sie »uk wem deronder» aufmerluam ru machen. klein Oe-ckSktsprincip, mir «»»vLokIung «u ordollen. "WW ermöglicht es mir, LN «loa «IoaI«I»»r 1»tl>t«r-ten ll^LSlnen ru liefern uuä ist ckie fortrrtldreuck »teibeucke Verterüsserunz weine» Xuvllevlcrewe» vobl äer deste Levei», ,1ns, mein Lrincip Überall Anlclane eefumle» bat. Kein selir beüeutemles und reich s^orOricz Ouzcr keiner 8t»1ke in besten deutschen uud englischen kabrilmten »elrl wich in den 8laud, jedermann nach seinem Oeaebwaeli und nach «einen Kittel» ru bedienen und glaube ick, selb«» den vervöbnlesien Ansprüchen der Kode ,u vollem Omtange ru genügen. Auzzerdew leiste ich jede Oarantie für eleganten Litr und vorrltgllche Arbeit. >»W»M hie»«,»»« von S» lNwrlt. ? IllvßsnLvil »llll§ Rssunsol» in L4 silliniien. Lei 8elditlieternog de» Ltokke» berechne für einen Anrug 27 Uarlc wir »ilinwtlicken kutierrutdateu. Loch^htvngsvoll Vklessen, Sedneiäermeister, Llauenuclier I1»s (LrNKI JA) 2. Klage, Trepp« 44»«»««-»« kernapreekatelle Dwt IH, 1472. k>ro»precd»tett« /Iwt III, 1472. von llviTSll- und vLwsn-Surdsrodoll, »ovt« von Nödslstollsn, Teppichen, VorhLllßsn, Sardlnon, Lpttion «r«. Firma: krtt, klel^hhaaer, LetP»tO» Ecke N-schmarkt uud > Firma: Lelardcd Tlite^ Letp»t«. Eck« Zeider Straße und Sophien Grimmatsch« Straß« VN« r»eh^ Lethzi», Ranstädter Stnnwea 27. L«1»rl«h TNI««, -rt»»t>. »urvrtnzftraß« (Markthalle). Liberi Taigt, Leihst«. Tanchaer Straß« 6 Sehr. Stirn. Lei»st>-Nr«ft«llt. Eilenbahnstraß«. Firma: 6e«k^. Vitt, Leipstll-Cnnnewitz. Leipziger Straße 24. > Firma: ?i»ullne Radler. Dürrenber«. Lnna Letpst, -VI«,»tt,. Zschochersch. Straß», l - 0. pulrerwacRer. Lntzen. Ecke «ibertstraße. I ' «»^"kllkae. Älrndurg. k. L. kehlledt, Lecpsti-Eutriysch, Delitzscher Straße 7« I . Uelur. Lelcbeeorlag, VrnnlliL.
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