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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188701302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870130
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870130
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-01
- Tag 1887-01-30
-
Monat
1887-01
-
Jahr
1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1887
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vH»« iiötzer aus di« eiazelnc« A-tikel d«r wirklich reichhalligea lollertio» einzugehe», sei nur »och yervorgchobcu, daß die Ru!- iühruag em« w jeder Hiusichl saubere »ns gediegene ist. Del vecchlo's SunflansstcUung. Ul» recht lalcotvolle «tilUedenmaieri» euocstl jich Melanie Hiaschiug mit ihrem un zweiten Saale auSgeftelliell AquareNblalt. Die Unordnung de« großen MakaristraußeZ mit den, reichen P'aiin» sederschmucke neben der antiken Aale, dem grüne-, töiarkruqe, der kleinen Wethen Gyk>«-Nympke niit dem Schmetterlinge ist geichmack- voll »ud die technische Bewältigung der Stoff-Darstellung verdient alle Anerkennung. Ein harmlose- Siltenbild in M. Liede rg's .Lusriedenheit", rin Bengel, der hinter dem Hause Holz hacken soll, aber die Zeit dazu verioendet, um in sehr gehobener Stimmung eine heimlich« Cigarre zu schmauchen. Im dritten Saale begegnet man eiuem Kader du Faur'schen Schlachistücke von der Berliner Iubiläum-au-stelluag: „Episode au- dem Angriff der siebener Kürassiere bei Rbzonville, 1870". Der Maler erweist sich al« trefflicher Darsteller von Maua and Roß im heihen Ringen der Schlacht, denn beiß geh» e- hier her, wo sich diese weißen deutschen Kürassiere zwischen sranzSsischeS Fuß. voll riakeilea. Aus der Staffelet im dritten Saale bemerkt man vier „Brustbilder" in Oel von Fra uz Roegels, welche den lsommerztenrath Rieberk, Franz Li-zt und den königl. Musikdirektor A. Krause in Barmen darstellen: daS vierte, ein von weißen Spitzen duftig umrahmter jagendlicher Fraueukopf, ist als „Etudienkops" bezeichnet. Rotgel- bekundet sich mit diese» Arbeiten al- tüchtiger B lduißmaler, der mit sehr einfachen Mitteln und mit vornehmer Bernachläffsgung de« Beiwerkes arbeitet. Zwei nicht za große „Landschaften", beide» herbstliche Abend, simamageu, hat LouiS Neubert an» München ausgestellt. Aus beiden gelingt e» ihm besoaderS ganz vortrefflich die eigenlhümlicheu atmosphärischen Lichtvorgänge und ihren Widerschein in Wasser spiegeln darzuftrlle». Auch die abendlichen Wolkenbildungea weiß er duslig genug zu malen. Lin paar niedliche „Winterlaad- schaftra", beide mit Schlitten- and Schlittschuhläuserstaffage, hängen im Eingänge zum dritte» Saale; die eine, von Wilh. Schi ertz de- bandelt augenscheinlich ein norwegische- Motiv, die andere von HartoaeuS ein holländische». Line Reihe allerliebster pdysiogno- Mischer Lharakterstudiea bietet Hermann Arnold in München mit seinen zehn, dem bayerischen Hochlande entnommenen Charakter- köpfen. Ja der oberen Reihe gruppiren sich um den „Herrn Psarrer" in der Mitte der „Wirth" und die „Wirlhia", der „Ge meindedieaer" und der „Nachtwächter". In der unteren Reihe er- blickt mau zu beiden Seiten des Herrn „Bürgermeister" mit seinen Amt»i»figmeu du Jugend de- Torfe» in der Person von „Sepp" und von „Ro»l", dir ihrerseits wieder von dem Herrn „Förster" und dem Herrn „Lehrer" eiugerahmt werde». Ja den Hinteren Räumen ist noch ein „Stillleben" Von M. Baaß ausgestellt, eine virtuose Weinlraudeastudie könnte man das Bild nennen, denn diese spielen daraus eine bedeutende Rolle. In einem der Feusterkästen liegen zwei Aquarellblätler von Professor Edgar Mayer mit wundervoll durchgesührten italienischen Land- schastSmotiveu. Aus dem einen blicki man über sumpfige Wasser- spiegel de« Vordergründe- aus den klassischen Bezirk der Tempel- ruineu von Pästom, daS andre ist wohl ein Stückchen römische Lompogna mit dem Blick aus die fernen Sabinerbcrge. Recht nett sind auch zwei darunlerliegeude Aquarclllaiidschasten von E. Th. Comploa in München, eine Ausschau aus die „Ortler Gruppe" und eia Motiv vom ..Starnberger See" mit einem Blick aus die ferne, jedoch vielleicht