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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.12.1891
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1891-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18911207018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1891120701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1891120701
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-12
- Tag 1891-12-07
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Monat
1891-12
-
Jahr
1891
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8029 Neues iu der ver-rößerku dauernde» Gewerde-ÄNssteUuug (gegenüber der neuen Börse). »gemellte Tcbrauchögrgeustäuve. hauswtrthschastlich« Geeüttze, Heine. Ernst Poersch- mann, Leipzig, Ricoiaistraße 4. I» der rechts liegenden Adtheituog der Autstellnng hat genannter Aa-Iever eine reich« Sammlung verschiedener Gerüche zur Schau gebracht, di« sür hon-liche Zwecke fast unentbehrlich sind. — In erster Linie ist die- ein Sortiment GaSkvch- und Gas-Hetz apparat« (Actlen - Gesellschaft Butzk« L Eo.. Uerlta). Dieje Apparat« sind -u Koch- *nd Heizzweeft» an Orten, wo stch Ga-einrtchtnng befindet, außerordentlich zlveckmößta, da sie der Kohlenfeuerung gegenüber ganz enischtedeu« Vvrlyeite bieten. Ti« Flainmengrsß« ist leicht regelbar und kan» der Heizeffect ganz nach Bedars eingestellt werden Bei Benociidung der Apparate in der Küche und HauSwirthschast sällt die Beschaffung und Ausspeicherung de- Brennmaterials, Feueravmochen, Schüren, Nachlegen, Entserneu der Asche, Staub, Schmutz, Verunreinigung der Kochgesäße, Ose», kehren u. s. w. völlig weg. Di« Zubereitung der Speisen wird ganz wesentlich vereinsacht uad erleichtert. — Zum Er- Kitzen der Plält- und vügeltrjen, Breuuschreren, tkasseerösier sind zweckmäßia conslruirte Apparate geschossen. — Dieselbe Firma Kot außerdem Wirthschastswaogen, Patnitschuellwoagen, Daselwaage», Caualiiia-waageu zur Schau gestellt. Ferner rst vertrete» di« neueste Patentmeilerputz Maschine „Rapid", mittelst welchtr binncu kurzer Zeit eine groß« Zahl Messer sauber geputzt werdrll kann, Es findet stch serner «ine schräg stellbare Alaschen« und Gläser-Retnrguug-maschine, deren Leisinngssähigkeit eine große zu nenne« ist. Der Patriitfeldstuhl „Herkules", welcher sich bequem znsammenlegen laßt, wiegt nnr 6008 und ist sür Jäger und Touristen sehr zweckdienlich. Es leien äußerte»! noch der ausgestellte T hürheder und der Patenttyürschließcr, welch letzterer nüllelst Luftdruck einen geräuschlose» Schluß der Thüreu hervorbrtugt, «rwühll». Berschiedeu« Lederwaareu, F. S. Winterstein, Leipzig, Hainstrab« 2. In der Mitte der Ausstellungshalle, gegeuüber dem Eingang, findet sich von genannter Kirina eio schöner Schrank ausgestellt. Dieser Schrank enthalt ein« aubervrdenlltch reiche Sammlung der verschiedeuortigstea Gebrauchsaegeusländ« in setuer und stillster Aus« siihrung. Es sind die» Koffer, Tasche», Reise- und Schularlikrl, seine Lederwaareu aller Art rc. Porzellongrschirr, Lampen, Garten ch Brückner, Leipzig, Retchsstraß«. Genannt« Firma ist durch »ine reichhaltige Sammlung ver schiedener hau-ivirthschastlicher Geschirr« vertreten. Es sollen nicht nur die Porzellansache» aus, sondern auch eine grobe Zahl nicket- plattirter Gesäße, als Kaffeeservice,«., sind vorhanden. Dir in grober Mannigfaltigkeit und verschiedener Ausführung zur Schau gebrachten Bierseidel verdienen besondere Beachtung. Kon der gleichen Firma ist ferner eine größere Anzaht schöner geschmackvoll gestaltete, Hängelampen ausgestellt. Verschiedene Kunstgußbronzewaareu, Otto W. Röber, Kuustgießeret, Dresden. Eixe reich« und vielseitige Sammlung verschiedener künstlerisch schön gestalteter LurusgebrnuchSgegenständ« findet sich in der von genannter Firma zur Schau gebrachten Gruppe vertreten. Es sind dies: Leuchter, Feuerzeuge, Briefbeschwerer, Aschenbecher und der. gleichen mehr. Wäschemangel, C R. Erdmann, Müncheabern-dors. Di« vom genannten Aussteller zur Schau gebracht« Wäschemangel befindet sich in der rechten Heit« der Ausstellungshalle. Die Maschine tst zweckmäßig gestaltet, sauber gearbeitet uad läßt sich bequem handhaben. Ls sei darauf hingewiesen, datz vom nächsten Sonntag ab dir Wrthoachtt-Ausstellung beginnt, während welcher dt« dauernd« Griverdeausstelluag jede» Tag bis Abend» ' ,9 Uhr geöffnet ist. Es wird dasür Sorge getragen, daß di« aus« gestellten hanSwirchschastttchen Gerüche und Maschinen, soweit die- thuulich erschetut. t« pravtsche» Betrieb« vorgezetgt »erd«». Vermischtes. Leipzig, K. December. *— Actten-Gesellschast Leipziger Braunkohlenwerke zu Albersdorf. Nachdem der Ingenieur Herr Adolf Heine in Kulkwitz durch den Tod au« dem Vorstand auSgeschiede», ist der Kaufmann Herr Curt Ferdinand btasselsteta ia AlverSdorf alleiniger Vorstaad der Gesellschaft. Die