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4758 L-iaulaffung, aus eine Abänderung drr Dundesle-thS-Vestimmungeu von, 25. Sept-inber lüää hinzuwirkeu, zur Zeit nicht entnommcn wcrd-n könne. V.Eiu gewaltiger Aufschwung de» deutschen Handels wild aus den bedeutendsten überseeischen Absatzgebieten gemeldet. Unser Handel mit China und Japan hat sich innerhalb zwanzig Jahren verzehnfacht. Deutsche Maschinen, deutsche Manusactur- waaren und deutsche Droguen versorgen da» Reich der Mitte und sein benachbarte» Jnselreich, während deutsche Gebräuche und An. schauungcn wie Einrichtungen durch die dorthin gehenden Gelehrten, Beamten und Osficiere in jenen Ländern Eingang gewinnen, wo wiederum die HandelSverhältuifle belebt und der Industrie, besonder» auch der Schiffbau-Industrie, Vortheile bringt. Auch in Brasilien hat unser Handel an Intensität gewonnen, und Hugo Hüller nennt Porto Alegre eine deutsch-brasilianische Handelsstadt, insoscrn dort ungefähr 300 deutsche Geschäfte zu zähle» sind, einige von ganz be deutendem Umfange. Zur Hebung unserer dortigen Handelsbeziehungen hat die deutsch-brasilianische Ansstellung sehr viel beigetragen. Deutsches Eisen und deutsche Lisensabrikate kommen in belangreichen Posten aus den dortigen Markt, ebenso deutsche Tuche, Wäschcartikel und Porzellan waaren, deren Import für Rio de Janeiro allein aus 20 Millionen Mark gestiegen ist, gegen 9 Millionen vor 10 Jabren. Auch in den La-Platastaate» entwickelt sich unser Handel bedeutend. Die südamerikanischen Staaten haben die vielseitigsten Dedürsnisse, welche sie aus Europa decken müssen, und eS wird Sache der deutschen Geschäftsthätigkeit sein, sich hier noch mehr Absatzterraia zu erobern, als die» bisher in Europa seit unserem wirthschastlicheu Aufschwung« nach außen hin geschehen konnte. *— Sieg der deutschen Industrie. Brüsseler Nachrichten znsolge errang die deutsche Industrie bei einer von !u m holländischen Colonial-Miuisterium ausgeschriebenen Submission ans 1000 T. Etahl- schienen einen glänzenden Sieg über ihre belgischen, englischen und sranzSsischcu Nebenbuhler. Die ganze Lieferung fiel der Firma Kc»pp iu Esten zu. Auch für die gleichzeitig vergebenen 4000 T. Schwellen blieb ein deutsches Werk Mindestsordernder. *— Deutsch-russischer Getreideverkehr. Nach der „KönigSb. Hart. Ztg." ist die Zufuhr des Getreides an» Rußland per Bahu nach KünigSberg auch in der ersten Halste diese» Monat» wieder eine geringe gewesen; sie hat sich am 20. cr. aus 26 Wagen ladungen belaufen. *— Nach den statistischen Ermittelungen des „Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrien«!" bestes sich die Roheiienproduct ion de» deutschen Reichs (einschl. Luxemburgs) im Monat Juli 1837 auf 326.075 Tonnen, darunter 149,413 T. Puddclroheiseu und Spicgeleisen, 42,491 T. Bestemeirohesten, 91,075 T. ThomoSroh eise» und 43,096 T. Gießereiroheisen. Die Production im Juli 1886 betrug 280,347 T. Vom t. Januar bis 31. Juli 1837 wurden producirt 2,174,556 T. gegen 1,983,515 T. im gleichen Zeitraum deS Vorjahres *— Bereinigung der Blechwalzwerke. Der von der Vereinigung der Blechwalzwerke Ende vorigen Monats festgesetzte Grundpreis wird heute von manche» Werken nicht mehr eingeräumt. Man verlangt schon jetzt stellenweise 5 .M und ausnahmsweise auch, je nach der Beschäftigung der Werke und der Qualität des Fabrikats, 10 die Tonne mehr, also 185 resp. 140 >4 ab Siegener Station Die Versammlung der Bereinigten Werk« wird in diese» Tagen stottfinden, um die in der vorigen Zusammenkunst provisorisch aus vier Wochen geschlossene Vereinigung durch feste Satzungen mit scharfen Strasbestinimnngeu gegen UebertretungSsälle re. weiter aus zubildeo. Wird auch, wie zu dosten, diesmal die erwünschte Einigung erzielt, so ist angesichts der fortwährend steigenden Roheisenpreise eine erhebliche Erhöhung des Minimalgrundpreises für Feinblech eine unausbleibliche Folge. L> Die neue Saalegerste als Malzmaterial. Von unterrichteter Seit» wird uns geschrieben: Die Gerste der Saale gegend ist zum großen Theile bei sehr trockenem Wetter geerntet worden, welcher Umstand der Hülse eine große Sprödigkeit gicbt, so daß die Körner beim Drusch sehr leicht beschädigt werden, An der Mehrzahl der bis jetzt z» Markte gebrachten Gerstenprobcn ist die Wahrnehmung gemacht worden, daß dieselben durch einen hohe» Procentsatz zerschlagener, abgespitzter und theilweise abgeschälter Körner zur Verwendung in de» Brennereien »nd Mälze reien ungeeignet sind und damit bedeutend a» Werth verlieren. Gegen die bezüglichen Verluste werden sich die Landwirthe nur durch ganz besondere Vorsicht brim Dreschen der Gerste schützen