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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.06.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188606227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860622
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860622
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-06
- Tag 1886-06-22
-
Monat
1886-06
-
Jahr
1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.06.1886
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Erscheint tägllct, früh 6'/, Uhr. Nrt«ctt<n u»L Lkpr-itio-l IoyauueSgasse 8. Hyrrchstua-kn -er Nedanu,»: LormittagS 10—12 Ul>r. Nachmittag- 5—6 Uhr. «tt ur »Kt«-bk etnzri-ndlee «LMlicnpte »»cht Ich tu R«t»cr>«» mcht «rrdaicuch. >,,«>»» »er für die nüchsisalge»^ «»»»er deft,m«tr« Inserate «> V»»ea»«aru »iS S Uhr Na««itt»,». ,, Sa»»- uns Fekta,eu früh hi«Uhr. Zo -en Filiale» str Ius.-Auaahmn Ltt» Ule««, UniversiiätSftriß« 1. Lauts Lischt, Kattzariiieustr. 23, p. »ur bis '/,S Uhr riMgcr.TagMM Anzeiger. Lrgan für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Auflage L»,«ZO. ^bonntmrinsprris viertelj. 4'/. -AK. »uc!. Bruigerlo-gn 3 Mk., durch dir Posi bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pj. Belegexemplar 10 Ps. Gebünren ,ür Extrabeilagen (in Tageblatt-Format gesalzt) ohne Postbesürderuiig 50 Mk. mit Posldejördermig 60 Mk. Inserate ügefpaltcne Petitzeile SO Pf. Größere Schriften laut uns. Preieverzeichniß. Tabellarischer u.Zissernsotz nach ho Herrn Tarif. llrelamen »ater dem RedocrionSstrich die 4gelpali. Zelle 50 Ps.< vor den Familiennachrichten die 6gespaliene Zeile 40 Pf. Inserate sind siel» an die l^rprvittoa zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praenuiiwratxlo oder durch Posl- nachnahme. ^ 173. Dienstag den 22. Juni 1886. 80. Jahrgang. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Wegen Einlegend von Ga-rohre» wird die Nürnberger Strache auf der Strecke von der Sternwarten- bi» zur Neßstraße, einschließlich der Straßenkreuzungen, von Mittwoch, den LS. d. M. ab auf die Dauer der etwa 10 Tage in Anspruch nehmenden Arbeiten für alle» «»befugte» Jahrverkehr gesperrt. Leipzig, am 19. Juni >886. Der Statb der Ltadt Leipzig. IX. 6554. Di Georg«. Henmg. Ader derlei nüchterne und ruhige Erwägungen, diese ein-1 darin irrr mache» lasten kann, ihre bi»herige gemäßigte, > Maßgabe leisten, daß vorbehaltlich künstiger anderweiter Verein ^ I ^ ^ . crr ... »V c» , e? . I ... X».. fachsten Gebote der politischen Raison existiren für die deutsch» I nationale und reick-treue Politik in allen Bundesstaaten sort- freisinnige Partei nicht. Wa» irgendwie geschehen kann, um I zusetzen und jede Regierung, welche diese Ausgabe erfüllt, zu > die Stellung de» Ministerium» Lutz in Bayern zu unter-1 unterstützen, so wenig darf sie in der energischen und an wühlen. seine Stellung unhaltbar zu machen, einem Ministe- l ständigen Bekämpfung der vereinigten fortschrtttlich-ultramon- rium Franckenstein die Wege zu ebnen, da» geschieht seitens I lanen Opposition nachlasten. Wenn io diesem Kampfe an! der freisinnigen Presse mit ebenso rastlosem Eifer wie seltenem I einer einzelnen Stelle die vereinigten Gegner einen äugen- Raffinement. Unverhohlen wird eS dort auch ausgesprochen, I biicklicheo Bortheil erreichen, so ist damit noch gar nichts! daß diesem Gebühren die gewöhnlichste Parteileidenfchast zu I verloren, im Gegenlheil, der Ansporn zu größerer Krasl- Grunde liegt, daß e» eine Belkäligung der Rache für ver-1 entsaltung ist damit gegeben. Sollte daS Ministerium Lutz