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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.02.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188702116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870211
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870211
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-02
- Tag 1887-02-11
-
Monat
1887-02
-
Jahr
1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.02.1887
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800 durch Verleihung de« Titels „Nnioi'S-Meistersahrer aus de,,, Dreirade" und tt> Vergabe eruer gvldeiiru Rr»i0»lo>r-llhr mit geldener Medaille ausgezeichnet. Die höcksie K>>omelerzabl im Toureusahren im Jahre >886 erreichte ber Jugeiiieur Ludwig Rottmüller in Homburg i Pi-rlz rml K55l Kilo- Metern, wofür ihm ein kunstvoll gearbeitete- Reißzeug samml Sportskrug und goldener Meda lle zue>ka»,it wurde Bußer- dem tnnien sitr weitere Leistungen unter obiger Kilometcrzahl «och 8 Preise und Medaillen zur Verlheilung Das Consulal sür Leipzig und Umgebung, welche- von Herr» Rod. Höser, E ul r > tzsck-Lopzig. Leipziger Slr. 20. Verwaltet wird, erthkill jede nähere Au«ku»»jt. Garlnerisches. Ehrtk«r«se» tm Echuee. * Mil dem November rill viel de» Leben-, viel des kein- ln der Natur mit Nielkliichriileo dem Schwmb-u und Ei sterbe» ent legen Die Herbstzeitlose lallet sich welkend, die testen Moßl ebche, ddngeo traurig die ÜLpschen »nd klimmen eia int Sterben der Amur. Aber nicht alle« Pflanzliche lügt sich willig de« Machl- bernch der iu»derea Jahreszeit. vielmedr bietet «anche« orgoulche Leben Winleiftürmea und wirbelnd«» Flocken mit Nnsdauer Trotz. AuS tiefem Schnee erblüht die Ehrl ft rose und Istuet ihre «»eiten Schairnkeiche. Eie wächst und wuchert und treibt Btülh« aus Btüthe tw November, tm Derember, im Januar. Wie die tluuftgärtnere' dafür ,u sorge» »«iß. daß »ühre»d be izen Jahre« uu« liebliche Vtumenaugea wiuke, und mit ihrer »rdenprocht selbst die Einfürniigkeit düsterer Wiulertage uuter- ea. fo ist ei ihr und zwar durch ein« heimliche wohid. kannte »nd geachtete Firma Jacob E knhn i« Gohlt- geglückt, auch »t»e Jreilandi flanze tteüsboru» aigor für de» Schmuck de« Gorten- — gerade für die btumenürmsten Monate — mit überraschenden Erfolge» zu cultivtreu. >n der Houpiftraßc zu Gohti- liegt dt» Gärtnerei von Jacob ch 8oh». Dort habe« sich gegenwärtig Hunderte von llhristrofen — bekanntlich die L'edlingäblumr der deutschen Kroaprlnzesfin — za «oller Sckisuhett euisaltet: vom irinstea Weih, i, der Btumensorm so -roß und sch-» wie die Uucburu, »mseoni,-», vom Gelb mll orch>deenartige, A^chnnngen, durch Nofa, Earmiu bi« »um duokelste» Vruuurotß »arttre» die Färbungen i» olle« reiueu Haupt- »ud AtMett-neu. «Üuuter a> touchir», puactirl «ud lmtert. Sei, November. um die Etzristrosea ihr hsühnide« Erbe« de- Ukoe», tragen die Pflanzen ihre» Blumenschmuck. Die Urpflauze llotleboru» oßper, Herr» eigeutlich« Hrimath di« Wpealiuder, zumal Eie«ermark ist (sie gedeiht »der auch i« alle» »drdlich gelegeue» Landschaften), ist nun Dank der Bemühung eiur- I» tüchtigen Fach,»,»»««, wie e< Herr Moritz Jacob ist. durch küaft Ache Befruchtung and eigne Aa-saot i»,erhalt der letzten Jahre zu jener edlen, in ihrer Form den Hybriden -holichea Christrose um- gewandelt worde», wie sie heute Kenuer und Laie« entzückt. Nicht bedars sie irgend welcher Drriboorrichtnng; trotz de« Wiuter« Unbilden längt sie mitte» in der routzen Jahreszeit «n. sich zu rühren: e« sprießt und keimt »nter ihre« grüue, Blätterdach, »»d bald luqeu die ersten Blumen au» dem Blattwerk hervor. Droh Schnee »nd KiUlc recken sich die Köpfchen empor und grüße, den Wanderer. Hoffentlich finden diese neuen Helleboeu- Hhbriben rrchl bald den Weg in unsere Gärten Ist doch die Culrur dieser bisher nicht nach Gebühr geschätzte», höchst eigenartigen Bume. deren Beredelung sie tu den nuancenreichsten Spielarten zur Eitchelnung bringt, i» keiner Weite eine deionder- schwierige. Land- »nd Heidee, de z» gleichen Theile», gut mit Eaad vermocht sagt dem Helleborus onsqezeichnet S» Die Samen werden etwa zweieiah ld Eenometer hoch mit Erde bedeckt, und im Januar