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Nachmittag» 5—k Uhr. »«««»», der für die »üchftfal,r»da «»»»er deftt««te» Jnfer«te »n Sachr«ta«e» dt« 3 Ahr N«ch»itt«aO. a» »«»» «»d -es»t«,e» früh dt« V.ü Ützr. I» de» /Milt» für Z»s.-L»»ah»»e: vtt« Me««. UniversttSUstrahr 1. Laut« Lüsche, Salharlnenstr. 93, p. aur dt« '/,3 v»r. chWerTaMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. 118. Montag dm 2V. April 1886. Auflage IV,»S0. Adoaarmeul,preis vierielj. 4V, Md. iucl. Vrmgerlolm 5 Alk.. durch dt« Post drz^rea 6 Mt. Jede einzelne Kummer Ä) Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebüdren lur Exirabeilage« <>n laarblatt-formal gesalzl) adnr Poilbelsrderung Ä Mt. «it Poslbcjordrrung 60 Ml Inserate llgespoltme Petitzeile SO Pf. Orthere Schrillen laut uns. PreiSverzeichmß. ladeüanscher n-Zisserniatz nach höherm Tarif. Keclamen »ater dem Redaktion« strich die «gespalt. ZtlleäOPs.. vor den Familie nnachrichtr» die Sgespallene Zeile 40 Pf. Inserate siod siel« an die tfrprditio» zu sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prnermwerarolo oder durch Poft- uachnahme. 80. Jahrgang. Amtlicher Theil. VkiimMachMlz. Da« ArtlFalten jeder Art tu den h esiqeu städtischen Waldungen, aameotltch auch während der tvstee» und Pfingstsriertage wird hiermit untersagt und haben Zuwlbr,handelnde Geldstrafe bi« zu VO Marl »der Hast bi« zu l4 Lagen zu gewärtigen. Leipzig, am 2l. Lpril 188«. «te Künlgl. An»tSbauvt«a»»schaft. Lr. Platz mann. Der Math der Stadt Leipzig. 1)r. Grorgi. Hennig. Vtkaimtmllchlmg. Die Stltcke v und 10 de« dle«jährigen Reich«»Gefetz. blatte« find bei un« eingegange» und werden bi« zun» L7 Mat d«. I«. aus de« Rathhau«saale zur Sinsicht- nähme ösfenlticb auShängen. Dieselbe» enthalten: Nr. 1S4«. Bekanntmachung, betreffend die Einrichtung und den Betrieb der Bleifarben- und Bleizucker» sabriken. Vom l9. April 188«. Nr. 1847. Gesetz, betreffend die Rechtsverhältniffe der deut schen Schutzgebiete. Vom 17. April 188«. Leipzig, am 29. April 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. dr. Georgi. lkrumdiegel. VtkannlMchllng. Da« «. Stück de« diesjährigen Gesetz- und verordmmg«- blatte« für da« »önigreich Sachsen ist bei un« eingegangen und wird di» ^u« LO. Mat d». IS. auf dem -iathhau«- saal« zur Einiichtnahme öffentlich au«häugeu. Daffelde enthält: Nr. 17. Finan;gesetz aus die Jahr« 188« und 1387, dom 27. März 188«. Nr. 18. Landtagsabschied für die Ständeversammlung der Jahre 1885 und 188«. vom 28. März 188«. Nr 19. Bekanntmachung, die Postordnung vom 8. März 1879 betrrfsend, vom 30. März 188«, Nr. 20. Bekanntmachung, die Concessionirung der Baseler VersichrrungSzesellschask gegen Feuerschaden be treffend, vom 9. April >88«. Nr. 21. Verordnung, die Gebühren für Erhebung der Einkommensteuer und für Besorgung der übrigen, den Gemeindebehörden bei der Einkommensteuer obliegenden Geschäfte in den Iabren 1886 und 1887 betreffend, vom 10. April 188«, Nr. 22. Verordnung, die Fabrikation von Pho-phorpillen betreffend, vom 9. April 1886, Nr. 23. Bekanntmachung, die Berufung der vierten ordentlichen Lande«sy»ode der evangelisch-lutheri schen Kirche betreffend, vom 20. April 1886. Leipzig, den 24. April I486. Der Math der Stadt Leipzig >i. Krumbi Städtische Gewerbeschule. D« Unterricht im Sonnnrrsrmester 188« beginnt vi«nt««, den 3. M«t ». « z b« lage«e»rs»« früh 7 Uhr. »er »dendcors»« »« 7 Uhr. Leipzig d«, «. April 188«. Der r»reet«rr De. Ludw. Niedre. Dl« Schäler«rbeitr» bleibrn heute »och »»«gestellt. vr. Georgi