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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188709295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870929
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870929
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-09
- Tag 1887-09-29
-
Monat
1887-09
-
Jahr
1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1887
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-'MI- eLagc. Il k. «runter , bci dresscu rbelen. "f e, für lohlia, chg»s, bänscr »- und g, Nc- >. 47t» tu verk. str.3,1. Uk ! an der iachsens Privat- re Aus- Mosel :rbauter llungen, gehender Inventar zu per- !ten bc- postlag. K, qutkn Preis kl»a- chjig. a. stärkst, öesgl. >v. »»r e crth. ^Jeim. rnt > Ziinni., schästsl., soi. für 989 an 1e Lage »enS sos. Ssfeitcn lharincn- ngeschäfl fen. Mt l>. ioiorl p. d. Bl. Naterial- ideu mit , bester es Vogl- irpachteu siloßvlatz, Näheres cienqcsch. «ieiistr. 2. rkekr nen- rerr- Nlld gnn- ver- heres r die attes. uf. ait Buch-, erwaaren, he an der kaufe» aße 10. altrenom- Gtt 20,000 .st 4 an die de k Io., iril; ichkeit des lOö.OOO.« üslicli sehr »elvlk ieipzigs ist en. Preis Adr. ion dieses eschäst ist eiSIich Hut liole dlkses Ivürdig zu läßchen 11, ist ist zu »te Eristenz . zu senden. eschäst. im ir 2000 7, 1. Zweite Geilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger .1° L7L. Dp»»erstag den 2S. September 1887. 81. Jahrgang. Aus dem Luudesrathe. * Der Bundesrath trat am Dienstag unter dem Vorsitz »es SlaalSsecrrtair« Vr. v. Schelling zu einer Plenarsistung znsammen. Dieselbe wurde mit M'l,Heilungen über Brr- ändert,„gen in dem Personal der Bevollmächtigten zum Bundes- rath eröffnet. Die seit der letzten Sitzung e»gegangeae» Vorlagen wurden den zuständigen Ausschüssen überwiesen, so: die Entwürfe eines Gesetze« wegen Unterstützung vou Familien in de» Heeresdienst eiugetrrteurr Mannschasten und einer Verordnung über die laudcsrechtliche Anwendung von Reichs« gesetzen in Elsaß-Lothringen, die Vorlagen wegen Ergänzung der SeesahrtSdücher durch Ausnahme des Textes der über dir Militairverhältnisse der seemännische» Bevölkerung be stehenden Bestimmungen, sowie wegen Zuweisung der den Rhein besahrendea Seeschiffe zu», Seeamtsbezirk Emdeu. serner »ege» Abänderung de« Statuts sür die Fortführung der Uovument» üerwnnino ümtonc», endlich verschiedene auf die Ausführung der Unsallversicherungsaesrtze bezügliche Vorlagen. De» Anträgen Preußens und Hamburg« entsprechend, wurde genehmigt, daß die im tz. 28 des Gesetze« gegen die gemein gefährlichen Bestrebungen der Eocialdemokratie vorgesehenen Anorbiiungkn sür Berlin und Hamburg nebst Umgegend wiederum aus die Dauer eines Jahre« getroffen »verden. Di« »orlälifigen Aussührungsbestimmungr« zum Branntweinsteuer gesetz würden »ach den Anträgen der zuständigen Ausschüsse sestaestellt. Bon der durch vergleich erfolgten Erledianng der zwischen Preußen und Mecklenburg-Strrtitz bestandene« Streitigkeit »vegen Stauung de« Dechower See« nahm die Versammlung Kenutuiß. Endlich wurde über die Seiner Majestät dem Kaiser wegen Besetzung zweier Rathsstelle, beim Reichsgericht zu unterbreitenden Vorschläge Beschlutz gefaßt. * Dem Vundesrath ist der Lntwurf einer laiser lichen Verordnung sür Elsaß-Lothringen, betreffend laudesrechtlich« Anwendung von Reichsgesetz«», zugegangen, welcher lautet: g. 1. Dl« »«ichsgesetz« vom LI. April 1886 »nd »oru 25. Mai 1887, enthaltend 8 bände ringe» des Reichsbeamtr» > Gesetzes vom >1. März 1873, finde» ans die Rechtsverhältnisse der elsaß-lothria- gisch«» Laadesbeamte», sowie der Lehrer Lehrerinnen an ösfent- uchen Schalen »och Maßgabe des Gesetzes, betreffend die Rechts verhältnisse der Beamte» and Lehrer, vom 83. Derember 1873 Anwendung. ß. 2. Bei Auwendnng deS Artikels 4 des Reichsgesetze- vom LI. April 1886 tritt an die Stelle des dort erwähalrn Zeitraumes dir Zeit vom 28. April 1886 bis zum Inkrafttreten Vieser Verord nung und an die Stelle de« 1. April 1886 der 1. Juni 1887. Für die Anwendung deS Artikels 5 desselben Gesetzes ist der Tag vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung maßgebend. 