besonderer Klarheit der Last wegen ziemlich nahe er scheinende Alpeuketle- Adolf WeiSke. Sunst-Verein. * Sonntag, den 30. Januar. Neu ausgestellt sind im Ober lichtsaal ein Selbstportraft von Franz von Lenbach und ein Gemälde, „Waldeinsamkeit", von Max Schmidt in Königsberg „Eine RechtSconsultatiou" von Vinc. X. Lerche in Düffctvr Ausgestellt bleiben: Aquarellikizzen (landschaftliche und Archttekturstudien) von PaulJäger i» Leipzig, ferner die Gemälde „Abendftimmung" von Eduard Schleich in München, „Ahasver' von Gadr. Max und von demselben eia Fraueiiporirait, „Beim Wirth zur goldenen Sonne" von I. F. Hennings i» München ..Au» der Sldambra" von Aböls Seel in Düsseldorf, „Die Tobten insel" von Arnold Böcklin in Zürich-Hoitingen. „Abraham'- Fürbitte für Sodom" von Beruh, von Neher. Im Hauplsaal dm auch eine Marmorgruppe, „Amor mit dem Schmetterling", von Carl Echtermeyer in Braunschweig Platz gefunden. Im ersten Ammer sind ausgestellt: „FuchShatz" von Carl Arnold in Weimar. „Lcwartung" von W. Lindenschmidt, „Jonisä,« Landschaft" von Max Schmidt in Königsberg, eine Copie von Frau Susettc Hauptmann nach dem Rcml'randl'ichen Bilde der Casscler Galerie. SaSkia von Ulenburgb, die Gattin des Malers darstellend, „Unter der Arena" von Carl von Pilot», „Ostermontag' von Emi Kaysrr in München, „Bauern im WirthLhanS" von Meier aus KiSmar, „Kahnsahrendc Kinder" von Kart Rairpv i» München. Albanerin mit ihrem Kinde" von August Riedel (gest. 1883 i» Rom) an» dem Besitze der Frau vr. Secburg hier und das Bildniß dcS Dichters Friedrich Nückert von Bertha Froricv in Weimar. Im BortragSiaal sind einige aus den heutigen Bortrag des Herrn vr. H. Blockhaus je. über Monte,ina bezügliche Photo graphie«, ferner die letzte Serie der Fübrich'iche» Zeichnungen lowie eiur Reibe neuer Bauentwürfe des Herrn Bandircrtor Hugo Licht auSgc stellt. Kunst - Gewerbe - Museum. * 8» den im Zimmer Nr. III neu anSg'st-lltea Schmiede arbeiteu, Sammlung von Thür- und Thor-Klopsern und Ringen ist eine große Tafel mit zahlreichen Thürbä » der» und Schlüssel schildern vom 15. vis 18. Jahrhundert l»nz»gk!ellt worden. Die italienischen Bänder und Schlüsselichiidcr des 16. Jahr hunderts zeichnen sich vor den deutsch«» Arbeiten ans gleicher Zeit durch ihr« mehr architektonüche E »the lung und Gliederung auS. während die deutschen Arbeiten mehr den ornamentalen Charakter an sich tragen. In jeder Abtbelluag sind hervorragend schöne Stücke vorhanden Die Korbgeflechte im Zimmer Nr. III, die in Silber ge criebeue Wetnkanoe, sowie die Berliner u»d Münchener, Silber getriebenen Arbeiteu und der Bucheinband im Z mmer Nr. IV bleiben noch bis Ende der nächsten Woche auü gestellt. m Musik. Concert des akademische» Gesangvereins „Arion" Leipzig, 2S. Januar. Bor vielen anderen Winter eoncerten dieses mit Recht hoch angesehenen, stets schlag fertige» studentischen MännerchorS zeichnete sich daS am 28. Januar vorgesührte ganz besonder- auS. Eine auS nahmSweise Huld gab der im alten GewandbauSsaal statt gehaltenen Aufführung bervorragenden Glanz: Die Gegen wart Allerhöchster Herrschaften, Sr. Majestät des König« Albert von Sachsen und Ihrer Majestät der Königin Carola. Sowie daS hohe Paar die iestlich geschmückte Königaloze be, trat, brachte einer der wackeren Musensvhne ein Hoch aus. in welche» die Hörermassc jauchzend eiiittiinmte, während die Arivnen r» musikalisch nnilleidclen und bas Orchester Trcm- petenklang und Paukenschlag ertönen ließ. Der Eindruck des Empfange» war ein ebenso würdiger wie ungeschminkt herzlicher. Ein zweiter Vorzug deö diesmaligen CcncerteS war besten Kürze. ES dauerte nicht über zwei Stunden. Unterzeichneter w:.