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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188607284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860728
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860728
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-07
- Tag 1886-07-28
-
Monat
1886-07
-
Jahr
1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1886
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Netirtisn «ad Lr»editisa Johauvesgaffe 8. Sprechstunden -er Uedariio« BormNIags 10—12 Uhr. Nachmiilogs 5—ü Uhr. xui t,e «ttt0.it,- nn«ciandter M»»ulcri»le «acht sich t>k Nel-lliou mchi »crtuitlay. ««»ahme per sür die uüchstfol««»de Nummer deftimmteu Anserate «>» Wochentage« »i» S Uhr Nachmitlog«. anS«uu-u«- Kefttaneu früh bl» >/.S Uhr. 3n den Filiale« fiir 3nf.-A«n«h»e. v«o Klemm, Univcrsitätsstraße 1. Leut» Lüsche, Katharineaftr. 23, p. ,mr »i» /.» Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Auflage 10,VS0. ^bonuementspreis viertel,. 4'/, Mir. incl. Bringerlohn 5 Mk., durch die Post bezogen ü Mk. Jede einzelne Nummer 20 PI. Belegexemplar 10 Ps. Grbünre» jür Extrabeilagen lin Tageblatt-Format gesalzt) ohne Postbesördrrmig 50 Mk. mit Posldesörberung 60 Mk. Inserate Ogespaltene Petitzeile 20 Ps. Gröbere Schrille» laut uns. Preisverzeichnis; Tabellarischer u.Zissernsatz »ach hüherm Tarif Reklamen »Mer dem Redactivnsftrich die 4gespalt. Zeile SO Ps., vor de» Familiennachrichten die ügejpallene Zeile 40 Ps. Inserate sind stets an die birpeditiou zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prnl-aumer.rnäo oder durch Post Nachnahme. LVS. Mittwoch den 28. Juli 1886. 80. Jahrgang Amtliche, Bekannt» In Nachstehendem veröffentlichen wir die seil unserer 4 Anmeldungen von Preise« de» Broded und der »eiHea Theil. mchung. lekanulmachurig vom Ba«k»aare«. 2. April dieses JahreS eingegangenen vr.» »emtcht de» DretpsenuigftückeS Kilogramm >2 L , ' Name Straße HauS- Nr (1 Pfund) Sorte L T Z Q t- § «L -ß ß ° I. ll- m. t§ L Ä2 4 Gramm «Lebeorr Nictzold. H. Alexauderstraße 17 12 — 70 60 60 ! 75 60 Wriywotz. Johann Raustädter Steinweg 33 10 — — 60 50 — 65 65 Müller, Ignaz Kupsergaßche» k 10 — .— 60 55 50 — 70 50 Mrlzcr, Max Gerberstraße 23 20 — —> 60 60 48 60 68 6« 48 Meißner, Friedr. Wilh. Gerberftraße 36 20 18 — 46 38 34 54 54 42 Derselbe Blücherstraße 20 18 — 46 38 »4 54 54 42 Haupt, Friedrich Neumarkt 18 20 — 60 55 50 70 60 Pclzichc, Oscar Frirdrichstraße 1 10 — 65 55 50 70 70 60 Bernstein, Friedy. Wilh. Hohe Straße 35 20 — 60 60 60 60 Prager, Reinhardt Tauchaer Straße 21 15 — 50 40 45 60 _ Sander, Richard Steinstraße 90 14 12 70 65 80 Lckiröötcr, Hermann Sebastian Bachstraße 28 20 — 60 60 50 70 60 Filiale Nordstraße 43 20 — 60 60 50 70 60 Schubert, Theodor Bayerische Straße 5« 10', — 60 50 65 55 Pietzsch, Juli»» V«I»Ll;1tI»ä>»chlvr r Kücnerplatz 36 — 60 60 50 65 Pilzschrl, Wilhelm Nordstraße 43 11 — 50 40 60 60 Köll, Eduard Eberhardtstraße 2 10'/. 