8 3. Diese Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung i» Kraft. In der Begründung heißt es: Als Landesrecht gilt das ReichSbeamtea-Gesetz zufolge des Ge> setze-, betreffend die Rechtsverhältnisse der Beamten »nd Lehrer, vom L3. December 1873 sür die elsaß-lothringischen Laudesbeawtea, welche ela Dieufteiakommea ans der Landescaffe beziehen, sowie die Lehrer »nd Lehrerinnen an Sssentlichen Schulen. Die gleiche laadesrecht- kiche Gellung sollen nunmehr die Abänderungen des Reichsbeamten Geictzes erfahre», da aus dem Gebiete des Beamteurechis Ab» weiktürnge» »o« Reich-recht am wenigften zulässig erscheinen und sackt che Bedenken gegen die neuen Reü''normen in de« besonderen Verhältnissen Glsaß-LoihringeiiS nicht l jründct sind. Bezüglich des ReichsgejetzeS vom 2l. April 1886 war sie Uebertragnng aus Elsaß- Loihcingeu schon dnrch den in der vorigen Sitzung de- Landes- ausjchuffcS nicht mehr erledigten Enlwurs seine« Gesetze-, betreffend bie Rechtsverhältnisse der Beamte» mid Lehrer, in Angriff genommen worden. Für die Artikel 4 »nd 5 deS Rcichgesetzes vom 21. April 1886, wodurch die Rückwirkung de- neuen und die unter Umständen fortdauernde Anwendung des alten Rechts geregelt ist, bcdari eS der Festsetzung deS ZeitpuncieS der Wirksamkeit dieser Vorschriften gemäß Absatz 2 des Eingangs erwähnten GeietzeS. In der elfteren Hiiisich! bestehen die besoodere» Gründe, welche die Rückwirkung der Novelle aus den ganzen, bis zum 1. April 1882 sich zurückerstreckendea Zeitraum im Reich angezeigt erscheine» ließen, sür Elsaß-Lothringen nicht, und genügt eS, wenn durch 8- 2 >m Anschluß an 8- 3 des mehr- erwähnten Gesetzentwurfs die seit dem 28. April 1886, dem Tage de- Inkrafttreten« des Reich-gesetze-, bis zum Inkrafttreten der Verord nung erworbenen Pensionen, einschließlich derjenigen der Wittwea und Weisen, zntressendensallS erhöbt werde»; als Zeitpunkt, von welchem an die Berechtigten die neue Vergünstigung erlangen, wird, wie bei Erlaß des citirten Arlikels 4, zweckmäßig rin dem Ergehe» der Verordnung naheliegender, die Verrechnung erleichternder Tag, der 1. Juli 1837. gewählt. Für die Anwendung des Artikel- 5 deS Reich-gesetze» ist naturgemäß der Tag vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung maßgebend »nd das Letztere zweckmäßig aus de» Tag tzer Verkündung zu bestimmen. Militairisches. * Gelegentlich der zur Zeit bei allen Armee-Corps mit alleiniger Ausnahme des preußischen Garde-Corp- statt« findenden Uebuugen der Ersatz-Reservisten weisen wir darauf hin, daß nach den Bestimmungen der Ersatz-Ordnung. Tbeil I der deutschen Wehr-Ordn>liia vom 28. September 1875, zu diesen Uedungen mir die Mannschaften der Ersatz- Reserve erster Elaffe herangezogen werden, ivährend die Mann schasten der zweiten Elaffe der Ersatz-Reserve in FriedenS- rrit von allen militainschen Verpflichtungen befreit sind. Doch werden auch nicht alle der I. Elaffe ungehörigen Ersatz- Reservisten zu Urbungen heraugezogen. Die übüngspflich- tigcn Ersatz-Reservisten werden in erster Linie au« den wegen hoher LooS-Nummer oder wegen geringerer körper, lieber Fehler »ach Entscheidung der Ober - Ersatz - Com Mission nicht zur Einstellung bei der Truppe gelangten Mannschaften ausgewählt. Zur Deckung weiteren Be darfs werden die Leute nach Maßgabe des Leben-alter«, der besseren Tieustbrauchbarkcit und der Abkömmlichkeit den „Ucl'ungSpstichtigcn" überwiesen. Diejenigen Ersatz-Reservisten welche geübt baben, verbleiben während der Gesammtdauer ihrer Ersatz-Ncserve-Pflicht in der ersten Claffe der Ersatz Reserve; diejenigen indessen, welche zu Hebungen nicht heran gezogen worden sind, treten nach 5 Jahre», vom 1. Oktober de- JabreS an gerechnet, in welchem die Zuthrilung zur Ersatz-Reserve ersolgt. zur zweiten, i>» Frieden keinen mili- tairische» Verpflichtungen unterworfenen Claffe der Ersatz- Reserve über, auf welche auch in KriegSzeiten nur im Falle ganz außerordentlichen Bedarf« zuriickgegrifsen werten dürste. Die „Ersatz-Rescrvr-Pslicht" überhaupt,' v. h. die Pflicht z»m Eintritt in da» Heer im Falle außerordentlichen Bedarss dauert vom Tage der Ueberwcisung zur Ersatz-Reserve dis znm vollendeten St. Lebensjahre. Sachsen. * Leipzig. 