meintlichc Dienste ist. welche daS Ministerium Lutz der inneren I in Bayern dem erbitterten Ansturm der klerikal-freisinnige» barung der Beitrag zu de» Kosten der ersten Einrichtung 20,000», der Beitrag zu den jährlichen Kosten 36,000 ^l nicht über- schreiten darf. 5) Die Organisation und Berwoltnng de» Seminar» erfolgt unter Mitwirkung deS Auswärtigen Restart-. Erklärung deS königlichen Staat-Ministerium- zu einer zwilchen dem Reich und Preußen wegen der Errichtung eine» Seminar- illr orientalische «prachen bei der Friedrich Wilhelm-- Universität z» Berlin abzuschließcnde» Bereinbarung. Zu dem anliegenden Entwurf der Grundlagen einer zwischen dem Politik de» Fürste» BiSmarck im Reiche geleistet hat. eine Ber-1 Eoalitton nicht Sland zu Hallen vermögen — was wir bis I Reich und Preuße» wegen der Errichtung eines SeiiiinarS für gellung sür die fehlende Unterstützung, welche die Opposition der I aus Weitere» noch bezweifeln — so würben wir da» zwar l »- ^ . » Linken früher von dem bayerischen ParlucnlariSmu» erwartete. I auf daS Tiefste bedauern, aber darum keinen Augenblick an E» ist ja noch io Jedermann- Gedächtniß. wie eifrig die I dem endgiltigri, Sieg der miltelparteilichen Politik irre werden. Opposition im Reiche die bayerischen Souderinteresten gegen d Bekanntmachung. Die Leuchtkraft des stattliche» Leuwtgaieö betrug in der Zeit vom 14 bis 20. Juni dieses ZabreS im Argandbrenner bei 2.5 Millimeter Druck und 140 Litern stündlichem Consum LaS 16.6 sacke der Leuchtkraft der deutsche» Normackerze von 50 Millime.er Flai»»ie»böhe. DaS speeisischc Gewicht stellt sich im Mittel aus 0.442. Leipzig, am 2l. Juni 1886. DeS Raths Drputatioa zu den Gasanstalten. Siebüahls - Bekanmmachllng^ Gestohlen wurven hier ernaiteter Anzeiae zuksig«: 1) ein wcißleinenes Betiuch, „A. 8. Xo. 1?" im Monogramm roth gestickt, von der Trockenleine auf dem Trockenplätze an der Schenkeudorfstraße, am 10. dis. Mt».; 2) eine neue lederne verschließbare Umhängetasche. vor einem Geschäft-locale in Nr. 26 der Reichsslraßc. am 12. ds» Mts. BbcndS; 3) ein Paar kleine golden.' Ohrringe i» Wappeasorm mit ein- gravirtem Blumenbouquet und cm roiher getragener Frauen-Unter- rock, au- einer Bodenkammer in Rr. 9 der Gcrberstraße, vom 13. bi- 16. dss. Mts.; 4) eine braunpolirle Geige mit dazu gehörigem Geigenkasten, schwarz polirt und grau au-geschlagen, in demselben eine Büchie mit 12 neuen Saiten und einer A»zahl alter de-gl. und eine schwarze Tuchdccke m t braunen eingenähten Buchstaben „l,. au- dem großen Saale der Tentralholle. am 1b. ds». MtS. Vormittags: 5) ein schwarzieidener Nrgeuschir« mit durchsichtigen, Büste!- l'irng'.iss, au der Glocke „0. L " gezeichnet, au» dem Gaftlocale in Nr. 15 am KänigSplatze, am 15. ds?. Mt?. Abends; 6) eine silberne Lchnups-Tabaksüose, innen vergoldet, mit der Gravirung des Stephan-ldi-rnreS in Wien und der Inichriit „2t. Stephan, Wien — L. A. Haußmann", aus einem Gastlocale de- LouisengartenS an der Wiulergartenstraße, am 15. dss. MtS. Abend»; 7) ei» alte» dunkelbrannIederiieS Portemonnaie mit ca. 13 kl u»d einem sogenannten Aternulirschlüssel mit 6 Schlüsseln, in der Herberge zur Hcimalh mittelst Taschcndicbstahl», am 17. dsS. Mts. Abends; 8) ein Paar säst neue matroienblaue Stosshosen mit gestreiftem Bilndsutter und schwarzen Hornknöpse», au? einem Zimmer in Nr. 8/9 der Großen Flcischeraasi'e, am 16. djs. Mi». 