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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188607284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860728
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860728
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-07
- Tag 1886-07-28
-
Monat
1886-07
-
Jahr
1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1886
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42S4 dem Rückgänge de« Getreidegelchäll» in Tborn zeugt um deutlichste» die Thatsache, daß 1885 nur noch 3 Getreideladuugen, welche dir Weichsel herunterkommen, iu Thor» Kauser sanden. Noch 1884 betrug die Zahl der angekausten Ladungen da« Füussachcl Dortmund, 25. Juli. Do« zweite Semester de« lausenden Ialire» beginnt mit ungünstige» Aussichten sürdieEiseuiudustrie. Die Walzwcrkssirma Ferdinand Rem» bricht zusammen, die Dort- wunder Union kündigt ca. 400 Arbeitern, und bei anderen Zechen industrieller Werke im Rheinisch-Westsälischen Industriebczirl werden »och zahlreichere Arbeiicrenllaffunaen erfolgen. Während sonst um diese Zeit bi« zum Herbst aus allen Werken tüchtig, vielfach mit Anspannung der ganzen Kraft gearbeitet werden mußte, fehlt r> in diesem Jahre mitten im Sommer in allen Branchen an ge. oilgendeo Aufträgen, um den bisherigen Betrieb ausrecht erhalten zu können. Da- Angebot wird dringender, die Preise gehen weiter unter die Selbstkosten herunter, und der Kamps um« Dasein ver- schärst sich mehr und mehr. Wenn e« noch lange so sortgeht, dann bricht noch manche- Etablissement, da- nicht capitalsähig genug ist, zusammen. Was die einzelnen Branchen de« Eisengeschäft« be trifft, so geht da« heimische Eilensteingeschäst immer mehr zurück, da der Grubenbetrieb nicht mehr lohnt. S« liegen im HandelSkammerbezirk Altena a. d. Lenne dem HandelSkainnierberichte zufolge von 460 Eiseuerzgrnben 453 still und »ur 7 sind noch im Betrieb, und ähnlich, wenn auch nicht ganz so schlimm, sieht e- im Siegenschen und Nassauischea au«. Die spaimchen Erze erfordern so geringe Gewinnungskosten, und dabei sind die Seefrachten so niedrig, daß sie billiger oder wenigsten« ebenso billig nach Ruhrort, Duisburg, Esten, Bochum, Dortmund geliefert werden können als die heimischen Erze au« Siegen und Nassau. Die Lage der Hoch, ofenindustrie ist ebensallS sehr ungünstig, da di» Production an Fertigsabrikaten immer mehr nachlüßt und die Borräth« an Roh eisen immer mehr zunehmen. Während z. B. im vorigen Quartal die Roheisenproduction im OberbcrgamtSbezirk Dortmund gegen da« vorhergehende Quartal um 3931 Tonnen zugenommen hat, nahm die Production an Schweiß- oder Walzeisen um 10,616 Tonnen und die an Flußeisen oder Stahl sogar um 23,258 Tonnen ob. Die Roheisenprcise sind deshalb auch sehr gedrückt, und bei nur wenige» besonder« bevorzugten Hochoseuwerken noch einigermaßen lohnend. Ja der Walzeisenbranche fehlt e« in Etabeisen, Fagoueisea, Blechen und walzdraht an hinreichenden Aufträge», um den bisherigen Betrieb sortznsetzen, und ebenso verhält e« sich in der Stahlindustrie. Daher denn überall BetriebSeinschränkunge» und Arbeitrrentlastungen I In den Locomotiv- und Waggonfabrike» nimmt dir Beschäftigung ebenfalls ab, ohne daß neue Austrägr bi« jetzt in Aussicht stehen. Die Maschinenfabriken und Eisengießereien, Kesselschmieden und EonstructionS-Werkstätte» find anhaltend am Ordre« verlegen und wie alle übrigen Branchen meist schwach besetzt. — Im Kohlen» geschäft hat der Absatz im Eisenbahn» und Laaddebit weiter nach- gelassen, und die Rhetnschisssahrt hat regen ond regelmäßigen Kohlenverkehr anfzuweifea. Die Preise stad unverändert, liegen aber etwa« matter. (Berl. Börs.-Ztg.) DieLerwirkltch»>>gd»rvahnliaie CarlSbod-Marieu- bad, ln welche auch dt« industriereichen Orte Schlaggenwald und SchOnseld einbezoge» werde» sollen, steht »un außer ollem Zweisel, da sich kapitalkräftige Faktoren lebhaft dafür interessiren und die betreffend« Orte bereit find» de» Bahnba» durch Zeichnung »awhastrr Beträge, sowie durch unentgeltliche Abtretung von Grundstücken zu fürder». E« verlautet, daß die Loucession hierfük der Buschttehradrr Bahn unter Feststellung gewisser Laute!