können. - Frankfurter Güterbahn. Die Verwaltung theilt mit, daß, während im Betriebsjahre 1886 (9 Monate) der Ueberlchuß im Ganzen 175,000 betrug, wovon ca. 69,OM zu Rücklagen und Abschreibungen verwendet wnrden, sich pro 1. Semester o. ein lieber schuß von circa 135,000 Vli ergeben hat. Nimmt man davon circa 53,000 als ratirliche Rücklagen ab, so verbleibe ein Betrag von circa 82,OM ^l, d. h. 4.1 Proc. des ActiencapitalS von 2,000,000 aus eia halbes Jahr. Behufs nothwendiger Vermehrung der Be triebsmütel (eS sind pro 1. September ca. 110,000 >4 für Kahn miethen verausgabt), sowie Herstellung eines Oderhaseus in Breslau mit Schieuengleis ,c.. ist die Erhöhung des GrundcapitalS beschlossen.s Es soll eine Generalversammlung aus dem 24. Scptbr. e. nach Breslau beruseo werden. Z Die Handelskammer zu Kassel bemerkt am Eingänge ihres Jahresberichts sür 1886, daß Handel und Industrie 1886 tun lange ersehnte» Aufschwung nicht genommen haben. Die Industrie hat mit den außerordentlichen Erschwerungen zu kämpfen, die der Einsuhr ihrer Erzeugnisse durch dir Errichtung erhöhter Zollschranken in säst allen Ländern entgegengestcllt werden Die ihr durch das Krankencassengesetz auserlegten Lasten hat sie in richtiger Würdigung der dein Arbciterstandc damit rrwiesenen Wohl that bereitwillig aus sich genommen. Jndeß ist nicht zu leugne» daß ihr, so lange die anderen Culturländcr zögern, durch die Gesetz gebung ähnliche Vortheil« dem Arbeiterstande zuzuwenden, durch die höheren Lasten die Concurrenz aus dem Weltmarkt er schwert wird. Die Kammer hofft» daß das von Deutschland gegebene Beispiel über kurz oder lang von den übrigen Cultur ländern uachgeahmt wird. Der seit Jahren anhaltende Rückgang der Preise vieler Consumartikel hat durch die Verbilligung der verschiedensten Existenzmittel wesentlich dazu beigetragen, dos Leben der Bevölkerung billiger zu gestalten und namentlich auch dazu gedient, den durch die ZinSherabsetzuug für einzelne Kreise beklagten Ausfall in den Einnahmen wieder wett zu machen, für den Handel ist dieser stetige Rückgang aber nur mit großen und schweren Opfern verbunden gewesen. Erst in der zweiten Häiste de» JaüreS stellte sich sür einzelne Artikel steigende Preisbewegung ein, insbesondere für Wolle, Eisen, Kaffee, so daß die GeschästSresultale sür diese Branchen günstiger ausgefallen sind. Nach den Svccial berichten ist die Production der hessischen Braunkohlcn-Jndustrie gegen daS Vorjahr um 14 Proc. zurückgegangen, auch der Umsatz an Ultramariosabrikaten, Maschinen und Locomoliven, Glacöliand schuhen, Rauchtabaken und Fellen hat nach gelaffen. In der Bunt papierfabrikatioa sahen sich vo» den vier Fabriken zwei im Laufe des IohrcS gezwungen, den Betrieb einzustellen. Der Geschäftsgang in der Pianofortesabrikation war schwerfällig und wenig lohnend in der Faßsabrikatioa. der Jutespinnerei und Weberei der Fabrikation vou Federstahl, Corset- und Crinolin federn und Metallwaaren, der Selfeusabrikation und Liqueursabrikation, sowie im Lederhandel wird über sehr geringen Nutzen geklagt. *— Brauerei.Gründung. Die Brauerei Habnckamm in Kassel wurde von einem Eonsortium erworben behusS Umwandlung in eine Actiengesellschaft. Hamburg, 23. August. Eine Falschmünzerbande ist hier kürzlich entdeckt und aufgehoben worden. Am Freitag voriger Woche wurden bereit» in Harburg zwei Brüder NameuS Hirschseld bei der Verausgabung falscher Ein-undZweimarkstücke abgcsaßt und verhaftet. Dieselben sind inzwischen hierher in daS Unter. suchnugSgcfängniß abgeliefert worden. Gestern gelang eS der Polizei, auch die Unfertiger der Falschstücke, einen Uhrmacher Namens Friedrich Bornstädt aus Berlin und einen Schkvffergesellea NamcnS Ludwig Naumann aus Dessau, zu verhaften. Im Besitze der Arre staien fand man eine Menge Werkzeuge, säst hundert falsche Ein und Zweimarkstücke, sowie mehrere znr Falichmünzerei verwandte Werkzeuge, Platten und GypSabgüffe rc. vor. Die sämmtlichcn Sachen wurden beschlagnahmt. *— Neue Hamburger Sta atS-Anleihe. Die Hamburger Finanz-Deputation hat aus Grund der ihr von Senat o»d Bürger, schüft ertheiltea Besugniß beschlossen, eine Anleihe im Nominal» betrage entweder von 40 Millionen Mark bei einer Verzinsung von 3'/« Proc. oder von 43 Millionen Mark bei einer Verzinsung von 3 Proc. pro anno abzuschlicßen. Der anzuleihende Betrag soll zur Bestreitung der durch die Zoilanschluß-Arbeitcu und andere größere StoatSbauten verursachten Losten verwendet werden. Hieraus be» zügliche Offerten sind bis znm 3. September 1887, Mittags 12 Uhr einzurcichen. *— lieber die Errichtung eines deutschen Marktes für Nohjute schreibt die „Braunschw. LandeS-Ztg": Ei» seinem