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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.01.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188901027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890102
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- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-01
- Tag 1889-01-02
-
Monat
1889-01
-
Jahr
1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.01.1889
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«ründ« derselbe», hätte, ersehe, «erbe, könne». »Ich» betgegebe, waren, so waren wir bei dem Umfange de- Verzeichnisse- leider «ichl in der Lage, rechtzeitig unsere Bedenken geltend zu machen. Di» Angelegenheit ist im Reichstage zur Sprache gebrach« worden, und wir »offen, daß cS gelingen wird, für die Zukunft eine Abhilfe »u schaffen, sei eS dnrch Aenderung des Dercins-ZollgeletzeS dahin, daß die AnSl-gung de- Zolltaris-GefttzeS, wie aller anderen Siele»«, der richterlichen Entscheidung onlersiellt wird, sei es durch Ein- setzung einer bezüglichen Reichdbehörde. in welcher derartige Fragen unter Hinzuziehung von VerkehrS-Intereffealeu nicht nur nach der physikalischen oder chemischen Beschaffenheit der fraglichen Artikel, bezw. nach zvllpolitischen Anschauungen, sondern auch unter Berücksichtigung ihrer wirthjchastlichen Bedeutung zur Entscheidung gelangen wurden. Aehnliche Klagen bestehen sor» hinsichtlich de- Petroleum-Faß- zolle-, welcher trotz de- bezüglichen Beschlusses des Steich-lage- nichl wieder beseitigt ist. UnS ist nacbgcwicsea worden, dost tarifmäßig zollfreie- EreosatSl durch diesen Zoll eine solche Belastung im Ber- hältniß zu seinem Wcrtbe erführt, daß der Bezug desselben dadurch ou-geschlossen wird. In der Thal scheint di- Frage berechtigt, worum, wenn einmal die Pctroleum-Fäffee verzollt werden sollen, die- nur der Fall ist, wenn sie mil Mineralölen. nicht oder, wenn sie mit Pflanzenöle» oder sonstige, Flüssigkeiten gestillt sind, eine Eonscqnerz, die freilich einen wichtigen Aruubsotz de- ganzen Tarifs beseligen würde. SS wird schwerlich zu verkennen sein, da» der Petrolerim-Faßzoll in jeder Hinsicht eine Abnormität ist, deren baldmöglichste Beseitigung dringend zu wünschen wäre. Wiederholt haben wir io früheren Jahren über die hiesigen Autlern okirung en berichtet, welche eine weit über den Platz hinairSreichende. auch die Landwirihschast berührende Bedeutung Kaden, weil nach ihnen die Abrechnungen nicht allein zwischen den Händlern und d-a Bntterproducenten der benachbarten Provinzen, sondern auch zwischen diesen und ihren Müchlieseraotea zu geschehe» pflegen. Wegen dieser Wichtigkeit der Nolirungen hatte die Handels kammer vor drei Jahren die Verhandlungen der Interessenten betreff- eines neue» Verjähren- bei denselben geleitet und die gewählte Commission befugt, ihre Notirungea als „auf Der- onlaffaag der Handelskammer" erfolgt zn bezeichnen, wobei dem Wunsche der Händler entsprechend festgestellt wurde, daß sogenannte Retto-Preise. d. h. die den Producenteu für Lieferung der Waare aus die nächsigelegene vahuslatiou gezahlten Preise, zur Noliruag gelangen sollten, und daß die notirten höchsten Preise 3 ^l unter den für besonders seine Marken bezahlten Preise» bleiben dürsten. Bold aber zeigte sich, daß diese Grundlage eine durchaus unsichere sei; dle Ueberpreise, d. h. der Unterschied zwischen den aolirlc» und den wirklich gezahlten Preisen, stiegen bedeutend über die zugeloffeue Greaze hinaus, so daß sich die Handelskammer schon im nächsten Jahre genSihtgt sah, den Noliruugen ihre Autorität zu rniziehra. Eie erklärte zugleich, nur dann wieder irgendwie bei denselben Mit wirken zu können, wenn die hier am Platze wirklich gezahlten Preise uotirt würden. Diese früher für anersüllbar'erklärte Bedingung ist neuerdings, nach, dem der gegenwärtige Zustand allseitig als unhaltbar anerkannt war, das Geschäft aber auch iusoscrn einen andercn Charakter angenommen hat, als die Preise nicht mehr so überwiegend wie früher vom AuS» laode, sondern auch von dein stark coacurrrreadca Ialaude bestimmt worden, von der großen Mehrheit der Händler angenommen worden, und hat die Handelskammer demgen äß ciogcwilligt, bis aus Weiteres den von der neugewuhllen Commission ausgehenden Notirungea in gleicher Weise wie früher ihre Autorität zu leihen. Da diese Notirungea eine sefterc Grundlage baden, daher leichter coutrolirbar sind, und die Handelskammer, soweit sie eS vermag, eine Aussicht üben wird, so darj gehofft werden, daß Mißstäad« wie die bisherigen, welche zu lebhaften Klagen geführt und nicht zum Bortheile de- Platzes gereicht haben, tu Zukuojt werden vermieden werden, and durch befried,grude Regelung dieser wichtigen Angelegenheit da» seit alterSher bestehende enge Berhältniß zwischen dem Hamburger Butler. Handel und der Landwirthschast der beaachbarlea