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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.01.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188901027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890102
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-01
- Tag 1889-01-02
-
Monat
1889-01
-
Jahr
1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.01.1889
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ErscheiNt «glich früh «'/, Uhr. Urdarlion u»i CrPtöU»» Iohanaesgaffe 8. -Prrchft»»-e» der Urdsrtis»: vormittag« 10—12 Uhr. Nachmlllag« 3—8 Uhr. g>» »4« »»«m»« ei»»kt»»»I»r M-nalnNM, „cht Htz da »m „rduüiä. «»nah«» »er für »1, ,ächfts,l,e«s« Ruu,«er seftt»«te» Jssrrate a, Wochrntagr« dt» S Uhr «achmtttag», so »«»»- und -rfttage, srfih sts'/.h Utzr. Z, -,n Filiale« str 3,s.-Aa«ah«r: ktt» Kl»««. Universttöt-ßraß« 1. L.«l« Lösche. »attzartaraftr. »3 pari, an» «öolg-pla» 7. nur dt« '/.« Ndr. m>)Mr.T>lgMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Abonnement»pret« vierteljährlich 4»/, Mk. iucl. Bringerlohn 3 Mk.. durch die Post bezogen 6 Mk. Irde eiuzelaie tziummer 20 Ps- Belegexemplar IN Pf. Gebühren für Extrabeilage» (in Taqedlall-Fovmat gesalzt) ahne Poftbeiürderung 60 Mk. mit Pvstbesörderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile SO Pf. Brüßere Schrillen laut uns. Prel-verzeichnih. raocllattscher mZiffernsatz nach höher« Tanh Keelamen anter dem Redoctivnsftrich dl« sgrisalt. Zeile 30 Pl., vor den Ao millennachricht» » di« trgesvallene Zeile 40 Ls. Inserate sind siet« an die Isxpesttt«« z» senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeuuweramlc» oder durch Poft- »achuahme. .1° 2. Mittwoch den 2. Januar 1889. 83. Jahrgang. Amtlicher Theil.' VclumnlMchmr. Iu Ausführung von A. 14 der Orlsstatute, di« Ver einigung der Lunbgemeiadrn Rmdnitz und Anger-Crottendorf mit der Stadtgemeinde Leipzig betr., machen wir hiermit bekannt, daß wir im Rathhaus, zu Rmdnitz et« Derueh««ag<ti»«er eingerichtet haben» in welchem «in Beamter nach den deshalb noch zu erlassenden speciellen Anweisungen au« den beiden genannten bisherigen Lanvaemeindebezirken an dm Unter zeichneten Rath der Stadt Leipzig oder da« Polizeiamt der Stadt Leipzig gerichtete schrislltche oder mündliche Anträge enlgegrnnehmen, auch über die zur Erledigung der Geschäfte im einzelnen Falle zuständige Stelle aus Betragen Au»kunst erlheilen wird. Weiter haben wir für die Entrichtung der in den ge nannten Gemeindebezirkrn zur Hebung kommenden Staats» und Gemeindesteuern, Brandcassengelber, Hundesteuer, Schul gelder u»v sonstige Eiiinabmen der Realschule und der Volks schulen, da» nach der Gotle-acker- und Begrädnißorvnung für den Goile»ackerverbanb der Gemeinden Reudnitz, Neureudnitz, Anger-Crollenvors und Neusellerhausen bisher von dem Ge» mernveaml Rmdnitz besorgte Eassen- und Rechnungswesen bi» aus Weilere« Einnahmestellen im Ralhhause zu Reudnitz eingerichtet, in welchen vom 2 Januar 1889 ab rxpedtrt Werden wird. Leipzig, dm 28. Decemker 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. 0r. Georgi. wrlrsch. Ass. Vekanntmachong, baS Feaerlöschwesen tu Reudnitz «ud Nager» Erottendorf betreffend. 