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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188608018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860801
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-08
- Tag 1886-08-01
-
Monat
1886-08
-
Jahr
1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.08.1886
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Woran cS lag. daß der l Aufzug de» „Tristan" nichtimEntfernten d e Wirkung wie bei der ersten Ausführung halte, wer könnte die letztere Ursache finden, .den tiesgeheimnißvollen Grund, wer macht der Well ihn kund?" Aus der vollen Höhe un- vcrgleichcr Eindrücke stand da» Kunstwerk erst in feinem zweiten und dritten Theile. Hier war die vorher scheinbar abgespannte Isolde de» Frl. Malten wie durch Zauber eine ganz andere. Tiefe wahre Leidenschaften durchloderten ihren Gesang und das hinreißende Spiel; vollendeter al» die beiden Dresdner Künstler da» große LicdeSduett Wiedergaben, kann cs kaum je wieder interprctirl werden. Herr Gudehu» feiert kort, wo V o g l' S Kraft zu erlahmen anfängt. dieschönstenErsolge. Es ist. alS ob die größere Ausgabe der Stimme neue Kraft, neuen Glanz verleihe. Daß GudehuS e» versteht, iw letzten Auszuge schöner zu wirken, al» Bogt, kann nicht verschwiegen werden. Bogl giebl sein Unvergleichliche» im t. Aufzuge und die Darstellung der anderen Theile hält mit dieser Leistung keinen Vergleich au». Gudehu» sängt bescheiden an und giebt eine unanSgesetzte Steigerung bi» zum Schluß, der letzte Auszug hat noch nie so mächtig ans mich gewirkt al» in der Darstellung diese» Meistersänger». Ge lange eS ihm. den tiesergreisendrn Moment der Bogl'schen Darstellung sich zu eigen zu machen, dann wäre er ein un vergleichlicher Tristan. Eine wundervolle Gestalt schus Herr Gura in seinem König Marke, der Sänger ist sür diese Partie wie geschaffen, zum mindesten wurde sie kaum je so schön vorher gehört. Ebenso ausgezeichnet war HerrS ch eid emantel a'.S Kurwenal. Der junge Sänger scheint zum Höchsten in seiner Kunst berufen zu sein, ebenso wie sein KlinaSor war auch sein Kurwenal ein Beweis größter darstellerischer und gesanglicher Befähigung. Warum man den unvergleichlichen Leipziger Kurwenal. Herrn Schelper.die wundervolle Leipziger Isolde, FrauMorau-Olven. den trefflichen König Marke de» Herrn Perron nicht zu den Festspielen herauzog, ist umso weniger erklärlich, alS man in der Vertreterin der Brangäne. der KrauSthamer-Andrießen, sich keineswegs den Glanz- p nuct des jetzigen Leipziger Opern - Ensemble- aneignrte. ES gereicht mir aber zur aufrichtigen Freude, constatiren zu können, daß die strebsame Künstlerin, obwohl nicht in ihrem eigentlichen Fahrwasser, doch Vorzügliche» leistete. Viele» er schien gegen früher verändert und idealer» namentlich im Spiel, die Stimmsärbung paßt nun einmal nicht sür die Charaklerisirung der Brangäne. Hierin, sowie in der künst lerischen Totalleistung steht die Leipziger Künstlerin hinter der berühmtesten Vertreterin dieser Partie, die ich je gesehen. Frau Staudigl, zurück. Die kleineren Rollen de» Hirten, de» jungen Seemanns rc. waren in besten Händen. Da» Orchester war ausgezeichnet, Mottl'» Direction ebenso. Im ersten Vor spiel vermißte ich schmerzlich die nothwendige Steigerung im Tempo, die zur vollen Wirkung unerläßlich ist. Die Altoboe de» Herrn Eichler erklang wieder in herzberückrnder Schön heit. Warum Melot in Bayreuth nicht auf der Scene im Zweikampfe mit Kurwenal erschlagen wird, ist Geheimniß der Bayrcuther Regie. Marke singt seine Worte „todt denn alle»" doch auch in Beziehung auf Melot. der, seinen Eifer wieder gut zu machen, wa» er verschuldet, mit dem Leben zahlt. In Bayreuth sollte auch nicht die kleinste Unklarheit über de» Meister» Intentionen Platz greifen. M. Krause. VVTL. Bayreuth, 3l. Juli, 8 Uhr 20 Min. Abends. (Telegramm). 