« bezüglich der Larifiruug mtt Rücklicht aus ihre bisherigen Linie» ertheilt werde» soll, da dieselbe durch die urue Linie etue sehr fühlbare Lo»curr»nz erleiden würde, indem viele Fracht« von Earttbad sammt de» in best« Umgebung lie gende» Porzellan- und ander« Fabrik«, da»» Kohlen au« den Ulbogruer und Lhodauer Reviere», statt wie bisher auf dem Umwege über Lger direct von LarlSbad uach Marieubad und umgekehrt gehe» würde». SalzHttri» 28. Juli. Heute ist hier die Trchniker- Lersammluug de« .Herein« dattscher Eisenbahnen" zusammen. *— August-Coupou l» Oesterreich. Da» Erforderuiß für die Luguft.FLlligkcit« beziffert sich aus 17.9 Milli»,« Guld«, »«voa 14.4 Millionen Gulden aas die einzulösend« London« und üch Mtllio»« Gulden aus die Lapital-Rückzahlung« «tsall«. *— vo» de» Österreichische» Eiseabahne«. Nicht ohne ei» Gefühl von Beunruhigung wurde» die Mindereinnahmen «ralstrirt, welche die meist« österreichisch« Eisenbahnen für da« erste Halbjahr ausweis« und welch« «gestimmt die beträchtliche Ziffer voa raub 9 Milli»»« Gulden au-machea. Und doch konnte ei« andere« Resultat kau» erwartet wird«. Die Zucker-Lampagne 1885/86 ist nicht allein schwächer al« die vorhergeaangene, sondern auch al« jene voa 1883/84 gewesen, daher Ausfälle in dem Güter verkehre eintrrt« mußten. Aber auch da Kohlen», Holz», Getreide- »ud Mehl-Berkehr war infolge da ungünstigen Lon/unctur «iu viel schwächerer al« in früher« Jahr«, wodurch durchgehend« niedrigere Ziffer» erziel» wurden. Verschärft wurde die Situation noch durch die unterschiedlichen Maßnahmen in Bezug auf Tarisermäßigung »ad so ist e» erklärlich, daß die Einuahmeresultate im asten Semester so ungünstig auSgesalleu sind. Die Au«weise für die erst« Wochen de« zweite» Semerster« zeige», daß die Ein »ahme-Berhältniffe der Südbahn, Nordwestbah» und Larl-Lndwig bahn sich gebessert haben uad r« wäre zu wünschen, daß dieser Zustand von Dauer ist. Bon wesentlichem Einfluß aus die weiter» Gestaltung der Einnahmen wird die Entwicklung de« Cerealien Exporte« sein» und e« ist nur im Interesse der kcrkehr-anstalten, wenn sie da« Projekt der Einführung billigerer Getreidetarise im Verkehre mit Deutschland und zwar eine zchuprocentige Ermäßigung für ganze Waggonladnug« realisier». Sollte e« aothwendig sein, so Verde» die betheiligten Anstalten die vorläufig für die Monate August»Eeptemper gewährte Frachtermäßigung auch weiter ouscechtcrbalten müssen. Aas die voa spekulativer Sette au«, gegebene Parole „Exportchancen" ist freilich ein große« Gewicht nicht zu lege», denn wie die Dinge heute liegen, wird man schon zufrieden sein müssen, wenn Oesterreich-Ungarn ein bescheidene« Quantum de« verfügbaren Ueberschusse« an Getreide in« Ausland wird spediren können. Die Loncurrenz, welche Nordamerika und Indien aus dem Weltmärkte bereiten, schlägt eben der europäischen agricolen Bevöl kernng schwere Wunden, und ein Blick aus die Tabellen über die WeizenauSsuhr der überseeischen Länder beweist, welche großen Fort schritte der Export derselben macht. Nordamerika exportirte im Vorjahre 47.3 Millionen BulhelS, Indien 21 Millionen englische Lentner Weizen. Dabei ist zu bemerken, daß der Weizenallbau im Jahre 188«, eine bedeutende Zunahme erfahren hat. ,5 Der Junibericht des österreichisch-ungarischen General-Ton- sulal« in Berlin bemerkt über die Lage der Textilindustrie In Uebereinstimmung mit der Befestigung de« Wollmarkte« hat sich auch die Lage de« Garnmarkte« und der meisten Zweige der Textilindustrie günstiger gestaltet. Schon in den erst« Juni-Wochen stellte sich eine Hausse, namentlich für Kammgarne, und in zweiter Linie anch sür Streichgarne ein. Zephyrgarne und 2/46 Kamm garne gingen circa 1 ^l per Kilo in die Höhe, und selbst zu diesen Preisen lehnten Spinner wegen starker Beschäftigung vielfach Aus träge ab. Feine Kammgarazwirne sür die Stoffsabrikation, sowie Tricotgarne sind sehr gesucht, und e« sind für dieselben große Ab schlösse zu Stande gekommen. Auch in ander« Garnen zeigt sich bei lebhaftem Geschäfte eine steigende Tendenz. Dementsprechend beginnen auch bereits die Stoffsabrikanten ihre Preise zu erhöhen wie z. B. jüngst Aachener Fabrikanten durch Circular bekannt gaben daß sie Aufträge für Kammgarnstoffe nur zu einem um 50 ^ pro Meter, uud aut Streichgarnstoffe um 30 Pro Meter erhöhten Preise annehmen. Auch die meisten anderen Textilbrancheu.namentlich dieWoll-, Tricot-und Phautasiewaareii.Fabrikotion.die Mäschebranch«,dieKleider> floss, und Strunipswaareusobrikation, sowie die Hnt- »nd Schirm sabrikation sind sehr gut. hie und da sogar so intensiv beschäftigt, daß sie den einiangenden Austrägen kaum Nachkommen können Klagen über ungenügende Ausiräge und stille» Geschäftsgang ver lauten nur au» der Shwal. und Teppichbrauche, der Stoffhandschuh Fabrikation und der Tuch-Industrie. In der Consectionsbranche ist man gegenwärtig hauptsächlich mit dem Exuortverkehr beschäftigt. Die bisher eingelangten Exvort-Austräge lasten einen bedeutend regeren Absatz sür Winterartikel, al- im vorigen Jahre erwarten; namentlich die amerikanischen Bestellungen und Einkäufe gestalten sich viel be- trächtlicher, als zuvor. Da« deutsche Wintergeschäst ist. der Saison entsprechend, noch still, da sich vorläufig die Geschäftsreisenden noch