1. Die rum Stadtbezirke neu hinzulvmmenden Bezirke der bisherigen Gemeinden Reudnitz und Anger-Crottendors bilden einen gemeinsamen Feuerwehrbezirk, welcher al» 4. Brand inspeckion den 3 schon bestehenden Inspeclionen ana-reiht wirb. Die Reudnitzer Gemeinveseuerwehr bildet die erste, di« Feuerwehr von Anger-Erolteadors die zweite Compagnie de» Bezirk». 2. Dem Bezirk steht unter der Leitung de- Commando« der Berus-feuerwehr ei» Brandinspector beziehentlich at< dessm Stellvertreter ein Brandmeister vor. 3. Dre freiwilligen Feuerwehren der bi-berigm Gemeinden Reudnitz und Anger-Crottendors bleiben bestehen und in ihrer Einlbcilung. sowie in ihren inneren Dienstobliegenheiten völlig unverändert. 4. Von dm Hauptlmtm führt bei Bränden in Rmdnitz der Hauplmano der dortigm Gcmeinvescuerwehr, bei Bränden in Anger-Crottendorf derjenige der Feuerwehr von Anger- Crottendorf Uber beide Compagnien, sowie über die sonst an der Löscharbeit Betheiligten den Befedl und zwar so lange, bi» der BezirkS-Branviusprctor oder dessm Stellvertreter er schienen ist. . Ist ein Osficier der Berus-feuerwehr anwesend, so liegt diesem die Leitung der Löscharbeit ob. 5. Die Alarnnruiig bleibt genau so, wie sie bisher bewirkt wurde; bei B-änden in Reudnitz hat die Feuerwehr von Anger-Crottendors zur Unterstützung abzurücken, bei Bränden in letzterem Orte diejenige von Reudnitz. DasUr, daß da» Commando der Berus-feuerwehr aus tele graphischem Wege von einem jeden Brande in Kenntniß ge setzt werden und je nach der Art und dem Umfange desselben in entsprechender Stärke aus dem Branbplatz erscheinen kann, ist die nöihige Einrichtung getrosten worden. Hum Inspector de- 4. Bezirk» ist Herr Zimmer meiste» Eduard Winkler in Rmdnitz, zum Brandmeister (Stellvertreter de» Inspeclor») Herr Fabrikant Richard Liedig ernannt worden. Leipzig, am 28. December 1888. Der Rat- der Stadt Leipzig. 1)r, Georgi.Wilisch, Ast. Vckamilmachlllig, stra-eupolizeiliche Bestimmungen für Re«d»itz und Ruger-Lrottendorf -etr. Im Anschluß an die Bestimmungen de- Straßenpolizei- regulativ- vom l4. November 1883, welche- gemäß ß. 1t der OrlSstatute, die Vereinigung der Landgemeinden Reudnitz und Anger-Crottendors mit der Stadt Leipzig betreffend, vom 1. Januar 1889 an auch auf diese neuen Stadtlheile An- wenduna leidet, wird Folgende- verfügt: 1) Hur Beseitigung daselbst noch vorhandener Stell- und Doppelslrmen und seitlicher Firmenausschrislen. welche nach 8§ tlt und N2 diese-Regulativ- nicht beziehentlich nur in beschränktem Maße zulässig sind, wird die Frist von 3 Jahren, vom l. Januar 1889 an, eingeräumt. 2) Innerhalb der gleichen Frist find an dm schon be stehenden Wohnhäusern, Gehüsten ober sonstigen bewohnten Grundstücken gemäß tz. 1>4 Klingeleinrichtungen anzudrlngen, welche e- ermöglichen, di« in dem Grundstück wohnenden bez. schlafenden Personen zum Orstnen de« fraglichen Eingang« auszusordern. Diese Frist, welche hiernach nur für vorhandene Wohn häuser nachgelassen wird, gill aber nicht für neu zu erbauende, oder »och im Bau begriffene. 