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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188703146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870314
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870314
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-03
- Tag 1887-03-14
-
Monat
1887-03
-
Jahr
1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1887
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»,M"eh'ich um je L uud darüber HI»«»» »m je «tu« Mart ftrig " De! i'öchilbeiraft dl» G> büdreuiatze» wird aus lOOO -4l s'iig.ievi D>. Ärrhnndiung-aedühi iür eine »ichi conlrodiktarische Briha dlui g (A 16 der Gebühr u.-lduung) wird ans drei Zehntheilr hkial'-. tzl. D>, tz I? erkält solgrude Gissung: „Iujvweit sich >>uch li>u»> B.ive »auinahmeversadren. wiche» nicht dio» in Vor leg»,-g der in den Händen drs Beweisiührer» oder de« Gegners des, idlicheu Ilrlunve» deüand, die Vertretung aus dir weitere münd- liii iüril,and iiiift ersireckt, erl,öht sich dir dem Rechtsanwalt zu- slcdc ee Bechandiungsgebühr um >üns gehniheile und, wenn di' weil >e „iiiiidliche Berdaudlung rt»e nicht cantradiriorische i l, »»> die Halite diele- Bcirnge». Diese Erhöhung »ritt nicht c.n: >) wenn die gelammie Vewei-auinahme vor dem Proech- geriä-: , io t »'! ; 2-wenn der B weisdeschluß lediglich die Leistung >l S cl-drs beliai. Die dem R-chisanwall iür eine Mitwirkung de. einem der Klage vorau-gehendea Südarversohrea zustehende (>> . ul, (A. 37) >vll aus die in den, nachlnl ende» Rechtsstreite il l nde L,oc>s>ftebnhr angerechnet w-rden. Im Mahnversahre» >8 ioll der Ri.iuSanwalt I»r die Erhebung de» Aideripruch», ,l,ii we h,aher zwei Zehiilheile. nur ein Zehniheil erholte». Im '.'In!.,, l'i'l-ue, laliren stz 40) lallen die Gebühren sür den Snirag «us Er i de- Aiiigrbols iori und sind in die Gebühre» für deu Betrieb tcc- Lerial teiiS eingeschloisen. Für einen ertheilten Rath (g. 47) erhall der ichi z»,„ Proerhbevollmachliftteo bestellte Rechl-anwal» eine Gediihr von z,u«> Zehniheilea, stall wie bisher von dre, >j hmh.üen der Proc'hgeduhc. Im Loncursveriahrea stud d e Lah iur die Lhängkril de, Prüiung der Forderungen, im Iiva.,. > r>>,'ileich'.-vkliuhren und im Beriheilungsversahren »g 56) ans s'ch Z hniheile, die Grbudrru sür den Fall der Bejchräakuna der Ihuiigie» a„i die Aniiieldung einer Eoncui-sorderung (8 57) aui ein Z hniheil herabgej hi. 8 59 wird >m Avsah 2 dahi» ge il,ideri, o u. wenn der A trag vo» einem Eoucnrsglaubiger ertdeilt ist, de üeiühit» der 88- "4, öü und 57 und die Gebühr im Falle der Liei.chicieide gegen oe» Leichmn über Eröffnung de« lloucur«ver» tadruis zwar ivie bisher noch dem Rennwerttze der Forderung, soser» jeda l der Ailrag der Aeiivniaffe fteringer ist, nach diesem de» r-ch„el irerden. Für die z?öhe der dem RechlSanwalie justeheudeu L-Hieil gcb: lircn «8 76) bleiben die Vorschriften de« 8- 80 de» Ge- riü i kdileuaei- yes i!iahg,bc»t. Bei Lchrisisäben aber, welche zwanzig .--eite,, uberiie, ,en. wird sür die übrrschirtzeude Seiieuzahl jeder Uaj-liiil nur die Halste de« bezeichneten Belrage» vergütet. Die beiden erilen Leite» >eder Äbschiisl eine» von dem Rech rauwalt v rinh en Lchrislstiiik.i mit ?lu»»ah»ie der vorbereilendrn «chrisisätzr blciaen bei ner Berechnung außer -lniatz. Die Gebühren sür Erhebung und Abli. IeiUiig von Geldern und Weril,Papiere» <8 87, Abi. l und 2) ive den dadiii crmagigi, da» iür jede» angeianftene Hunden de» Betrages bis lttOO SO sür jede» a»gesa»ge»e Hundert de» weneieii B irines bis 10.000 2S und iür »ede» angesaageue Hiln-ert des Mehrbetrages tv ^ zu entrichlen sind. Bei Werth- pipi re» wird der Betrag nach Matzgab» de» Wertbe» bestimmt. Der 8 <8 eihalt iolgendea Absatz hinzugesügt: „Bei Gelchüii«. reisen brnuss A ihriiehiiiung eine» Dermin« vor einem Gerichte de« Land lei ichlsvezu ks. in welchem der Rechi-anwalt seinen Wohnsitz hat, loelden an Fuhrkofte» slait der Lätze der Rr. IU die ta au- ftcluejjeiier Höhe ausgeiveudeten Belräge erstattet. Altes Thraker. Leipzig, 13. März. Gestern spielte Herr Häußer de» DoctorÄZeSpe i» dem bcka„,ilen Benevix'schen Lust spiel. da» sich noch immer aus der Bühne hüll, obschon sich der kainal'.ge schöngeistige Iournalismu- längsi überlebt hat; doch Acnedix hat in der iLscainolage der Lnslspielvcnvicke» liingen