bieget. Vekanntmachuug. Da« neuerrichtete II. Diaroaat an der hiesigen Matkhä'tkirrhe ist zu besetze». Mlt dieser Steile ist etti Gehalt von 3SÜÜ Mark dt- Ü2vtt Mark jährlich und ein Fünftel kiese» Ge halt» als WohnungSentsrhädtguug dergestalt verbunden, daß der Slellenuibadcr mit dein niedrigsten Satze von 3600 beginnt und „ach je 3 Iabren 200 Zulage er hält, bi» er den höchsten Gehaltssatz von 4200 ^tk erreicht hat. Entsprechend erhöht sich auch die Wohmmg-eritschL, digung. Bewerbung-gesuche sind unter Beifügung von Zeugnissen bi« zum IS. Mat lsd. I. bei un« einzureichen. Leipzig, den 15. April 1886. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Kretschmer. Ausschreibung. Für den E!r»etter«agSba« der Stadt»afferk»ast zu Leipzig sind zu liefern und auszurichte»: 2 Balancier-Compounb-Receiver-Maschinen, welche je 15.000 TageScubikmeter Wasser auf 32 Meter Höhe heben, 2 Dampfkessel dazu, von je 80 Quadratmeter Heizfläche. Zeichnungen und Bcdingnißheste liegen im Baubüreau für Erweiterung der Stadtwafferkunst zu Leipzig, Lhoma-kirch- hof 18, zur Kenntmßnahme aus und werde» gegen Vergütung von 4 uk. bez. 3 -ck von dort verabfolgt; soostige Auskunft wird dort ertheilt. Schlußtermin für Abgabe von Angeboten ist der 22. Mai d. Ä. vormittags lO Uhr. Leipzig, de» 24. April 1886 Der Math der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Gringmuth. Aff. Vtkaunimuchuug. Di« t» nnserr» Firmenregister »»«er Nr. 1» et»g«tr«ar»» Fir«, s F. Müler'» Vittwe zu lornan ist mittel« folgenden vermerk«: Da« Hondel«mschäft ist durch Saus a«f drn Kaufmann Io» H»NN R«r> Mammitzsch zu D«r««N Sbrraeaangea, welcher dasselbe n»ter der Firma G. F. Muster'« Nachfolger sorisetzt. verql. Nr. S78 de« Firmrnreaister«. ».s^ch. Versag«, vom 13. April 188« am 13. «prll 188« gel«scht worde». Dagege» Ist «Irr Ne. »78 defiekb» Realster« dt» Firma: ,,T. K. Müler'« Nachfolger" «u Dar»«» «d al« bereu Jnh«ber der Kauf«»« A«h«»» Karl >«»»insch tll Dar»»» »»folgt Versag»», «» 13. Aprü 188« »» sst «prll 188« eingeiroae» »arbr». Tor»««» br» 1«. Apr« ISS«. Künt^tche« UMS^rtcht. ' Nichtamtlicher Thetl. Russische preßstlmmen. * Die russische» Blätter sind noch immer mit langen Be richten und Schilderungen über den Aufenthalt de« Kaiser- Alexander. seiner Gemahlin und der übrigen Mitglieder der kaiserlichen Familie in Livadia gefüllt. E« fehlt auch »ich« an Hinweisen, daß die Reise des Kaiser« und sein Ausentdall in der genannten Stadt mit besonderen politischen und milv lairischcn Berathungen und Beschlüssen in Verbindung stehrn. Selbstverständlich werden in dieser Beziehung von den russischen Blätter« in Rücksicht aus die ihnen von den Preßverhältniffea auserlegte Zurückhaltung nur leise Andeutungen gemacht, aber man kann doch häufig zwischen den Zeilen Da» lesen, wa» diese Blätter eigentlich sagen wollte». Besonder» messen di» Petersburger und Moskauer Organe der Berufung de» ttijsischen Minister» de» Au»wärtigen, von Gier«, nach Livadia große Wichtigkeit bei und wollen damit auch andere A,Zeichen und Vorgänge in den hohen diplo matischen Kreisen Rußland« in Verbindung dringen. Sc wird unter Anderen auch darauf aufmerksam gemacht, daß mit der Kaiserreise nach Livadia auch die Ankunft und der längere Aufenthalt de- Grafen Paul Schuwalow, Botschafter« am Berliner Hofe, und de» in Wien al« russischen Botschafter beglaubigten Fürsten Lobanvw-RostowSki zu- saminensalleu. Die eigentlich chaudttiistischea Preßorgane Pelerlburg« und Moskau« verfehlen auch nicht, aus die große