3) Die Verpfl chtung der Anwohner bez. Grundstücks besitzer zur R iittgung der Straßen regelt sich nach tz. 129 ff. des Regulativ». Insbesondere gelten demnach überall «t Tage in der Woche al» Kehrtage: Dte»»Iag, Donnerstag und Sonnabend, und soll» einer dieser Tage aus einen Festtag fällt, der Tag vorher (tz. t3l.) 4) S« »erhletht auch ferne, bei dm mittelst Bekannt- machunqen vom t. Juli >887 bez. 2. Juni 1888 für Reudnitz getroffenen Brstniimungeii, daß da« Befahren de« Lrtpztger Ga-chea- mit Fuhrwerk aller Art. einschließlich der Hand- wagen verboten ist. sowie daß die FelhstraHe 1» durch» Gehendem Fährverkehr nicht benutzt werdm darf. 5) Ebenso behält auch sernerbin die Brkauntmachung des Gemeindevorstandes zu Reudnitz vom 13. April 1887 Geltung, in welcher zur Vermeidung von Verkehrsstörungen bezüglich des unter dem Eilenburger Bahnhof hinweg führenden T«»«»IO Vorschriften erlaffen worden find. Leipzig, dm 2». Derembrr 1888. Der Rath «h da« S»ltzet«mt der St«ht O-tp-tg. ve. Gssrgi, vrstichasitzst. Häüug. die Si, vrkauiltmachung, »führ««« -er Be-rähath. ««d Frlehhoftz- ordaaag für di« St«dt Leipzig vom lib. Sep. t««h«r 1888 t» Re«d«itz »ud Na-er» Grotte», dorf -etr. Bei d« am 1. Januar 1889 stattfindenden Eingemeindung von Rmdnitz und Anaer - Croltmdors in die Stadt Leipzig treten von der Begrävnck- und Friedhoss-Ordnuna für die Stadt Leipzig vom 13. September 1883 nur die tztz. 8, 4. 8. 6, 7, l0. 11, 12, 18. 14. 13. 17 und 82 auch für Leipzig. Rmdnitz und Leipzig-Anger-Crottendorf in Kraft. An Stelle der ausgenommenen T heile der Begräbniß- und Friedhof« - Ordnung für die Stadt Leipzig bleibt die Gotte-ackcr- und Begrävnißordnung für dm Gotle-ackrr- verband der Gemeinden Reudnitz, Neureudnitz, Anger- Crottendors und Neusellerhausen vom l. April t88l für Leipzig-Rmdnitz und Leipzig-Anger-Crottendorf auch künftig in Kraft, nur wird an Stelle der Vorstände der bi-her.gen Gemeinden Reudnitz und Anger - Crottendorf ein Vertreter de« Rath« der Stadt Leipzig in dm detr Golte-ackervorstand eintretm. Da- Caffen- und Rechnungswesen wird von dem mit der Localerhebung der Steuern daselbst betrauten Beamten, z H. Heim Cassirer Dehring, besorgt werden Hinsichtlich de- Letcheudteaste- hat e« bei der Wirk» samkeit und dm bisherigen Bezügen der in den einzu- bezirkendm Gemeinden angestelltr» Leichenfrauen, nämlich: Frau Böhm» und Frau Endler in Reudnitz und Frau Asthiesehe in Anger-Crottendors und zwar einer jeden von ihnen für den ihr zugewiesmm bestimmt abgegrmzlen Bezirk auch fernerhin sein Bewenden. Hiernächst ist in der Person de» Herrn vr. moci. Friedrich Emil Kohl in Reudnitz ein Leichenschauarzt für Reudnitz und Anger-Crottendors angestellt und wird demnächst al- solcher verpflichtet werden, welcher in allen dm Fällen, in welchen «ine ärztliche Behand lung eine- Verstorbenen nicht stattgesundm hat. auch nicht nach tz. 3 der Instruction der Leichenfrauen er» anderer Arzt zuzuziehen gewesen ist, von der Leichenfrau de- betr. Bezirk» unverzüglich zu bestellen ist und seine Pflichten nach ß. 5 der Begräbniß- und Friedhof« - Ordnung sür die Stadt Leipzig vom t5. September 1885 und der lbm zu ertheilmdm be sonderen Dienstanweisung zu erfüllen hat. Leipzig, dm 29. December 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Georgi.Wilisch, Aff. Hohauctlon. Montag, dm 