i» diesem Jugenvstiiik, viö bald »ach dem „Bemoosten Hanpl" elschien, eine glückliche Hand gezeigt; er hat so kühn zuge.grisse», wie e» die benligen Schivankvichler thun; aber t,e H.nidiaiig verlüusl nicht so >>>S Blaue hinein; eö werden dabei Thorbeilen verschiedener Arl gegeißelt, und eS finde» auch einige Bekehrungen statt. Dieser ernstere Zng unter scheidet eie Lustspiele von Benedix von denen seiner jüngsten Nachtrel.r, welchc» eS nur aus d»nt» schillernde Seifenblasen ciiiloinml, müge» sie auch noch so rasch zerplatzen. Dcclor 7rZespe selbst ist eine Rolle, welche unter den so- genaniile» Gecken rollen einen hervorragende» Rang einnimml und sich deshalb aus dem Gastspielrepcrtvire vieler Darsteller erhalt. (!arl Svnlag ist ein vortrcsslicher WeSpe. und unser Gast. Herr Häußer, gicdk uns eben- sallö ei» erheiternde«, glaiibwiirdigeS tsharakterdilv. C> da' bezeichnende Rnanccn siir die Lilclkeit und Selbst gefälligkeit des Journalisten, der niemals an seine Nieder lagen glaube» will, doch er verniciket dabei die Eharge und alle« Bossenliul'tk. Niigc;wn»gc»c Natürlichkeit hat auch ihre Crsolge, wie die gestrige Anssiiliruiig bewies, man braucht nicht gerade mit de» Lichtern greller Komik zu blcuven. Die übrige ^luisührung ging gut zusammen; der Ava», de» Herr» Maller war von rührender bsin)all, ob e» »vlhig ist, daß er seinen Rückzug aus dem Salon der Tbeudclinde Uber die Bühne lriichend antrilt, mag dahingestellt bleibe». Die Theutelii.cc selbst suchte Frau B a u meiste r von der bekannten Hvpie der Trauerspiclvichler»» in Moser'ö „Papa hat'» erlaubt", so viel eS irgend ging, zu unterscheiden. Herr Baxmann alö Liikivig Hvnau Halle die sesie inäniiliche Haliung, die ih.i z»»i Sieg über die emancipalionSlustige Elisabeth sührl. Frau Leivinsli) zeigte ei» sehr enkschiekeneS Wesen und sah in de» Mä»»erklc>oc»ii mindeslciiS so stattlich auö wie ihre Liebhaber. Fräulein Schneider stichle al» Thekla den Con- lrast deö weidlich Znlcn und Eiilpsiiidsame» zu wabre». Herr Straßniaiin als W-'llstei» ko»»le vielleicht noch etwa» mehr englische Anstänae in seine Sprechweise bringen und Anfang» »och mehr Sal.säiile sein, ehe er Vurch die Liebe auslhaut; sonst uüile er die Nolle niil Wärme und Eleganz durch. Ter Bang lier von ^jiindvis und sein Faclolum Christoph wurvcn von Herrn Bischer »»d Herrn Tietz al» leden»- ioahrc G-stallen hingestclll. De» Renommisten Schreier, eine i» da« Sliick hineinichiieiende Figur, mil welcher der Autor einen !>.i>lsai»en Anschluß erreiche» wollte, spielte Herr Hänselei in der nblhi»» beransiorbernven Weise. Das Sliick und der Gast sanven lebbaste» Beifall und erregle» osl gioße Heitcrkeil; ei» BeiveiS dafür, daß die Muse vo» Beaec i »och imiiicr siegreich »>,l den »euestc» Schwänken rciicucrite» tau». Nuvolj von Gottschall. Eii!schtidnngtn -cs Reichsgerichts. (Abdruck ob,,» Angabe der Quelle wird grrichtlich versolgt.) . * D),e streng zwilchen den« einem Forstbcanitea geleistete» Widerstand 8 Abi l Lir.-G.-B. »»d kein mit Gewalt an der Be>Ivn d.sselben begongene» Ihütliche» Angriff d,»> se!l>» — 8 ll? A>s. 2 Lir G B. — uniiricliieden ivird. zeig! da» llni.e l leo FciiknicnalS de« Rrichsgiiichi« vom 28 August v I. in der Liiasiaüic ivider den au« 8 lt? R . t Str. G.-B vom Land- >,el>Nii vk,liili.eilic» Schmied R. an« B. Bezüglich der au» 8 t>7 Lir a-B. erl odiiie» Aiischiild giing stellt da» Landgericht Ihallächlich seü. dusi dei Angill.igle bei» Revierjüister von Gr , während derselbe sich in A. sw ung s.lnk« Ainies beiand, drohend die gehalste Faiift vor den nvvi gchanen Hai, iovann ans de» Förster ziigeiprunqen ist. ihn »ui Heide» Fäusten a» de» Arm gepackt und wiederum drohende B.wrginiften »nt der Faust, al» wenn er znschlage« wolli», gegen von st>r. fteinachi Hai In dieirm Dhatdesland findet da» Landgericht lediglich eine» Iliälliche» Angriff ini Tinne de» 8- t17 Abi. I Lie G »B , verneint jedoch La» Bo,liegen der erschwerenden Umliä.ive de Adj. tze» 2 a a. O. »nt der Erwä iiing, „Widerstand mii hl ivalt an der Berso» de» Beaniten" sei um de-haib nicht b »'wo, io >1 der Föliier damals deren» von der ursprünglich de- ad».! !, gen Arresten,,g des Angetlaftteu „zurückgetreten war und sich deiiiiil le,nn ie. drin Angeklaftien .... »ach der Werst zu svigea und ton das W >1 re .... zu veranlassen". H r- g n Hai die Claalsanwaliichas» R-vision eingelegt, weil 8. l>7 R 2 Ztr.