ß gar zu gut. wie außerordentlich schwierig eS ist, Concert p-ogramme aus ein solches relativ bescheidenes Maaß zurückzu nilire» und beglückwünscht daher den höchstwahrscheinlich auS- lcl'i'aggebenden Herrn Dirigenten zu diesem wohllhuenbcn Resultat. DaS Bedenkliche deS langen ConcertprogrammS liegt nicht etwa in den Vorträgen der Herren Ancnen an und sür sich, eenen man gern noch tanger lauschen möchte, sondern in der printipiell von mir sehr anerkannten Ausstellung neuer Werke, welche in sich ouszunehmen manchem Hörer beschwerlich fallen mag. dann auch in den bisher zu sebr betonten Einrahmungen nid Jnstrumental-Borlrägen. welche ohnehin in anderen Eoncerten genügende Vertretung finden. Bei Ausführungen, welche von so vorzügliche» Mannerchören veranstaltet werden, verlangt man vor allen Dingen nach deren Leistungen. Solche werden un« diesmal, und zwar, um bieS vorweg zu sagen, in meistens vortrefflicher Weise geboten. Herr Gustav Schreck, einer der neueste» Lehrer am hiesigen königlichen Conservatorium der Mustk, rrvssnete da» Programm mit der Composition: „Der Falken.Rainer vom Oberland". Dichtung von Emmy Schreck, frei nach einer J.'ec de- finnischen Li'l lerS Rniwl-erg, für zwei Soteststumcu. (Sopran, <zrl .tzxcwig Reckstivo, Coucertsängcri» aus Ehenitiitz. und Hcir» Hosopernsänger Paul Jensen, Baritonist aus Dresden). Männerchor und Orchester Ter Eomponist ist als begabter, warmblütiger Tonschöpser bercilS vortheilhast bekannt und bat vor eliiigen Jabren durch ine größere bcroische Compofilio» sich mannhafte Anerken nung begründet. Diesmal hat er anmulhigere Saiten ange- chlagen. „Rainer" ist Ringkämpfer, eS vermag Keiner e» ihm gleich zu tbun. ,.A»na" behauptet, einen Helden zu kennen, der ohne Waffe und Wehr den Kühnsten siegreich besiegen kann. Rainer fährt ans: „Mir wallt daS Blut, wer ist der ?>«ld. den Hochlands schönstes Mädchen preist?" Der Chor ragt verzagt: „Wer wagl's?" „Lieb Anna" singt nun den wilden Rainer" an: .'.Schau', ich wag'S, nnt Dir zu ringen um den Preis, um bohr Gabe! Will so weich die Arme schlingen um den Nacken dir von Eisen; will die rotbe Wange schmiegen sanft an Deine beiden Man en; will Dir traut am Herzen liegen; halten Dich mit lauberweisen, Ritter Rainer, wird Dir bange?" Der Sedanke ist allerliebst und von der verehrten Dichterin auch ganz gut durchgesührt, baß die Liebe über die rohen Körperkräsle den Sieg davon tragen kann. Dem geschätzten Componislen aber, der seiner Eomvosition im Ganzen einen höchst anmuthigen und wirkungsvollen Ausdruck ver lieben hat. derart, daß alle Männerchöre mit Vergnügen zu diesem, nicht gar zu ausgedehnten Werke greisen werden, darf ich nicht verschweigen, daß hier, am Wendepunkt der Dichtung, der musikalische Ausdruck zuriickbleibt. „Anna" darf hier nicht bloS a n >» utbigc» Gesang in- Treffen führen, ie muß hinreißende Weisen erklingen lasten, nn, ihre Siegerschast glaubhaft zu machen. Die Dichtung zeigt ganz gut daS Bestrickende an. was der Musik hier innewofinen ollte. Eine hier angebrachte Vervollkommnung würde die reizende Schöpfung zu einer allseitig wohl aufgenommknen machen. Der formellen Gestaltung und der Jnstrumentirung ist nur Lob zu spenden, cS klingt Alles frisch und ungezwungen. — Aus dem Programm wohlvertheilt. wurde» süns Männerchöre vorgetragen, zwei ernsterer, drei heilerer Natur. Unter den elfteren scheint mir das edel gehaltene „Nachllied" von Wilhelm Rust eine werthvolle Bereicherung der MännergesangSlilcralur, daS von Rcinhold Becker (Ehrenmitglied des Vereins) compo- nirte „Die FrühlingSlcrche" sehr interessant zu sein. Eine freundliche Physiognomie zeigte» Bernhard Voget'S „Juchhe. Ade" und Heinrich Zöllner'» Schelmenlicd „Entweder — oder". Im Stubenienlied auS Goelhe's Faust ES lebt eine Natt' im Kellcrncst" zeigte Franz LiSzt, wie trefflich und geistreich er das Ironische zu behandeln versteht. Der geehrte Dirigent deS „Arion", Herr Musik- vireckor Richard Müller, ist, wie dankbar anerkannt werden muß. stets bemüht, unter den vielen Neuheiten eine sorgfältige Auswahl zu treffen, und der Verein selbst bewies eine Virtuosität in» Parlanto und in der leichten, von großer Intelligenz zeugenden Wiedergabe der heileren Gesänge, die oft in Erstaunen versetzte. Die Haupt- und Schlnßnummer deS EoncerteS bestaub in C. Jos. Brambach'S ap. 60: „EolumbuS" sür Männerchor, Soli (Eolnw.bus —Baryton, Ein Erzähler—Tenor) und Orchester, ein Werk, gegen welches keine technischen Einwendungen zu erheben sind. Aber weder bei nach Dichtungen von Wilhelm von Walvbrübl bearbeiteke Text, noch