Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188903143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890314
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890314
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-03
- Tag 1889-03-14
-
Monat
1889-03
-
Jahr
1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1889
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Stilett. E? ist nicht zu verkennen, daß diese Massen fliege,. de» SoMeS sich aus Lüsten der Culturflächeu immer mehr und imhc ousbreitea. Die Uriache liegt iu der allgemeinen AnSIrock»uug CentralafienS. vvu der eiue Menge im Land be grabener Oase» und Städte Zeugniß geben. Der Weg der Expedit an führte Meiler den lieherticheii-Fluß aruwäetS bi» zur gleichnamigen Oaie, iu deren Nabe die zum Theil mit Sandhugeln bedeckten Spuren einer größrcu Ciflt.irflä.r,: sichtrar waren, Trümmer roa Thüruien und Hünen, uud Neste vou Bewässerungsgräben. Von hier oiiZ versolgte PrzewalSkij den am Fuße de« sogenannten Rulsnche» G birges nach Ni>a führenden Weg. Das Gebirge ist reich an Gold und Nephrit, und wie der Altyn-tog in dem untrre» und Mitttc.e» Gürtel des der Wüste zugewenbelcir Abhangs ,»>t einer dicken Lößjchickn bedeckt. Biele Gipfel ragen auch hier über die Schnceliuie. lieber K.'rija und Polu, wo eine 50 Familien starke mohanieeanilche Eolonie lebt, zog der Reisende westiich, nachdem er mehrere Maie vergeblich versucht holle, das steile Gebirge ju überschreiten. Ende August langte man in Chotan a», bald daraus wurde der Jark-.ndfluß (Darin») überichritieu und bei Alssu roohi- bekaiinler Geltet betrete», P!>r sriichen Kameelcn wurde der Tien schan überschritten und Ende Lclober die russische Grenz; erreicht. Herr vr. Diederich gab Bemerkungen über die geogra« philche Verbreitung der echten Naben, unter Vorlage einer großen Karle. Wir tinlcrscheiden vier größere Gruppen: Kolkrabe», Nebelkrähen, Saaikiähcn und Dohlen. Die echten Naben sind Oimivoren und deshalb kosmopolitisch. Nur Südamerika und Neu eciand sind nicht von ihnen bewohnt. Drr Kolkrabe wird wegen seiner Raubgelüst; rou Jägern steil verfolgt und ist in Folge dessen nicht inehr io zahlreich a!S srühcr. Wie weit sich der Nabe seiner Nahrung aiipagt, lehrt «in Vergleich an verschiedenen Plätzen. In den Vogelberge» des arktischen Gebietes verwüstet ec die Eier- bestände, in J.-'and nimmt ec Muscheluahrung, Seeigel und Pflanzen- kost (Vncriniuw), in der Stettiner Gegend verschmäht er die Eber eschen nicht, und in Sardinien srißt er Oliven. Ueberall ist die reichst; Nahrung der Grund sür seine Allsiedlung. Wenn er an Küsten lebt, so baut er sich me-st aus den Klippen seinen Horst. Aus den, Lande nistet er gern ans Bäumen, in Holland ans drn Seedüneii. Der Kolkrabe (6orvu» corax) findet sich in alißerordentlich weit ausgedehnte» Gebieten, sowohl in Nordasrika, als auch bis am Smitbiuud in 81 Grad 44 Minuten Breite. Schnabel, Füße und Flug sind im Kampic um die Nahrung gut ausgerüstet. Der Kolk rabe bewohnt ganz Europa, eine» Theil NordasrikaS (AllaS), den größte» Theil Asiens <die Südqrenze der Verbreitung geht etwa von Jerusalem über den Persischen Gels nach der Nordgienze JizdienS) und Nordamerikas und die nördlichen Inseln. Die Nehelkrähe (6. cornixs lebt in Sibirien (zwich-n Lena und Jenissei) und in Europa, hier >m Ural, in Rußland, Norwegen, Dänemark, an der britischen Ostküste, Deutschland bis westlich an die Eibe, Italien: ferner in» Kaukasus, Kleinasien »nd Aoidasrika. 0. »plemleu» (die Glnnzkräb?) kommt nur i» Indien vor, 6, eirea im Maiahijchen Archipel, 0. nuLdraUs in Aunrolien und Tasinania, selbst im unsruchtbareu Innern, 0. woneüliloiäe» in Nen-Lalldonie». Das Verbreitungsgebiet der R ,b nttähe (0. eoroao) erstreckt sich in Sibirien östlich vom Jenissei, über die Gevirge nördlich der Gobi und donn in einem schmalen Gürtel vom Altai bis z»m Ural und KaukaiuS, Süolich überschreitet die Rabenkrähe nicht den Oxers. Io Europa lebt sic verenzelt in Rußland, Ungarn, Dalmatien und Griechenland, Spanien, Frankrci.y und England, nur in Len Alpe» ist sie häufiger zu finden. Eine ähnliche Gattung ist der 6. arae- rieanuz, der »endlich bis Siika vorkommt. lerne südlichste» -lusent- balte an der Noidgrcnze Mexicos und der Südspche Flor das bat. ES kommen ferner i» Anierika »och zwei Küslensormeo vor uud ähnliche Sp'c eS in Mexico und C»ba. Ter in Indien verbreitete 0. »mcrochioelrns ist dem Kolkraben verwandt. Von weiteren Koikrabensormeii gabt cS zahlreiche in Arabien und Oslasrika von der Somalbalbinsei bis zu de» Nrl- mündungcn. 