Werthvermioderungrn der europäischen Staatspapier«. Die bewegten Vorgänge der letzte» Monat« haben in den Werthverhältnisse» der Esferte» so durchgreifende ver ändern,igen nach sich gezogen, daß es wohl »ur wenig« Besitzer von Werihpapieren geben wird, welch« hierdurch nicht «ine empfindliche Schmälerung idreS Vermögens erlitten haben. Insoweit die Lours Verlust« dir Acneniverthr betressen, finden dieselbe» ia der geänderten finanziellen «nb industriellen Lag« thetlweise ihr« Begründung, ob gleich auch hierbei' mit den Sourscorrecture» »telfach zu wett ge- gongen wurde. Aber auch das Loursniveau der europäischen An- laaewerthe ist seit einiger Zeit erheblich gesunken und durch diese Rückgänge sind alle, auch die kleinsten Sparer »ud vorsichtigsten Leut« in Mttleideulchast gezogen Die Verlust« dattrrn nicht nur au« der letzten Vaisseperiode, sondern haben schon mit dem Aus- bruch» der Krisis in London ihren Ansaug genommen. Besonder» große Verlust» erleiden die Besitzer solcher Slaotswertbe, di« tu der Hetmath keinen kräftigen Markt besitzen und einzig aus die Stütze der auswärtigen Märkte angewiesen sind. ErsahruiigSgemäß de- ginnen die großen Märkte den Eutwickelungsproccß ln kritischen Zeiten immer mit den fremden Papieren, und je weniger dieselben zu Haus« Ausnahme finden, um so heftiger ist der Lonrssall. Wenn man den Eoursgang der europäischen Staat«, betrachtet, wie sich derselbe innerhalb eine« Jahres gestaltet, so findet man folgende Veränderungen: q »»re <«s« LecemSer »,te Zu«, «,w»SrI>>> «N» >«l 8*/« proc, englische Lonfols . . 98,00 96,50 96,50 3 proc. »mort. sranz. Rente . . 96,IO 95^0 95.45 3proc. deutsch« Reichsanlrthe. . 87,00 8K,80 84,10 »pro« preußische Eonsol«. . . 87,00 85,25 84.10 vesterreichisch, Goldrente . . . 95.40 96,3k 93^0 Ungarische Goldrent» .... »>,80 91,00 89,70 Oesterretchtsch» Silberrent» . » 80,80 80.IK 78,KO 3proc. norwegische Anleihe . , 89,7k 87,00 85,00 ltproc. schwediscti« Anleihe . , 86,2k 85,20 82,75 5 proc. italienische Rente . . . 93,20 91,80 93,80 4 proc. spanisch, «nl^he . . . 7b,87 73,25 65,50 4 proc, rnisiich, Anleihe von 1880 97.0l» W.OO 92,30 Sproc. russische II Orientaiileih« 76,80 72,50 63.10 ä'(,proc. portngiesiich« Anleihe . 86,50 69,00 47,00 4 proc, rumäniiche Rente . . , 8K,75 85,90 82,60 bproc, serbisch» Rente ...» 88,70 89,KO 83,70 4 proc griechische Goldrent« . , 70,90 60,50 56,20 1 proc türkisch. R„I« ... . 18,85 18,87 17^0 6proc, bulgarische Anleihe . . 106,00 103,00 99.00 Wie stch hier zeigt, ist die Weridv»rmlnd»rnng »ine allgemein« und zum Tdetl recht einschneidende. Dt« »norm» Schädigung, weiche di« Besitzer solcher BOertd« im Verlauf« diese« Jahres erführe«, läßt sich aus idnndert« von Millionen veranschlaaen, uiwerechnet der vertust», di« da» Publicum an anßereuroptische« Staatswerthen «rittien hat. Die mit den Lonverfivnen der letzten Jahr» ver Hunden,n großen Besttzverichledungen haben nicht lvenig hazu bet getragen, die Lage z» »erschürft» Numofien von früher in festem Besitze gewesenen Papieren wurden hierdurch deelasstrt und Iheils in weniger sicher» Hand« gebracht, theils beschwerten dieselben die Märkte nnd die Portefeuille« der Ewtsfionsfirmea Der Nlttm», Trotz der großen Schwankungen, welche sich tm vorigen Monat vollzogen batten, tst der Ultimo an stimmt- Uchen Efiectenmärkte, vaeüberaegangen, ohne neu« Insolvenzen berbeigeftthr» z» habe. Dir littimo-Liqutdattvn an den deutschen Plätzen hat übrigen» »in neue» Streiflicht auf die bisherigen schweren Mißslände tm DepotwZen geworfen. Mehrere Blätter, >»d zwar solch«, di« die« misten können, sage», baß der Stücke» Mangel bet der letzten Ulttmv-Ltqntbatton zum Theil demtt zu- fammendiug, daß die Bankiers diesmal au« naheltegnideu Gründen stch scheut««, di« seht«,dei, Stück» de» Depots ihrer Kunde» entnehme» «nb qegni Lethgeib z« verborg« Abgesehen bä von, daß »in solches verleiden von Depotstücken einer soliden Geschäftsführung direct widersprich«, enthält die« unsauber» Ver- satzeen, selbst wenn di« veriiedenen Stücke später wieder in da« Päpa« gelegt werden, »ine tndirect« Schädigung de« belrestenben Besitzer« der Depatstück«, weil dadurch auf Entwerthung der letzteren tztnäietend, Vestrubuuge, »nterstützt „erden Anderntheil» verichaf stch der Bankier »tu», Bortheil «tt de« Etgeuthnm eines And««», bar Hm n^e, k^m, Umständen gchört, »er Mfch»«,. «ch»,u» ist daher unbedingt auszurotten, Ats ein ziemlich wirksame- Mittel zur Beseitigung der im Lepotwesen hervorgetretene» Auswüchse möchte »S stch empfehlen, wenn gesetzlich bestimmt würde, daß in jeder Drpotqnütuna dt« Nummern der betreffenden Papiere aufgeiührt sein müßten. Stadtbrauerri Wurzen vorm. F. A. Richter. I» dem verstosseneo Betrrrbslahr» wurde rin Gewinn von 33711^6 Mark erzielt, wrtchcr wie folgt Verwendung findet: Abschreibungen IS üttsHO ^sl, de« Reservefonds 842H8 >l, 4 Prvcent Dividend« — 16000 >l, Vortrag ans neue Rechnung 204.48 ^4 -r^ Shrmnttz, K. December. Die Wirkwaarealndustri« befindet stch in der Besserung; freilich kau» man das nur hinsichtlich der Anitrage, nicht ober in Beziehung aus dt» Preis« sage,!, die dnrchaa» keine Anstvärtsdewegung zeige» wollen. In Strümpfen wird von den Bereinigtt» Staaten wieder »lehr gebraucht ata wätp> rrnd de- letzte» Sommer», und wie die „Nnw>Vorter Handetsztg." berichtet, herrscht besonder- starke Nachfrage nach Strumpfwaareo mit Hohlsäumen und Handstickereien. Handschuhe werden leider drüben schon tn große» Mengen erzeugt, we-hatb der Absatz darin leiitlrn Hot. Der Bedars sür die europäischen nnd südanrerikonijchen Länder ist leider auch nicht sehr groß Flau gehl »och immer die Tricotsabrikation, die namentlich dadurch eine» harten Schlag bekommen hat, daß die Blousen, die man srüher lediglich aus Tricotslosf herstellte, auch aus anderen Stoffen gemacht werden. E« kommt dadurch Abwechselung I» diele- stleidung-stiick; aber die Trirolfabriken haben dadurch große Absatzgebiete verloren. Wtauch««, 5. December. Wie da» diesige „Tageblatt" hört, hat die seil langen Jahren hier bestehend« „Spar- nnd Lredit- Bauk", eingetragene Gcuosseusckmst mit unbeichräukter Hairpsticht, ihre Zahlungsunfähigkeit angczeigt und aus EoncurSerössniing ongetrage». Den Spareinlcgcrn dürste ei» Verlust nicht erwachsen, da die brr Genossenschaft angehorigen Mitglieder haslbar sind. T ßtera, 4. December Im Vorjahr« hat da- vermögen unserer Stadt nach einer Zuiammenftellnng des Gtqdiraihes um 134 237,95 gegen Las Vorjahr abgenonnnen, welches seinerseits eine Vermögens-Zunahme „in 418 144,52 auswie». Ter Rech nungsabschluß sür l"90 vcrzeichuel an Acliven 8 124 475,76 ^4, au Pa!>ivcn 4 600 687,56 ./I, also ein am 31. Teccmber 1890 Vor hände» gciocseucs Nctlo-Bermbgett von 3 523 788,20 ./t De» grüßten Antheil an dieser vcrniögcu-abnahme hat die Oil proc. Abschreibung auf die Forderung von 210000 an die sallite Haudels- und Ereditbank. — Bei dcn stch jährlich steigernden Ausgaben ist leider ein« abermalige Vermehrung der Steuertrriuiii» in Sicht. Hür die Grundobgade ist ickon im Eletenlwurs ein fünfter Dermin mit 8600 .A eingestellt worden. Nach den Auslassungen eines Mit gliedes der Etalcommijsio» in der letzten Gememderaibsfitzung wird unter Umständen auch »och «in süuizehnter Eiukvmmensteucrtermi» I« Betrage von 32000 zur Erhebung iommen müssen. Vrriitt, 5 December, Betreffs der Vernehmung vo» Inhabern erster Banken und Baukiirme» wegen angeblicher Steuerhinter ziehungen ist heute ein Entschuldigungsschreiben vom Minister eingegangen, Berlin, 5. Tecember, Bon der Berliner Börse schreibt der „Actionair": Al« ivir vor drei Wochen an dieser Stelle inmitten der durch die schmöhltchea Bankbrüche entstandenen derouteartige» Bewegung einen Tendenzumjchwung tn Aussicht stellten und dabei Gelegenheit nahmen, Angesichts des überaus niedrigen Coursstande- u»L mit Rücksicht aus die maßlose» Blancoengagement- der llontrc- »line den Anlauf von Effecte» zu enipsehlen, weil stch da- viel leicht lohnen werde, fanden stch au» unserem Leserkreise viele Stimmen, die un- z» diesem — damals beinahe etwas ge wagten — Vorgehen beglückivunichtc i, Ti« Entwickelung bei Tinge am gondsmarkt hat unser Prvgnosiikon glänzend gerecht erlist, einmal in der allmälta »tngetretenen Erholung der Preise und dann tn der Bcurthetlnna der Börsenverhältniffe, tiu osern am Monat-end« thaisächlich »in Teckungsbedürsniß hervor getreien war, wie wir dar in den letzten Jahren kaum erlebt hatten. All' die Mitläufer, weiche aus den „Untergang der Welt' lesaßt sein wollten und sich daraushin blindlings t» Baisse- rngaaeinent- eingelassen hatte», wurden plötzlich inae, daß andere seinsühlige Leute, di« Lein Börsenireiben ausmerksam zu geschaut halten, langsam Anstalten trafen, wenn inögllch, einmal am Ultimo ein Exempel zu slatuire», sei e- um die waghalsig« Börsen clique tn die Enge zu treiben, oder sie vollends zur Bestimme zu bringen. Dt» Eapttulalion, welcher wir im lctzlcn Bericht da- Dort redete», ist nach Beendigung der Monai-abrechuuug, die so außer ordentlich hohe Deporlsätze gezeigt hall», ihalsächtich vor sich gegangen; von Tag zu Tag gab e- neu« anreaeird« Momente, die de« Trieb zu Deckungen erwachen ließen, und da einmal von einzelnen Speku lanten der Anfang zu einer Erholung mit Erfolg gemacht worden war. so fand sich bald eine sehr capitatkrästige Uniernehmergruppe, die ein förmliche- Kesseltreiben gegen die Blancoverkäuser ein lotete, wobei übrigens der Umstand, daß die Depoteffeeten am Ultimo nicht mehr zur Vertilgung gestellt worden waren, eine bemerkenswcrthe Wirkung hatte. Außerdem meidet« Pari«, wo gleichsoU« eine Ein- jwängung der Lonlremine im größten Etile