7. Januar 1889. sollen von vor- mittag» 9 Uhr an aus dem Mtttelwaldschlage >n Adlh. 19a de» Burgauer Forstrevier», »n sogenannten Leutzscher Holze, dicht an, Leu,sch-Wahre«er Fahr- »eg« in der Näye de» Bahnhofs Leutzsch, ca. 80 Rmtr. Eichen-Rutzschette l und II. Ci., - 303 » Eickm-Brenascheite, » 24 » Buchen- » » 14 - Rüstern» » - 18 « Linden- - unter dm im Termine öffentlich au-bänqendrn Bedingungen und der üblichen Anzahlung an de» Meistbietenden verlaust werdm. Zusammenkunft auf obigem Schlage. Leipzig, am 21. December >888. DeS RathS Forstdeputatton. Vrkanritmachung, die Erstreckung de» Regulativ» und de» Tarif» für da» Droscvkeamesen der Stadt Leipzig vom S. Oktober tvvst nebst Nachtrag vom A4. Jnut LA8S auf die Gemeinden Reudnitz »od Anger« Erotteadorf betr. In Folge der am l. Januar 1889 slatlfindmdrn Vereini gung der Gemeinden Reudnitz uud Anger-Crottendors mit der Stadtgemeinde Leipzig leiden vom gedachten Tage an da« Regulattv und der Tarif für da» Droschkenwrseu der Stadt Leipzig vom 3. Oclober 1883 nebst Nach trag vom 24. Juni >883 auch auf da- neu hinzutretrnve Siadtgebiet Anwendung. ES bleiben jedoch für Droschke», sabrtei au» dem bisherigen Stadtbezirk nach Reudnitz oder «ach Anger-Erottendorf oder um gekehrt die bi«her für beide Ortschaften vorglichriebenen besonderen Taxen sud II de« Tarif« vom 5. Ocloder 1883 bi« aus Weitere» auch fernerhin in Gültigkeit. Für Fahrten von Reudnitz nach Anger-Erotten- dorf oder «markehrt, sowie sür Fahrten innerhalb dieser bisherigen Ortschaften kommm die Ansätze 8ub I oe» Tarif» vom 5. Octobcr 1883 sür gewöhnliche Zeitfahrtrn zur Anwendung. Droschkenstatione«, und zwar für eine unbeschränkte Anzahl Droschke», werden vom 1. Januar 1889 an errichtet in der Hetnrtchstrahe gegenüber dem Schloßkrller-Etabiissc» ment und am Gerichtsweg entlang der Buchhändlerbörse. Leipzig, am 29 December 1888. Der Rath «ud da» Volizeiamt der I». 73SS. Stadt Leipzig. vr. Georg». Bretschneider. — Wilisch, Aff. VekannImMng. Zur Erleichterung de» Verkeh,» mit unserer Steuer» Ahtheilnng, einschließlich der Stadt-Steneretnnahmr, haben wir beichlossen, die Geschäftszeit bei unseren vor- bezeichneten Verwaltungsstelle», zu welchen auch die in Leipzig-Reudnitz, Rakhhau«. eingerichtete Steuer^ebe- stelle gehört, vom 2. Januar 1889 ad bi- aus Weitere- aus die Stunden vo» 8 Uhr Vormittag» dt» I Uhr Nachmittags und »ou s Uhr -iS s Uhr Nachmittags sestzusetzen, jedoch mit der B schränkuug, daß NacpmittagS Eaffengeschä'fte nur btS ü Uhr erledigt werden. Lerpzig, den 31. December 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. i)r. Georgi. Frrnzel. Königliches SiMiakum. A««eIdu»Gen sür sie vsterausiiahiue werden entgegen« genommen vom 1v. bis Mi» I». Januar li—l Uhr. Periöu. liebe Vorstellung der Anzumeldenden ist inä» ersorderlxh. wenn auch erwünscht. Jedenfalls wird gebeten, da- letzte Schatjrugaiß (die MichaeliScensar) mitjnbrlngen. Leipzig, a« 24. Decemdrr 1888. De Richard Richter, Rector. Schule M Sohlis. Die Ainnelbnng der für Ostern 1889 lchulvstlchtig «erdenden Kinder nimm» der unterzeichaete dom 7.