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täglich früh «V, Uhr. Le-«ti«» »»h Lr»edvi«> Job,,»«»»»' S. Lprrchk,»tril der tkevartiio: Bormiliag» 10—18 Uhr. Nachmittag» 5—6 Uhr. Dt» »t, «X»»» tt»,»>»»»«»» „cht ftch di» Äedacn«» > ' > »ich« »n»»»dl>ch. MiM TaMM >«»«tz»r »er für tzte «ichftlal,«,», N»«»rr »eM»«trn Änseratr >, Wachrutagra »t« 3 lldr Nachm,naa«. «u Tonn» uu» Plagen früh bisUhr. 3n den Filialro für 3ns.-^nnat>mr: vtt« Me««. UniversitäiSstraße 1. Laut» Lösche. Kakhariaeustr. 2.1 Part, und König-Platz 7, nur bi, '/.r Uhr. Anzeiger. Organ fiir Politik, Localgeschichte, Sandels- und Geschiiftsverkchr. Adonnems«t»vr«i» vierteljährlich 4V, Mk. t»rl. Briagerlohn b Mk„ darch die Mast bezöge» ü Mk Jede einzelneNummer NO Ps velegeremplar 10 Ps. Gebühre» für Extrabeilage» (>» Daqedlatt-Format gesalzt» «hne Poftdrlördernag SO Mk. Mit Postbesörderun, 70 Mk. Inserate 6gespaltene Petitzeile SO Pf. »rSßere Schritte» laut »,s. Pret-verzeichniß. Tabellarischer u. Ziffernsatz »ach HSHerm Daris. Lertamen auter dem Redacrioa-strich dt« Lqelvalt. Zeile 50Ps„ vor den Familiennachrichten die Sgespalleae Zeile 40 Pt. Inserate sind siel« aa die «r»e»ttt«U »u ieadea. — Rabatt wirb nicht gegebe». Zahlung prneoumsrnoäo oder durch Post- »achuahme. F 210. Montag den 29. Juli 1889. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Vekannlmachimg. Dir bei Einlegung der Pserdrbah»gle»e in der Bayerischen Straße, sowie auf dem Borplatze de» Schlachlhose». in der Kaiser Wilhelm» und Dufvursiraße. in der Promenadenstraße und am Kieischerplntze, in der Psaffenvorser Straße und »i der Lmdenauer Ehausice ouSzusührenden Pflasterarbcilen sollen verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung. RatbhauS, 2. Stockwerk, Zimmer Nr. 14. a»< und können daselbst eingesehen oder gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift „Pflasterarbetten für Pferdebahngletse" verleben ebenvaieldst und zwar b>S zum v. August d. I-, Nachmittag» 5 Uhr, emzureichen. Der Rath behält sich die Auswahl unter den Bewerbern und daS Recht vor, sämmlliche Angebote abzulchnen. Leipzig, den 24. Juli >889. DeS RathS der Stadt Leipzig N> »soo. Ttratzeubau-Deputatiou. Vekaimtmachung, die Herstellung von Abzweigungen zum Ansehluffe der Grundstücke iu Plagwitz-Ltndeuau an daS Rohruetz der Stadtwafferrunst betreffend. Um nach Fertigstellung der RohrlegungSarbeilen für die Lersorgung von Plagwitz und Lindenau ohne Busenlhalt mil der Abgabe de- Wasser» in dtk Grundstücke beginnen zu können, haben wir beschlossen, die Herstellung der Abzweigungen nach den Grundstücken nun in Angriff zu nehmen, und laben bier- durch diejenigen Besitzer, Lerwaller oder Miether von Grund stücken. in dem genannten Gebiete, welche da» Wasser au» der öffentlichen Leitung zu bezieben beabsichtigen, ein. die er forderlichen Anträge an die Geschäftsstelle unserer Stadt wasserkunst zu Plagwitz, Passstraße 5. demnächst rinzureichen. D>e Stellung dahingehenden Antrag» ist auch seilen» der jenigen Besitzer erforderlich, welche un- aus irgend welchem andere» Wege die Absicht bereit» kundgegeben haben mögen, ihre Grundstücke an die öffentliche Versorgung anschließen zu lassen. Antragsbogen sind von der genannten Geschäftsstelle unentgeltlich zu beziehen; denselben sind die Bedingungen an gedruckt, unter welchen der Anschluß der Grundstücke und die spätere Abgabe von Wasser