tritt, wenn im Herbst die Au«soa» erfolgt bte S-iiiiuag ein. Sie werde» uuu tu« zum Herbst »ach Bedürsmß Verpflanzt und blühen dann meist schon im Winter. Die Erfolge de« Herrn Jacob in d^ Ehristroleu Lultur sind derart gesteigert worden, daß fle die Anerkennung selbst der anlpriichs, «ollste» und Neuheiten lehr kühl gegenüberstebeudea Fachleute ge sunden haben. Erst in den jüngsten Tagen wieder machte eine große Anzahl heimischer Fachmänner auf dem Gebiete der Ennftgärtnerer dem „Liebling im Schnee" rtoea Besuch, freudig berührt vo» dem VliUhcu- uad Farbeureichihu«, der sie hier bemühte. —m. Königliches Schwurgericht. XI Sitz»»-. * Leipzig, 10. Februar. Der Echwurgerlchlshos bestaub wiederum «»- den Herrea Präsident Loadgerichi« Dirertor Juftizroth v. Boje, Lnadgerichlö-Näiheo Giuber und l)r. Frauze; die Anklage sübrie Herr Staat« inwalt Martini, dle Beilheidigung Herr Rechisanwoll Bruba; a!« GelckiNiorne funginen die Herrea Ivriaru« und Wenck Leipzig. Elauß-Mahris, Boikrnlng Leipzig, Piotzmann Hohnstädt. Schäd I-Lobstädt, Enk -Piodiideube«, v Frstich-Serrhausen, skabitzich Alleuhain. Boldung-Gauli-. AId,echl-Le>«niq u»d E'anß-Polkenl^rg Die Anklage, welche gegen den 26 Jahre «Ilen Handarbeiler Karl Friedlich ThoaiaS au« Nischw tz erhoben worden war, betraf da« Verbrechen des Zeugeii-Mcineid«. Die verehr!. Uhlitzich ln Nüchrotz Halle die «erehel. Wolf eben dolelbst, welche ln einem und demselben Haus« wohnleu. de,« köulgl. Amtsgericht Wurzen verklagt, weil letzter« die Klägerin der Ent Wendung von Kartoffeln beschuldigt und dle-bezügl>che Aeußerungeu tzegen aiidere Personen, luSbeionvere gegen »ea AngeN.igteu Thomas Dethan bade» sollte Am lS. August ». I. stoud vor dem Schosse» üericht Wurzrn die Hauptverhaadlung an, zu welcher Thomas und »tue Ehefrau al« dre einzigen beide» Zeuge» »orgeladeu worden Woreu. Thomas dolle sich nun in »iisei Berhaodlung, „chdem er den Zeiiqrneid geleistet, dahiii oasqesprochen: „er habe eine Aeußeruug de- Inhalt«: „Ihr Leute, schasst doch Eure Äartossela au« dem Weller: kommt, wir wollen sie heruusichaffeu. den» d>, Uhlitzich doll ^ die Wailöffeln noch de« Nacht« um lü Uhr au« den, Ikeller". der Wols mit Bezug aus die Uhiitzsch nicht gehört"; ferner: ^er Io Etwa- auch zu anderen Leuirn nicht erzahli; tusbeivndere Wifle er nicht, daß er so Etwa- beim Gra«mähen erzählt habe Juiolge dieser Aussage« wurde di« veretzei. Wols vom Schöffengericht firigesproche». ES entstand nun aber dringendster verdacht dafür, daß Thomas «iue wiffeiillich falsche eidliche Auliage z, Gunsten der Wols erstattet »nd sich somit de« Meineid« ichuldig gemacht Hab«. Wen, nun auch wie der Herr Präsiden! conftnlirte, der erste Tdeil der Tdoirras'ichea AnSsage, t>. h. daß er die angegebene Aeußeruug in Bezug aus dir Adlitzich nicht geb-rt hoben wolle, nicht zum Gegenstaud der Meine,d« »klage hat gemacht werden können, Io war die« doch hinsichtlich de Atzten Tdeil« derselben der Fall, Indem Thoma« so Etwa« beim GraSmah-n erzählt habe» sollte. Der Angekloqte lengnete hartnäckig dg- ihm Beigearesfene, auch als ihm vorgehnlten wurde, daß 8 Hengen vorhanden seien, gege, Welche er in der Ä -che »ach Pfi qsten beim GiaSmähen von dem WaS über die llhlitz ch g, sprach,» we, de, er^lhlt habe. Diese Zeugen f« behaiiplelc der Augeklaglc, sagten ihm die« nur ,,ou« Nache" nach Weil er sie bei der Akkordarbeit >m Stiche gelassen habe. Die de treffenden Zeugen versicherten lud,ff,» eid>,ch. daß Thomas bei de, fraglichen ivelegenheii »nb als nun vom Wohnnng«Wechsel gesprochen zrne Aenßernng wilflich iallen gelassen habe E« wurde dem Angeklagten aber weiter noch vorqebalten, dos sein Bcrbolt.n sov dl als diSjenige der verehel Wols nach der Verhandlung, iiisbeioiideee da- zwr'chen Velbi-n in der Wols'ichen Wah iUng gesührl, Geipi.rch im höchsten Grabe verdächtig erscheine Darnach Halle die verehe! Wois ihre Freude darüber anSgedrückr wie in der Be, Handlung Alles io geflaipl habe »ud wie sie sich de« Lacken« kaum Hütte erwehre» könne» uud d»-batt> immer in de« Schi, zenzipiel be ß n inüffen, woia:,f Tdoma« qesogt habe, man bürse nur nicht leig sein, ionder» »iuise dem Gericht grob komme» TdomaS sowohl