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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Nktarlion »nd LrprdUi»» Iohoa-eSgasfe 8. Sprechftnndkn der UrdarkV«: Vormittag- 10—12 Uhr. Nachmittags k—6 Uhr. »iil ti« Nit-g»d> nn-Na»din Ma»ulcr>ptk »acht gch da «rda«»n nicht »krdulddch. Anua»«« »er für die »Schftf-l«e»tz« Nummer »«stimmten Inserate a» Wochentagen bis 3 Uhr Nachmittag«, an Sann- und Krsttage« früh »i« '/,v Uhr. 3» den Filialen str Zus.-Lnuahme: Otto Klemm. UniverfltätSstraße L. L«»ts Lösche, Katharinenstr. 23, p. nnr »iS '/,3 Uhr. Auflage IS.0SO. Ibonnrmrntsprris virnelj. 4'/, Mil. incl. Br ngkrloha ö Mk.. durch die Post bezogen 6 Mt. Jede einzelne Nummer 2VPf. Belegexemplar 10 Ps. Gebüvren sür Extrabeilagen tin Tagcblan» Format gesalzt) ohne Polibefviderung öO Mk. Mit Poslbeförderung 60 Mk. Inserale ögespaltcne Petitzeile 30 Pf. GrShere schrillen laut »»> Preisverze>chniß. Tabellarischer n-Ziffernfatz nach HSHerm Tarif. Kerlainen Mtter dem Redactionsstrich die -gespatt. Zeile öOPs, vor de» Familie nnachrichtea dir kgefpaliene Zeile 40 Pf Ivierate siab sieiS an die Expedition z» senden. — Rabatt wird aichl gegeben. Zahlung prueaumernncko oder durch Post Nachnahme. 320. DteuStag dm 16. November 1886. 80. Jahrgang. Amtlicher Theil. Vtln»»l1imchmls. Der BorbereitungSgotteSdienst für den zweiten diesjährigen Bußtag findet Douuerütag, de« 18 laufende« MoaatS, Abend- S U-r in der Matt-Lt« kirrbe statt. Leipzig, den 13. November 1888. Die Aircheninlprcliou fiir Lripzia. Der Tuperi «tendevt. Der Rath der Gtadt Leipzig. I). Pank. I)r. Georgi. Kretschmer. Vekanalmach«»-. Zur Ergänzung des mit dem 2. Januar 1887 au«, scheidenden DritltheilS der Herren Stadtverordneten. ingleichen zur Wiederbesetzung zweier durch Wegfall der Ansässigkeit vezw Wegzug erledigten Stelle» ist die gesetzlich« Neuwahl zu de»a»stalten. Die desbalb angefertigte und i« Truck gegebene Wahlliste liegt vom 17. November bis mit 1. Lrcember ». o. in folgen de» Geschäft-locale», deren Inhaber sich der mit der Aus legung und Aushändigung verbundene» Mühewaltung mit tankeiirwerkhec Beieilwilligkeil unteizogen haben, al«: bei Herrn Grünthal, Tauchaer Straße 23. . - Gustav Fehler, Sternwarlenstraße 24, » » Franz Wittig, Wi»dmüb>e»st»aße 1, » » F. Bernhard Berger, Windmühlenstraße 18, » » B H. Leutemann, Kuiprinzstraße iS, , » Gebrüder Lpillner, Wintmühieustraße 37, » « Brunn Gngederg, Süeptay 2, o u Auaust Thariehen, Naunvörschen 1, - . Julius Haffmann, PelerSsteinweg s, - » Paul Götze, PclerSsteiiimeg 10. » » Paul Krüger, Königsplatz 13, . » Varl Galzseh, Gerberstraße 11. » « Gustav Iuckuff, Hainstraße 3l. Brühl 2, » » V. F. Lebubert Rachf., Brühl 33. » - Gustav RuS, tIrininiaische Straße 32, . » Albert Anders, Grinimaische Straße 12, » - Trust Laudschreiber, PeterSstraße 27, - - OSkar Herbst, Südstraße lg, an- und wird vom 17. November ab aus Verlangen nicht nur m diesen Geschäslölocalrn, sondern auch im Rathhause, 1. Stock, in der RathSnunkiatur, den Stimmberechtigten in je einem Exemplare auSgehLndigt. Bis