Wesen nach durchaus oationaler Gedanke, die Bildung eines eigenen deutschen Marktes für Rvhjute, beschäftigt seit längerer Zeit die betheiligten Kreise. Hat doch die deutsche Industrie einen anßer- ordentlichen Aufschwung genommen und einen derartig hohen Ver- brauch alljährlich an dem bekanntlich auS Indien stammenden Roh- Product aufzuweisen, daß man sich gar wohl aus eigene Füße stellen und die Rohjut» direct «ach einem ventscheo Hase». platz verschiffen lassen kann, anstatt, wie bisher, dieselbe über London gehen und dort verhandeln zu taffen. Es betrifft also nicht» Geringere», als die größere Selbstständig, mochung eines deutschen Industriezweige», die Erreichung der völligen Unabhängigkeit desselben vom AuS- lande, die Begünstigung eine» große» deutschen See- und Handels platzes, al» welche» letztere» man Hamburg in Aussicht genommen hat. Letzthin haben besonders lebhafte Verhandlungen in dieser Frage statigesunde». Jedoch ist eine definitive Beschluß- äffuiig seitens de» „Vereins deutscher Jnteiiidusiriekler" einstweilen verschoben worden. Dieser Verein hat die Angelegenheit in seiner jüngsten Sitzung lcbh.ist erörtert und sich einen endgrliigen Beschluß bis nach Keimiiiißuahnie der Informationen vorbehnllcn, welche der Geneeal-Ticcclor der hiesigen Gesellschaft für Jute- und Flachs-In dustrie. Herr Eonuiierzienralh Spi ege l berg. in der Heimath der Jute selbst, in Indien, zu sammeln gedenkt. Der Genannte unternimmt die Reise, deren Ziel Kalkutta sein wird, einmal selbst- verständlich im Interesse der von ihm geleitete» Werke, welche sich rühmen dürseu, die hervorragendste» und ausgedehntesten ans dem Festland- zu seiu und den AnSgangSpuuct zu bezeichne» ür die Fortschritte der deutschen Juteindustrie, indem mit der znr hiesigen Gesellschaft gehörenden Fabrikichule in Vechelde die Jnte- iiidustrie in Deutschland begründet wurde. Sorann aber wird perr Commerzienralh Spiegclberg im Dienste dieses schnell ent wickelte» Industriezweige- überhaupt an Ort und Stelle geeignete Studien unlernehmea, um deren Ergebniß zu Gunsten des obge- dachten Unternehmens zu verwerthen .... ES dürfte nicht aus geschlossen sein, daß, anSgchend von dem durch die Jäte herbei- geführten lebhaften Verkehr mit Indien, di« subventioairten oft- asiatische» Danipserlinie» eine entivrechende Erweiterung erfahren könnten. ES erhellt, wie die Etablirnng eines deutschen Jutemarkies i» Hamburg solcher Erweiterung nur nutzbringend, weil dieselbe als durch da» WachSihum eines nationalen Industriezweige» bedingt er scheinen lassend, sein würde. IV. Posen, 23. August. Der soeben auSgegebeue HandelSkammrr- bericht sür das Jahr 1886 läßt sich über die allgemeine Lage des Handels und BerkebrS wie folgt auS: „Die wirthschast- liche Lage des diesseitigen Bezirks war auch im Jahre 1886 keine günstige. Die größeren GewerbSzweige unseres Platze» befinden sich nun schon seit mehreren Jahren iu einer Situation, die mit kaum bemerkenSwcrthen Unterbrechungen al- höchst geschästSloS sich kenn- zeichnet. Der Druck, welcher aus dc Erwerbsleben lastet, scheint hier noch härter als au manch" »deren Orten empfunden zu werden; wir glauben die- wenig' S auS der immer häufiger auf- treiendea Erscheinung, daß Ge .astSleute unseren Platz verlassen und anderswo ihren Erwerb suchen, entnehmen zu müssen. Wenn wir trotz deS durchaus unbefriedigenden Verlaufs der Berichts- Periode an der Hoffnung aus eine nicht mehr allzulang auSstehende Besserung sesthalten, so stützten wir un» dabei aus die Beobachtung, daß für einige Branchen die zweite Häiste des Berichtsjahres im Berhältniß zu der ersten günstige Ergebnisse aufwie». Es handelt sich hier freilich nur um vereinzelte Ansänge, die nicht intensiv genug sind, um dem Gesammtbilde viel von seinem trüben Charakter zu nehme». Der Getreidehandel unserer Platzes befindet sich in einem stetigen Rückgänge, an welchem auch im Berichtsjahre der gute AuLsall der Ernte nicht- zu ändern vermochte. Der Grund iür das ausfällige Darniederliegen dieser früher blühenden Branche ist in erster Linie in dem Gctreidezoll zu finden. Die Zufuhr auS Polen hierher ist aus ein Minimum gesunken, so daß eS dem hiesigen Handel an dem Material fehlt, welches in vergangenen Jahren die Umsätze belebte. Die Mühlenindustrie hat noch immer mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, indeß war im zweiten Halbjahr eine Wendung zum Besseren bemerkbar. Der Verkehr in Nohspiritus warf bis aus daS Reportgeschäft, das iucrativ war. kaum einen Gewinn ab. Der Export von Sprit war wohl zeitweise lebhaft, indeß machte sich gerade im Berichtsjahr ans den gewohnten Absatzgebieten