Provinzrn «tue mene Festigung erfahren werde. — Im Jahre 1889 findet in Hamburg eine Gewerbe- und Industrie- Ausstellung statt, welche bezweckt, die L istungea de- hiesigen Ge- werbefletßeS weiteren Kreisen zur Anschauung zu bringen. Ans gegebene Anregung hin soll mit derselben eine Rohproducten- Au-stell ung verbunden werden, in welcher die mannigfaltigen Rohproducte aus überseeischen Ländern, welche über Hamburg ein« gehen, um von der deutschen Industrie verarbeitet zu werden, bezw. ,n den deutschen Coniunr überzugchen, in systematischer Ausstellung vorgesührt werden sollen. Die Handelskammer hält den Gedanken für einön sehr glücklichen und glaubt, daß diese Ausstellung eine anderswo in Deutschland wohl kaum zn erreichende Uebrrsichtlichkeit und Vollständigkeit der überseeischen Rohproducte wird erreichen und gewähren können, allerdings unter der Voraussetzung möglichst allseiilger Be chickung derselben durch hiesige Firmen, welche über seeische Handelsbeziehungen unterhalten. Wir benutzen daher diese Gelegenheit, um den betreffenden Firmen eine rege Betheiligung an dieser Ausstellung dringend anzuempfehlen. — Ein uneiwaeteler Nachtheil des ZollanschluffeS stellte sich für da» Geschäil der hiesigen Schmalzrassinerieo, welche amerikanisches Schmalz bearbeiten, nach verschiedenen Gegenden de- deutschen Binnen- laodeS, namentlich dem Königreich Sachsen, heran». Dort besteht eine inländische Verbrauchssteuer von manchen Verzehrung-gegen ständen, u. A. von Schweineichmal», welche aber nach den Zoll- vereinS-Bestlmmungen von ausländischen Waaren, die den Zoll ent richtet haben, nicht erhoben werden darf. Demgemäß waren die Erzeugnisse der hiesigen Raffinerien bisher von jener Steuer befreit. Nach dem Anschlüsse aber wurde, obgleich sie ihren Betrieb uaver- ändert fortgesetzt haben und nach wie vor kein deutsches Schmalz verarbeiteten, obgleich sie für ihre Waare nach wie vor den Zoll bezahlten, und zwar, weil sie die Rodwaare verzollten, mit einem wegen des FabrikalionSverlusteS erhöhten Betrage, von ihrem Pro duct auch jene Steuer erhoben, nud ihnen dadurch dieses inländische Absatzgebiet so gut wie verschlossen. Unsere diesbezüglich an unsere Behörden gerichtete Eingabe bat, wie uns in den letzten Tagen mil- getheüt ist, den Erfolg gehabt, daß aus Ansuchen der Raffinerien da» Hauplzollamt ihres Bezirke», nachdem cs sich in geeigneter Weise dir Ucbeczeugung hiervon verschaff! hat. bescheinigt, daß zu der frag lichen Waare inländisches Schweinefett nicht verwendet worden ist, out Grund welcher Bescheinigung die Befreiung von der inländischen Abgabe eiulrüt. Be, diesem Anlässe wollen wir bemerken, daß, wie ia diesem Falle, so auch in manchen anderen, die Beseitigung hervor getretener Schwierig! eiten nicht sowohl von hieraus, sondern von den belreffcnden binnenländischen Stellen wird ersolgeu müssen. So werden beispielsweise die Unzuträglichkeiteu, welche beim Versandt auSlündücher Güter in Sammelladungen nach solchen inländischen Plätzen entstanden sind, ia denen keine zur Erledigung von Raum- verschluß-Lendungen befugte Zollämter vorhanden sind, am ein- fachsten und rationellsten dadurch zu beseitigen sein, daß die Zollämter an jenen Stationen mit umfangreichem Ausland», verkehr diese Besm.msse erhalten, da die Abtastung dieser Sen- dangen unter Rauniverschluß vom Freihafen glatt von Starten geht, die eingehendere Zollbehandlung derselben hier nach Maßgabe der Verhältnisse ober immer mit Weiterungen und Verzögerungen verbunden sein wird. Ebenso ist eS beim Versandt inländischen Zuckers, namentlich auch zu Wasser, hierher das Zweck, mäßigste und besonders auch dem neuen Zuckersteuergesetz sEnt- sprechendste, wenn diese Sendungen an der Abgangsstaiion sprciell revidirt und uter Raumverichluß hierher gesandt werde», anstatt hier der specicZeu Revision unterworfen zu werden. Bei dem außerordeuilich großen Verkehr, der sich hier zusammendrängt, ist eS unerläßlich, die Aollbebandluug der Waaren zu deceniralisiren. und sie, wen» irgend angänglich. nach aadereu Plätzen za verlegen, da es sooft auch bei weitestgehender Fürsorge, zumal bei den be- schränke» Raumverhältnsssen, nicht möglich sein wird, grnügeud groß« Einrichtungen zu «reffen, um Verkehrsstockungen zu vermeide». Wir geben daher den hiesigen und binnenländischen Betheiliglen anheim, nach Kräflen ia diesem Sinne zu wirken. — Hinsichtlich der Umgestaltung der hamburgischen Handels statistik baden wir im vorigen Berichte auSgelprochen, daß das beiechliglc Verlangen, diese nach vollzogenem Zollaaschluffe derartig mit der ReichSstotistik in Uebereinstimninng zn bringen, daß ein Bild de- gelammten deutschen Außenhandels — desjenigen de» Zoll gebiet» und der Freihäfen — au zweckmäßigsten dadurch zu erreichen sein dürste, daß die statistisch n Erhebungen nur an der RecchS- grenze ongestellt würden. Es kören dann bet der Aolsnhr und Einjuhr de» Zollgebiet- dnrch den Freihafen nur einmalige, nicht wie jetzt zweimalige stalist.