al« die Vo's, welch« weqe» Verdachte- der Ve- günsiigung »ich! vereidigt winde, destntken zwar, ela derartiges Gesp-äch geführt «u hohen, ollei^, die verebel Ildl'tzfch versichert» eidlich, daß sie sei! st ein deiarlige,. ijl ipiäch belauscht habe; sie habe bei der B-schaffi-nke l der Lokalitäten Alle« qenau verstehen können. Uebrig n« habe IbomaS bei j-nein G ipiäch »,'ch hinzugesügt, er hätte während der ganze» D, uer der V i hnnd ung znm Fenster tzin»„«gksehen und enklich seine Freude illvr die erhaltenen Zeugen- »edühreir n» g-driickk D eie Au sage b,r Zeugt» wurde «urer- ß-tzl durch tie kepositiouen des Herr» Neserendar Brunner. Welch'r ,u der Ve'haodlunq d e Ulil tzsch verireie» und sich deshalb den E nde, ck genn,, »i, geprägt holte, «eil b„S Beiiehmen de» Zeuge» Tdoma« ei» auisätliq «„botiiitßige«. seine Aussage anfangs auch »»bestimmt gewesen les. ?-e Geschwür»»» qesnngten auf Grund d«A Ergebnisse- der Vrw, i.«a„snoh ne z, r Ueheezeugnng von der Schatz de« Aageklagteu, Welcher unter Berücksichtsonna bee sterfmirbernden Bestimmnigen de- tz. Iü?,1 be- R-Etr^SefFB.*) zu I Jahr s »loaate» juchtha » S ond b Jahren Brrlust der Ehrenrechte vrrurtheilt wurde. *) In jenem P ragraphen ist die Bestimmuag aetrvffe», daß. wen» rin Zeuge oder Sachverständiger sich eine- Meineid- oder einer tatschen Versicherung an EideSsiatt schuldig gemacht hat, die an sich verwiikle Strafe aus die Halste bi- eiu B eriheil zu er mäßig,» sei. wen» l) dir Angabe ber Wahrheit gegen cha selbst eine Ve-s Igung wegrn eiucS Berbcechen- »der Vergehen- nach sich ziehen könnte u. s. w. u. s. w. Entscheidungen des Reichsgerichts. «Abdruck ohne Angabe der Quelle wird gerichtlich versolgtJ Eine hochiniereffante Juteipietoiio» de« ß. 20 de-Nachdruck-» >eletze« vom ll. Juni >870 hat da- N.-G., II. Strafsenat, tu einem Unheil vom tb Inn, ». I. k, drr Sttaflache wider den wegen Nachdrucke- angeNaaleu. jedoch vom Laadgerlcht freigr- prochenen Ingenieur W zn W. gegeden. Nach dem sestgest viea Sachverhalte sin» lm Juli I88Z l» der bamal« von dem Ingenieur Eh. H. h zu B. besessenen Fabrik sür Auuftproductiou tu lnl»o- irophischer Ereidemanier Nachbildungen de« Pr»s«ffor G. R.°sche» Hilde« „Jouger Neapulilauer", bezüglich d^fea der Urheber da« BrrvieliälligiiUgSrecht durch mündlichen Beitrag vom Iannar I86S und »«ich scheistlichea Beitrag »om 1. März >8KS aus die Phoio- graphiiche Gesellichaft z» v. Elrm» de« Nebenklägers) übertrage» Voile, augrfertig», uod zwar l)2 Blätter kleines Foimat uub l8 Blätter große« Format, «»« welche» ei» Theil demnächst i» de» Handel gebrach» ist. Zur Zeit der Herstellung drr Nachbil- dünge» war zwar duech el» Urtheil de« Uniglichea Laad- terichiS za V. brr Photographischen Gesellichaft dal ausschließliche liervieisüliignuaSrochi de« bezeichn eien Gemäldes odgesprocheu; e« war diese- Urtheil jedoch alch« rechlskrailtg, ist auch später in der Nevifiou-tnstanz ausgebodea. uad demnächst ist ein rechiskrütttgc- Urthe'i zu Gunste, der Phoiograpdilchen Gesell'chast ergänze,. In »er H 'ich,, Fabrik war zur fraglichen Zeit der Auge klagte ,l- Ge- schäii-iuhrer tdäiig; auch besaß derselbe elae von H. ihm au-g«stellte Gene,ai-Boll,»acht. Mi» Nücksicht hier«»! ist der Angeklagte durch »w Anklage ul« s«hrltlsl>er Beruastalter der «berechtig»»» Nachbildung i» Sluur de- durch § l- de« Gesetz««, betreffend da« Urheberrech« ,n Werte» »er bildende» Künste, vom -.Januar 1876 lumm» de» ß8 Ist—-st für entsprechend »»wendbar erklär,«» st 18 de« Gesetzt «der da« Urheberrecht ,, Schrtstmerkeu «. »«, 11. Junl 1870 tt» Auipruch »enonimen. Die Futzrltssigtei» ist darin ge sunde». daß der Augeklugte »ir Nachbild»», veruustuArt. «stue daß er sich z»»or kleberzrmguuu »uu »er NechtSkruft de« ge,«nute, Unheil« des Luudgericht« zu v. verschafft hmie. I, der Haupi- verhoadluug Hut der Nede,klüger so»»», -elteud gemucht. haß der Augeklagte eveaivell al« Beraulosser do« H. zur 2>eranst^iuu, der Nachbildung anzusehea und deshalb nach ß. 20 de« Gesetze« vom 11. Juni 1870 strafbar sei. DaS Lanbgericht hat jedoch angenommen, daß der Angeklagte weder Vera» ftaltrr, »och veraaiasser drr uuberechiigten Nachbildung sei »nd ist zo »essen Freisprechung gelaagi. In Folge der »o» dem Nebenkläger — der Firm»: Photo- praphischr Gesellschaft — z» B. eingelegte« Revisio» ha» da» N.