ersolgrn wird. Di« Herstellung der Abzweigungen geschieht zu Bvrzng«- preisen, wenn der Antrag rechtzeitig so vollzogen worben ist, daß der Anschluß an da» Straßenrohr vor Füllung desselben erfolgen kann, wa» voraussichtlich bi» Anfang Oktober diese» Jahre» der Fall sein wird. Unter keinen Umständen werde» nach dem 23. Deccmber diese» Jahre» noch Vorzugspreise gewährt. Leipzig, den 17. Juli 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Größe!. Aff. Ausschreibung, de« Reubau der Turnhalle für daS Nicolai« gymnasium betreffend. 1) die Erb- und Maurerarbeiten, 2) die Steinmctzarbeiten und 3) die Zimmerarbeiten zum Neubau der Turnhalle sollen vergeben werden. Die Arbeit-Verzeichnisse und Bedingungen können bei unserer Hochbauverwaltnng, Rathhau», 2. Obergeschoß. Zimmer Nr. b, gegen Erlegung von 1 -F für ein Doppel- Exemplar entnommen, die Zeichnung eingesehen, bcz. gegen eine Caution von 3 »E entliehen werben. Die Gebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Turnhalle de» NicolaiaymnasinmS, „Srd- «nd Maurerarbeiten", beziehentlich „Stein- metzarbetten", bez. „Zimmerarbeiten" be treffend", bi» zum S. August «r. Nachmittag- S Uhr cm obendezrichneler Stelle portofrei elnznreiche». Der Rath de- hält sich die Auswahl unter den Bewerbern oder die Ab lehnung sämmtlicher Angebote vor. Leipzig, den 2l. Jul, 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. Ib. 3673. vr. Tröndl in. Rüting. ergiinrung des Msen-vorSlindes und der Aotirilngs-Lommisfion für Sei. I» die II. Abtheitung de» Börsen-Lorstante» ist vo» dcr Handel«, kammer an Stelle de» durch den Tod au-gtschiedenen Herrn Llio Vavvler dessen Bruder Herr Georg Wappler» in Firma I G. V°vvler, bitherige» Miiglied der Lommijsioa für Not ruog der Oei.tzreise. gewählt, tie hierdurch ln der lrtztere» frei gewvldene Stell- aber durch die Wadl de» Herrn Friedrich Leopold Paul »«bitzsch, in Firma Leopold Robitzsch, wieder besetzt worde». Leipzig, den 27. Juli 1889. Die Handelakammer. vr. Wach-mulh, vors. vr. Geasel, S Leipzig, 29. Juli. * In Antwerpen hält man daran fest, daß Kaiser Wilhelm am 3l. d. M. ans der Fahrt nach England im Antwerpen«! Hafen anlrgen wird. König Leopold wird den deulsche» Kaiser begrüßen und sich mit ihm aus einige Stunden in Antwerpen anshalten. Eme Parade findet nicht statt, dagegen ist ein SchiffSauszug zu Ehren de» Kaiser» geplant. Die Deutschen Antwerpen» baden beschlossen, dem deutschen Kaiser ein iverthvolleS Geschenk zu über reichen. und zwar entweder da» mit Brillanten geschniilckte Portrait de» Kaiser» oder ein kostbare», eine Adresse mit Unterschriften enthaltende» Album. Der Kaiser wird Brüssel uichl besuchen. * Zu der Kieler Marine « B erhastn ng<-A» » gelegenbeit werten der „Weser Zeitung" au» Kiel folgende Einzelbeiten resp. Berichtigungen mitgetbeill: „Der verhaftete Schiffebau-Otrrinqenieur heißt nicht, wie die ..Post" meltet, Pannock sondern Julius Pannecke. E« wird demselben nickt nur zur Last gelegt, daß er sich unerlaubte B rmögenSvor- theil« bei Teakdolzlieseruna-n verschafft hat. sondern daß er «>»« ganze Labung Teakholz hat gänzlich ver- >ch»ind,a lassen. Die Nfsair« datirt schon von vor 4 bi« 5 Jahren und ist erst jetzt durch eine Bremer Firma an« Licht gezogen worden. Pannecke war s. Z nach England gereist, hatte kork die Schiffsladung in Empfang genommen und nach Kiel soll von dem ganzen Holze