>che Anmeldungen erforderlich gewesen, woraus sich unler.S Erachten- erheblich- ArbeitSersparuugen so- Wahl für da- Publicum wie für die Behörden ergeben haben würden, lloser bezüglicher Wunsch erwie« sich ober zur Zeit un- cm-sührbor. Die tm voriaen Jahre als unerläßliche Borbevingung tiersür bezeichnete wesentliche Vereinfach»»« des statistischen Waaren. r ze chniffeS war. zumal bei der Kürze der Zeit, nicht durch- ».fahren. Ferner ist die ReichSregicrung der Ansicht, daß sie ans v .jchiedene.i Gründen, namentlich in Rücksicht ans HandelSvrr» « agS-Berhandlungci», aeb'n einer HandelSftatistik de- gelammte» Reicher eine solche des Zoll'-bietS, und zwar nicht ollcin sür b: Einfuhr — diese würde sie a»S der vdnehin z« sühreuden .sollstatiftik erlangen — sondern auch sür die Ausfuhr nicht ent- dehren könne. Wir halten diese Ansicht nicht für »»«ressend, da sür Handelsvertrags-Verhandlung«» mir der Handel de« za»,«, Mtche», »I«t derse-lgr de« Zoll^biel» maßgebend sei» «all,; dem, dti der. ariiaea Verhandlungen wird der Verkehr de» Freibasen« ia gleicher Weise berücksichtigt werde» muffen wie der de- übrigen Reiche». Wir geben die Hoffnung nicht an', daß diese Anschauung in späterer Zeit Anerkennung finden, und daß es dann auch geliugea wird, die vou un- belonderS auch im Jnieresse der Sialistik gewüaschte Per- einsachuug de- WaarenverzeichnisjeS derdeizuführea. io daß dann jene» vou uns brsürworlele Verjähre» zur Anwendung gebracht werden kana. — Da» nach langen Verhandlungen iuzwijchen zu Stande gekommene Gesetz, betreffend die Declarationen sür die Han- delsstalistck de» FrcchajcngebieiS, ist unsere- Erachten- so günstig, wie e« vaicr den gegebenen Verhältnissen möglich war. — Bi dem Rückblick aus das vclflossene bcdeurungsvollc Jahr töauea wir uns der Erkenniniß nicht verschließe», daß sür Humburg nach vollzogenein Zollanlchlusse und nach Herstellung der neuen großen Anlagen keine Zeit der Rüde «ingerreren ist, der rasch wachsende Verkehr stellt immer aeae umfangreiche Ausgaben, unter denen auch die,enige der Eorrection der Unterelbe mehr und mehr tu den Vordergrund tritt. ES kann nicht Wunder nehmen, daß bei den großen Umwälzungen, welche unsere BcrkehrSverhäliniffe in diesem Jahre ersohreu haben und bei der gleichzeitige» bedeutenden Zu nahme de- HandeiS die bisherige Organisaiio,, des Betriebes und die neuen Einrichtungen nicht überall genügten, daß sich manch« Mängel und Schwierigkeiten herauSsiilllen. wUche wir >m Vorstehen den erwähnt haben. Wir zweiseln nicht daran, daß dieselben durch die Rührigkeit unsere» Handelsstandes und die thaikräslige und be reitwillige Fürsorge aller betheiliglea Behörden bald werden de» festigt werden und daß die Eingang» ausgesprochene Zuversicht in eine gedeihliche Entwickelung Hamburgs unlcr den neuen Verhält nisse» sich al» voll berechtigt erweisen wird. Gegen den Iudrang zu dem Handelsbervs. 3S österreichisch« and deutsche kaufmännische Vereine haben infolge de» massenhaften ZudrangeS junger Leiste zu dem HandelSberuse nachstehende Erklärung veröffentlicht: In Erwägung, daß die Ansprüche an dir Kenntnisse, Fähig keiten, sowie an die allgemeine Bildung der Handlungsgehilfen sich anhallend steigern; daß da» Fortkommen manchem Commis dadurch erschwert wird, daß seiten» de» Lehrherra die berufsmäßige Ausbildung vernachlässigt wurde; daß die übrihandnebmende Verkürzung der Kündigungsfristen und Einsührniig von Probe-Engagemeni, die durch den erheb lichen Ueberschuß von Arbeil-kräfteN ohnehin schon gefährdete Wirthschnslliche und gesellschaftliche Lage der HandelSgehilsen »och mehr beeinträchtig! und häufig GehaltSrcdnclionen, Wechsel und Verlust der Stelle nach sich zieht: daß die Begründung eines eigenen Geichäsie» unter heutigen Ver» hillniflcn aus bcdeutendeS hwierigkcsten liößi; daß Genossen invor- gerückleren Jahren in nicht seltenen Fällen jüngeren Kräften Platz machen inliffci» »nd dadurch Noth und EnibebrunganSgeletzl werden, richien die unlerzeichneien kanimännilcheli Vereine an Eltern, Vormünder und Schulvorstände die dringende Mahnung: un- veranlagle, durch die Schule nicht genügend vorbereilete junge Leute, besonder» w.nn deren Eltern gänzlich unvermögend sind, vollends aber solche, denen Lust und Neigung mangelt, von der Ergreifung deS tansmännischca Berufes fern z» Hallen. Zur Begründung dieser Warnung dient murr Anderem folgender Passus: „ES muß au dieser Sielle dem verkehrte» Wahne ein energischer Widerspruch entgegengesetzt werden, als ob junge Leute, denen ver- meinllich andere Zweige verschlosjcn sind, iür dca kausmänntschen Berus gerade noch gut genug wären. Im directen Gegensatz: dazu müssen wir aus Grund unterer langjährigen Beobachtungen consta- tlreu, daß sür