-G. di« landqerichtliche Euischeiduug ausgehvbeu und die Hache in die erste Instanz zurückverwieseu. E« sog«: AIS Beranlusser de« Nachdruck« ist Jeder »nzusrhen, welcher, feie« vorsätzlich »der au« Fah>lässigkett, eioeu Andere, zur Beiiustallauq eine« Nach, di vck« bestimmt. E« wird daher rr'order«. daß Jemand tt» einem Andereu, welcher vorsätzlich oder »»« Fahrlässigkeit oder selbst ohne verschulde» er^u Nachbruck veruustallel, de, Entschluß zur Verunstalt»»« de« Nachdruck« Herr»rgeruse» hat 4>aß da« Verhalten Jemande« dir Ursache dazu wird, daß ein Ruderer eine» Nachdruck veraaftaliei, erfüllt den Begriff be« Veranlassen« allerdiug« noch nicht; es muß die Veranstaltung «ach au« etner Einwirkung desselben aus die Wille,«eullchließung de« Veranftoltenden hervvrgrdea. Qb uuu in diesem Sinne Jemand einen Anderen zur Beranftaliuug eine« Nachdiuck« veianlaß» ha«, 'ft zioar Geqeuftand thaliächiicher Beurldeüuuq. Da« Berbälkniß eine« BedienNelea zu dem Ä,ichasislierrn schließt aber aichl aus. daß der erster« Beraulosser de« leslereu zur Berantlallung eine« Nachdi uck« wird. E« ist sehr Wahl möglich, daß der Principal voa einem Bcdirnfteiea zur Veranstaltung eine« Nachdruck» best, mail wird; und weu» da« Landgericht da« ange- aebeae Verhalien de« Angeklagte, al« Untergebenen gege, leine» Chef nicht als eine Vrraulaiiung «m Sinne de« ß. 20 de« Geietze« »om 11 Juni l8?0 gelten lasten will, io ist damit nicht d>« weientliche Frage genügend klar verneint. »dH. zur Ver- anstoltung der verbotenen Nachbildung durch de» Augeklogten destiniwl worde» ist Die Sachlage erforderte eine 1kl ar stellt, »g uw so mehr, al« da« Landgericht aniilmmi, daß der Angeklagte zu der Herstellung de r N a ch bi lvu »q den Vorschlag gemacht hol. auch unterstellt, daß der Angeklagte zu der Brrouftaltunq ber Nachbildung deu Austoß gegeben hol. während er oncereriest« ansührl, H. lei nicht selten von dem Orte seiner Fabrik abwesend, sei ber deutschen Sprache nicht vollständig mächtig und sei bei der Unierrebuug z» der Meinung gekommen, daß die Vera» ftaltvng der Nachbildung im Interesse de« Geschält« sei. Da nach den Ausführungen de« Landgerichts Zweisel in Bezug daraus obwalte», ob der Begriff de« Verlasse»- richtig ausqesaßl und die An wendung des 8. 20 deS Gesetzes vom 11. Juni 1870 mtt Recht »er lagt ist, so war da« ougeiochteue Unheil mit den demselben zu Grunde liegenden Iholsächlichen Feststellungen gemäß 83- 383, 394 der Strasproceßorduunq auizuhrben. Sachsen. ' Frankenbrrg, 9. Februar. Nachdem kur» vor dem Jahreswechsel Math «nd ElaNverordnete de» einh-lligeu Be schluß gesagt halten, Herrn Bürgermeister l)r. Ikaeubler ein Vertraue»«- und TankeSzeichen sür sein Wirken daturch zu geben, daß die vor nun zivei Jabren aus nne Periode von sechs Jahre» erfolgte Wahl de- Herrn Bürgermeisters schon mil Neujahr 1887 in da» weitere Stadium der „lebensläng lichen Wahl" umgewandelt werke. Hai dieser Beschluß jetzt auch die Bestätigung seiten- de- Herr» küriigl EieiShaupl. mann- zu Zwickau, al« (shes- der Bujsichlsbehörbe sür Jranken- derg. gesunken. Aus geschehene Einladung versa Mitteilen sich gestern Vormittag ll Uhr im Ralhhau-saale die Mitglieder der släklischen Eollegie», die Dirigeuteu der beiden städtischen Schulen und sämmtliche tJsficiaulen der Stadlgeuieinde, in dkie» Anwesenheit Herr Regieruiig-ralh Ficker au- Zwickau kuiikgad, daß seilen- der kiinigl. kkreiShauptmaniischast der eiiiqaugserwübule colleqialische Beschluß und seine Begrün dung den vollsten Beifall gesunden habe. Später folgte dann noch rin Festmahl — Ai» 7. d. fand in Cbemoih eine Schwürgericht-- verhanblung stall, die ein gewisse- allgemeine- Interesse beansprucht, zumal die zu Grunde liegende Gcsvenstergeschickle schon im vorige» Jahre ausführlicher durch b«e Blätter lies. .Die Schloßsrau spukt". So hieß ei unter der Be völkerung der Umgebung de» RochSburger Schlosse-, als e» bekannt winke, daß an Ostern v. I. in diesem Schlöffe eine Frauensperson sich herumgetrieben halte, die nicht dahin ge- bvrte. Ter