28. September. Am gestrigen Nachmittage fand im Vereinshause in der Roßstraße die zweite der freien Versa mm tun gea von Kirchen Vorständen der Ephorie Leipzig II. statt. Während die erste Versammlung von «irca >00 Personen besucht war, waren in der gestrigen Ver sammlung leider nur circa 46 Personen anwesend. Nm diesen Versammlungen ein festeres Gepräge zu geben, wählte »an zunächst eine» vo.stand, bestebend aus den Herren Ober- psarrrr Lehmann in Zwenkau als Vorsitzenden und Fabrikant Zickmantel in Reudnitz als stellvertretenden Vorsitzenden. Ja »ngerer Debatte verbreitete sich hierauf die Versammlung über die Iünglingsvereine, über deren Charakter, Rothwen- digknt und di« Errichtung derselben auch in ländlichen Kreisen. Herr Diakon»« Müller auS Reudnitz hielt eiaeu einleitenden Vor trag. Mao kam zu dem Schluffe, daß in letzterer Beziehung namentlich die Kirchenvorstände helfend mit eingreisen möchten und wird hierüber in der nächsten Versammlung, die im Januar 1888 abgehalteu werden soll, das Weitere festgesetzt werden. In letzterer soll auch über die Liturgie beim Aupt- zottesdienste eine Besprechung stattfinden, zu welcher Herr Pastor Neumann einen einleitenden Vortrag übernommen hat. — Der Kohleuarbeiter Panitz in Böhlen bei Roßwein jat am Montag früh in einem Ansalle des Zorne« mit einem Handbeile nach seiner Ehefrau geschlagen und die- elbe lebensgefährlich verletzt. Der beklagenswerthen "rau lag die Hauptsorge sür den Unterhalt der ganzen ämitie ob, da der Mann, ein gewohnheitsmäßiger Trinker, weit mehr von seinem Lohne verlbat, als er es nach seinen familienverhältnissea — 6 unversorgte Kinder — verant worten konnte. Dies sührte dann zu öfteren Zerwürfnissen zwischen den Ehegatten und so mag auch am Montag ein von der armen Krau in ganz berechtigter Weise gemachter Vorhalt die Schreckensscene herbeigesührt haben. Pauitz wurde von der Ortsbehörve sestgenommen und an die Gendarmerie znr Iahastirung abgeliesert. * Crimmitschau, 27. September. Ja dem 1»/, Stunde von hier entfernten altenburgischen Orte Mannichswalde ist mit heutigem Tage eine Telegraphen bet riebsstclle eingerichtet worden, wodurch »uumebr sämmtliche drei dem hiesigen Postamt unterstellten Postageatureu »il Tekegraphendetrieb versehen sind. — Zur festlichen Begehung seiner lOO. Vereins- Versammlung hat der Vienenzüchter-Verem von Thonbauseu für nächsten Sonntag und Montag, de» 2. und 3. Oktober, eine bienenwirtbschastliche Ausstellung in dem znm Bezirk ge hörige« Schönhaide arranairt, die sehr interessant zu werden verspricht. Am Sonntag Nachmittag L Uhr erfolgt die Eröffnung der Ausstellung, nachdem zuvor die Mitglieder der Jubel-Sitznng beigewohnt haben, in welcher Vorträge über Bienenzucht gehalten werden. Während der Ausstellung ist an beide» Tagen Nachmittags Concertmusik. Sonntag AbendS Feueraerk und Monlag Abend« Tafel unv Ball sür die Mit glieder. Einer unserer größten Imker. Herr Cantor Krancher aus Fraukenhausen, wird die Ausstellung orben anderen Gegenständen hauptsächlich mit der einschlägigen Literatur beschicken. Im Interesse unserer Laadwirthschast ist dem Unternehmen gutes Gelingen zu wünschen. Reichenbach, 27. September. Gestern entstand ein Schadenfeuer in Reumtengrün, welche« den Gutsbesitzer Eduard Kunze dortselbst betroffen hat. Dasselbe entstand in der Scheune und äscherte Wobnhau», Schuppen und Scheune ein. Ein zweites demselben Besitzer gehöriges und uninittel- dar danebeiisteheiideS Wohnhaus mit Scheune wurde erhalten. Der Besitzer unv dessen Frau waren bei Entstehung des