75 65 Kittler, Friedrich Carolinenstraße 14 12 10 —- 50 45 40 — 55 55 45 Otto, Hermann Kohlenstraße 30 10'/. — — 60 50 65 Bcritz. Moritz Carolinenstraße 18 20 — — 60 «0 50 70 Kriege, Ernestine ' Sophienstraße 2 10 — 60 50 50 60 70 60 TomgaU, Gottfried Ranstadter Steiaweg 10 11 10 60 50 65 Türner, Johann Gottlob Brandvorwerkstrabe 47 10 — 60 50 «chmivt. Friederike Slug. Raustädter Steinwcg 32 19 — Dittman», Robert Blumengajse 7 12 — 1 50 40 60 Tborschmidt, Emil RcichSstraße 40 12 10'/, 60 55 60 Seidel, Friedr. Humboldtstraße 20 20 — 60 50 Ulm. Franz Ritterstraße 29 10 — 75 60 - 75 Rstsch. Carl Windmühlensiraßk 34 12 11 10 — — — . Arndt, Carl Blücherstraße 51 10'/, — 50 60 Schneider, Juliu» Nieolaistraße 28 13',. 13 10>/, Bühlige», Adolph '* Iohaanesgaffe 25 10 «5 60 90 Mager, Hlinrich Friedrichstraße 31 11 -». 50 40 «0 Temme, Friederike verw. Turnerstraßc 9 20 11 Winkler, Hermann Weststraße 8 10 60 50 60 Haiiton, Oscar Elisenstraße 11 10 — 50 40 55 Schmidt, Fr. Herm. Antonstraße 8 12'/. 12 11 50 40 60 schrappe, Hugo küdstraße 56 14 65 60 75 Joachim, Gebe. Nürnberger Straße 37 11 do. Windniühlnistraße 27 11 do. Jacobstrabe 1 11 do. Berliner Straße 6 11 do. Colonnadenstrabe 23 11 — Lange, Emil Wlndmühlengasse 9 11 50 50 50 55 50 Simon, H. B Kronprinzstraße 118 12 IG/, 10 Mc»t»er, Selma Thalstraße 2« 11 74 Frömmelt, Oswald Sophienstraße 2« 11 ! - 60 I 50 ! i 65 — M«nil«iching. Wegen Schlcußenbaucs ivird die Tchulstraße von Montag, den 2. August d. I. ab aus die Tauer der Arbeiten für alle« unbefugte« Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 19. Juli 184«. Der Rath der Stadt Leipzig, H «895. Ür. Georgi. Hennig. vekmnitiiiaHmiz. Der G«rkeu»arkt wird von Tienstaa, de» 3. August d. I. an auf dem Fleischerplatz« ab-«hatte». Leipzig, den 22. Juli 188«. Der Rath der Stadt Leipzig. Id. 2861. vr. Georgi. Hennig. die Errichtung einer Zweiauaeldestepe in Sellerhausen betreffend. Der Herr Gemeindevorstand zu Sellerhausen hat sich in dankenSwerther Weise bereit erklärt, iu dem dortigen Gemeiadeauete eine Zueeigueeldestelle zu unterhalten, cu, welcher besonders zur Bequemlichkeit de« PublicumS von tLellerhaufen und Umgegend die An- und Abmeldung von vcrsicherungspflichtigen Personen mittelst bereit liegender Formulare bewirkt werden kann. Meldungen, mit denen Befreiung der gemeldeten Person beantragt wird, sind nach wie vor nur a« per Haupt« Meldestelle, Wcststraße 30. I., zulässig. Leipzig, am 23. Juli 1886. Kraukeaversscher»«g».A«t der Sterbt Leipzig. VIS. 2446. vr. Schmid. Scharlach. Vrlumchmchmit. Zum vehns der gegen Ende jede» akademische» Halbjahre» zu ballenden Revision der U»IverfitSt«.vtblIothek werden die Herreu Studireudea, welche Bücher au« derselbe» «Uliehe« habe», «ms. gefordert, dies« a« »».. »1. J»lt «nd r. August gegen Zurückgabe der Empsaugsbeschriuigungen abzulieseru. Die »blieferuug wird tu der Weise »u geschehen Hobe», baß die. jemgen, deren R-me» «st et»«« »er Buchstabe» K—» anfongeo, am -b. )«It, dt», deoe» Name» »tt »wem der Buchstabe, E—L beginnen, am tzl 2«lt uud die llrbrtge» am r. >«r«ll ltrüh zwische» 10—1 Uhr) abkteser». Alle übrige, Entleiher werden aufgcsordert, die au fie mrliehrm» Bücher (wahrend der gewäpülch» Oeßam^ft^m^E^üchnaebei,. «ährend der «ewstWcheit flÖ^Juli ps IT «uL»ß iml.) »mua Bücher nicht ausgeliehen ward««. Ebenso muß während derselben das Lesezimmer mtchloß», bletbm. h» K. Aull 18«. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Hennig. Der am 7. ds». Mts. hier verstorbene Rechtsanwalt Herr Juli«- Albert Prasse hat der Armenanstatt hier eine Sächsische Rentenschuldver schreibung über 1900 « zu 3 Procent al« Lermächtniß ausgesetzt. Nachdem nun der Testamentsvollstrecker, Herr Betriebs- Ingenieur Ernst Alfred Prasse, hier, dieses Vermäcktniß an unS ausgehändigt hat, rufen wir dem Verblichenen für Viesen neuen hochherzige« Act der Wohlthätigkeit unseren innigsten Dank hiermit «n da» Jenseits nach. Leipzig, am 23. Juli 188«. Der Rath der Stadt Leipzig. l«r«euau»t- ^ R. 5K6. Ludwig-Wolf. A. Minulumchmig. Aus sein Ansuchen ist Herr Graveur Karl Letstuer, Sophienstraße 4V hier, aus dem von ihm bisher bekleideten Amt» «i»e» Ar»enpflegerS im 22. Distrikte entlassen worden. Wir sprechen ihm hiermit unseren Dank für die unserem Armenwcsen gewährte Mitwirkung a«S. Leipzig, den 23. Juli t88K. Da- Armeudtrretortun». 4.L.5Ü3. Ludwig-Wolf. L. Aus sein Ansuchen ist Herr Schneider Dstokfgang Jautsche, Bayerische Straße Nr. 49 hier, aus dem von ihm bisher bekleideten Amte eines ArmenpflcgerS iin 29 /30. Distrikte entlasten worden. Wir sprechen ihm hiermit unseren Dank für die unserem Armrnwesen gewährte Mitwirkung aus. Leipzig, den 23. Juli 188«. Da» Ar«eudtreetoriu«. k. 543. Ludwig-Wolf. A. Wegen Reinigung der Locale bleiben die Geschäfte des Leihhauses und der Sparkasse für Mittwoch, de» 28. Juli ». e. »»«gesetzt. Leimig. den 24. Juli l88V. DeS Rath» Deputatto» für Leihhaus o. Spareass,. Vekannlmachung. Die Leuchtkraft de» städtischen Leuchtgases betrug in der Zeit vom lS bi» zum 25. Juli diese« Jahre« im Araand- brrnner bei 2.5 Millimeter Druck und l40 Litern stündlichem ConsumdaS 1S.72sache der Leuchtkraft der deutschen Normal kerze von 50 Millimeter Flammenhöbc. Da« specifisch« Gewicht stellt sich im Mittel aus 0.423. Leipzig, am 27. Juli 188«. De» Rath» Depatatioa z« de« Gasaostalte«. -und VetesieuNUKiepuW i» mr^u». ANWOMULO HM IßVGl« RmtlOTI^cht. Sirstihls-Vekmiüliiuliuui. Geftohleu wurden vier erstatteter Summe zufolge: 1) Zwei Uuterbettr» mit roth- uud weiß-, bez. blau uud wcißgestreisten Ialeils, zwei Kopfkissen mit roth- und w«lßge»reiftrn Inlett», zwei weiße Wofirlbettdkcke« und vier graue geblümte BvrhtUGe, au» einer Wohnung in Nr. 39 der Gcrberstraße, seit Monat Mär» dsS. IS.; 2) et» schwarzes Da«en-Ntp»s«qnet mit schwarzem Spitzen- betatz, «tu« scpoarze Kaschmtrtaile, eine schwarzseidene Uchürze mit Perleubesatz, 3 weiße mit Spitzen besetzte Schürze», eine blaue Schürz«, «IN Buch, betitelt: „Die Insel der Geretteten oder der Flüchtling", aus einer Trinkhalle vor dem Rosenthalthvre, in der Nacht vom 16. zum 17. dss. MtS.; 3) eia starker goldener Siegelring mit ovalem, duukelgcsprießeltem