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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.10.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188610200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18861020
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18861020
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-10
- Tag 1886-10-20
-
Monat
1886-10
-
Jahr
1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.10.1886
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Hkrfchciur täglich früh 6'/, Uhr. iitluli«» lllli «rPediti»» Iohaunesgasje 8. 2prrchftun-e« der Nrdarlimn vormittag- 10—13 11t»:. Nachmittag« b—6 Uhr. »Ir »«, «u-l,.», «.«ilcMN, »«« Sa dt« «id»cn«» »cht »«rduaitich. Anna»«« »er f»r »te uichftsalgentz, Nummer tzeftimmte« Inserate a, Wochentagen bi» I Uhr tziachmittaa«. an Lern-««» Frfttaaeu früh »i« '/»* Uhr. 3« den Filialen str Ins.-Annahmr Ott« Klemm, llaiverfitüt-strahe 1. Louis Lösche, Katharineaftr. 33» p. aur bis '<,8 Uhr. rlwgrr Anzeiger. Organ siir Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Auflage LS,«S«. Ahonnementspreis viertelj. 4'/, Mit. iact. Bringerlod» 5 Ml., duich di» Post bezogen S M. Jede einzelne Nummer 30 Pf. Bklegexeuiplur 10 Pf. Gebüarea iür Extrabeilage» lin Tageblatt-Format gesalzt) ahne Posibesörderung "0 Mk. «ll Postbesörderuag SO Mk. Inserate 6gespaltme Petitzeile SO Pf. »rilßere Schriften lau» a»s. Prei-verzeichuiß. Tabellarischer n.Zifferaiatz aach Hähern, Tarif. tieriamen ««»er dem Nedaction-strich die «gelpaft. Zeile öOPf., vor de» Fo»ilte«»achr»chte» die «gespaltene geile «0 Pf. Inserate sind stet« an die Expeditio« z» senden. — Rabatt wird nicht gegeben, gahinag prnsuuweraniia oder durch Post- nachnadme. LS3. Mittwoch dm 20. Oetober 1886. 80. Jahrgang. Amtlicher Thetl. VeliinntMjhm-. Bon heute ab beträgt bei der NeichSbaul der Di-cont 3V, Procent, der LombardzinSfuß für Darlehur gegen aus schließliche Bcrpsäntung von Schuldverschreibungen de» Reich» ober eine» deutschen Staate» 4 Pro«»», gegen Verpfändung sonstiger Effecten und Waareu 4'/, Procent. Berlin, den 18. Oktober 1886. Vketch»ba«k-Dtreetortu«. Die Leuchtkraft VeS städtischen Leuchtgase» betrug in der Zeit vom II. bi» rum 17. diese» Monat» im Argandbrrnncr bei 2.5 Millimeter Druck und 140 Litern stündlichem Consum da» 16.8 fache der Leuchtkraft der deutschen Normalkerze von 50 Millimeter Flammenhöhe. DaS specisische Gewicht stellt sich i« Mittel auf 0.447. Leipzig, am 18. Oktober l886. De» SkathS Deputation z» de» Gasanstalte«. Ausschreibung. Die Herstellung der Maurerarbeiten bei der Er- bauung eines neuen Pferdestallgebäude» aus dem der Startgemeinde Leipzig zugehörigen Rittergut« Stötteritz »uteren Theil« soll vergeben werden. Bedingungen und Unterlagen für diese Arbeiten können im RathSbaaamt, Hochkauverwaltuug, Nathhau», H. Obergeschoß, entnommen, bcz. die Zeichnungen eingeschen werden. Die Gebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Maurerarbeiten — Rittergut Stötteritz" bi» zum 23. Dctober or-., Vormittag» IS Uhr, an oben bezeichneler Stelle sranlirt einzureichen. Der Rath behält sich die Auswahl unter den Bewerbern oder Ablehnung sämmllicher Angebote vor. Leipzig, den 16. Octobcr 1886. I>> 3870 Der Rath der Stadt Leipzig. Dr. Georgi. Gringmuth. Assessor Versteigerung von Vauplätzcn in der Nordoorstsdt. Folgende der StadtjMrinde gehörige Bauplätze der Baublöcke II «ud IV de» Rördliöhen Bebauung» vsaae» und zwar nach den betr. ParcelliruugSpliinen pp« Danblack Ül 1) Bauplatz Nr. 4 an der Avrkstraße mit 742 SS qm, 2) - - 5 - - . 