Feuer» abwesend. Der Knecht und die Magd spielten i»> Wohnhaus mit den Kindern. — I» der lctztvergaiigene» Nacht bade» in unserer Stadt mehrfach EinbruchSviebstäble statt gesunden und lassen Zeit und Umstände daraus schließen, vaß eS eine und dieselbe Bande gewesen ist, die hier ihr ver brecherisches Handwerk, wenn schon mit weniger günstigem Erfolg betrieben hat. — — Der am Sonnabend von einer Diebesbande geschossene Gcmeindevoistanv von Obersaida, Herr Oehme, soll unlcr qualvollen Schmerzen seinen Leiden erlegen sein. -r- Bad Elster, 27. September. Di« Saison war Heuer nicht so gut wie die vorjäbrige, denn wir hatten gegen 400 Curgäste weniger als im Jahre 1886. Tie Hausbesitzer, die ohnehin nui. während einer Zeit von 6—8 Wochen gut vermiethen können, sind dadurch natürlich bedeutend geschädigt. Während die Einen den Grund sür den Rückgang darin suchen, daß die böhmischen Bäder zu viel Curgäste wegnehmen, meinen die Ander», die vielen Sommerfrischen, bie alljährlich empfohlen werden, seien schuld. Nun ist aber der Besuch in FranzenSbad diesmal auch geringer gewesen als im Borjahre, und man mag wohl Recht habe», wenn man die Sommer frischen als Eoncurrcnz ansieht. Aber eS ist wohl nicht zu leugnen, daß auch die Preise mit von Einfluß sind. In einem Luslcnrort bezahlt man oft sür einen Monat nicht so viel Zimiiicrmiethe wie in einem Badeorte sür eine Woche. Der billige Preis ist also die Hanplsache. — Am 25. September hat die Curcapell« ihr letztes Concert gegeben, jetzt sind die Musiker wieder in alle Winde zerstreut. — Aus der Festung Königstein versuchte sich am Sonntag Nachmittag au» Furcht vor Strafe der Sergeant der Slras» compagnie, Bitter, mit seinem Dienstgewebr zu erschießen. Ec schoß sich eine Platzpatrone in den Mund. Schrecklich verstümmelt, aber uoch lebend, wurde der Unglückliche in» Mililairhospital Überführt. 8. Pirna, 27. September. Unter den Hierselbst zu er richtenden umfassenden Militairbauten erweist sich da« neue Reit hau« al- das Nothwrndigste, weshalb denn auch mit allen Kräften gearbeitet wird, um die gesetzte Frist prompt einhallen zu können. Die Ausführung geschieht durch den hiesige» Baumeister Naabe. — In der mehrerwähnten Postangelegenheit haben wieder erneute Berathungen stattgefunden, welche den Beweis geben, daß man mit regem Eifer anS Werk geht und Aste- versucht, um den Interessen der Stadt Geltung zu verschaffen. — Die schon früher be rührte Calaniität des Mangels kleinerer Wohnungen macht sich jetzt in einer Weise geltend, welche von einer wirk lichen Notblage spreche» laßt, Va eine ganze Anzahl vo» Fa milien saclisch nicht wisse», wohin sie zur Anssinvung eines Unterkommens sich wenden sollen. Die in der Enlstehung begriffenen, bez. im letzten Jahre ausgesührten Bauten enthalte» meist große Logi-, so daß also durch diese Bauthätigkeit die ausgetretene Calamität keine Abhilfe findet. Ein Paar sogenannte Familien - Wohnhäuser sind dringlichst nolhwendig; von keiner Seite rührt sich aber di« Lust zu solchen Unternehmungen. Man weiß gar nicht, was unter solchen Umständen noch werden soll. — In Pap si tz ors bei Sönigstein verlief bie gestrige hundertjährige Jubelfeier der dortigen Kirche in recht solenner Weise. An und sür sich ist baS dortige Gotteshaus ziemlich schmuck los; zu diesem Iubeltage hatte man ihm aber nun ein reizendes Festgewand verliehen. — Aus dem Gebiete der Holzstofsfabrikation regt sich trotz der nicht abzuleua- »enden Ueberproduction immer noch die Unternehmungslust. Eine neue Fabrik soll abermals im Gebiete der sächiischcn Schweiz in Angriff genommen werde». Der Hollverbrauch sür die bereit- in unserem Bezirke vorhandenen Etablissements dieser Gattung ist ein wahrhaft kolossaler. Ganze Wälder müssen dabei ihr Leben lassen. In einigen Jahrzehnten dürste sich diese Massen-Holzvernichtuug wohl bedeutend fühlbar machen. Dre »den, 27. September, Einer der verdienstvollsten Geistlichen der evangelisch-lutherischen Kirche Sachsen«, Herr Oberconsistorialrath v. tlwol. Knacker, ist in der Nacht zum Dienstag gestorben. Der Verschiedene war 1824 in Freiberg geboren, besuchte 1835 da« Gymaasinm daselbst, wirkte t84S al- Lehrer an der Rathstvchterschule in Dresden, wurde >853 HilssgeisUicher zu St. Johannis in Ehemnitz, »856 Hilssprediger beim Hosgottesdienst Zu Dresden nn» Pillnitz und 1859 Pfarrer io Hohenstein. Bon dieser Stelle au« wurd« er t867 al- Superintendent »ach Löbnitz, 1877 als ebensolcher nach LeiSnig berufen. 