Stet», am uuteven Theile reparirl, inwendig »nt Siegellack aus- gelegt, an« einem Comptoir in Nr. 61 der Elsterstraße, vom 1«. bis 17. ds». Mt«.; 4) ein« silberne Ctzlindcruhr mit Goldrand, ohne Sekunden zeiger, Rückseite gerieft, mittelst Taschendiebstahis, in der Promenade an der »euen Börse, am 17. dss. MtS. Nachts; 5) ein Tommerüberzietzer von dunkelblauem Stoff, mit schwarzem Wollatlassutter, einer Reihe schwarze» Hornkuöpsc». vc» deckt» Batterie >das Futter im linke» Aermel etwas desect), ans einem Gastlocal in Nr. 10 der Grimmaischea Straße, am 18. dss. MlS. Nachts; 6» ein Damenregenmantel von dunkelbraunem dicken Stoff, mit einer Reihe gepreßten Mctallknöpsen, schwarzem Sammetkragen (in den Taschen befanden sich ein blaugestreistes seidenes Halstuch, ein ioeißlcinenc« Taschentuch und ein Paar braune Glacehand schuhe). aus dem Tnnzlocal „Pantheon", am 18. dss. Mts. Abends; 7) ein Sommerüberzietzer von dunkelgrünem Stofs, Mlt einer Reihe Knöpfe», verdeckter Batterie, schwarzem Sammetkragen, jchwar^m Futiec (in den Taschen 3 Schlüssel, ei» weißes Taschentuch, v. D. gezeichnet, ein Paar braune Glacshaudschnhe. ein jchwarzledcrnes kigarrrnctui und ei» vcrnickeller Cigarrenschouer). aus einer Wohnung in dir. 34 der Grimmaischcn Straße, am 19. dss. MlS. Abend»; 8) er» kpeeuala» mit schwarzem Gestell und weißer Stell schraube, »ist eingekritzelter „I", aus dem Panorama, am 20 ds«. Mts.; 9) «iae Hase von schwarz-gelb- und brauomelirle»» Stoff, um neu eingeietziem Kreuz und eine Partie gewaschene, zum Theil ge plattete, uugezeichneie LeibwSjche, au- einer Wohnung rn Nr. 30 der Ulrichsgasje, am 24. dis. Mi«.; 10) eine silberne Chlinderuhr mit Goldrand uud der Numnier 27,777, vermutblich mittelst TaschendiebstahlS, im „Pantheon", am 24. dss. Mrs. Abends: 11) eine Mer»e sstzlindernbr mit Gecundenzciger. ohne Gold- ra.'-. uud »>t. dtinn'N'rtiqet Gravi einig «ul der Rücklrit«, nebst schwarzem Uhrband mit gelber Schnalle o»s einer Wohnung in Nr. 28 der Sidoaienstraßc, vom 18. dis 25. dss. Mts.; 12) eine silberne tshtiaderubr mit Goldrand, Secuadenzeiger, das Zifferblatt mit gelbem Rand, aus der Rückseite ein Haus inil drei Thürme» eingravirt, in de» Promenadenanlagen an der Dresdner Straße, in der Nacht vom 26. zum 27. dss. Mls., mittelst Taschendiebstahis. Etwaige Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlenen Gegenstände oder den Idater sind ungesäumt bei unserer Lrimiaal- Abtheilung zur Anzeige »u bringen. Leipzig, am 26. Juli 188«. Ta» Volizri-A«t der Stadt Leipzig. I. V. Junck, Polizei-Rath. K. Königliche Bangewerkienschule zn Leipzig. Der Uuterricht im toinmenden Wintersemester beginnt Moutag, den 4. vctaber. srüh 8 Uhr. Die Anmeldung Neueinlrctendcr kann jederzeit schriftlich oder mündlich beim Unterzeichneten bewirkt werden. Die Aufnahmeprüfung findet am 1. Oetober srüh 8 Uhr statt. Durch Zeugniß hat der Neueintretende »achzuwcisen: 1) Dai erfüllte 16. Lebensjahr. 