ans der Tour befinden, um die Herbst, und Winter-Ordres auszu- »ehm« und die bisher eingelangten Berichte noch kein Urtheil über den Gang de« Geschäfte» gestatten. In der Wollwaareubranche b'eiien Eoleil«, Chevrons, Bucle«. und Tricot-Stosse, sowie Plüsche gesucht, Während Posamenten noch vernachlässigt sind. Auch die Leinen- Fabrikation ist mit Aufträgen reichlich versehen, besonder« sür best re Qualitäten in Rohleinen, Hausmachcr- und Halbleinen» und sür Damastwaaren. doch vermochten die Fabrikanten bisher »och keine «tsprechende Preissteigerung durchzusetzen. Mechanische Seidenstossweberei in Höngg. Unter vorstehender Firma ist nach Meldung der „Schw Hdlsztg." zur Erwerbung und zum Betriebe der den Herren Baumann neu. L Ca. gehörigen Srideuweberei in Höngg cine Aclieii-Gesellichast gebildet worden. Da« Aetiencapital beträgt 1,600,000 FrcS. und ist in 1600 Jnhaber-Aclien »u 1000 FrcS eingethcilt. Lantza«, 24. Juli. Baumwolle. Nach mehrwöchigem b«. lrbtem Verkehr zu steigenden Preise» ist Rohbaumwolle wieder stiller geworden. Die Spinner Hab« ihre Lager wieder »hinreichend ver- vollständigt, um der Ankunst der amerikanischen neuen Ernte mit größerer Ruhe »ntgegenschen zu könne», und die amerikanischen ändler zeigen sich williger, abzngcben, namentlich da vo» dr» tädten de« Innern noch immer alte Borräihc zum Barschest, kommen; auch dürste, nach den, Zeitpunkt de- Eintreffens de« ersten Ballen« neuer Ernte in G.ilveston zu rechnen, letzter« mindesten« eine Woche früher in Bewegung kommen als vorige« Jahr. Eine starke Preissteigerung wird unter diesen Umständen in Liverpool und an- scheinend auch in Hivre einstweilen nicht für wahrscheinlich gehalten. Nur entschieden schlechte Ernleberichte könnten eine solche hervor, dringen. Gegen Mitte der Woche machte wirklich rin Rundschreiben, welche- im Widerspruch zu anderen Meldungen voa ungünstiger Witterung sprach, einigen Eindruck und sührte vorübergehend zu etwa- lebhaslerm Geschäft. Im Ganzen sind aber die Eruteberichte seit Ende Juni fast stetig gut gewesen. Meldungen, daß gestern in Thcileu voa Louisiana und TexaS Regen gefallen und in anderen wolsstaaten zu sollen drohte, haben den Markt wenig berührt. Ja Bezug aus Spinnereien ist zu bemerken, daß im Bezirk von Bolton mehrere große Anstalten die Arbeitszeit verkürzt haben uud Erzeuger indischer Mule-Garne da» Spinnen entweder zeitweise ganz rinstellen oder ebenfalls die Arbeitszeit beschränken. Auch in anderen Zweigen de- Spinnerei - Betriebes glaubt man, baß die Verkürzung der Ge winnst« bald zu einer Bermiudcruiig der Erzeugung sichren müffe. (K Z.) *— Londoner Geldmarkt. Bi« letzt, schreibt der „Econoniist", ist nichts eingetretcn, wa« die Ruhe de- Geldmärkte« beeinträchtigen könnte, und weder seine Lage, noch seine Aussichten haben sich seit voriger Woche geändert. Der Hauptsactor in der Lage ist die Schwäche der Bank von England, deren Reserve jetzt mehrere Millionen kleiner ist, al- sie zu dieser Jahreszeit zu sein pflegt und durch die übliche Ferien- und Erntenachsrage weiter geschwächt werden wird. Noch ist jetzt viel Aussicht vorhanden, daß ihre Lage durch die Einströmung von Sold vom AuSlande wesentlich gestärkt wird. Eine beträchtliche Summe Golde« ist dem Bernehmen noch voa Egypten hierher unterwegs, allein weder die Bank von Frankreich, noch die deutsche Reichsbank scheinen geneigt zu sein, sich voa irgend einem Theile ihre« Borrathe« zn trennen, und die Zufuhren, die letzthin au- den vereinigten Staat« erlangt wurden, dürften ver- iegen, thcilS weil die New Dorker Banken Fürsorge sür ihren her- kömmlichen inneren Abzug für Erntezwecke zu treffen haben, »heil« weil wir im Herbst den Staat« große Beträge für Producte zu zahle» haben. *— Der kürzlich vom Telegraph« erwähnte Bericht der eng. chen wirthschastlichen Enquetccoinmission über den Einfluß, den die Werthverschiebung der Edelmetalle aus die Lage de« englischen Geschäft« übe. lehnt e« ausdrücklich ab, in die Einzel- heften dieser schwierigen Materie einzutreten, und zwar nicht etwa, weil er die Wichtigkeit des Gegenstände« zu gering anschlüge, so», dern im Gegcntheil, weil er von seiner überaus hohen Bedeutung sich durchdrungen fühlt. Demgemäß befürwortet die Commission denn auch eine weit gründlichere Prüfung dieser Frage, als sie cs selbst vermag, da ihre eigene Ausgabe nach allen Richtungen hin eine viel zu umsassende ist, um sich in Einzelprobleme von solcher Bedeutung vertiefen zu können. Was die Thatsachen selbst a». langt, ans welche die englische W!rthschast«e»quete hinweist, so sind ste ollen Währung-Politikern ja hinreichend bekannt. Seit ge- raumer Zeit schon verfolgt da- Gold eine steigende, da« Silber eine sinkende