742.9« - vom Daublock IV 3) Bauplatz Nr. 5 an der Gneisenaustraße mit 783.04 qm, 4) - . 6 . - . » 579 5t . 5) « » 13 - . ss)orkstraße » 579.91 - «)- - - 14 - - - . 579.51 - Flächcngehält sollen zum Verkaufe »ersteigert werden und beraumen wir hierzu aus Freitag, den 22. /Oktober d. I., Vormittag» I« Uhr 1« Saale der Alten Waage, Katharinenstraße Nr. 1, 2. Etage, Versleigerungslerniin an. Derselbe wird pünktlich zur angegebenen Stunde eröffnet und die Versteigerung bezüglich eines jeden der einzeln «ach einander in obiger Reihenfolge au«gedotenen Bauplätze geschloffen werde», wenn daraus nach dreimaligem AuSruse kem weitere» Gebot mehr erfolgt. Die LersteigerungSbedingungen nebst den Pareellirung». Plänen liegen auf dem Rathhaüssaale, 1. Etage, zur Einsicht nähme aus, und e» sind davon Exemplare m der Sportel raffe l ebendaselbst, Zimmer Nr. 2, für 1 ^tk 20 -l ver käuflich. Leipzig, den 28. September 188«. Der Rath der Stadt Leipzig. Cerr I.tZ.5121. vr. Georgi. Frutti. Der Inhaberde»abhanden gekommenen Sparcasscn- Quittungtbuche» Ser. II Nr. 116223 wird hierdurch aufge« fordert, sich damit binnen S Monaten und längsten« am 22. Januar 1887 zur Nachweisung seine» Rechte«, bezw. zum Zweck der Rückgabe gegen Belohnung bei Unterzeichneter Anstalt zu melden, widrigenfalls der Spareaffenordnung gemäß dem angemeldeten Berlustträgrr, nach erfolgter Beeidigung seiner Anzeige, ein zweite« Buch «»«gestellt und da« alt« für ungiltig erklärt werden wird. Leipzig, den 18. Oktober 188«. Die Verwaltung de» Leihhapse» ^«d der Spareaffe. Maimlmchuiig. Da« für den am 22. April 1870 geborenen Laufburschen Heinrich Georg Ghrtng von un» im Jahre 1884 unter 1233 ausgestellte Arbeitsbuch ist verloren gegangen und Litten wir. dasselbe im AusfindungSsalle anher, Obstmarkt 3 (Stadthau»), 2. Etage, Zimmer 115, abzuliefern. Leipzig, den 13. Oktober 188«. Der Rath der Stadt Leipzig. Reichel. VI. 4S14. vr. Georgi. Vrlianntmachung. < Da» fllr den am I«. Januar l8«8 geborenen Buchbinder Heinrich Carl Oskar Leabuee von un« im Jahre 1882 unter Nr. 504 ausgestellte und angeblich in Delitzsch verloren gegangene Arbeitsbuch wird für ungiltig erklärt. Leipzig, den 14. Oktober 188«. Der Rath der Stadt Leipzig. ,i. Reick VI. 4894. vr Georgi. ic.chel. Sie LtenerpstiihNgen unserer Gemeinde, welche mit ihren diesjährigen Gemeindesteuer beiträgea noch im Rückstände sind, werde» hierdurch an Lairichtung derselben erinnert. Leipzig, 19. Oclober 188«. vll MM litt km!. M»»jM ri HM. Lleckbrirsskrlköigsnz. Der unten» 28. Jnli d. I. gegen de» Kansman» Larl «ngnst Ferdinand Echnlze, geboren am 13. Oclober 1854 ,, Steinsrld erlassene Steckbrief ist erledigt. Acten g. /. 103S/8S. Magdeburg, de» 15. Oktober ISS«. Ler Erste EtO»t»ow>lt» Nichtamtlicher Theil. Jur dulgarischen Frage. Allem Anschein nach hat der Widerstand der Bulgaren gegen die russischen UnterjochunzSpläne bereit« seinen Höhe- >unct überschritten, die moralische Kraft der an der Spitze iehenden Personen sängt au. zu erlahmen und der russische Einfluß bricht sich mehr und mehr Bahn. E» ist sicherlich kein Zufall, daß gleichzeitig au- England und Bulgarien Stimmen sich erheben, welche zur Uulerwersung unter den Willen