noch nicht ein Balken gelangt sein. Ta e» gelang, diese Sache so lange zu vertuschen. müssen zahlreiche Milscbulkiae Vorbauten sein. Ter in Kiel verhaslete Wcrslverwaltuiig» - Sccretair heißt Lübcky, derselbe batte die Rechnungen anzuweisen und nian glaubte, daß er sich durch tübzettige Anweisungen gleichsall»unerlaubteBoriheile verschafft habe. Die Anfrage einer Bremer Firma wegen Teakholz lieserungen soll bei ihm gesunden sein. Derselbe ist in der Bevölkerung sehr gut beleumundet und man will nicht recht an ein Verschulden seinerseit» glauben. In Berlin unk Wilhelmshaven sollen in dieser Sache mehrere Verbaslunge» vorgenommen sei» und sind alle Jnhaslirten »ach Berlin zeschaffl worden. Die „Weser-Zeitung" fügt binzu, daß man ich in Biemen schon seit langen Jahren darüber gewundeit bat, daß die Marine unter Uebergebung der ersten Geschäfts häuser eine so eigenlhllmlicke AuSwahl in den Persönlichkeiten, durch die sie sich bedienen ließ, zu treffen pflegte. An Er klärungsversuchen mancherlei Art fehlte e» nicht. Gerüchte über eine Teakholz-Angelegenheit gingen hier schon lange vo» Mund zu Mund. Dieselben sind »über belegt auch in der Marin «com Mission de» Reichstag» zur Sprache ge bracht. und vielleicht hat dorther erst die Untersuchung ihren Anstoß erhalte«. * Der aus dem vorjährigen Juristentage einstimmig angenommene Beschluß, Trinker gesetzlich gleich den Ver schwendern zu stellen, d. h. dir Entmündigung derselben zu ermöglichen, findet in der Presse und unter den Juristen immer mehr Anklang. So macht in dcr .Schlesischen Zei tung" ein Jurist geltend, daß mit dem Verschwendung». Paragraphen de» Entwurf- (.Eine Person, welche durch verschwenderische Lebensweise ober durch verschwenderische Geschäftsführung die Besorgniß rechtfertigt, daß sie sich ober ibre Familie dem Notbstante preiSgiebt, kann wegen Ver schwendung entmündigt werden") dem Trunksüchtigen nicht immer beizukommen sei, namentlich dann nicht, wenn derselbe sei» Vermögen unangelastet laste und nur sei» Einkommen für den Trunk verwende, und verlangt eine direcle Bestimmung, welche die Entmündigung von GewobiihettStrinkcrn sür zu lässig erklärt, au» dem Grunde, weil dieselben, obgleich nicht immer, so doch häufig genug gemeingefährlich sind und r» ohne die Entmündigung an einen, Mittel sehll, sie auch wider ihren Willen in eine Trinkerheilanstalt zu schaffen. — Es unterliegt keinem Zweifel, daß der einmüthig von de», Jurist« „tage gefaßte Beschluß, welcher sich »och dazu im Einklang« befindet mit de» in Deutschland siel» maßvoll be triebenen MäßigkeitSbestrebunge», trotz der von oppositioneller Seile erhobene» gar nicht zur Sache gehörige» politischen Bedenken, ans den weiteren Wegen, die zu einem deutschen bürgerlichen Recht führen solle», die erforderliche Beachtung finden wird. Tie wirthschastliche Existenz de» Menschen ist im Wertbe gestiegen und doS Recht hat die Pflicht, »ach seinen Kräften für bic Erhaltung derselben ei», zustcheo, resp. die gesährkele Existenz wieder zu kräftigen. * * » - Wie der „Kreuzzeitung" au« Belgrad berichtet wird, gestalten sich die dortigen Zustände mit jedem Tage trostloser. E» scheint, daß die Regierung e» auch bereits ausgegeben hat, die Lage durch schöiisälbelischc Berichte und dnrch Ab. leugnen der Thalsachcn zu be'chönigcii. ES wäre die», so schreibt der Eorrespondent. auch schwer möglich, da die