unseren Berus nur Derjenige als geeignet erochret und angesebea werben bars, welcher mit leichter und schneller Auf- jaflung, klarem Nrtbeil, kurzer präciser Ausdruck-weise die Gabe verdinbet oder sich anzueignen vermag, in den versch-edenartigsten Berbäliiiisseo des bürgerlichen Lebens mit Leichtigkeit sich zurecht zufinden und den Cliaracter der Personen, mit welchen ihn der ge« sctiäftliche Verkehr zniamnienbringt, zuverlässig zu beurlhellen. Dabei soll uod wird strenger Rechtlichkeitssinn gesordert »nd noch dieser Richtung der Erziehung im elterlichen Hause eine hohe Bedeutung bei gelegt. ES ist heutzutage jeder Handlungsgehilfe, und wenn er mt den günstigsten Zeugnissen ausgerüstet wäre, der Möglichkeit auS- gesetzt, Monate lang beschäftigungslos »u sein. Für unendlich Biele ist die» gleichbedeutend mit gänzlicher Entsagung vom kansmänn'schen Deruse. Denn fällt eS schon einem CommiS, der -i»,ge Zeit, gleichviel au» welchem Grunde, ha» pausiren müssen, schwerer, ein Unterkommen zu finden, als Demjenigen, dessen Thätigkeit keine Unterbrechung erlitten hat. so schwindet sür ihn bei anhaltender Stellenlosigkeit, und wenn dadurch das äußere Aussehen vernach lässigt erscheint oder die Garderobe Mangel entdecken läßt, nach den Begriffen, die hier zu Lande gang und gäbe sind — jede Aussicht aus fernere Anstellung. Die große Mehrzahl Derer, die solches Miß geschick betroffen hat, ist gezwungen, als Ausläuser, Toglöhner oder dergleichen Beickästigung zu suchen. Leider scheuen sich jedoch viele dieser Unglücklichen, thcils weil sie die Hoffnung hegen, doch noch eine Stelle als CommiS za finden, thells ans falschem Ehrgefühle, eine andere Thätigkeit zu ergreifen. Gänzlich enttäuscht und von allen Mitteln entblöst, finden wir sie schließlich ans der Landstraße, ruhelos von Ort zu Ort pilgernd und durch kärgliches Almosen, welche- sie sich an den Tbüren erbetteln, eia elendes Dasein fristend. Wir betrachten c» daher als unsere Pflicht, gänzlich unvermögende Estern, die also nicht in der Lage sino, tm Falle einer ost moaate- lang andauernden Erwerbslosigkeit ihren Söhnen dle Mittel zur Existenz zu gewähren, dringeno zu warnen, dieselben den kausmän- nüchea Berus ergreisen zu lassen, e« sei denn, daß sie hervorragend geistig veranlagt wären." Asbest. ?. Mit diesem Nomen bezeichnet man verschiedene faserige Mine- rollen, sie namentlich mit Hornblende in Verbindung stehen. DaS griechische Wort Asbest bedeutet soviel wie rnizerslörbar, unverzehr bar. Diese Eigenschaften sind e» auch, welche die verschiedenen An wendungen des Minerals besürwortca und die guten Erfolge zeitigen. Es wird zur Herstellung feuersicherer Dächer und Böden, als Um- hüllung für Dampfleitungen. AuSfüll-Material der Geldschräuke, Packung der Dampsmaschiarii-Koldeu und zur Herstellung einer seuersestea Farbe verwende». Asbest bestellt au- lauge» und elastischen Fasern von Krhstollen, die einen seidenartigen Glanz besitzen «nd mit den Fingern leicht zn trennen sind. Seinen Nomen leitet er vornehmlich von der Un zerstörbarkeit durch Feuer ob, wcShalb eS schon io den frühesten Tagen Interesse erweckte. ES bildet, wenn zu Tuch gewebt, ein uover- brenndareS Gewebe, welckieS behusS Reinigung nur in» Feuer gr- worsen zu werden braucht. Schon die Allen waren mit der Unverbrenabarkcit des SSbestkS vertraut. Sie webte» Tücher aus ihm, die zu Leichengcwändern verarbeitet wurden, um beim Verbrennen die Asche der Todten von der de» Holzer (Scheuer- hausea) getrennt z« erhalten. Ferner stellten sic sich auch Servietten her. die nach dem Gebrauche einfach in» Feuer geworscn wurden, um sie zuMWWigen; den Amiant oder Bergflachs, ein Asbest, dessen Fasern außerordentlich zart sind und einen seidenartigen Glanz besitzen, benutzten sie zu uu- verbrennlichen Lampendochten sür sogenannte ewige Lampen oder ewiges Feuer. Die Gewebe und Dochte hatten bei den Allen einen baden Werth und zwar wurden sie kostbaren Perlen gleich geachtet. Kaiser Karl V. Halle ein Tischzeug von Amiant, da« er zur Be lustigung seiner Gäste nach breuderter Mahlzeit in» Feuer werfen ließ, wo eS zum Erstaunen der Gäste nicht verzehrt, sondern nur gereinigt wurde. Auch sogenannte« Asbest-Papier stellte man auS dem Mineral her, das unverbrcnnlich war. Ein gewisser Prosessor Bruckm-inn zu Braunschweig, hat (wohl zu Ende des 18. Jahrhunderts) ein natnrgeschichtlichc» Werk drucken und davon vier Exemplare aus Asbest abzieben lassen, welche sich in der Bibliothek zu Wolsenbüttel befinden sollen. Merkwürdig bei diesem Papier ist, daß eS wenig Festigkeit hat. so daß die Asbest- faden bei einer geringen Spannung leicht brechen. Auch Kleider für Feuerwehrmänner sind von dem Bergflachs angeierligt worden. Dieser seine Asbest wird namentlich in den Pyrenäen, in einigen Lheilen der Alpen, Schwede», im Uralgedirge, Schlesien und Nen-Süd- waleS gesunden; jüngst