9) sechs goldene Hcrrcn-Ringe, theils mt Onux, theil» mit grünen Ltciiieu, 2 goldene Tamr» - Ulirschlüstel, 2 goldene berren-Mcvaillona in Buchsorm, ei» matigolcen.s ovale- Tamen- Medaillou mit weißer Perle, drei getragene silberne tsyllnder- Nlirrn, eine gelragene silberne 2»vonrn-A»cre-Uhr l»0 Stück iilgatren und 1 .Sl 50 baar, au- einem Geichäst-local« in Nr. 19 de» Brühls vom 19. bis 20. dss. Mts. Nacht» mittelst HinbrlichS; 10) ein goldener Ring mit Platte in Herzsorm mit den Buch staben „k. 8." und Eichenlaub-Gravirung, aus einer Piece in Nr. 7 des Thomasgäßchen-, am 18. d. M. vormittag-; 11) ein t. k. -iterreichischcs LtnalölooS Serie 1058 Nr. 7 vom Jahre 1860 über 500 ft. mit Talon und 7—8 Touuon». in den letzten 5 Wochen, aus einer Wohnung in Rr. 50 der Wind- mühlcnstraße; 12) ein 500-Markscheia aus einem ißeschSit-locale in Nr. 3/5 der Gcimmaischc» Straße, am 15. dss. Mts. Nachmittag-, Etwaige Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlenen Gegenstände oder den Thüter sind ungesäumt bei unserer Lriminal Abtheilung zur Anzeige zu drinnen. Leipzig, den 21. Juni 1630. Tos Voltzet-A«» »er Statzt Seth«, Bretickineider. Or. S. die ReichSpolilik auSzuspiele» jederzeit bemüht war, wie sie sich al- den Bertheidiger de- Bundesstaat- und alS Ver treter der Sonderinteresien der deutschen BundeSsürsten geriete. Erst jetzt aber wird ersichtlich, wie tief und herb die Ent täuschung war, welche Ver nationale Sin» des mitlelpartei- licben bayerischen Ministerium» durch seine wenig entgegen kommende Haltung für die Pläne Richler'scher Politik den oppositionellen Kreisen bereitete, und wie dort die Hoffnung genährt wird, ein ultramonlaneS Ministerium werde ein ereS Bersländniß für diese macckiavellistische Politik haben. Leipzig, 22. Juni 1886. Ob eine solche Taktik eine besonder» reich-sreuntliche genannt zu werben verdient, bedarf wohl kaum näherer Erörterung. Selbst Herr Richter und feine Freunde werden daö ii» Ge heimen bezweifeln Der dem Reichstage zugeganczene Entwurf eine- Ge setze-, betreffend die Errichtung eine» Seminar» für orientalische Sprache» laulet: 8 1. Der Reichskanzler wird ermächtigt, mit der königlich preußischen Regierung eine Vereinbarung wegen Errichtung eines Seminar» für vrieuialiiche Sprachen bei der königlichen Friedrich WilheliiiS-Universiläl zu Berlin abzuschließen und in dieser Bereui- barung zu den Kosten de» Seminar» einen Beitrag in Höbe der HLIjte derselben NameiiS de« Reichs mit der Maßgabe zuzusicher». daß der Aci.'rag zu den Kosten der ersten Einrichtung zwanzigtauicnd Mark, der Beitrag zu den jährlichen Kosten sechSuuddreißigiausind Mark nicht überschreiten bars. u-s cr .. ^ e -r- . rr . . I 82. Die vom Reich aus «rund diese- Gesetze« alljährlich zu Die Waffen, mit welchen die deutsch-sreisinnige Presse daS I Betrage sind in den ReichSdaushaltS-Eiat auszunehmen. bestehende bayerische Ministerium bekämpft, sind die Üblichen, > Dem Entwürfe ist folgende Denkschrift de,gegeben: mit welchen die link-liberale Polemik zu streiten gewohnt ist. I Bei der sorlichrciteuden Entwickelung unserer Beziehungen zu Zuerst kommen die leichten Plänkler. Alle SenfationSnach-1 Asien und Airika hat sich in Deutschland in neuerer Zeit ein ver- richte», jeder klatsch der Bierbänke, welcher ein ungünstige« I »lehries BedUrsniß nach Erweiterung der Kennmiß der Sprache» Lickt aus da-Berhältniß zwischen dem bayerischen Ministerium I de» Orients und Ostasieot, und zwar sowohl im Interesse des und dem verstorbenen König zu Wersen geeignet ist, wird mit I DalmeischerdiensteS. als auch für andere Bernsszwe.ge, dringend suhl großer Sorgfalt registrirt. Dazwischen lausen dunkle, unsaß-1 bare Bcrbäckitigungen. daß Ludwig II. doch eigentlich