Bewerthungltendenz, d. h. sür ein bestimmte», sich gleich, gebliebenes Quantum Gold erhält man gegenwärtig mehr an Waare, während beim Silber da« Umgekehrte der Fall ist. Der englische Handelsstand wird an diese Thatsache in unliebsamster Weise durch den stetigen Rückgang des Rupiencourse« erinnert. Ueber die Ursachen dieser Werthverschicbung zwischen den Edelmetallen herrscht insoweit allseitige Uebereinstimmung, als zugegeben wird, daß mit der wachsenden Nachfrage nach Gold die Golderzeugung nicht annähernd gleichen Schritt hält und daß der Uebergang DcutschlandS und anderer Länder zur Goldwährung einen weiteren Druck aus den Silberprei« übt. Weiter allerdings reicht die Uebereinstimmung der Meinungen nicht; bekanntlich erhoffen die Anhänger de- BimetallismuS von der Restitution de« Silber« die Heilung aller Währung«, und sonstigen wirthschastlichen Schäden, während die Anhänger der Goldwährung da« von den Bimetallisten «mpsohlene Heilmittel für schlimmer als da« Uebel selbst erklärten. Der englische Euauetccommissions-Bcricht nun anerkennt zwar de» schädigenden Einfluß, den die Berschiebung de» Werthverhältniffe« zwischen den Edelmetallen aus die Geschäft«, gebahrnng geübt habe, läßt aber sehr verschiedenartige BethätigungS. weisen diese« Factor« zu und hält e-, wie schon erwähnt, in An- sehung dieser höchst ungewissen und zweifelhaften Sachlage für geboten, daß eine besondere Lommissien bchusS Anstellung von Untersuchungen über da« englische Münz, und Währungssystem nieder» gesetzt werde. Nach den Darlegungen des Berichts würde eine eventuelle WSHrung-enqnete die Frage einmal in Bezug aus die englische Geschäftslage vom statistischen, commerz'klle» und industriellen Siandpuncte, ferner aber im Hinblick aus das gesanimte englische WäbrungSsystem daheim, in Indien, in den übrige» Colonie», und endlich in seinem Verliältniß zu den Mährungssystcmen der anderen Staaten zu prüfen haben — wie man siebt, eia so umfassendes Programm, daß von einer präjudicirlichen Tendenz de« Bericht« der jetzigen WirthschaftS-Enquetecommission gewiß nicht die Rede sein kann. (Verl. Pol. Nachr.) *— Englische Eisenindustrie. Der Secretair de« Schied«. gerichtS-Amt« sür da« Eisengeschäst im Norden Englands giebt den Drei« sür Platten, Barren und Angle« während der Monate Mai und Juni ans 4 Lstrl. 12, 3ck per Tonne an, d. i. 1» 4ck per Tonne unter dem Preise de« vorhergehenden Ausweise«. * — Eiserne Bahnschwellrn für Schweden. Die schwedischen Staatsbahnen Hab« von der Dortmunder Union versuchsweise 1000 Stück Bahnschwellrn au- gewalztem Eisen bezogen, welche kürzlich in Malmö angekommen sind. Bisher sind aus den schwedischen Bahnen nur Holzschwellen benutzt worden. Der Preis für die eisernen Schwellen stellt sich frei iu Malmö aus 5 ^l da« Stück, während solche au« Holz in Schweden »icht mehr al« 1 Krone gleich 1'/,^ kosten. D. Da« Fernsprechwesen in Rußland. Da« große Zaren, reich hat sich bi« jetzt noch sehr wenig sür den Fernsprecher erschlaffen. Zwar haben die Hauptstädte Petersburg, Moskau, Warschau und einige andere große Städte Fernsprechanlagen, aber die mittlere» Provinzialstädte, die in Deutschland säst sämnitlich diese Verkehr«, einrichtuug haben, sind in Rußland von dieser Cultur noch unberührt geblieben. Da« ganze russische Fernsprechnetz hat eine Drahllänge von nur etwa 10,000 Kilometer; davon entfallen allein 4000 Kilo meter Drahtlänge aus Petersburg, 3000 Kilometer aus Moskau, 1400 Kilometer aus Warschau, 1200 Kilometer aus Riga und etwa 400 Kilometer Drahtlänge aus Lodz. Nur diese 5 großen Städte haben Feruiprechanlagen im großen weiten Rußland. Wie viel überlegen ist Deutschland, welche« zur Zeit bereit« in etwa 100 Städten diese« wichtige Verkehrsmittel eingerichtet bat. *— Die hohe Pforte beschäftigt sich augenblicklich mit mehrer« Projekten Zweck« Vermehrung der Staatseinnahmen. Sie hat ihr Augenmerk hauptsächlich aus die ausgedehnten Waldungen, welche im Lande vorhanden sind, gerichtet und glaubt, daß dieselben bei vernünftiger und geschickter Bewirthschaftung sehr bedeutende Ertrüge liefern könnten. Die Pforte beabsichtigt, mit der Vermal- tung der Staat-Waldungen Specialisten de« Westen« von allgemein anerkannter Compctenz zu betrauen. * An« bhile. Man schreibt den „H-B.