die ausländische Concurrenz empfindlich geltend. Die Spiritus- und Spritbranche litt außerdem unter den Beunruhigungen, welche sich an die mehrmals auftauchenden Steucrprojecte knüpften. G Hof. 23. August. ES ist sehr natürlich, daß die hier zu sammenlausenden 5 Bahnlinien einen bedeutenden Güter», sPer jonen- und Gepäckverkehr mit sich bringen. ES wurden im directea Verkehr 3316 Tonnen und im localen Verkehr 17,163 Tonnen Guter zum Versandt gebracht, während sür Hos speciell 37,729 Tonnen und sür den directcn Verkehr 54,230 Tonnen hier ankamcn. Unter den im direclen Verkehr auSgesührten 54,280 Tonnen sind auch 44,500 Tonnen böhmiicher Kohlen für Hos. Unler den 37,729 Tonnen angekommencr Güter aus dem locale» Verkehr befinden sich 1309 Tonnen, die mangkls direcier Fracht tarise nach Stationen Norddeulschlands dahin transitirt wurden, hierher aber zuerst caclirt werden mußlcn. Die Einnahmen aus dem Güterverkehr betragen 1,041,514.35 >4, nämlich 98,091.52 sür srankirte abgcsandte nnd 943,422.38 für angekommene Frachten. Im Personenverkehr wurden 91,649 Paffagiere für 260,763.32 nach bayerischen und 48,538 Passagiere nach sächsi scheu Stationen (Einnahme a»S letzterem: 221,521.70 ») befördert. Ten Gepäckverkehr betreffend, so kamen 216'/, Tonnen sür 15,485.63 ,/4, 10 Stück Leichen und Equipagen sür 585.60 und 35,995 Thiere für 13,189.60 zur Beförderung. ES ergiebt sich sonach eine Gesammteinnahmc von 1,331.538 52 *— VcrlagSanstalt vorm. I. G. Manz, NegenSburg. Der Reingewinn des abgelausenen ersten Geschäftsjahres stellt sich aus 117,467 ./l, wovon 70000 ^/4 zur Bertheilung der bereit» mit geteilten Dividende von 7 Proc. benutzt werden, 15,326 ./4 erhält der Reservefonds, 10,738 >l der ErneuerungSfondS, 8879 >4 werden als Tantiöiuen und Remunerationen verlhcilt und 12,522 ^4 aus neue Rechnung vorgetragen. Wie», 23. August. Wegen Hochwassers und vollständiger Ueberjchwcmmung der Station Ebenste ist der gcsammte Personen und Güterverkehr aus der Strecke Traunsee-Jschl bis aus Weiteres eingestellt. *— Oesterreichisch-ungarische StaatSeisenbahn-Ge sellschast. Bor einiger Zeit theillen wir niit, daß die ungarischen StaatSbahnen an die Verwaltung der österreichisch ungarischen Staat» eijcnbah» mit dem Ansinnen herangctreicn sind, die Localtarise in einer größere» Anzahl von Relationen ihre» ungarischen Netzes in dem gleichen Ausmaße zu erhöhen, wie dies von den ungarischen StaatSbahnen beabsichtigt war, damit der Localvcrkehr der ungarischen Staaisbahuen nicht durch die niedrigeren Localtarise der österreichisch, ungarischen StaatSbahn concurrcnzirt tverde.LDiese Aufforderung hatte längere Verhandlungen zur Folge, da es sich herau-stcllte, daß die von den ungarischen StaatSbahnen begehrte Erhöhung der Localtarise der östcrrcichisch-ungariichen StaatSeiseubahn-Gesellschast über die concessionSmäßigen Localtarise der letzteren hinausgingen Ans die bezügliche, von der Verwaltung der österrcichisch-ungariichen Staatsbahn erhobene Vorstellung wurden nun die von den ungarischen StaatSbahnen ursprünglich beabsichtigte» Erhöhungen der Local tarise modificirt und mit dem Maximaltarise der österreichisch ungarischen StaatSeijenbahnen in Einklang gebracht. Die Berhand- lungen in dieser Angelegenheit sind nun abgeschlossen und wird mit 1. September aus den ungarischen Linien der Oesterreich-ungarischen Staatseisenbahn-Gesellschast und gleichzeitig auch auf den ungarischen StaatSbahnen eia neuer Localtarij in Wirksamkeit treten, welcher theilS erhöhte Frachtsätze in Folge Erhöhung der Manipulation- Gebühr in den Siückgutclaffen, WagcnlavungSclaffeu und Special Tarifen, theilS ermäßigte Frachtsätze enthalten wird. Ferner hat, wie man der „Pr." aus Pest meldet, die Verwaltung der Oester reichisch-ungarischen StaatScisenbahn-Gesellschast dem ungarischen Communicalions-Ministerium den Entwurf eineS TarisS zur Ge uebmigung uuicrbreitet, welcher RcfactienIStze solcher Sendungen enthält, die vou österreichischen und ungarischen Eisenbahnstationen nach den rumänischen Haseiistationcn Braila, Galatz oder Ginrgewo transit Schiff, oder umgekehrt, zur Beförderung gelangen. Hierüber sind zwischen der österreichische» und ungarischen Regierung behuss eine- Einverständnisses iu Betreff der Genehmigung dieses TariscS Verhandlungen im Zuge. *— Eisenbahn Lemberg-Belzec. Auf der im Bau be. griffen«» Eisenbahn von Lemberg nach Velzec, beziehungsweise bis zur russische» Grenze, haben die Arbeiten io letzter Zeit einen in leder Beziehung so günstige» Fortgang genommen, daß »unmebr die Beendigung de» Baues bis Ende September und dir Eröffnung der Bahn am erste» Octob» io sichere