Thorworl de» Schlöffe- war aber anderer Mei nung; er hakte die Uehrrzengniig, daß da- weibliche Wesen nicht eine gespensterhaste Schloßsrau, sondern eine Person von Flei'ch unk Blut, nämlich die ledige Laura Hklzel sei. welcher koS Betrete» de» Schlöffe» durch den Giase,, Clcmni- von Echonburg verboten worden war. da der Verdacht vor lag. daß sie mit dem HanSbosnicister Friedrich Wilhelm Hcs- mann ein unerlaubte- Berbällniß unterhalte. Der Thorwart machte von seinen Wahruehmungen Anzeige, und Gras E v Sckönburg stellte gegen die Hölzel wegen Hau-sriedonbruch- Strasanlrad. Zn ber am 22 Juni vorigen Jahre- vor de« Schöffengericht Penig abgehalleneu Verhandlung war nun auch der >829 geborene und noch unbestrafte Hau-Hosmeister Hof»»»"» al- Zeuge geladen Derselbe sagte indeß au-, daß er di« Höl,«l während ber Osterseierlage vorigen Iabre» im Schlöffe RochSdurg nicht gesehen habe, sie sei weder bei ihm gewesen, noch hake er sie o»< dem Schloff« heron-grlaffe«. Er blieb auch bei dieser Auslage sieben, al« ,hm vorgrhalte, wurde, daß sie falsch sein müsse Nn» sie ivar falsch. Dre» bewie» d»e jetzige Schwurgericht-Verhandlung zur Evidenz. N >h langem Leugne« ha« Losinanu endlich est, E^lUndniH ad,«legt, daß er in der schSffei gerichlsichen Verhandlung falsch geschworen Die Hölzel fei während der Osterseierlag« » I. wo seine Eb^rnu verreist war. bei ihm ^ewefen, »ud er Hab, sie durch ein Fouste, »e» Schlöffe«, welche« uVh de» Partze führt, hinau-steiffeu laffeu. Die falsch« Au«fago habe er vor dem Schöffengericht Peaiq au- Furcht vor der Strafe wegen de- gegenüvrr seiner Ehefrau begangenen Treubruche-, sowie au- Furcht vor seiner sofortigen Eutlaffuaq au- dem von ihm seit mehr als 36 Jahren versehene» Dienste erstattet. Der Umstand, daß eine wahrheitsgemäße Aussage sür Hos- mana eine Strafe wegen Ehebrüche- hätte nach sich ziehen können, wurde bei dem Wahrspruche berücksichtigt, und des halb erhielt Hosmaua nur 1 Jahr Zuchthaus und 2 Jahre Ehrverlust zuerkauul. Diese sehr oüchlerue Geschickte de» Echloßsrauspuk» zu RochSdurg dürste auch sür Diejenigen ein« gute Lehre fein, welche in unserem .aujgcklärteu" Jahr» lundrrt dem Aberglauben noch huldigen. Ehrensriedersdors, 9. Februar Seinen Berrath mit dem Lebe» bezahlt hat. wie da» „E. A u. W." mittheilt, eiu au» einem Nachbarort« stammender Soldat, welcher seiner Zeit unter Mitnahme seiae« RepelirgewehrcS besertirtr uad dasselbe au Kraulreich vertausle. Derselbe ist am 6. Februar früh 8 Uhr »Metz standrechtlich erschossen worben. ist um «tue wohlthätige 1 Aalaß de« am 10 d — Dle Stadt Glaucha» Stiftuag bereichert worden. Au« tallfindende« 2Ljährigen Gedenktages der Thätigkeit de- rrrn Eausmam, Gustav Adolf Sturm dafelbft und seine« atrittr- iu da- unter der Firma G. Wilhelm vo» ihm geführte Fabrikationsgefchäst. hat derselbe der Stadt Glauchau ein Grundcapttal von llO.vüO unter dem Xame« „Sturm- Stiftung- geschenkt mit der Zusicherung, zu diesem Capital am tv. Februar jedes »eitere» Jahre- v, Procent der voa ihm au dortige Weber jährlich gezahlten Arbeits löhne — was unter gegenwürttgen Verhältnissen unge- ähr 2L00 aus da- Jahr au-macht — zulegeu zu wollen. vo» den Ziasea d«S Eapilal« sollen alte be dürftige Weber uud zwar ia erster Linie solche, welche »»«schließlich, sodan« die. welche iu der Hauplsache oder doch ldeilweise sür G Wilhelm gearbeitet haben, uaterstützt werden. Nach Abtaus voa «0 Jahre, solle» die Zinse« sür alte arwe Geber ohne jeden Unterschied »ach fernerem Ermesse» de« Stadkrathes verwendet werden, während dt- dahin der Stadt- rath mit dem Ehes der Firma G Wilhelm bei Gewährung von Unterstützungen pch in- Einvernehmen zu setze» hat. Da etzt und iu nächster Zeit Unterstützung«, nicht »der uur iu eiuzelnen Fällen nolhweudig sew werde», so wird da- Capital voa 30 000 -E mit Ziu» uad Zinse-zi»-. sowie mit den zw» gesicherten Zuschüssen sehr bald sich »och i» sehr ansehnlicher Weise vermehren. -v- Adorf, 9. Februar. Da» Hils-comit-, da« sich am L. November vorigen Jahres »ach dem großen Eckeuiieubraude gebildet hatte, um d»e Roth der Calamilose» u lindern, hatte mit der erlassenen -ffentliche» Bitte den krsolg, daß außer Heu und Eiroh