-G-B diiich unrichtige Richtanivendung verletz! «ei. Da> R - '>. Hai hie Riv sion iür brg>ü»dei erachiet und die lond- geriNilli.:' Fiiisch. ihunq anigedoben Jur Begründ,inq wird Folgen» brs a> ge'n ri: D ,tz brr R.v enöisiee, als er vom Ang Nigie» an i p >k o >r >-, sich elwa iidei h iupt n,ch« mrhr in Ausübung seine» iml» > >ns » hält , k »» l icht di- Meinung der Urtheilsgründe se n, da u im ii-lhar voiher iur iiwicieii erachiet ist, der Förster sei „wa, end der Ausübung seine» Amt» durch AapaAen am Arm" I >:I ch oigegrissen worden. Andrerscll» würde e» offensichllich - ii eine Brrk>, in»'« der 2tras»0i »> hinauslanien. wenn da» . , l l > ,vv ! „usgegangkii wäre, das Meitmal „mit Ge walt an der Perlon" im 8- tt7 Absatz 2 Strasaesetzbuch» d he sich lediglich aui den Begriff de» „Widerst«»»»»" »egen eiae rrchtmütztge Am«»h«»tzl»n> »nd »erd« ,»»»»»»tztz«r. s»t«ltz tzt, V»r«»»f»tz»»g»» eiur« d«r- artigru, sich »»»Itt«lb«r »ege» ein» runerrir Aintshaud- luag auslehueudro Sidrrnande» srhltr». Zw stiellos dr- j irden sich sümmtliche Erichwernugsgrüide de» Absätze« 2 iw tz. ll7 Slrasft.setzbuch» ebe»sowob> aus den Begriff de« „Widerftande«". wie aui de, de« „Angriffs", uud der A-geklagte war au« ff. ll? Absatz 2 Ttrasgesetzduch» zu verurtdeileo, sobald rr den thüiiichen Angriff grge, den i» der Amtsoutübuug begrissenen Förster mit Gewalt au drssea Bersou begougrn hatte. Der „idäiiiche Angriff" im Tiuue der Atz. NS und N7 Absatz 1 Strai- gesetzbuch» ersoroett seiuem begrifflichea Wese» nach keine »»mittel- bar »ege» di« Versau wirkende Vergewaltigung; «i»eö „thitlichru Aagrtss»" halte sich der Augeklagte schau durch da» wiederholt« Bedrohe» mit der geballte» Faust schuldig gemach». Trat hierzu, »«r frffgeftelli worden, eme die k»rperlichr Iutrgritt» de« auaegriffeuea Förster« »rrletzrudc Gewallhaadluug oder Mihhaudlnua, so »ras de» Auge- Nagte» di» «rh»ht» Straf« de» ff. N7 Absatz 2 r»e,t. 8- ltd Strasgesetzbach». vermischte«. — verliu, 12. MSr». lieber die Tauf« i» Kaiser- Haufe, welch« heute ui P»1»da« stattfaud, berichtet die „Post"r Gerade hundert Jahre fiud vrrfloffeu, seit Friedrich der Gratze riue Gemächer t« Stadtschloise zu Potsdam zum letzte» Male drwohat hat, uud »ach einem Jahrhundert versammela sich heute a» der Stätte, wo rr am lirbfteu weilte, wo i» vücherschätze, die Zeugnisse de» menschlich«, Geiste» aulgesprichert läge», die Auge- hörige» uud Nachkomme» sei »er Familie zu einem seterlichea Daus- arte, »» etuer Aasqiestuug de« guadeubriugrud«, Dauswaffer« über etue» frische» Sprosse» de» tzaheuzolleruftamme», der seil der Zeit de» Hingänge« de» graste, König» au» dem Leben gar reich uud mächtig getrieben hat. Da« Gemach da» zu« Laaffaal eingerichtet war, gehörte zu den laueren Gemächer» de» graste, König». L» ist »ach iu demselben Zustand erhalte», wie er e» verlasse» hatte. Die Wände stud mü blastblaueia Atlas aud stlderue, Lreffea bekleidet, der Plasaad i, einer zart rosa Nuance gehalten «il filbrrue» Arabe«keu. Line Balustrade mit Genie» iu getriebeur« Eilbre treuul die« Gemach von dem eigeatlichra Vibliothekraume. der zur Tauscapelle eingerichtet war. Der Altar war mit Purpursommet de kleidet »ad eiaem gold- gestickte» Aateprudtum »ad überrag« vo» einem purparsammtue» Baldachia. Aus dem mit Purpursommet bekleidete» Daas- tisch var dem Altäre mar da» aUe dt» zur Lause de» ttronprinzea tm vroudeuburqischeu Lause tu Gebrauch befind liche silbervergoldeie Lausgefäst ausgestellt, au» weichem „och uiiicr Kaiser da» Louswaffer erhielt uud daaebea da» au» schlesischem Golde geserligie Becken mit Kauue. welche» zum erste« Mal« bel der Lause Sr. k. »ad k. Hoh. de« Kronprtuze» tm Nruea Palais in Gebrauch kam »ad bau» fortdauernd de« alle» spätere» Lausen blieb, ebenso wir dt« Lausschleppe de« Läusliug» au» Silbrrftoff, in welch« dir Namen aller der Prinzen und Prinzessin»«» mit Gold gestickt sind, die mit derselben bet ihrer Lause aagetha» wäre». Vor dem Laustisch besau» sich der mit Purpursammel bekleidete Schemel, aus welchem «ährend der heilige» Handlung da» K>ad gehalten wird. Grit» und Blume» umgäbe» vo» alle» Seiten die Altarftätte, »ad iamiNe» dieser srllhlingsheiterrn Umrahmung erschien die Mutter de» LLufiiag», Ihre