-N." au« Valparaiso, 11. Juni: Tie Negierung hat der Kammer ein Projekt unterbreitet zur Wiederaufnahme der Silberwährnng, um dem Unwesen der Jobber« einen wirksam« Damm entgegenznsehen, indem sie die Emission von Papiergeld ausheben will, resp. eine in prima Werth- papieren angelegte Garantie der Banken decretirt. In Folge dessen ist auch der Lour« ans 23'/,<I gestiegen mit Tendenz L In Hausse über kurz oder lang. Au« zahlreichen unter da« Publicum öffentlich vertheilte» Extrablättern geht zur Evidenz hervor, in welcher Weise alle Kreise der Gesellschaft gegen die Jobber- im Allgemeinen und im Besonderen gegen die Banco National und die Firma GibdS äe Co. indignirt sind. Diese öffentlichen gegen Gibb» (die nach der Re construction dieser Firma vor vier Jahren mit einem Capital von nur 100,000< und Hand in Hand mit der einflußreichen Banco National arbeiten) gerichteten Blätter bringen in scharfer Weife die öffentliche Meinung zum Au-druck. — Ob Kaufmann oder Schneider, ob Hoch oder Niedrig, Alles rafft sich aus gegen Diejenigen, welche da« Land dem Ruin preiSgeben wollen, um sich in gewissenloser Weise aus Kosten de« legitimen Handel- zu bereichern. Da« Papier geld wird jährlich regierungsseit- um l.bOS OOOK reducirt werden bi« aus 16,000,000 s (augenblicklich in Umlauf 26,000,000s), gleich zeitig wird jährlich dieselbe Summe in Silber im Schatz zurück behalten, um gegebenen Fall« die Silberzahluag wieder voll aus- zunehmen. *— Lrrschisfnngen von Silber nach Ostindien» China und den Stratt« vom 1. Iannar bi« 22. Juli 1886. Ab London nach: Ostindien 2,562,110 < gegen 3,853,521 < i» 1885, Ehina 240,000 . . 528.078 . . . den Stralt» 366.577 - - 412 482 - . . Total 3,168,687 < ,rg« 4.794M1'ck in 1885^ Ab Venedig — - » 150.000 » » » Marseille 197,654 - - 220,500 . . , Tarifwefen. *— Zu dem vom 1. Mai ds. I«. ab giftigen Tarife sür den Elbe Umschlagsverkehr R ie ja-Elbquai — k. k. ö st erreich!, sehe Staatsbahn tritt am 1 August d. I. Nachtrag I in Kraft, welcher eruiaßigte und neue Frachtsätze enthält und durch die W-rthschasts-HaupIverwaltung der köuigl. sächsischen Staatsbahnen in Dresden, Strehlcuer Straße, zum Preise von 10 pro Stück zu beziehen ist. *— Mit 1. August o. tritt der Nachtrag ll zum Sächsisch- Thüringischen Berbandtaris vom I.Deccmber 1885 in Kcast. Derselbe enthält die Ausnahme mehrerer deutscher Stationen, sowie Ergänzungen »nd Beriwligungen dc« HaupttariseS. Exemplare liege» in der Station Neichenbach t. S als auch bei der Direktion der Oesterreichischeu Nordwestbah» in Wien zur Einsicht bereit. *— Nachtrag IX zum dcutschcn Eilcnbahugüteriarif, Theil 1. Tie Tarisbestinimung sür Umzugtgu«, Loco-nußkerne und Oelkuchen aller Ar«, sowie Eisen- und Stahlwaaren de« Specialtaris« I sind declaratorisch ergänzt worden und treten die bezüglichen Bestimmungen, über welche nähere Auskunft von den Gutcrexpcdilione» ertheilt wird, mit dem I. August d. I. aus allen deutschen Eisenbahnen in Kraft. *— Mit dem 1. August l. I. trete» die Nachträge V zu den Heften 1 und 2 zum Stettin.Schlesisch Märkijch-Sächli- schen Berbandtaris vom 20. Juni 1884 in Wirksamkeit. Die selben enthalten die Neuausnahmc mehrerer deutscher Stationen, sowie Berichtigungen de- HaupttariseS. Exemplare dieser Nachträge liegen in den betheiligten Stationen und bei der Direction der Süd-Norddeutschen Verbindungsbahn in Wien zur Einsicht bereit. *— Mit sofortiger Giltigkeit sind sür den Frachtgutverkehr von und nach serbischen, rumänischen und bulgarischen Stationen der unteren Donau (Strecke Belgrad-Galatz-Donau- Mündungen), welcher in Passau oder RegenSburg zum Umschlag gelangt, zwischen Berlin (Anhalt.Dresdener, Görlitzer, Schlesischer und Stettiner Bahnhof), Leipzig (Berliner. Eilenburger, Thüringer und Magdeburger Bahnhos) und Plagwitz.Lindenau (Thüringer Bahnhos) einer- uud RegenSburg, sowie Passau, Donaulände anderer- seit« besonder« direkte Frachtsätze und Beförderungs bedingungen iu Kraft getreten. Nähere SuSkuust ertheilen die betreffende» Güter^kxpeditionen. Technisches. —n. Unsere Zeit stellt an Jedermann, web Berufe« uad Ständl er auch sei, da« Ansorderniß, schnell und viel zu schreiben, und so ist auch die Anzahl Derjenigen, welche mit dem Schreibkramps, der Folge anhaltenden Schreiben«, behaftet sind, eine sehr große. Unter den versuchen, welche neuerdings gemach» wurden, den Schreibkramps zu heilen, nehmen unzweifelhaft die Korkfederhalter, von welchen die hiesige renommirte Schreibutensilien- und Papierhandlung von Bernhard Berger, UniversitätSstraße 26, den Alleinverkauf sür en pro» und Export hat, den ersten Rang ein. Denn hier hat die Handtechnik mit der sehr schwierigen Bearbeitung de« überaus spröden KorkeS zu Fingerlaqerern und Faustsedcrhaltern etwas wahr hast Nützliche« und Praktisches geschaffen. Un« liegen fünf Feder Halter dieser Art vor, welche sich außerordentlich leicht handhaben lasten, dieselben sind mit einem Worte so bequem, daß man selbst anhaltende« Schreiben gar nicht spürt. Sehr wichtig ist, daß in außergewöhnlichen Fällen, bei entsprechender Bezeichnung de« Leiden«, besondere Korkhafter extra augesertigt werden. Sehr viele unserer geschätzten Leser werden e» un» Dank wissen, daß wir aus diese wichtige technische Neuheit auch au dieser Stelle hiugewiesea haben. Post, und Telegraphentvesen. s Leipzig. 