nicht I und Pari« bestehenden orientalischen Sprachschulen durch eine wahnstnniz gewesen, und daß die Tragödie von Hohenschwangau I Zürich,uni, ,» Denischland zn befriedigen und zu diesem . . ^ . und Bery lediglich der Essect einer Palastrevolution gewesen I Zwecke bei der hiesigen iü,»glichen Friedrich WstdelmS-UnivecsilLl > die Mitte der sechziger Jahre ausgestellt bat, lind welche später ei. Diejenigen oppositionellen Organe, welche sich noch ein I ein Seminar für orientalische Sprachen in da» Leben z» rusen. I hin dem von dein Hamburger Rheder Dadlstrvm >n Gemein Gefühl für den Anstand bewahrt haben und da» heimtückische I Die Errichtung Le« Seminar- ist al« preußische Einrichtung. I schuft mit dem Wasserbau-Jnspector Boden bearbeiteten Plane Gift der Verdächtigungen verschmähen, begnügen sich damit, 1 ledoch m'trr Beiheiligung de» Reicht^ beabsichtigt. Für eine hier-^ ^l» wesentliche Unlerlage diente» Der letztgenannte Plan der folgenden Jahre n» ber öffentliche» Ar und praktische Hebungen in den lebenden sechs Hauptiprachen des I umgearvei.e, uno vervo.t'ian mgt . in wiederholten Be Orients und OstasieuS (Türk,ich. Arabisch. Persisch. Japanisch. I ratbimgri,-,w„che„ Bevollmachl.gten Pr-uß-nS und der Reichs- Chinesisch und indische Idiome) erstrecke». Für jede Sprache wird I bebörbcn jeslzesteUt und der Vorlage an den Reichstag und ein mit den Landesverhältnissen und der Landessprache vertrauter I preußischen Landtag zu Grunde gelegt. Nachdem die ver deulfchcr Lehrer bestellt und demselben ein aus den Eingeborene» deS Landes entnommener Assistent beigegeben. Dabei Wied, um die Frequenz des Seminar» zu fördern, die Uneiiigeltlichkeit der Lurse als Regel ausgestellt und gleichzeitig die Lrrichiunq von Stipendien in Aussicht genommen. Die Orgamlat!»» de- Seminar» und die Berwaltung desselben soll durch das königlich preußische Ministerium der geistliche» ,c. Angelegenheiten, jedoch unter ständiger Mnwirkung de» Auswärtigen Bolj-Anction. Im Universität»»»!«» bei Liebertwolkwitz sollen Montag den 28. Juni d. I. von Vormittags 9 Ubk an 343 Stück eichene Uläfte von 10—80 em Mittrnstärk« und 3 5—9.5 m Länge, 17 » birkene - von 19—34 cm Miltenstärke und 4—8 m Länge und 18 Raummeter eichene Nntzschcite gegen Erlegung der geordnelr» Auzahliinqen und unter den bekannt zu machenden sonstigen Bedi» ,uugrn meistbietend versteigert werden. Beriammlunq aus Sc», Kuhijchlage am N-Flüget. Leipzig, am 15. Juni 1886. Uuidersitäts-Renta«i Gebhardt. BcullMlltiioljlchk Gemeinde. Unser ReligionSimterricht findet regelmäßig in der Ersten Bürger schule Mittwochs Nachmittag» von 2 Uhr an statt. Wir bitten die betreffenden Eltern, für püncliichen Bestich der Kinder zu sorge». Der Arltestenratd I A.: I. G. Fii,bei. z. Z. Vorsitzender. Nichtamtlicher Theil. Layeru und die politische» Parteien. * Wenn irgend etwa» die poiilische Unreife unserer Deutsch- Freisinnigen, ihren tiefen Haß gegen den gemäßigten Libe ralismus. ihre innere Zuneigung für die uitrainoiitane Oppo sition klar zu beweisen geeignet »st. so ist e« die Haltung ber link-liberalen Presse in den gegenwärtigen bayerischen Wirren gegenüber dem Ministerium Lutz. Man sollte meinen, daß bei der gegenwärtigen Lage in Bayer», wo in keiner Weise die Entscheidung darüber i» Frage kommt, ob der gemäßigte Liberalismus ober die fortschrittliche Lemckralie da« Staats- rüder ergreifen soll, sondern wo e» sich einfach darum handelt, ob ein mittelparleiiickes Ministerium dnrcb ein klerikale- ab- gelvst werden soll, kein voilkckch denkender Mensch, ver