6. ruüeollis nnd E. gavaoiwis haben nur ans den Inseln eine geringe Verbreitung. Ein eigenlhünil che? SchöpsnngS- cenirum findet sich zwilchen den Flüssen Jenissei und Lena, wo Nebel- und Rabenkrähe stark gemischt Vorkommen. Auch in Deutsch land ist ein Lurche nariderschicbeii beider Gruppen bemerkt worden Ja der Umgegend von Leipzig und im Odergebiet war früher die Rabenkrähe häufig; jetzt hat hier die Ncbetkrähe die größere Ver breitung unl> macht in ihrem Vordringen zähe Forlsetr tie. West Uch kommt sie bereits bis zur Saale vor. ebenso wnnSeole sie von Skandinavien »ach England, wo sie als Küslcnvogel lebt. Wände ruugc» lasten sich serner constaiirc» vom Kaukasus nab drin JndnS, >ro eine Abart ein helleres Weißes, anstatt braunes Gefieder zeigt. In Nordasrika und an der Küste kommen die Vögel nicht »»ehr zum Brüten. Zur Erläuterung einer Anzahl ausgestellter Photographien gab Herr l)r. Nüll eine kurze Schilderung seiner ln Geiuc nschast mit Herrn Vr. Di eck uuicrnommenen Reise nach Nordwestamecika, bei sonders einer Besteigung VcS Mont Hood. die verschiedenen Todtenauferweckungen kehren »fier« wieder. Be- sonder- häufig findet sich der Fisch, über Lesse» Deutung die Ge lehrten »och verschudiMr Meinung sind. Taube, Lamm, Baum, Leuchter, der E-ugaug ins Paradi-S wurden tarnest»!!». Der Verstorbene findet oft iu Lein Bildwerke «inen Platz, manch- mal in ganz ovwndrrlicher Weise. So tritt einmal au» cm«r Arche statt Noah eme Frau — tie Beigesetzte darstellend — heraus. Hinweise aus den Lobte» u d i.iue Aeichästigung enthalten viele Taicla. Hammer, Ose» (Bäcker), Faß, Zange, Pferd d<uteu da« Handwerk de» Verstorbenen an. W r sehen eine» Wirlh, einen Schneider, einen Gladiator, eine Gemüse-,äudlcrin, eine» Lastträger, eine., Schisser rc. Bilder, wie drr Löwe, der Drache, der Ziegen- bock, der Schinken, verbergen die Namen Dahingeichi.dcncr. JesuS wird in der ersten Zeit immer barlloS dargestellt. Die Sculpturrn sind meist ReliesS. Manchen Ausschluß geben noch die sogenannten Goldgläscr, kleiue GlaSgesüße »nt doppeltem Bode», zwischen dem sich eia Äoldplallchcu mit mancherlei rlugeutziko Zeichen uud Figuren befindet. Besucht man die Kaiakomben, so findet man sie im Verfall. Fragt inan den führenden Münch nach dem Grunde der Zerstörung und Verwüstung, so heißt eS: „Das haben die Barbaren, die Goten, gelhau''. 0. Lied. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Licnste. Departement Vrr Finanzen. Bei der Verwaltung der rndirecten Staatsabgaben wurden ernannt: der Bureauassistent Rentzich zum Calculator, sowie die Steuerausseher für den Bureaudienst Heller und Bach mann zu Bureauassistenten bei der RechuungSexpedition der Zoll- und Sicuerdirection; der Calculator Hosmann nnd der Unter» steucrcmlSassistent Voigt zu Assistenten bei dem Haiiplsteueramle Meißen; der Steuerreceptor Dittrich zum Einnehmer bkl dem llnter- stcueramte zu Mntzichen; der Steiicrans'kh r sür den Bureaudienst Rudolph zum Assistenten bei dem Untersteueramte z» Riesa; der Sleueraiisseher sür de» Bureaudienst Scheuster zum Aijlsteiiten bei dem Untersteueramte zn Döbeln; der Steuerausseher Fickert zuin Assistenten bei dem NcbenzoNamle I zu VoiierSrenlh; der Grenzausseher Barthel zuin Sleueraiisseher sür den Blircnudiknst bei dem Haupt, steueramte Meißen; der Grenzausseher Reppe zum Steuerausjeher für den Bureaudienst bei dem Hauptsteueramte Dresden; der Eteurr- ousseher für den Bureaudienst Gör »er znm Steuerreceptor zu Schnitz; die Grenzausseker Fünsstück, Bendt, Frenzel, AHIendors, Lötzsch, Bräuniger und Kämpsse, sowie der Acceisist Ferber zu Sleuerausiebein; die Stadigeadarmen Lehn hardt, Fischer nnd Kretichniar, der Postichassner Ludwig- der Haiiptomtsaeceisist Größe!, die Feldwebel Zähne und Emiich. die Viceselewebel Münzel, Kic blich und Kießling, der Vicewaäitmeister Ganger, der Sergeant Aknian», der Ober- iahnenschmisd Wackwiy, die Oberlazareibgehilse» Seifert und Kühne, iowie der Trompeter Anspach zu Geenzausiehern. Forstverwa Itung. Ter zeüherige Untersö-stereandidat Hans Eugen Riidois litt mann ist znm Uilleriöist.