sind besonders zarte Ablagerungen in Eanada entdeckt worden. Die kostbarsten Ablagerungen oder vielmehr An sätze befinden sich ia Savoyen und ans der Insel Lorsica. Gewöhn liche Asbeste sind von dunller Farbe und viel schwerer a!S Amant oder Bergstach«. Sie kommen gelegentlich säst überall vor. Bergleder und Bergkork sind zwei andere geringere Arte», vou schmutzig weißer oder brauner Farbe. Bergleder wird in dünnen biegsamen Blättern ouigejunden. da« sich aus Erzgängen nud in den Hocholpen vorsindet. Bergkork ähnelt gewöhnlichem Kork sehr und ist soft ebenfalls jo leicht. Er wird namentlich in England aus- gefunden. Bergdolz ist dann der Name der Mineral», wenn di« Fasern in'olge vo» Verwitterung bolzbraon werden und Aeste darin Vorkommen. Die» ist bedeutend schwerer als di« andern und nicht selten in Tirol und den jchoitiich n Bergen. — Die Neuzeit hat Sü den Asbesten den verschiedeuarligiten Gebrauch gemacht und scheiuea »och «tu« groß, Zukunft zu besitze». . Vermischt»-. * Leipzig, 1. Januar. AuS einem Circular der hiesigen Bank- sirma Hammer L Schmidt vom heutigen Tage ersehen wir, daß der seitherige Prokurist derselben, Herr Richard Schmidt, als Thellhabcr in die Firma ausgenommen wurde; während der lang jährige Procurift. Herr Bernhard Hahnemonn, au» Gffund- hrilsrücksichiell daS Geschäft verläßt, erhielt Herr Robert Kraft, welcher bisher Collectiv-Procuca halte, rolle Procura.' *— Deutsch e ReichSban k. Die deutsche Reichsbank hat heute den PrivatdtScoat, zn welchem sie im offenen Markte Wechsel auskaust, von 3'/, Proc. aus 3'/, herabgesetzt. -r- »tzcxutttz. 31. Deccmder. Daß vie geringe Besserung, welche sich in der Anlertigung der gewirklen Handschnbe geltend macht, nicht geeignet sein kann, den Fabrikanten raschen Gewinn zu bringen, beziehentlich dieselben über die mehrjährig' flaue Zeit zu trösten, läßt sich daraus erkennen, daß wieder ein kleineres Handjchilv- geschäst von Hermann Paul Spornberger zablungsunsähig geworden ist. — Der Tunnel unter dem Bahnkörper, welcher eine gerade Verbindung zwischen der oben, Actien- und der Dresdner- straße bringt, wird am 2. Januar 1889 dem öffentlichen Verkehr übergeben; doch ist derselbe bloS sür Fußgänger nn» Handwagen bestimmt. NachtS von 11 Uhr ab bi- 4, bezw. b Nbr wird ver Tunnel gesperrt sein. Für di: Nordvorftädte konnte kein schönere» Neujahrsgeschenk werden. In den Trieotsabrtkea sind Auf träge bis zum März 1889 vorhanden. ss Dresden, 31. December. „Sette", Deutsche Elbschiss- fahrtS-Sesellschaft »u Dresden. Die Betriebseinnahmen gestalteten sich un letzten Monat des IahreS noch recht befriedigend, obwohl der SchlffsabrtSverkehr wegen starken Treibeises vorüber- gehend eingestellt werden mußte. ES betrugen die Schleppkahn, und Frachten-Einnahmen im December RI 436 oder 88 806 mehr als im December 1887. Die Gcsamml-Einnahme in der Zeit vo», 1. Januar bi» 31. December 1888 bezifferte sich aus 4 276 762 „nd betrug 208 770 ^ mehr als im Vorjabre. — Auf Grund diese- günstigen Ergebnisses schon jetz! einen Schluß be züglich der Höhe der 1888er Dividende ziehen zu wollen, wäre verfrüht. Berlin, 31. Dcccmder. Unter der Firma Hein, Lehmann öd Co.. Träger-, Wcllblechsabrik und Eignalbauanstalt, ist eine Actiengesellsckiast mit 1100000 ^ Capital in» hiesige Handels register eingetragen, welche die Fabriken der genannten Firma hier, in Siecle und Geisweid übernimmt. Den eisten AussichlSrath bilden die Bankiers Sigmund Sommerseld, Direktor der Germania, Leo pold P'ncsova. Rentier Gustav Denkendors, Baumeister Gabriel Wohlgcmuth, Kaunnann Ulrich Levysohn. Direktor der Birkenwerder Gesellschaft sür Baumaterial. Franz 'Lernet. *— Berunlcißt durch die seitens der Düngemittel-Fabrikanten Deutschlands geschlossenen Uebereinkünfte. hat sich in einer am 29. December in Berlin abqchaltenen Versammlung einer größeren Anzahl der bedeutendsten Düngemittel-Großhändler Deutschland» ein Verein zur Wahrnehmung ihrer Interessen, welche mit denen der Landwirtbschaft Hand in Hand gehen dürften, gebildet. Der Sitz deS Vereins ist zunächst Hannover. In den Vorstand sind vorläufig bcrilsen die Herren Albert Rambke (in Firma D. Breul L Habenicht) in Hannover als Vorsitzender, Jacob Satz (in Firma Sandel Satz) in Kassel. Jul. Grosse in OscherSlebe», Eichhorn in Merseburg, Alb Heim»,in sin Firma Lutze S, Heimann) in Magdeburg. Außerdem ist ein Sonderausschuß von 8 Mitgliedern sür die einzelnen Provinzen gewählt. (Mgüv. Ztg.) *— Der Rechtsanwalt vr. jnr. Th. Roscher ist in Sachen der „Hannovera" bezüglich oller Anschuldigungen, welche gegen ihn von der königlichen StaalSanwallschast erhoben waren, aus deren eigenen Antrag durch Sttaskammerbcschluß vom 27. v. M. außer Bersolguvg gesetzt worden. -s- Zuckrrindustrie. ES beendete» dle Campagne 1888/89 folgend« Zuckersabrikea: «erardkltet SL.1LN am 15. December Schwetz I ! 