27. Juli. Für die Dauer der in der Zeit vom 1. August bis Mitte September iu Altenburg (Sachsen-Altenburg) stattfindenden Landesausstellung wird aus dem Ausstellungs- Platze eine Postanstalt in Wirksamkeit treten, welche die Bezeich nung ..Altenburg (Sachsen-Altenburg)—Ausstellung-Platz" führe» soll. Diese Postanstalt ist zur Annahme. Ausgabe und Bestellung von gewöhnlichen und eingeschriebenen Briessendungen und Postanweisungen, ferner zur Annahme gewöhnlicher Packete und vo» Telegrammen, sowie zur Ausgabe gewöhnlicher Packete ermächtigt. Ihre Verbindung erhält die Postanstalt durch Botenposten von uad nach dem Postamte in Altenburg. Die Dienststuudra für den Verkehr mit dem Publicum sind, wie folgt, festgesetzt: von S vormittag« bl« 12 Mittag« uud voa 3 bi« 6 Nachmittag«. Königliches Amtsgericht Leipzig. HandclSrrgifter. Am 24. Juli riugetrage«: Herr Agathoa Demeter Zygoure« al« Procurist der hiesigen Firma Georg D. Mustafa. — Die Commanditgesellschast unter der Firma Girardet L Lo. in Leipzig (Brühl Nr. 6) und al« deren Inhaber der Buchdruckerribesitzer Herr Wilhelm Girardet in Essen und 3 Eommauditistea. Literatur. Ludwig SchSnberger'S Börsen- und Handrlsbericht Oestcrreichisch-Ungarische« Organ -für finanzielle und volkSwirth- schastliche Interessen. Die in Wien am 25. Juli erschienene Nr. 30 enthält: Die Umwandlung Manchester« in einen Seehasen. — Der Weltmarkt. — Glossen zum englischen Ministcrwechsel. — Wiener Börsewoche. — Die Sclaverei auf Euba. — Bierbrauereien in Oesterreich-Ungarn. — Die StaatSanlehen Frankreichs seit 1868. — Die Zuckercampagne 1885/86 in Oesterreich und in Deutschland. — Notizen. — Bilanz der Ersten k. L priv. Donau-Dampsschiffsahrt«. Gesellschaft. LandwirthschaftlicheS. — Lommatzsch, 26. Juli. Mit dem heutigen Tage nimmt in der Gegend zwischen hier und Nossen die Ernte ihren wirklichen Anfang, obgleich bereit- aus einzelnen Feldern in der vorigen Woche begonnen worden ist. Auch in diesem Jahre hat man sich genöthigt gesehen, viel fremd« Arbeitskräfte zur Bewältigung ver Erntearbeite» heranzuziehen. So brachte der heutige Marge,izug von Riesa nicht weniger al« 264 männliche und weibliche Arbeiter au« der Gegend voa Elsterwerda, wo die Ernte schon beendigt ist. Diese finden sämmtlich in der weiteren Umgegend Verwendung und sind wegen ihres Fleißes uud ihre« bescheidenen Wesen« sehr beliebt. Der Lohn eine» Erntcknecht- beträgt für 4 Wochen 54 bi« 60 ^l -Ic- Lützen, 26. Juli. (Original.Monatsbericht.) Ja diesen Tagen hat in unserer Gegend die Getreideernte begonnen. Der Roggen liefert im Allgemeinen einen nur mittelmäßigen Ertrag, denn diese Frucht ist zweiwüchsig, steht etwa« dünn, ha» auch nicht lange« Stroh und zeigt in den Achren Körnerlücken. Der Weizen ist durchweg gut, hat sich aber in Folge der anhaltenden Nässe stark gelagert. Tadellos steht der Hafer und wird die denkbar beste Ernte geben. Auch Gerste ist hinsichtlich der Quantität und Qualität vor züglich. Die seuchtwarme Witterung dieses Monats kommt den Hackfrüchten außerordentlich zu statten. Die Rüben und Kartoffeln haben ein höchst erfreuliches Aussehen; von der Kartoffelkrankheit ist bi« jetzt keine Spur zu finden. Ein sehr üppiges Wackisthiim zeigt auch der Fenchel, welcher jetzt in der erste» Blüihe steht; doch ist voa diesem Specialproduct hiesiger Gegend bereit« berichtet worden, daß ihm die Engerlinge durch da« Absressca der Wurzeln einen nicht unerheblichen Schaden zugesüqt haben, der sogar in den nördlich von Lützen gelegenen Fluren auf 33'/, Proc. geschätzt wird Sttbmissioncn im Airqust. 2. Leipzig, Baudeputation, Maurer- rc. Arb., Eisen; 4. Connewitz, Gemeinderntb, Petroleum; 4. Bitterscld. Magistrat, Schmiedearbeiten uud eiserne Träger; 6. Berlin. Polizei-Prüsidium, Kohlen; 10. Connewitz, Gemeiude-Vorfland, Kohlen. ZahlungS - Einstellungen^ Actie».Capital von 200,000 Doll, organiflrt. Spriugfield, Ja.; >. Hill L Soa, Besitzer einer Anzahl von Milchwirthschaste»; Passiva 50,000 Doll. Toronto, O»t.: Jenning« L Hamilton, Ma>iusaclurwaare»hä»dler; Passiva 100,000 Doll. Pratville. Ala.: ^ Faber, Baumivoll-EoinuiiisioaSgeichäst; Passiva 50,000 Toll. — In St. Lo»i« sallirte die „Provident SoviugSbank", Capital 200,000 Doll. Juli. 74169 86:186 26540 Derloosungerr. Stadt Reapeler Prämie»-Bouvs. Ziehung am 1 Auszahlung am 1. August 4886. Haupkpreise: Nr. 30,000 Frc«. Nr. 14755 16526 21655 21664 24286 245.