königliche Hoheit die Prinzessin Wilhelm, welche ihrem Gemahl«, dem königlichen Hauie »ad dem Laude dea vierten männlichen Sprossen geboren und diele» di» jetzt anch selbst genöhrt hat. Se. köaigl. Hoheit Prinz Wilhelm, der Lausvnter. hatte am Arme die Ge- madlin di» an die Taulstelle gefilmt, und hier hatte sie sich an der rechten Seite de» Altar» aiedergelaffea. Da- bload« Haupt krönte eia Häubchen von Spitzen, al» Andeutung, dost die Mutter, ehe sie mit dem heutigen Lausacre au»geseqnet wird, sich noch im Zustande der Wöchnerin befindet Diese- Häubchen war heute ihr D abein. Eia solche» wird bekanntlich bei der heiligen Hand lung von alle» Taufmütter» de» preußischen Königshäuser getrage». Bo» weißem Atla» war da» Kleid der Frau Prinzessin a» de» Aermeln und am Halle grschloffea, verziert mit einem weiße», in weißer Seide gestickten Gazevolant. In der Umgebung der Mutter beianden sich die ältere» Prinzen Wilhelm und Eitel-Fritz in duiikklrvidel» Saliliuetqewnnd. Adalbert iu weißem Sp tzenkleid »nt himmelblauer Schärpe. Au der Telle der Frau Prinzessin Wilhelm halte Ihr« Majestät die Kaljeria Platz genommen. Da dir Lausstuude nl» noch zum Vormittage genörig betrachte« wird, so waren limmtlich« Lamra in dohem Kleide uud Hut erichienen. Die Aniieria trug eia hohe- joohirsardeue» Aila»- kleid mit visii or garnirt, dazu eiaru Hut gleicher Farbe uud die Kette de» Schwarzen Adlerordeu» mtt dem Stern. Die Kron prinzessin trug eine Rave von ametynsarbigein Sammet mit crömeiarbigein Unterkleid und Hut vo» gleicher Farbe. Di« Prinzessin Viktoria trug eia eiömeiarbige» Kleid mit duukelrmheu Schleifen. Die Milglieder der königliche« Fam'Iie, die fürstlichen Lauizeuge» und Gaste halten sich im Broucesaale, jenieit« de» Marmorsaolk», veriommelt und von da unter Bortriit de» Hos- marschall» von Lieben»« ihren Eintritt iu da- Laufzimmer genommen. Se. Majestät der Kaiser südrte Ihre taiserl. uud königl. Hoheit die Fcau K>onprinzesstu, Sr. lulleri. uud königl Hoheit der Kronprinz, Ihre Hodeit bi« Herzog'» von Sch eswig-Hoifteiu. Al» iämmtliche Herrschaiten im Laujziiumer versammelt waren, reichte Se. kaiierl. und köaigl. Hoheit der Kronprinz Ihrer Haveit der Herzogin von Anhalt den Arm und geleitete sie iu da» zunächst gelegene Arbeit-gemach Friedrich'» de» Großen. Hier war, geiüdrt vom Hoimorjchall von Liebeaau uud begleitet vom Kammerderrn von Mirbach, der Zug mit dem dobea Täufling au- den ianerea Gemächer» anaelangt. Da» uudedrckte rosige köpschen ruhte aus einem Kiffer, ivoa ckrup ä'urseot. D»S Taujkleid bestand au» weißen Spitzen; daran war die Schleppe befestigt. Eia purpurner mit Hermelin verbrämter Mantel umhüllte da» Liad al» erste» äußere» Zeichen seiner fürstliche« Geburt. Au- dem Inaera der Laulcapelle ertönten die Klönge einer Hymne, gesungen vom Domchor. Der Ober-Hosprediger 0. Kögel betrat die Altarftätte. die heilige Handlung begann. Die Red« de» Ober- Hosprediger« l). Kögel lehnte sich au die Lextworte au. welche die Verheißung au Abradam enidalteu: „Ich will Dich legne» und Du sollst ein «egen sein!" Der Redaer beleuchtete diese Worte m ihrer Anwendung aus den LLusliag, der ein Lege» sei sür ieiue Brüder, eia Segen für seine Eller», ein Segen syr seine Familie, ein Segen iür da« deutsch« uud preußiich« Volk, eia Fr>ede»»bote, ein Jünger Lhristi. Ao de» Laustisch um den Täuilnig waren herangetreten die Pathr», dir tdeil» anwesend, theil» vertreten waren. Die hohen Patdeu »ar»»: Se. k. Hoheit Priuz Heinrich von Preußen, Ihr« köaigl. Hoheit die Prinzessin Luise von Großbritannien und Irland. Marchioneß os i rne, Jdre Hoheit dt« Herzogi» von Sachsen-Aitenburg, Ihre Hoheit dir Herzogin vo» Anhalt-Dessau, Se. taiserl Hoheit der Kronprinz von Oesterreich, vertreten durch dea Geneealleld« maischoll Grase» Moitke. Se. kaiserl Hoheit der Großfürst Nikoiau« »on Rußland (Onkel Sr Majestät de» Kaiser» von Ruß- lau»), vertreten kurch dea russischen Mil tairdevollmächtigieu General-Adjutanten Grase» Golenisticheff-Kutusoff, Se. königl Hoheit der Prinzrrgeut von Bayern, vrrtrrtea bür den bayerischeu Gesandten Grafen Lerchenstld Küiering. S«. Hoheit der Herzog von Sachsen-Altenburg. Le. Hoheit der Herzog von Anhalt-Dessau. Se. Hoheit der Herzog Lruk Günther »u Schleswig Holstein, S». Durchlauch« der Erbprinz Neuß j L-, Ihre Durchlaucht die Erdprinzeisin Re>,ß j. L. Die Stelle der Prinzeisia Luise von Großbrstanniea vertrat die Frau Kronprinzessin. Ee. Majestät der Kaiser nahm während de« Lauiocte» au» de» Händen der Prinzessin Victoria den Länsliug »nd mit den Wridewortea de» Sacrameni» sprach der Geistliche die Namen August Wilhelm Heinrich Günther Victor au». Ein Graduole von MendelSioha bildet« den Schluß der Feierlichkeit. Dann segnete der Geistliche die hohe Wöchnerin und da- Kind feier lichst eia. Alsdana nahten sämnillich« Familienmitglieder uud Paihen, um die hoh« Mutier zu beglückwünsche». — Berlin. 