zu Ende de» siebenten Tage» nach Bekanntmachung und Beginn der Auslegung, also biS mit Dienstag, den Sri. Rovember, Nachmittags 0 Uhr steht jedem Betheiligten frei, gegen die Wahlliste bei dem Unterzeichneten Nathe und zwar TtadthauS, Obstmarkt S, I. Etage, Zimmer Nr. 82, Einspruch zu erheben, über welchen dann binnen der nächste» sieben Tage Entschließung gesagt und dem Einsprechenkeli eröffnet werden wird. Nach Ablaus obiger 14 Tage wird die Wahlliste geschlossen und ist de» zu diesem Zeilpuncte etwa »och nicht erievigten Ein sprüchen für die bevorstehende Wahl keine weitere Folge zu geben, auch können Bürger, welche t» der ge schloffenen Liste nicht eingetragen sind, an der Wahl nicht theiinehmen. Die 28nhl selbst ist direct und hat jeder Abstimmende ll ansässige u»v l t unansässige Bürger zu wählen; sie er- folgt durch SUmmzetlel, welche bei der Abgabe uneröffnet in ein verschlossenes Behällmß cinzulcgen sind. Auf denselben sind die zu Wählenden so zu bezeichnen, daß über deren Person kein Zweifel Übrig bleibt. Insoweit Slimmzeltel dieser Vorschrift nicht entsprechen, oder Namen Nichlwäbt- barer cnthallrn, sind dieselben uiigiltig. Werken zu viele oder zu wenige Namen, also die Namen von mehr ober weniger Hausbesitzern und Nnansässigen. a'S oben angegeben, aus einem Slimmzeltel gesunden, so wird hierdurch zwar die Giltigkeit desselben nicht ausgehoben, e- sind aber die über- zähligen Namen al« nicht vorhanden anzusehen. Die Stimmzettel sind an einem der hierzu festgesetzten zwei Wahltage Donnerstag und Freitag, de» S. nud S. Derbe, in der Zeit von früh st Uhr «anaterbroche« bis Nachmittags S Uhr in de« Parterrefaal der Buchbandlerbörse vor dem Wahlausschüsse von den Ab» stimmen Den in Person bei vertust de» Stimmrecht» für diese Wahl abzugcben und ist e» im Interesse einer raschen Abfertigung sehr wünschenSwertb. 1. daß vorzugsweise der erste Tag von allen den Wählern, denen derselbe irgend paßt, zur Stimmabgabe benutzt wird, da außerdem crsabrungsmSßi-, immer am letzten Tage ein allzu großer, die Abfertigung verzögernder Andrang zu den Slimmkästen statlfindet. und 2. daß jeder Wähler an der Urne die seine», Namen in der Wahlliste voranstehende Listennummer angiebk. Hierbei bitte» wir noch zu beachten, daß an der Urne I die Ansässigen, an Urne II, III und IV aber die Unansässigen und zwar an ll die Buchstabe» ^ big mit ll. an Ül die Buch» 'laben ck bi- mit k, an IV die Buchstaben 8 bi» mit 2 ab- stimmen. Nach Auszählung der Stimmzettel werden die Gewählten durck den Wahlausschuß von der Wahl benachrichtigt. Leipzig, am 4. November 1886. Der Rath der Gtadt Leipzig. Oc. Georgi. Henlschel. VelraillilmaaMg. Der Preis für den in der zweiten -a-anstakt de« Stadt Leipzig erzeugten Ko!» beträgt loco Gasanstalt II. für den HoUoliter Strinkohlen-Großtok» 1 » » » » KleinkvkS 78 ^ » « « Braunkohlenkok» KO » » » » Eteinkvhle»kvkS-GruS 2K » Preis de» Stelnkohlen-Großkok- und vom Gru» bei Ab« nähme größerer Posten nach Vereinbarung. Die Marken zur Koks- und GruS-Entnahme find gegen Baarzahlung, soweit