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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.11.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188611142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18861114
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18861114
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-11
- Tag 1886-11-14
-
Monat
1886-11
-
Jahr
1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.11.1886
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E>rs<h;,»r täglich früh 6'/, Uhr. Rrdaclisn nnd Lr-rdttisti» Jvhanneigasse 8. Sprechstunde» der Nrdaclt»m Bormittag- 10—12 Uhr. Nachmittag- 5—S Uhr. g-r t>, Itti<k,»d« M»°»Icri«, «,»» ßch t,c N«d»ci>»n ->-» orrSiadlich. Annahme der für die nSchftfalgeaNe Nummer bestimmten Inserate an Kochentagen bis 8 Uhr Nachmittag«, >u, rann- und Festtagen stütz bis'/.st Uhr. Zn den Filialen skr Jns.-^nnahmc. Ott« Klemm, UaiverstlätSstraßr 1. LauiS Lösche, Kvtharineastr. SS, p. nur bt» '/,3 Uhr. riWgcr.TWMatt Anzeiger. Organ str Politik, Localgejchichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Auflage LS,«S0. ^donnemenispreis viertrlj. 4'/, ivcl. Brinaerlobn 5 Mk„ durch die . dtjogea 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Ps. Belegexemplar 10 Pf. Bebüaren für Extrabeilagen (in Tageblatt-Format gesalzt) ahn« Postbefürderung 50 Mk. «lt Postbefürderung M Mk. Znsrrate «gespaltene Petitzeile SO Pf. «r»bere Schriften laut uof. Prei-vrrzeichnih. Tabellarischer u. Ziffernsatz nach HSHerm Tarif. Lrrlämen uuter dem Redactton-strich die tqelpalt. ZeileKOPs . vor den Familieau achrichteu die Sgefpaltene Zeile -0 Pf. Inserate sind stets an die Otzprtzttta» za senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prneuuwerauäo oder durch Post- nachnahme. 318. Sonntag d« §4. November 1886. 80. Jahrgang. Nichtamtlicher Thetl. iltkentliche Sitzung ker Stsdluerortteten Mittwoch, de« 17.Nove«ber S88V, U-e>»sv',V-r im Saale der I. Bürgerschule. Tagesordnung: I Bericht detz verfastnng-au-schuffeS Uber die Vorlage wegen Errichtung eines OrtSstatutS, betr. die Erstreckung der Krar.keiiverstcherungSpflicht auf Personen, welche in Betrieben der Land- und Forstwirlhschast beschäftigt werden. II. Bericht des EtiftungtauSschusseS Uber verschiedene Stif- tung-rechnungen. III. Bericht des Finanzausschusses über: n. Verwendung von 2000 zur weiteren Tilgung auf die HeizunaSanlagr der Matthäikirche; d. die Rechnung der Gemrmdekranken» Versicherung auf die Zeit vom 1. Tecember 1884 bi« S1. Decemver 1885; e. Ausnahme einer 3'/, Proccntigru Anleihe. IV. Bericht de« Bau», Oekonomie- und Finanzausschusses Uber: ». Verbreiterung der äußeren Tauchaer Straße; d. da- Neubauproject für da- Leihhaus unv die Sparkasse Im Erdgeschoß de« städtischen Museum- ««den de»! ( artonsaale ist ein Kupserstichcabinet eingerichtet worden,. dessen Sammlungen von Donnerstag, den 18. November a« an jedem Donnerstage von 10 Uhr vormittag« bi« 8 Uh» Nachmittag« in Gemäßheit der im nachstehend abgedrucktä» Regulativ enthaltenen Bestimmungen zu unentgeltliche» Be» Nutzung zugänglich sind. In Betreff' der Benutzung an anderen Tagen wird auf s 'Zunct < de« Regulativs verwiesen. Leipzig, am 12. November 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Hentschel. Regulativ. 1) Die Gammlongen sind dem Pnblikvm jeden Donnerstag ve 10 Uhr vormittag« bis 2 Uhr Nachmittag- unentgeltlich geöffnet. 