noch über 5700 ^ck baares tifeld eingiug. Nachdem bewils vor Weltmächten gegen «000 -ck dertheilt worden sind, werden noch Über 1700 -E den Geschädigten eingehäudigl. Da man wohl mit Recht an nehmen kann, daß die freundlichen Geber ihre Spende» nicht sür solche Ealamitose» bestimml hoben, deren Scheunen versichert werden konnte» oder die günstig situirt find und also den Schaden von ihrem Baarvermöze« bestreiten können, so selten die Reslbestäube nur an die weniger Vermögenden zur Verlheilung kommen. Wird sich auch de-lvegen wieder viel Unzusrietenheit zeigen, so glaubt doch »aS Htts-couiilb, daß e< aus diese Weis« gerecht und im Sinne ber Geber handelt. — Zuni Abgeordnete» sür die Bezirk-Versamm lung der AmtShauptmanoschast OelSnitz wurde von een beiden städtischen Collegien hier Herr Bürgermeister Eäuiuitz aus die nächsten 6 Jahre wieder gewählt. * Freiberg i. S„ 9. Februar. Mehrere hiesige Bürger, welche ehemals ihr« Miltla>rd,eiistzeil bei dem köuigl sächs. Jägerhatoiltan Nr. 12 zubrachlen. faßten den Plan, den Tag festlich z« begehen, an welchem diese- Bataillon vor zwanzig Jahren nach Frriberg verlegt wurde. Dieselben sind Uber, trugt davon, daß zu einem solchen ia diesem Sommer hier zu feiernde» .Jäger tag" sich die früheren Kameradea voa weil und breit in unserer freundlichen Bergstadt zusammen- siiiden würden, um iu ihrer früheren Garuisonstadl mil lieben Freunden frohe Stunden zu verleben und alte Erinnerungen auszusrjschen. Eine Deputation, loelch« dies« Angelegen heit dem jetzigen Commandeur de« hier garnisonireriden köuigl sächs JägeröakaillonS Nr. 12. Herr» Oberstlirulenant von Minkwitz, vortrug, empfing dir Zusicherung der freundlichsten Unter stützung. I» demselben Sinne sprachen sich die Spitzen der töntglichcv und städtischen Behörden au-, so daß uuu da» Eo,»ilö mit gehobenem Much sein Werk der Vorbereitung sorlseyl. v. Pirna. 9. Februar. Mit der jetzt stattgrfuudenen Generalversammlung unserer Piraaer Ortsgruppe de« „Allgemeinen Deutscken Schulverein-" verband sich eine höchst interrssanlr Berichterstattung de- ersten Vorsitzenden. Herrn Medicinolrath I)r Weber, über die Bedrängniß der deutscher» Staiume-geuoffen in den russischen Ostsee-Provinzen, wo leider eiu« Masse gefügiger Element« Vorhände» ist zur Unterstützung de» nach der Weisung eine« Eatkoff sich doll, ziehenden RussisicirungS-Pioceffe-. Herr Weder ist geborener Lidländer und befand sich daher bei feine» AuSsührangen aus ver Basi« eigener Beobachtungen. Betreff« der Berlheilung der disponiblen UnterslützungSgelder beschloß «an die lleber- weisung an zwei besonders bedürftige norbböhmische Gemeinde,, wie die« vvrigeWoche bekanntlich auch schon seile,>< der Schau« da uer Ortsgruppe geschehen war — Di« schon früher »u dieser Stelle erwähnten Berathungen hiusichttich einer ueueu Sparrussen-Ordnung — das Wort .Regulativ" ist im Sinne des Deutschen Sprachverein« an-gemerzt — find nun ziemlich dem Abschlüsse nahe. Etwaige noch bestehend« Diffe renzen sollen iu einer gemeinschaftliche» Sitzung beider städti, schen Behörden AuSglcich erfahren. — Ein Earaevals- Vergnügen giößeren Genre« veranstaltete» gestern Adend unsere VUrgerschütze«. welche dabei sür einen sarbeu» prächtigen Auszug .Prinz Earneval mit Gefolge aus Reisen" Sorge getragen hatte«. E» war znr Aufführung von Tänzen und Darstellungen, die dann nacksolgten, ein ganze« Ballet- roip» mobil gemacht refp. eingedrillt Die betr. Pirnaer Jugend bewies eine bedeutende Gelehrigkeit für Terpsichore'- schöne Auust. 8 Strehta, 9. Februar. Rack einem vom hiesige« Stadtgen,eiudcrathe (gez Schreiber, Bürgermeister) veröffent, lichten Au-,»ge au« der Sparcassenrech nung pro 1896 betrug die Einnahme 340 833 57die AuSnabe 312,315 52-ckl und der baare Eaffenb-ffaiid mithin 29,518.05 Die Aktiva und Passiva stehen sich in Höbe von 933,78- 8« gegenüber. Der Reservesond- hat die Höhe von 54.»2t.I3 — Im Oktober diese- Jahre» soll, nachdem bereit» vor 6. >2. l8 und 24 Jahren hierort» Gewerbe-Au-strllunge» statt landen, ebenfalls eine solche veranstaltet werden, vir Au«, stellunq »ird sich auch aus landwirthschastliche Er zeugnisse erstrecken. Großbothra. 