die Musik haben daS Spannende »nv schließlich Ergreifende, was wir in unserer Phaulaste slels »ul EolumbuS kühner Ausfahrt zu verbinden pflegen. ES fehlt nicht an schönen Einzelheiten, wozu das Traumbild, da» Gebet, die vorletzte Numnier sür Solostimmen und Chor zu rechnen sind. Wie schon frühere Eonipositione» Brambach'S bewiesen, daß er mit Schumaun'schem und Mendelssohn'jchem Material wohlvertraut ist, so ist eS auch mit seinem „EolumbuS" der Fall. Alle- schön gearbeitete. wohl klingende, flüssig gehaltene Musik, aber wenig Brambach. In der eben erwähnte» Composition und bei dem Werke von G. Schreck wurde daS Orchester durch die Capelle de» 7. königl. sächs. Jiisaliterie-Regiinenls „Prinz Georg" Nr. 106 gebildet und entledigte sich seiner Ausgaben in überraschend guter Weise. Allen Respect! AIS GesangSsoliste» waren thätig Fräulein Hedwig Nockstroh, Eoncerlsängcrin auS Ebemnitz, Herr Concert sänger Carl Dierich und der königl. sächs. Hofopernsänger Paul Jensen auS Dresden. Dem Letzteren sind gute Schule, vortreffliche Aussprache und geschmackvoller Vortrag nachzurükmen, die Stimnie war etwas verschleiert. Herrn Dierich'« Vorzüge sind hinreichend bekannt. Frl Rock stroh besitzt einen jugendsrischen warmen Sopran und hat Tüchtiges gelernt. Sie schien anfänglich durch Angst bcein lrächligl, die Stimnie vidrirte und intonirte nicht immer unlacelbaft. DaS verlor sich, je weiter sie in ihren Ausgaben vorschritt. Sie sang die Partie der „Anna" und drei Lieder von Schumann, Franz und C. M. von Weber. Die Lieder gelangen ihr am besten und brachten ihr Hervorruf em. Am Pianosortc begleitete sie Herr Alexander Siloti vortrefflich. Wie sehr sich Herr» Siloti's Spiel, daS vor drei oder vier Jahren »och himmelslürniend war, geklärt hat, bewies der hochgeschätzte Pianist in zwei Solovorlrägen. Nr. 2 ausFran zScbubert'S „Llowonts musieLls" und „kkspsockis kougioiss' Nr. 14 von Franz Liszt. DaS Schuberl'sche Stück trug er mit entrückender Grazie und Feinheit vor, in der ungarischen Rhapsodie entfaltete er seine siegreiche Virtuosität. Dem gewinnenden, weichen Anschlag Siloti's bei GesangSstcllen muß man noch ein besonderes Lob zollen bei einigen Kraslstellen konnte man wünschen, daß der Besitzer so außerordentlicher Virtuosität sich weniger Zurückhaltung auserlegl hätte. Wohllbuend wirkt die manier lose, ungezwungene Haltung deS hervorragenden Künstler», der mit Recht großen Beifall fand und gerufen wurde. Dem Dirigenten Herrn Richard Müller sei Dank ge spendet sür die Bekanntmachung mit so manchen anziehenden Werken und sür deren sorgfältige Vorbereitung unv treffliche Durchführung, der Arionensckaar für ihre hingebungsvolle Ausdauer, welche durch entsprechende Leistungen belohnt wurden. Unter neunmaligem musikalischen Hochklang verließen Ihre Majestäten, die getreulich bi« zum Schluß auSgeharrt hatten, den Saal. Carl Riedel. de« musikalischen Lautend». Gerber rühmt Schul,:, sich der Kunst mit einer Liebe hiugab. uur lodernd nach außen, sondern nach innen gluhle", was den wahren Künstler auSmache. Mit 22 Jahren wird er Musikdirector beim Theater unter Franz Seconda. Füatzebn Jahre später löst er seinen Meister Schicht in der Leitung der weltliche» Cancerle im Gewaadhauje ab. Diese Erfolge dank» er lediglich seiner eignen Kraft und Aus- dauer, und» der Unterstützung von außen, von Behörden oder Vereinen. Er halte sich mülstani emxorgearbeiiet, seine Zeit thei'.eiw in Studie» und in die Arbeiten sür seinen und seiner ollen Müller LebeoSunterbalt. GesanqSunterricht, der ihm Muß: und Ruhe rändle, um größere musikalische Werke schaffen zu können. Schon wenige Wochen nach Uedernakme seiner Fanctioaen beim großen Loucert rühmt Nochlitz Schulz als „einen jungen, viel- geübten, kunstfertigen. ganz in seiner Kunst lebenden Maas", der sein neues Amt mit größtem Ciser verwalte. Als er am 30. Januar 1827 starb, wird ihm In seinem Nekrolog da» schöne Lob gezollt, er sei im Worihalter», im Erfülle» über nommener Verbindlichkeiten, in BeruiStreue, in Ordnung and ge- sammter Führung deS L-den- musterhaft gewesen, dabet von einer Bescheidenheit