-r »nd HilsSbeamtea aus Schönheider Nevicr im Forstbeznke E lenslock ernannt worden. Bei der Postverwaltung ist ernannt worden: Georg Hugo Schaarschmidt, zeither Prsiircretair in N-ichen. alS Posljccrctair im Bezirke der kaiserlichen Obcrposldireclion in Dresden. Die Sterblichkeit a» Diphtherie und Croup Hot in Berlin, München, Hamburg, Dresden, Hannover. Frankfurt a. M., Magdc. bürg, Vianuschwcig, Stettin. Wien. Pest, Pari«. Darichau Odessa etwaS odgriiommen, sie nmrde dagegen in BreSlau, Leipzig, Königs berg, Nürnberg, Stuttgart. Prag. London. Amsterdam, Christiania. St. Pelertburg eine größere. Neue Erkrankungen wurden ans den meisten Orten. auS reuen Berichte vorliegeo, in gesteigerter, »ur aus Kopenhagen in verminderter Zahl mitgetdeiU. Die Zahl der lodeSialle a» typhösen Jreben, war in Berlin, Hamburg, Wien, Pest. Paris e.ue größere, iu London und St. Petersburg eine g^ge» die Vorwoche verminderte. An Flecktyphus kamen aus London, S». PeterSbnrg, Odessa je 1, auS Warichan 2 Todesfälle, auS St. Petersburg auch 3 Erkr-inkuiigen zur Anzeige. Auch Erkrankungen an epidemischer Genickstarre wurden zahlreicher, und zwar au» Berlin, Nürnberg uud ttovenhagen je 1, aus den RegieiuiigSbezirlen Schleswig 3, Königsberg 4 gemeldet. Dem Kindbetlfieber erlagen in Wien 10, in St. Petersburg 7 Personen: auch m Berlin kamen Erkrankungen häufiger zur Anzeige. An Keuchhusten jlarbeu »> Liverpool und St. Petersburg etwas mehr, in Berlin, Homburg und London etwas weniger Kinder. Erkrankungen waren in Ham burg »nd Kopenhagen nicht leiten. Todesfälle an Pocken käme» aus Triest und Brün» je 1, aus Lyon 2, auS Rom und Venedig je 4, auS ParrS »nd Warschau je 6, auS Prag 16 zur Berichterstattung, ueue Erkrankungen an Pocke» wurden ans Pest 1, auS Et. Peters burg 3, auS Wien 5 gemeldet. Leipziger Lehrervereln. * Am letzten Donnerstage hielt Herr H. Schäfer einen mit vielem Beisall nusgenommenen Vortrag über Katakomben und K a t a k o i» b e n s o r I ch u » g. Soweit d:r Blick der Forschung in der Geschichte zurückre cht. hat man sich immcr der Tobten in ganz besonderer Weise ange nommen. Nicht nur EultuiVölker, sondern auch die Barbarcu gaben der Begläbnißsiäite d--„ Charakter eine» Monument?. Immer ivar man bemüht, dem Geschiedenen seinen einzigen Besitz zn sicher». Im Alterihnmc finden sich zwei Wetten der Bestattung: Beerdigung und Verbieniiung. Tie jung.- christliche Kirche deniächiigie sich der Beerdigung. Die Giabstätten waren fast tlcrall unter irdisch. Schluchten und Höhlen wurden mit Vorliebe benutzt. Felsengräber waren ansängl ch mir ein Vorrecht der Reichen. Durch da? Christsnthuni wurden sie allgemein. Die Kosten der Herstellung wurdcn gemeinsam getragen. D.r Gcmettch.kirchhos tritt aus Lange Galerien mnßten i» dem Felsengrunde angelegt werden. ES entstehe» die Vvemotanev, Sedlaikamrnerii. In Italien finden wir die meisten dieser eigenthlimtichcn Giabstätten, und namentlich sind sie in der Geg nd von Nom häufig. Der Name Katakomben ist aus verschiedene Weise erklärt worden. Am ualür lichsten erscheint die Aulsassung vou Schulz, uach welchem man ihn als Localname anseden müsse »nd zwar als entstanden auS coemet-rimu ack cavacumbas, da» bei der Schlucht gelegene Öoewetermm. Damit wird zugleich die Meinung hinfällig, als habe man verfallene Sandgrube» und StciiKirüche vorzugsweise zu Begrübuißstätten benutzt. In der Umgebung RainS finden sich gegen 50 Katakomben. Alle sind außerhalb der Aurelia »ische» Mauer gelegen. Am bekanntesten unter ihnen ist das von St. Callislo. BiS zu Anfang des b. Jahrhunderts wurden Todle iu den Katakomben beigcietzt, aber schon jc>t Conslantin begann man Gräber anzulegen. Als man sie nicht mehr ihrem Zwecke gemäß benutzte, veranstaltete man Proeessionen zu drn Gebeinen der in ihnen ruhenden Heiligen. Um LaS Jahr i»30, als die Gothen die Stadt belagerten, begann man, die Todle» anS den Katakomben nach Rom zu hole». Unter Paul 1., PaschaliS l . Leo IV. wurde» dann ganze Wagenladungen von Gebeinen in die Stidt besäedert, und da« Pantheon füllte sich mit den Leibern der Heiligen. Bald wurde ein ziemlich bedeutende« Exportgeichäst mit denselben betrieben. Tou'end« von Leichen wurden versandt, ganze Lömctericn ver pachtete man zum Zwecke der Ausbeute, aber meist ohne Contro'-e, und io ist gar Mancher als ein Heiliger verschickt worden, d:r keiner gewesen. „Die Katakomben wurde» so der katholische» Kirche eine Ouclle der Macht »nd ein Mittel zum Erwerbe großer Re chlhümer." Die bauliche Anlage dieser BcgiäbnißstStten ist meist eine überem stimmende. Ein gegen Km tieser Schacht wurde in die Erde ge. trieben und dann eia in sich zuruckkchreuder vierseitiger Gang angelegt. Hieraus grub ma» seitlich kleinere Gänge, und