Rußlands mahnen, und zwar in dem Augenblick, in welchem e» klar geworden ist, daß Lord Churchill seine» Zweck weder in Berlin, noch in Wien erreicht hat. Der Artikel de» „Observer" bildet den Epilog zu der Rede de- englischen Schatz- kanzlerS in Dartford, der in Aussicht genommene Bund zwischen England. Deutschland. Oesterreich-Ungarn und Italien, um Rußland- Begehrlichkeit aus der Balkanhalbinsel ein Ziel n setzen, ist in die Brüche gegangen, hauptsächlich weil Siigland seinen Verbündeten Nicht« zu bieten vermag, wa» ihnen ei» Bündniß mit dieser Macht al» annehmbar erscheinen lassen könnte. Zum Ueberfluß geschah auch noch die indiskrete Veröffentlichung der Denkschrift Lord BereSsord'S über den Zustand der englischen Kriegsflotte, au« welcher hervorgeht, baß England nicht einmal zur See zum Kriege gerüstet »st. also blieb nicht» übr^, al« für die-mal allen stolzen Plänen Lalet zu sagen und Rußland in Bulgarien gewähren zu lassen. Eine beschämendere politische und mililairisch« Bankrrolt- erklärung, al» sie derArtikel de« konservativen.Observer" enthält, ist nicht wohl denkbar: Da» Blatt sagt mit klaren Worten, daß England gar nicht im Stande sei, einen Krieg gegen Rußland wegen Bulgarien zu unternehmen und daß e» seine Kräfte sammeln und aussparen müsse, um dem Vordringen Ruß land» auf einem anderen Schlachtfeld? entgegen zu treten. Nach der stolzen Sprache, welche Lord Churchill in Dartford geführt hat, klingt e» doppelt kläglich, wenn der .^Observer" die Suprematie Rußland« in Bulgarien al« eine unabänder liche Noihweiidigkeit hinuimmt und sich mit der Reden-art begnügt, daß die Unabhängigkeit Bulgarien» al» Preis für den europäischen Frieden geopfert werden müsse. Dazu sei kein Krieg erforderlich, ja nicht einmal eine militärische Besetzung, weil Rußland hinreichende Mittel in Händen hat. um durch Aus übung eine» moralischen Drucke« aus Bulgarien seinen Zweck zu erreichen. Wenn das die ganze Weisheit ist, welche England in die Waagschale zu Wersen hat. daun konnte eS sich den Lärm spuren, durch den e« in den letzte» Wochen die Lust erschüttert hat, da« konnten sich die Bulgaren selbst sagen, und haben sie auch bereit» erkannt, denn Nalschewitsch und Stoilow blasen schon zum Rückzüge. Noch verlautet zwar nichts darüber, wie sich die übrigen Mitglieder der Negierung zu den Anträgen der beite» genannten Minister stelle», aber so viel steht scsi, daß die Einigkeit innerhalb der Negierung nur ausrecht zu erhallen ist, wenn die FricdeuSvorschläge Annahme finden. Worin sie bestehen, ist zwar nicht gesagt, aber e« kann sich ja »ur um die bekannten drei Punkte handeln, welche da- Programm deS General« KaulburS bilden. Die Möglichkeit eines Vergleichs ist taturch geboten, daß NlißlaiiL die Wahlen zur Große» Sobranje anerkennt, aber de» Zciipuuct bestimmt, an welchem sie zusamuientreten soll. Dieser Weg zur Verständigung ist schon durch den bekannten Artikel deS Wiener .FremdenblatteS" angedeutet, welcher trotz allen Lobe- für die bulgarische Regierung doch mit dem Rath schließt, die Feindseligkeit gegen Rußland fallen zu lassen. Die bulgarische Regierung wird der» muiblich inzwischen beim österreichischen Vertreter in Sofia angesragt haben, wie man sich in Wien die versöhnlichen Schritte denkt, welche Bulgarien Rußland gegenüber thun soll und daturch die österreichische Regierung ui große Ver legenheit gebracht