—10 Jonnor, Varmiitaas vo» 10—12 und Nachmtttags van 2—4 Udr entgegen. Ansnadmefäb'g sind alle Kinder, welchc bi« zu» «- S»a« das 6. Lebeasiahr erfüllen. Norznlegen ist bai der Aameldaaa ein Jmpsschetn und für jede« auswärts gebäre« Kind noch ein iüeb>rt»te«,urtz nebst Taus» beschetutsuNO. AnmelduugSpflichtig sind auch solche Kinder, welch« entweder wegen ksrperllcher oder geistiger Uureise noch nicht ans- aennmwen werden können, aber welch« anderweit »nterrichtet werde» sollen. Di« »muelduuz hat nnr durch di« Gkteru bez. Psleser de, bekr Kwdrr zu achchehr, . ».HM. dm L Ammr IS«. - D«e Gchnistewtae. - ^ . ... üstz«. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 2. Januar. * Der Magistrat in Spandau bat an den Reichs tag eine Petition wegen Ei lasse- eine« ReicbSgesetze-. be treffend die Heranziedung de« ReichSsiScuS zu den Grmeindelasten. gerichtet. Dieselbe gehl davon au», daß im Spandauer Gemeindebezirk folgende mililairlechnische Jn- stilute liegen: da« königliche Feuerwerks-Laboratorium, die Grwehrsavrik, die Munilion-sabnk. die Pulverfabrik, die Geschützgießerei, die Artillerie-Werkstatt, die Gasanstalt sür die Gcwrbrsabrik. Geschützgießerei und Artillerie-Werkstatt. Bei brr großen Ausdehnung, welche diese Etabliffemenl» ge nommen haben, könne e» keinem Hweisel unterliegen, daß die in den letzten 20 Jahren erfolgte Zunahme der hiesigen Cwil- bedöikerung um weit mehr al- da- Dreifache, eine Ver mehrung von ca. 10 OVO auf ca. 31 000 Seelen, wesentlich aus den Bedarf au Arbeitskräften sür diese Fabriken zurück- zusübren ist. Ans der anderen Seite aber sei auch nicht zu verkennen, daß der Zuzug der wenig steuerkräitigen Arbeiter, bevölkerung — gewöhnlich in der l. und 2. Classenstellersiuse steuerpNichllg — die Schul- und Armenlast und andere Com »unallaslen Hz hohem Grade vermehrt. Di- Rückkehr de« Kürsien «i«m ruh nach Berlin wird in de» Tagen vom ll. di- l3. Januar erwartet. Erfolgt die Ankunst jedoch nicht zu dieser Zeit, so verlautet, daß ver Reichskanzler al-bann vor Mitte März FriednchSruh nicht verkästen werde. * Die Berichte über russische Truppen «Ansammlungen in Bcssaradien mehren sich. Neuerlich sind solche nach Pest gelangt, denen zufolge ganz Bessarabien mit russischen Truppen überschwemmt sei. Denselben Berichten zufolge wirb russischerseitS in Bessarabien fortgesetzt mit Ausweisungen, von welchen besonder» österreichische Unlcrtüanen betroffen werden, vorgegangen und mehrere Klöster sind sequestnrt worden. * Wie au- Rom berichtet wird, soll da» Grün buch Uber Massauah und über die Berbaadlungen, betreffend den Suez-Canal. dieser Tage dem Parlamente vorgelcgl werden. Wie eS weiter beißt, sollen die Beränbcrungen in ver diplomatischen Vertretung Italien» im AuS- londe, von denen schon seit einiger Zeit die Rede ist, binnen Kurzem durcdgrsührk werden. Tie wichtigste Veränderung dürfte in der Neubesetzung de« BolschasleiPosten» in Ko»- Nantinopel bestehen, wo Baron Blanc, der den Londoner Posten erhallen soll, durch den Grasen Tornirlli ersetz» werden soll. Daß sich Baron Blanc auf seinem Posten unbehaglich fühlt, ist nach den Intriguen, die in den in russiscben und französischen Diensten stehenden Blättern in Kvnstantinopel gegen ihn