an den Ecittiiwänden derselben wurdcn Nischen hergestellt, in denen die Leicvcn ihre Rnbestait fanden. Ziegelsteine oder Marmoitafeln verschlossen die O-ffii„n»n dieser Grabgewölbe. E»,e große Menge von Grabg'wölvcn wurde aus diele Art gewonnen. So enthält ein Eömcleriuni Gä g; in einer Länge vo» 160.l m mit Ü7Ü3 Gräbern, von denen 3860 iür Erwa-vsene bestimmt waren. Sobald eine Arca oefüllt war. legte man eine ueue an. Fehlte in der N ch'-a ichast der P . y dazu, so ging man in die Tie'e unter die erste, nnd so emslaudcn Eiagrnbaiie von 2 bi« 6 Stockwerken. Nach oben wurden >ahkrc che Lust'chächie geführt, durch welch- man j.lc ausreichende Vennla-wn der Kawso nden sorgte. Die M inuiig. daß diese altchristlichen Grabstätten Kunstschätzc uau hohem Werwe bergen oder geborgen haben, ist irrig. Be, d m r uS dem Iudentbume hervorqegongenen Chnstenthume sanden die heidniichen Künstler nur wenig oder gar kein Berständniß. Die in den uiterirdiichen Gängen herrschende Dnnkelhei» gestattete übri^oS nur die Anbringung möglichst handgreiflicher B.Iüwerke. Zn der älteste» Ze,t tragen die künstlerischen Darstellungen einen specifisch heidnischen Ldarakter. Wir finde» Er,« und Psyche in traulichex Umarmung, da« Wedersehen im Jenseits darstellend, de» BacchuSzug, den Zug der Nereiden. d»S Medusenbanpt. de» «obn. da« Smn- bitd de« Sch läse,' u. s. s. Wetter treffen wir den Ps-n und den Phönix. d,G Schiff, den O-Izweig, den «ranz, die Krone, den Anker. Die chnftlichrn Bildwerk« sind meist der biblischen Geschichte eni Dir vchlpsmiK drr »va, drr Sdemon». " ^ "" Allgemciuer Ljausbesiizer-Verein. * Leipzig, 13. März. Die gestern Abend im Kaisersaale der „Cenirasballe" abgehaltene MonatSversammlnng, welche recht zahlreich und auch von Damen besucht war, wurde von Herrn Heit- mann mit einer kurzen begrüßenden Anlpinche und ewige» gcschäst- Ichcn Mitlheiliingen eröffnet. AuS de» letzteren ist z» bemerken, daß die »eugegrünbete Hastpslicht-BersicherungS-Gesell. schast der Hausbesitzer sieb in der besten Eniwick lnng befindet. Es gehören derselben bcreilS 500 Mitglieder mit 700 Häusern, di; einen Werth vou 3 Millionen Mark rrpräsent re», an. W:iler theilte der Vv-sitzende mit, daß der Vorstand beschlossen bat, in» ein regere« Leben im Vereine zu erwecken, regelmäßige Vortragsabende ein- zusühren, an welchen Borträge von Interesse sür den Grundbesitzer gehalten werden sollen. ES folgte hieraus der Vortrag des Herrn vr. Georg Walte- Math ans Hamburg über: „Der Grundbesitz im Mittelalter, ein Bild deuischer Bürgerkrnst''. In anregender »nd fesselnder Weise wurde den Zubörer» ein intcrcssanler Abschniit der alldeutschen Ge schichte, ein Bild des Faniili nlebcnS un erer Voreltern und ein Ueberblick über die Thäiigkcit derselben in Bezug aus die Erwerbung von Griindcigenthum voegesührt. Bon der Einwanderung unierer Voreltern, deS aus Asien stammende» Nomaden- und JägeivolkeS der Arier in Mitteleuropa ai,Sg--he»d. schilderte der Herr Vor tragende, wie sich die Seßhaftigkeit derselben uach und nach a»S- gebildei hat. Gleichzeitig wurde die Entwickelung unserer heutigen staatlichen E ukichtungen. wie dieselbe ans dem Familienleben unserer Vorfahren hervvrgcgangcn ist, bel-nchlet. Wetter wurde die Ent stehung der Städie, deren Eniwick-lnng und die Zeit ihrer Macht und ihres Glanzes, die Zeit des HansabnndeS. in anziehendir Weise uud besonder« eingehend hierbei Augsburg, Nürnberg, Straßl-iirq und Le pzig geschillert. Znm Schlüsse seine- Vortrag? t>od Herr vr. Wallemath hervor, w c das Bild drr deutschen Städte im Mittelalter und deö Bürgersinus ihrer Beioobner die größte Be wunderung h-rvorrust, d>e »m so gerechtsertigiec sei, al? die da maligen politischen Verhältnisse sehr Iramige und die Bürger ans ihre eigene Kraft angewiesen waren. Wenn heute durch die Herstellung der deutschen Einheit Deutschland eine hohe Stu'c von Macht und Ansehen erreicht hat. unter deren Schutz sich da? Bürger- Ihuin kräftig und herrlich eniwick In konnte, so sind doch unsere Alt vordern des Lobe» und de? Preise« würdig, da sie uns ein Vorbild gegeben, welchem nochzueiser» »nsrie Pflicht ist und miiere Ehre le n soll. Dem lebhaften Beifall der Anwesenden sägte Herr Heitmann noch herzliche TankeSworte sür den anregenden Bortrag bei. Sterlilichkeitsliericht. * Laut den Veröffentlichungen des kaiserlichen Gesund, heit SamteS find in der Zeit von, 24 Februar bi« 2. März er. von je 1000 Bewohnern, ans den Jahresdurchschnitt berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 20,2. in BreSlau 24,6, in Königsberg 27.9, in Köln 27,9, in Frankfurt a. M. 19,3, in Wiesbaden 17,6, in Hannover 18.K, in Kassel 18.3, i» Magde bürg 22,9, in Stettin 16.3, in Altona 23,2, in Slrnßburg 25,7, iu Metz l6,l, in München 27.6, in Nürnberg 29,3, in Augsburg 30,l> in Dresden 18,ü, in Leipzig 13,9, in Slutigart 196, in Karl ruhe 21,9, in Braunjchweiq 20,8. in Hamburg 2t,2, i» Dien 26.9, in Pest 2S.9. i» Prag 28 2. in Trieft 26,1. in Krakau 33.9. in Basel —, in Amsterdam 24,3, in Brüssel 22,1. i» PanZ 23,6, in London 17,6, in Glasgow 27,9, in Liverpool 24,0. in Dublin 25,4, in Edinburg 19,7, in Kopenhagen 20.2, in Stockholm 2>,8, in Christiania 23,0, in St. Petersburg 30,0. in Warschau 25,7, in Odessa 24,5, in Rom 27,9, in Turin 22.9. in Venedig 39,3, in Alexandria 51,4. — Ferner in der Zeit vom 3. bis 9. Februar cr. in New-Voik 27,4, in Philadelphia 20.5, in Baltimore 14,6, in San Francisco —, in Kalkutta —, in Bombay —, in Madras —. Die SleiblichkeitsverbnItniffe der meisten größeren Städte Europa« gestalteten sich iu der BerickttSwoche wieder günstiger und wurden an« einer größeren Zahl derselben kleinere SterblichkeitSpffern mit gethcrlt. Einer lehr günstigen Sterblichkeit (bi- 15,0 pro Mille »»d Jahr) erfreute sich Leipzig. Günstig (bis 20,0 pro Mille und Jahr) war die Stcrblichkc-t i» Frankfurt a. M., Wiesbaden, Hannover, Stettin, Stuttgart, Metz, Dresden, Kassel, Darmsiadl, Mainz, London, Edindurq ». o, Mäß g l och (etwa? üb-w 20,0 p:o M'lle) war sie auch in Berlin, B.aunick'weig, Drciirn, Magdeburg, Rach n, Elberseld. KarlSiuhe, Mannheim, Kovcndaaeu, Stockholm, B,üsse>, Turin und anderen Orlen. Hohe Steibtickkeitsziff-rn (üb:r 35,0 pro Mille) wurden au- keiner keuischen Stadt genuldet. Unter den Todesurachen hoben acute Entzündungen der Athmui'g'oraeine an vielen Orten abgenomnien; auch Tarmk tarrhe und Brechdnichälv der Kinder wurden meist s-ltcncr Todesursachen, j nur in Köln, München» Wttn w .r ihr Vo.komme» eiwaS t änfiger alS in der Vorwoche: euch war der Rnin-il des Säuglingsalters an der Gesiimmlsterblichkeit >>» All;emeinen ein geringerer nIS in der Vorwoch-. Von je 10 000 L-Ri d- » starben, «»iS Fahr ge rechnet, in Berlin 51, in München 77 Säuglinge. Von den In- sec ivnsklankdktten wurden von Maiern, Scharlach und typhösen Fiebern mebr, von Diphtherie, Keuchhusten und Pocken weniger Sierbeiäkle mttgclheilt. ToceSsüklc an Masern waren in Berlin, München, Nürnberg, Kü»igsb-rg. Magdeburg. Wien. L verpool ge steigert. dagegen in London, Danzig, Paris, Amsterdam etwa» ver mindert. Erkrankungen an Masern baden in Berlin. Nürnberg, in den Regierungsbezirke» Schleswig und Stettin, sowie in Li. Peters- bürg zugenvmmeo, Warden dagegen auS BreSlau, W en und au« den Regiernugsbezirk« iDWeldors u, dErsurt ieliener gemeldet. DaSSchar- latfirber Kat in KöniaSberTanz g. W en. Pari» mehr, dagegen in Berlin, London, 2k. Petersburg. Warschau w:o>grr Lp'er geiordert. Nene Erkrankungen knm-n au- Wien, Kopenhagen, Steckbolni und ... St. Petersburg häufiger. auS Berlin, tzagiburg, Edwbuiz in ge« drr gute Hirt, rmgerer Zahl »»r Anzeige. Nachtrag. * Leipzig. 13. Marz. Abermals hat der Tod einen angesehenen Mitbürger dcr Sladt und lreuverdttiiten Staats beamte», Herrn Amtsrichter Rudels Schenkel, »ach läiizcrem Leide» abberusc». Der Verewigte, in drn beslrn ManneSjahren siebend, wurde am l.April 1883 von Neichen- bach aus zum i:esl-zen konigl. Amtsgericht berusen und war ununterbrochen in cer V. Äblhcilrmg (Nachlaß-, Tettamenls- und PormnndschaslSsacheir :c.) lhaiig. Strenge Psiichltreue war mit einem humanen und liedeuSwurdigen Wesen im Verkehr mit dem Publicum vereint und sein Andenken wird allezeit in Ehren gehalten werte» In noch nicht vollendetem 45. Lebensjahre wurde seiner Thätigkcit leider ein^rel gesetzt. * Leipzig, 13. März. A» Stelle LeS dahingeschiedenen Herrn Obere,mtörichterS Aö, Vorstandes der "tniten Ab- lheilmtst des hiesigen königl. Amtsgerichts, ist vom 1. April ab Herr EtaatSgnwail Schwerdseger i» Zwickau ebeusallS in der Stellung old Oher-AmtSrichlcr berusen Worten. — Die Reifeprüfung im königlichen Ghmna sium fand am 11. und 12. März unler Vorsitz dcS znm königlichen PrüsungSconnnisiar ernannte» Herrn Geh. Nalh Professor vr. WacbSmulb statt. 