haben. Versöhnung ist der Name für da« neue Verhäliniß zwischen Bulgarien und Rußland, aber Unterwerfung unter den Wille» Rußland« die Tbaisache, durch welche Rußland allein zusriedengestellt werben kann. Von der englischen Negierung war es grausam, bei de» Bulgaren Hoffnungen zn erregen, für deren Verwirklichung England nicht» al- Worte zu bieten Willen» war. Nach Lage der Verhältnisse war eS also allein richtig, so zu verfahren, wie e« Deutschland von Anfang an gethan hat. Man legte sich in Berlin die Frage vor, ob Mittel und Wege Vorhände» seien, um Rußland von der Unterwerfung Bulgarien- »»ter seine Herrschaft zurückzuhaltcn, und al» man diese Frage verneinen mußte, erklärte man sogleich vor aller Well: .Diese und andere Bewegungen in Bulgarien berühren die deutsche» Interessen nicht". Wenn Oesterreich-Ungarn und England die Sachlage au» einem anderen Gesichl-puncte betrachteten, so war e« an ihnen, sich Uber die Art und Weise der Durch sührung einer gegnerischen Politik gegen Rußland zu ver> ständigen. Diese Verständigung ist nicht erfolgt und somil steht die bulgarische Angelegenheit heute aus demselben Fleck, wo sie am 2t. August und am Tage der Abdankung de« Fürsten von Bulgarien, am 7. September, stand. Seitdem hat Bulgarien im Widerstand gegen Rußland sehr Bemerken» werthe« geleistet, aber jetzt ist e» auch rmt seiner Kraft zu Ende. Die bulgarische Regierung hat den Mächten aiigezeigt. daß sie die Nationalversammlung zum Zweck der Wahl de» neuen Fürsten einberusen habe und daß diese bereit sei. mit der Pforte und mit beu Großmächten sich über die Person de» neuen Fürsten in» Einvernehmen zu setzen. Rußland würde eine ganz unnütze Schwierigkeit schassen, wenn r» daraus bestände, die Wahlen vom >0. Oclober nicht anzu- erkennen, denn auch eine nochmalige Wahl würde kern andere» Ergebniß baben, al» die Bezeichnung von Volks vertretern. welche bereit sind, den von Rußland gewünschten und von den VertragSinächten angenommenen Candi baten zu wählen. Bisher stand einer glatten Erledigung dieser Angelegenheit nur der Widerstand Englands enlgegcn, welche» noch immer an der Hoffnung aus die Wiederwahl de« Fürsten Alexander sesthielt. Diese Hoffnung scheint jetzt endgiltig aufgkgeben zu sein, England fügt sich in da» Un vermeidliche und läßt Rußland in Bulgarien freie Hand, e» geht sogar so weit. Rußland von einer inilitairiscben Besetzung Bulgarien» abzuraihen. weil e« seinen Zweck auch ohne solche erreichen werde. So wäre Venn also der Boden für «ine allseitige Verständigung über di« friedliche Lösung der bulgarischen Frage bereitet. Rußland erkennt die Wahlen vom 10. Oetober al» gesetzmäßig an und bezeichnet den Eandidaten für dir Fürsten, wähl, die Mächte geben ihre Zustimmung und die bulgarisch, Regierung verkündet eine allgemeine Amnestie für die Theil. nehmer an dem Staatsstreich de« 2t. August. Man kann l SS giebt ia diesen Somitatea Ortschaften, in denen früh, nicht sagen, daß diese Lösung der bulgarischen Streitfrage I nur vereinzelt Deutsche wohnten, während heute in denselben 20 bi» den Wünschen Bulgarien« und der öffentlichen Meinung in I «> «roc. der Einwohner Den,ich- find, «och schneller geh» da« Europa entspricht," aber Angesicht» der Unlust der Mächte, einen Schritt zu thun, welcher Rußland an der Durchführung einer Pläne gewaltsam verhindert, giebt e< kein Mittel, um >en Streit au» der Welt zu