stallgesunde» hatte, günstig« Nottrunge», auch Wien holt« sofort seine alte Hausse- »etgung wieder hervor; zu alledem kam noch, daß der Rcichskanzlcr in seiner großen Rede dem „B-'unruhigungsbocillut" energisch zu Leib« gegangen war, wa» iin großen Publicum sreudig ausgenommen wurde. Durch Hirse veränderte Sachlach« in politiicher und finanzieller Hinsicht gewann nnier« Börse nach langer Zeit wieder einmal ein paar srenndtiche Tage, von denen wir lebhaft wünschen, daß sie nicht die ktnztgcu des letzlen Monats deS unheilvolle» Jahre» 1891 sein möge», — Es hatte sich vordem leider «in derarliger Pessimismus l» allen Geschästskreisen gellend gemacht, und es war vietsach rin« solch« Uozusriebeudeit über die Negierung hervorgetreten, daß insu aus da« Schlimmste gesoßt sein konnte. Einzeln« Zeitnug-schreiber matte» ihren Lesern den kommenden deutsch-russische» Krieg in ollen Variationen vor, tagtäglich wurden bereit- der angeblich unentjchloffeiien Regierung allerlei Unterlassungssünden vorgeworsen, di« scaudatösrn Uaterschiagung-sällr in derBankwelt thatenda-Uebrige, und fein Mensch hatte so recht die Neigung, sich gegen da« Berbluffnugssystem auf- zulehnen, weil die Negicrung keine Gelegenheit wahrnahm, nn« vom Gegentheil zu überzcugen. Herr von Caprtvi hat dann mit seinen eminent srtedtirtjen Auslassungen der Geschäftswelt einen Stein vom Herzen genommen, so daß nunmehr zu erwarten steht, cs werde mit dn Zeit ein« gewisse Zuverlichtttchkett und auch einig» Unternehmungslust stch wieder Bahn brechen, zumal da das wirth- Ichaslttch» Leven der durch neu« Handelsverträge zusammengektttete» Völker tm nächste» Jahr« eine kräftig« Anregung erfahren dürste Während wir tn der Vorwoche noch bedauerten, daß unser» Spekulation dt« neue Zollunion de« Dreibundes so wenig de- achie, hat tn der Berichtsperlode eine entschieden vorthett- haster« Ansch-uung in dieser Beziehung Piatz gegriffen und zwar tm Hinbltck aus di» ans deulscher und österreichischer maß- gebender Seile gefallenen Aeußerungeu, daß die betreffenden Regierungen stolz ans diese mühevoll zu Stande gekommenen Ab machunge» sei«» und sich von der Activirung der Verträge »inen großen Erfolg »ersvrächen, „Ich habe viel zu thun", sagte unser Reichskanzler, „und wir haben diesen Sommer wieder sehr ernste Arbeiten bewältigen müssen: Ich glaub«, es ist uns gelungen unter Einsetzung aller unserer Kräfte, Es tst fllr mtch seit 1'/, Jahren das große Stück der deutschen Politik die voll endnug der Handelsverträge. Mit vielen Schwierigkeiten, init unerwarteten Schwierigkeiten, mit Schwierigkeiten in Deutsch- lsnd und außerhalb Deutschland« haben wir zu kämpfen gehabt; ich hoff« aber, daß ich in der zweiten Decembenvoche tn der Lag« sei» werde, Im Haus» di« Handelsverträge »inzubringen. Selten i» metuem Leben bin ich schaffender Freud« so nahe gewesen als tu diesem Augenblick, wo di» Verträge ihrer Vollendung entgegensetzen, nnd selten bade ich so wentg daran gedacht, meine Stellung auszugeden." Win» nun auch noch nicht aus allen Gebieten eine bester« Stimmung sich dauernd zu behaupien vermochte, so tst doch da« Lin« deutlich in dt« Erscheinung getreten: dt« Baisjeportet hat ein« stark« Nieder lage erlitten und ihr Wagemut- tst tm ganzen Wvchenverlaus nnr am Donnerstag und Freitag vereinzelt vo» Neuem zu bemerken gewesen, AI- Kacit vcrdtteb trotz alledem ein« beträchtliche Aus besserung der Bankacticn, der Trantporiwerth« und namentlich aller fremden Renten, welch letztere zeittveise tn sehr ledbaslem Geschü t standen. Auch aus die Eastapapter« de« Jndustrlemarkte» erstreckt« sich die Besserung der MaMlaqe nnd zwar haben hierbei Eapiialtslen kreis« durch viel» Käufe Linfinß geübt, Indeß dal sich tm All gemeinen die Mitwirkung des Prtvotpubticums noch nicht recht gs- zeigt; ans speculativem Gebiet hakte die Börse vorläufig noch in erster Reib« interne Kämpf» zwischen Hausse und Baisse zu bestehen ansregnngsvolle Stunden, die mit ihren starken Lonrsschwankuagen »her geeignet waren, die zaghaft henwrtretend« Kauflust der noch mit der Börse grollenden Eapitaltsie« wieder zu verscheuchen 'Namentlich war das gestern der Fall, da die Esntrkmin« aus Grund vsger Gerückt» »inen Vorstoß aus Kohwriwerth, unternahm «ich überdies BantacVen drückt», wett die Dividendenschatznngea Änzelner Institut» dem vorjährigen Erträgnisse nicht »imvrache», ein« Neuß iett, welche bei hem Darniederliegen de« Bankgeichäsrs nn» angesichts der daranibin dnett« enorm crinaßigtrn Sonrs« vörsenlrnt« eigens lieh nicht mehr überraschen konnte, Lin« interessant» Entscheidung über dasPrivat» »tgenthnm. Das Reichsgericht hat »ar Kurzem An» Wichtig« Entscheidung über dt« Frag« -«troff»», ob da» Iustitu» des Privat» «tganth»«- zks staatlich« Einrichtung ist »der nicht. Der Nedactrur der Hatberslädter „Eonnlag-zeilung" war wegen eine- social- demokratischen