351 760 Ctr. 334 000 Ctr. tm varj. - 16. - Münsterberg. «08 580 B 190 000 - » B - 18. p Anclam . . 430 425 460 294 - - - 18. B Gandersheim 32IOOO - 306 0it0 - B B - 20. B Ameln. . . 367 000 - 386 950 B G B - 20. B Dingelbe. . 357 090 - 265 250 « ck B « 20. B Dirlcdaa . . 354 555 507 070 G B B . 21. B Bedburg , . 372 700 - 520 700 B B G - 22. B Kiützow . . 596 880 - 470180 ck B B . 23. B Lasser. . . 375 600 - 351000 « G - Die AvSbevle ist beim ersten Product gegen das Vorjahr tm Durch schnitt um I Proc., bei mehreren Fabriken sogar um 2 Pro«, zurück- gedliebra. Tangerßansen, 3l. December. In der kürzlich hier ob- gehalieneo Sitzung des hiesigen landwirthschastlichea Vereins wurde die Frage über den bei den vom Frost in der Erde über raschten, wie bei den mit Blättern oder schwach mit Erde be deckten Rüben für den Landwirlh sowohl, als sür den Fabrikanten entstandenen Schaden sehr eingehend besprochen. Man gelangte allgemein zu dem Schluß, da» Roden der Rüben zeitiger als in diesem Jahre zu beginnen, ond wenn die Rüben nicht iosort zur Ablieferung a» die Fabrik gelangten, dieselben gleich in Mieten, mit mindcstens 1 Fuß Erde bedeckt, zu bringen. Ten vor kurzer Zeit im landwirthlchaftlichcn Verein Onersurt eniwickelten und auch in Faltblättern bekannt gegebenen Ansichten wurde aus- Heftigste entgegen getreten und ronstatirt. daß bei Verarbeitung der Frost- rüben trotz reichlichen Köpfen« die Ausbeute an Füllmasse in den ersten drei Wochen um reichlich 2 Proc. zurückgegangen ist. In der vierten Woche nach dem Froste, resp. dem eingetrelcnen Thau- weltcr ist eS kaum mehr möglich gewesen, solche Rüben zu ver arbeiten, ond sind vielfach bi» vO Proc. de» GeiamiiitguantumS auS- gelesen, resp. abgeköpst worden. Daß unter solchen Umständen und bet heutiger Conjnnctur sehr viel Geld, sowohl dem Landwirlh, wie dem Fabrikanten, verloren geht, ist sehr leicht einzujehen. -s- Die Netten-Gesellschaft Opalenizo, welche ihre Im Jahre 1834 für bOOO Llr. Rüben tägliche Verarbeitung angelegte Zucker- sobrik ia Folge außerordevllich günstiger BelriebSresultate bereit» im Jahre 1885 aus ein ArbeitSquantum von 12 000—13 000 Ctr. Rüben täglich vergrößert hat, errichtet jetzt neben ihrem bisherigen großen Elabl'sscment eine »weile Zuck-rsabrik. welche aus eine täg liche Verarbeitung von 8000 Ctr. Rüben hergestcllt werden wird, so daß dann in Opaleniza täglich 20 000 Ctr. verarbeitet werden würden. Die „Hollcsche Mciichinensabril und Eisengießerei zn Halle a/S„ welche sowohl den Neubau, ol» auch die Vergrößerung der gedachten FabrikWemer Zeit auSgesührt hat, erhielt auch den Avslrog aus simmtliche Maschinen und Apparate der neuen Fabrik. Die Lieserung repräseutirt einen Werrh von einer halben Million Mark. — Der Betrieb soll schon im nächsten Herbst eröffnet werden. Ia einer jüngst gehaltenen Versammlung von Jatercsienten Wurde da- Statut der neu zn errichtenden Aclien-Besellichast Zucker- sabrik AtteriugSleben im Regierungsbezirk Magdeburg sest- geftellt ond von den 500 zur Ausgabe gelangenden Actiea noch an demselben Tage 450 lest gezeichnet. Inzwischen sollen auch die andern 50 Stück gezeichnet, daS Unieruehmea also gesichert sein. Frankfurt a. M-, 31. December. Die angesehene Wafsen- sobrik von Stadiager in Warm» ist in eine Actiea- Gesellschast umqewandelt worden. Kslu, 31. December. Aus Grund von Mittbeikuugen von zu ständiger Seite bestätigt die „Kölnische BolkSzeilung" die Hamburger Meldung, daß die türkische Regierung den vereinigten Rhei nisch.we stsälischcn Vnlvcrsabriken 20000 Pfund sür Pulverankäuse überwiesen dobe. — Laut der „Kölnischen Zeitung" haben die Lahn- and Main-Kalkwe rke für den gemeinichastllche» Verkaus ibrrS hydraulischen Kalks eine Bereinigung ab t. Januar 1889 mit Verkaufsstellen in Dietz und Ajchoffenbnrg gebildet. *— Dortmunder Union. Die Gesellschaft hat. wie wir der „Elberf. Ztg." entnebmcn, vor Kurzem die der Firma Stutz und Isert gehörige ToakSoienanlage käustich erworben und geht jetzt mit der Absicht um, dieselbe im nächsten Monal wieder in Betrieb zu setzen. 1VDV. Hamburg, 31. December. Der „Haniburgischen Bürsen- balle" zufolge machie der Präsident der HaudelStamiuer in der heutigen Leriammlung der Kausmannschast die Miltheilung, daß die neuen hiesigen Hatenanlagen wegen der starken Zu nahme de» Verkehr« sofort erweitert werden müßten. Mit der Erbauung von 2 weiteren Schuppen sür 16 Schisse sei bereits begonnen, von der Hainburg-Ameritonilchen-Packettahrt- Aciicngesellschost sei der Bau von 250 m bedeckter OuaiS beantragt. Bei den Verhandlungen der Beriammluag wurde auch de» neuen HaudelSvertrag» mit der Schweiz gedoa,!. wofür der Reichs« regieruaq der Dank des HandelSftaadcS gebühre. '— Die ZollvereinSaiederlage »n Homburg geht mit am 1. Januar in den Besitz »ad die Verwaltung de» Haniburgischen vlaate» über, nachdem sie 18 Jahre laug im Besitz und nnier der Verwaltung einer Actteuqeiellichatt dem Hamburger KavtmanuSftandr — in Souderbeit den Kauil-nlea des ManosacknrwoarenstandeS — von großem Nutz-n gewesen ist. Lübeck, 31. December. zBerl Börs.