au-gespielt weiden, sehr begreiflich. * Uebereinstimmende Berichte au- Rom bezeichnen die russisch-vatikanischen Verhandlungen nunmehr als abgeschlossen; da- Ergebniß derselben soll angeblich demnääisl in der Piäconisirung dreier polnischer Bischöfe zu Tage treten. Tie Frage der Einführung der russischen Sprache in den polnischen Kirchen soll dagegen »erlagt worden sein. Man scheint sich indessen vatikanischerseil- daraus vorzu bereiten, den slawischen Wünsche» Rechnung tragen zu können Wenigsten- deutet daraus die Meldung hin, daß vom Papste an der Universilät St. Apollmari» «ine Lehrkanzel für slawische Sprachen creirt worden sei. * Wie der .Kreuzzeitung" au- Rom berichtet wird, baden die Nachrichten au- Tunis über die obligatorische Nalurolisirung der Italiener olle« wieder verwischt, Ma in letzter Zeit sür die Herstellung leidlich besserer Beziehungen zwischen Frankreich und Italien geschehen. Die Veisuche der französischen Presse, die Beschlüsse de- Bey» abzuleugnen und abzuichwächcn, haben keinen Eindruck gemacht. Einzelne Blätter, wir die „Opimone", wollen den Nachrichten au» Tunis noch keinen Glauben schenken, aber nur lediglich des halb, weil sie e» nicht für denkbar halten, daß sich der Beh so weit vorwage. Jedenfalls drängt die öffentliche Meinung sür den Fall der B-stäligung der tunesischen Nachrichten zu einem energischen Vorgehen. * Tie französische Parlamentssession vo» >888 ist am 29 December am späien Abend noch glücklich in beiden Häusern geschloffen worden. Die Schlußverüandlungkn i» wie zwischen beiden Häuser» trugen noch durchaus den unruhigen Charakter der ganzen Session: man wollie durchs tz-m, was man nicht konnle und man fügte sich schließlich in den Aus gleich, ver von Ansang an al- überwiegende Nolhwend gke» im Vordergrund« stand. Im Luxembourg wurde der U ker- antrag Bussit'-. daß der KriegSniinister ermächligl werden solle, die Arbeiten mit den verfügbaren M.lleln von 117 Millionen, stall der verlangten 238 Millionen, zu beginnen, mit 170 gegen III Glimmen abgelehnt, denn Herr v. Frey, cinrt Vars nicht genirt werden, da« würde die Armee be- trüben! Nachdem da- Budget infolge der Wiederherstellung de« »an der Kammer verworseuen Zusatzarlikel» über die B e. schränk»n§ »er Ifsrntlichen Arbeiten nochmal« an die Kammer zurückgegangen war. lehnte diese de» Hufatzartikel wiederum ad, und nu» endlich — es war inzwischen 9 Uhr Abend- geworden — nahm der Senat da» Budget in der Fassung der Kammer an. Hieraus Verla» im Senat ver Ministerpräffdeut Floquet und iu der Kammer Minister Lockrotz dca Erlaß, durch welche, die Tagung grschloffeu wurde. Rach dem viele» Unerfreulichen- da« diese Session gebracht bat. ist au« der letzten Sitzung rvbmend hervorzu« beben, daß Floquet einmal dem Demagogen BaSlq gegenüber mit Nachdruck gegen die ewige Heianznhung de- Staats oberhauptes in die Kammerverbandlunge» Einspruch erhob. Diese Unsitte ist nicht blo« eine Uedertrrtung der ersten Anstand-regeln parlamentarischer Verhandlungen, sondern eine wirkliche Gefahr sür da« Land; denn e« giebl Siaat-oberhäupter, die sich in erregten Heilen denn doch nicbt von rohen Gesellen ungestraft m den Schmutz ziehen