Anspuch aus den Namen eines Liberalen erhebt, in Zweifel darüber sein laua. wessen Part« er zu ergreifen, westen Interessen er zu vrrtheidigen hat. orientalische Sprachen bei der Friedrich Wilhelms-Universität zu Berlin abzusckilicßenden Vereinbarung erllärt da- Slaal-miaifterium hiermit seine Zustimmung Berlin, den 3. April 1886. Da» Staat-Ministerium. (gez.) Fürst v. Bismarck, v. Pullkamer. Maybach. Lucius. Fncdberg. v. Boetticher. v. Goßler. v. Scholz. Brousart von Schellcudorss. * Der Entwurf de« Nord-Ostsee-EanalS. welcher der dem Reichstage und preußischen Landtage zu- gegangene» Vorlage zu Grunde lag. wird nunmehr im Cen tralblatt der Bauverwalluiig in aussührlicher Einzeldarstellung veröffentlicht Die Bemühungen, zwischen der Nordsee und Ostsee eine Wasserstraße zu schaffen, welche beide Meere mit Vermeidung der gefährlichen und langwierigen Fahrt ui» Skage» in eine nähere und namentlich für Deutschland vor- lkeilbastere Verbindung bringen sollte, reichen bis ins 14. Jahr- Kundert znrück. Die älteste Verbindung, der noch bestehende Slecknitz-Eanai, wurde bereits t39l—98 erbaut; ibm folgte 1525 der bald wieder ausgegebene Alsler-Trave Canal und zwei Jahrhunderte später der 1777—85 erbaute Eidercanal. Diese säiiimtlicden Wasserwege waren indessen nur sür eincn beschränkte» Handelsverkehr bestimmt und kemzusolgc nur in kleinen Abmessungen bergestellt' sür größere Krieg»- und Handelsschiffe waren sie gänzlich ungeeignet. Die Vor schläge sür solche Canäle, welche auch militairisch - poli tischen Zwecken dienen sollen, entstammen der neueren Zeit. Besonder- sind hier diejenigen Eutwürse zu nennen, welche der preußisch^ Geheime Oberbauralb Hentze um Gift Ver Verdächtigungen verschmähen, begnügen sich damit, I ledoch unter Beide,liquiiq de» Reich», beabsichtig«. Für eine hier-> gs» wesentliche Unlerlage diente» Der die letzten schweren und veranlworlunqsvollen Maßregeln I über zw schen dem Reich und Preuße» zu treffende Vereinbarung I ,c.g, veröffentlicht. >m Verlause der bayerischen Regierung auf ihr- Zweckmäßigkeit und I d'. »>« angeschlosseue» ^ Bauab,Heilung b^ Ministeriums Klugheit bin einer ebenso billigen wie hämischen Knick zu ! 6 b d m stch?dauv,wiii»-n d?S betten umqearöeiret und vervollständigt. unterwerfen, an dem Vorgehen der bayerischen StaalScom Mission ihren Treppenwitz zu üben und dem Ministerium Lutz da» schmückende Beiwort de» Ministerium- „mit ber Unglück lichen Hand" zu verleihen. Neben diese», der augenblicklichen Situation entnommenen Argumenlen werden scheinbar allge mein politische GesichlSpuncte in» Gefecht geführt. Die politischen Antipathien werden angesacht. Nur „nalional liberale ManncSseelen", wie der terwiuus tLobrüeus in der reisinnigen Presse lautet, könnten sich für den Fortbestand de» jetzigen bayerische» Ministeriums erwärmen, welches bei allen reactionaircn" Maßregeln der Bi-marck'schkiiPolitik im Reiche I An»? crsolge». zu jederzeit den größten Vorschub geleistet.habe Man dürse sich > durch den „Scheiuliberälismus" der Herren v. Lutz und Genossen nicht irresübreu lassen, ein ultramontaiieS Minisicriuin werde energischer mit ver linksliberalen Opposition an eine,» Strange ziehen. Sogar der traditionelle Wortlaut der Proklamation de» Prinzen Otto zum Könige, in welcher davon die Rede ist, daß die bayerischen Lande dem Erben der Krone „angesallen" eien, daß ihm alle Unterthanen „unweigerlichen Gehorsam" schuibelen, wird au-gebeutet, um zu beweise», daß das Mini sterium Lutz in mittelalterlichen feudale» Anschauungen be langen sei. während in