12. März, lieber da» gestrige parlamen tarische Diner bei dem Reichskanzler ist schon be richtet worben. Auch von anderer Seite wird bestätigt, daß die Unterhaltung die politischen Fragen nicht berührte. Fürst BiSmarck erschien überaus wohl und in bester Stimmung, die Fürstin noch einigeimaßen leidend. Lä» Äeipräch »ach Tische in dem Kreise, welcher sich um den Kanzler bildete, beiras hauplsächlich russische Verhältnisse früherer Zeit, den Fürsten Gorlschakow, Ignatiew, russische Ordensverleihungen u. bergt. Die debaglicde Tiimmung, welche herrschte, machle den Eindruck einer Bestätigung der friedlicheren Austastung der Weltlage, die in der jüngsten Zeit zum Durchbruch gekommen. Berlin, 12. März. De» Fürsten BiSmarck sagt der ii enge wählt« Reichstag entschieden bester zu a>S seine Vorgänger. Er erscheint regelmäßig kurz nach Beginn der Sitzungen, auch wenn Gegenstände minderen Interesse« ans der Tage«ord»«ng stehe»; er benutzt die Gelegenheit, sich mit Professor Vkrcho« wer die Verwendung de, Geldmittel zur Erforschung Inner-Afrika» auSeinanderzusetzeu. Fürst Bismarck besichtigt sogar, wenn die Reden im Saale drin gar zu wenig Anregung bieten, den Hühnerhos, den einer der ReichStagsbeamtrn im Hose hinter dem NcichStagSgebäuve angrtegl bat. BiSmarck vor dem Hühnerhose — dieses Bild tlägt entschieden friedliche Züge! Es sagt miudestenS so viel, daß der Reichskanzler jetzt elwaS mehr Zeit hat als sonst, »nd daß die Sorge für die Ausrechterhallung de» europäische» Friede» ihm dann und wann einen Augenblick zum ver- schliaufr» läßt. Alten bürg, 12. März. Auch hier wird der neun zigste Geburtstag unsere» Heldenkaiser» besonder» feierlich begangen werden. Dir Reihe der Festlichkeiten eröffnet nächsten Soiiilabeno der Männerturnverein mit einer Fcsttueipe im .Preußischen Hose". Sonntag folgt die Festlich keit b«S Kriegervereiu» in veu,selben Hotel. Am Montag vera»stattet der sächsische Mititairvrreia und der älteste Milttairverera eine großartige Frier, zu welchem Zwecke denselben von Sr. Hoheit dem Herzog da» Hostheater über lasten worden ist. Zum Schlug wir» DienStag im Tasiao ein Festmahl statlstnden und vom Reich«verein eine rößere Festlichkeit im .Preußischen Hose" arrangirt werden, iinzelne Etablissement» werden an diesem Tage geschlossen ,verden; besten ungeachtet sollen die Arbeiter ihre Löhne er» halten. Ein solche» Vorgehen verdient sicher volle Anerkennung und ehrende Erwähnung. — Der RegieruagSbaumeister a. D. lkeßler au» Berlin, besten Niederlassung m hiesiger Stadt von un» gestern gemeldet wurde, hat bereit» veu Aus weisungsbefehl von der hiesigen zuständigen Behörde au<- gehäiidigt erhalten und muß die Stadt innerhalb 24 Stunden verlassen. Hier pflegte er regen Berkehr mit den Social- demotratea »» deren Herberge. --- Altenburg. l2. März. Tor FrÜhjahrS-Roß- markt geht zu Ende. Die feurigen Renner und edetn Boll- blullhiere haben schon gestern Abend die Sladt verlosten, fall» sie nicht früher an den Mann gebracht worden waren; nur - klepper und Mähren, denen man es schon von Weitem anslehr, baß sie bald ausgedient haben werden, sind mil vereinzelten besseren Ackergäulen noch am Platze, und e» gelingt hin und wieder, hierin einen befriedigenden Abschluß zu erzielen. Heute rüh fand noch einiger Umsatz an Lan». und Ackerpsrrben ialt; die Hauptgeschäfte aber waren gestern und vorgestern zemacbt worden. Die Kauflust war befriedigend, der Umsatz mittelmäßig und die Preise fest, in besserer Waarr von stei gender Tendenz. Trotz der PserteauSsuhr-Berbole der Nachbar staaten war der Markt doch ebenso stark betrieben wie in früheren Jahren, und er hat sich auch Heuer da» Prädicat „der Große" nicht nehmen lasten. Ueber 