vie Lorräthe an Kok» rc. reiche», i» Bureau der zweiten Gasanstalt zu erhalte«. Leipzig, am 13. November 1888. De» Rath- Depntatto» g» de» l» -310. Gasanstalte». An den hiesigen Volksschulen sind nächste Ostern stt pro visorische Lehrerstellen zu besehen, mit denen ein lähr» licher Gehalt von je 1400 verbunden ist. Bewerber, welche die WahlsähigkeitSprüsung bestanden haben oder bi- Ende de» Jahres zu bestehen gedenken, wollen Gesuche und Zeugnisse bi« Ende diese« Monat» bei «n» einreichen. Leipzig, am 1. November 1888. Der Gchnlav-schntz der Gtadt Leipzig. Ör. Panitz. Lehuert. virb-ahls-Vkkanlilmaüilllig. LeKobteii wurden vier erkalteter Anreiae zaiaiae: 1) 2 -liidrrtettchen, ein» mit weißem, eins mit weiß, und roihgestreiiiem Ueberzug, beide mit raih. und weißgestreistem Intet, au- einem -inderwagea tm Hose Rr. L8 der Wcststraße, am 6. dsS. Mt«. «bendS; 2) ein breit,« rolh> und weißgestrelite» Unterbett, auS einem Zimmer de« Lasthaust» Nr. 1 der Hallejche» btraße, am 8. ds». MtS. Nachmittag«; 3) ein rathe« Deckbett, L rathe »spsktsse«, „v. ck." gez, ein rolhweiß. und blaocarrirter llrberzua. m» ,.L" gestempelt, au« einer Bodenkammer tn Nr. 118ck der Kronpriazftraße, vor dem 31. vor. Mi« ; 4) ein Kutscherpelz, ziemlich neu, mit schwarzem Tachbezug, 2 Reihe» schwarze» Hornkn»ps,-n und Tuchgurt. Futter, Kragen und Ausschläge van schwarzem Sch-stell, von einem Slallbodeu tu Nr. 70 der Südsttaße, vom 8. bi» 9 dis Ml».; b) eia »ltveniorbigek Wi»trrübcri>eher. ve», mit braunem Zammetkragen, verdeckter Batterie, schwarz, und rothgestreiflei» Aermeliutrer uud Kerlchendenkel, darunter der Name .Letnitxitb«, 6eltv", auS einem Tnnziaale der Tentralhalle, am 7 ds». MlS.; K) eia Wtnttrü»e»zieticr von braunem glatten Sioff mit Sammeikrageu, einer Rene Knöpsen mit verdeckter Batterie weißem Flunellfutter uud Kettcheuhenkrl. in demselben ein wecheS Taschen tuch. ,F. A." gez., aus der Garderobe de- AnalomiegebäudeS in Nr. 13 der Liebiaftraße. am >3 ds». Mi». BoruliitagS; 7) eine goldene Vrsche in Shawlnadelform, mit einem Rubin uud Brillanten besetzt, sowie ein breiter goldener Damenriitß mit Piamanlrose, au< eiuer Wohnung i» Nr. 1 der Lisenbahnstraße, am 10. ds«. Mi».; 8» ein Wlnteriiberrleher von schwarzem, glatte», mtt rothen Fäden durchwirtieu Eloss mtt einer Reihe schwarzer SleinnußknSpse und ein schwarzer stetser Filztiu», mil der Firma ,.F. H. Truukrl" im Futter, au» einem Gasllocale tu Nr. K2 de- Brühl» am 14. dl». Mt«. Nachmittag». Lnvata» «kahrnehaiungcu über de« Verblieb der grst,,Hirne» Gegenstände »der de» Thater sind aagesäumt brt unserer Triuüual. Vdtheilung zur Anzeige »u bringen. hrtpzt», am 1b. November 1338. Tus V»ttzet-A«t »er Etutzt kettzzttz. Bretlchnetder. K. Stneralveisammlung drr OrlSkrankrncafie I für die Iubnstrie Se» Lteinr „nd Erben zu Leipzig und Umgr»e„» Freitag, »en SS. November 1886, Abend» 7 Nbr im Bureau de- Verbandes. Wests«raste Nr 32, I-, Zimmer b. Tagesordnung: I. Wahl de- AllSschlissrt zur Peüsung der Rechnung de- lausenden Jahre-. II. Borlegung des Statut- der