Artikels, tn welche« das Privateigeuthnm herab gesetzt wurde, vom Hatberslädter Landgericht der Verleumdung von Liaaiseinruhtnugen schuldig erkannt worden. Der ver- nriheiitr ergriff gegen diese« Urtherl di« Revision und das Reichsgericht hob die angesochten« Eittjcheiduiia mit der folgende» Begründung auf: „Der erste Richter erblickt in dem Privat» «iLkiilhuin eine gesetzlich« Slaat-elnrichtung. Der Begriff der „staat-einrichtungen" steh» krineswrgS s^t. Brt Beralhung de- tzlrasgesetzbuche» wollte die Negierung auch di, Einrichtung der Ehe. ver Fomitle und des Eigenihnms ausdrücklich grae» öffent- liche Angriffe geschützt wissen und hatte soiche Angriffe im Ent- würfe unter Etrose gestellt n»d dazu gesagt, daß gewisse Partei- bestrrbunge« Solche» geboten erscheinen lasten. Dieser Zusatz wurde aber vom Nesth-tags abgetehnt. Unter Staatsetnrtch- tnngen find also solch« zu verstrtzen, «elche als Bestaiidtheii, der Lersajsuug und der Verwaltung, durch wetch« der betreffende Staat „sich »inrichtet", angesehen werden müssen. Wat dagegen unabhängig vom Dasei» de« spectelle» Staate« »iS Be- laiiditdeil allgemein menschlicher Eiilturzustände sich dar- tellt, kan» nicht unter dcn Begriff der „StaatSeinrichtung" aeslellt werden. Hieraus erairbt sich, daß dir allgemeine» Rcchlsiustitute der Eh», der Familie uad des Etgeuthnm« nicht unter en Beariss der StaatSeiortchtnugen gebracht werde» könne». Dadurch, daß der Staat dietetben anerkennt und schützt, werden sie selbst »och nicht zu Einrichtungen d»S Staate». Der erste Richter befindet sich sonach in einem RechtStrrihui», wenn er da« Privaicigenthum für eine Einrichtung des preußischen Eluate- erklärt." 8. Itrankeacossen und llufaNsversicherung bet den renßische» Staal-bahnrn 1885—1890 Aus je 10t) Mil- stieder der Eiienbahudelriebs- und Werkslättenkraiikeucassen kamen m Jahr» 1885 Slerbesälie 1,36, iin Jahr« 1890 nur 1,24. Tie Erkrankungssälle stellten sich tn de» belrcffendtii Jahren ans 3t bczw. 32,81, die Urankheitstage aus 540 bezw. 598, die Einnahinen ans 1980 bezw. 2352 die Au-gabrn aus 1628 bezw, 2000 Au, 1. Januar 1891 verfügte» die Eisenbahn- «roiikeucassc» übcr ein Vermögen von 5480 000 .« Wa« die Unfälle betrifft, so kamen aus je 1000 Arbeiter im Jahre 1886 l< Verletzungen, im Jahr« 1890 dagegen 4,72. Tie Tödtuiige» beliefe» sich i» den betreffende» Jahre» aus 1,31 bezw. 1,52 pro lOOO. *— Deutsche Zuckerslatistik. In der Zeit von, 1. August bi- 30. November d. I. wurde« im deutschen Zollgebiet mit An spruch aus Slruervergütttug obgeserligt (tm vergleich init demselben eitraum dc» Vorjahres) tn Kilogramm: Zur unmittelbare» An- uhr: n. 137 480107 6 ' ' 1 >70349 96 155 378 ,, (323 745). AuS'Zoü-Lagcrn wurden gegen Erstattung dcr Ver gütung in de» iniaudisck^ii Verkehr zurückgebracht: n. 13 725 890 egen 16586 378,. b, 2223793 (448 803), 932468 (S450I3), nmerkuiig ES bedenten die Zahlen unter: », Rohzucker vo» mindestens 90 Proc. Polarisation und raffinirter Zucker von unter 98, ober mindestru- 90 Proc, Polarisation, b. LandiS und Zucker tu weißen, vollen, barten Broden u. s. w. oder in Gegenwart der Tlcucrbchürde zerkleinert, sogen, Krnstall«, o. Alle ädrigen barten Zucker, sowie olle weißen trockene« (nicht über 1 Proc. Wasser ent haltende») Zucker in strhslalt-, Krümel- und Mehlsorm von mindesten- 98 Proc Polarisation, I» der letzthin tn Berlin «bgehalteuen General-Versamm- lunade- Verein« deutscher guckerrafsinerien wurde u, A, die Frag« der NeudemeutSberechnuna beim Einkaus von Rohzucker erörtert. Unter Berufung aus die Gutachten hervorragender Sach- verstänüiaer wurde ein» Aenderuug der jetzt üblichen Rr»d«iuenl-be- rechnung dahin vorgeschlagen, daß mehr der organisch« Nichtzuck als die sogenanitt« Asche als für die Autbent« maßgebend anzusehen sei. Tie Vecsammlttiig gelangt« iudeß ans Grund einer eingehenden Dis- cussion zu der Ansicht, daß dt« Frag« einer Aenderung der heut« an- gewcndeten RendemenlSbercchnung noch wetterer Klarstellung bedürftig und deshalb zur Zeit noch nicht spruchrrts sei. Darnacb wurde, «nt- sprechend »mein vom Borstand« autgsgangenen Vorschlag«, »in« Lominijsion mit der Erörterung und «eitere» Verfolgung der An- ruhcil betraut. — Mit Bezug aus den vo» englisch«,, Zuckcr- itudiern und Spekulanten nchegtc» Plan, sür granulirten Zucker an der Londoner Börse den T«rmin>wnd«l einzuführen, erklörie die Geneiai-Versammlung principtell, daß di« Einsührnng des Termin Handel» in Feriigsabrttaten nicht zu billigen sei. Demgemäß sei auch gegen die Auslührung des Projecles, an der Londoner Börse den Termtnhandei in grannlirtcm Zucker einzuführen, Einspruch zu erhebe». X. Einfuhr deutscher Eisen» und Stahlwaareu ia Bulgarien, In einem Eonsuiarberlcht ans Sofia heißt «-: Für Kltlncisenarlikcl war in letzter Zeit in Folge der regen Bauthälig. keit