schassen, al» die PrciSgebung i Bulgarien». E» heißt zwar, daß damit nnr der Zustand wieder hcrgestellt ist. welcher schon unter der Regierung deS Ersten Alexander bestand, aber dieser Trost ist für Bulgarien werthlo». Dieser Balkanstaat sehnt sich nach Unabhängigkeit, ^ die Sehnsucht war aber vergeblich, weil sie keinen mächtigen )«lfer fand. Leipzig, 20. Oktober 1886. lieber di« Besetzung de» Posten» eines SlaatS- ecretair» im ReichSschatzamt ist, wie e» heißt, eine Enlscheidung noch nicht getroffen. Nachträglich wird bekannt, daß sehr lebhaft mit dem badischen Gesandten Frciherrn von Marschall verhandelt worden ist. welcher indessen ab- elehnt hat. Seitdem ist der UnIcrstaatSsecretair im preußi. chen Ministerium de« Innern, Hersurth, in Aussicht ge» nommen. der sich bisher aus dem Gebiete der Commuual» leuern al» eine Autorität bewährt hat. * AuS Hannover verlautet» daß der Generalmajor von Schrvtter, bisher Commandeur der 10. Feld-Artillerie- Brigade, in Genehmigung seine« Abschiedsgesuches al» General-Lieutenant mittelst Allerhöchster CabinctSordre zur Beifügung gestellt ist und für ihn der Oberst Freiherr von Stetten, seither Commandeur deS THUriugischc» Feld-Artillerie- Negiment» Nr. 19. zuw Commandeur der 10. Feld-Artillerie- Brigade (Hannover) ernannt worden ist. Außerdem ist laut Allerhöchster EabinetSordre der Major von Mitzlaff vom Königs-Grenadier-Regiment (2. Westpreußischen) Nr. 7 und bisher Adjutant de» General-CommandoS de« X. ArmeecorpS unter Versetzung in da» Hannoversche Füsilier-Regiment Nr. 73 zum persönlichen Adjutanten de» Prinzen Albrecht von Preußen, Regenten von Braunschwcig, ernannt worden, und zwar für den von dieser Stellung entbundenen Ritt meister von Witte 5 la «uitv de» t. Hannoverschen Ulanen- lkegiment» Nr. 13, welcher ein Jahr wegen Krankheit beur laubt worden ist. Der Hauptmann von Britzke vom Garde- illsilicr - Regiment, bisher Adjutant der 19. Division Hannover), ist al» Adjutant zum General »Commando de« X. Armeerorp» Überaetreten und der Hauptmann von Sowmersrld vom 8. Rheinischen Änsanterie-R-gimrnt Nr. 70 ist unter Bersetzung in da» 2. Hanseatiiche Infanterie-Regi ment Nr. 7V zum Adjutanten der 19. Division rrnaunt wor den. — Generalmajor von Kvrber ist zum Inspekteur der Feldartillerie-Inspectivn (Hannover) ernannt. * Zu möglichster Abwendung der Gefährdung bei etwaigem iLeiterichrrilen der in Oesterreich-Ungarn ausgetretenen und dort hartnäckig sich haltenden Cholera baben die preußischen SiaalSbehördc» an den frequenten Grenz- übergangSpuncten vorsorgliche Maßnahmen in Au-sicht ge nommen. Zu diesem Behuse haben in Miltelwalde am 12., in Frievland, KrciS Waldenburg, am 14. d. M. eingehende örtliche Erwägungen durch den künigl. Ncgicrung»präsibenten ireih. Juncker von Obcr-Coureut und den Geh. Medicinal- ratb vr. Wolfs mit den Landräthru und KreiSphysikern der betreffenden beiden Kreise, wie mit den örtlichen Aerzten «nd Communalbehörvcu staltgesunden. * Den Entschließungen de» zum Bischof von Limburg erhobene» Vr Klei» zufolge wird die Consecration de» neuen Oberbirten derDiöcese Limburg, von dem biSbcri- gen Branche abgehenv. nicht in der Divccsanhauptstadt Lim ?urg, sondern in Mailand stattsinden. Der neue Bischof beabsichtigt, sich dorthin zum Besuche der Grabstätte eine- NanicnSpairon«, deS Bischof» Karl Borromäu», zu begeben und in der Grabcapelle de» Heiligen