zukünftigen gemeinsamen Orts- kraukeucasse, in Gemäßheit de» aus Brrschnielziing mit de» übrigen OrtSkrnnkeiicasiev gerichteten GencraiveriamiiilungS. belchlusscs vom 29 März dieses Jahres. Tkeiliikhiiier an d -r Bersammlung sind die Herren Verirrter der Mitglieder und der L. aeiigeber. Leipzig, den 13. November 1886. Ebmig. Bor sitze-Wer. Kap. Scricriilvkrstliknllilmg . der Litstraiikrucass II iMetallarbetlrrt r» Leipzig »nd ttmgegen» Ssnnabrnd, »ru 27. November 1886, Adcnos 8 Uhr Bureau de» Verbände- W.-ststtoße Nr. 32, I., Zimmer S. Tage-ordnunq: I. Wahl de» LuSschnsie« zur Prüfung der Rechnung de» laufen» den Jahre«. II. Vorlegung de- Statut- der zukünftigen gemeinsamen Orts- krankencasse in Gemäßheit de- aus Verschmelzung mit den übrigen Orlskrankeneassen gerichteten Geueraloersammluugs- beschlösse- vom 3t. März diese« Jahre-. T'aeilnehmer an der Versammlung sind die Hcrre» Vertreter der Miiglieder und der Arbeitgeber. Leipzig, den IS. November 1886. Richard Heia«, Vorsitzender. Kap. Geuttalvertililimlimg »er OrtSkrankeiicaffc VI für »ie Papier-, Leber- und 8uui«t-Induftrie zu Leipzig „nb Umgegrn» Mitttuach, »en S4 November I88S. Abrub« 8 Uhr. Bureau deS Verbandes Wesistraste Nr. 32, I., Zimmer b. Tage-ordn ung: I. Wahl de- Au-schusse« znr Prüsung und Rechnung des lauseudr» Jahre-. ll. Vorlegung des StalutS der zukünftigen gemeinsamen Ort-, kranteiicasse, <n Gemäßheit de- auf Verschmelzung mit den übrigen Orl-kra»kenc,,ssen gerichtetru Generalversammluug-- bei'chlusse» vom 24. März diese- Iabre-. Tbeilnehmer an der B'rsammluag sind dir Herr«» Vertreter der Miiglieder und der Arbeitgeber. Leipzig, de» 13. Novrmber 1886. Alsrrd LSbriag, Vorsitzender. Kap. Stneraiversammlüng ^ -er Ortskrankenrufie IX für Sie Iubustrtr »rr Genuhmtttel gt« Letpzt» -reitag »eu SS. November >88- Abeub- Utzr Stadt Berlin. Klollergosse Rr. 2. Tagesordnung: II. Wahl de- Au-schusie- zur Prüfung der Rechnung de« lausen» de» Jahre». ll. varleguaq de- Statuts bar zukünftigen gemeinsame« Ort-» krankencafle, i» Gemäßheit de- aus Verschmelzung mit de» übrigen Ort-krankeucasien gerichtete» Generalversammlung-» betchtusse» vom 12 April dieses Jahre-. Ttzrilnehmer an drr versammln»- sind die Herren Vertreter »er Miiglieder uud »er Arbeit,eber. Leipzig. »«, 1k. November 1886. Panl Vassrng», Vorsitzender. Kap. Srnkralvtrsammlnng »er Ortstra„kr„cassr XIV skr baö Vaugeweibr zu Leipzig und Umgeg.ub Dauuer-tag. den 25. November 1886. Nachm. Utzr Reslauiaui krieischler, Schulstraße 14. Tagesordnung: I. Wahl de» Au-schusscS zur Prüsung der Rechnung de» lausen den JahreS. II. Vorlegung des Statut- der zukünftige» gemeinsamen Ort-- irankencajje, in Gemäßheit deS aus Verschmelzung mit den übrigen OriSkrankeucassen gerichteten GeneralversammiungS. beichlusie- vom 22. März diese- Jahiel. Theist,ehi»er an der Versammlung sind die Herren Vertreter der Mitglieder und der Arbeitgeber. Leipzig, den 13. November 1886. Rost, Bo> sitzender. Kap. Nichtamtlicher Theil. Lenlrumsschmerzen. * Der Ausfall der La>>blag«wai>i im W.ehlkreise Hünseld» GerSseld