2m Befinden LiSzt'S ist Verschlimmerung eingetreten. * Leipzig, 31. Juli. Die neueste Nummer (26) der in Wien erscheinenden „Deutschen Kunst- und Musik-Zeitung", herausgeqebe» von Joh Kiebeck, bringt ans der Titelseite eia vor- treffliches Bild und «ine ausführliche Biographie de» Leipziger Schriftsteller» Herrn vr. Max Oberbreyer. Die LebeaSdeschrei. düng hat „aus Anlob der Anwesenheit de« vr. Oberbreyer in Wien" der bekannte Licder-Compvnist und Musikkritiker Herr Anstav Kühle in Wien versaßt. — Gelegentlich der Zusammenkunft ehemaliger Jäger »ab Schütze» der deutschen Armee Sonntag, den 8. und Montag, de» S. August spielt hier die seit vielen Jahren nicht gehörte Eapell« de» Magdeburger Jäger-Botallion» Nr. 4 au» Naumburg unter Direction des königl. Musikmeister- Heyne. Di« Lapelle giebt ani 8. August ein Früh- und NachmittagS-Loncart in der Ccotralballe und am 9. August Nachmiltag- ein tkoucert im Zoologischen Garten. Wir wollen nicht unterlassen, Liebhaber von Wald-Hornniusik hierauf aufmerksam zu machen. 8 Sir Arthur Sullivau 1858/61 in Leipzig. — Da» neueste Werk dieses englischen TonseyerS von Bedeutung, die Operette: „Der Mikado", welche mit Recht auch in Leipzig viel Anklang beim Publicum, wie bei der Kritik findet, veranlagt den Referenten in seinen Erinnerungen zurückzugreiseu ans da- Ende der 50er Jahre. Aus dieser Zeit taucht das Bild eine« liebens würdigen jungen LondonerS vor nnS auf, welcher als „Mendels- sohn-Stipendiat", und zwar der erste seit Bestehen dieser Stiftung zu Ehren des großen Meister-, aus das hiesige königliche Conservatorinm der Musik kam. ES war dies im Jahre 1858. Sustiva» war damals ein Jüngling von kaum 16 Jahren. Jetzt ist er ein Mann von 44 Jahren. Seine musikalische Lausbahn halte schon mit dem 12. Jahre begonnen. In diesen jungen Jahren war er unter den Chor der königlichen Capelle (cdilckron ok tke ckapsl rn^al) unter Reverend Thomas Helmore ausgenommen worden. Nach zweijährigem CursuS wurde er in die königliche Akademie der Musik zugelasseu, und zwar aus Grund einer ausgezeichneten VrciSarbeit, die ihm jenen großen MendelSiohu-Preis eintrug, vr. Sterndale Brünett und John Goß, Organist an ter PaulSkirche, waren seine Hauptlehrer. Als Sustiva» nach Leipzig kam, betrug die Zahl der nruousgenommenen Schüler 45, er selbst war darunter der siebente Engländer. Bon Leipzig brachte Sullivan 1861 die Partitur einer Reihe Musikstücke zn Shakcspeare'S „Sturm" mit nach London. Bruchstücke davon waren schon in Leipzig zur Aufführung gekommen. In London hörte man das Erstlingswerk erst im Avril 1862, und zwar im Sydeuhamer Krystallpalast. Arthur Seymour Sullivan entwickelte nun eine groß« crsolgreiche Tl>2tiqkeit, einmal als Lvmpouist und Dirigent, dann als Lehrer und Proseffor. Er ist in mehreren Sätteln gerecht, da er sowohl im ernsten Kirchenstil, als im heitersten Operetten- und Ballctstil zu schreiben versteht. Wen die originell-liebliche Musik zum „Mikado" ergötzt hat. wie uns selbst, wird die Gewandtheit de» Tonmeisters sich leicht erklären, wenn er er führt, daß derselbe schon 1865 ein Ballet „V'ialo enedautSs" in der königlichen italienischen Oper im Couventgardentheater zu London ausführte. Ja die Jahre 1866 und 1868 fallen mehrere neue Werke, darunter die Oäur-Ouverture „ln meworiam" sür daS Musikfest in Norwich (ausgesührt als Mannscript im Ge wandhaus« da» Jahr daraus, am 1?. October 1867 unter Leitung d-S Compouisten selbst). Im Jahre 186? schrieb er zwei komisch« Operetten, die losort einschlugen: „von und Lax" und „Der Schmuggler." Diese Worte über den Beginn seiner Laufbahn mögen genügen. Sein Bildniß finden wir io O»car Panl's istustrirter Zeitschrift „Die Tonhalle", vom 13. September 1869. Literatur. „Alt Heidelberg, Du feiue". „Earl Jsenmana, der bekanuke Componist zahlreicher Männerchöre, hat gelegentlich der Heidelberger Iubeltag« das mit Recht al» „da» beliebtest» Lied ans Heidel berg" bezeichnet« Gedicht für Bariton compoairt und dem An denken seine« Freunde« I. B. v. Scheffel gewidmet. Dasselbe ist ioeben in schöner Ausstattung im Berlage von L. HaSdenteukel (Donccker'S Musikhaadlung) in Mannheim erschiene» »>d