sich nach der m Mailand noch giftigen Mailänder Liturgie die Weihen penden zu lassen. Wahrscheinlich wird der feierliche Act aus den 4. November, da- Fest de» bl. Karl BorroniSu», verlegt werden. Maßgebend für den Entschluß de« neue» Bischofs ist die erst vor verhältnißmäßig kurzer Zeit stattgehable Lim burger Feierlichkeit gelegentlich der Mahl de» Bischof- vr. Roo» gewesen; Bischof Klein wollte dieser städtischen und kirchliche» Festlichkeit nicht so bald eine neue in Limburg folgen lassen. Die Ernennung vr. Klein'« zum Bischof von Limburg ist durch päpstliches Breve am 12. d. M. erfolgt. » » » ' Aus dem südliche» Ungarn wird de, „National Zeitung" geschrieben: Noch viel zu wenig ist die Thaisache bekannt, daß im südlichen Ungarn, in den Loniitaten Tolna, Baranya, Bacs-Bodrog. Arad, Toronlal, Temesch und Krass»-«zernöny nahezu 800,000 Deutsche leben, die sich stört vermehren und die trotz aller Magyariflrung-vermche mit Zähigkeit an ihrem Denlschihum fest« halten, wenn auch bet ihnen da« deutsche Bewußliein nur schwach entwickelt ist. Diese 800.000 ..Schwaben" — so werden die Teiilich.n >m südlichen Ungarn genannt — wohnen in großen Sprachinseln, zeichnen sich durch Fleiß, Sparsamkeit und religiösen Sinn au« und verdrängen assmälig durch Güterankaus nicht blv« die nur geringen Widerstcnd leistenden Rumänen, sondern auch selbst Serben und Magyaren. Hätte sich die österreichische Rrg erung vor fünfzig Jahren ernstlich bemüht, der deutsche» Sprache und Cultur lie unteren Donauländer zu erschließen, so wurden diese wackeren Schwaben berufe» gewesen sein, al« starke Vorposten dem deuischcn Volke unschätzbare Dienste zu leisten. Heute, wo bei Serben. Rumänen, Kroaten und Magyaren die nativiialen welüste in« Maß loie gewachsen sind, kan» der alte Fehler nicht wieder gut gemacht werden. Wie ganz ander» würde da» südungarilche Deutichtdum jetzt und in Zukunft dastehen, wenn r» deutsche Mittelschule» »nd vor Allem eine tin deutschen Sinn« geleitete Presse und tüchi ge deutsche Führer hätte und wenn nicht der herrschende Stamm mit gesetzlichen »nd ungesetzlichen Mitteln an der Einschmelzunq auch der „Schwaben" ia da» Magyarentham arbeitetet Ist auch nicht zu befürchten, daß die 800,000 Deutschen ia Süd- Ungarn in den nächsten 50 oder 100 Jahren der deutschen Zunge verloren gehen werden, so liegt doch die Aesahr einer weiteren LchwSchu»g de» dentichen Bewußtsein» sehr aade. Wahrscheinlich werdra sie einst deutscher Gesinnung aerobe so bar werden, al» die Bewohner von Luxemburg und Elsaß Lothringen. Heute zeigen in dessen die „Schwaden' noch ihre alte Kraft. Echo» ist t< idnea im südlich.'» Ungarn zu eng geworden, ganze Schaaren geben über dir Drau hinüber und siedeln sich in Kroatien, Slawonien und im Gebiete der ehemaligrn Militoirgrenze an. 1857 schätzte man die Deutschen in diesen Ländern aus etwa 80,000; heute ist ihre Zahl bereit» ans 90,000 gestiegen. Im Lomitat« veröcze lebe« hrnte gegen 30,000, im Lomitat« Syrmien 23,000, tm Lomitat« Vetenvarbem über 18,000, t» Lomttatr vrod «MO. im Lomitate Pozsega «OM, ia Agram gegen VOM Deatlche. Umsichgreifen ber deutschen Bevölkern»- in neuester Zeit au jene» Orten, wo die Deutschen schon seit längerer Zeit ansässig sind. So hatte Jndia vor SO Jahren nur »ine schwache deutsche B-vuikerung; heute sind von «700 Bewohnern 3500 Deutsche. In Suhopolje sind von 95M Einwohnern 2068 