macht den Führern der Eentrum- viel P in. Sie finden e- schier nnkeutdar, baß nicht der klerikale E>rndid>,l, sviidcrn rir. couservativer Laubrath die pvlilische Eebschast deS verstorbene» CeiitruinSmilgiiebe- Nüdsam angetielen bat. Die gehässigste» Anschuldigungen werden in der ullramoiilane» Parteipresse gegen den dortigen ikleruS und seuien oberste» Leltrr. den Bischof vr. Kopp von Fulda, erhoben, und die .Germania" »ersteigt sich sogar zu Ser komisch klingenden Versicherung, sie übernehme die Garantie dafür, daß sich ein ähnliches unerhörtes Factum iu einem Ceutrum-wahtkreise nicht wiederholen werde. BemerkciiSwerth ist da» Hstnfelder Wahlresultat immerhin, zumal cS sich um eine Ersatzwahl handelt. Da bi» aus einen verschwindenden Bruchtheil davei dieselben Wuhlmänner übsiililmen wie bei der erste» Wahl, so muß ein großer Theil derselben einen Frontwechsel vollzogen, aus dem ultraniolitane» in Vas conservativ« Lager übergegangrn seiu. Diese Ab- schwenknng ist allerding- ei» schrossc« Mißtrauensvotum der Wähler für die verbissene reichSseindliche Ovpositionspolitik der Herren Wmdthorst und Genoss,u, eia unheilvolles bleue letzet für den .Thurm de» Eealrua,»', ein klassischer Beweis für die . ,ct> de.' naki-naltrberuleu Kircheupolitik, welche immer aus vom Grundsätze basirte, daß die agitatorische Verhetzung der katholische» Wähler durch die ultramontanen Führer von selbst ihre Wirkung verlieren würde, wenn nur der Staat consegueut »nd ruhig seinen Weg verfolgt. Im Ernst wird Niemand daS von der klerikalen Partei- Presse mit gewisser Osteutalion verbreitete Märchen glaube», baß der B sches von Fulda im Wahlkreise Hanseld-Gelöselb sür den coiiservativen Canoidaten gegen den CenlrumSman» agiiirt habe. De. Kopp mag kein Freund W nvthorn'jcheii Taklik sein, er mag hier und da im vertrauliche» Gespräch iiiit hochgestellten und einstußreichen Peisonen sich nicht allzu enthusiastisch über das Eenir,,», a»Sgesprochen haben, aber derlei seine Variationen im diplomatischen Mei»»»gSauSto.usch trägt kein katholischer Piälal von hrule iu die Massen, macht sie nicht zur Losung für die Wahl. Ebensowenig aber ist der Wahlsieg dcS Lanbraths Krekeier ein Erfolg drr allzu großen Nachgiebigkeit der preußischen Staatsregierung gegen die vatikanischen Forderungen im kirch. »politische., Kampse. Viel eher könnte man die ganze Aussehen erregende E'satzwahl als ein mit Berechnung in der Dwc.se deS .Fricde»Sl»schosS" in Scene gesetztes iesuitischeS Manöver ansehen, u»> aus der einen Seile der Negierung durch diesen bttigeivolseiien Köder immer mehr Lust zu weiterer Nachgiebigkeit gegen dir Eurie aus Kosten de» Staate» zu machen, in der Hossming, >»eh, conservatioe Landräihc an die Stelle uilrainonianer Oppo- NliviiSinänner zu setzen, und um aus der anderen Seite durch diese» Mandatopser die kaihoi,scheu Wähler der übrige» Eentruinswahikreise wieder empsänglicher sür die klerikale» Agitationen, wieder geneigter sür eine Opposition-Politik ä >a Windthorst, wieder erregter zum Kampse mit der staatliche» Gewalt