Aussicht genommen Verden kann. *— «u» der Zuckerbrauche. Pariser Melduugco zufolge Hobe» in den letzten Tagen di« französischen Zuckersabrike, den Beschluß gefaßt, di: französische Regierung zu «suchen, den Beitritt zum Zuckercongreß in London zv verweigern. In der der Regie rung zu unterbreitenden Petition werden die Gründe sür dit Ab lehnung eingehend angeführt, di« alle darans hinauslaustn, daß dir Aushebung der Zuckerprämien der Ruin der französischen Zucker induftrie und der Landwirthschaf» wäre. Interessant ist die Mit theilung, daß in verschiedenen dkutscheo Ziickerindustrie-Diflrictcn eine Vermehrung der Zuckersabrike» geplant wird. tztach den Ansichten von Fachleuten dürste die Schätzung der diesjährigen Zuckerpro. ductioa in Europa, welche man bisher ans 2,600,000 Tons gegen 2,653,OM in 1886/87 veranschlagte, um gut 150,000 Ton» redncirt werden. Die neuerdings stattgesundenen Niederschläge sind aller, ding» dem WachSthnm der Zuckerrüben sehr förderlich gewesen doch ist die Qualität derselben noch immer im Rückstände. Die maßgebenden i«. «nb anlläudtscheu Märkte ««dc» demzufolge auch von einer entschieden festeren Stimmung beherrscht, die sich vor« nehnilich dadurch zu erkennen giebt, daß da» Ausgebot in neuer Waare der wachsenden Nachfrage ganz »nd gar nicht entspricht, und daß ferner in Folge Schwindens der altcn Borräthe in erster und zweiter Hand ein diäugendeS DcckungSbcdürsiiiß für rasfinirten Zuckcr hervorgeircten ist. Paris, 23. August. Dem „Pariser Börsenblatt" zufolge beläuft sich die portugiesische schwebende Staatsschuld am Ende des Juli trotz der vorjährigen AulchenSOperation aus 1l,S41 Conti, resp. 64.118,000 Frcs. * Aus Schwede». Die Nachricht, die schwedische Regierung beabsichtige ein Slaats-ExportgeschLst zu errichten, hat sich als durchaus liinsällig erwiesen. Nach der Zeitung „Astonbladet" ist daS ganze Gerücht daraus zu beschränken, daß der vermeintliche Agent der Regierung, Disponent Bratt, angeulfticklich da» Ausland bereist, um allerdings private Pläne in der oben envähnten Richtung der Verwirklichung näher zu bringen. Zn diesem Vorhaben bat cr im schwedischen Ministerium des Acnßern die ersorderliche» Empsehlu'.igen an die schwedisch-norwegischen Lonsuln im AuSlande nachgcsucht und natürlich auch erhalten. Einen Austrag von der Negierung hat er also nicht; es liegt aber nahe, daß dieselbe ein gut geplante» Vorhaben, schwedischen Exportartikeln im AuSlande Absatz zu verschaffen, nur zu unterstütze» bereit sein würde. DaS ganze privat« Unternehmen scheint daraus gerichtet zu seiu, die starke deutiche Concurrenz aus dem Felde zu schlagen — ein Ziel, das bei den oußecordentftch gesteigerten und stetig im Wachsen be griffenen geschäftlich.» Verbindungen Deutschland» mit Schweden al» „verlorene Liebesmüh" bezeichnet werden darf. *— Der Sasranbaudel in Spanien. Bei Bedarf von panischem Safran empsteklt daS österreichisch-ungarische Consulat u Valencia, nach einer Mittheilung der „Berliner Pyarm.-Ztg.", ich nur an verläßliche Händler daselbst zu wenden und nicht an die Erzeuger unmittelbar, da Sairan vielfach gefälscht und giftig gefärbt wird. In Spanien ist der Safran während de- letzten Jahrzehnte» in solch bedeutender Menge iu mehreren der östlichen Provinze» an- gepflanzt worden, daß da» spaniiche Product neben dem österrei chischen, italienischen und französischen den Haupttheil de» heutigen ConsuinS deckt. Die spanische Waare kommt sümintlich in Valencia ans den Markt, während sich Alicante und Novalda infolge der dort häufig vorgenoiniiienen Fälschungen der Waare keincS guten RnseS erfreuen. In Valencia kaufen die Hnupthändler deS Weltverkehrs, welche zum grüßten Theile ihren Sitz in Mannheim. Hanau und Frankfurt a. M., auch iu Marseiile und Ptthivicrs-cu-GatinaiS haben und mit dem Artikel in jeder Weise genau vertrant sind, den Sairan in größeren Quantitäten und zwar von IM Kilogr. aufwärts. DaS Product wird dann b« ihnen zu Hause rlegirt, h. eS werden die gelben Spitzen der Narben, welche keinen Farb- toff besitzen, abgeschnitten und dann der vollkommen rothe Safran kleinen Quantitäten wieder verkauft. Dieses Elegireu ist ein überaus schwieriger Proceß und kann nur durch jahrelang geübte Arbeiter geschehen, wie sie in den obenerwähnten Plätzen sich befinden, während verschiedene Versuche, dieses Verfahren in anderen Plätzen einzuleiten, noch nie, auch nicht in Wien, zu befriedigenden Resul tate» geführt haben. VVT'lj. Petersburg. 