2) Mehr als 4 Personen haben zn denselben gleichzeitig nicht Zutritt. 3) Jeder Besucher hat vor der Benutzung der Sammlungen seine» s Name» in ein bet dem Oberansseher Herrn Vorsitz anSltrgrnde« Buch eiazuzeichnen. 4) >n oaderen Lagen, al» den oben genannten, kann die Benutzung der Sammlungen nur aus besondere Lrlanbatb de« Mnsriun-- Director« stattfinden. Maimlm-chm«. TaS 33. Stück deS diesjährigen ReichSaesrtzblatte« ist bei uns eingegangen und wird bis zu«, S. D»ee«der d. I. auf dem RathhauSsaale zur Einsichtnahme öffentlich auS- hängen. Dasselbe enthält: Nr. l688. Verordnung, betreffend di« Einberufung de« Reichstag», vom 8. November 1886. Leipzig, den 12. November 1886 Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Krumbiegel. Das 14. Stück ve« diesjährigen Gesetz» und Verord nungsblattes für daS Königreich Sachsen ist bei ua« ein gegangen und wird -ist ,«M 27. dteseS Mo«at» am dem RathhauSsaale zur Einsichtnahme öffentlich auShänaeu. Dasselbe enthält: Nr. 59. Bekanntmachung, eine Anleihe der Casino-Gesell schaft zu Chemnitz betreffend^ vom 7. October 1886, Nr. 60, Bekanntmachung. eine Anleihe der Gtadtgemeinde Frohburg betreffend; vom 9. October 1886. F Nr, 8l. Bekanntmachung, eine Anleihe der Stadtgcmeinde Lausigk betreffend; vom 9. October 1886, Nr, 62. Bekanntmachung, die vierte Auslage de» Lehrbuch« der Hcbammenkunst betreffend; vom 12. Octol 1886. Nr. 63, Verordnung, die Berücksichtigung der Blihableitungen bei der Einschätzung der Gebäude für die Zwecke der Landes - Immoviliar - Brandversicherungsanstalt betreffend; vom 12, October 1986. Nr. 64 Verordnung, die Abtretung von Grundeigenthum zur Erbauung einer normalspurigen Secundär- cisenbahn vom Bayerischen Bahnhose in Leipzig nach Plagwitz-Lindenau betreffend; vom 15. October 1886. Nr. 65. Pscrde-A»Shcbungs-Reglementvom15.October1886. den 11. November 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Krumbiegel. Vekannlmaitzung. DaS Hausire« der Kinder zur Weihnachtszeit betreffend. In den letzten Wochen vor Weihnachten pflegt da« Haufire« der Kinder und insbesondere da« Feilhalten derselben mit Bilderbogen, Ziehpuppe» unv anderem Kinderspiel-eng in größerem Umfange stattzufinden. In den letzten Jahren ist dasselbe jedoch in einer fernerhin nicht zu duldenden Weise auSgeartet, insofern die betreffenden Kinder gerade in den verkehrsreichsten Straßen aus Trottoire und Fahrwege in großer Anzahl sich ansgestellt und nicht nur dadurch den Verkehr erheblich gehen»m«t, sondern auck die Straßenpaffanten durch lautes Anrufen und An preisen ihrer Maaren belästigt haben. Wir machen daher daraus aufmerksam, daß ein solches Gebühren nach dem unten abgedruckten ß. 117 verbunden mit A. 158 deS Straßen-Polizei-RegulativS für die Stadt Leipzig verboten und strafbar ist (Geldstrafe bis zu üv ^ oder Last bis zu lät Tagen) und daß nach tz. 159 desselben Regulativs auch die Etter» und Erzieher solcher Kinder sich der Bestrafung auSsetzen. wenn sie da« Gebühren derselben wissentlich dulden oder eS unterlassen, sie von Begehung der fraglichen Zuwiderhandlung abzuhalten. Wir haben unsere AussichtSorgane angewiesen, dem ge rügten Unfug mit Nachdruck zu steuern, und behufs Durch sührung dieser Maßregel anaeordnet, daß denjenigen Kindern welche in der geschilderten Weise einer Berkehrstörung oder Belästigung de« Publicum« sich schuldig machen, die