70l> Stück waren zur Anmelvung gelangt; nur aus dem Platz« der russischen Händler war e» leerer al» sonst, obwohl die polnischen Iuven um so größere Koppeln zu Markte gebracht hatten. Auch die Zigeuuer fehlte» mit ihrer Waare nicht, wenn sie auch nicht so zahlreich wie früher erschienen waren. — Ter Roßmarkt siebt alljährlich viele Tausende von fremden Besuchern in deu Mauern unserer Sladt. Wenn vollend» da» Wetter so herrlich «st wie am gestrigen Tage, bann strömen die Leute in Schaaren zur Sladt, und jeder Eisen bahnzug ist Vicht besetzt mil RvßmarktSgästen. Von Leipzig und Gößnitz mußten gestern, um den Personenverkehr be- wättiqeii zu können, einige Sonderzüg« eingelegt werden. Ungesähr vier und ein halbe- Tausend Personen kamen mit der Bah» hier an; schon am DonnerSlag und auch heute war der Eisenbahnverkehr sehr lebhaft. Außer dein Roß markt fiiivel auch noch der Taubenmarkr statt, der un gemein reich beschickt war; da zählten die „Steigen", die ost mit einem halben Schock und mehr Tauben besetzt sind, allein nach Hnncerte», so daß mir vielen Tausend Tauben zu rechnen ist. Die Hänvter waren zum großen Theil mit dem Geschäft ziefrieoen, eS sanv ein flotter Umsatz statt. Die Taubenzucht wird auch kaum irgendwo so stark belrieben werven wie im aitenburgischen OstkreiS, wo säst ein jever Hausbesitzer, ost noch vie MlelhSieuke, einen Schlag voll Tauben hatten, un gerechnet die Bauerngüter, welche voll sogenannter Feld- oder wilder Tauben stecken. Der Altenburger Taubenmarkt giebt immer ein gute» Bild von drr Allgemeinheit der Taubenzucht i« östlichen Theile de» Herzogthum». (Die Tbalsache. daß ungeachtet aller Ermahnungen der obersten Kirchenbchörve der Altenburger Noßmarkt trotz de» BußiazeS wieder so masienhast au» dem Königreich Sachsen besucht worden ist. beweist, daß eine Aeiivrruag diese» Zustande» nur erreicht werden wird, wenn sich die verschiedenen deutschen Landeskirchen endlich z» einer einheitlichen Bußtag»- seier ausrosse». Es ist kein günstige» Zeichen sür diese Landeskirche», daß sie ihre kirchlichen Einrichtungen nicht der politischen Einheit de» deutschen Reiche» anzupasseu ver möge». Die Lied, de» Leipz. Tagebt.) (-) Gera, 13. März. Morgen nehmen die Haupt- veryaudlungen sür da» 2S. Schwurgericht im Bezirk Gera ihren Anfang und für deren Dauer sind dal» vier Wochen m Au-sicht genommen. Ein wieder aus- grnommene» Verfahren gegen den Dienstknecht K. A. Loth au» Obersynderstedt. Über welchen im Jahre 1835 ivegen Morde» da» TodrSurtheil ausgesprochen wurve. nimmt da» ösjeutllche Interesse in Anspruch. E» sind sür diesen Fall drei Tage festgesetzt und Recht-anwalt R. Müller-Gero führt die Bertheidlguug. — Zu dem Bau der St. Jo hann i»kirche bat der Klrchencasse ein Betrag von 55.750 -<k al» Vorschuß entnommen werden müssen, wovon noch 26,548 93 -ck zu decken sind. Man will nach Beschluß de» Kircheiivorstande» sich nochmal» mit der Bitte um frei willige Beiträge an die Kirchrngeiiieiiide wenden. — Zur SV. Geburtstagsfeier des Kaiser» werben nach Stadl und Gemeinderatb-bescktuß 2lvv Exemplare einer Festschrisk, welche die Biographie de» greise» Monarchen eut- tiäll, au die Schuljugend verlheilt. — Die Aditurienten- Prüsung am Realghiunasium fand in diesen Tagen statt und acht Oberprimaner, welche sich gemeldet Hallen, erhielt»« da» Reisezengniß. — Bremen. >2. März. Ter kürzlich verstorbene reichste Mann unserer Stadt, der vielfache Millionär Wäijea (sein Vater halte schon vor 30 Jahren da» sür damalige Verhältnisse kolossale Vermögen von 5 Millionen Bremischer Tbaler hinterlasseu) hat in seinem Testamente an Legaten sür Stiftungen u. bergt, etwa 180.00V ouSgesetzk, darunter sür Hau» Seefahrt in Bremen 5V.VVV Deutsche Gesell- scdast zur Rettung Schiffbrüchiger in Bremen 2V.