-8 86706 90025 90457 je 1000 Frc«. Nr. 4706 15038 20399 27592 33707 86642 106804 107019 je 500 Frei. Nr. 847 6612 6841 15686 20266 20394 24609 43699 83201 103616 je 100 Fr 2. Ginuahme« Ausweise. *— Oesterreichische Staatsbahn vom 16. bi« 22. Juli 607.788 fl. (-75.498 sl ).sseit1. Januar 16.496,103 fl (-2,630 224 fl ). *—M ohacs-Fünskirchener Eisenbahn vom 8. bi- l4. Juli 19,576 fl. (-ft 178 fl ), seit 1 December v. I. —110,148 fl. *— Oesterreichische Nordwestbahn. Vom 1. Januar bi« 24. Juli: «araMirte Linie 4,107,881 fl. (^- 113,745 fl ); Ellethal, bahn 2,372,93? fl. (- 55,955 fl.) Leipziger Börse am 27. Juli. Der heutige Börsenverkehr zeigte bei Weitem nicht die Lebhaftig- keit de« gestrigen. Die Börse eröffnet« und schloß zwar zu festen Loursen. wie c« auch gestern der Fall war. Bezüglich der geschäft- lichen Resultate jedoch stellte sich ein bedeutender ll»Itijchicd Hera»«. Gewann e« bei Beginn de« osficiellen Verkehr« auch den Anschein, al- sollte die Börse einen neuen znsriedenslellenden Tag weiter ihrer Geschichte zu verzeichnen haben, so schwand diese An nahme gänzlich in Folge der Ruhe, dir sich noch Bekanntgabe den Berliner und> Wiener Cour«, und Teudenzmeldnngen zeigte. Man hatte auch von der Metropole eine weitere günstige Geschäft«, entwickelung erwartet, sah sich hierin aber getäuscht. Die Folge davon war. daß von manchen Abschlüssen zurückgetrelen wurde, so daß sich im Großen uud Ganzen nur mäßige Tran»actionen ergaben. Ueber die spontanen intrreffaute» Momente berichten wir in, Speciellen. Der Verkehr in deutschen Fond« erstreckte sich hauptsächlich aus ReichSanleihea (— 0.15), Sv.proc. Consol« (-ft 0.05), 4proc. -ft 0.20) und Sächsische Renten, welch letztere etwa« oachgebe» mußten. Bon Vahnruactie» waren bevorzugt Verlin-Drc«dner. di, mit einer Avance von 0.35 au« dem Verkehr hervorgingen. Ferner eigte sich Frage für Aussig-Teplitzer, Bulchtiehrader X, Lit. L -ft 0 25), Mainzer. Marienburger, Nordwestbahn (-ft 7 ^l), Elb. »halbahn (-ft 2.25 ^l), Staat-bahn (— 7 ^t) und Lombarden (-ft 1). Graz-Köflacher wurden 0.30 bester bezahlt, Oesterreichische Local« bahnen blieben niedriger offerirt. Aus dem Stammprioritätrumarkte concentrirte sich da« Interesse aus Berlin-Dresdner, die, lebhaft gesucht, ihren Cour« um 0.35 erhöhen konnten. Wcimar-Beraer gaben 0.60 nach, blieben aber hierzu noch begehrt. Oberlausitzer blieben ohne Nehmer. Baukactien fest. Günstigere Stimmung zeigte sich sür deutsche Bank (-ft 0.35), Dresdner Bank (-ft 0.75), Berliner Di-conto und Berliner Handel (-ft 0.25). In einigem Umsatz waren Geraer Haudelsbank (— 0.25), Leipziger Bank (— 0.25) und Reich«bank- Antheilc. Voa Jndnstriewerthr» sind al« höher gesucht zn erwähnen Gohliser Actien (-ft 1), Hallesche Straßenbahn (-ft 1.50), Nieder- schlcma (-ft 5), Immobilien (-ft 0.40), Kammgarn (-ft 1). Solbrig t-ft 1) und Sächsische Lederindustrie-Bctien (-ft 3). Gefragt waren ferner Glauziger. Angeboten waren Bochumer (— 3), Dortmunder Union (— 1.50), KörbiSdorser (— 0.50) uud Pferdebahn-Stamm- Prioritäten (— 2 >l), Stöhr notirteu 148 bezahlt und Geld. Ausländische Fond« hatten Abschlüffe in Ungarischer Sold rente (-ft 0.15), Oesterreichjschcr Goldrentr t-ft 0.15), 1880er Rüsten (— 0.05), 1883er und 1884er Russe» zu verzeichne». Stadtauleihen gefragt, doch ohne Abgebcr. Prioritäts-Obligationen hatten einige« Geschäft in deutschen abgestempclteu Titre«, ferner iu Böhmischer Nordbabu Gold, Buschtichrader Silber, Dux-Vodenbach H, Braz-Küslach 5 Proc^ Kaschau-Oderberg Gold. Salzkammergut Gold und Pilfea-Priesen. Boa Prag-Duxer 5 Proc. Bold zeigte sich kein Material. Kodlenmarkt ruhig, verlangt waren GotteSsegc» Stämme (-ft 1 ^i). Lugauer Stämme (— 3 ^l), OelSnitz (-ft 5 ^1) «nd Brückenberg 1 (-ft 1 ^l). Sächsisch-Thüringische gingen zu um 2 Proc. erhöhtem Preisstand um «nd blieben hierzu noch begehrt. Wechsel ruhig. Eiuige Umsätze fanden in kurzem Holland, kurzem Belgien, kurzem London (— 1 -^), ferner iu beiden Pariser uad Wiener Eichten statt. — Sorten still und meist unverändert. wodnoet 2- Lß Z" riitlkldort Halle ». S. »all««,» grtkterier Schild, krieln-rnhei. giaii, Hellwii, ikanimaim Richard Haase, tkaiismann Friedrich wildelm. vrauereidrt »nd Marie, ,ed. Silagen. worm»'I»en Sbeieui« s-edstadtO-V Ho». Denk. Handel««. lNachlad, München «e>»d. g-»ft. Renver (Rachlaft P-«l»d,I oiiiftal, Play, Kanlmann iftanlen K.O. wintler, Lchudm-chermfte.