und Anspruchslosigkeit seltenster Art. Seine Composilionca wurden ganz gern gehört. Im Allgem-iaeu agt von ihnen Gerber, daß sie vorzüglich durch eine ganz eigene Lieblichkeit sich avSzeichneien, die unmittelbar zum Herzen spreche: sein Satz sei rein und verständig, seine Melvdie schlicht und gefühlt, eine Jnstrumentirung ersahre», eiasach. auch wo sie prächtig werde, wie Lies in seine» Chören und Ouvertüren oft der Fall sei. (Dörssel a. a. O.) Schulz führte auch zuerst süns Svmphonien, sechs Ouvertüren, eia Concert und mehrere andere Werke von Beethoven ans. Vielleicht hat er auch »och Antheil an der Aufführung der Oma». SymphoniciMendelSloha'S, die zwei Tage nach seinem — Schulz' — Tode znm ersten Mal- dem Leipziger Publicum dargeboten wurde. Karl Maria v. Weber, Moscheles und David spielte» unter seiner Direktion. — In den LectionSkatalogen der Universität erscheint eia Name als Musikdirector und Leiter der Hebungen der „Tinge- akademie" (Limbnrger). tb« »ach. baff er. I band» zur Borlegnng. Bor Schluß der Sitzung einigke man „deren Feuer nicht j sia> ,-o.b darüber, einen Neudruck der Gcsbg'lkcidnung vor- Nachtrag. Zum Säcular-Gtdijchtniß des Universitiits- Musikdirertors und Capellmeisters Christian Schulz. L. IVb. Hundert Jahre erfüllen sich Heuer, seitdem Jo Han Philipp Christian Schulz, Capellmcister der GewandhauS- Concerte in den 17 Jahre» von 1800 bi- 1827, UniveisilälS-Mustk- director und Dirigent der mit der Unwersilät osficicll verbundenen Singakademie, zum ersten Male öffentlich hier aostrat und zwar als DiScantist im Grwaudhause. Heut«, SO. Januar, ist eia Zeitraum von sechzig Jahren ab- geschlossen, seil der treffliche von seinen Zeitgenoffen voll gewürdigte gewiisendafte Musiker nach längeren Leiden die Augen sür immer schlag In der Säeular-Festschrist deS GewandhauS-Insti»,«- ist der 17jävrigei» Periode der Loncertr unter I. PH. LH. Schulz eine aus sührliche Darstellung grwidmei worben. Dort finden wir auch einen kurzen Lebensabriß vo» Schul, Darnach war Schicht'« Nachsolger als Musikdirector bei unserer Umversilät, wie bei de» GewandbauSconcerten ei» geborner Thüringer DaS ikm aus seinem noch heute aus dem alten IohonuiSsrieddo vorhandenen Grabe errichtete eiserne Kreuz, das ihm von der „Lieder tasel" gewidmet wurde, nennt Langensalza a!S seine Vaierftadt, den 24. September 1773 als GeburiStag und -Jahr. (In Langen salza wurde auch der seiner Zeit berühmte Llarinettenvirtuose und Hoicapellmeifter Hermstedt geboren, der nachmals unter Schulz im Gewandhaus austral.) Schulz kam 1783 nach Leipzig aus die ThomaSschule. Al» Thomaner wird er 1787 im großen Concert gesungen haben. Bon der Thomana ging er zur Universilät, um Theologie zu studiren Ec wandte sich ober diesem Studium ab und widmete sich unter Leituvg de» Schloß-Organisten Engel, dann unter der Schicht'« * Leipzig, 29. Januar. Ihre Majestäten der König und die Königin nebst hohem Gefolge beehrten am heutigen Abend die Vorstellung »in Neuen Stadltheater mit Aller» höchstihrem Besuche. Ihre Majestäten wurden bei Eintritt in daS HauS von den Herren Oberbürgermeister vr. Georgi, Polizeibircckor Bretschneider. Stadkräthen Eommerzien- rath Wagner und Dürr, sowie vom Herrn Theaterdirector Staegemann ehrfurchtsvoll empfangen. Beim Eintritt in daS KönigSzimmcr wurde Ihrer Majestät von Fräulein Staegemann ein prachtvolles Bougucl überreicht, welche» die hohe Frau gnädig annahm. Die Allerhöchsten und Hoden Herrschaften begaben sich unverzüglich nach der Königsloge, woselbst auch die Herren Gcnerallieulenant von Tschirfchky, Exccllcnz, und KreiSbauptmann Gras zu Münster anwesend waren. Beim Erscheinen der Majestäten erhob sich da» zahlreiche Publicum von den P atzen und stimmte mit Begeiste rung in daS von Herrn Slavtrath vr. Sch mit» aus daS hohe KönigSpaar ausgebrachle Hoch ein. DaS KöniaSzimmer, in welchem Fra» Direktor Staegemann während der Pause» den Allerhöchsten »nd hohen Herrschaften Erfrischungen reichte, war von de» Herren Decorateur Heinrich Barthel und Kiinstgärlner Nabel, in Firma Hern». Allihn, reizend geichiniickk werden. Inmitten eines üppigen