Auszeichnung aufmerksam zu machen, welche dem au» brr russischen Hauptstadt scheidenden französischen Botschafter, General Appert, vom Kaiser Alexander und der gesammten kaiserliche» Familie zu Theil geworden sei. Die Blätter der genannten Richtung betonen dabei, daß noch kein französischer Botschafter am Petersburger Hose sich von diesem so großer Auszeichnungen zu erfreuen hatte wie gerade General Ap>>ert eine Thatsache, die jedenfalls zu denken gäbe. Was nun den milltairischen Charakter der Kaiferreisr nach Livadia betrifft, so will diesen die russische Presse schon au» der Anwesenheit de« Feidinarschall». Großfürst Michael Nikolajewitsch, am kaiserliche» Hoslagcr folgern, dessen Rath in wichtigen Militairischen Dingen stet» gekört zu werben pflege. Weiter wird gemeldet, daß der Großfürst Nikolai Nikolajewitsch, GeneralHnspeclor de» gesammten Mititair, Ingenieurwesen«, Befehl gegeben habe, die galvanischen Ab tdeilungen. die Felotelegrapben-Park» und Mine» . Einrich, iungen in den am Baltischen und Schivarzen Meere ge- tegenen Gouvernement» einer genauen Prüfung zu unter ziehen. Nach der militairischen Zeilschrist ..Nußki ülitvalid", wird sich der Großfürst Nikolai Nckolajuvitsch demnLchsi durch eine große Inspektionsreise persönlich überzeugen, ob sein Befehl pünktlich au-gcsübrt worden ist. Gleich-,eilig wird auch berichtet, daß Mille Mai diese» Jahre» aus den Wersten von Sewastopol und Nikotajew vier neue Panzer schiffe vom Stapel gelaffen werden sollen. — Auch andere maritime Nachrichten von Wichtigkeit liegen noch in der russischen Presse vor. So läßt sich die deutsche „St. Peter» burger Zeitung" melde», daß die von Baku am Ka»> pischen Meere nach Balum am Schwarzen Meere in Aussicht genommene Rvhrenleituug für Napbtha eine Länge von 530 englischen Meilen, also von 862.7 Kilo meter haben wird. Die rasche, einfache und, wenn die Anlagelosten einmal auögegeben sind, auch billige TranSpor- tirung diese» FeuerungSmaterialc». heißt e« in dem genannten Blatte weitrr, ist nicht allein für die Zwecke de» Handel» von Bedeutung, sondern auch für die Schlagsertigkeit der russischen Marine im Schwarzen Meere, da e« sehr wahrscheinlich ist. daß deren Schiffe für Naphtha-Feuerung eingerichtet werden. Letztere gestattet bei gleicher SchiffSgrötz« weitere Gesamint- wege zurückzulegeu, al« sie der Ausrüstung mit Steinkoklen entsprechen würden. — Eine in Odessa bestehende Dampfschiff. sahrlS-Gesellschast hat gegenwärtig in England süns große Ocean-Dampsrr im Bau. welche neben denjenigen der russi schen Freiwilligen «Flotte zwischen jenem Hajen und den Küstenplätzen China», Japan» und Ostsibirien» den Ver kehr vermitteln sollen. Diese fünf Dampfer sind begreif licher Weise, al« subventionirtr, al» Verstärkung der russi schen Kreuzerflotte im Stillen und Indischen Ocean und der Chinesischen See zu betrachten, sobald einmal Krieg au»- bricht. Ihre Armirung wird zweisello« stet» berrit in Wladiwostock lagern. Die Institution dieser in Folge einer Prämienzahlung für den Krieg»grbrauch beim Bau ein- gerichteten Hanvel»dampser ist der AuSweq trotz der Neutralität der Dardanellen auch au» dem Schwarzen Meere Kreuzer entsenden zu können, die eben al» Privakdampser hinauSgeben und nach Bedarf innerhalb weniger Lage, im oslsibirlschen Bestimmung«hafen angekomme». zu Kricgischiffen werden. Weiter ist den russischen Blättern zu entnehmen, daß ein Theil der Garnison von Wladiwostock Marschbefehl nach Saghalien erhalten hat, um die dort angelegten Befestigungen >u besetzen. Neuerding« ist auch eine Anzahl, l l"igcr Geschütze dorthin gebracht und gelandet worben, um die am Port Don« errichteten Batterien zu armiren. — Der russische Staat hat auch dl« großen Stahlwerke Aboukhof in St. Peters burg übernommen und führt dieselben für eigene Rechnung weiter. Auch werden in den russischen Arsenalen größere Versuche angestellt, um ein neue» Löffelten-Modell estzustellen; man hat zu dem Zwecke Löffelten der ver- chiedensten Eonstructwnen der europäischen Armeen herbei- zeschafft. um zu einem möglichst günstigen Resultate zu ge angen. indem man jene Modelle einer eingehenden Prüfung unterzieht. E» geht auch da« Gerücht, daß da» russische Krieg-ministerium damit umgehe, im Kriwo-Roq-District einen >rößerri> Eisenhammer einzurichten, um die Platten für die Flotte de» Schwarzen Meere» an Ort un» Stell« ansrrtigen zu können. Dir Panzerplatten für »ie Marine der Ostsee werden in Kolpina, nahe von Peter«burg, hcrgestellt. Schließlich »och eine interessante Notiz au» Lflhland, wo sich der ««rtig, G»n»«««», Fürst Schachew-koi. mit a-n»- rischen Wühlereien zu beschäftigen scheint, «u» einem ge- Heimen Rundschreiben, welche« er an verschieden«, vielleicht au all« Landgemeinden hat gelangen lassen, geht hervor, daß er die Bauern gegen die seiner Ansicht nach zu hohen Pachlsätze einrunehmen sucht, di« st« zu zahlen verpflichtet sind. Obgleich nun diese Pachte» <m Allgemeinen sehr mäßig sind, kann r< natürlich nicht schwer fallen, die Leute von dem Gegrntheil« zu überzeugen. Der Erfolg wird wahrscheinlich sein, daß Zahlnng».vrrweigrruiigei> Vorkommen, die man zum Vorwand staatlichen Eingreifen« in die Cigenthum»-VerbLttniff« der Provinzen nehme» wird. ..Nov. Wreuija" weist berrit» daraus hin, daß da» in Ruß land bestehende System de» allzVneinen Landbesitze» auch »> den Ostleeprovinzen eingesührt werden müsse. Dann erst iverde die „A siniilirung" vollständig sein. Mit welchen, Material a» Beamten diese „Assimilirung" burchgesührt werde» soll, zeigt die Thatsache, daß al« einer der ersten der nack Cnisühiung der Iiisiizresorm zu ernennenden Fr»edei>-- richter ein wegen ehrloser Handlungsweise au» der ehst- läuvische» Avelsuiatrikel au»geschlossei>er Herr v. N bezeichnet wird. Man sucht sich seine Leute mit gutem Bedacht und zwar die, wo eine gewisse Kenntniß der Verlrältnisse mit er- klärlicher Erbitterung gegen da» bi«her herrschende Element vereinigt ist. Deutsche von anständiger Gesinnung kann man nicht brauchen, weit sich diese zu dem beabsichtigten Zer- slürungSwerke nicht hergeben würden. Man sieht also. e« fehlt gegenwärtig durchaus nicht an allerlei interessanten Nachrichten au» Rußland; zu beklagen bleibt nur, daß sie zumeist einen chauvinistischen Charakter an sich tragen. Glücklicherweise hat man sich außerhalb de» Zarenreiche» daran gewöhnt, die selbstgefälligen Auslassungen der russischen Presse nicht für baare Münze zu nehmen und nur die PvrgLnge ernstlich in Betracht zu ziehen, welche direkt aus die Negierung oder deren Einflüsse zurückzusithreu sind. * Aus die bekannte Adresse de» Vorstand«» der Berliner Anwalt«kammer an den preußische« Iustizliilnlsteir llr. F rirdberg zu dessen Jubiläum ist folgend« Antwort de« Minister« ergangen: Der geehrte Vorstand der AnwallSkammrr zu Berlin hat die Freundlichkeit gehabt, mir zu dem Tage, an welchem ich eine fünfzigjährige Dienst zeit vollendet habe. Seinen Glückwunsch auszusprechen, und ich danke Ihm hierfür aus da» wärmste. Die in dem Glück wunschschreiben