Deutsche, in Lhepin von 7000 Ein wohnern über 1800 Deutsche» in Retsala von 2000 Einwohnern 11M Deutsche, in Sarvasch von «500 Einwohnern 1900 Deutsche, in Vukovae von 8700 Linwohnern 3300 Deutsche u. s. f. Was würde unsere Auswanderung auch im europäischen Osten und Süd- oste» zu leisten im Stande sein, wenn sie in enge Fühlung mit dem Mutlerlande gebracht werden könnte! * ES verlautet, wie die „Kölnische Zeitung" meldet, mit Bestinunlheit, daß KaulbarS bald zurückberufen werden wird. Der Kaiser ist sehr uagehalten über den Verlauf der Dinge, beabsichtigt jedoch vorläufig keine Besetzung und behält sich seine Entschließungen vor. Katkow drang in St. Petersburg kürzlich bei einem persönlichen Empfang aus thatkrästigc« Handeln, doch blieben seine Rathschlägr erfolglos. In den Petersburger Gesellschaftskreisen herrscht über die so unglücklich verlaufene Sendung KanlbarS' allgemeine Unzufriedenheit, man legt aber da« Scheitern derselben nicht dem General zur Last, da man meint, derselbe führe nur buchstäblich die »hm gewordenen Befehle au», klebrigen» spricht man nicht mehr so leichtweg von der Möglichkeit emes Kriege» wie unmittelbar nach der Entthronung de» Fürste»; »m Allgemeinen glaubt und hofft man, daß schließlich Alle» friedlich verlausen werde. Am allerwenigsten ist man in leitenden Kreisen kriegerisch gestimmt; dort glaubt man, durch Abwarten mehr zu gewinnen al» durch Ucberstllrzung, sogar die Rückkehr de« Fürste» Alexander würde Voraussicht lich keine Besetzung zur Folge haben. * Die.,Norddeutsche Sllgemeiae Zeitung" äußert sich abermals zur bulgarischen Frage, indem sie den Fürsten Alexander für die schwankende Lage verantwort lich macht. Da» osficiöse Blatt schreibt: Unsere AuSlührungea über die Gründe, welche den Fürste» Alexander zum Verlassen Bulgarien» bewogen haben, stad nicht mehr blo« mit Invectiven beantwortet worden. Lin großer Thetl der Presse findet die von au» aufgeworfene Frage wichtig u»d interessant geang, um aach einer verständlichen und besriediaeadra Antwort »n suchen. I» den Blättern der Opposition, welche für den Prinzen vo« Battenberg lediglich au» dem Grunde Partei ge nommen hat, weil sie glaubte, dadurch der Regierung Berlegeahritr» zu bereiten, wird als Grund für die Thronentsaguug ougegebe», daß der Fürst die Unabhängigkeit Bulgarien» Rußland gegenüber Hab« sichern und seinem Lande die rnssische Occupatio» habe er sparen wollen. wir wisse» »ich«, ^ dir „Germauta" «»d bi« „Bassische Zeitung" s» gut »ntrrrtchtet sind, daß ihr« Rechtfertigung für hi« Lhronrutso-naa de« Fürste» Alexander al» eine authentische »» aektru hat. Daß der »oa ihuea an- geführte Grund kein stichhaltiger ist, wird durch di» »ach der >b- dicatioa eingetretenentzLreignisse bewiese». Gerade durch diese Abdicatiou ist Bulgarien für die russischen Einwir kungen jeder Art nothwendtg tu verstärkter weise geSssnet und nicht blo» für srtu frühere» Fürstenthum, sondern auch sür Europa eine erhebliche Erschwerung der Sttoation herbeigesührt worden. Wenn sich jetzt Europa in dem Gefühl der Unsicherheit zwischen Krieg und Frieden befindet, wen ander« trifft die Schuld als den Fürsten Alexander? Sicherlich wäre eine solche Ungewißheit nicht vorhanden, wenn der- selbe 1885 nicht an die Spitze der Revolution getreten wäre, sondern seinem Souzeraln, dem Sultan, dt« Treue bewahrt und seiner ihm von Europa übertragenen