Pflanzenschmucke» erheben sich die Büsten der Majestäten, auch da» Bouquet war von seltener Schönheit und von der genannten Gärlner- iirma herg-stellt worden. — Ihre Majestäten haben sich noch heute Abend nach der Residenz zurückbegcbcn. * Leipzig, 29. Januar. Am heutigen Nachmittage besuchten unter anderen siechgcstellten Persönlichkeiten Sachsens EullnSminister, Se. Exccllcnz Herr vr. von Gerber und der Vorsitzende deS deutschen NeichrgesunkbeilSaniteS Herr Geheimralh Köhler, die Internationale AnSslclluug für VclkSernährung und Kochkunst. * Leipzig, 29. Januar. Wie au» einer im Amtliche» Thcile dieses Blatte» abgedruckten Bekanntmachung der OrtSkrankencasse hervorgcht, sind folgende hiesige Krankencasten als dem Kiankenversicherung-gesetz nicht ge nügend bcsiliideii worden: 1) die Kranken- und Sterbecasse der »Böttckergesiilsc»''; 2) die Kranken- und Begräbniß UnlerstütziingScasic zum „Banner"; 3) die Kranken- und Begräbnißcassc für die Mitglieder deS Vereins Leipziger Biichdrnckergchilscu''; 4) die „KrcbS'sche" Kranken- und Begräbnißcasse; 5) die Kranken« unv Begräbnißcasse „Soli darität". * Leipzig. 29. Januar. A»S dem Wahlkreise „Leipzig- Land" vernehmen wir weiter, daß die Annahme der Ea»< didatur seilens deS Herrn vr. Götz sowohl im Wahlcomitä welches an» etwa 30 Personen besieht, wie auch »n Wahl kreise selbst aller Orten nicht nur »»lt großer Freude — die» scheint nnö zu wenig gesagt — sondern mit den» erhebenden G-sühle begrüßt worden »t, daß eS deutsch gesinnte M inner giebt, welche, wie hier, selbst »uter den größten persön lichen Opfern ihre palriolischen Gefühle zu bethätigcn wissen, linler solche», Verhältnissen hoffen die OrdnungS- parteien aus eine» glänzenden Sieg. --- De» Pferde», welche dem großen Verkehr dienen, hat der Leipziger THierschutzverein, seiner Pflicht gemäß, stets eine besondere A»smerksa»lkcit geschenkt. Nun verdienen unter den Thiere», welche den öffentlichen Dienst besorgen, vor Allem eine Berücksichtigung die Pferde der Nachldroschkc». Schutzlos dem Rege» und Schnee in kalten und slnrmischen Winternächtcn preiSaegebcn, ernten die Pferde znm Dank für ihre Leistungen ein srükcS Siechthum. Wer hätte nicht schon mit ihnen Mitleid empfunden. — Um daS Ungemach, dem die Pferde der Nachtdreschken auSgcsctzt sind, wenn auch nicht ganz zu beseitigen, doch wesentlich zu vermindern, dielet sich nun. und zwar gerade in Leipzig, ein emsachc» Mittel dar. Von den elf amtlich festgesetzten Haltestellen der Nachl- droscbken befinden sich zehn aus freien Platzen, so namentlich am Bayerischen Bahnhof, am Blücher-, Dorotheen-, Johannes-, Thealer- und KöuigSplatz, am Nascbmarkl. Peterskirchhof', an der Goelheslraße »eben dem Augustusplay. Ohne jegliche Störung dev übrigen Verkehr», ließen sich aus ihnen Schutz- Hallen Herstellen von einfacher Art und doch genügend, um Wagen und Pserd vor den Unbilden des Wetter» zu schützen. Da die Herstellung solcher Schutzhülle» ganz dem milden Sinne des Leipziger Bürgers entspricht, so wird der Plan gewiß in weiten Kreisen Zustimmung finden. Doch damit er in da« Weil gesetzt werde, bedarf eS der Einwilligung de« NatbeS unserer Stadt, und wäre sie erlangt, so würden von sachverständige» Männern die EntwÜrs: für den Bau der Hallen, und endlich von freigebigen Thicrschutzl'reiineen die Mittel zu ihrer Herstellung zu erbitten und zu gewinnen sein. Immerhin, wie ina.icherlei Schwierigkeiten zu überwinden sind, die AitSsnhning LeS Planes wird gesichert sein, wenn sich die vffenlliche Stimme für ihn erwärmt. ----Leipzig, 29. Januar. I» Anwesenheit von über lOO Mitgliedern tagte am Freitag Abend im ..Marien garten" eine vom Vertrauensmann Herrn Albert Schmidt einberujene KreiSversammlung de» Allgemeinen Deutschen BuchhandlungS-Gehilfen-Ber bände S, in welcher zunächst beschlossen wurde, zu Kaisers Geburtstag einen Conimerö der gcsammlen Gehilfenschaft des Leipziger Buchhandels zu veranstalten. Es wurde dieser Beschluß niit aufrichtiger Freude als ei» neue- Zeichen dafür begrüßt, daß auch in dem Kreise der jüngeren Vertreter deS BuchhandclS sich wiederum treue Hingebung