Re- gierung e» nickt verhüten kan», daß sich die'serbischen Blätter ganz offen über die Zustände onSsprechen E» ist gleich, welcher Partei Blalt man zur Hand nimmt. I» jedem kann man lesen, daß die Lage uuhaitbar. daß die Bevölkerung dem Raube, Brande und Morde prc,»gegeben sei. Die .Srpöka Nezavi-nost", da» liberale Organ, macht die Radikalen hier für veranlwortlich, da» seit Kurzem erscheinende, fortschritt liche Tendenzen verfolgende Organ „Doniovina". stößt in» gleiche Horn, der radikale „Odjek" suckt zwar die Negieruna zn vcrtheidige», allein er vermag die Tbalsache nicht i» Ab rede zu stellen. Alle Blätter sind daiübcr eint,', daß, was natürlich nur da« Regierungsblatt „Odjek" nicht z'ngeben will, eine allgemeine Anarchie eingeriffen ist. Daß den König Milan die Berichte über diese Zustände und in Folge derselben auch die Sorge »,» seinen Sohn hierher geführt, mag richtig sei». Allein, daß sich a» sein Erscheine» die Hoffnung aus e>»e Aenderuiig oder Besserung knüpfe» laste,, töiinle. glaubt Niemand. * Die russischen Blätter find neuesten» auf Nuin 8 nie» schlechter denn je zu sprechen, denn sie müssen selbst zngeb.-n, daß sie sich bezüglich der Wendung zn Gunsten Rußland», die sie von der Berusung de» Cabinet» Catargiu erwartete», getäuscht habe». Daß kiese Entläuschiiiig eine vollständige ist. wird der .Kreu;z->tu»g" auch von ihrem Bukarcsier Eorrespondenten bestätigt. .Wenn Eatargm". so beißt e» i» einem Briese desselben, .geglaubt haben mochte, Rumänien in da» russisch: Fahrwasser bringen zu können, so wird er nun zugkben wüsten, daß er riicksichllich dieser Bestrebungen vollständig isolirt ist. Keiner der Wünsche, die Rußland hegte, hat fick erfüllen laste». Vor Allem aber — und da» ist wohl da» Wichtigste — hat sich bezüglich der Ausführung der Besestigung?arbeileii. die man ruifischerseil» so gern binlangehalten gesehen hätte, nicht» geändert. Tie un Bau begriffenen Fort» geben ihrer Vollendung entgegen und der Bau der westlichen Fort» wild noch in diesem Jahre i» Angriff genommen werden." * Au» Konstantinopel. 26. Juli, wird gemeldet Zwei türkische Krieg-schissr mit acht Bataillonen werden morgen kor Kreta eiiitreffen. * Da» Auftreten de» Anführer» der Socialvcmokraten in Amsterdam, Domela NietVve»huiS, aus dem .inter nationalen Arbeilercongreß in Pari» hat wieder einmal beul- lich bewiesen, daß die niederländische Socialdemo- kratie mil ibrem Oberhaupt noch i» den K ndeischuh-n steckt und die ersten Phasen einer wüsten Umsturzparlei »och lange nicht hinter sich hat. Tie» zeigten in erster Linie die Aar» einandersetzunge», welche Uber be» Werth ober Unwerlh de» ParlaiiienlarirniuS sür die Socialdemckratie zwilchen Bebel und Nieuwrnhui« siatlsanve». Während der Erster« die Un rnlbehrlichkcit der parlamenlarilchen SlaalSsorvi gerade sür die deutsche Socialbemokrolie betonte, erging fick Nieuwenbui» i» der bekannten, auch i» seinem Blatt .Reckt voor allen" „iiendlick ost wiederholten Phrase, baß der Parlamentari»n,u« unfähig sei. irgend etwa» zur Verbesserung de» Loose« der Arbeiter bei,„tragen. Die« ist gewiß in dem Falle ricklig wenn man dir Ausgabe eine« Volk-Vertreter« in der we se der Zwe-ten Kammer der G-n-ral,taal-n b.«^etz^^ o «r Nickt eine sruchlbare n'?t unacn ^ der einzige Ge^.n^ Lchda?