ÜVV Bürgerparkvrreia 3V.VVV Doneldeysond» (sür Wiederauf bau de» zweiten Domthurme») 3V.VVÜ Künsilerverein lv.vüv Kaufmännischer Verein (Union) lv.aov ^<k rc. — Pest, 10. März. Zwischen dem Grasen Andor Szrchenvi und dein Resrrvelieutenant Richard Wahr mann, Sohn de» bekauntei, Abgeordneten, hat heute ein Pistolenvuell mit blutigem Au-gange staltgesnndrn. Die Kugel Wahrmai,n'» drang in die rechte Blu»se>le Szechenhi's, der jiisamiiitndrach. Die Kugel wurde nicht gesunden. D'« Aerzte constatiren den Eintritt innerer Verblutung. Gras Szechktiyi. rin Sohn de» in Kvnstantiiiopel lebenden Szechruyi Pascha, schwebt zwischen Leben und Tod, — La» Grubenunglück bei Mon» zieht leider weitere Folgen nach sich; es hat sich der Arbeiterdevölte»u»g de» Boruiage eine hochgradige Aufregung bemächtigt, die sich durch eine allgemeine Arbeitseinstellung Lust macht. An de» verschiedene» Gruden halten bi» Mittwoch 29VV Arbeiter die Arbeit eingestellt und wollen solche »ur wieder ausnehme», wenn der Gebrauch de» Pulver» und Dynamit» in den G'uben untersagt und ihnen rin Tageloh» von 5 Franc» gewäbrt wirb. Dazu bat die von der Koblengrsellschast ver breitete Nachricht, es seien nur 122 Arbeiter geiödtet. die übrigen hätten sich gerettet, anstatt zu beruhigen, die größte Unruhe bervorgerusra. Noch jetzt Haben sich vie Geretteten «icht blicken lasse», viele» Familie» setzte» die Angehörigen, »uh «au findet tu der Thal immer neue Leiche». Auch das .Brüsseler Journal" glaubt, daß gar Biele unter de» Per» chüttungen ruhen; noch 4VVÜ Meter sind in der Tiefe von 495 Metern zu erforschen, und da» ist sür jetzt unmöglich. Die Gesellschaft behauptet zwar, daß sie erst jetzt durch die Bernchmung der Aufseher alle Zahlen habe seslstellen können, aber die Arbeitrrbevölkerung meist eininUlhig dir Wahrheit ihrer Angaben al» unrichtig zurück. Männer, Weiber und Kinder erscheinen in der Grube und fordern jammernv di« .'eichen der Ihrigen, aber man findet sie nicht. Der General» rath der Arbeiterpartei hat beschlossen, daß. fall» die Gesell- chast nicht die Hinterbliebenen genügend eulschädigt, gericht lich gegen diese vorgegangrn und alle Proeessr aus Kosten der Partei geführt werden sollen. — Konstantinopel, 5. März. Die Frag« der Um- Wandlung eine» iu der Nähe de» Mvi^KioSk gelegenen alten armenischen Friedhof» in einen öffentlichen Garten hat )»r Demission de» armenischen Patriarchen geführt. Dea Stein de» Anstöße» sür die Armenier bildet bekanntlich di« eilen» der Patastverwaltung erhobene Forderung, daß die feichen aus jenem Friedhose vorher erhumirt werdeu, ein Bor gehen, welche« durch die kanonischen Bestimmungen der armenischen Kirche durchaus verboten ist. Ja emer gestern adgehaltenen Sitzung de» gemischten Rath«» d«r armenischen Nationalversammlung, unter dem Borsitz« de» Patriarchen Msgr. Harutiun vebabedian, sollte eine von dem kirchliche« Rath« bereit» srrtiggestelltrPetitioo au den Sultan beschlossen werden, m welcher die Bitte ausgefprocheu wird, daß von den erwähnten Ex- homirnogrn Abstand genommen werdeu möge. Einige Mit- zlieder de» Laienrathe«. darunter da» Oberhaupt desselben, Kuriaa Efsendi. bekämpften jedoch di« Absendung dieser Petition und betonten d«e Rothwendigkeit, vorher Beschlüsse ür den Fall der Ablehnung der erwähnte» Bitte seitea« de« Sultan» zu fassen. Ja ein Theil der Mitglieder de« Laieu- ralhe», welche Stellungen im türkischer» Staatßdieust« H» kleiden, sprach sich sogar für die Zulassung drr Exhumirunqeu au«. Der Patriarch erklärte hierauf, daß er kür die Be schlüsse der Versammlung keinerlei Verantwortlichkeit über nehme. Seine Erregung über diese Vorgänge war eia« der artige. daß er in einen ohomachtähalichen Zustand versetzt wurde und in seine Wohnung gebracht werden mußte. Roch am Abend desselben Tage» übersandte er der Pforte tzi« An zeige seiner Demission. — Iu den Hauptstädteu Lanad»« baut m«u zur Faschingszeit bekanntlich hohe Paläste uud Burg« au» Eisb'öcken, und in Montreal soll da» Bombardement de» Ei-sestung nach dea hierher gelaugten Berichte» i, diese« Jahre prächtiger al» je gewesen sein. Di« Ei»sest»»g a» sich war diesmal schon größer und imposanter, ihr Eindrnck malerischer und phantastischer al» früher. Sie hatte die Ge stalt einer alten, mittelalterlichen Bur^, von Wällen umgebe», mit Fort», Erkern. Ecktdllrmen und einem hohen Tbur« i» der Mitte. Alle» in Allem bedeckte sie einen Flächen rau» von etwa l 4.000 Quadratsuß. und in ihrem Innern, voa dem klaren canabischen Himmel überwölbt, waren reiche Aus stellungen von Getreide, Hülsen- und Baumsrüchten ausgebaut. Umscmgrcichk Höse. sowie die beträchtliche, hochgelegene Fläch« zwischen den Zinnen zweier Thürme waren für dir Schlitt schuhläufer uud die Wettkämpfe der Schnerschuhläuser reservirt woGefi. denen auch die Aufgabe zufiel, di« Festung zu bombardiren. Dreitausend «« der Zahl, halten sie füiifrehntaufend romanische Armleuchter mit Kerzen in da« Innere geschafft und außerdem noch süas- zehnbundtrt Neger mit Pechjackeln au-grrüstet. Zischend« Bomben und sprühende Feuerwerk-körper verstärkten de» wunderbar großartigen Eindruck, den auch noch bengalisches Feuer und eine reiche elektrische Erleuchtung gerader» feenhaft uud sinnbestrickend gestalteten. Tausend« von Rakete» zog« ihre glänzenden Linien hoch durch die Lust, währeud oi« Batterien, mit denen Bewaffnete anrückten, einen Schein angriff vollsührten, bei welchem da» Ungefährlich« der Be schießung vurch um so größere« Geknatter und Gedo«»er reichlich wett gemacht wurde. Der Gouverneur Lansdowu« wohnte mit seiner Gemahlin dem Angriff und der luftige» Vertheidigung dei und die Bevölkerung der ganze« Stadt sowie Tausende von Besuchern au» anderen amerikanischen Slävten ergötzten sich bi» tief iu die Nacht a» dem prächtige» Schauspiele. (Eingesandt.) Der Wunsch, den von früh bi« zur Nacht k» schwer«« Berus-lhätigkeit beschäftigten Kutschern der Pferd«« eisenbahn eine Erleichterung zu verschaffen, bestimmt aus, nachstehend« Zeilen geeigneten Orte» zu geneigter Prüfung z» empfehlen. Die Kutscher müssen in sonwährcnb genauer Beobachtung ihrer Fahrbahn, und immer bereit, Störunge» und Hindernissen mit Umsicht und Entschlossenheit eulgegru- zutrelen, regung-Io» aus ihrem Platze stehen, eine Körper haltung, dir brkanutlich sehr ermüveud und abspaonend wirkt. In Hannover und anderen Städten haben wir aesehe«, daß auf dem vorderen Perron de» Pserbebahnwageu« für de» Kutscher kleine Pritschen angebracht sind, woraus dersrlb« zeit« rvrilig aus kurze Zeit einen Ruhrpunct findet. Wir habe» au» dem Munde hiesiger Pserdebahnkulschrr gehört, daß ihae» eine Vorrichtung wie die genannte sehr willkommen sein uud ihre Ucbersicht drr Bahnstrecke dadurch nicht beeinträchtigt werden würde. — vrtesk«str». „Klofiror« vflrgor uoä »bonventeu i» Lschtttz." In Rechts sachen (Eioilanjprüche), deren Wecthsbetrag die Summe von 300 nicht übersteigt, kann sich die Partei selbst vertrete» und besteht kein Aun>i>l«»jwang: doch kann nach ß. 143 der E.-Pr-O. da» Gericht Parteien, Bevollmächtigten und Beistände», dene» di« Fädigkeit zum geeigueteo Vortrag waugell, dea «eitere» Vortrag aatersagen. Telegraphische Depesche. * Rom. l2. März. Die Session de« Parlaments ist mittelst Decret» de» König» aus unbestimmte Zeit vertagt. »Nie Nil« )4rl»«t4«r rrt^lstt». 0 rann,»ob«p» bat tVu'ren. tcüuigr. Kacksao. älir r elc-m VergnNgeo dereux« ist», itj« von tlinev bervgeneo äputdeüer k. Lranclt'» 8ck>vsirer» pillen gegen älageo- uv<I lIL>nvrr>,o»tenIeiiIeo »n meiner 2utrieüeu- deil oevirlrr Kaden, MakNr ick ihnen besten» cluoüe nnä kann Idr« ivertken 8nk»ei/erp,Uen feilem t-eiitem!«-» ewptedleo. Ueno 8t»r>ra, 8oiiukmaekerm«l>r«r. ^ul ror-tekeaiisi Schreiben, so»!« »dar mttnitllcde i4ui>»Lge <Ie« Lern» Slarüe keglsui.jgt <i«r Oemeinäe- rorotLuit (l«. 8). äpotbelrer kt. Lraniit', 8ct>c»ei»«rpilleo sinä ä Schachtel I ^ in <ien Xpotkeüeo erhältlich, äoed »ekt« man »nk äai WeisiieLreii, im rutben Oruv<is wir >Iem b>»meu»svgkt.krsvät'a. «Ioin t'ilirlteu»». Dine »nseschrridttchr OusreguiiG wuro« jüngster Lage i» einem Hause der Berliner Strohe durch eine Postiendung vrrur- lacht, die, nachdem man sie der Emballage entkleidet. Dons eine« derausdängenben angebrannten Seil-Ende, einer Höllen-Malchiu« so ähnlich sah, wie ein Ei dem andern. Drr Schreck lieh nicht nach, al» man mit Zittern und Zage» die Kiste geöffnet, denn an» einer z>v»««ea Umhüllung an» Blech hing «och inimer da» ominöse Seil heran», an dem begreiflicher Weise Niemand zu ziehen wagte. Nicht aader» verhielt eö sich bei eiuec dritten Be, Packung au» Carion. b>» man iu dieser schließlich, vrrgiaben unter einem Wust voa Zei«»ng».Ptaculotnr. ei» Päckchen voa Maggi', vo,trefflicher Supven-Nahrnng entdeckte. E» wäre sehr zu wünsche,, daß der artige schlecht« Wip», «»mal mt» einem io onertoaut guten, segens reichen Product. >n Zukunft unterbleiben möchten. Gesangbücher d«al»« ^4 »>«»> satt» »rstunsr». ststt>« Vr p Nrrisr. empsikblt klnleetser. Nitterstraste 11 4»,4« «»»str, Kaiüariueuftr.tztz/IS Vaas-Ldpatr srrtigi mittelst Lcittrgerüste» I» K»»t»a4t«e, Neuduitzer Str. t>
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