zum Verkaufe angeborenen Maaren vorläufig abznnehmen nnd zu weiterer Verfügung «inzuliefern sind. Gleichzeitig bringen wir die ebenfalls unten abgedruckte Bestimmung in tz. 122 deS Slraßen-Polizei-Regulativ», daS Hausircn der Schulkinder betreffend, in Erinnerung. Leipzig, am ll. November 1886. Der Rath «nd das Polizei-Amt der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. Bretschneiver. Eichoriu« 8 H7 des Straßenregnlatt»» vom 14. Novemder 1885 Hausirern und Händlern/ welchen VerkaufSslände nicht ausdrücklich angewiesen sind, ist es untersagt, aus den Straßen mit Maaren sich auiznftellen, und zwar auch dann, wenn sie die letzteren nicht aus Ständen seilbieten, sondern in Kästen, Körben, Wagen »der son t bei sich sübren. Dem Ausstrklen auf der Straße ist eS gleich zu achten, wenn Hausirrr und Händler, um das Verbot zu umgehen, in der Nähe de« Markte« oder in den Straßen, in denen der Markt- oder Meßverkehr sich vorzugsweise bewegt, mit ihre« vaaren langsam hin- und hergohen. 8 Id? »effetden >est»l«tt»s: Da« Fellbleten von Gegenständen oller Art durch Schulkinder t» öffentlichen Wirthschaften ist verboten. Dte wirthe stnd verpflichtet, SchnMnd», welch« dem »«vir«. Handel», sofort a»» tLre» Mrthschift«, v«»Ess«e- Nochdem wiederholt wahrzunehmen gewesen, daß die Jtttzatzrr Dirnftbücheni dieselben, wenn sie ungünstige Z'ugnisse ent- vorsätzlich vernichten, «et Seite schaffe« oder «eschadlaen. >det sich da« Unterzeichnete Poltzetamt veranlaßt, den n» hiesiger tadt aufhältlichen Jadabern von Dienstbüchern ei» solche« G «ahren strengsten« zu untersagen nnd Zuividtrhandlnagra i dlefe« verbot. wie hiermit geschieht, mit Beldstrafe bl» z» 6 r Haftflrafe bi« zu 14 Lagen zu bedrohen, Leipzig, am 1«. November 1986. . Da« Volizetamt «er Sta«t Lsipzl». Vretschnetder. erledigt hat sich der von der KSniglichen StaatSauwaktschast »> Erfnrt unterm 14. September d. I. gegen die geschiedene Amall« A»>uft» Glaser aeb. Bart« an« shemnitz erlassene Sleckbries durch die am «8. October d. I. erfolgte Verhaftung der Gläser. Zwickau, den 12. November 1886, Kö»t,liche «ta«t»a»wattschakt. vr. Lrißner» Ass. Dur VMmllmchilii-. Di« Maler» und Lacktrerarbeiten an dem Anbau der 1. BezirkSschule sollen vergeben werden. AnschlagS- ormulare und Bedingungen sind bei Herrn Architekt E. Zeißig,, »nr Weststraße 74. zu erhalten. Die Gebote sind versiegelt und I a-schgffk, mit der Aufschrift ,1. BerirkSschule" versehen bi« 1L. No-I aNnOia i vember Nachmittags 5 Uhr aus dem Bauamt« abzugeba«. Der Rath behält sich die freie Entschließung über Bergebnng der Arbeiten vor. Leipzig» den 10. November 1886, Dte Baobepntation deS Raths. Amtlicher Thetl. vie Fürstenwahl in Tirnowa. Wahl schritt. Rußland ist dadurch nicht anr in Verlegenheit, 'andern auch in« unrecht versetzt und ist heute genvthigt, mit um so größerer Vorsicht aufzutreten» al» sich inzwischen Iesterreich-llngarn und England offen und entschieden gegen die bulgarische Politik Rußland« erklärt haben, und als Deutschland den beiden Stimme» di, Bedeutung zuerkrnnt, welch« ihnen zukommt. Die ganze Lag« ist dadurch sehr wesentlich zu Gunsten Bulgarien- verändert und zwar selbst m Falle der Ablehnung der Wahl durck» den König von Dänemark al« Haupt de» dänischen Königshauses. Mau Würde darin nur di« von St. Petersburg geübte Ein wirkung erkennen, denn andernfalls würbe der König die Entscheidung