dürste jedem Sänger als popnlatre Festgabe willkommen sein." Briefkasten. r. A. — hier. vokklkied ist, zunächst wörtlich, ei» Lieb, da« ins Volk gedrungen und v»m Volke thatiächlich gesungen wird, sich dort auch durch Ueberlleseruag sarterbt. Dasselbe bat einfache» In- halt und muß leicht faßlich und sangbar sein. Ei» Lieb, da« de» ersten Bedingungen nicht entspricht, kann »an Volkslied eiaentlich als, nicht nennen: wohl aber kan» es im „Volkston" geschrieben sein und seiner übrige» Eigenschaften wegen allmälig zn« Volkslied werden. Sie allgemeine Altenburger Landesausstellung. —^ Altenburg. 31. Juli. Nach monatelange» Schasse» und Mühen steht dl« Altenburger Lande»au«stellung fix uud fertig da. Soweit ist fi« geduhen, daß ihr« ErSssnung morgen stattsinden kann, viel« Arbeit hat e» gekostet, eh« e« soweit gekommen, und noch in der jüngsten Zeit zweifelte man, ob wohl der 1. August al» Anfangstermin scstgehalten werden könnte, aber durch Fleiß und Beharrlichkeit läßt sich jede» Ziel erreichen. Der so überaus günstig gelegene Plan umfaßt nicht weniger al» reichliche 4 Hektar Land und erstreckt sich unmittelbar an der herrlichen Lindenallee entlang, welche die nach Gera sübrcndc Eiraße eine große Strecke über Altenburg hinan» besäumt. Weit schweift von hier auö der Blick über die ge segneten Flnrcn des Alkenburgischen Osikreise» und über die selben hinweg bis hinaus zum Erzgebirge, da» nach Süden hin den Horizont begrenzt. Jetzl freilich hastet da» Auge am Nahen, und c» lohnt sich der Mühe, aus dem weiten Plane einmal Umschau zu halten. Eingetrcten durch da» Hauptportal, breitet sich vor dem Auge der Ausstellung-Park au». Die Mitte des selben bildet eine elliptische Fläche mit einem mächtige» Wafferbassi», aus dem ein Springbrunnen seine» Strahl baiiöboch in die Lüste sendet. Gespeist wird da» Bassin von den Waffern, die mittelst Dampskraft im Wasserthurm em- porgelrieben werden und sich dann au» bedeutender Höhe hermedersiürzen. Der Park bietet eine Unzahl von fremden Ziersträuchern; auf den Rabatten stehen die seltensten Blumen in geschmack vollen Gruppen, auch einige Sortimente Cacteen, die zusammen gesetzt sind au» rin paar Hundert Arten und der Gärtnerei de» weitgenannlcn Rosenzüchter» Kratzsch-Rolika entstammen, fallen besonder» in die Augen. Palmengruppcn von bedeu tender Ausdehnung, umsänmt von den kräftigsten Agaven, verschönern da» hübsche Bild, aus dem fick daS Allianz- Wappen der hohen Fürstenhäuser Alteudurg und Anlialk noch besonder» hervorhebt. ES ist die- eine Arbeit dcS Kunst- gärlnerS Breltschneider. die viele Muhe gekostet, ehe die fauber« Ausführung gelungen ist. Dem Hauplportale gegenüber sicht die große Industrie- Kalle. auS deren Mille sich ein riesiger Kupppcllan erbebt. Bei einer gewaltigen Höbe mißt sic 20 Meter in ter Breite und 120 Meter in der Länge, so daß cin Bodcnflächenranm von 2400 O. Meter sür die AnSsirllnng von Erzeugnissen der Industrie, dcS Gewerbes, der Ännst und des Kuust- gewerbcS gewonnen worden ist. Ucbcr dem Eingänge zur Halle befindet sich eine Thnrmuhr mit cchl bronzenen Rädern und 2 Glocken aus echter Bronze, die auS der Thurmuhrenfabrik von Beruh. Zachariae-Leipzig hcrvor- gegaiigen ist. Den Vorbau der Halle niinmt eine Conditorei und eine Weinstube ein. Tritt man auS der Halle heraus, so wird man begrüßt von zwei Standbildern aus der Porlland- Ecmenlsabrik Gößnitz, die im Park auf Cementposlameulen Ausstellung gesunden haben uud „Hebe" und „Flora" vor stellen. Außerdem tragen die von den Ploltendcrscr Werken ausgestellte» Figuren und Vasen aus Terracolta ManchcS zum Schmuck« des Parke» bei. Die Anlagen sind in langer Reihe umgeben von einer Anzahl der verschiedenartigsten Gebäude, Hallen, Zelte. DaS größte Wohlgefallen und Interesse erregt Laö im alten Slylr erbaute Bauernhau». Freundlich und nett steht e» draußen und ladet zur Einkehr Jeden, der die von den Vätern überkommene» Gewohnheiten und Eigenthümlichkeitcn ehrt. Während hier rin Jeder gern weilt und sich der