demselben Alben« da- „starke König- thum" und die „monarchische Regierung", welche während! der letzten RegierungSjahre Ludwig'S II. in Bayern gebcrrschk habe, mit bäniischen Scitenbieben aus daS zeitige Ministerium als eine junkerliche Farce mit Hohn und Spoll überschüttet wird. Man tadelt die RegierungSnachsolge des wahnsinnigen Tie Kosten deS Seminar» werden nach einem sorgfältig geprüften ! Anschläge im Ordi»armm jährlich über den Hüchstbctrag von 72,000 >l, im Eltraordinarium — iür die erste Eiunchtuag — über ^ die Summe von 40 «MO ^l nickt hinausgeben. Zu dieser preußischen Einrichtung soll daS Reich, bei seinem wesentlichen Interesse an der Sache, einen Beitrag in Höhe der! Häljte mit der Maßgabe leisten, daß derselbe, vorbehaltlich küniliger anderlvester Vereinbarung, in, Extraordinariui» 20,000 >l, im Ordi- nariom 36.000 ./i nicht überschreiten bars. Be, der vorlierrschendkn W chiigkeit der Einrichtung sür da- Reich ! erschien eS angemessen, zunäa st vom BiiiideSi alh und vom Reichstage die Bewilligung de» ReichszuschussrS zu erbitten und erst danach dem vrenß, cken Landtage die delaillirte Vorlage wegen Errichtung des Seminars zu machen. Nachdem daS königlich preußische Staal-ministerium in der abschriftlich angeschlossinen Erklärung seine Zustimmung zu den vnrstehrndc» Grundlagen einer bezüglichen Bereinbarung zwischen dem Reich und Preußen ausgesprochen Hai, wird nunmehr in dem Prinzen Otto all eine Beleidigung deS Volke- und gleichzeitig I gegenwärligen Gesetzentwurf laut 8 I für den Reichskanzler die vementirt der Führer der ForlschritlSparlei im bäuerischen Landtage die ihm zudesckriebene Absicht, einer VcrsassnngS' änderung behus» Beseitigung dieses Mißstande- zuzuitimnien E» wird mißbilligend hervorgehoben, daß in diesen rein inneren bayerischen Fragen der Reichstag alö die oberste gesetzgebende Körperschaft des Reiche» völlig ignorirt worden sei, man registrirt dieses selbstverständliche Faclum mit der nölhigen Entrüstung als einen Bcwe,« für die überein stimmende Tendenz de» bayerischen Ministerium- und der Reudsregierung, da» Ansehen der deutschen Volksvertretung nach Kräften herabzuvrlicken und aus derselben Seite wird meiste»- die hochpolitische Comdination colporlirl, da- bay rische Ministerium sei in der EntniündigiingSslage des ver storbenen Königs nur ein Werkzeug des R >chsk>.»zlcrS gc wesen und sei der deutschen Centralgewalt gegenüber völlig unfelbstständig, da sonst König Ludwig schon vor Jahren hätte unter Curalel gestellt werben müssen. So zahlreich und verschieden alle diese Angriffe gegen da- bayerische Ministerium sind, so ivibersvruchsvvll und innerlich unwahr sind sie. Und doch zieht durch alle hindurch wie ein rothcr Faden die Tendenz, unter allen Umsiänvcn und mit jedem Mittel dem mitkelparteilich-'» Ministerium i» Bayern etwa- am Zeuge zu flicken. Im Geheimen näbrl man damit die Hoffnuna, daß von einer eventuelle» Niederlage des bayerischen MnisteriumS auch die nationalliberale Partei in Deutschland Schaven leiden werde. Man würde dann ver suchen. las Schicksal der gelammten Partei mil demjenigen eines einzelnen parttcularen Ministeriums zu ikentificiren und mit einen, künstlich gesteigerten Tamtam der Welt eiiiziireden versuche», eine Hochburg de» Nationalliberaii-mu» sei gefallen, ein großes Land habe sich von dieser Partei loSgeiagk, die Regierungsunsähigkeit der mittelparteiiichen Politik sei in Bayern zur Evidenz erwiesen. Da» ganze Regiller der Schlußsolgerunyen von äbnlicher Logik würde ausgezogen werden. Daß in diesen Chorus eintrelenden