i» Sofia eine große Nachfrage; ein beträchtlicher Lheil, wie Werkzeuge, Schlösser >c., kam, wie in den Vorjahren, aus Deuiscb- land und sind die Preise aus die früheren billigen Nottrunge» »urüa- gekommen, Tie sür den Straßenbau nothwendigen Artikel, wie (»äiumer, Drahtgeflechte izum Turchsiebe» des Landes), kchausei» von Gußstahi ic,, kamen tn großen Partie» und mit Ausnahme von schein lieh sogleich »08 emitllrt werde«, da dieselbe sür Bauten rc. bestimm» ist, welche baldigst aurgesührt werden sollen, z. B. eis« neu» GssanstsI« , Millionen Warst, die Erweiterung de« städtischen Schlachthauses (' .Million Marl), ein neues Rathl>aust600 000.sl!:c. Uebcr die Emission ist noch nicht- bestimmt, da dir städtischen Behördcn über einige Pnncte »och berathen. Doch dürste das Nähere i» Kürze sesigesetzl werden. Als ZtnSsuß der neuen Anleihe wird wobt 4 Proc. angenommen werden muffen, da der dem heutlgeu Geldmarkt zu niedrigerem Zinssuß kaum Geld zu bekommen sein wird. -ranisttlt a, M.. 5. Decenlber. Nach dem „Franks. Act," beabsichtigt der Staat Guatemala seine äußere und innere Schuld in eine einheitliche zu verschmelzen, sür 100- Internal. Bonds, welch, 4, lO ckZtiiie» tragen, solle« 120- Ezternal-Bond« gegeben werden, welche 4 1 Zinsen bringen. IVI'kt, Köln, 5, December, In der heut« hier abgehalienea versamminng der getnblechwerke, tn welcher einzelne Inter- essenten fehlten, wurde, wie die „Köln, Zig." meldet, beschlossen, auf Grund der vorgelegten Satzungen «Inen Verband zu begründen unter der Vorau-sctzmig, daß di« nicht vertretenen Werke binnen >4 Tagen demselben znstimmen und den Anschluß an de» Verband vorberciten, sowie baß eine Einigung mit den süddeutschen und schlesischen Werkea zn Stand« komme, welche nur aus die Eon- ssttutrung der westdeutschen Gruppe warten. - Dortmnnder Union, von Selten des Bunde-ralhe- tst nnnmehr endlich der Gesellschaft aus ihre an den Reichstag gerichtete, von diesem den, Reich-kanzler zur Berücksichtigung über- wiesene Petition ans BilligkeitSrücksichte» eine Rückerstattung von Robeisenzoll bewilligt worden. Es handelt sich dabei bekanntlich um den velrag von 140000 ^4 Dt« Petition hat den Reichstag seit langen Jahren beschäftigt. »— Acttcn-Gesellschaft sür Tnchfabrikatiou vorm, Fried, Paul» in Grünberg. Stach Abschreibungen von 81275t Mark, Neberweisung von 45000 an den Reservefonds und Dotirnng d«S Extra-Reservefonds mit 10000 .<4 gelangt pro tstdODI eine Divldend« von 8 Proc. zur Bertheilung. *— BreSlaner Actien-Brauere». Der Betrtebsgewinn sür 1890 91 bctriigt 2047 .A gegen einen Betriebsverlust von 32S59 ^4 tm Vorjahr. Die Abschreibungen sind aus 23 757 festgeletzt nnd zum Theil au- den, Betriedkgewinu, zum Theil au« der Rücklage bestritten worden, *— Eonsolidtrte Siedenhütte, Nach dem Geschäftsbericht sür 1890 9l wichen dt« schon im zweiten Viertel 1890 für Walz- eisen von 210 >t auf 190 ermäßigten verkansSpreise während de« velriebsjahr- bis aus 140 ^4 frei SmpsangSsiation. Die Blechprcise, weiche während der günstigen Geschastslage sich in ruhiger Weis« entwickelt batten und verhällnißmäßig in ihrer 480 ti)7 (gegen 13166« «OK», d, 55 468923(57 099 680). i Lleigernng hinter de, Notirunqen für Walzetsea zurückgedtteben (23M65S1. Zur Ausnahme in Zoll. Lager:! waren, Überhol'-I, tn ihrem Stur» di» letzteren erheblich, so daß (gegen 112 629 284). d, 8 890173 («517 476),«:. 498 214 1 Vieche säst aus gleichem Staude inst Waizetft». zum Theil selbst noch billiger gehandelt werden. Dt« Roheisenerzeugung beziffert« sich auf 17189 t (gegen 21287 t im Vor,ahr), während an Ziiik-Stebenerjeuguiffen 808 700 bst (tm Voriahr 472 500 ><»), an silberhaltigem Blei 92 350 1«^ igegen 31 000 Ic^j gewonnk» »onrdcn, Tie Lage dc» vlechgeschäjt-, weiche sür die Geiclljchast Verlust aus Verlust dünste, gab Veranlassung, zur Ver- meiduiig weiterer Zubußen dies« Fabrikation vorläufig einzustellen Der Jahresumsatz rrgiedt di« Gezammlsnninie von 2 649 914 (— 840 741 -A>. Der Geiammtbetrag sür im Jahr« 1890 9t voll endete Neubauten und Meliorationen beziffert sich aus 578962 > Der Vertust beträgt 16t 48t (im vorjadk« 503 563 Roh gewi»»), davon ab di« Rücklage mit 48626 bleiben N2 855^, hierzu Abschreibungen 78482 ^4 (im Vorjahre 233080 ^), Sicher- hciisbesiand 8000 ^l, zusammen 86 483 -A, so daß sich ein Fehl betrag von 199 338 -Ä rrgiebt. Die Forderungen betragen ein schließlich 700000 .A Sicherheit-Hypothek 1107111^» (im vor- iahr« 538817 .c4>. die «vrrälhe 348356 ^4 (563139 ^4), die Buchschulden 7l> 451 ^4 (409699 >l). G A9« Bntzrru, 5. Teiember. In Bayern wird di« öffent lich« Meinung schon seit Jahrzehnten mit z>v«i wichtigen Plänen beschäftigt, mit der Rrgultrung des Boden- nnd des Lhiein- sees: aber leider ist an deren Aursühruug noch nicht zu denken. Die Regierung hat schon wiederholt Pläne u id Voranschläge