^ sich gegen denselben verwahrten und em lauie» » »s Mi. wird den Protest der Familie Latour d Auvergne unberuck- m-»'. »-il-ib-» » thron beigesetzt werden soll. » D>e Gerückte über die Absicht de» Papste». Nom zu verlassen und den Slubl Petri nack Spanien zu »«Pflanzen, wo mehrere Städte, darunter Sev.lla und Sc»,l,aao. sich 'bm zur Verfügung gestellt haben, beglei cl da» „Journal de« DSbars" mil der folgenden Beur- theiluna, die im Ganzen der Sacklagc zu entsprechen scheint. Aller Wabricheinlickkeit nack wünsch, die lpamicke Regierung durchaus nichl. den heiligen Siuhl in Spanien zu sehen; sie mag sürchlen, daß ihr daraus vrrsck.edeuarilge Schwierigkciien erwachien und laß darin eine neue Ueiache einer europäischen Beriv ckeluug gegeben sei, der sie fern bleiben möchie. Auch wünicht sie, mil Iialien gute Beziehungen zu unterhalten, und verhehlt sich nicht, daß die iialienische Regierung der Abreise de» Papste» mit großen, Mißvergnügen Zusehen und die ihr Ucbelwollen sülz-en lassen würbe, die ihm eine Zuflucht gewüheen. Deshalb würde sie sich allerdings nicht weigern, den Paps» aulznnebmen, fall» dieser e» siir durchau» nöihig iiielte, Iialien zu verlosten. Denn die Spanier sind eine lebe talbolllche Ration, und eine Regierung, die sich weigerie. den ver bann en Papst ouszunedmea, könnte leicht eine BoltSilröiiiiliig gegen ich enisessein. Uederdie» hat die Regierung der Lönigin-Regentin persönliche Bründe. sich dem Ersuchen Leo'» Xlll. n chi zu wider- eben. Man w-iß, daß dnrch Vermittlung de» jetzigen Staat-- >ec,etairö Rawpilla, de« srühern Nuntiuö in Madrid, Leo Xlll. krösiig gewirkt y 't. um die spanische Geistlichkeit von der carlistischen Partei zu trennen. Die Bemühungen de« Papste« haben vielleicht keinen vollständigen Erfolg gehabt, aber sie sind sicherlich nickt wirkungSlo« geblieben und di- carlistische Partei ist heute weit weniger gefährlich als damals, da sie von der G-isllichkeit und den Katholiken einmüihig unterslützi wurde. Di« Regenlin hat daher Leo XIII. eine Schuld der Dankbarkeit zu erstatten, zum w n güe« ist e« schwierig, sich ihr zu enlzieben. Daß die iialienische Re. gierung die Aoreiie de« Papste» fürchtet, läßt sie vielleicht d ut- licher turchbl'cken, ol» sie sollte. Sie wird i» Madrid Nicht daraus dinwirkcn. daß man sich w.igert, den Papst auszunehmen. sondern daß man ihn von dem Gedanken abdrinae, und wahrscheinlich wird die österreichische Diplomatie die italienische dabei unterstützen. * Nach einer weiteren Meldung der .Agenzia Stesani" au» Co»i soll der am 22. d. M. ve>hastete sranzösische Oificier Francois de Grandmaison heißen und Reute- nant im 24. Ebasteur«Bataillon sein. Der Grsangene, welcher den Justizbehörden überwiesen worden ist. werde mit gebühtendcr Rücksicht bewacht. (Wiederbolt.) * I» Irland bat die Pächter-Eck utzliga sich end gültig gebildet und ist Ihalsiichlich an die Stelle der National- ligo gclrclen. Zweck der Liga ist, dav Verein-recht der Pächter gegenüber den Vereinigungen der GulSberren zur Geltung zn bringen und deren Bestrebungen zur Erlaugung übe'mäjpger Pachtzinsen, Eintreibung ungerechter Rückstände, unbilligen AnkausSbkdiiiguitgen und Austreibungen gesetzlich ciitgegenzuwirkcii. Zn dem Ende wird rin PächterschutzsondS gegründet, au« kessen Mitteln diejenigen Pächter eine Unter stützung im Falle der Noch erhallen, welche dazu beigetrage» habe». Zweigvercine der Liga werden nicht gebildet, alle Pächicrvereine verkebre» unmittelbar