über Annahme oder Ablehnung der Wahl einem Sohne anheimstellen. WaS der Prinz über seine persönliche Ausfassung der ihm obliegenden Pflichten gesagt hat, ist nicht so bindend, daß er nicht bei nochmaliger Er wägung der Frage sich zur Annahme der Wahl entschließen könnte. Die Eandidatur de« Fürsten von Mingrelien bildet kein Hinderniß, da« nicht beseitigt werden könnte, denn Ruß land kann sich der Einsicht nicht verschließen, daß Prinz Waldemar weit mehr Bürgschaft für Ausrechterhaltung von Ruhe und Ordnung in Bulgarien bietet al» ein Fürst, der von vornherein nicht al« Herr seiner Entschließungen an- esehen wird. Rußland hat an« den Erfahrungen der Vekaimtmachung. Albertdrücke, sowie die Lampestraße von der nördlichen Inicht für den Fall der Wah u ch Nuchtlinie der Albertstraß- bis zur „ördl.chen Grenm b°tt- die bulgarisch- Regt.rung chren Rücktritt de» Prinzen emstimmig gewählt, und die Frage der Annahme ^schaffen, welckir für Bulgarien anning, zur vrußtano ua- Knstig ist. Die .Politische Eorrespoiidenz* erklärt die Wahl .ür daS Mittel. daS Land au« der Enge zu befreien, in welch« e« durch die Abdankung de« Fürsten Alexander gerathen fei. Die Sitzung, in welcher die Wahl vorgenommen wurde, war «ine besonder- feierliche, und der Ministerpräsident Ra- dvSlawow erklärte in Gegenwart der Diceconsuln von England, Oesterreich und Italien, daß die Wahl de« Prinzen Waldemar in Gemäßheit de« Berliner vertrage« von den Mächten gebilligt werden müsse. Die Wahl waren zuerst nicht richtig ^dargestellt Herrn Friedrich Voigt daselbst i» da« Eiaenthum der Sladtgemeinde und zur Unterhaltung durch dieselbe übernommen haben. Leipzig, den 11. November 1886 Der Rat- der Stadt Leipzig, lb. 4202. vi. Georgi. Wilisck), Aff Vekaimlmachnilg. Am heutigen Tage ist Frau Helene verehrt Berthold, Karlstraße Nr. 2, Hof I. wohnhaft, als Hebamme für die hiesige Stadt verpflichtet worden. Leipzig, den 11. November 1886. Der Rat- der Stadt Leipzig. Vlll. 1746. Vr. Georgi. CichoriuS, Vekanntulllchllng. DaS für den am 5, April l870 lner geborenen Litho- araphenlehrling Arthur Felix Schule von uns in diesem Jahre ausgestellte Arbeitsbuch ist abhanden gekommen und bitten wir, dasselbe im AusfindungSsalie anher, Obslmarkt 3 (Stadthaus), 2. Etage, Zimmer 115, abzulicsern. Leipzig, den 9. November 1886 Der Rath der Stadt Leipzig. VI. 4461. vr. Georgi. Reichel. Lorbweidtli-Verkauf. Montag, den 22. November «. sollen im Forst- j reviere Connewitz von Vormittags 9 Uhr an ca. 860 Bu»v einjährige Korbweiden und « 700 Bund zweiiä'hrige - - unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen und gegen sofortige Bezahlung nach dem Zuschläge meistbietend an Orl und Stelle verkauft werden, Zusammenkunft am Strettteiche bei Connewitz. Leipzig, am IS. November 1886 DeS RathS Aorstdeputatiou. Gesucht wird der am 23. Juli 1847 zu Frauenprießnitz geborene Maurer Carl Franz Dechant, welcher zur Fürsorge für seine von ,inS unterstützte Familie anzuhalten ist. Leipzig, den 9. November 1886. Der Rat- der Stadt Leipzig. (Armenamt ) Ludwig-Wolf. X. k. VI. 3898. Dolge. dvrzeschtageoe» Enudrdnt-u.ckblchn«. Di« Sobranj« hat aber gewählt, und die Frage der Annahme oder Ablehnung der Wahl ist noch in der Schweb«, da die Regentschaft den König von Dänemark telegraphisch ersucht hat, den Prinzen zur Annahme der Wahl zu bewegen. E« ist selbstverständlich, daß der König von Dänemark