Einfachheit freut, fordert an der gegenüberliegenden Ecke der Porzellan pavillon. von der Kocheschen Porzellanfabrik in Kahla errrichtet. Jedermann» Bewunderung heran». ES ist ein Schmuckkästchen, an dem man sich nicht satt sehen kann. In der Nähe de» Bauernhause» begegnen wir den Hallen für die Kochkunst- und BäckerciauSstellung. den Gartenhallen und dem GewächShause, den EollectivauSstcllungen der Plotten dorf» Werke, der Papierfabrik von Drache » Eomp. i» Fockendorf, sowie der Braunkohlenwrrke de» Meuselwitzer Kohlenreviers. In der oberen Reihe folgen die Kelterei und Darre, die Halle sür die Frühobst- und Beerenausstellung, die Post- und Telegraphenstalion, die Gebäude für Verwaltung, Bureau und Casse, die SanitätSstalion, die Polizei- und Feuerwache. Den Beschluß bilden hier die Hallen sür die sorstwirthschastliche und FischereiauSstellung, sowie die Wurstsabrik. Die Verbindung zwischen der oberen Reih« und der Jn- dustriehalle stellen da» Actienbrauerei», da» Comitö- und das Communbrauereizelt her, Gebäude, die einige Tausend Mensche» sassen. Hoch über die Bäume, die hier m mehreren Reihe» angcpflanzt sind, erhebt sich der Musiktempel. Die rechte untere Ecke füllen die WasserdasstnS, der Wasser- lhurm und da» eiserne Kesselhau» aus. Die Zusuhrstraße schneidet den Raum sür die landwirthschaftliche und BichauS- stcllung, für die Maschinenhallen, Molkerei und Porzcllcm- sabrik ab, die täglich in Betrieb gesetzt wird. Zoologischer Gatten. * Am 30. Juli wurde» im Garten drei Königstiger geboren und zwar von derselben Mutter, deren vorjähriger Wurf, zwei Männchen, glücklich auskamen und im März diese» JabrcS an den zoologischen Garte» z» Posen verki-.M wurden. ES steht sonach auch jetzt z» hoffe», raß, bei d.u, in ge nügenden Maße vorhancciicn Milchrcichtbum der Tigcrmuttcr, auch die Aufzucht der diesmal gebornen Jungen gelingen wird. Wenn die Letzteren dem Publicum, zunächst nur jedcSmal sür wenige Minuten, zur Schau gestellt werten können, wird sich nach dem Benehme» des MuttcrthiereS richten, welche- letztere meisten» sebr ängstlich bemüht ist. die Kleinen den Blicken der Beschauer zu entzieben, besonder» in der Zeit unmittelbar nach der Geburt. — Käuflich erworben wurden im Laufe der Woche sechs Stück Edelreiher, tttcke» ald», (neu sür den Garten). Die stattlichen, durch ihr leuchtend weiße» Gefieder schon von fernher kenntlichen Vögel. Bewohner Südosteuropa», NordafrikaS und de» östlichen Asien», sind den Bewohnern de» großen Vogelwciher» Nr. 6 beigesellt worden. — Das Eintrittsgeld sür den heutigen Tag beträgt nur 30 sür Erwachsene und l5 für Kinder. Vormittag '/,lt Uhr. Nachmittag 4 und Abend» 7 Uhr finden Gartenconccrte statt; von 3—11 Uhr Abend» Rollschuhconcrrt im Skating- Ring. Nachtrag. * Leipzig, 31. Juli. Die zum gestrigen Abend nach dem KrystallPalast einberufene allgemeine Buchvruckerversamm» lung hatte sich teS Besuche» von ca. 7 bi» 800 Gehilfen zn erfreuen. Nachdem der Vorsitzende die Versammlung mit kurzen einleitenden Worten eröffnet, erstattete Herr C. Rosen, der Gehilsenvorsitzcnde der Tarif-RevisionS-Commffsion sür Deutschland» Buchdrucker, den Bericht über die allge meine Lage und besonder» über da» Resultat der mehr einen privaten Charakter tragenden Sitzung der Gehilfen- Mitglieder genannter Commission. In längerem Vorträge beleuchtete der Reserent die durch die Sitzung geschaffene Lage, sowie den hierin ansgestellten einheitlichen Tarif- Entwurf. Wa» letztere» betrisst, so stad al» Haupt« puncte hervorzuheben die Verminderung der Arbeits zeit um eine halb« Stunde, die Erhöhung der Grund» Positionen um 10 Proc., die Ausstellung einer Lebrling»- skala, die Umwandlung der Taris-RevisionS-Eommission in eine Laris-Ueberwachung-behörde, die Feststellung über bessere Bezahlung der außergewöhnliche» Wissen be dingenden Arbeiten, sowie endlich die speciellerr Detaillirung der eomplicirten Arbeiten. Behuf» näherer und endgiltiqer Vereinbarung über alle diese Puncte werden gemeinschaftliche Berathungen