23. August. Durch ein heute veröffentlichtes Gesetz werden Getreidesäcke» welche in den Häsen des Schwarzen und Asowschen Meeres eingesührt werden, um im lausenden Jahre zur AuSsuhr von Getreide aus dem Wasserwege zu dienen» sür zoll- rei erklärt, jedoch unter Zollcontrole gestellt. IVll'ü. Nrw-ftork, 23, August. Der Werth der in der der- gangencn Woche auSgesührten Producte betrug 6,241,345 Doll., gegen die Vorwoche 6,769,434 Dollar-. *— Gold-Verschissungen nach Amerika. Die „New- Norker Hand.-Ztg." berichtet vom 12. d.: Die Gold-Verschiffnngen auS Europa »ach hier haben jetzt in größerem Umsang begonnen. Der heute hier eingetroffene Dampfer „Eider" hat 500,000 Doll. Gold sür die Herren Brown Bros L Co. und 365,000 Doll, für L. von Hoffman» L Co. gebracht. Die letztgenannten Herren haben außerdem 250,000 Doll, unterwegs. Die in nächster Woche erwartete „Trave" hat 250,OM Doll, sür Lazard Fröre» an Bord, und die Herren Ladenburg. Thalmann L Co. erwarten 2,000 OM FrcS. mit icm morgen aus Havre hier fälligen Dampfer. Außerdem sind, »weit wir in Erfahrung bringen können, ca. 500,000 Doll, in London zur Verschiffung nach hier cngagirt, alles zusammen circa '/« Millionen Dollars ausmachend, die bereit- eingctrosscn oder eu routs nach hier respeciive engagirt sind. *—Zoll - An g e legen heit«n in den Bereinigten Staaten. Der Ncw-Iorker Zoll-Collector hatte den Zoll aus mportirte Cigarrentaschen aus 70 Proc. uä valorem sest gesetzt. Die betreffenden Importeurs hatten gegen diese Entscheidung beim Finanzniiiiistcr remonstnrt, indem sie daraus hinwicjcn, daß die Cigarrcntaschcn als Taschenbücher zu classificirca und als solche nur mit 35 Proc. all valorem zu verzollen seien. Der Finanzministcr hat indessen die Entscheidung dcS Zoll-Collector» gutgeheiß.-n. Carl Wols Sohn ist gelöscht worden. — Daß der Kaufmann Herr Otto Theodor August Grabich tn Rathenow als Mitinhaber in die hiesige Firma W. Grabich cingeirrten ist nnd die Iahab-r t erleiden nunmehr Grbc. Grabich sirmireu. Handelsgericht-fachen im Königreich Sachse«. Eingetragen die Firmen: Oscar Rommel L Co. in Nerchau. Inh. Herr B. O. Rommel das. und ein Coniniaiiditist. — H. Engelkmg L Comp, in Dresden. Inh. Herr I. H. Engelking das. und «in Commanditist. — F. Emil Richter das. Inh. Herr F. E. Richter dai. — Carola-Brancrei Eduard Knörnschild L Söhne in OeiSnitz. Inh. Herren E., I. und O. Knörnschiid das. Erloschen die Firma: Gustav Hering ln Schöna b. Schandau. Zahlung- Einstellungen. N«t»,«i-l « LZ ZL ZZ ZS H. Pelag, K iusmiim I>„,ncilbkrs Daimeoder« 2 IR 1!,.0 8.1-1 ff. Ü. R.iwr. Se«ik>kikuntler Lol» 172t U.10 Vt2> 21.ly Kirma DebuS Lr Arrlund, Inh. G. B. BaUuud und E. F. F DebuS, .«7a»sleute Ml-cS kübeil INI IN.» 7N 2Ü.N O. S. St. Grünen. H^ntrlSm. Mccran« Meerane m» 2» 9 22.!, Paul Weber, Kausm.illn Miincben München Mit I7S l<9 Broder-, A.inslncnln R.'ntocurg Rendsburg 18.^ IÜN 'K9 >7.1 - Landlunq Simon Holländer C.unter Sau» er 2,2t 1122» U,.9 Dtatbieu Lölvenbrück. Ledeisabr. Sierck Sierck M2t 'L2> 1LS 2>>.l> R. »nd M Nftle g-b. ff.Ihtc, VlittergulSdrsiiirS-Ühclcuie Semmerfrld Wouzrowttz S0.3 LL0 >7.9 8-10 *— ZahlungSverlegenheitea in der Magdeburger Kafseebranchc. Man schreibt der „H. B.-H." aus Magdeburg unterm 22. dss. M.: Den Zahlung-Verlegenheiten mehrerer hiesiger Kaffeehändler, die in den letzten Wochen anscheinend unter der Hand geordnet wurden, ist heuie eine neue Zahluugsstockung gefolgt, diejenige der Firma Cäsar L Moevius hier; alle resulliren aus Baisse-Specrilalioneu im Havrcser Kafseemarkt, doch scheint auch Hamburg, allerdings nicht im Termingeschäft, sondern sür effektiv bezogene Waare. betheiligt zu sein. Die Gläubiger der Firma C.LM. sollen, wie es heißt, morgen, DienStag, zu einer Berathung zusanimen- treten; dem Vernehmen nach bietet daS HauS zwischen 20 und 25 Procent. London, 23.Anglist. (Boss.Ztg.) DieHolzinaklcrfirmaAlfred Dobell and Company in Liverpool stellte die Zahlungen mit 50,000 Pfund Passiven ein. Ncw-Aork, 20. August. Zn dem Fallimente JveS L Co. wird gemeldet, daß amtlicher Ausstellung zufolge die Passiva der Firma 16 500,000 S betragen, denen nominelle Activa i>» Betrage von übcr 23,000,OM S gcgeiiübccstchen. Einnahnie-Ausweise. *— Bayerische Staats bahnen. Juli 8,026,687 (Z- 339,690 V4), seit 1. Januar 46,039,257 ^l (-s- 2,081,633 >k) *— Oester reichische Nordwestbah». Vom 1. Januar bi» 21. August: Garnnlirte Linie 4,909,637 fl. (-j- 167,661 fl.); Elbeihal- bahn 2,812,621 fl. (-s- 81.908 fl.). *— Oesterreichische StaatSbahn. Vom 13. bis 19. August 699,549 fl. (-s- 5565 fl ), seit 1. Januar 19,233,110 fl. (-j- 142.985 fl.). Mailand» 24. August. Die Einnahmen de» italienischen Mittelmeer-Eisenbahnnetze» während der zweiten Decade dcS Monats August 1887 betrugen nach provisorischer Eriuittelnng im Personenverkehr 1,405,849.31, im