tu dieser Sache nur im Einvcrständmß mit seinem Schwiegersohn, dem Kaiser von Rußland, Vorgehen wird. Die Nachrichten über die Candidatrnfrage treten unsicher aus. und man ersieht daran«, daß die Sobranje gar keinen besseren Zeitpunkt wählen konnte, al» sie aelhan, um eine Thatsache zu schaffen und dadurch Rußland Verlegenheiten zu bereiten. Nach der deutschen »St. Petersburger Zeitung- Haben die Verhandlungen, welche über die Ausstellung eines Candivaten für den bulgarischen Thron stattgesunven hatten, sich zerschlagen, und nach der „Politischen Correspondenz" ist eine Anfrage an den gegenwärtig im Kaukasus weilenden Fürsten von Mingrelien gerichtet worden, ob er geneigt sei, als Candivat für den bulgarischen Thron auszutreten. Der König von Dänemark ist erst vor Kurzem von Gmunden ab gereist. und fein Eintreffen in Kopenhagen ist noch nicht ge meldet, Prinz Waldemar hält sieb in Cannes in Frankreich aus, und Fürst Nicolaus von Mingrelicn befindet sick> im Kaukasus. DaS stellt keine sofortige Regelung der Candi» katcnsrage in Aussicht, zumal neben Rußland doch auch die übrigen BertragSmächte gehört werden müssen. Die Candidatenfrage war bisher allgemein in dem Sinne ausgesaßt worden, daß Rußland seinen Candivaten den übri gen Vertrag-Mächten nennt, und daß erst nachdem diese ihre Zustimmung erlheilt hätten, die Nennung deS Candivaten an bi, bulgarische Regierung erfolgen sollte. Welche dann die Wahl durch die Sobranje zu veranlassen hätte. Die Er ledigung der Angelegenheit in dieser Form und Reihenfolge war aber durch Rußlands Haltung unmöglich geworden, welche- weder die Regentschaft, noch die Sobranje anerkannt hat. Von keiner anderen Seite sind aber Einwendungen egen die Gesetzmäßigkeit von Regentschaft und Sobranje er- ocen worben, die bulgarische Regierung erscheint deshalb ganz in ihreni Rechte, wenn sie die Fürstenwahl selbstständig, ohne den Vorschlag der Mäcbte abzuwarten, vorgenommen hat und es den Mächten überläßt, sich nachträglich darüber inS Einvernehmen zu setzen, ob sie den von der Sobranje gewählten Fürsten anerkennen wollen. Der König von Dänemark ist eine Persönlichkeit, welche von Rußland nicht mit derselben Rücksichtslosigkeit behandelt werden kann wie der unglückliche Fürst Alexander, er befindet sich nicht im Berhältniß der Abhängigkeit zu Rußland, im Gegentheil verleih! ihm seine Eigenschaft als Schwiegervater de« Kaisers Alexander diesem gegenüber ein persönliche- Gewicht, wenn auch dasselbe durch die Ungleichheit der beider seitigen Machtstellung gemildert wird. Außerdem kommt in Widerstand zuschauen werden, und daß sich überhaupt ln Europa kein« Stimme erheben wird, welch« der Fortsetzung der bisherigen bulgarischen Politik Rußland« da« Wort redet. Unter diefm Umständen ist die Wahl de« Prinzen Waldemar zum Fürsten von Bulgarien die beste Lösung, dir Rußland selbst l« eigenen Interesse erwarten kann; e« wäre also Raison, wenn Rußland seinen ganzen Einfluß gebrauchte, um den Prinzen zur Annahme der Wahl zu vermögen. Ein Ruhe posten ist die Würde de« Fürsten von Bulgarien ganz sicher nicht, str bedarf einer tüchtigen, charaktervollen Persönlichkeit, um zwischen den beiden Klippen de- bulgarischen Unabhängig- keitrsinne« und der russischen Herrschbegierde glücklich hindurch- »usteuern. Bulgarien verdient einen tüchtigen Fürste», also ist e» ihm auch zu wünschen. * Leipzig, 14. November 