Fall- die ultra- montane Elique einstimmen, ja sich zum Beweise dafür, daß sie nickt voreingenommen sei und mit ihrem Urtheiie selbst »n Liberalismus nicht allein stehe, bauptsächiick auf dir Stimmen ihrer fortschrittlichen Schleppträger berufen werde — um da« vorauszusagen, bedarf es keiner großen DevinalionSgabr. Das Verhalten der nationalliberalen Partei i» der gegen, wärlige» bayerische» Krise kann natürlich durch diesen Kory- banteotär» nicht beeinflußt werden. So waug sich dieselbe Ermächtigung erbeten, mit Preuße» Errichtung de» Seminar- abzuschließen und darin einen Kosten beitrag iu Höh« der Hälfte b>S zu den obigen Maximalgrenzen zuzusicher». Nach 8> 2 sollen die vom Reich aus Grund diese- Gesetze- zu verwendenden Beträge alljährlich in den Etat aus genommen werden. Entwurf der Grundlagen einer zwischen dem Reich und Preußen abzuschließenden Bereinbarung. 1) Die königlich preußische Regierung wird dem preußischen Landtage sobald als thunlich eine Vorlage mache», durch welche die Bewilligung der Mittel zur Errichtung eine- Seminar- für orikiilalüche Sprachen bei der königlichen Friedrich Wilhelms- Universität zu Berlin gefordert wird. 2) Ausgabe des Seminar- wird eS sein, den theoretischen Unter fassung-mäßige Zustimmung der gesetzgebenden Körperschaften nunmehr erfolgt ist, wird nach Vcrösteittlichuiig Le« betreffen den Gesetzes unverzüglich an die A»sf»b>>l»g gegangen werben können. Nach Mittheilung des Centratblallcs der Bauvcr- waltung ist die Bauzeit — einschließlich der noch anzuser- tigenven besonderen Vorarbeiten — aus acht bis neun Jahre angenommen, so daß man. wenn Alles sich günstig gestattet, zum Sommer 1895 Ver Eröffnung de« Eanals cnlgegensebc» darf. DaS gesummte Deutschland wird dann aus ei» Werk schauen, da» seit Jahrhunderte» geplant, durch die Ungunst der Verhältnisse aber immer wieder zurückgeschoben wurde, da» nun aber endlich in einer Weise zur Ausführung gelangt, die voraussichtlich auf lange Zeil hinaus allen Ansprüchen genllgen wird. Mögen sich die Hoffnungen m reichem Maße erfüllen, die sich an daö großartige Unlernehme» knüpfen; möge es dem Vaterland« dienen >m Frieden zum Nutz, ini Kriege zum Trutz, ein blühenveS Reis », dem unvergiing licken NulttneSkranze unseres erhabenen Kaiser», deS ersten >m neuen Reich. * Die ständige Deputation deS deutschen Juristen, tage- hat >» ihrer Pnngstsitzung unter dem Vorsitze des Professor» Gneisl beschlossen, den diesjährigen Juristcnlag am 9., 10. und l l September d. I. (mil dem BegrüßungS- abend am 8. September) in Wiesbaden abzuhalle». Als Thema der Verhandlung ist u. A. auch die Bclhciligung des die Bereinbarung wc-cn I Strafsache» ausgestellt. * Die österreichisch-ungarische Regierung hat een Erlaß genereller Maßregeln gegen den Fall einer Cbolcra- Einsch leppnng in« Auge gefaßt Am Mittwoch Nach mittag begannen im Auswärtigen Amte zu Wie» die Be- ratbungen der Vertreter der beiderseitige» Regierungen und gemeinsamen Ministerien über die angesichts der im Auslände auSgebrochenen epidemischen krankbcilen. namentlich Cholera, zu befolgende» Maßregel». Die Besprechungen werken mehrere Sitzungen beanspruchen und dürsten bei denselben verschiedene aus die Quarantaine und andere propbylaklischc richt in den lebenden orientalischen Sprachen mit praktischen Ukbmigen > Maßregel» bezügliche allgemeine Erlasse vereinbart werken. zu verbinden und dadurch künftigen A'piranten sür den Dolmetscher dienst, sowie Angel örigen sonstiger Berus-stand«, welche den ersor> derlichen Grad geistiger und sittlicher Reise besitzen, neben der theoretischen Erlernung besonder« die praktische Anwendung dieser sprachen zn ermöglichen. 