3» den Jahren 1874, 1878 unv 188t war der Verstorbene Mitglied der evan gelisch-lutherischen Landessynode. Im Jahre l88l crsolgle seine Berufung als Oberconsistorialrath in das evangelisch- lutherische Laadesconsistvrium de« Königreich» Sachsen iu Dresden. Dresden, 28. September. Nach den Boranschläzen ür da« Schulwesen pro lS88 ergebe» sich, wie die „Dresd. Nachrichten" mittheilen, bei deujemgen Schulen und Er- iehungSanftalten. deren Bedarf au« der Stadtcasse zu decken st, folgende Abschlüsse: Für da» Kreuzgymnasium 143,184-ck IluSgabr, 85.857 .E Einnahme, mithiu 57,327 Bedarf zegen 60,754 -ck im Jahre l887. Der Mmderbedars erklärt ich in der Hauptsache durch Vermehrung der Echülerzahl. Für das Alumneum der Kreuzschule Ll,64Z ^ Ausgabe. 24,t52 Einnahme, mithin 749l ^ Bedarf gegen 7033-ck in diesem Jahre. Für da« Wettiner Gymnasium l07.2l2^L Ausgabe, 54,200 .sk Einnabme, mithin 53,012 -sk Bedarf gegen 51,l85.sk in diesem Jahre. Der Mehrbedarf entsteht ssauplsächlich durch eine Elassenvermebrung uud die Begründung einer neuen Lehrerstelle. Für da« Neustädter Realgymnasium 97,403 Ausgabe, 47,287 Einnahme, mithin 50.ll8 Bedarf gegen 52,764 -s >m Vorjahre. ES ist sowohl eine Mehreinnahme an Schulgeld zu erwarten, als sich anderer- eitS die Ausgabe hauptsächlich durch den Wegsall von Lehrern m höheren GehaltSclaffen in Folge Ablebens vermindert. Bei dem Anoenrealgymnasium 127,046 lusgabe, 85.107 -sk Einnahme, mitbin Bedarf 6l,939 geaen 63.068 -ck im lausende« Jahre. Auch hier bedingt sich der Minver- bedars durch das Anwachsen der Echülerzahl. Bei der städli- chen höheren Töchterschule 72,980 >ck Ausgabe, 56,033 -ck kinnahme, mithin Bedarf lk.947 -sk gegen 14,587 -ck in diesem Jahre. Der Mehrbedarf ergiedt sich in der Haupl- ache au- dem Ausfälle an Schulgeld, welcher durch den Rück gang der Zahl der Schülerinnen gegen diese« Jahr herbei- gesührt wirv. Für Beiträge an nicht cvnsessionelle Schulen unv Vereine zu Zwecke» der Bildung und Erziehung 24,000 ^tk Bedarf gegen 23,500 in diesem Jahre. Für die Kinder- bessernngSanstall 33,578 -ck Ausgabe, 39l4 .sk Einnahme, mithin Bedarf 29.664 gegen 22,804 ^tk im lausenden Jahre. Der Mehrbedarf wird in der Hauptsache dadurch herbeigesübrt, daß sich in Folge der in der AnSsiibrnng be griffene» Baute» zur Erweilerung der Anstalt der MiethzinS von 5120 .sk aus 8979 .sk erhöht, weiter aber auch im Hin blick ans die Erweiterung der Anstalt eine Steigerung beö täglichen Durchschnittsbestandes von 4l aus 60 Zöglinge cm- genonimcn und dementsprechend der Aufwand für Ver pflegung der Zöglinge höher eingestcllt worden ist. Bei dem Volksschulwesen, dessen Bedarf nebst zwei Drittbesten deö Auf wandes sür das Schulamt (20.150 .s!) aus der Schnlcasse zu decke» ist. schließt der Voranschlag mit 1,597,848 .Sk Ausgabe, 233,815 Sk Einnabme, darunter ein Lasse,ibcstanv von >45,927 -Sk vom Jahre 1886. mitbin 1364 .Sk Bedarf gegen l,210,000 .sk im lausende» Jahre ab, so daß sich der durch Schnl- anlagcn zu deckende Znschuß um 151.000 erhöbt. Der gesammte Bcdars sür die Volksschule» betragt >,l04,749 ^<k HO und zwar 162,0l2 ^sk sür die 9 Bürgerschulen und 942,757 ^<k 50 ^ für die 21 Bezirköschule». wobei jedoch die Einnahmen an Schulgeld, und zwar sür 5422 Schüler und Schülerinnen der Bürgerschulen in Höhe von3l4,l32.sk und sür 22,867 Schüler und Schülerinnen der Bezirksschulen in Höbe von 214.035 ^k, zusammen 528,167 ^tk. bereit» Berück sichtigung gesunde» haben. Der