2) eine mindestens aus zwei Halbjahre ausgedehnte praktische Thätigkeit im Baugewerbe, 3) eine Borbildung, wie sie als Ziel der Volksschule fest- gesetzt ist. Außerdem ist eia Zeugniß über gute Führung und ein Impfschein beizubringen. Bei höherer Vorbildung können Dispensationen von den beiden ersten Bedingungen eintreten. Frühere Schüler haben sich spätestens am 1. Oetober zwischen 9 uud 11 Uhr im Schullocal zu melden. Bezüglich der Nachprüfungen ist der Bescheid bei der Anmeldung eiuzuholen. Das Schullocal befindet sich Nicolaikirchplatz Nr. 11—12. Leipzig, de» 15. Juli 1886. Die Direktion. Wilh. Hey. llsannoinill Die Lieferung des zur hiesigen Straßenbeleuchtung Lspnllllllsh» /Mitte September bis April) ersorderjichen Petroleums, ca. 3600 Ko., soll dem Mindestsordernden vorbehättlich der Auswahl unter den Bewerbern üvertragen werden. Es wird lediglich aus beste Qualitäten rejlectirt und hat der Lieferant dafür zu garantiren, daß da- Petroleum den reich-gesetz lichen Anforderungen entspricht. Offerten sind verschlossen und mit der Aufschrift „Petroleum" bis zum 4. August ». e. hier einzurcichen. Connewitz, den 27. Juli 1886. Der Gemeinde-Rath. Euleuftein. Bekanntmachung. Submission sür den Neubau der Bürgerschule tn vttterseld. Die Schmiedearbeiten und die Lieferung der eiserne» Träger zum Baue der Bürgerschule Hierselbst, veranschlagt mit 1891 .4i 74 sollen im Wege der Submission vergeben werden. Angebote sind bis zum 4. August ». As., vormttt»»» 1v Uhr. au RathSftelle hterselbft tZimmer Nr. 4> versiegelt einzureichcn, in welchem Termine die Eröffnung erfolgt. Bedingungen, Kostenanschlag und Zeichnung liegen im Stadt- sccretariale Hierselbst zur Einsicht aus. Bitterfeld, den 26. Juli 1886. Der Magistrat. S ommer. Nichtamtlicher Theil. Lin Erlaß des Präsidenten Lleveland. * Durch die Presse geht gegenwärtig eine Mittheiiunq, wonach Präsident Cleveland in einem Erlaß die Tepartement-Ehes- in den Bereinigten Staaten angc» wiesen hat, sie möchten alle ihnen unterstehenden Beamten warnen, ihre amtlichen Stellungen zu politischer Beein- flustung in de» Orten, in denen sie amllich thätig sind, zu mißbrauchen. Die Beamten hätten als solche teil» Recht, ihren Parteiaenosten di« einzuschlagenve Politik zu dictiren »der di« Fraheit der »nerhalb der Partei durch Methode« und Praktiken zu lähmen, welche alle nützlichen und gerechtfertigten Zwecke einer Parteiorganisation brach legten. Wer die Verhältnisse in der großen transatlantischen Republik genauer kennt, wird sich von dieser Maßnahme dcS Präsidenten Cleveland herzlich wenig versprechen, denn ein so tief eingesrestener Krebsschaden, wie ihn die Corruption de« BeamtenthumeS in den Bereinigten Staaten darslellt, läßt sich nicht mit solchen leichten Palliativmitteln wie einer präsidentlichen Verwarnung curiren. Diese Corruption liegt allerdings nicht in der StaatS- versästuua, in ver Constitution begründet, aber sie ist eine logische Konsequenz der Gepflogenheit, welche feit Jahrzehnten die 1h:brnsbedii,gnng de« zünftigen PolitikerthumS bildet. Die politischen Parteien machen die Wahlen, der Gewählte ist schon zuvor verpflichtet im