Güterverkehr 1,772,525.09, zu sammen 3,178,375 Lire, gegen 3,103,987 33 Lire im gleichen Zeit raum deS vorigen JahrcS, mithin mehr 74,387.67 Lire. Technisches. Der Ingenieur Mallet hat eine neue Construction zu einer Secuudair-Locomotive mit Comvound-System entworfen. Bei dieicm Systeme ist, um eine große Leistungssühig. keit bei geringem Nchsdrucke zu erzielen, eine größere Anzahl von Treibachsen gewählt, wobei zur Erzielung der erforderlichen Beweg- lichkeit die Achsen -zu zweien in besonderen Gestellen gelagert sind, jedes Paar seine besondere Maschine hat und dos Ganze mit einem Kessel nach Art der Fairly- und Mayer-Locomotiven versehen ist. Der Kessel und die seitlich angebrachten Wasserkästen sind mit dem Hinteren Maschiuengestelle verbunden, während die Rauchkammer ans dem vorderen verschiebbar gelagert ist. Llus dem Hinteren Gestelle befinde» sich ein Paar Hochdruckcylinder, zu welchen allein frischer Dampf geführt wird, und sind hier die Dampfjnstrümungsrohre sest angebracht. Bon den Hochdruckcylindern wird drr entströmende Danips zu den Niederdruckcyliudern de» vorderen Gestelle» mittelst Röhren gesührt» die mit Kugelgelenk versehen sind. DaS AnS- strümungSrohr tritt durch einen Schlitz im Rauchkammcrboden, so daß die Beweglichkeit des vorderen Gestells gewahrt bleibt. Der Führerstand befindet sich, wie bei einer gewöhnlichen Tenderlocomo- tive, am Hintere» Ende. Literatur. " Export - Journal. Unter diesem Titel ist, redigirt und verlegt von G. Hedcler in Leipzig, ein „Internationaler Anzeiger für Buchhandel und Buchgewerbe" erschienen, dessen erstes, 40 Quariieilen starkes Heft, auss Beste hergcstellt von der woljlangcsehenen Drncksirma W. Drngulin Hierselbst, »nS soeben vorliegt. AlS daS erstrebte Ziel giebt der Herausgeber in einem Vorworte an, „das Blatt zu einem nützlichen Werkzeuge dcS Buchhandels und des Buchgewerbe» aller Länder zu gestalten". Er scheint uns hierbei aus einem richtigen Wege zu sein, denn sämmt» liche in dem Journal enthaltene Artikel sind gleichzeitig iu deutscher, französischer und englischer Sprache gedruckt, dürsten also ans dem ganzen Erdenrund Eingang finden. Von den Artikeln der ersten Nummer ist besonders derjenige über „Buchgcwerbliche Zölle" (I. Tie Bereinigten Staaten von Nordamerika, von 1>r. S. R. Miller, U. S.-Consul in Leipzig), sowie über die „Vereinigung der belgischen Buchhändler und Buchdrucker" von Ernest Bandeveld in Brüssel, hervorzuhebeu. Der Inhalt des HestcS wird vervollständigt durch Mittheilungen über Patente, Fachzeitschriften, Vereine Buchgewerb- liche Firmen u. s. w. Da der AbonncmeniSprei», jährlich 2 ^l., ein beispiellos billiger ist, so dürste das Export-Journal bald eine weite Verbreitung gewinne» «ad sich für buchhändlerischc Anzeigen aller Art sehr eigneo. LattdwlrthschaftttcheS. »— Ueber die Ernte der Vereinigten Staaten läßt die „New-Aorker HdlSztg." sich unterm 12. August wie folgt vernehmen: „Die alarmirendcn Nachrichten, welche in den ersten Tagen diel« Woche betreffs der Maisernte aus dem Westen eingetroffen, haben sich als in hohem Grade übertrieben erwiesen. Conservative Schätzungen stimmen jetzt dahin überein, daß die diesjährige Mais ernte in den Bereinigten Staaten einen Ertrag von mindestens 1500 Millionen Büchels, wahrscheinlich aber einen solchen von 16M bis 17M Millionen, liefern wird, allerdings ein beträchtlicher Aus fall gegen die vor einem Monat gehegten Erwartungen, welche bei dein außerordentlich großen Areal, welches in diesem Jahr mit Mais bebaut worden, aus 1900 Millionen Buche'» und selbst mehr hinaus- licsea. Haler wird wahrscheinlich etwas weniger als eine Durch schniits-Ernte ergeben, Gerste einen befriedigenden Ertrag. Heu ha« im Westen durch die Dürre stark gelitten, ebenso Kartoffel». Für die Obst-Ernte werden die Aussichten als sehr »ngiinstige hingestellt Sehr gut steht eS, wie wir schon gemeldet, mit Bnninwollc. Tabak, so viel davon gebaut, steht in de» „secb ieas" Distrikten sehr gut, in, Westen hingegen schlecht. Möge» nun auch in einigen Theilcn de» Landes, in Folge geringerer Ernte-Ergebnisse, als man sich ver sprochen halte, die Anspielen sür ein ausnahmsweise gutes Herbst Geschäft sich erheblich vermindert haben, so ist und bleibt die Stimmung im Große» und Ganzen dennoch eine zuversichtliche Fast alle Zweige der Industrie sind reichlich beschäftigt, zum Theil mit Ordres aus längere Zeit hinaus vcrsehcn, und mit wcnigen Ausnahmen herrscht gutcS Emrerständniß zwischen Ncbeitgebrra «nd Arbeitern. *— Die Wein-Ernte in Californien. Der Secretair der „State Viticulture Commission" rou Caftsornien schätzt, gestützt aus zuverlässige