29 Oberprimanern wurde das Nersezeuzniß erlhe-lt, n»d zwar erbielle» in de» Leistungen einer die Censur Id. drei ll», sstns II. suns Ild, neun lila, sechs III, im Betragen achtzehn I, acht ld, zwei lla. einer Ild. Außerdem bestand »och ein Zugewiesener die Piüsmig. — Während der Osterferien vom 15. März bis mit 24 April d. I. ist die medizinische Poliklinik, Nürn berger Straß: 55, Part., nur a» den diesige» Marklagen (DicnSlazS. DonnerSlagS und Sonnabends) Nachmittags vo» 1>/r bi» 3 Uhr geöffnet. Ausnahme neuer Kranker findet jedoch nur bis 2>/r Ubr statt. " Leipzig, l.3. März. Der einiger Zeit hatte der Techniker Rudolf Karl Leupold in Mitlwcida einen ans dem Gise elngcbrochencn Ech-iikaaben, Namens aschig, ans drohender Lebensgefahr gerettet. Die königl. Kreis- Haupt mann schast hier nimmt emS diesem Vorgänge Ver anlassung. die von Leupold hierbei bewiesene lobenSwcrlhe Entschlossenheit m ihrem LerordnungSblatte ösjeiitlich a» zuerkennen. Leipzig. IS. März. Der gestrige Vortrag deS Herr» Johanne« Gnltzcit wurde, kaum begonnen, von dem überwachenden Polizeibeamten untersagt, weil derselbe ln sitk. licher Beziehnng a>rstötz>g war. Nack alledem. waS von dem genannte» Heren in letzter Zeit verlautet, dürste cr wohl nicht mehr Gelegenheit finden, in hiesiger Stadt auszntrclcn. — Im Parterresaale des Krystall-Palastes finde» von keu-e ab wieder die beliebten IlnIerhaltungS Frci- Evncerle statt, zu welchen man gegen Entnabinc eines Pro- grammeS Zutritt bat. Die Bockbier-Saison »cigl sich ihrem Ende zn und währt der Ausschank deS Bockbieres a»S der BercinSbranerei nur noch wenige Tage. — Anläßlich deS 70 jährigen TienstjnbiläninS deS Gcncral- scldmarschaliS Grasen Moitke hat Herr Earl Böttger (Jiihab.'r de« „BurgkellerS") einen bei Gelegenheit bcr patrio tischen Jubelfeier im „Bnrgkeller" vkrtaßte» Glückipunsch dem greisen Schiachlenlenker zugesandt. ES ist daraus folgende Antwort eingcgangen: „Ew. Wohsgeboren sage ich meinen besten Dank sur Ihren sreundlichcn Glückwunsch, sowie für das mir übersandte Festprogran»». Sehr ergebenst Gr. Moltke, Fcldmarschall." — Im Kaufmännischen De rein hält merge,,. Frei tag Abend ',9 Ubr, Herr Or. H. Fränkcl, Berlin, einen Boitrag über .Deulscbthui» ilird Slawenthuin ur ihrem natürlichen »nd geschichtlichen. Gegensatz." * Leipzig. 13. März. An, heutige» Nachmittag fand im „Sck'Ioßkrlier" hicrselbst unter dem Vorsitz deS Herr» Obermeisters Strcubei eine außerordentliche Versammlung der Leipziger Fleischcrinnung statt. Den rinz ge» Gegenstand der TageSerdnung bildete die Beraibrnig und Beschlußfassung der Innung über die B rzleichSoss rle deS NalheS der Stadt Leipzig in Rücksicht des alte» Schlacht boseS und die Ersatzansprüche der Jimung auS tz. 7 des OrlS- statulS, die Elnsuhrung deS SchlachlzwangeS b-lressend. vom >6. November >887. Die Angklegenbeit wurde von den zahl reich erschienenen Mitgliedern der Innung in der heutige» Sitzung aus daS Eingehendste bcrathen und eS wurde be schlossen. die DcrgleichSosscrte deS NalheS der Stabt Leipzig, welche darin gipfelt, der J.muiig eine Entschädigung von 20 000.6 zu aewäbrcn, wen» riese aus alte ihre an Le» alten Schlachthoj zustehenden Rechte verzichtet, abzulehne» Die Innung ist bcr Meinung, daß ihr Bcsitzecchl an dem alten Schlachlhos unanscchlb.rr ist. sie erklärt sich jedoch, ge mäß einem anderweit heule gesagten Beschlüsse bereit, ans ihre Rechte zu verzichten, wenn der Rath eine Vergleichs summe von hunderttausend Mark zahlt. — Heute Abend feiert der Sebreberverein der Sud Vorstadt im „Tivoli" sein sünszehiijährigeS Bestehen mit Conrert. Festtafel und Ball. — Ter 60er Verein feiert am nächste» Montag >m Hotel de Pologne sein 64 StistungSsest. U Leipzig. 13. März. E:n Liebespaar, ri» hiesiger 20 jähriger Buchhalter und eine 19 Jahre alte Fabrik- arbcilerin von hier, denen wohl unnbcrstciglichc Hindernisse ;» ihrer Verehelichung entgea-ustcben mochten, faßten au» Verzweiflung hierüber de» Entschluß, ihrem Leben ein Ende zu machen und zusammen zn sterben. Cie begaben sich, ei» Jede- mit einer binreichenven Dosis G >t, Eyankali, versehe», zu gestriger später Abeulstunde in La) Nonnen« gehölz, uni sich dasctbst turckr de» Ge> »ß de? kyankalr ge»einschasNich zn vergiften. DaS rmgliick-iche Mädchen nabm auch daS Gift zu sich und war älSbald eine Leich', wabernd der junge Mann, hierüber entsetzt, seinersettS davon abstand und. von Gewissensangst getrieben, b-rein nach der Stadt ritte und in der 10. PoiizeibezirkSwache in der Plagwitzer Straße über den schrecklichen Vorgang Meldung machte. Bei der alsbald im Nonnengehölz angetrvffenen