lasten können und wollen Hu ralhen wäre r» auch der Pariser radikalen Presse, sich der unter Vater Grevv' dem Schwiegervater Wilson'S, eingcrissenen Geirohnhrtt Wieden zu entwöhnen, fremde Monarchen und Höfe täglich vor die Peitsche zu nehmen und das Dümmste, daS ein voS- baster oder beschränkter Berichterstatter schreibt, als baare Münze ru betrachten und an die große Glocke zu schlagen. Auch diese- Spielen mit dem Feuer kann unter Verhältnissen wenn n chi dem Frevler, so doch dem Lande, daS die Unsitte gestaltet, folgenreich werden. Im S nate wurde dem endlosen Geschwätz: „Keine neue Anleihe!" ein Ende gemacht. DaS außer ordentliche KriegSbudgel macht, wie weltbekannt, eine neue Anleihe nöthig und der Finanzminlster hat endlich den Mulh gesunden, im BudgclauSschuffe zu erklären, er gedenke eine Anleihe auszunchmen. Cinstweilen bat daS keine Schwierigkeit: Frankreich ist noch reich genug, russische Anleihen a»S purem Chauvinismus mehr als doppelt zu zeichnen. Frankreich ist reich genug sür den Panama-Canal alS W-rk eine« „großen Franzosen" die Taschen zu leeren: warum soll e» nichl auch die Außer ordentlichkeiten der Freyci»et'sche Bauprojeckc mit einer An leihe decken? Freycniet erfreut sich augenblicklich derselben blinden Zuversichl von seiten der Masten in Frankreich, nie LessepS in den Resenmonalen deS amerikanischen Bau- Unternehmens, ja. er kommt in der Popularität direct hinter Boulanger, der, wenn er einmal daS Heft in Händen hat, nicht minder kühn zu Anleihen sür Extraordinarien vor schreiten dürste. In Frankreich sind die flotten GeidauSgaben wie unlerm vierzehnten Ludwig und Loui» Napoleon wieder belietler bei dem großen Hausen geworden al- unter dem armen sechzehnten Ludwig und dem Knicker Ludwig Philipp, denn bei großen Geschäften i» Eiscnbahnbaulen und KriegS- bcdürsniffen fallen m Frankreich, wie bekannt, immer größere goldene Späne ab. alS bei prosaischen Privatunlernehmunge» Napoleon 1. pflegte zu sagen: Unter einer französischen wohl- brralhenen Regierung Vars di« Maurerkelle nicht äWhrn. * Berlin, 3t. December. Nach cngli'chen Meldunge., au- Zanzibar wäre der Vertreter der englischen ostafr ira nischen Gesellschaft, Mackenzie, welcher alle Häsen und alle Chefs der eingeborenen Bevölkerung in dem englischen Uscrgebiet besucht habe, überall freundlich ausgenommen worden und herrsche in diesem Gebiet Ruhe und Sicherheit. — Im Gegensatz zu dieser Meldung hören wir, daß die britisch-ostairikaiiische Gesellschaft trotz zahlreicher Geschenke an die eingeborenen Häuptlinge in ihrer Thätigkcit auf MombaS beschränkt ist und auch dort nur unter den von der arabischen Bevölkerung diclirlrn Bedingungen geduldet wird. * Wie bereits gemeldet, hat Portugal den Theil seiner ostafrikanischcn Küste, welcher von der Tunghiducht bis zur Pom da bai reicht, in B> ock adezu stand erklärt. Zu diesen Erklärungen wird der „Post" au» Colonialkreisen geschrieben: Durch die Theilnahme der aus portugiesischem Gebiete wokwen- den Ciämme, besonder» der Vw-> wurde der schwungvolle kklavea- üandel nach Zanzibar und Arabien von de» südlichen Häsen der deutsche» Inieressenslchäre aus erst ermöglicht. Eia Blick aus die Karte