aus stellen taffen, aber da kommen jedesmal mehrere Anwohner der Hein mit Eutjchädlguugsaujpiüchen in bedeutender Höd«, und da- durch wird die Auslührung verhindert. Der Giund dieser Hinaus schiebung ist wohl darin zu suchen, daß die bisherigen Pläne meist daraus hinzietten, eine Tieserlegung des mittleren Wasserstandes herbeizusühren, wodurch allerdings viele Userbewohner stark benach- theiligt, wodurch auch die meisten Eechäsen unbrauchbar würben. Da- hat bereits im Jahre 1879 Max Honsell erkannt, der deshalb forderte, man möchte nur aus eine Tieserlegung deS Hoch- wassersptegels der Seen bedacht sein, um dt« Ueber- scbwemmunqen und die damit zusammenhängende Bersumpsung der User zu verhüten. Men» di« Regierung von ihrem alten Systeme abwcichen nnd dieser »euen Richtung Gehör schenken wollte, dann würde» dt« Entschädigungsansvrüche sosort verschwinden, und die Regultrungserbeite» würden sogar einen hohe» Gewinn bringen, weil dadurch viel Grund und Boden, der jetzt unbenutzt liegen bleiben muß, dcr Lultnr zurückgewonne» würde. Hoffentlich ist die »ffentllch« Meinung stark genug, um der Richtung der neueren Schaufeln,die a»ch Frankreich tmporttrt«, säst auslchtießiich ausDetttIch. I Technik zum Siege zu verhelsen. land. Dagegen behauptet« dir österreichisch-ungarische Industrie in I Aug-burger Mechanisch« Trlcotwaareasabrik, Fenster-undThürbejchlägen, geschmiedeten Schaufeln,Plckachsen (Pick-ß vorui. Koblenzer, Pserse^ Aus Augsburg, 4. L. M,, wirb ochsen hat auch England zu coiwenablen Preisen abgesetzt).Aexten, Beilen und sonstigen Grobschmledwaaren bet flottem Ablatz das Feld. Es wurden zwar deutscherseits versuche gemacht, mit etwas billigeren Preisen wieder »inzudringeu, doch ohne Lrsolg, da di« österreichischen Artikel sich sehr aut «ingesührt haben und mit Vorliebe gelaust werden. Nach Ansicht einiger Importeure scheitert« der versuch Deutschland« auch a» der langsamen Essectuirung der Bestellungen, wogegen von Seit« Osterreich-Ungarn» «tue prompt« Lieferung aucb der grössten Auströge stattfand, waS hauptsächlich auf den Umstand iurückznsühreu ist, daß die österreichisch-ungarischen Fabriken ihr« Erzeugiiiffe direct hierher verlausen, während von Deutschland nur Zwischenhändler Herkommen, welche die oft verschiedenartigen Artikel von zahlreichenPrvducenten entnehmen, wodurch dteAdlieseruiig in di, Länge gezogen wird, Feiistergetrtebr aus Franketch und Belgien wurde» nur für kleiner« Bauten verwendet und nicht mehr gern gekauft, da sie sehr untergeordneter Oualtttt find. Der Bedarf für bessere Sorten ist auSschlteßttch tn Vefterreich-Unaarn gedeckt ivsrde». In Schrauben, i>. h. Holz-. Wogen-, Schloßschrausen,c., concurrirten Oeslerreich-Ungarn, Deutschland und Frankreich, Die französischen Artikel daben am meisten Anklang gesunden uad sind preiswürdtg, laß Frankreich nicht das ganz« Geschäft an sich ziehen konnte, liegt tu den schwierigen Transportverdältiilffen vl» Konstanlinopel. *— Eominaadtt.Gesellschaft Hugo Loewy, Berlin, Man schreibt der „Frks, Ztg," au- Berlin. 4, d, M.: „Herr Hugo Loewy, welcher sich bekanntlich seit dem 26, v, M, tu UntersuchunaS- Haft befiudet. versendet an seine Gläubiger ein vom 30. v, M, datirtcS und mit „Hugo Loewy als allemtger Inhaber dcr Com mandit-Gesellschast Hugo Loewy" unlerzeichnettö Ltrcular. Darin lucht Herr Loewy glauben zu machen, daß nur „linerwartet starke" Aiisord,ruiigen dl« „sofortige Befriedigung einzelner Gläubiger ver zögert" hätten Er werde demnächst eine Ausstellung seiner Aciiva und Berbindlichkeiten vorleae«, nach welcher die «rsteren dt« letzteren bedeutend überwtegen Ionen. Nur bedürfe er dasür ruhiger Ab wickelung: der Loncnrö werde di» Lage verschlimmern. „Gegen- wärttg nicht freier Herr meiner Dtsposilionen", so schließt das Eireniar, „habe ich mit Genehmigung der zuständigen Behörde dem Kaufmann Herrn Alwin Schöniank tu Berlin Generalvollmacht ertheilt". Heut« Abend stabet «tn« Bersammlnng der Jnter- esienteu statt." *— von den Herren E. A G. Müller in Rirdors erhalten wk unter», 5. Deeeniber solgend« Zuschrift (vergl. .^Leipz. Tagebl." vom 1. December, Abend-Auögabe): „In unsere» Monatöbericht vom 80 November er. über anierikairtscheu Speck sprachen wir di« vermntbuna aus, daß die bisherigen beunrulügerrden Meldungen über iiiit Trichinen behafteten Speck sich ans Maare beziehen, vie nicht mit amerikanischen Regierung« - Eertistcate» eingeiührl tst. Nachdem haben wir di» Erfahrung gemacht, daß hei amertkontlchem Speck, den mir selbst ans nchiiges amertkantschet Regterungs-Eertt- ficat »tnsührten, ointtich Trichinen cvnstatirt wvrde«. Wir sühlcn un» zu dieser Berichtig»»- verpflichtet und hoffen, daß nunmehr dt« Poiizei-Perordnunqen, welch» Trichtnen-Unterjuchnng sür amertka iitiche« Sctnveineflerich von deutschen amtlichen Fletschbeschouern vor