8) Zu diesem Zweck sind im Einzelnen folgende Emrichlungen in Aussicht genommen: * Wie bereits mitgetheilt. wird Großfürst Wladimir, ! der älteste Bruder des russischen Kaiser«, nächstens eine Reise durch die Ostsceprovinzen machen. Wenngleich derselben ein militairischer Hintergrund beigelegt wird — der Großfürst ist Oberbefehlshaber »i jenen Bezirken —, so ist sie doch nach Petersburger Berichten, wie die Vcrbält- a» dem Seminar werden vorläufig und vorbehaltlich künftiger I „,sse in jene» Provinzen j tzt liegen, von vorwiegend politischer Aenderungen im Berwallung-wege (vergleiche Nr 5) folgende sechs Sprachen gelehrt: Linkisch, Arabisch, Persisch, Indisch, Japanisch und Chinesisch; d. in der Regel werden sür jede Sprache je zwei Lehrer aage- stellt, eia theoretisch gebildeter, womöglich durch längeren Ausei». Volt in dem betreffenden Lande mit der Landessprache vertrauter denticher Lehrer und ein au« den Eingeborenen oe« betreffenden Lande» entnommener Assistent, welcher mit den Besuchern des Seminar» prakiilche Uebuna-n hält: Bedeutung. Da eine Reise de» Kaisers jetzt vielleicht dort al» eine Eoncession in den zwischen den Provinzen und der russischen Regierung bestehenden Mißheiligketten ansgefaßt werden könnte, so unlerblcibl diese; bock wünscht ver Kaiser, daß sich wenigstens ein bervorragenocS Mitglied deS Herrscherhauses in den baltischen Gouvernement» zeige, und so siel die Wahl auf Großfürst Wladimir. Gleich a>S jener Plan bekannt wurde, hieß eS, seine Gemahlin, die e. die Lurse in dem Seminar sind unenlgelilich zu halten, vor-1 tz)rotzsürsii» Maria Paulowna, würde ihn begleiten. bebalilich etwaiger >m Verwaltungswege zu treffenden Au-nahme bestimmungen; ck. zur Förderung de- Seminar- werden IabreSstipendien im Gesammtbelrage von 9000 ^l iür unbemittelte deutsche Seminariste» errichtet, deren Bertheiluag aus die einzelnen Sprachen dem Ber waltuiigSwege Vorbehalten bleibt; «. für die Besucher de- Seminar- wird eine über den Erfolg des erlangten Unterricht« noch einem näherer Feststellung vorlebaltenen Reglement abzulegende Schlußprüfung eingesührt. Die Ablegung derselben ist zwar nicht obligatorisch, jedoch wird da» Auswärtige Amt in Zukunft solchen Aipiranten sür den Dolmelsch-rdiciist, welche diese Prüfung bestanden haben und im Uebrigr» geeign-t Quali- sicatiou besitze» vor anderen Aipiraiilk'i verzu i-nieo' B ru.Isi.hn ;»»i I ! zu Theil werden loffe» > >o 'i und die» wird auch in Wirklichkeit der Fall sein Doch hat man sich von einstußreichster Sette, diesmal vergeblich, bemllbt, die Reise der Großsürstin zu verhindern. Dieselbe, eine Tochter e«S verewiglen GroßherzogS von Mecklenburg-Schwerin, ist die erste deutsche Fürstin, welche bei ihrer Verheiralhung mil einem riissi'chen l^roßfürsten dem evangelische» Glauben treu blieb, damit eai jetzt mcbrsach wiederbollcS Beispiel gebend. Den streng orthodoxen Russe» ist da« natürlich ein Dorn im Auge unk man befürchtet in deren Kreisen, daß die An Wesenheit der Großfürstin i» de» Ostseeprovinzen evangelischer , kei licheiieii' zum eigene» Nutzen au-gebcnlel weiden Daran, brniükten sich Männer wie der Procurcttor de- 4) Zu den sür da- Seminar anizuwenboidea Geldmittel» wird I .-beOftss» iLynoo«, Podeeonoj-, ... der durch seine oculsch «ruh eme» Britta, t, Höhe der Hälfte derselbe» mit der > femdftche JnspectionSreise in den Ostseeprovinzen bekaunte jetzige
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