Leiche de« jungen Mädchens fand sich rin Bries vor, in welchem drr schreckliche Vorsatz bestätigt war »»> die Un glückliche ihren sieiwilligcn Entschluß, mit ibrcm Geliebten zusammen zn sterben. kn»V thut. Der junge Mann behauptet zwar, ebenfalls da« Gift, aber roahrschrmlich nicht hinreichend, zu sich genommen zn baden, e« scheint aber vielmehr, daß derselbe, vom Schrecken ersaßt- hiervon Abstand genommen hak. Die Leiche wurde nach Len» Pathologischen Institut gebracht, drr junge Mann aber dem Krcmkcnhause überwiesen. ) Leipzig, t-3. März. Sn ,einer Wohlluug am Grlmmai scheu Sie in Wege fand man henke Nach- »utkag einen 52 Jahre alte», vorheirathclen Maurer uud Handelsmann an« Des;.':! entseelt vor. Der Unglückliche hatte an- noch unhekanitlen Grünten Hand an sich gelegt und Lurch Erhängen sich er tlcibl. tt Reudnitz, >3. März. In der Wohnung einer Diltwc in der Geincinbesiras;» entstand gestern Vormkttag >i> der achten Stunde rin nicht rmbedenlender Brand ü> Folge der Fahrlässigkeit einer ÄstermietberS. welcher in der Nähe ter FenstergerrAnen cm brennendes Streich holz in den Aschenbecher gelegt und gleich varanf. obn« sich weiter darum zn bekümiiier», daS Zimmer verlasicn halte. Durch daS brennende Streichholz war aber die Gardine vom Feuer ergriffen nnd s.-mml den Fensterrouleaur total herunter gebrannt. Giucktichcrivei'e war schnelle Hilfe bei der Hand und konnte das Feu e dn'.<-> die HauSlcule selbst »nterorückl und weitere Gcsabr b.serligr werden. * Gohlis. 13. März. Unser Gemciuderatb bat sich in der letzten Sitzung mit cer Erüd-zn»g vo» Bebauung« piäiicn zn beschästigen gehabt, t>o den Ziveck haben, daß die anSgetehirten Lankflächen jenseits der "Eisenbahnen der Be schleußung und Bebauung zuzusübren sind, und zwar ist vou dein Geineindera», daS ganze Gebiet, daS west leck deS nach den Friedhöfen führenden Weges liegt, sür die Anlage von Fabriken und Werkställen uuo für Errichtung von Wob»Häusern rescrvirl worden. Wenn schon jetzt unsir Ort durch seine Lage i» den Auen der Rictzschke. Pleiße uud Elsttr sür den größten Tbeil seiner Fluren die freie Br bauungSwcise vrrschreiben konnte, so wird eS doch mit Freuden begrüßt, ve-ß wiederum sür ein bedeutende» Gebiet unseres OrteS freie Brbanui'gSweise gesichert ist. Indessen auch an der Feldstro.ßs ist r-Anlage großer Fabriken geplant »nd cS ist nicht ohne Bedeutung sür da? Empordlnhen unseres Orte» in industrieller Beziehung, daß die Bab »Hof er» leige bierselbst, für welche eine Summe von 250 000 -ck! cruSgeivorsen worden ist. noch im Lause dieses Jahre- zu «stai.'te ko nunc» wirk. * Markranstädt. 13. März. I» einem größeren hiesigen kansmännrsche» Etablissement der Ranchwaarenbranche ist ein bedeutender Gelddiebslahl verübt worden. Dem Bernchuicu nach fehlt von dem Diebe »och jede Spur. Frcibcrg. >2. März. Der hiesigen Nicolaikirche sind vor einiger Zeit von -Herrn Fabrikant E. A Power irr Nürnberg in dankbarer Erimierung an seine Bakersia.Lt 2000 ./k zur Beschaffung von zwei gemalten Fenstern ge schenkt worden. Diese Fenster werden von der Hefgla«- malerei Tiircke «k Cchlcin in Zittau auSgesührt ri»d sollen am Himmclfahitstage in seierlichcm Gottesdienste ihre Weihe empfangen. Der Kirchcnvorstand hofft, auch die beiden on- dmen Fenst.'r des AltarraumeS bi« dahin >n gleicher Werse noch arrssnhre» zu lasten. -ß Blauen, 12. Mörz. Der Stadtrath hat in hiesiger Stadt Erhebungen über das schlasstellenwcsen anstelle» laste» und gesunde», daß i» 1030 SctzlassteNrn 1200 Ouaetiergänger unter» aevraetit sind, ungesähr 4'/, Procant der gesammkc» Einwohnerschaft. Min hat gesunden, daß einzelne Lagerstätten stark übcrjüllt (b.S zu 3 Man» io einem Bette) und Uebelstände mannichsacher Art rordandcn sind. Daher bat der Stadtrath die Einführung eine» Regulativs über da« Schlasslellenwesen beschlossen, weiches geeignet ist, durch Abstellung dieser N belslände wodllhäkig zu wirken. Die einschiiiidiudst.n Bcstiiiinluni.cii ini RegiNaln, sind die, daß jeder Schlasroui» »nt ciiiein sesle», eine gründliche R-inigu»g ermöglichen den Fußboden, einer veeichließbaren Thüre und nnirdcstenS einem in der Außcinvand oder dem Dache drS Hause? angebrachten, eine genügende Lüftung ermöglichende» Fenster versehen sein muß. mit Aborten oder Schlrnßen nicht in offener Verbindung steifen bars und o groß sein muß, daß aus jede darin »nlcrgebrachle Person ein Luslrannr von mindesten? 