zu machen. Es wäre gar »ich! schwer, eine» ideellen usammenbaiig zu cv»struiren zwischen dem Ergebniß der ünselder Landtag-Wahl und den klerikalen Manövern bei der BischosSwabl in Eulm. Die ossicibse Note, daß die landesherrliche Genehm gung bisher sür riese Wahl noch gar nicht nachgesucht sei. dieses Gesuch also von klerikaler Seite ausfallend verzögert Werve, giebt in dieser Hinsicht Manches zu denken. Indessen wir sind keine Freunde künstlicher Interpretationen natürlicher Ereignisse. Die Hünselver Wablinänner haben konservativ gewählt, weil sie die Oppvsit>o»tpoiitlk de» Eentrums nicht mehr billige» und weit der conservative Eandivat ihren kirchliche» Wünschen am weitesten Rechnung zu tragen versprach. Wir haben den Eintritt einer solchen Wandlung in den ullramontanen Wahlkreisen vom Anfang de- CulturkampseS an vorau-gesetzk und immer davor ge warnt, daß die staaklichen Gemalten Geduld und AuSbauer verlieren, wenn drr Eintritt diese- ZeiipunclrS ziemlich lange aus sich warten lasse. Dieser Uinschwung würde dem cvn- sequentrn Staate gegenüber mit der Z-it auch eingetreten sein, wenn nicht .'in Eonservaliver extremster Richtung, wie der Lanbralh Krekeler, den ullramontanen Canvidalen enl- gegenträte. Eine« aber wird dir preußische Regierung wohl au» der Haltung der ultramonlanen Presse bei dieser Gelegenheit er sehen hoben, wa» wir immer behaupleten. nämlich, daß mit den Ullramontanen trotz aller Nachgiebigkeit aus kirche»- politischem Gebiete kein ewiger Bund zu flechten sei. WeS< bald sind denn Vie Ceiitrumsmänner so erbittert über die Wahl des Herrn Krekeler? Muß rr nicht ganz ein Man» nach ihrem Hrrz»n sei»? Er verspricht, in seiner parlamen tarischen Wirksamkeit dafür einzutreten, daß aus kirchen- pol,tischen, Gebiet« der »tutu» qua a»U; bergestellt werde, d. h WlkderberstcUung der katholischen Abtbeilung im Eultu». nitittsteriiim und der ausgehobenen versassuiig-paragraphen. Rückkehr aller Orden, auch der Jesuiten re. Kana es nun der katholischen Hierarchie nicht gleichgiltig sein, ob ein Mann diese- augenblickliche Programm de- Eentrum- iu den Reibe» der Eonservativen vertritt? Muß ihr diese- nicht vielmehr angenehmer sein? Trotzdem Erbitterung und Erregung im ganzen klerikalen Lager über diese Wahl! Sollte etwa doch ein geheimes Programm de- EentrumS neben dem offene» proclamirtea bestehen? Sollt« diese» noch über die Wiederherstellung de» itutu» gno »nt« hinau-gehen und sollte man dessen Verwirklichung durch Opposilion um jeden Preis schon in- Auge gefaßt habe» für de» nahen llugeiiblick, wo die Forderungen des aegeuwälligen Eeutrum«» Programms von der Regierung rrtullt sind? Für diesen Zweck kann man allerdings eine» Eouservaliven, einen prrußi» Wen Landrath selbst mil den kllchenpotitischrn Ansichten de» ^errn Krekeler nicht brauchen. Für die preußische Negierung ist da» aber eine Warnung, aus dem bisherigen Wege schädlicher Nachgiebigkeit gegen hierarchische Ansprüche sorlzuschreilen. Mil jedem Schritt chwächl sie die eigene, stärkt sie die Position der Gegner. Je mehr sie