schreibe» und bi« jetzt nur vereinzelt bestehen, «llgemein »klaffen werden. In vielem «i»n« gedenken »tr «ns mit einem Antrag« an den Herrn Reichskanzler, sowie a» de» Herrn Staatssecrrtair ». Boetticher zu wenden." *— Eotibnser Maschinend«» - Anstalt und Eisen ateßeret, Aciten-Geseiischast zn Eotibns. Die General Beriammluug setz», di« Dtvidend« pro 1890/91 ans 9 Proceut sest »ad gelang« solch» vom I. Januar 1892 ad zur Auszadtung. Actie» - Braneret Nenstadt - Maadednrg. Di« General-Veriammlnng besthtvst, de» Vorschläge» »er Venvaliung«. organ« g««tß, die vertheilnng einer Dtvidend« »»» 8'(, Pro« vom 7?d. «.ab . ^ . D. Lasieler Stadt«,leih». Lt« ne« städtisch« «»leihe »Ad achthretatartel «tllta,,, «ar» »a»«^, und wahr- vorm. . „ dcr „Frist Ztg," geschrieben: „Die von München aus in Uniiaus gekommenen Gerücht«, »ach denen dfr ganze BerwaltungSrath sich zurückgezogen haben soll, ausgcnommcu diejenigen Herren, weich« die Münchner Bank vertrete», sind insofern übertrieben, als lediglich da- vor einigen Monat»» hinzugelretene Mitglied, Herr Zeih, Director der Augsburger Nähsadensabrik, auStrat, Richtig tst ober, daß die inneren Verhältnisse de« Unternehmen- sich recht ungünstig gestattet haben. Die Herstellung von Artikeln »ach dem Plärrer Kneipp scheu System brachte einige Zeit große Gewinne; seit aber der Ab satz zuriickging. sind nicht nur die Gewinne weggekallen, sondern hat tich auch ein überaus große« Laaer angehäujt. Rach den, Abschlüsse sür Ende 1890 betrugen die Waarenvorräide schon 85t 000 >4 und bezifferten sich damals die Creditoren «injchitehltch der Accepte aus mehr alS 800 000 ^l, abgesehen von 300009 ^ Prioritäten. Um die Schuldenlast berabzumindern, wurde tm Mat d. I, das Acliencapttot von 500 000 zu verdoppeln beschloss«», und davon einstweilen 250000 zu 102'/, Proc. begebe». Trotz- dem hat sich di« Verschuldung nicht vermindert, sie soll gegenwärtig noch etwa ebenso groß sein, wie Ende 1390, und den «eitans größte» Theil hat die Münchener Bank zn fordern. Dt« Um wandlung der Schuld oder eine- TheilcS derselben in Prioritäts aktien ist beabsichtigt, aber noch nicht durchgesührt. Für die ersten beiden Geschäftsjahre wurden je 8 Procent Dividend« vertheilt, sür das lausend« Jahr kann vo» einer vertheilnng nicht dt« Red« sein. . *— Ein Gesetz gegen die Sontremtne. Maßgebend« Persönlichkeiten der dcuttch-liberalen Partei des österreichischen Abgeordnetenhauses beschäftigen sich damit, einen Jniitaitv-Aatrag behns« Erlassung eine- Gesetze« wider die Sonttemine einzubrtngen. Wohl nicht gegen die Conlremiiie im Allgemeinen, aber wider ,en« Baissiers, deren Operaltonsgediet dt« österreichischen Localwerth« bilden. Es scheint, daß di« in de» letzten Wochen gemachte» Er fahrungen, in welchc:, ein« ganz« Reih« »amenllirb von Industrie- papieren durch die verwerflichen Operationen der Eoatremtn« stack entwerthet worden find, den Entschluß zur Reise ge- bracht habe, diesfalls ein« Remedur zu schaffen. Der Gesetz- entwurs lehnt sich der Hauptsache nach an die Seemanns- Bill an, weiche vom enalischett Parlamente tm Jahre 186? anläßlich des Zusammenbruche- btt weltbekannten Firma Overend, Gurney L Comp, geschlrffen wurde. Dieselbe bestimmte, daß tn englischen Locatwerthen kein Abschluß auf Zeit erfolgen dürfe und sosort die Nummern der verkauften Stark« ansgegebea werden müssen. Der Kern dieser Be- stimmunge» soll nn» tn dem erwähnten für Oesterreich vorbereiteten Gesetzentwurf« enthalten sein. Der Zahltag derWtenerBsrse. Ja Folge der großen Eonr-schwaukunaeu, welche im lausenden Monate am „schwarzen Sonnabend" und nach demselben siatlsonden, waren die Differenzen, betrüg« zu einer ganz anßerordenttichen Höh« ongewachsen. Dt« Begleitung derselben tst jedoch, von zwei ganz undedeutenben In- solvenzen abgesehen, völlig anstandtto» von Statten gegangen. Die Wiener Börse hat somit di« Prot» aus ihre Widerstandsfähigkeit besser bestanden, als man unmittelbar nach dem „kritische» Tage" zu hoffen wogt». Allerdings trug auch die etngetreten» Wendung >m Sinne ler besseren Tendenz nicht wenig dazu bet, der Wiener Spekulation die Erfüllung ihrer Verpflichtungen zu erleichtern. Ent» scheidend sür den guten verlaus der Utlimo-Reguttrung war wohl der Umstand, daß sich die Liquidation im Zeichen der Hauff« vollzog, 8, Wiener Stadtbahnnetz. Der Pta» sür das Netz der Wiener Stadtbahnen ist nunmehr in Bausch und Bogen iest- gestellt und umfaßt zwei Hanptgruppen, von denen die erst« dt« Vanptbahnen, die zweit« die Nebenbahnen betrifft. Die Haupt bahnen mit einer Gesammtausdebning von 47,4 ßn> nnd einem Kostenanschlag von 61.4 Millionen Gulden sollen bi« End« 1897, di« Nrbenbebne» mit einem Kostenanschlag von 87.4 Mtll. Guide» (die Läng, ist »GH Hcht bestimmt) bi« Enh. 1200 smtlggestellt sK»,
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