mit der Eentralsielle. Die Liga wird de» Pächtern bei NechtSstreiligkeiten gegen die Gut-Herren nnt Rath und Tbat zur Sette stehen. Tie Lcilung der Liga wird ein Rath von 15 Mitgliedern besorgen, welche von den Pächter» gewäblt werden. Der jährliche Bei trag beträgt ei» Pfund Sterling. Ter Nalh wird vo» Zeit zu Zeit Versammlungen vbhatlen und solche Aenderungen an de» Statulen vornehmen, welche ihm als nützlich erscheinen. * Die canadiscke Reg crung scheint die Initiativ: er- greisen zu wollen, um die vielbesprochene NeichSsöderatio» praktisch anzubahne». Ihr Vorschlag geht dahin, eine noch- mal'ge Eolonialcoiiserenz einzuberusen. um über die inler- colonialen HandelSbeziebnugen. sowie über dir.zwischen dem Mutterland? und den Colonien zu berakhen. Hierbei würde natüttich auch die Frage eine» embeitlichen briiische» Taris» zur Besprechung kommen. Der Führer der Regierungspartei im canadischen Oberhause. Senator Abbott. ,st in England angekommen und wirb sich von hier nack Australien be- geben. Er hat die Mission, die Handel-beziebungcn zwischen den australischen Colonien und Canaba zu beleben. Solllen V,e Verhandlungen der riuzuberufenven Eolonialconserenz Er- folg haben, so würden selbstredend vor Allem die übermäßigen Schutzzölle einiger Eolonien ermäßigt werden müsie». E- wäre ein großer Fortschritt, wen» ein einhcillicher Tarif den « - . ver übrigen »ichtbrilischen Länder gegenübcrsländc. allein schon al» Mittel der Abwehr gegen den'geplante» »toll^ verband der amerikaiiischen Republiken, über welchen im Oclobrr in Washington bcralhen werden wirb. deutschen Amortkät in Afrika entgegeuireieu soll. Solcher vider- iand wäie ebenso unweile, wie der Versuch, welcher denselben vocirle. hinreichende Gründe bestehen, daß unsere Re- aierunq remonstrirt dagegen, daß Deutschland gegen den Willen der Einwohner airikanische Gebiete unter seine Herrscholt bringt. — Vielleicht sagt man, daß Deutschland nur da« Beispiel Tngland« b folge Ich bin weit davon entfernt, da« verholten England« argen barbarische Stämme in allen Fällen zu rechtfertigen, ich kenne aber keinen Fall, in welchem England da« Gebiet solcher »lamme unprovocirt mit Gewalt an sich gekracht hat. — Durch den Krieg, welchen die Deutübe» jetzt in Ostairika führen, in der Fortschritt der Grsiitung zum Stillstand qedracht und tue biehe- dluhendrn Missionen und da- Leben der Mstsionaire sind in vesuhr gei'rechi worden. — E« liegt kein Grund vor, daran zu rerzwciicln, daß di- sähigen Männer, welche jetzt an der Spche sieden in Deutschland, die Krasi der Lmwände zugebeu, welche in England gegen die ostairikanstche deutsche Poltick erhob«» werden, ,all« die deutlche Regierung m sreundickasilichem Geiste, aber en rgstch ermahnt wird. Olme Verzug sollte mau der deutsche» Regierung zu versteh n geben, daß em Beharren bei einer Afrika wie ten britischen Interessen gleich schädlichen Polilik da« «nglische Mt-ttsterium zwmgen würde, jede« wettere Zusammenwirken in den ösrika,lisch n Angelegenhelten auszugeben und diesen Beschluß sowohl n Eniopa al« in Afrika bekannt zu geben. Ich habe Sie mit dieser Mnideilung belästigt, weil ich au« Bu«zügen au« deutschen Zettm grn ersehe, daß e« jetzt im Plane ist, ein große« S-biet tm Innern Afrika« ans ähnliche Wene, wie e« an der Ostküfte ge- chehen ist, unter deulsche BoimSßigkeil zu bringen. Wenn ein Plan, welcher so