Bestand der Schüler und Schülerinnen betrug in sämintlichen Bürger- und Bezirks schulen am 1. Juni d. I. 27,378. Nach der ausgestellten WahrscheiiilickkeitSdcrechnung wird sich vi« Zahl der>cll>en zu Ostern 1888 aus 28,289 erhöhe». Diese Echülervermehrung erfordert die Einrichtung von 23 neue» Eiasse» und die Be gründung vo» 2l neuen Lehrerstellen, so daß die Zahl der letztere» aus 600 wächst. Hiernach ergiebt sich ei» Gesammt bedarf an Lehrerbesoldnnqe» von l.163.212 .sk 50 ^s, während für die Direktoren der Schulen l 19,002 an Gehalten ein gestellt sind. Zur Deckung deS FehlbcdarsS sind Schulanlagen nach Höhe vo» 1,364,000 ^tk erforderlich, zu deren Aus bringung die Erhebung von Grunbwerlh-, sowie Mieth- und Pachtzinöanlagen nach 16'/, von 100 .Sk Grundwerth und »ach 5'/, bez. 2»/« und l'/,, von 1 -Sk Miell,- und Pachtzinsen vorgrschlagen wird. vermischtes. Berlin, 27. September. Die „National-Zeitung meldet: Der Kaiser batte, wie wir noch nachträglich er fahren, am Sonntag Nachmittag vor seiner Abreise nach Baden-Baden auch noch eine längere Conferenz mit dem Krieg-minister. Bei der Ankunft in Baden - Baden wurde der Kaiser aus dem Bahnhöfe vom Kaiser von Brasilien, den Spitze» der Behörden, dem preußischen Gesandten Herrn von Eisenvecher und vielen anderen hochgestellten Persönlichkeiten empfangen. Während der Dauer seines AuseiithallcS in Baden-Baden hat der Kaiser auch in diesem Jahre wieder im MeSmer'schen Hause Wohnung geiiomme». Bereit» in Karlsruhe wurde der Kaiser von de» großherzoglich badische» Herrschaften und dein Prinzen Ludwig Wilhelm von Baven begrüßt, welche erst am Tage vor den, GcburlSsefle der Kaiserin in Baden-Baden ei'nzutresfen gedenken, um dann während der Anwesenheit der Majestäten auch dort zu ver bleiben. Dem Vernehmen nach dürste der Kaiser sich etwa vier Wochen in Baden-Baden aushallen und sodann zum Winterausenthalt- direct nach Berlin zurückkehren. DaS Be finden der Majestäten ist, wie uns gemeldet wird, ganz vorzüglich. — Im Lause des gestrigen Tage» nahm der Kaiser bereit» in Baden-Baden mehrere Vorträge entgegen und erlheilte Audienzen. — Der Erbprinz Hohenlohe- Schillingssürst traf heute früh, aus Böhmen kommend, in Berlin rin. In diesen Tagen wird auch der Statthalter von Elsaß-Lothringen, Fürst Chlodwig zu Hohenlohe« Schillingssürst, von seiner Reise nach Rußland von dort hier erwartet, und reist derselbe dem Vernehmen nach von hier zu dem Kaiser nach Baden-Baden. — Berlin, 27. September. Der Kronprinz wird irr vor Mai nicht erwartet. Nach einem Gerlicht wird rinz Wilhelm den Winter üßer da- kronprinzliche Palais gehen. — Berlin, 28. September. Die 73. Staugen'sch Gesellschaftsreise nach dem Orient ist am 25. d. M angetreten worden; es betheiligen sich an derselben 3 Damen und 7 Herren, unter den letzteren studienhalber auch der be- lanute Portrait» und Geschichtsmaler Professor Plockhorst. An der 7«. Slangen'schen Reise »ach de» Orient, die am 2. Oktober bestimmt angetrcten »nd von Louis Stangen geführt wird, betheiligen sich u. >. auch mehrere Osficirre Die Teilnehmer der russischen Reise befinden sich argen wärtig unter Begleitung von Ernst Stange« im Kaukasus. — Schon seit 3 voch«, brennt der Torfstich des Schmiedemeister« Lerch in Ainfterwalde. selbst die mittler weile niedergegongen Negensöll« dermochtrn da« Feuer nicht dämpsen. Ein« Gesa^w^ür die daneben liegenden Torsi —r. Meiningen, 27.S«Pttmber. Der in weiten Kreisen IhüringenS bekannte, schon einmal tobtaesagte älteste Gc- chäslsreiseiide Deutschlands. Th. Reinhardt, ist »nn doch. 79 Jahre alt, in Koburg gestorben. In Suhl gebe,:», wurde derselbe ursprünglich Apotheker. Später nahm er, da schon damals für einen vermögenslosen Apotheker die A»S- ächlen aus Selbstständigkeit sehr geringe waren, eine Stelle al« Reisender sür eine Droguensirma ia Nürnberg an, welche er uuunlerbrochc» 45 Jahre lang auSgefüllt hat. Al« Reisender ;at Reinhardt alle Stadien de» kaufmännischen Reiscverk