-Ztg) lieber da? Vorgehen der StaatSanwoliicLost geaen die Lübecker Feuerversicherung herrscht hier grüße Mißstimmuug. Der VerwottimgSrolh beruft eine Äenrralverlammlnnq ein. in welcher der Antrag ans Ver legung der Gesellschaft »ack' Hamburg, um ähnlichen Eingriffen zu entgehe», berathe» werden soll. *— Der Schlesische Bonkdeeetu hat seinen Vertrag mit der Firma Georg Fromberg » C». tu Berlt» auf »eitere 6 Jahre verlängert, wobei die coiiimauditorische vetheiligauz de» Bankvereins bei der genannten Firma neuerdings auf eine Million Mark festgesetzt ist. G Bon Ser baheeischeu Virciize. 31. December. Die Spiege lglaSsabriken in der Gegend von Fürth und die GloS» poliranji alten im Fichlelgebirge haben im abgelausenea Jahre »war immer Beschäftigung gehabt; die Ausfuhr von SpiegilglaS nach den Bereinigten Staaten ist auch wesentlich gestiegen, wie die BierteljahrSberichie der amerikanischen Eonsulale au^weisen: allei» großen Gewinn konnten die Fabrikanten nicht erzielen: auch die Arbeits- löhn: sind nicht in die Hübe gegangen. Die belgische Concurreuz stand einem PreiSansichlagc stets hindernd iin W-ge. Run sind die belgischen SviegelglaSsabriken. die >ci wegen ihrer Arbeilerverhältniffe auch keine glänzenden Geschäfte machen, über gew'sse Mindestpreise ewig geworden, und eS darj daran« wohl mit ziemlicher Gewißheit geschloffen werden, daß dieser Vorgang auch sür die bayerische SpiegelglaSindnftrie iegenbringend wirft. Die Zuckerfabrik FriedenSou in Liquidation, Bahnstation Mntlerstaüt (Rdcinpsalz), gelangt am 19. Januar auf der „FricdcnSau" zur öffentlichen meistbietenden Versteigerung. Die Arealgröße be trägt 9 d» 92 a 90 gm. Die Einrichtung, welche mit verkauft wird, ist vorhanden sür: 1) Rahzuckersabrikation mit einer tägliche» Ver arbeitung von ca. 4500 Cir. Rüben; 2) Raffinerie mit Fabrikation von Würfeln, gemahlenen Rasfinaden und sonstigen Nebenprodukte», mit einem täglichen Einwurs vou 5—600 Ctr.; 3> Osinoiebetrieb sür täglich 300 Ctr. Melasse. Nähere Auskunft «rtheilt der LoncarS- verwaller Herr I. Goldschmidt in Ludwigshasen am Rbein. «— Süddeutsche BerstcheruugSbauk für Militatr- dienst- aad Töchter-Au-steu«r, Karlsruhe. Der Aus« sicbtSrath beruft ans den 20. Januar eine Generalversammlaag, ia welcher über eine Revision der Statuten. Tnllaffuvg der bisherigen Direktoren and Ergänzung de» AnssichllrathS Beschluß gefaßt werde« loll. X Boi« ber böhmischen Grenze. 31. December. Da» für die Elbschissfahrt sehr wechielvolle Jcibr 1888 hat doch mit einem onsebalictea Plus abgeschlossen. Die Schiffer sind jetzt ia den Wäldern. Bretmühlea, in Lteinbrüchen rc. beschäftig»; doch haben sie für 1888 gute Geschäfte gemacht. Wenn man bedeakt. daß die sächsische Regierung seit dem Jahr« 1860 etwa 5'/. MM. Mark aus die Regulirung der Elbe verwendet bat, so ist eS gar nicht za verwundern, daß seit dieser Zeit der Güterverkehr aas der Elbe von 30 000 ans 2 Millionen Tonne» gesti-qen ist, daß »ameut- lich in Folge der kcttenichlepvichiffsadrt die Beförderung der Güter stromaufwärts sich um das Zehnfache gesteigert hat. Aber auch die PersonenbesSrdermig Ist gewachsen, nämlich von '/, Million aus 2 Millionen Personen. Am stärksten ist die Zunahme zwischen Leitmeritz und Dresden (450 Proc), wogegen aus de» Strecke zwischen Dresden und Mühlberg die Steigerung nicht so auffallead ist. Die Rente der AettenichiffsahrlS-Gesetlschaiiea hat sich auch er freulich gebessert. * Wik«, 31. December. Da» FretbandelSprtvtlegtam sür Trieft und Flame wird voraussichtlich um «ia Jahr der- läagert. — Die „Pol Corresp." meldet av» Konstanttaopel, daß Baron Hirsch ein alleräußerste» Ausgleichs» »gebot von 23000000 Frei, gemacht Hot, welche» aber von der Pforte abge lehnt wurde. Zürich, 31. December. (Fr. Z) Die Drahtsetlbah» a»s den Zürichberg wirds am 3. Januar eröffnet. — Die Ver waltung der Schweizerischen Nordosibobu bat die Trace der rechtsufrigen Zürichseebahn vollständig genehmigt. Die Linie läuft bis Stabelhosen gleich wie ein altes Prvject, geht daao recht- durch einen Tunnel bis zur eidgenössischen Chemieschale. dann links unterhalb der Drahtschmicdli-Müadaag der Limmot entlang bis Wipkingen-Offen. Brüssel, 30. December. Das belgisch-deuisch-franzSsisch^aglischs Banksyndikat emittirt Anfang März 260000 Eonqojoose^ *— ZollerhöHong. — Tic portaglestsche Regien»»» hat den Einfuhrzoll sür Weizen von 10 aus 16, jenen sür Mehl von 19 ans 23 Rei» per Kilogramm erhöht. Die Erhöhung trat am 17. December v. I. in Wirksamkeit. Kairo, 31. December. Ausweis der eghpttschea Staatl- schuIden-Casse per December. Dir Einnahmen sür die unificirte Schuld betrugen 120 000 egvptlsche