sür Kaiser und Reich offen bart. Bezüglich der KreiScastc verständigten sich die Auwcscii- den darüber, daß man eS bei den bisher üblichen freiwilligen Beiträgen bewenden lassen wolle. Unbedingt stimmte di: Bersammlutlg dem Vorschläge zu, den Mitglieder:» eines Kreises, auch wenn st« thatsächlich keine KreiSversammlung besuchen, auch ferner Einloduiigcn zuzuschicken. Zugleich kamen die neuen behördlich genehmigten Satzungen de» Ver» ziinehmci, und die letztere behnjS etwaiger A-nverunzen einer Commission zur Ausarbeitung an die Hand zu geben. —o. Für die Kunstgeschichte Leipzigs durste es bemerk-nS- weilb sein, daß da» durch Jabcesz.'.hi als solches conslatirle älteste Gemälde unserer Stadl im Jabre 1886 sein 50» jähriges Bestehen vollendet hat. Es ist dieS die im Kreuzgange k.s PaulinumS »in vierten Schstkbozen dar- gesi lile .Kreuzigung Christi" vom Jahre 1386. m»t Abänderungen von 1517 unv reslaurirt l87l eine S'-itung der Familien von Einsiedel und vo» M. . (Mockau). Neben den knieenken Gruppen der Stifter und ihrer Familien, ueler den Einsiedel» auch eine Nonne, befindet sich die Inschrift: „bi» pio voto Oln istk>fsi,ori biin^yckel et tlenrxii sl . (all) 8(ummaw ßluria in Vei pietum est Ao vo. ülbOOVXXXVl". Das Wappen der Einsiekel ist wohlerhallen, dagegen das der anderen Familie, wie auch deren Name, nur in einzelnen Stricken bemerkbar geblieben. Wünschenswrrlh wäre, daß dieses in Eompositton und Aussübrung zweifellos von Mönckishand geschaffen: kunstreiche Bild bei seiner fort schreitenden Zerstörung durch den Griffel vor der Vergessen- beit bewahrt würde. Es pbolographisch auszunehmen. ist bei dem Mangel an Licht im Kreuzgange vergeblich versucht worden. ---» Fräulein Teresina Tua wird am l. Februar im Neuen Theater concsrtiren. An eben diesem Abend tritt unsere beliebte Naive Fräulein Flösse! zum ersten Male nach längerer Krankizeit wieder auf. — Die mit so großem Beifall hier ausgenommenen Wiener Tanzlängerinnen treten heute im Siadt- garten zweimal, mn 4 und 8 Uhr. aus. Morgen Abend findet da» letzte Auftreten statt. Ter zur Zeit schon säst lOO Mitglieder zählende Leipziger Tcalverein hat. um den vielfach geäußerten Wünschen > ach zweckmäßigen Lokalitäten entgegenzukoininen. da» bisherige VercinSlocal ausgegcben, und finden nunmehr die regelmäßigen Spielabenke Montag» in Stadl Dresden und ferner MlttwockiS und Sonnabends im Cass Kron prinz. am Königsplatz, statt. Im Hinblick auf de» dies jährigen in Leipzig abznhaltenden Scalcongreß und die demnächst stattslndenven Probelurnire dürste sich woöl mancher Scatsrcund noch veranlaßl sehen, dem Verein be>- zulreten und werken Anmeldungen hierzu an den LereinS- abcnven entgegengenomincn. — Der .MiUtair-Derein 2. Sächsische» Reiter«, setzt 2. Sächsisches Husaren-Negiment Nr. 19 für Leipzig und Umgegend", testen zeitweilige Abendunterhaltungen sich bisher stets eines beachkenswerlben Erfolges zu erfreuen halten, veranstaltet am heutigen Sonntag abermals eine solche im Saale deS .Elysium" (Getlscheksiraße). mit welcher eine Wcihnachtsbeschecrung verbunden ist. zu welwer auch ehemalige Regimentskameraden und Mitglieder der Brudcrvercine will kommen sind. DaS Programm sür die Festlichkeit ist ein sehr gewähltes und namentlich sind Vorkehrungen getroffen worden, um der UnterstiitziingScaffc neue Mittel zuzusühren. ----- Künftigen Mittwoch» den 2. Februar, beginnt in Trietschler 'S Saal ein vom Tanzlehrer Herr» F. Werner arrangirtcr neuer CursuS sür Lame,, und Herren. Die bisherige Tbäligkeit deS Genannten hat bereite den Erfolg gehabt, daß ihm auS vielen Familien Schüler »od Schülerinnen zugewicsen wurde», deren gute Ausbildung all- festige Befriedigung erregt. Wie auS dem Anzeigeistheil d. Bl. bekannt geworden ist. finden Anmeldungen zu dem bevor stehenden EursuS im UnterrichlSlocal täglich von lt—2Uhr statt. H Leipzig, 29. Januar. In der Halleschen Straß stieß gestern Abend rin hiesiger Biersahrer mit seinem Handwagen an eine ihm begegnende Droschke an, wobei er zum Fallen kam und ihm ein Rad der Droschke über die linke Hand filbr, die nicht unerbeblich dadurch verletzt