hrü mrchgemacht. Zu Roß. mit den Pistolen io der Sattcltasche, Mt er de» Thüringer Wald bereist; später sührte er seine Geschäftsreisen in eigeuer Kalesche aus. um dann endlich mit dem Danipsroß seine Geschäftsreisen zu unternehmen. — I» einer von de» Porzellanmalern von Ohrdruf und Um« egeud veraustaltelea und von circa 85 Malern besuchten Ver- ammlung wurde die Gründung eine« ReiseunterstUtzungS Verbandes beschlossen. Die durchreisenden Maler haben von jetzt ab nicht mehr sämmtliche Porzellanfabrike» z» le uchen, sonder» erhalten ihr Geschenk an einer Hebeflelle. ---- AuS Kur Hessen, 27. September. Hessische Blatter berichte», daß die preußischen Minister de» Innern uud der jeistlichen. Unterricht-- und Meviciual-Angeleaenheite» aus Grund de» Artikel» 5 de» Gesetze» vom 29 April 1887 ge- uehmiat habe», »aß aus dem Frauendrrae bei Fulda eine Niederlassung deS Franziskaner-OrvenS von der lrengen Observanz wieder errichtet wird. Der Zweck der Niederlassung ist NuShilse iu der Seelsorge. Deggendorf, 26. September. Ein wahres Pracht« klick der Steinmetzkunst, das für das Schloß Schönhauseu, Stammsitz de« Reichskanzler«, bestimmt ist, befindet sich in der Granitgewerkschast Metten gegenwärtig in Ausführung. ' )er kolossale, »der drei Cubikmeter haltende rohe Block mußte vom Bruch mit 180 Mark bezahlt werden, während di« Arbeitslasten nahezu 300 Mark betragen. Das Ganz« lellt eia große», in Krlchform gehaltenes, ovales Becken dar, das al» Basstn sür «inen Springbrunnen zu dienen hat. Literatur. Mn Weid. Roman vo» Hermann Helberg. Leipzig» Wilhelm Friedrich. — In diesem Werke finden wir endlich den ijxiberg wieder, dessen aufstrebende» Talent uns i» seinem Erstlings- ivmane „Apolheker Heinrich" so verheißungsvoll »ntgeaevknoSzete. Die beiden Roinnne, welche zwilchen jenem ersten und diesen, letzle»; „Ein Weib", liegen, „Eine vornehme Frau" und „Esthers Elle", i»achte» kinzelnes wohl Anznerkeonenbe, erhoben sich i» ihre» (ßc- saininiwirkuiig jedoch keineswegs über da- Mittelgut des Tages, welches mit diesem kommt und mit ihm geht. Ru» aber haben wir n Werk vor »ns, das mit außergewöhnlicher Kraft geschaffen auch einen außergewöhnlichen n»d bleibenden Eindruck Iiiiiterlaßl und daS Können seines Schöpfers herangereift zu schönster'Voll endung zeigt. — Aas bei diesem Romane, ini Gegensätze z» anderen ähnlichen Genre'-, besonders auffällig hervortrilt, ist die Emiachlieir der Aussilhruiig, mit welcher hier dennvch eine so eminente Wirkung hervorgebracht wird. Welch ein geringer Figuren. Sluswand beiipielsweise: wir sehen deren nur vier als Träger der Handlnng, aus sie allein conerntrirt sich da- Interesse de- Lesers, aui sie allein verlheille der Aulor seine ganze hoch bedeut ende Gestal:uua>>k>aft. Dafür gelang es ihm aber auch, ans jeder einzelnen e>» M'isteiwerk z» schaffe», dis in den kleinsten seeliichen und körperlichen Zug hinein treu der Wirklichkeit uachgebilset. Einer Wirklichkeit freilich, die eher niederdrückend alS erhebend wirkt, die uns de» Menschen zeigt als Lklaven seiner Sinne, stark i» ieinem sündige», schwach m seinem guten Wolle». Shnipiithlsch berührt da« Werk uichl und sqnipalhisch nicht die Heldin, welche, dem Dämon Leidenschaft sol- gend, zu den »iediigste» Mittel» greift, diesen zu besriedige». Wen» es dem Amor lrctzdem gelang, sür diele Gestalt dem Leser Iheiliiohnie einzi,flöße», sie sogar zm» Schluffe hin mit einem Schimmer von tragischer Größe zu umkleiden, so »Plicht daS gewiß schon überzeugend genug ftir seine ungewöhnliche dichterische Kraft. Ebenso vollende» durckgeführ«, wie es die Figur dieser Fron ist in ihrem energischen Wollen, das schließlich nur erlahmt an dem Machtgebot deS Schicksals selbst, aber auch dann noch die Kraft findet zu dem vernichtende» Schlußworte, cbeuso voll endet ist eS die im Icheofffleu Gegensätze zu jener stellende des Manns, von dem ihr leidenschaftliche- Empfinde» nicht lassen kann, de» sie mit wahrhaft dämonischer Kunst in