enlhaltcnc Versicherung: daß e» der Lnwalt- schait. welche durch dir erfolgte Freigerung der Advokatur die tiesst einschneidenden Veränderungen erfahren habe. dl«her gelungen sei, den schweren Uebergang au» den alten in die neuen Verhältnisse erfolgreich zu vermitteln, gereicht mir ,ur nicht geringen Beruhigung »nd Genuglhuung. Denn e» sind mit der Freigebung der Anwaltschaft derselben allerdings Ausgaben erwachsen, denen sie nur dann gerecht werben wird, wenn ihre Berus-lhätigkelt sich stet« al« eine solche erweist, daß ihr die Slellung „eine» wesentlichen Faklor» in der Recht-Pflege" von allen anderen Organen derselben gern und freudig zugestanden werden kann. Ich mrinerseil» werbe e« alle Zeit al» eine der Ausgaben de» von Sr. Majestät mir anvertrauten Amte» betrachten, dazu — soviel ich vermag — beizutraqen. daß die hochgeachtete Stellung, welche die ältere Auwaltschast bei un» eingenommen hat, auch der Anwalt» waltschasl in ihrer neuen Gestaltung erhalten dteib« und dauernd gefestigt werdL * Zur NakurgelchiMe der ultramontanen Hetzpress« liefert die .Elberfelder Zeitung" folgenden Beitrag: »Ülner Darlegung der europäischen Lage läßt da» ,C cbo der Gegen wart" den nachstehenden Satz folgen: ,Um so weniger war also für die seck» adeligen Herrenhau-mitglieder rin Anlaß gegeben, im Bunde mit dem Herrn Bischof Kopp den apostolischen Stuhl zu einer voreiligen Nach» — Die Leipzig, 26. April 1886. * Der Correspondent der „kölnischen Zeitung" in Nom erfährt au» rem Bat iran, daß ein vom Gesandten v.Schlözer milgebrachtes eigenbändige« Schreiben de» Kaiser» Wilhelm orm Papste am Freitag Abend überreicht worden ist. * Nach einer Meldung de« ,.R«ich»anzelger" fand am 19. April hier eine Versammlung der in Berlin beglaubigten Vertreter der Signatarmächte der Congo-Con- serenz statt, um in Gemäßheit de« Art. 38 der Gcneral- actr d^r Berliner Conserenz ein Protokoll über die erfolgte Hinterlegung der eingegangenen Ratifikation».Urkunde» ans zuncbmen. Nach Miliheilung de» Vorsitzenden, Uiitcrstaals. s.rretair Grasen Herbert v. BiSmarck, habe» die an der Conserenz belheiligle» Mächte sämmtlick, mit alleiniger AnS »ahme der vereinigten Staaten, die Generatacte ratisicirt. Tic notdanieriianiichc Union gehörte zu den wenigen an der weiiairlkanisweil Conferciiz (die» war der ossicielle Titel) belheiliglc» Staaten, welche mehr al- einen Bevollmächtigten ernannten; at» solche nahmen der damalige Gesandle der Vereinigten Staaten hier, Kasson, und der frühere Minister, General Sansord. recht lebhaften Antheil an den Berathungen. Al« aber die Conserenz abgeschlossen und die daraus bezüg lichen Actenstücke vorgelegt waren, beschloß der Congreß zu Washington, die Regierung der Vereinigten Staaten solle sich an der Ratisicirung nicht betheitigen, denn dadurch werde eine Einmischung in außeramerikanische Angelegenheiten bc gangen und damit eine Abweichung von dem bisherigen fest stehenden Systeme der amerikanischen Politik. Nach dem ge nannten Art. 38 soll die Gencralarte binnen kürzester und kcinensall» den Zeitraum eine« Jahre» überschreitender Frist lalisiklrt werden. Der mit der Unterzeichnung der General acte ersolgte Schluß der westasrikanischen Conserenz datirt aber vom 26. Februar 1885, die festgesetzte Frist ist also fast genau um zwe» Monate überschritten worden. CdensaU» nach den Bestimmungen de» Art. 38 bleiben die Nakisica tionen aller Mächte in den Archiven de» deutsche» Reiche» ausbewahrt, auch die Ausnahme eine» Protokoll» über den HinterlegungSact, da» alle