wurde. — In der Erlenstraße bei Eutritzsch machte gestern Abend ein 26 Jahre alter Köhlens ah rer au» Entrinsch den Versuch, sich zu tödlcii, indem er sich mit einem Revolver in d. Brust schoß. Er wurde aber noch lebend angetrojfen. zunSck»» in daS nahe Bahnwärterhäuschen getragen und von da mittelst Krankentransporlivagcn ins hiesige Krankenhaus unlcrge- bracht. — Als gestern Nachmittag vor einem Grundstück der Zeitzcr Straße zum Zweck ver Anbringung einer Telcgraphen- leitnng die große Schiebeleiler, sog. Netlnngoleiler der Feuerwehr ansgestcllt worden war, rntswtc dieselbe an dem Hause unvermuthet herunter und riß zugleich den Wage», aus den sie angebracht war, mit um. glücklicher- weise ging der Unfall ohne weiteren Schaden ab. namentlich kamen Personen nicht in Gefahr, doch war der Berkcbr aus dem Trottoir aus mehrere Stunden gesperrt. — Ans dem Jchaniiitplatze erlitt gestern Abend ein Pserdrbahn- wagen der Linie Thonberg-Linkeuau einen Nadrcisen- brnch und mußte deshalb ausrangirt. von: Gleise hcrunter- gcschoben und aus die Seile gerückt werden. — In e.nem Grundstück der Nürnberger Straße fand denselben Aöenv ein Essen brand statt, der jedoch bald gefahrlos beseitigt wurde. — Znm Besuch der hiesigen Kocht unstauS stell ung trasin lm Lause deS gestrigen Tages aus unseren Eisen bahnen zählreictieFremtc hier ein, insbesondere mit terBaycilschcn und Dresdner Bahn. Auf der ersleren Bahn kamen allem ans der Altenburger Linie 3000 Personen und aus der Chem nitzer Linie 2000 Personen an. In ganzen Schaarcu zogen, namentlich in den NachinstlagSstuudcn, die mit den Bahnen Angckomiiicnen den: Kryslallpalast zu, so daß cS beim Einlag zur Aucstellung bei einem solchen Mcnschenandrang zu Stockungen kam, welche die von unS bereits gestern erwälmlen polizeilichen Sicherhcilsiiiaßregeln zur Folge hatten Es ist auch — Dank der getroffenen Anordnungen — keine erhebliche Störung vorgrkommcn, noch ein Unfall zu beklagen gewesen. Ten gestrige» Besuch der Ausstellung schätzt man aus weil über 20,000 Personen. Auch heule :sl der Zuzug von auS- warlS wiederum ein ganz hedcnlcnder und die AliSstellungS- räumlichkeilen sind vo» Besuchern mastenhast ang-füllt. — Heule Morgen wurden in einer hiesigen Herberge bei poli zeilicher Visilation ein Schneider aus Pardubitz, welchen Las Amtsgericht zu Coburg wegen DiebstalilS sleckdrieflich ver folgt, sowie ein vom Amtsgericht Tenncbcrg wegen Sachbe schädigung steckbrieflich verfolgter Schuhmacher aus Cabarz ausgegrifsen unv auf dem Naschinarkl zur Hist gebracht. — In einer Kurzwaarcnhandluiig wurde gestern Nachmittag der Markt heiser polizeilich verhaftet, nach den, sich wider ihn berausgestellt, daß er seinen Principal bestohlen und aus den Waarenvorrätlier» nicht unbeträchtliche Mengen von Kurz- waaren entwendet halte. Gleichzeitig wurde ein anderer hiesiger Markthclser gesanglich cingezogeu, weil er bei diesen Diebstählen den Hehler gemacht und die enlwendeten Maaren mit halte verlreiden Hellen. — Bezüglich de« »n der vorigen Nummcrberichteten bedauerliche» Se td sl morde» eines Sck> nlknaben geht unS die Milthellung zu. daß der Verstorbene sich keines Ge lege» h eitSdieb st a bla schuldig gemacht, sondern daS tctrrsfciide Object, einen Muff, gesunden unv den Seinigen zur Ermittelung der Eigenlbiimerin übergeben halte. Letztere war auch wieder in bell Besitz ibrcs Eigen- tbumü gelangt, halte aber angeblich noch ein Paar Hand schuhe vernilgt und deshalb Anzeige erstattet; doch würden die Erörterungen voraussichtlich zu keinem strairechllichen Einschreiten gegen den bedauernSwertben Knaben geführt bade», der vielmebr auS Erregung über den unter seinen Mitschülern verbreiteten Verdacht zum Selbstmord ver» schritten sein dürste. * Leipzig. 29 Januar. Von der vierten Strafkammer VeS hiesigen königl. Landgerichts wurden beute ver- urtheilt: >) der Handarbeiter Friedrich Gustav Sck>warz- burger hier wegen Diebstahls zu I Jabre Zuchthaus, 2- der Handarbeiter Heinrich Anton Man» ans Neick'ersdors wegen Körperverletzung zu l Jabre Gesängniß und der
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