ihre N-tze zu ziehen und in denselben zn halte» weiß und den sie schließlich niilreißt in Verderbnis; und Tab. Dort die höchste, vor keine, Gcwalllhat, keiner Sünde zu,ückichieckende Energie des Willens, hier die erbärm lichste Schwäche, rin miaust örlichcs Schwanke» zwischen Pflicht und Verlangen, zwisch n Leidenschasl und Liebe; denn der Autor macht hier einen lehr w hllerechtigle» Unterschied zwischen den beiden aewalligc» Empfindungen Leidenschaft und Liebe ,»id weiß Len Leser vollkommen zn überzeugen, daß der Mau» noch immer iu reiner Liebe seinen, Weib.' zngctha» sein kann und doch, i» sündigem Verlangen nach der Andere», jenem den Todesstoß versetzt. Der schwankende, elende Lharakier dieses Mannes, wie der rasfinirt berechnende der Frau flößen entschiedenen Widerwillen ein, und doch bewundern wir die Eoniequenz, mit welcher der Autor bei der Zeichnung derselben z» Werke gegangen Dir beiden anderen Ziguren deS Raniaiies sind, wenn auch nicht ganz frei vo» Schallen, o doch Lichtgestalle» gegen jene und vertreten da? ethische Princ p in demlelbrn. Auch sie beide find nicht frei von Schuld, doch trübt diese nur wir eia leichler, schnell vorüberziehrnder Hauch die Reinheit ihres Empfindens und wird von ihnen in reevter Weise gebüßt, durch ehrliches Bekennen und redliche- Bekämpfen jeder sernereu Regung derselben. — Da- Werk bildet, wie auS diesen kurze» '.'ln- deulungeu wobt schon zu ersehen, einen Ehebruchsroman, der aber nichts gemein hat mit jener lüsternen, se»sali»»«Iustigrn Mache, welche uns aus Frankreich überkomme» ist. Es ist das sittlich ciiisle Werk eines sittlich rein enipsiiidcnden Mannes, der i»ens>1 liehe Schwäche »nd Unvollkommenheit bis o»s ihren Urgrund zurück iihrt und, indem er dieje» bloslegi, iür jene Mitleid und Vergebung zu erzwinge» sucht. Von diesem Slandpuncle aus betrachtet, gewinnt das Werk an ethischer Bedeutung und wäre empsehlensweilh, auch wenn seine AuSsührung eine minder gelungene wäre. Von dieser letzteren wollen wir noch hervo,heben die prächtige Detailtcichnuiig einzelner äußerer Züge; Io wirkt die Schilderung der landschasllichen Scenerie, des Vaueriigehöiles, der Wodnräume in diese», gleich zu Anfang ungemein stiminiiiigsvoll »nd zeigt auch »och diese, Richtung hi» das Können deS Autors nn vorlheilhastestcn Lichte, das nur hin und wieder durch einen schwülstigen und unpoetischen Ausornck beeinträchtigt wird; hierzu rechnen wir jenen: „die Gedärme schlugen ihr bis an die kehle". Ein solches Wort darf wohl im vulgü.en Sprachgebrauch einmal mit durchschlüpsen, sollte dem dichleri'chen Kunstwerk aber ser» bleiben. — Alle» in Allem jedoch zeig! sich diese« Werk al» die wohlgelungene Ihnt eine» trefflich geschulten und kühn vonvärtsstrebeuden Geiste», die nicht versehlen wird, in dcu weiteste» Kreisen Aussehen zu erregen. LI—e. (Eingesandt.) Wenn die Nachrichten über die Cholera in Italien zu uns dringen, so geben «ir unS wohl dem tröstlich-» Gedanken hin, daß es bei unS im P»cte der Sssentlichen Gesundheitspjlege doch besser bestellt ist als in jenem Land«. Aber wie viel bleibt doch auch bei uns noch zu thua l Vor Allem ist es die zumeist durch die Industrie verschnldete Verunreinigung der Luft uud der Ge wässer, die täglich zunimmt und nach-rode unerträglich geworden ist. Daß die von de» vebärdea zur Abhilfe ergriffenen Maßregeln hisher gänzlich unznlänalich geblieben find, davon kaun sich Jeder übrrzrngen, der einen Spaziergang ia der nächsten Umgebung der Stadt unternimm» »nd veispiel aus dem Wege vom Reuen Schützenhau- nnch dem Rosentbal au die Elfter gelangt. Und hoch ist dleS eine Gegend, die gerade dazu bestimmt ist, den Bürgern Erholung In gesnudrr Lust zu ermöglichen. E« dürfte sich vielleicht rnipsehle», daß ein eigen» hierfür zu gründender Verein diese vo» Jahr zu Jahr brennender «erdend» Frage in die Hand nimmt; handelt es sich doch um unsere „d unserer Kindrr Gesundheit. —^
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