Psuud, sür die prtdi- legirte Schuld 58009 egyptische Psund. Seit dem letzten Lauvou stellen sich die Tolal-Einnahmen somit aus 762 000 resp. 19t 000 cgyplische Psund. Der türkische TabakregiegesellschaftSbertcht eoa- statirt die Besserung de» Geschäftsjahre?, wozu die DerkanfSsteigeranz der Tabaksabrikate, die Exporizunahmc. die Verwaltung», uud BetriebSausgobenersparungen bcittugen. Die Verwaltung hofft, daß. obwohl die Anwendung des neuen TabakreglementS noch aus Schwierigkeiten stößt, die Besserung de» Unlernchmen» mit Mithille der Regierung noch weiter sortschreiten und der Gesellschaft gestatten werde, die bei der Gründung bestandenen Aussichten zu verwirklichen. *— Eine Thee-Trnst-Compagnie ist in Indien, laut der Lalcuttaer Zeitung „Copilot", in der Bildung begriffe». E» sollen bedeutende Häuser der Brauche daran betheiltgt sein. Post- und Telegraphenivefen. *— Erhöhung deS Meistbetrages der Postonsträge. Vom I. Januar 1889 ab ist der Meistbetrag der Postaufträge zur Einziehung von Geldbeträgen in Gejanimt-Deuischland (also «inschl. Bayern und Württemberg) ziinächst versuchsweise auf 800 >!l festgesetzt. Boa dcmsclbcn Zeitpunkte ab hat die Ucber- weiiung deS aus einen Postanslrag eingezogenen Geldbeträge», auch bei Ueberschreilung der sür Postanweciuugcn sonst festgesetzten Grenze von 400 ^4, nur mittelst einer Postanweisung stattzlifiudea. Die Taxe sür eine PostauftragS.Postanwcisung über 400 ist nach denselben Sitzen zu berechnen, wie für 2 Postanweisungen bis 400 Beispielsweise sind bei einem eingezogenen Betrage von 520 zu nächst sür 400 an Porto 40 ^ und sür die überschießendea 120 >! noch 30 Porto zu berechnen, so daß die dem Absend-'' mittelst der Postanweisung zuzuführcnde Summe 519,30 ^ ' ..ugt. DaS Bestellgeld (5 -H) wird selbstverständlich nur einmal erhoben» so daß dem Publicum hierdurch eine kleine Ersparnis zusälft. *— Packetvcrkehr mit Neu-Südwales. Die Post- Verwaltung von Neu-SüdwaleS hat angezeigt, daß sic im Falle des Verluste- oder der Beschädigung von Packele» keinen Ersatz leistet. *— Briefsendniigen noch den nicht zum Weltpoft- verein gehörigen Ländern. Vom 1. Januar 1889 werden sür Briese rc. nach dem Post Vereins-An Stande, d. h. nach den bisher dem Weltpostverein noch nicht beigetretenen Ländern (z. B. Australien rc.) folgende veränderte Taxen erhoben: 1) für srankirte Briese 40 ^ sür je 15 x. 2) sür »»jrcmkirle Briese vom Bereins-AuSlaude 80 für je 15 x, 3) sür Drucksachen bis zur Bewichlögrenze von 2Ic^: 10/H sür je 50^. 4) Iür Waarenproben bis zur Gewichtsgrenze von 250 x: 10 sür je 50 g;, mindeste»- jedoch 20 ^ sür jede Sendung, 5) jür Einlchreidsendunqen ist außer dem Porto eine Einschrcibegebühr von 20 sür jede Sendung zu ent richten. 6) ES sind fortan auch Geschästspapiere zulissig; die Taxe sür derartige Sendungen aus Deutschland nach dem Vereins- Auslande beträgt 10-4 für je 50^, mindestens jedoch 10 ^ sür jede Sendung. Das Meistgewicht ;eder Sendung darj 2 Ic^ nicht überschreiten. — Postkarten sind auch bis aus Weiteres noch nicht zugclassen. Nach Vorstehendem betragen also die Taxen sür Briesseadungcn nach dem VcrcinS-AnSlaode (ausschl'cßlich der „Ern- schreibcgebühr) daS Doppelte der bezüglichen Sätze sür den Welt- postvereiaSvcrkehr. — Die ermäßigten Taxen sür die aus dem Wege über Bremen mit deulschco Dampfern nach den Anlegeplätzen in Australien zr» bcsördernden sog. SchiffSbrtefe bleiben unverändert bestehen. *— Offene gedruckte Doppelkarten als Drucksachen. Nach den Bestimmungen der Postordnung ist ein einfacher Zu> lammcnsaltcn oder lliiischnüreu der gegen ermähi'tcs Porto für Drucksachen zu veisrndcndca Gegenstände nur unter der Voraussetzung gestaltet, daß die Außenseite derselben außer der Aufschrift und den aus die Beförderung bezüglichen Angaben bezw. den Nomen oder der Firma rc. des Absenders Geschriebenes ober Gedrucktes nicht enthält. Dar Rerchs-Poftamt hat nun vrrftigt, daß es gestaltet ist, gedruckte Doppelkarten, welche »uch aus der nach außen gekehrten Seite mit gedruckten Angaben versehen sind, offen, d. h. ohne Umschlag oder Band zur Bejörderuag gegen daS Drnckiachenporto auizugebcn. Königliches Amtsgericht Leipzig. Handelsregister. Am 2S. December eingrtragen: Da» in Folg: Beend gnng der L'qu:da' cn e—eesr-tene Erlöst:» d-r Vollmacht d'r L:-im-aror.m der «u'g. 'cn nidelSgesctzichasr >» Firma Roienstock. v Bihl k Klitsch r in L ii'Z'g, Herren Theovoc Friedr ich Rosenftock, Woligang Aaqust v. Bi.'l "und Friedrich August Klüicher. — Die hiesigen Firmen Leon Bndek, Carl Rampe, JacobinSkr S: Co., F. H. Müller jr. und Art st ch» 'l stell Kunstverlag. Felix Schwalbe sind grid'.St :odrd:- — D>- - S' -ch:» der dem Herrn Eduard Conrad Ernst Betreu- ucr . e hiiiige Firma L. M. B-hStn» öd Co. ertheilt gewesenen Procura. — I rma G. Th.
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