zwischen Principolen und Gehilfen in de« Tagen vom 17. vi» zum IS. August i» kleinen Saale der deutschen Bucbhändlerbörs« in Leipng stattsinden. Der Referent sprach im Anschluffe an diese Mittheilnngeu di« Erwartung an», daß die Leipziger Gehilfenschaft sich im Interesse der Gesammtheit voll und ganz mit de« Entwurf« einver standen erkläre» und au» den gemeinsamen Verathungen etwa» Ersprießliche- sowohl sür die Principale. al» die Gebilseu und das gesammte Gewerbe entspringen möge. Am Schluffe seiner Ausführungen unterbreitete Herr Rosen der Versamm lung eine Resolution deS Inhalts: daß die Gehilfenschaft Leipzigs zwar ihr Bedauern darüber auSspreche, daß dir Lage der deutsche» Gehilfen ein vollständige» Eingehen aus die Leipziger Forderungen nicht gestatte, aber zu gleich anerkenne, daß die Forderungen der Minderheit sich den Interessen der Gesammtheit uiiterznordne» haben; de» Ferneren erkläre die Gehilfenschaft Leipzig» nicht nur ihr volle» Emver- ständniß mit dem geschaffenen Entwurf, sondern sie mache sich auch verbindlich, erforderlichen Falls sür die Durchführung des selben in energischer Weise einzntreten. — An der hierauf erfolgenden längeren und äußerst regen Debatte betheiligten sich die Herren Reuß, Böhme. Schumann» Otto, Winkler, Feigenspan und Ender», die sämmtlich mehr oder weniaer ihre Befriedigung über die geschaffene Lage kund- gaben; besonder» betonen die Redner, daß. soweit nur irgend möglich, mit den Principolen gemeinsam verhandelt werben müsse. Nack einem Schlußwort de» Referenten wurde hieraus die vorgeschlagene Resolution einstimmig ungenommen. Ebenso wurde eine der Versammlung von Herrn Rosen unter breitete Erklärung, welche die Beseitigung deS Hader» im Lager der Gehilfen fordert, nach kurzer Dlscussion gleichfall» einslimmig angenommen, worauf die sehr ordnungsmäßig ver» lausene Versammlung durch Len Vorsitzenden geschloffen wurde. — Frau Moran-Olden ist von ihrem Sommerurlaub zurückgekcbrt und wird im Lause dieser Woche im Verein mit Anton Schott ihre Thäligkeit wieder ausnehinen. — Tie heutige PrcmiLre im Alten Theater deS „juristisch-parodisiischcil Singspiels" Im Schwurgericht, ein Einacter, welcher eine vollständige gesungene Gerichts verhandlung bildet, bietet deshalb ein nicht ungewöhnliche» Interesse, weil die mannigfachen Mißbräuche im englischen Gerichtsverfahren, welche da» Publicum auS den Berichten über die Klagen wegen gebrochener Ehevcrsprechcn in den englischen Gerichtshöfen genugsam kennt, in diesem hockst lustige» Stückchen eine scharf travestircnve Kritik erfahren, so daß sie zu au-gelassener Heiterkeit anregen. Die Texte zu dieser Burleske werden gratis auSgegeben. — Zu einem unserer angenehmsten Gartenrestaurant» zählt dasjenige im Hotel Hochstein (am Bayerischen Bahnhof), dessen Inhaber in diesem Sommer die Einrichtung getroffen hat, daß an bestimmten, auS den bezüglichen Anzeigen ersicht lichen Abenden Concerte, verbunden mit Brillant- Feuerwerk, veranstaltet werden. Da- letzte Concert führte die Capelle de» Herrn Dircctor MallhieS au», und da» ver anstaltete pyrotechnische Schauspiel fand allgemeine Aner- erkcnnnng. Auch künftighin werden dergleichen Unterhaltungen stattsinden. Heute findet in sämmllichen Räumen de» Krystall» alasteS das Sommerjest der NeichSfechtschule statt, affetbe beginnt mit einem Frühschoppen-Concert um V,l l Uhr und endet mit einem Ball. — Tie Direktion de» Krystall-PalasteS macht bekannt, daß sür die Interessenten de» morgen Montag stattsindenden internationalen Producten- markteS heute Abend zur Vorbesprechung der große Par- terre-Colonnadensaal reservirt ist. — An, künftigen Mittwoch, den 4. August, schließt der königl. Tänzer, Herr Richard Ta eg euer, den diesjährigen Sommer-Tanz-Cursu» mit einem Schülerball im großen Saale de» Hotel de Pr usse ab, in welchem denn auch in Zukunft die Tauzcurse abgehalten werden, da die äußerst zahlreiche Betheiligung an denselben die Wahl eine» größeren Local» nothwendig gemacht hat. Wie bi»her, so sind