9. Februar. Vorigen Sonntag Nach mittag bewegte sich ein stattlicher Hochzeit-zug vom hiesigen Stande-amte zur Kirche. In nobler Kutsche fuhr bas Brautpaar und G Kutschen schloffen sich au« Kteinbothen an. Etz war die kochter eine« »erstorbenen Gultzbesitzertz in Schaddel, »eiche einen ou-wärtige» WirthschastSbesitzer hei- rathetr, die aber 15 Jahre und die letzten 9 Iabre bei eia und demselben Herr» gedient hatte Der hatte ihr beim Miethen gesagt, wenn Du sech» Jahre bei mir bleibst, richte ich Dir «nmal di« Hochzeit aus. And wie sie ihr Wort gehalten, ia noch drei Jahre länger geblieben »uv treu nicht «n Dienst vor Augen gedient hatte, so hielt auch der Herr sain Wort uud richtete ein« Hochzeit au«, wie er sie seiner Tochter »icht an »er» hätte »»«richten können Ge h-ckir sei« Verwandten — aatzwärtige Gutsbesitzer — dazu geladen und au- deren Kreise Brautjungfern und Brauisührer genommen, uub ebcuso batte er die nächsten Ver wandle» der Äraut und de- BläutigamS. auch die Patbc» der ersteren geladen, so daß gegen 30 P-rsonen an dem Mahl« Tdeil nähme», bei dem der Herr Mit ausivarteke und der .starrer uud Airchschullebrer »ebil Flauen Nicht seblten. Diese jeier ehrt H rrschasl und Dienende u> V ist ei» Beweitz. daß eS noch Herrschaften und Dienende giebt, zwischen denen da- gute, alte Verbättniß besteht, Herrschaslen, die aus Dienende, Hallen, und sie nicht al- bezabtte Lohiidiener, sondern als Gedusen und Glieder de« Hauff« ansehen. aber auch Dienende, die nicht biene» um des Lohne« willen, unt Dienst ober Hoch« zeil«mahl vor Augen, sondern die aus die Herrschast halte« und treu z» ihr stehen uad deren Besitz wie eigenen halten. Ei« Berbättniß. da» jetzt mehr Ausnahme ist. Möchte e« wieber Regel werden, dann würbe« viel« gegenseitige Klagen verstummen uud Herrschaften wie Dienende viel bester Hullen und wohler sich befinde». — Ueber den Unfall, der Sr. kvnigl Hoheit dem Prinzen Friedrich August zugestoßeu. wird Folgende« authentisch gemeldet: Vei einer am 7. d. M stattgesundenen Felddienst- Übung de« l. Husarea-Regimeul» Rr >8 stieß Sr. königl. Hoheit dem Pr>»ze» Friedrich August. Herzog zu Sachsen, ia der Nähe de« Dorfes Roda ein leichter Unfall zu. Derselbe kam al- Führer einer Ossicier-xalrouiüe beim Reite» über einen hartgefrorene» Sturzacker durch eiueu Fehltritt de« Pferde« zu Fall uud war. obgleich er tetzteretz sofort wieder bestieg, deck» infolge ftechember Schwerin ia der rechten Schulter reicht im Staode. de. He,»ritt »ach der Garnison au-zusühren. Durch «inen vo» dem Gut«desitzer Kittet in Roda i» bereitwilligster Weise gestellte« Wagen wurde der Priuz in letzter« zurückgebracht uud ergab die durch den Negiinent-arzt. Oberstabsarzt Dr Hirsch, sofort vorgenoinmen« llntersuchuug eiue Eoatußoa der rechten Schulter, welche Se. kü,>>gl. Hoheit zwiuae, wird, »»raussichtlich 8—10 Tag« fern zu dleiveu. dem Dieust Vermischte«. » Berti». E Februar. Heut« suud bei dem Rrickskauzter Fürste» vi«»»rck zu Ehren de- japanischen Mariuc- mmister- Grase» Saig» ei» größeres Diuer statt, an welche» noch folgende Herrea thatuahmeu: Eapituiu ^ S. Shibafama, Herr Komatsubara, Graf Anenokosi. Gras Euten» bürg. Minister Lucias. Minister vou Boetticher. Admiral von der Goltz, Gras Berche». Geb keg.Hkath Lindau. Geh Leg.- Rach Krauel. Geh Ober-Rrg -Rath Rolteuburg, Eapitaiu Köster. Lea.-Rath Raschbau, japanischer Leg.-Secr. KatsunoSk« Juoiche. Corfful d. Mohl. D Ger«. I« Februar. Die hiesige Zeitung meldet mehrere freche Holzdirbstähle, »elckie so recht unsere Zeitverhältniffe illustrireu. Bon verschiedene» Holzlagerplätzen waren in der letzten Zeit nicht unbedeutend« Vorräthe an Brelern verschwunden, und es blieb bisher vollständig unans- geklärt, wer ver Uiheber dieser Diebstähle sei» könnte. In jüngster Zeit woide eine Ladung zugehaueuer Breler von einem Z inmerplatze in Hera-Untermbau- gestohlen, und eS zelang der rühngeu Criminalpolizei den schon mehrmals be irasten A'inmerinaun B. als Thäter zu ermitteln und sest- zustelle» Geuannler, welcher al» Organisator de» Fack- verrin« der Zimmerer, sowie als Redner in össe»t- lichen Arbeiterversammlungen hier eine bekannte Per svnlichkeil »st. wird nun hinter Schloß und Riegel über seinen socialdrmokratischea Zok»»sl«staat Nachdenken können, in dem nach seiner Meinung derartige Gewallstreichr vielleicht erlaubt sein dürste». —w Gotha. 