10 ekm entfällt, serner daß sür jeden Quartiergängcr eine besondere Lagerstätte vorhanden sein, auch a»S- reichcnde Vorrichtungen znm Waschen des Körper? znr Verfügung stehen müssen. — Heute Nachmittag hat sich in einer Scheune in der Näh: der Zugeingestraße »ach dem unteren Bahnhöfe ein Fremder mit eriikm Reroiver ausgestellt, der nach jeder Person mit scharfer» Patronen schoß, die in seiner Nähe a» ihm voiüberging. Getroffen hat der Menich, welcher betrunken war, Niemand. Er heißt, nach bei ihn» Vorgefundenen Tedristen, Kramer, ist Buchhalter und stammt aus Hof. Ein Criminalwachtmeister nahm dem Manne die Waffe ab und brachte ihn ans die Polizeiwache. — Der hiesig- Sladlgenieinderath hat beschlossen, aus Anlaß des Wettiner Jubiläums 1500 ^ i» den HanShaltplan ein einzustellen. s Dresden, 13 März. We<ze„ Steuerhinker- iehnnei in großem Um sänge bei Entrichtung der Ge- ireidczöllc waren im Lause deS vorigen JahrcS vom königl. Landgericht Dresden die hiesigen Ectreidehäudler Gebrüder Bar »ich »nd Her »rann .Heller zn riner Geldstrafe von 500 600 .<2 und znr Kostenlragmig. sowie zur Nachzahlung der hinterzogenen Steuer im zwöitiachcn Betrage verurtheitt Worte i. Nachdem affe gegen diese- Slrafcrkennknis; ringe- wcttdctc» Rechtsmittel eisolgloS blieben, hatten die Gebrüder Heller den Gnadenweg Lesebrillen, um m'mdcstenS eine Herab setzung der l ohen Geldstrafe zu erlange». Daraufhin ist jetzt den Bills'rllci» eröffnet woidcn, daß man an Allerhöchster Slcllc leine Veraulastnng gehabt habe, ihrem Gesuche um ganze» oder theiltmisen Erlaß der Strafe stattzugebcn. Die Gebrüder H-fller befinden sich i» der glücklichen Lage, die ihnen «iufer-cgte Strafe leicht verschmerze» zu können. Aus dem Geschäftsverkehr. I Die Herren Gel-r. Straßbcrger hier, Sldouicnstiaße 39, bring n ein NiucS Kusfcc-Lnrrogal i» den Handel, welch'» lreir der großen Mnnnie.sauigkeit der iehon vorhandencir Surrogate di; Dc-'.chiilnr der Haneslauen verdient, weil cS neben de- Billigkeit die groß.» Veribcüc bietet, daß eS, guten Kasfcelciten beigcnicngl, di j Iben ,-icht vcrichlechlcrt. und bei o,binären Kaffees den Wohl geschmack erstöl-t. D:eieS Kaffec-Eisahn iücl ist gerösteler Nogge-, auS der Dainpstüslcrei von Aug. Feine i» Mainz. Abgejeste» bavcn, d>ß der Roggen an«gejc>chnct gelüstet ist, so ist demselben durch e»r besonderer- Verfahre» die Bitterkeit entzöge» und dürste diese.» N'ue Surrogat eine» bedeutende» Verbrauch hcrvorniten. Schon letzt bei Emlrcstcii der erste» Ladung aus Mainz haben viele hi-sige Loio iiniwaaieniiantliingc» dem Artikel ihre Beachtung gejcheult und dürste dieser Korn-Kassee g,-w>ß bald überall zu finde» sein. k Alle Ti.ittcr, denen da? Wohl ihrer Kleiner, am Hcrzsn lieg', werde» ans Grrlach'S Kiudcziiiihrzwrrback vo» G. A Gerlach in Bad Köstritz aiiiiiicrlsiin gemacht. Terselb: ist, wie die cheniiiche Analyie diS Her!» Itr. Schweißinger in Dresden au?- w:>st, alS ei» vvijü ,liebes Nährnuttcl zu betrachten, welches oll: Stoffe ki'.Ilält, tie der km, liebe Körper zu s-.incr ErhaUung uud Entw ck.Iuug bedarf. Dieser Na'gezwieback ist sür jedes kindlich« Alter zu verwende», ja er dürste auch Magenkranken »de: Recor- vatescenten gute Dienste leisten. Der Preis ist ein sehr mäßiger und sind d e Veilaiissstcllcn auS dem Inserate in ter vorliegenden Nmnmrr zu ersehe». Literatur. Deutsches Tich1e>hr>m. Or ,a» für L chlstmst »nid Kr:!:!. H-ra: sgeg ben von Paul-Heinze m T>cSde -Strielei'. Dir iocbr» k>sch>e-cie Nr 13 vom 9. Jchrgange dieser Z-nschrist e.ilhält e.li: reiche Füll- sorgsam a-w..bl er nnd minni.'a tigcr Ve tiäre, »z»o zwar: G-k chie von W lhelm ö-enlen, Riidois >6oelie. He »r.ch Zns-, V»qo Rheinländer. Ruv-'Ii von Kottsch-ll. Rod rr Hanierlinz, ven>- > cl> Bu tbaupt. Pirnz Nr»ß, Ab it Möser, Otto ,eri„z Gei iich-ii, Wilhelm Hcez-n, Herinnrc D euer ecb. von Hill rn, He-ne'eb Frei!,, vcn rloiff und Ernst vo» Schöaderg. — Zur Riickerl-L kcrilur. En kritilch-litcrarischeS Votum vo > Pros l>r. E Bchcr. — Büche.ichrn. — Literatur und Kunst. — Ess-nee Svreän'aal. — Verlaut de" letzlcn und Ankündigung rin-S nenr» PreiSiinsichrcibciiS. — Bcles- schalter. « ' !» Hiever nud Bilder vom Sculicheu Mrcr. Heraurgegeben dsn Rudolf Cckar4. (Norden, Hinricuö'Fischer Nachfolger, Brä lagsluchbandlnag.) Rrsnltatc drr fiinichätjriligk» zur Einkommeniteiic» in Hessen. Sachsen »nd Ha-»k»irn in Bezi'i ani die E-twcke'nng de? Mittelstandes. Bon Vr. Adolf Heil. (2r»>, Verlag von . Gustav Fischer.) ^
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)