Ausgabe, die Bulgaren zu regieren, in Frieden nachgelebt hätte. Vo» der ganzen gegenwärtigen Krisis und den Besorgnissen vor FriedrnSftörungru wäre nicht die Rede gewesen. Zuerst durch seine autirussisch« Halt«»-, daau durch die Philippopeler Erhebung, am allermeiste« aber durch seine Abdicatiou hat Fürst Alexander die Lage Europas zu einer schweren gemacht. Da» ganze rnssische Eingreifen, die Mission Kanlbar»', die Sorge vor einem eventuellen russischen Einmarsch, die Svannnag zwilchen Rußland und England wäre» nicht vorhanden, wenn Fürst Alexander ruhig «ach den Verträgen regiert und sich den russische» Ursprung seiner Berusuag und seine russische Verwandtschaft immer so gegenwärtig gehalten hätte, wie er sie sich bei seiner Abreise au- dem Lande gegenwärtig hielt, al» er besonder» hervorhob, daß er seine Krone Rußland verdanke. * In Serbien wollen die Gerüchte von einer siegrn König Milan und seine Regierung bestehenden Ver schwörung nicht zur Ruhe kommen. Erst kürzlich ließ sich ein Wiener Blatt melden, daß in Rara, an der Mündung der Drina in die Save, eine von der radikalen Partei Serbien« au-gebende Verschwörung gegen den König Milan entdeckt worden sei. Dieselbe, so hieß es, hatte die Absicht, den König Milan zu Gunsten seine» Sohne», de- Kronprinzen, zu entthronen und b>» zu dessen Volljährigkeit eine Regent« schajt einzusktzeii, welche an» den beiden ehemaligen Minister präsidenten Ristitsch und Pirotschanac »nd dem Staat-rath Nowakowitsch, gegenwärtig serbischer Gesandter in Konstan- tinopel, bestehen sollte. Wenn auch an der Richtigkeit dieser Sensationsnachricht um so mehr gezweiselt werden durste, al« da« Blatt, welche- sie brachte, nicht gerade durch Glaubwürdigkeit ausgezeichnet ist. so finden die in der letzten Zeit wiederholt ausgelauchten verschwörung-gerüchte doch auch von anderer Seite Verbreitung. Neuerding» liegt in dem serbischen Blatte „Branik" (Der Krieger) eine Bel grader Correspondenz vor. welche versichert, daß man in Serbien einer weit verzweigten Verschwörung aus die Spur gekommen sei, an deren Spitze Niemand anders stehe, al- der ehemalige Ministerpräsident Ristitsch. Die eingeleitete Unter suchung soll sich bereits mit einem Briese beschäftigen, den ein scrbisch-orihodorer Klosterabt an Ristitsch mit dem Ver langen gerichtet habe. Alle» auszubieten, um König Milan zu stürzen nnv an dessen Stelle aus den serbischen Thron einen russischen Großfürsten zu sehen, wodurch Serbien allein gerettet werden könne. Der Klosterabt, welcher diesen Brief geschrieben, sei verhaftet worden nnv befinde sich schon in Untersuchung, die sehr geheim geführt Werve. Ristitsch. der längere Zeit aus Reisen war. fei bi» jetzt unbebelligl geblieben, wa» zu manchen Verninthungen Veranlassung gebe. Die Verantwortung für diese Nachricht muß natürlich dem „Branik" überlassen bleiben. * Denjenigen unserer Parteien, welch«, wie in allen übrigen Dingen, so auch in den die Erhaltung und Ber- stärkung unserer nationalen Wehrkraft betreffenden Fragen Opposition nm jeden Prei« machen und ihrem Publicum vorreven möchten, daß jenseit« der Vogesen die friedliebendsten Leute von der Welt wohnten» möchten wir di« nnr einige Wochen hindurch fortgesetzte Lecttk« der Pariser Leitungen empfehlen, sie dürsten dann wohl eine« Besseren wenn si« dämm» entnehmen. daß kau» rin Da,
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