9. Februar. Gestern worde der Redackeur BoShardl (au< München) de» sortsckrilktichen .Gothaer Tageblatt" von der Strafkammer des hiesigen Landgerichts wegen Majestäl-beteidigung gegen de« Prinz-Regenten von Bayern zu einem Monat Gesängniß rrnd wegen Beleidigung de« Fre i be rge r Landgerichts in den, lekanuicn Sorialisten-Proeeß zu 50 Grldstrase »erurlheill - Stettin. 9. Februar. D«e Poljzeidirectiou er läßt folgende, vom 8 d. M datirte Bekanntmachung: „Mit Rücksicht aus die gestern Abend im „Bock" vorgekommenen tum ultuarischen Austritte wird aus tz. 15 der Ber orbnung vom tt.MLrj t550 hingemiesen. nach welcher Jeder mit Geldbuße voa 5 bis zu 50 Thalern oder mit Gesängniß von 8 Tagen bis 3 Monaten bestraft wirb, welcher sich nicht sofort enlserut. nachdem der Abgeordnete der OrlSpolizei- behkrd« eine politische Versammlung sür aufgelöst erklärt hat." — Wie die „OstseezeAuag" berichtet, ist dem Besitzer de« .Bock", Herrn Schratz. aus seinen beim Magistrat ein- gedraLten Antrag wegen Erstattung des in seinem Local bei dem vorgestrigen Tumult entstandenen Schaden- der Be scheid geworden, er möge die ersorderlichen Reparaturen vor nehmen lasten uud demnächst die Rechnungen beim Magistrat rinreichea. --—Au- Fraakea. In der gegenwärtigen Zeit, wo von allen Orten mehr oder weniger über die Steuern geklagt wird, kann wohl die Bürgerschaft in Kliugruberg a. M. al» eine beneidenswertb« bezeichnet wert«, de«,» dies« Stadt besitzt so ergiebige Thongruben, daß die Ein wohner seit Jahren nicht nur keine Gemeindeumlagen zu zahlen habe», sondern die Bürger auch noch erheb liche Uebcrschsiffe ousberahlt erhallen. So erhielt im verflossenen Iabre jeder Bürger tOO — Nach Verbüßung einer längeren Untettuchnngsdast. veranlaßt durch eine Denun- Nation eine« aus der Arbeit entlassenen Fadriktischlers, ist der Dirertor der Seilenvaareusabrik Bamberg. Schottes, wegen angeblicher Sittlichkeit-Verbrechen vom odersränk,scher» Schwur gericht iu Bavreuth sreigesprochru worden. Ja herz licher. wahrhaft ergreifender Weise wurde derselbe vou sein» Gattiu uu» de» Gerichlssaate geführt. — Darmstadt. 8 Frbraar. Vor Kurzem ist nach ein gehenden Ermittelungen beschlossen worde». ia de« hiesigen Hoslheater die elektrische Beleuchtung, und zwar weseutlich i» der Art. wir solche im Münchener Hoslheater eingerichtet ist, eirnusührni. Jusolgr hiervon werben sich Hojthealerdireclor Wünzer und der Professor der Elektro technik an der hiesigen technischen Hochschule I>r, Kittler in aller Kürze nach München begeben, um Einsicht von bcu dortigen Eiurichtuugeu zu nehmen ---- Aus Aquila tu den Abruzzen, wo in der Nacht zum 3. d abermals drei Erdstöße verspürt worden sind, wird der „Neuen Freien Presse" über die Nachwirkungen de- ersten Erdbeben« von, 2K. und 27. Januar geschrieben: In der Nacht zum 28 Iannar haben unzählige Personen i» Aqnila wie auch in der Umgegend trotz de« Frostwettcr» und de« Schnees im Freien übernachtet. Am 27. Nachmittag« ging ich nach dem Dorse Pianola, das säst am Rande eine- wert offenstehenden alte» vulkanischen Schlundes liegt. Auch dort waren hestige Stöße verspürt wordea Al« ich gegen 9 Uhr Abend« zurückkehrt«, sah ich am Abbang der Bergkette, die Pianola gegeuüderlieqt. Rauch aussteigea von großen Feuer«. d»e man dort «»^zündet hatte. Kleinere Feuer fand ,ckr auch kirr im »shsrotn, d. i. Etadtpark, ongezündet »nd dicht mu» lagert von ttebernachtenden. Aus der Piazz, Grande. i«v- dalb der Stadt, sab ich Baracken und Boden für Eolck»^ di« bier übernachten wollte«, errichtet. Die desürchteteu Wiede» bolungeu sind inzwischen nicht eingetreten. Nur leichtere Ev- schülteruagei, folgt.» noch »ach. Die OSciüationeu des SeiSmographe» beruhraten sich. Dennoch bot die Fortdauer vereinzelter leichter Erschütterungen die Bevblkeiung n«ch rmmrr nicht ganz zur Rüde kommen toste». In der Macht zum 2. Fedruar sah ich «ul dem Platz- S Maria di Paß»«« aus» Reue Uebernachtungsbudeu errichtet.
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