-lhaeandi DUft'ldorl Halle -. «. NaNdwitz tiedftadt Mllnchen Pr. Siargard Noegel ilharandt «7 -Ld INL I7S 2,-1 IftN 18.7 S.9 B.1 »4» >48 4L0 21.7 UIÄ ><N L>0 17.7 I»4« 74.8 is'.v »>8 K.IO 417 IN ft!.7 4,4, Lt.7 Ui18 I»L »14, -Z *— Au« Amerika werden der „Nat -Ztg." folgende Insolvenzen gemeldet: New-flork' I. D. Rivera k C».. Export undComm ssions- qeschäit. Die Firma machte srüber bedeutende Geschäfte mit Cuba, Porto Rio undMexico inZucker und Hans. Die Passivawerden aus 300,000 bi« 500,000 Toll, geschätzt, «lbany, Pa.: Dir „Onaker City Elate Co." Dir Gesellschaft wurde vor einem Jahre mit einem Börsen- «nd Handelsberichte. Berlin, 26. Inlt. Börse. Echo» an der Sonnabend-Abend, börse machte sich eine festere Haltung bemerkbar, welche auch in dem gestrigen Wiener Privatverkehr durch Lour-befserungen zum An«, drucke kam. Hier entwickelte sich ein ziemlich lebhaftes Geschäft bei fester Tendenz, r« fanden rege Umsätze per August statt. Besoudcre Gründe sür die bester« Stimmung sind nicht auzusühren, wenn man nicht den flüssigen Geldmarkt und die leichte Abwickelung der Pro longation dafür geltend machen will. Credit waren etwa« bester, Tommaadit wurden in größeren Beträgen zu '/, Procent höheren Coursen gehandelt. Auch andere Banken waren fest, besonder« Berliner HandelS-Gesellschast. Inländische spekulative Bahnen wurden weniger lebhaft gehandelt, waren aber fest and bester, die einzelnen Werthe stellten sich durchschnittlich um '/, Proc. höher. Franzosen etwa« schwächer, dagegen erfreuten sich andere österreichische Bahne» guter Beachtung, besonder« waren Nordwest und Elbethal aus die letzte recht befriedigende Wocheneinnohme anziehend. Warschau-Wiener anhaltend fest, auch Schweizer Union wieder höher. Gotthard und Mittelmeer säst unbeachtet. Bergwerke wurden kaum gehandelt; so- weit bestimmte Lourse Ansaug« zu ermitteln waren, lauten dieselben etwa« niedriger. Ungarische Goldrente bester, auch Egypter Höher, während russische Anleihen ruhig blieben. Russische Noten gaben trotz der günstigen Ernteberichte etwa« nach. Da« Geschäft wurde im weiteren verlaus wesentlich ruhiger. Die Spekulation wurde zurückhaltender, umsomehr, al- die auswärtigen Börsenplätze keinerlei §n egung gaben. Recht matt wurden Bochumer auf Gerüchte von großen Arbeiter - Entlassungen und stellte sich der Cour« 3 Proceut niedriger, al« Anfangs bezahlt wurde. Baukea und Renten konnten sich fest behaupte», auch Bahnen blieben unverändert. (B. Z) v. Frankfurt a. M., 26. Juli. Die feste Tendenz der Vor. tage, die hauptsächlich durch die günstige politische Situation hervor, gerufen wurde, breitete sich heute weiter au« und gewann noch a» Intensität. Da« Geschäft war recht lebhaft, besonder« ani Renten- markte, besten Werthe größtentheil« zu höheren Coursen verkehrte». Anch Bahnen hielten sich recht fest und sind theilweise besser. Lom barden steigend in Folge der günstigen Einnahme. Die gute Di«- Position der Börse blieb bi« zum Schluffe in Permanenz, trotz der schwächeren Haltung Berlin-, die durch höhere Wiener und Pariser Courle paralysirt wurde. Wechsel billiger. Privatdisconto 1'/, Proc. Wien, 26. Juli. Die Tendenz der heutigen Borbörse war wieder eine «»«nehmend seste, hauptsächlich hervorgerusen durch die höheren Pariser Rentencourse, in Folge welcher auch hier die ungarische Goldrente Avancen machte. Bohnpapiere waren dagegen flau, in-besondere Staatsbadnactien. welche von der Spekulation stärker abgegeben wurden. Dagegen fanden Lloyd-Actien und Nord, westbahn lebhafte Nachfrage bei steigenden Coursen, und Wiener- berqer Ziegeliabrik waren neuerdings in Folge der Projekte der Wienfluß-Regulirnng saoorisirt und haben dabei eine namhafte Avance erzielt. Valuten blieben etwa« billiger. Bei der Nachvcr- sorgung haben Lreditactien und ungarische Goldrente sehr gesehlt nnh höhere- Leihgcld bedungen. Die Mittag«börse eröffnet« mit gut behaupteten Coursen. Der Verkehr bleibt ungemein schwach, aber i» sehr fester Tendenz, wobei »amentlich Transport-Aktien sich durch höhere Lourse hervorthun. Im Schranken finden Lloyd- Actien Nachfrage, Wienerberger Ziegelsabrik sind auSgebote» und matter. Devise» und Valuten schwach. Schluß fest. Treötzen. 26. Juli. Psoudbriefr. 4V. Laudwirthschaftl. »er. loo-bare >03.40 bez., do. kündbare 102.50 Br.» do. Creditbriese 103.50 G.. do. do. ,4'/,'/.1 104.75 G. Berlin, 26 Juli. AnlehenSloose. Meininger 4.Thlr.-Loose —» Oldenburger 40-Lhlr..Loose 156.60 G, Türkische 400-Frc-. Loos« —.—. Frauksurt «. AK.. 26. Juli. «nlebeaSloose. Kurhessische 40-Tblr.-Loose 297.10 bez. G , Nastauisch« 25.fl.-Loose —.—, Fianländisch« 10-Tl aler-Lvoie —, AnSbacher 7-fl -L-rse 32.90 bez., Augsburger ?.fl.«Loose 29 20 bez., Vnkorefter 20. Frc«.-L> «ie 40.30 bez., Freiburger lö-FreS.-Loos» 27.20 bez. G-, Mailänder 45-Frrs.-Lo»l» 43 bez., Mailänder lO-Frcs.-Loose 16.70 bez., Neu', choteler lO-Fre-.-vooie 19.10 bez., Schwedisch« lO-Tdlr.-Loo-e —, veneiianer 24 40 bez G, Pappenheimer 7-st..Lo»sr 20.30 G. Frauksurt a. Bl., 26. Juli. Egyptisch« «proceut. »uis. Oblt- gationen 72 90—80 bez. Frauksurt a. M., 26. Juli. Deutsch« verlag«a»stalt 198.50 be».
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