auch zu dem bevorstehenden Ball Eltern und Verwandte der Schüler zur Theilnahme berechtigt. Der Winter- Cursu», in welchem sämmtliche GesellschastS-Tänze (ein schließlich Contre und Quadrille L ln conr) gelehrt werden, beginnt, wie au» dem Anzeigentheil ersichtlich, bereit» im September und nimmt Herr Taegener Anmeldungen schon jetzt i» seiner Wohnung (Sternwartenstraße 34) entgegen. —o. Für de» Dien-tag am 3. August in Lindenan statt- sindende Fischerstechen der Leipziger Fischcriniiniig ist nun mehr daS Zugprogramm fertig gestellt worden. Nach mittag 2 Uhr sammeln sich die Thrilnehmcr Frankfurter Straße Nr. 32 in Nötbing's Restaurant. Von hier bewegt sich der Zug unter Borantritl de» MusikcorpS nach der ThomasiuSstraße.. wo vor der Wohnung dcS Herrn Oberst Walde Halt zum Honneur gemacht wird. Dann geht e- nach dem Nansiädter Steinwcge; hier Halt und Honncur vordem Hause des Ehrenmitglieds der Innung und königliche» Hof lieferanten Herrn Kaufmann Oskar Linke. Dann Weiter- marsch nach der Hainstraße, dnrch diese nach dem Markte, die Kaldarinenstraße hinunter, durch dcn Brühl nack der Goethe- straße. Hier Halt und Honneur vor dem Reichsgericht. AlSdann nach dem AugustuSplatz, dem Grimmaischcu Steinweg und nach der Dresdner Straße. Hier Hall und Honneur vor der Wohnung de» Herrn Iuslizrath Biirgermelslcr Vr. Tröndtin. Do» der Dresdner Straße bewegt sich der Zug zurück nach der Nürnberger Straße und lenkt hier io die IohanniSgaffe, wo in Kunze'» Gartenrestaurant eine kurze Rast gehalten wird. Nach derselben geht e» die Nürnberger Straße hinaus aus dcn Noßplatz. Hier Halt und Honneur vor der Woh nung des Herrn Generalmajor Eerrini di Monte Larchi und vor der königl. KreiShauptmannschast, dann nach dem Königs- platz, dem PeterSstkinwege, der Zeitzer Straße. Branstraße — Halt und Honneur vor ter Wohnung de» Herrn Stadtrath Vr. Messerschmidt — dem Schlcußiger Wege — Halt und Honneur vor der Wohnung des königl! Hoslicserante» Herrn Gustav Händel — nach dem Floßplatze» die Harkortstraße hinunter, aus den Obstmarkl, ,n die Schillerstraße» von dieser über den Neumarkt nach der NeickSstraße, in da» Salzgäßchcn — am Naschmarkte Halt und Honneur vor dem Polizciamt — Grimmaiscke Straße s— am Rathbause Halt und Honncur — in die PeterSstraße, die Schloßgaffe, durch daS Schloß Pleißenburg, die Promenade hi», nach der Scbulstcaßc — Halt und Honneur vor der Wohnung Sr. Excellenz deS Herrn General lieutenant von Tsckirschky und Bögendorff — durch die Dorotheenstraße und die Colonnadenstraße. i» die Weststraße — Halt und Honneur vor der königl. AmtShaiiptiiiaiinschasl — die Wcsistraße hinau» nach der Franksurlcr Straße. An der hohen Brücke wird Vor der Restauration von Bemme, am alten Tborhanse, eine Pause gemacht. Von hier erfolgt der Abmarsch »och Lindenan, durch die Leipziger Straße, Über den Marktplatz nach dem Teiche, aus welchem die Fest- Vorstellung abgehalten wird. —o. Bei der Tieferlegung der Wasserleitung in der Nicolaistraße ist man vor der Ricolaikirche aus ganz« Reihen von theilweise wohlerhaltenen menschlichen Gebeinen gestoßen, die in drei Schichten übereinander liegen. Wie e« scheint, war der Kirchhof hier durch eine Mauer von der Nicolaistraße abgeschlossen, weshalb die Beerdigungen, dnrch die Mauer begrenzt» an derselben in gerader Linie stattsinden mußten, von den Särgen hat sich keine Spur erhalten. Bedenkt man, daß dieser Kirchhof seit dem Jahre >LSS nicht mehr zu Begräbnissen verwendet werden durste, so deuten die unteren Schichten der Gebeine ein wohl nach Jahrhunderten zählendes, weit höhere» Alter an. al« die obere Schicht, daß sie vielleicht bi» nah« an die GrÜndung-zrit der Kirche, i« l l. Jahrhundert, zurückreichen möge». Da man in früheren Zeiten verstorbenen nicht selten Gegenstände, namentlich Schmocksachen, die sie im Leben lieb gehabt hatten, mit in« Grab gab, so ist dringend zu wünschen, daß die Arbeiter bei wegnahm« dieser Knochenschichten ihre Aufmerksamkeit aus etwaige Kundstücke, und wären fi« scheinbar