Vertreter der belheiligten Mächte unterzeichnen sollten, war in demselben Artikel festgesetzt. * Auf Allerhöchsten Befehl wird sich zum 27. d. M. Se. königl. Hoheit der Prinz Wilhelm von Preußen, Oberst und Commandenr de« Garde HusarenregimentS, mit einer Deputation de» Regiment«, bestehend au» de», Ritt meister und EScadronches von Gustedt, dem Preniierlieutenant v. Blücher, dem Secondelieutenant und Rrgiinent»-Adj»tanten »ck interim v. Chelius und dem Secondelieutenant v. Klitzing. nach Stuttgart begeben, um Se. königl. Hoheit, den Prinzen Wilhelm von Württemberg.Geiierallieulenanl ä I» oliito de» Garde.Husarenregiment», anläßlich Höchsts«»» Vermählung zu begrüßen. * Die amtlichen Blätter bringen folgende Mittheilung: Am 23. d. M. verschied hierselbst der StaalSserretair de» Staat-rath« und UnterstaatSserretair im Ministerium für Handel und Gewerbe Herr l>r. v. Moeller. Der königliche Dienst bat durch den Tod diese» ausgezeichneten Beamten einen schweren Verlust erlitten. Ausgerüstet mit reichem Wissen und begabt mit vorzüglichen L,g,„schallen de« «eiste« und Herzen« Hot der Heimgegangene seine Arbeitskraft schlich, und an- lvruchslo« mit vorbildlicher Pflichttreue, mit praktischem «eichick und stet« gleichem Erfolge dem Dienste de« »»nigs und de« valerlande« gnvidmet. kein Hinirit» wird von seinen Vorgesetzten. Sollegen und Uatergedeueu schmerzlich betrauert, sein »edächtntß t» Hoden Ehren gehalten werden. Berlin, den 24. April 188«. Da Präsident de« Staal«minlst»rlom« »nd Hklnlstrr für Handel und Bewerbe. . litt».) Fürst v. Bismarck. Der Heimgegangene war nur acht Tage krank. Er wurde Von einer Brustfellentzündung, erst 54 Jahre alt, hinweg» gerafft. De. v. Moeller hatte sich in jüngeren Jahren durch ein größere« Werk über die preußische Gemeindeverwaltung einen geachteten Namen gemacht. Er war überhaupt ein ungrmrm kenntnißreicher Beamter von umfassendem Wissen und eminenter Arbeitskraft. Früher im preußischen Finanz ministerium. gehörte er danach lange Jahre dem früheren kkeichskanzleramle. nachher dem ReichSamte de» Innern al» Vortragender Rath an und genoß auch kort schon eine« be- onderen Anseben« nnd vertrauen«. Daneben bekleidete er die Stelle de« Vorsitzenden de« Ober-Seeamt«, welche er auch beibehielt, nachdem er im Frühjahr I88l zom Unterstaal«, erretair im Handelsministerium ernannt worden war. Bet der Reconstruction des preußischen Staatsroth« wurde ihm di« Stelle de« Slaattsecretair» deffelben übertragen. qiebigkeil zu bewegen." — Die intransigente Presse gegen den kallwlischen Adel, gegen den Büches Kopp und gegen den apostolischen Stuhl mit dessen in der Note de« 4. April au-aedrücktcr „voreiliger Nachgiebigkeit" l Gegen wen jetzt sonst noch?" ' * Bei der vor Kurzem in der sranzvsischey Depu« tirten-Kammer an den Krieg-minister gerichteten Inter pellation in Betreff der Remontiruna der Arme« ist «< zur Sprache gekommen, daß von den jährlich für letztere an- aekauslen 13,000 Nemonlen deren 4.500, also etwa der dritte Theil. aus die Normandie entfallen. Frankreich verwendet jährlich etwa 12 Millionen Franc» aus da» Remontewesen sein-r Armee. Tie „Rvpublique franyaise" fügt hinzu, daß es wÜnschenSwerlh sei, die Ncmonke-Commissionen zu veran lassen, sich mehr wie bisher direct an die Pserdezüchter al« au die Pferdehändler und deren Agenten zu wenden, die Armee und die Landwirthschast würden dabei gewinnen. * Die in den letzten Tagen seiten» der italienischen Regierung in Spezia angestellten Schießversuche