Dienste der Partei, und der erste Dank, den er abrustatten hat, besteht in der Besetzung sämmt- licher Aemter mit Leuten seiner Partei. Mit der Pariei herrschast wechselt da» ganze Beamtentbum, mit Ausnabme der Richter, tvclche lebenslänglich angestellt werden, ein Be amter vermag also trotz aller Pflichttreue und Gewisten- hastigkeit sein« Stellung nicht länger zu behaupten, als sich die lewcilige Partei, der er angehvrt, am Ruder befindet. Daß bei einem derartigen raschen Wechsel, welcher im Ge- samnitstaat der Republik nach 4 Jahren, in den Aemter» der Einzelstaalen noch öfter eintreten kann, sich ein getreues, streng sittliches Beamtentbum nicht hcrauszubilten vermag, wird auch dem weniger Scharfsichtigen einlenchlen. ES sind nunmehr fast 60 Jahre her, daß der Senator Marey das verhänguißvolle Wort m die amerikanischc Wahl bewegung warf: Uw victor belang tlie 5poilz" (dem Sieger gehört die Beute), und während noch der Präsident Guincy AdaniS bei seinem Regicruugöaiitrill »ur 2 Beamte absctzle, entließ sein Nachfolger, Jackson, zu Lessen Verathern Maro- zählte, schon 230 höhere und 760 niedere Beamte auS ihren Stellungen, gegenwärtig beträgt deren Zahl aber bei einem Präsidenten- uud Parteiwecbscl ungesähr Hundert tausend. Ti« bisherigen Versuche, diesem Ucbeistand Abhilfe zu verschaffen, haven sich als völlig resultalloS erwiesen u»o daS politische Rangweseu mit seinem Stellenschacher treibt »och immer seine Älüthen, ja. hat es dahin gebracht, daß sich die anständigen Elemente der amerikanischc» Bevölkerung mehr und mehr vom politischen Leben zurückzichcn. Uutc'r Grant, testen große Verdienste aus anderen Gebieten durchaus nicht geleugnet werden sollen, erreichte die Corruption ihren Höbewr^i. imtr.räs nach sciner doppelten Präsidentschaft die Ruse nach Aenverung lauter und lauter wurden, zeigte sich, daß man einer fast unheilbaren Krankheit des ameri kanische» StaalSwcsenS gegenüber stand. Hanes, welcher den besten Willen zur Abbilse niitbrachke, ließ die Flügel bald ermatlct sinken, uud lparsield, mußte sein redliche« und ener gisches Streben, hierin Wansel zu schasse», mit dem Leben bezahlen. Ob nun Clcvcland die schwere "Ausgabe gelingen wird, muß Jeden, welcher mit dem Organismus des ameri kanischen PolitikerthumS und seinem Eingrciscn in die Staatsverwaltung näher vertraut ist, mit starken Zweifeln erfüllen, fall» der jetzige Präsident sich nicht entschließt, schärfere Mittel, als das obige, in Anwendung zu bringen. Daran reiht sich aber noch d!c Frage, ob sür eine derartige Radicalcur jetzt der geeignete Zcitpunct gegeben sei; auch in den Vereinigten Staaten kämvsl man mir de» schweren Conflicten. welche unser modernes Eulturlebcn berausbeschwört, und die Krisen, unter denen Laü alle Europa zu leiden hat, tragen in dem jugendlichen Lande lenscitS des Oceaus einen nicht minder heftigen Charakter. Auch dort liegt Handel und Wandel darnieder, die amerikanische Industrie, welche sich durch die hohen Schutzzölle allzu rasch entwickelte, kämpft, wie die europäische, mit