1886. * 3« der am Donnerstag unter dem Vorsitz de« Staats« minister», ^StaaUsecretair« de« Inner» von Bötticher abg«- Srnndkltcksverkallf. Erbtheilnng-halber soll das zu dem Nachlasse des Kaufmann- I Betracht, daß die Cänvivalur deS Prinzen Waldemar bisher Earl Ferdinand rtrir^er^n Lauflgkb gehörige s von keiner Seit: bemängelt worden ist; die öffentliche .a»»grundstnck, Nr. 19t K. Abth. des BcandoersicherungSkalaster- und Folio 595 de« Grundbuchs für Lausigk, i» welchem seit einer langen Reihe von Jahren der Materialwaarea Handel und di« Schankwirlhschaft betriebe» worden, von dem unter> zeichneten Amitgerickie Lten-ta-, de« SO. November ». I.. verm'ttnqs Ist Nbr an Ort und Stelle versteigert werdeu. El wollen sich daher Diejenigen, welche diele- Grundstück zu erstehen gesonnen sind, am gedachten Tage bis Vormittags 10 Uhr im Strtr-Irr'iche» lLrbetzanfr in Lausigk einstnde». An dem darauf folgenden Tage. Mtttlvoch, den I. December. vormittags von st Ubr an. sollen ,n demselben Hause die gelammten vorhandenen Material und Kramwaaren, unter Sladerm gräßere Posten Kossee, ReiS, Meinung bat durch eine achtungsvolle Zurückhaltung be wiesen, daß sie im Falle de» Einverständnisse- der Mächte und der Annahme der Wahl seiten» de» Prinzen diese Lösung der bulgarischen Verwirrung nicht kür unzweck mäßig hält, und auch die Mächte baden der Entscheidung dcs Prinzen selbst und seines königlichen BaterS in keiner Weise vorgegrifsen. Dagegen bat die von Rußland ausgestellte Eandidatur de» Fürsten von Mingrelien überall Befremden und Zurückweisung gefunden, und Niemand würde e« in der Ordnung halten, wenn die Sobranje im Falle der Ablehnun deS Prinzen Waldemar diesem Candidatrn zustimmt, Bul garien bat da» sehr erklärliche Streben, einen von Rußland möglichst unabhängigen Fürsten zu erhalten, nicht aber einen Strobmann. welcher, ohne eigenen Willen, sich blo« dem Willen Rußland« siigt. Bon dem Prinzen Waldemar ist gewiß nicht Tabak. Cigarre,, u. s, w., ferner die Ladeneinrichtung, die Mobilien t anzunehme,,. daß er sich in einen feindlichen Gegensatz zu und Kle.d«ng«pücke gegen sosortig. «ezahlung versteigert werden. Rußland «eben wird, aber andererseits bürgen seine Abkunst b.dwa7«o.?''o^"A und s«ne Vergangenheit dafür, daß er sich Licht zum willen. d» I'ucttonrgegenstä, de bängt > Werk'.eua Rustland« beraeben würde. bediuguugrn, sowie ein Perzelchuiß der -luction-gegenstLiide hängt an hiefiger ImtSgerichtsstelle und tm Vasthos zam „Engel" und de» „Drei Rosen" tn Lausigk au», vorn», de» 6. November 1666. Königliches Amt-gericht v», Sorbe». wen«. losen Werkzeug Rußland« hergeben würde. Je mehr man der Eandidatur de« Prinzen Waldemar Ausmerksamkeit zuwendet, umso mehr erkennt man. wie klug die bulaarische Regierung gehandelt hat, indem sie sich gerade l für dies«, Eandidatea entschied und ohne diel Besinnen zu. uup Aversen »ad der Einnahmen an Gtempelabgaben ans da» EtatSjahr 1887188 die Zustimmung. Die Ueberficht der Reichs-Ausgaben und Einnahmen für da« EtatSjahr 1885/86, der Entwurf eine« Gesetze» über die Unfallversicherung der bei Bauten beschäftigten Personen und der Antrag Preußen«, betreffend die Abänderung der Vorschriften über die Prüfung der Maschinisten aus Seedampsschiffen, wurden den zuständigen Ausschüssen zur vorberathung überwiesen. Endlich wurde über die Anrechnung von Gemeindedienstzeit bei der Fest stellung