noch s» «»be deutend, richte» mögen. ) Leipzig» »1. Juli. In der Wmdwühlenstraß« stieß gestern Nachmittag ei» Bierwagen mit einer Droschke zusammen, wobei da» verdeck der Droschke erheblich de- 43<)7 schädigt wurde, Personen aber uickt in Gefahr kamen. — Gestern Abend ist wieder einmal einem kleineren Mädchen von einer unbekannten Gaunerin, die al« etwa l8 Jahr« alt, mittler Statur, schwarz gekleidet und ohne Kopfbedeckung beschrieben wird, ein Handkörbche» uud rin kleiner Geld betrag betrügerischer Weise abgenommen worden. Die Un bekannte veranlagte vaS Kind ans dem ÄobanniSplatze, nach einem Hause der Nürnberger Straße zu gehen und eu, Packet dort abzuholen, während sie da» Körbchen mit dem Geld« einstweilen in Verwahrung behalten wollte. AlS da» kleine Mädchen unverrichteter Sache zurückkehrte, war die Gaunerin mit Körbchen und Gelbe verschwunden. — Vor einiger Zeit war die Polizei darauf aufmerksam gemacht worden. Laß große Vorräthe an Kattunen, Leinwaaren rc. in einer hiesigen Wohnung ausbewahrt werden, di« wohl nicht redlich erworben sein dürsten. ES wurde damals bei er folgter Nachsuchung zwar nicht» Verdächtige« aufgesunden, immerhin gab aber dieser Hinweis zu weitern Nachforschungen Veranlassung, in Folge dessen denn auch gestern umfangreiche Diebstähle in einem hiesigen Weiß- und Leinwaaren- geschüft ausgedeckt wurden und e« weiter gelang, de» Diebe» sowie der Hehler habhast zu werden. Al» Urheber der Diebstähle wurde der eigne Markthelser im Geschäft, sowie ein anderer Markthelfer wegen Beihilfe zu den Diebstählen verhaftet, während der Inhaber eine» Weiß» waareugeschäst« in Plagwitz, welcher die gestoblenen Maaren den Dieben abgenommea hatte, wegen Hehlerei gefänglich eingezogen wurde. Es gelang, einen nicht un beträchtlichen Vorrath der gestohlenen Maaren wieder zur Stelle zu schaffen.—Gestern griff die Polizei einen Strumps- wirkcrgesellen au» Dornburg hier auf, welcher im Besitz falscher Stempel war. auch da» Material zur Ansertignng derselben, namentlich behördlicher Stempel bei sich führte. Er kam zur Hast. — Ein aus einer au»wärtigen Irrenanstalt entwichener Geisteskranker wurde heute Morgen aus dem Rotzplatze hier angetroffen und in polizeiliche Verwahrung ge nommen. — In einem hiesige» Gasthause erfolgte gestern Abend die Verhaftung eines Kaufmann» au» Sachsen hausen wegen betrügerischen Bankerott» auf Requisition der Staatsanwaltschaft zu Weimar und heute Morgen wurde ein Handlungöcommi» au« Bethelm, den die Staatsanwalt- schüft zu Hamburg wegen Unterschlagung steckbrieflich ver folgt, polizeilich ausgegrisfen und ebenfall» in Hast genommen. — Heute Vormittag gerieth in der Sternwartenstraße ei» 2'/, jährige« Kindchen, Tochter eine» dort wohnhaften Aus- wärler», ohne jegliche Verschuldung de» Kutscher« unter eia vorübersabrende» Lastgeschirr, indem e» direct in da« Ge schirr hineinlief. Da» Kind war in größter Gefahr, aber ol der Kutscher anhirlt und man dasselbe unter den Wagen hervorholte, zeigte sich, daß e» mit einer leichten Verletzung an der rechten Hand davon gekommen war. * Leipzig. 31. Juli. Von der Fecirn-Strastammer ^ de» hiesigen königl. Landgericht« wurden heut« ver» urlheilt: 1) der Barbiergehilfe Emil Richard Wieland an» Trebscn wegen Diebstahls zu 4 Monaten 2 Wochen und der Eisendrehcr Albert Hugo Paul Petz old au» Bolkmar-dors wegen Hehlerei zu 2 Wochen, 2) der Handarbeiter Karl A»g»st Regel au» Kleinzschocher wegen Diebstahl» zu 5 Mcnaten, 3) der Tischlergcselle Karl Iuliu» Richter au» Thonberg wegen Verbrechens gegen tz. 176, 3 de» R.-St.-Tes.