Absatzkriscn, ja, selbst die Laiidwirth- schast befindet sich keineswegs in der günstigen Lage, welche inan bei den dortigen Berhäll,listen erwarten sollte. Zudem bewahrheitet sich in der großen Republik der alle Satz, daß sich Freiheit und Gleichheit gegenseitig ausschließcn, denn wo sich jeder ungehindert nach seiner Individualität und Be fähigung ausbilden kann, wächst die Ungleichheit, und so sehen wir in den Vereinigten Staaten auf der einen Seile d;e Plutokralie und aus der anderen den PauperiSmuS in rascher Progression zunehme». Als treue Begleiterin dieser Thatsachc erscheint aber die sociale Bewegung aus dem Plan und geberdct sich, da in einer Demokratie zwar die guten, aber auch die bösen Kräfte de« Volke« den weitesten Spiel raum haben, noch schrankenloser, als bei uns. Solchen schweren Schatten gegenüber, welche in Folge seiner europäischen Culturentwicklung auch auf Volk und Staat von Nordamerika fallen, nimmt eS sich nun fast komisch auS. wen» ei» Theil der deutschen Presse dieses Land noch immer al« da» Eben aller Bollkommenbeiten preist. Es giebt eben gewiste Politiker, welche nock immer mit der alten Weisheit und den Phrasen", wie man sie vor dreißig und vierzig Jahren hörte, arbeiten und nicht glauben wollen, daß man die neuen Erscheinungen nicht in verbrauchte politische Formen zu pressen verinag. „Die Monarchie ist da« Land de» Jammers und der Qual, aber in der Republik allein wohnt Freiheit und Wohlbefinden". AuS diesem Geiste heraus brachte z. B. kürzlich die echt demokratische „Berliner Zeitung" einen Artikel, „Zwei Welten" betitelt, an welchem man die Naivität, womit über amerikanische Verhältnisse geurtheilt wird, geradezu bewundern muß. Ob dieselbe der Unkenntniß oder politischer Tendenz entspringt, wagen wir nicht zu entscheiden, zweifellos ist dem Amerikaner aber hier wieder einmal Gelegenheit geboten, daS tiefe Verständniß unserer deutschen Demokratie anzustaunen. In dem Mittel wird anläßlich dcS RescripkS von Cleveland eine Parallele zwischen dem deutschen und amerikanischen Beamtenthum gezogen, welche natürlich zu Gunsten des letzteren auSläust, denn in Deutschland ist der Beamte der Sclavc seiner Regierung, aber in Amerika der Diener deS Volkes, des Rechts und der Ordnung. Ob die Herren von der »Berliner Zeitung" wohl eine Ahnung von dem Werth unseres pflichttreue», setbstlosen Beaintcnthums baden und ob sie Wohl je einem CaucuS beiwohnten, wo die Stellen unter die amerikanischen Politiker vertheilt wurde»? Habe» die Herren niemals etwas von dem Minister Belknay oder von dem Sternroutcn-Pioccß gehört? „Die Freiheit ist doch kein leerer Wahn", rust die „Berliner Zeitung" emphatisch aus; »u», wir wünschen der genannten Zeitung ausrichtig, daß sie diese amerikanische Freiheit, welche ihr so be gehrlich büiikt, einmal gründlich auskosten möge Den Mund könnte sie allerdings so weit wie möglich aus- thun; aber am Sonntag em GlaS Bier zu trinken oder ein Conccrt mit anzuhören, dürste ihr bei den
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