haben von Neuem die inDeutschland aus dem Gebiete der Kriegs« Materialerzeugung gemachte» Fortschritte vor Augen geführt. Nachdem bereit» in den Tagen vom 12. bi- l4. V. Ml», auf dem Schießplätze von Muggiano vergleichende Versuche mit Stahlgranaten deutschen und französische n Ursprung», erster« vo» Krupp geliefert, stattgeslinden haben, bei welche« wiederum die bedeutende Ucberlegenheit der Krupp'schen Ge schosse cvnstatirt worden ist. wurde am 20. April in der gegenüberliegenden Castagua-Buchl die Beschießung einer von Gruson gelieferten Hartaußpanzerplatte vvrgeuom- men — ein Versuch, dem seit lauger Zeit mit einer Span nung entgegengesehen wurde, die durch die Wichtigkeit de« i»i lösenden Problem» und durch den Umstand, daß der Versuch in Dimensionen auSgksührt wurde, wie sic bisher noch nicht zur Anwendung gekommen sind, erklärlich wird. E» Kat sich denn auck dabei gezeigt, daß e» zum ersten Male ge lungen ist. eine Panzerplatte hcrzustellen, welche dem enormen Angriff de» Armstrong'schen tOO-TonS-Geschütze» (Kaliber 43 Ccntimcter) widersteht. Da» mit einer lebendigen Kraft von säst 15.000 Mcterlonnen au» 133 Meter Culfernung gegen die Platte geschleuderte 1000 Kilogramm schwere Krupp'sche gehärtete Elahlgeschoß vermochte nickt derselben eine die Widerstandskraft irgendwie beeinträchtigende Be schädigung beizubringcn und glitt, indem c» eine 47« Milli meter tiefe AuSschürsung hinterließ. ab, wobei rS vollständig zertrümmerte. Diese» Resultat ist um so bemcrkciiswerther. al» gegenüber den letzten derartigen Versuchen, weiche vor etwa 2 Iabren ebenfalls i» Spezia siatigesunden haben und bei welchen Stahl- und Compoundpiatteu beschossen worden sind, nicht nur eine Steigerung der lebendigen Kraft de» Geschosse» um etwa souderu auch eine wesentlich verbesserte Qualität de» G-schoßmaterial» zur Verwendung a'kommen ist. Fast sämmttiche Regierungen sind durlj» Dclegirte bei diesen Experimenten vertrete», welche in den nächsten Tagen fortgesetzt werden dürsten. Goldenes Jubiläum -er Deutschen Duchhäudlerdörle. L VIi. Leipzig, 26. April. Ein halbe» Jahrhundert ist heute verflossen, seil in der Nitterstraße aus dem Grunde de alten UittversilätSgebäuVe» der Kurs» Havarien die Deutsche Buchhäudlerbörse als Neubau siierlich emgeweiht wurde. An der damaligen Feier „ahmen Theil der R-gierungs- bevollmächtigte Krcisdirector v. Falkrnstein, Präsident nnd Krtisdireclor v. Wietersheim, der Rector der Universität. Bürgermeister und Vicebürgermeister »nd RathSmiiglieder, der Superintendent, die Stadtverrrdneleiivorsteber, der Stadtrichter, der Vorsitzende des Handelsgerichts, daS Censurcollegiiim (!) und die Büchercommissioii, eine Anzahl höherer königlicher Beamten, vom HankelSilance außerdem die Kramermeillcr, Handlung»- deputirten. Börsenvorstehcr und RechlSconsuleiiten. der Ober« älteste der Buchdrucker, der Baudirector (Gculebrück) »nd die ämmtljchen hier anwesenden Buchhändler von Nah und Fern. Die Eiöff„»ng»reke bei der Ueberqabe sprach al» Bau- au»schuß>Borsihe,,der Friedrich Fleischer im großen Haupt aale. Die Pauliner batten vorher einen von Schicht com- pvnirten Hymnu« von Witschel gesungen. Stadlraih Fleischer, ein hochverdienter Mann von eiserner, wenn auch rücksichtsloser Thatkrast, begann mit den Worten: .C« ist »in seltene« Fest, welche« nn« heute in diel« Hallen zusammengesvbrt hat. Au» allen Gegenden nufere» deutschen Vaterlantc» und den Ländern deutscher Zungen sind hier Männer erschiene», die ein collegialische« geschäftliche« Band i