levrt aber, daß der blockirte Theil der Küste im Berhältniß zur ganzen KüstenanSdehnung de« poriugicsischrn Gebiete« nur voa unbedeutender Größe ist. E» ist erst jüngst daraus hlnqewiesea Ivo, den. daß von den südlicheren Häsen aus ein lebhafter Tclaveu- dandel nach MadagaScar getrieben wird, wclchra abzustelleu die VorNigiesen in Folge ihrer dortigen geringen Streitmacht nicht iin Ttaade sind. Berinulhlich wird derselbe sür die Portugieiea sich über kurz oder lang al- nollnvendlg berauSstelleo, auch dem südlichen Gebiete eine erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwenden, um beioaüer- dem Wl'fsrnschmiiggel ein Ende zu machen, welchen die dort an sässigen Araber treiben. Wenn die TclavenauSiuhc im Norden unter- / brochen ist. wird sie sicher einen Weg lm Süden suchen und dir dort stolwntrle portugiesische Streitmacht in den Hasen ist donn wakischeinlich nngeaügead. Wie nolkwendig eS aber ist, dem Waffenschmuggel energisch zu Leibe zu geben, zeigt die Armirnag deS arabischen Fon« an der vom Nyasso-See nach dem Danganyika zu sührenden Stevenson Road mit Kanonen. Es wird nun von englischer Seile behauptet, daß die ans die Stellung der Engländer in dem ihrem Küstengcbiele angrenzenden Htnlerlandc eifersüchtigen Portugiesen ein Auge zugedrückt hätten, um den Transport dieser Waffen den Sambesi und Sobirc hinaus zu er- möilichen. Wenn dies auch vermulhttch unbegründet ist, so wird doch Portugal wohl hier Alle» Ihun, um solche Verdächtigungen zu vermeiden. In England herrscht augenblicklich schon genug Ver stimmung über die energische Ar» und Weise, in welcher Portugal de», Vordringen England» südlich vom Sambesi ein Ziel setzt, in dem e» seine Reckne auf da» goldhaltige Wa chonaland hervorhebt, welches der König der Amandabula, Lobcngulu, den Engländern schenken wollte. * Berlin, 3t. December. lieber die für den Reichs tag bestimmte, die ostasrikanische Angelegenheit be treffende Vorlage sind durchweg unrichtige Nachrichten ver- breilel. Eine Besprechung mit Reichst»-.-Mitgliedern oder Mittheilungen Uber die bezüglichen Ansichten ver Regierung haben nicht siattgesanben. In der ersten Hälfte der nächsten Woche sollen erst vie Besprechungen mit As:ikareisenden über vie Vorlage ihren Ansang »ebmen, und endgiltige Bestim mungen kr- Reich-kantlerS werden erst aus Grund de« Er» a bniss - vieler Beiprc.üun ze» zu erwarten sein, so kaß im Augenblick über Inhalt unb Umsang ver Vorlage noch gar nichl« mttzulheilen ist. Mlitairilches. * Die .Nationaljriluna" Hai rntgegenflehenden Behaup tungen gegenüber an der Ansicht sestaehollen, Vaß eine Nach« tragSsorderung sür mititairi sch« Zwecke — sie sollte sich bekanntlich insbesondere aus die Artillerie beziehen — in der gegenwärtigen Reich-tag-session nicht erfolgen werde. Die .Kölnische Zeitung", welche eine solche Forderung in der Hübe von 40—30 Millionen angekündigt batte, meldet jetzt: .Sicherem Vernehmen nach ist von der Einbringung einer Nachtrag-sorderung für militairifchc Zwecke Abstand ge nommen." „Es wäre zu wünschen zdemcrkt die „Nationah- zeitang" dazu), saß dieser Verlauf de, Sach« den Eis« eiaes
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