giebt, desto mehr verlangt Rom. desto mehr sucht eö dem Staate durch eine verbissene klerikale Opposition im 'jarlament abzutrotzen. So viel hat die Regierung schon der Eurie zu Willen gelhan, und dennoch diese» Ge zeter über eine nicht durchaus oppositionelle WahlI Die klerikale Armee soll immer in voller Präsenzstärke und kampf bereit bleiben, kein FriedcnSschluß wirb in Aussicht ge nommen. DaS FriebenSbedtirsiiiß in Rom kann nur durch eine autonome, conseguente Kirche,ipolittk de» Staate» er« weckt werten, wir sie die Nationalliberalen von Anfang an vertrete» und wie sie die Regierung hoffentlich unter Berück sichtigung oller berechtigten religiösen Interessen und der Gewisse.iSsreiheit der kalbotische» Staatsbürger wieder auf» nehmen wird, wenn sie sich jetzt wieder Überzeugt hat, daß keine Coiiiiivenj die Ka»ipsl»st, da- Oppositionsbedürsniß und die Feindschaft der utlramoiitanen Führer gegen de» modernen Staat, gegen daS Protestant.sehe deutsche Kaisertbum zu »»ldcrn, geschweige denn zu beseitigen im Stande ist. Auch die bisherigen, im Stile de» DemagogenthumS gehaltenen Glosse», mit welchen die Organe Nichlcr'scher Observanz die Schmerzen teS CenlruniS über die Hünsetber Wahl begleiten, scllte» sie darüber belehren, daß keine deutsche Regierung»« Politik sich dauernd auf da» Centrum stützen kan». Jur bulgarischen Frage. Zwei wichtige Thatfache» bezeichnen den gegenwärtige» Stand der bulgarischen Frage: die Ablehnung der Wahl de» Prinzen Waldemar von Dänemark zum Fürsten von Bulgarien und dir Erklärungen de» Grafen Kalnoky im Aus schuß der ungarischen Delegation sür die auswärtigen An gelegenheiten. Beide» dient dazu, einen vorläufigen Abschluß herbeizusühren und da» Einlenken in ruhigere Bahnen zu ermöglichen. Tie Ablehnung drr Wahl de» Prinzen Waldemar durch seinen Baker, de» König von Dänemark, ist keine ead- gittiq«, sondern fir ist nur mit Rücksicht auf di« gegenwärtigen Umstände erfolgt. Denn also die Verhältnisse sich günstiger gestaltet haben, »anu ist die Möglichkeit de: Thronbesteiguug de» Prinzen Waldemar in Sofia noch keinesweg« ausgeschlossen. Von rusiischer Seite sinv bereit» Andeutungen gemacht, unter welchen Bedingungen sich aus die Candikatur de» Prinzen Waldemar zurückkommen ließe. Bor allen Dingen müsse die Wabl unter einer anderen Negierung und von einer nev- gewählten Sobranje vorgenommen werden. Jedenfalls mikv noch längere Zeit vergehen, bis die Fürsten wahl wieder auf der politischen Tagesordnung Bul garien» erscheint. Vorläufig hat die Sobranje sich aus »iibestimmtr Zeit vertagt, nachdem sie ihre Bestimmung er- jülll halte, die Fürstenmahl vorzunehmen. Daß der gewählte Eandibal die Wahl nicht angenommen hat, ist ein Umstand, aus welchen die bulgarische Volksvertretung keine Einwirkung zu üben vermochte, sie ivie die Regentschaft haben taS Ihrige gelhan, um dem Lande wieder feste Zustände zu geben, während Rußland Alle» ausgebolen bat, um in Bulgarien Bcrwirrung ,u schaffe» und AlleS auS Rand und Band zu bringen. Die Regentschaft bat nach der Ablehnung des Königs