augenscheinlich England und Asrilka Schaden bringt, wnkl ch beabsichimt wird, so glaube ich, daß kem britischer Minister ihm seine Unterstützung leihen und der Plan aus den stärksten Widerstand stoßen wild.' * Jene beiden Deui chea, welche am 23. Juli in Mpuapua vo» Busch«ri augegiiffeu wurden, sind also nach dcr neuesten Meldung au« Zanzibar in der Dhat Lieutenant Biese und Herr Nielsen, Dieselben waren seit Beginn de» Ausstande« aus dcr B nnenlondstalioa Mpuapua der deulsch-ostasrikanischen Gesell schaft verblieben. Ueter die Etatmn und die beiden Beamten der. selben, von denen der eine, Herr Nielsen, im Kamps mit Buschiri den Tod fand, wurden der „Kölnischen Zeitung" au-sührlichere Miitheilungen gemacht, Giese und Nielsen vcrsügten über mehrere Geschütze, viele Mausergewehre und eine Truppe zuverlässiger A-tait«, Sie betande» sich, soweit «m April Nachrichten von ihnen voilagen. ganz wohl und konnten auch die englischen Missionare in Mpuapua mit Borräthen versorgen. Die seiner Zeit au-gesprochene Möglich- keil, daß sich an diese»! günstigen Berhältniß etwa« ändern könne, obald die Ausrührer, durch Wißmann von dcr Küste vertrieben, sich landeinwärts zurückzögen, ist nunmehr i» dedauerlichrm Maße etngetreten. * An« Apia wird dem „Hamburgischen Lorrespoudenlen" rin Bericht erstattet, der deutlich beweist, wie eigenartig Mataaka sei« Verbrechen, an dem gegenwärtigen Stande der Dinge nicht zu rütteln, auisaßi: „Am 5. Juni gegen Abend wurde aus Antrag der Firma Richie L Eo, von den Polizisten der Taniascse ci» Samoaner verhaltet, welcher au« dem Waarenhause dieser Firma einen Schlüssel gestohlen batte. Derselbe bejand sich noch nicht lange im Gesängniß, al« ein Brief deS Malaasa an die Tainasi'se.Polizist-'ii, welche da« Grsängniß bewachten, gebracht wurde, de» Beseht enthaltend, ihre Polizei-Abzeichen abzulegrn und »ach Hause zu gehen. Bald daraus, gegen 10 Uhr etwa, versammelte sich ein aus- geregter Hauien von Eingeboienen und Halbblut vor dem Gesäiianiß, Die Pottzitten de« Malaasa vrrlaugleii von Herrn v, WoisserSdo sj die Freilassung de« Gesangenen. Seinen eigenen Polizisten, datiinlangeii starken Menschen, die sich zum Wider stand b reit fände», besah! Herr v. WvlsserSdorss, sich ruhig zu ver- dalien. E« entspann sich dann eine kurze Unterredung mit den Radel-iühcern, welche verlangten, daß ihnen der Schlüssel de- Ge- säiignisje« au«gelieierl werde. Als diese- in ruhiger, aber ent- ichiedcner Wette verweigert wurde, drohten die Gegner mit Er- brechung de« Gejängiiisje«, auf welche Drohung »alürlich die b sonnenste Antwort: „Thue, wa« Dir beliebt" war, woraus denn auch so'ort der Gewaltakt verübt wurde. E« kann wohl keine Frage em, daß ei» evenluill bei dieser Gelegenheit entstandener Tumult oder et» Handgemenge die ernsteste» Folgen gehabt haben wittdk. In demselben Bestreben, alle« und jede« zu vermeiden, wa« zu Reibereicii innerhalb de- Siadtgebietes Veranlassung geben könnte, wurde auch am folgende» Tage die Maßregel getroffen, die jamoanische» Polizisten der Tamaseie-Regierung zu entlassen, so daß augenblicklich »ur die Mataasa-Polizisle» in rothen Schärpen und mit Stücken bewaffnet t»e Stadt abpatromlliren." Lolonialpolitisches. ^ deutsche Eolonialpotitik erweckt die grimmige Eifersucht mancher Engländer, welche die überseeisch. Wett d !se. Ne?