-B. ru 5 Monaten, 4) die Laufburschen Paul Richard und Friedrich Martin Voigt hier wegen Diebstahl» zu 5 und bezw. 6 Monaten, 5) der Handarbeiter Karl Wilhelm Thieme au» Görzig wegen Veränderung de» Personenstände» zu t Tag Gcsängniß; 6) die Dienstmagv Dorothea Bertha Bieweg au» Liebschütz wegen Rückfalls-Diebstahl» und Betrug» zu 2 Jahren uud 7) der Strumpfwirker Karl Gottlob Steger an» Wiederau wegen RllcksallSbelrug» zu 1 Jahr Zuchthaus. », E» Gohli», 1. August. Die Sonntag»-Vorstellunaeu im Theater de» Blüchergarten» in Gohli» erfreuen fich recht zahlreichen Besuche». Heute Sonntag geht da» romau- tiscl,' Lolkrstlick mit Gesang „Der Rattenfänger von Hamelu" in Scene. * Eutritzsch, 31. Juli. AuS Anlaß ihre» 25jährigen GeschästSjubiläuni» und au» Anlaß ihre» Einzuges in da» neue Gcschästhhau» feierte am letztvergangenen Sonnabend die Leipziger Buckbruckersirma Bär L Hermann im Gast hose „Zum Helm" Hierselbst ihr 25jährige» Jubiläum. Da» Fest, welche» Nachmittag» 3 Uhr mit Concert und Unterhaltungsmusik für Erwachsene und Kinder begann und Abend» mit Tafel und Ball schloß und an dem sich die Principalität betheiligte, bildete einen schönen Beweis sür da« gute Einvernehmen, welche» zwischen Arbeitgeber uud Arbeit nehmer herrscht. Plagwitz. 1. August. Im Sommertheater zu Plagwitz beschließt beute Sonntag der Mimiker Herr Louis de Rochat sein Gastspiel durch sein dritte» Austretm als „Douii, der amerikanische Asse". Da» Gastspiel wurde sehr beifällig ausgenommen und erzielt jedenSsall» am heutigen Tage ein volle» Hau». Mittweida, 30. Juli. Der Handarbeiter Härtwig in Mittweida ist einer von Denjenigen, die keine Steuern be zahlen. Laut de» in Mitlweiva bestehenden Negulakiv» vom 30. Juli 1885 ist gegen ihn deshalb ei» Wirth-hauS» verbot ergangen. Am 26. Juni d. I. hatte er aber doch ein Restaurant betrete» und sich bei dieser Gelegenheit nicht nur der Uebertretung de» hier einschlagenden Regulativs, sondern auch neck eine» HauSsrieden-bruchS schuldig gemacht, indem er aus die Aufforderung de» Wirth» hin, sein Restaurant sofort zu verlassen, sich nicht entfernt hatte. Bom Schöffen gericht zu Miltweida würde Härtwig mit 8 Tagen Gesäng- i»ß belegt. Seine hiergegen eingrwendete Berufung wurde al» unbeachtlich verworfen. — Dieser Tage ist in dem zum königl. Steinkohlenwerk Zauckeroda gehörigen „Königin Carola-Schacht" der Häuer Johann Gottfried Häßler au» Niederpesterwitz durch unver- mutbet hereinbrechende Dackkohle tövltich verletzt worden. — In Cotta ist der 53 Jahre alte Schlosser Ernst Friedrich Günzel au» Weißenborn todt au» der Elbe gezogen morden. s Plauen. 30. Juli. Bauunternehmer K. in Reichen- bach hat ein Hau» gebaut und an demselben den Brandqirbel nicht >n der vorschriftsmäßigen Stärke hergestellt. Diese» Han» hat K. unter der Vorspiegelung, e» sei gut gebaut unv massiv auSgrsührt, sür 5000 verkauft, während e» nach dem Gutachten Sachverständiger nur 3500 werth ist. K. wurde von der Ferienstraskammer de» hiesigen königl. Land- gericht» heute wegen Betrug» zu 2 Monaten Gesängniß unv 500 >«l Geldstrafe, event. zu noch weiteren 50 Tagen Ge» sängniß. kostenpflichtig vcrurlheilt. 1- Dresden. 30. Juli. Ihre Majestäten der König und dir Königin nebst Gefolge werden Sich am nächsten Dien-tag nach dem Jagdschloß Rebcfetde begeben uud daselbst t4 Tage verweilen. Aus dem dortigen Reviere werden in dieser Zeit große Hosjagden abgehalten werden. T Dresden. 30. Juli. Gottfried Semper, dessen sterbliche Ueberrrste vor sieben Jahren an der Pyramide de« Eefiiu« zu Rom eine seinem ganzen Wesen entsprechende Ruhestätte gesunden, hat bekanntlich seine künstlerische Haupt« thäligkeit in Drr«den entfaltet: an seinen hiesigen Bauten ist — unbeschadet seiner großen Leistungen in Zürich und Wien — seine ganze geistige Entwickelung zu erkennen. Hier ist nun «mch sein erste« Standbild entstanden, da« allerdings nicht in Dresden selbst zur Ausstellung gelaugt, sondern für di« Hamburger Kunsthalle bestimmt ist. Die vom Bild hauer Robert Ockrlmann, einem Schüler Schilling'», modet- lirte und vom Steinbildhaurr Schurig in hartem west- phälischen Sandfleia au«aesührte überleben-große Statue stellt den berühmten vankünstler in ruhiger, fester Haltung dar. wie er prüfenden Blicke» gerade«» steht. Womit fein« Ge danke« beschäftigt find, deutet der Situation-plan für da nn» Dresdnrr Hosthrater an. den er in seiner Rechten tc.
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