von Däne mark sür seinen Sohn ihre» Auftrag in die Hände der Volks vertretung zurückgcgeben, und diese hat die Regenten Stam» bulow und Mutkurow in Anerkennung ihrer großen Ver dienste um ihr Vaterland mit der Fortsübrung ihrer Aemter beauftragt »nd an Stelle des al>Sgoich>eve»en Karawelow alS dritten Regenten Schlikow gewählt. Durch diesen Act bat die Regentschaft an Festigkeit und Sicherheit ihrer Stellung gewonnen, sie hat nach mehr als zweimonatlicher Regierung unter den schwierigsten Verhältnissen die Anerkennung deS bulgarischen Volles erhalte». Laß sie ihre Pflicht gethan habe, und da» will mehr bedeuten als die Nichtanerkennung seilen» Rußlands. Die Erklärungen de» Grasen Kalnoky sind nach drei Rich tungen hin bedeutungsvoll. Zunächst bilden sie eine werth- volle FriedeiiSbürgschafl, indem sie eS als die Hauptaufgabe Oesterreichs und seiner Verbündeten bezeichnen, den Frieden aufrecht zu erhalten und die bulgarische Frage im E>»ver- stänbniß mit den übrigen Vertrag-inäckten aus friedlichem Wege zu lösen. Ferner geht daraus hervor, daß Oosterreich- llngarn mit England, Deutschland und Italien einverstanden >ll, daß der Berliner Frieden-Vertrag auch in Zukunft vie Grundlage sür die Gestaltung der onentalitchc» Verhältnisse bilden, daß also Bulgarien rin aulonviueS Füistcnlhum im Basallenverhältniß zur Türkei bleiben müsse, und keß dort keine dritte Macht da- Protectoral auSüben dürfe. Damit sinv die Grenze» sür die Äusrechthaltung des Friedens aus der Balkanhalbinsel gezogen. Endlich bat Bulgarien durch eie Citlärunaen de» Grase» Kalnoky die beruhigende Gewiß heit erhalte», daß eS in seinem Streben nach Bewahrung seiner Selbstständigkeit und Unabhängigkeit aus die Unter stützung der Mächte zählen kann. Unter solche» Umständen erscheint die Sendung de» Generals KnulbarS in einem ganz anderen Lichte al- bisher. Soviel Verwirrung dieser Abg-landtc Rußland- auch i» Bul garien angerichlel, so große Entrüstung fein Aitttrele» auch überall erregt bat, so sind koch vie Befürchtungen, welche durch feine Uebergrisse wachgerusen wurden, unbegründet genesen. Gras Kalnoky nennt die Senkung des General» eine voilider« gebende, die kaum tiefer gebende Spuren zurück assen werde. General Kai,lbarS muß sich also hvchii wabischeiiilich mit dem bisher Erreichten znsriedengebe» und seine Sendung in der Hauptsache al» beendet, außerdem aber auch als vrrjehlt be trachten, denn die militairifche B>seyung, welche er bereit» angeküiidigt halte, wirb sich nicht daraus entwickeln, und der Umsturz de» Bestehenden ist ihm trotz der großen Machtmittel, welch« Rußland zu Gebote stehen, nicht gelungen. Im Gegen» theil stehen heute Regentschaft und Ministerium in Bulgarien fester als zuvor, unk sie sind in der Lage, von ihren Befug nissen dro geeigneten Gebrauch zu macken. E» ist dies, ver änderte Sachlage schon bei dem versabrrn gegen Nabokow und Genossen zu Tage getreten, die Vollziehung de» TodeS- urthe,tS an diesem Ausrührer und Hocbverräther ist nur durch die mit Rußland und den übrigen Mächten bestehenden ver»