ö". r 2"' Au-bruch ktt c» Fre.de« und dieser S.sersucht. zugleich oder auch ,i, Gleichen, in welche englische Selbst. sA ^ "«siebt. ,st da« j,„ Folgenden „ikgelh-j e Schreiben de» qrei en Earl Grrh. von 1846-1852 Eoloni mintsier im Ri.ffell',che„E.binek.^n we ch?n. , dem Wu. che «u«d.uck gebt, d.e br.kisch, Regierung möge IN- tS- Die vliimische Bewegung. * Ter „Kölnischen Zeitung" wird au» Brüssel geschrieben: Kaum ist da» mit Mühe und Noth zu Stande gekommene Gesetz vom 3, Mai d, I. über den Grb>auch der niederdeutschen Sprache vor Gericht in Krasi getreten, und schon beklagen sich die Blamin gen darüber, daß die Au-sühriing desselben durch den R chlcrstaiid, wenigstcn« in der Hauvistadt, alle« zu wünschen übrig läßt, Tie „Flandria" führte mrhrioch eine ganze Reche von Stras- verhanLIuitge» aus, welche a»«jchließlich vläii„sche, der französischen Svrache unkundige Angeklagte betrafen und dennoch gänzlich in Iranzösii'cher Svracke pevflogen wurden. Ein anderer von demselben Blatt ausgedeckler Vorsall macht jetzt die Runde durch die gleich- gesinnten Wochenblätter, Ei» junger, vielversprechender Bdvocat. Moritz Ioffon, der mit Euischlossenheit sür die Rechte der nieder- deuillven Sprache eintrüt und sich deshalb häufig mit den Richter» in den Haaren liegt, war von dem bei der Lonierenz der jünger» Bdvocaten bestehenden Amte sür kostensreien Rechi-beistand beauiiragt worden, ein Gutachten zu vrrsassin. Ioffon entledigte sich dieser Ausgabe, witide indeß, al« er vor versammelter Eonserenz leiiien Bortiag in Niederdeuischer Sprache begonnen hatte, vom Boisitzende» auszesortert, seanzösttch zu reden, «ufßleine Weigerung, die« zu thu», da ihn keine Verordnung dazu zwinge, wurde er am Fori- fahren behindert und vor die Strafkammer de« Barreau gestellt. Auch hier wurde ihm der Gebrauch der ittederdeutichen Sprache nicht gestattet, und so wurde Ioffon »»gehört mit der Strafe de- Ver wette- bedacht. In vILniischen Kreisen hat der Lorsall begreifliche» weise viel bü,e« Blut erzeugt; man gedochie, einen „Landtag" ein- zubeiuien uni Verwahrung einzulegen und die nötdigen Schritte zu berathen, um Abhilfe de« Mißbrauchs von der Regierung zu ver langen. Ioffon rielb nidrffen vorläufig davon ab, da er gegen da« Erkenniniß der Strafkammer Berusung eingelegt habe und gewillt sei. seine Sache nöihigcnsav» biö vor de» EaffaiionSdos zu tragen. Der ll. Juli, der Iahreötag der Goldsvorenichlacht <1302), >si se t der 1887 eriolgten Enihnllung de« Denkmal« Brehdek« und de Lonincr. d>r beiden Zunitmester vo«, Brügge, uuler derenAn- sührung die Bürger der flandrischen Städte die iraiizösischen Rttter- schaare» Philipp» de» Schönen bei Koriryck besiegten und da» Vater land aus lange Zeit von der Fremdherrschasl besreiten. eia ftöndsge« BolkSsest der Vlamingen gewrrden. Der Genieinderalh von Brügge Hai kurz vor der t-urige» W ederkehr de« Tage» beschlossen, daß alljährlich an demlelbe» die Glocken geläutet, da« Glockenspiel ge- ruhet und die öffemflchen Gebäude beflaggt werden sollen. Die Be völkerung aber wollte auch die-mal ihr übrige« thun und schmückte den Marktplatz, wo da« Denkmal steht, mit Flaagen- und Blumen- g-wintien >n der reichste» We-le, ohne die eigenen Wohnhäuser schmuck- lo« zu lassen, L« sand ein Festzug statt, und Bdvocat Loppieier« > Wallant, der vorsitzend» be» ehemaligen Denkmal-Iu-schuffe». hielt ans dem Markiplotz« »tu« markig« »aterUndtsch, N,d«. La» Golk