Informationen auS allen Theile» des Staates, de» Gesammtertrag der diesjährigen Wein-Ernte aus 16,OM,OM Gallonen. Im letzten Jahr bezifferte sich da» Ergebniß ons ca. 18,000,000 Gallonen. Königliche- Amtsgericht Leipzig. t Leipzig, 24. Anglist. Ueber dos Vermögen des Tischler- Carl Hermann Weber, Inhabers des TisclilcrgcschästS unter der Firma: H. Weber hier, Caroliaeustraße 21, ist heute, am 24 August 1887, Vormittags 11 Uhr, da» LoucurSversahren erösfnet worden. Verwalter: Herr Rechtsanwalt Richard Berger hier. Anmeldefrist bis mit 27. September 1887. Wahltermm am 14. September 1837. Vormittags 11 Uhr. Prüsungstermin am 8. veiober 1837, Vormittags 11 Uhr. Offener Arrest mit Anzeige- Pflicht bi- mit 24. September 1387. Der tuhaber HanvrlSreaifter. Nm SS. August eingktragen: Kanjinana Herr Selmar Mendelsoha tu Letz der hiesigen Firma I. S. Weiß. — Die I a al» Mi», stge Firma Leipziger Börse am 2L. Augnst. Man kann von der henUgea Börse nicht sagen, daß sie Herder- ragende» geleistet hätte. Das einzige interessante Moment, das sie zu Tage förderte, war die überaus lebhaste Kauflust sür die ncu- eingejührten L-Acticn der Geraer Jutespinnerci und Weberei (csr. an anderer Stelle unserer heutigen Nummer) und die damit iu Ver bindung stehende rapide CourSsteigerung. Im Uebrigen nahm da» Geichäst einen überaus rnhige» Verlaus; der Verkehr wickelte sich in bescheidenen Grenzen ohne jedwede Emotion ab. Ein vcrhällniß- mäßig ziemlich lebhaftes Geschäft entwickelte sich wieder aus dem Gebiete der Staatsfonds, wovon namentlich ungarische Goldrcntc nnd russische StaatSwerthe wiederum die Objecte regster Kauflust bildeten, und außerdem waren eS andauernd die PcioritätSobligationcn österreichischer Eisenbahnen, vou denen speciell Buichtickradcr und Local bahneine hervorragende Rolle spielten. Der Verkehr aus den bezeichnetca beiden Esfecleiigcbieten würde sich noch »insangrcicher gestaltet haben, wenn sicy Inhaber hätten entschließ n können, MaterialPn größerem Umfange abzugebcn. Aus dem Acticnmarktc mangelte es, einige wenige Jndustriewerthe ausgenommen, an Leben nnd Bewegung, doch war die Tendenz von Anfang bis Schluß des Verkehrs auS- gcsprochcn sest. Di- Festigkeit, welche gestern in Berlin vorherr schend gewesen war, hotte sich in ungeschwLchter Weise auch aus den heutigen Tag übertragen; die von dort eingelauseaen Eröffnung», notiningen ließen hierüber einen Zweifel Nichtsauskommen. Die dunklen Punkte, die man während der letzten Tage am Horizont der Börse sehen wollte, sind geschwunden; die Nachrichten über das Befinden unsere» Kaisers lauten hocherfreulich, und wo» die politische Lage betrifft, so wird versichert, daß zwischen Deutschland und Rußland hinsichtlich drr Stellungnahme zn allen schwebenden Fragen völlige Uebereia- stimmung bestehe. Die Speculation hat sich infolge dessen von ihrer Verzagtheit, welche die Entwickelung de» Verkehr» in so hohem Maße beeinträchtigte, frei gemacht, und wenigstens in einer gewissen Anzahl vou Papieren hat wieder Lebe» «nd Bewegung Platz gegriffen, eine Thalsache, die der Hoffnung Raum giebt» daß die Börse di« Saison morto überstanden, daß der Börse wieder bessere Tage be schielten sein werden. Von den deutschen Staat-papieren waren Reichsanleihe und Lonsol» heute verkehrsreicher al- während der letzten Tage. Sächsische Rente und 4peoc. Sachsen zn alten Loursen angenehm und ferner gesucht, 4proc. Altenburger Laade-bankobligationea lvaren zu deni um 0.25 ermäßigten Cour» nicht am Markt. Aus dem Gebiete der Eisenbahnaettea sind Buschtiehrader v fortgesetzt sehr beliebt» in I-it. X fanden heute respektable Umsätze statt und erhielt sich ferner Geld. Altenburg-Zeitzer waren 1.50 über gestriger Notiz gut zu taffen» während Auisig-Teplitzer 2 Procent billiger ofserirt blieben. Dortmund-Enschede wurden 0.50 nnd Mainzer 0 30 höher bezahlt. Böhmische Westbahn andauernd gesucht. Den Bankaktien schenkte die Börse nur wenig Interesse, da jedwede Anregung fehlte. Leipziger Credit avaucirten um 0.25. das selbe gilt vo» Leipziger DiSconto. Berliner Handel fest, per Ultimo keplembrr gingen größere Beträge zu 158.75 um. Berliner D><- conio schwächten sich um 0.30 ob, Deutsche Bank schwach, weil an geblich die Chancen de» Zustandekommen» drr kpritmonopolbank nur geringe sei» sollen, woS wir indeß z» bezwrisela Grund haben. Caffenverein zu letzter Notiz ohne Nebmer. Oesterr. Credit fest. Aus dem Jadastriractienmarkte blieb der Verkehr hinter dem der Vortage zurück. E» drehte sich da» Interesse fast aus schließlich am „Geraer Inte", welche z» 140, also 20 Proc. Über de» Einführung»««»» lebhaft gehandelt ««de». Beliebt waren ferne»