de« Ruhegehalt« mehrerer ReichSbeamten und vie Zulassung von Ausnahmen von den Vorschriften über Ein richtung der Anlagen zur Anfertigung von Zündhölzern Beschluß gefaßt. * Der dem Bundesrathe zugegangene neue Mili- tairetat enthält ansehnliche Mehrforderungen gegen den vorjährigen, namentlich bei den einmaligen Ausgaben, wo ein großer Posten für die Completirung de« Waffenmaterial» und der MunitionSvorräthe eingestellt ist. Die Frage der Präsenzstärke oder der Truppenformationen wird indessen durch den neuen Etat nicht berührt. Da» wird Sache einer bl onderen Vorlage sein, welche nach Neujahr erscheinen und ür di« Friedensstärke resp. die Formationen nach Ablauf deS SeptennatS neue Vorschläge machen wird. Der Inhalt dieses Gesetze» wird dann seine» Ausdruck im Etat für 1888/89 finden. Immerhin wird man auch bei dem jetzt vorliegenden Militairetat mit seinen bedeutenden Mehrforderungen heftigen Kämpfen im Reichstag entgegensetzen dürfen, wenn auch die eigentlich kritischen Entscheidungen sich erst bei der sog. Sepie,inalSvorlage vollziehen werden. — Die Ueberficht über die Etatsstärke des deutschen Heeres pro 188788 ergiebt folgende Ziffern: Osficiere I8,l38, Unterosficiere 51,402, Zahlmeisteraspirantea 79l. Spielleute 13,440, Ge freite und Geme ne 347,975, Oekonomiehandwcrker 10,135 unv Lazarethgehitsen 353l, zusammen 427,274 Köpfe. Die Zahl der Militairärzle ist aus 686 normirt. * Fürst Bismarck ist nach dem Nrtheil Aller, welche ihn in Berlin gesehen haben, in erfreulicher Kräftigung zurückgekchrt. Auch daS Aussehen der Frau Fürstin soll nicht mit den ungünstigen Nachrichten übereinstimmen, welche über deren Gesundheitszustand noch kürzlich verbreitet waren. Der Fürst wird nun auck bie persönliche Bekanntschaft de« französischen Botschafters Herbette machen, der, entgegen anderweiten Angaben, nickt in Varzin gewesen ist. Die Voraussetzung, daß Fürst Bismarck auch bei kürzestem Ausent- balte in Berlin Gelegenheit nehmen würde, mit den daselbst be findlichen Botschaftern zu berethen. dürste sich als zutreffend erweisen- dagegen soll die Annahme irrig sein. Laß der Fürst durch die augenblickliche Lage der auswärtigen Politik zu seiner jetzigen Reise nack Berlin veranlaßt worden wäre. * An» Weimar wird geschrieben: „Der hiesige Landlag zählt ein socialdemokratisches Mitglied, nämlich den von der Stadt Apolda gewählten Mützenmacher Mang» er dortselbst. Derselbe ist aber >n seinem Berhatten den social- demokratischen ReichStagSabgeordnelen nicht« weniger al« ähn lich. vielmehr erscheint sein Auftreten al« ein durchaus sach liche», und an» seinen gelegentlichen Reden und Abstimmungen vermag Niemand den Schluß zu ziehen, daß er focialistische Anschauungen vertritt. Dieser Abgeordnete hat eben eingeseheo, daß die Geltendmachung der Theorien eine» Viereck, Bollmar rc. in einem kleinstaatlichen Landtage und gegenüber einer wohl wollenden Regierung sinnlo» wäre. Ander« denken aber dir socialdemokratischen Schreier, welche die geringwerthigeren Kneipen der Fabrikstadt Apolda beherrschen und dort den genannten Abgeordneten de« .verrathe« an der heiligen Sache- bezichtigen. Wir hören nun, daß Herr Maugner seine» Au»trilt au« der Partei erklären will." * L ü b r cke r Blättern zufolge wurde der Amt«gericht«ratb ^rancke wegen der bekannten Brirsafsair« mit Versetzung rß»'! ,r s
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