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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188903143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890314
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890314
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-03
- Tag 1889-03-14
-
Monat
1889-03
-
Jahr
1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1889
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1592 veiwirklschen will. — An, verflossenen Freitag. nach dem Sclamlil, hat rer Sultan keil belgischen Gesandten de Borchgrave vor Antritt dessen Urlaubes in Audienz empfanden. * Die ük'r Eualand auS Cbina verbreiteten Nach richten — wonach anläßlich de» kiirztickc» BermähIungSseste» des Kaisers von China in Ehcsoo (spr. Lhisu), dem bekannten Hase arte nn Norden Chinas, seitens tcc kort statwnirtcn chUteüschen Srlralen oegen rie Freindencolonie dieses Hasen» orteS, sowie auch lcilenS der Eingeborenen gegen die Curopücr in anderen chtnest'cben Ortschastc» Au»schrcitungen ii» Anzüge gewesen, o"cr lhtilweise auch verübt worden seien, — so sibreitt der „Nationalzeitung" ei» anS chinesischer Quelle schöpfender Correspv»denl — werden in Berliner mit den -ciiis-dlägieen Verhältnissen genau vertrauten competcntcn cbu'e'.'lve» Kreisen sür j'deusailü übertrieben und für der besonderen Bedeutung enlbebrend gehalten. Man nimmt an, dag hier wahrscheinlich wieder cmer jener Fälle vorliegt, in welchen zwischen Fremden und Eingeborenen auS unbe deutenden Anlässen Streitigkeiten entstehen, diese alsdann mit allerlei Zutbaten und Ausbauschungen nach Schanghai gemeldet, daselbst von irgend einem englische» Correspon- denten aufgegrissen und wlcbtigthuend nach London depeschirt werden. AllensallS wird man in der Annahme der Bedeu tungslosigkeit der den obigen englischen Meldungen zu Grunde liegenden Vorgänge in Ch'soo und in anderen chinesischen Orte» auch durch den Umstand bestärkt, dich über diese Vor gänge an amtlicher Stelle in Berlin weder von amtlicher, noch oon privater Seite irgend welche Nachrichten versiegen. Musik. Achte Hauptpriifnvg am königl. Conscrvatorium der Musik. ^ Leipzig, 13 März. Die gestrige Prüfung zeichnete sch zunächst durch ein außergewöhnlich umfangreiches Programm auS. wav zur Folge halte, dag ein großer Theil deS ansangS fast zu zahlreichen PublicumS lange vor Schluß den Saal verließ, ein Umstand, der einerseits störend sür die Zurück- bleibenden, andererseits nicht gerate ermulhigcnv aus die Ai'Ssnhrendcn wirkt, deren Leistungen in kiesein Falle keineswegs gcringwerlhige waren. Da- Concert wurde ein- gelettet durch eine Orgelsonate (Omoll) von Chr. Fi>.ck, gespi lt von Herrn Herrn. Protze a»S Leipzig, der damit nicht nur eine sebr achtbare technische S>cheiheit ans Manual und Pedal bewies, sondern auch durch geschmack volle Registrirung eingehende Kenntinß deö Instrumentes selbst verrieib. Das daraus folgende Concert sür Violine (Ollui^ von 9. Brabm« halte zur Interpretin Frl. Elisabeth Obenan« auS Neapel. Schon in einige» vorjäh, igen Priis '»gen zeichnete sich Frl. ObenauS als Ensemble-Spielerin sebr voetheilbast ans, so daß sich von ihrem schönen Talente daS Beste erhoffen ließ. Tic junge Dame hal die Erwartungen, die man danach von ihr hegen durste, gestern durchweg glänzend gerechtfertigt, da sie, namentlich in de» letzten Sätzen, eine miisteihaslc, seingebildete Technik, sowie Lclständiiiß sür ihre >» allen Beziehungen sehr schwierige Ausgabe zeigte. DaS Concert wurde von Herrn Ad. BrovSky geleitet, während die Direktion der andern Nummer» wie gewöhnlich Herr Capellmeister Han» Sitt übernommen halte. Eine ebci falls sehr tüchtige Leistung bot Herr Sigismund Butkiewicz auS Wilna (Rußland) mit dem Concert sür Viloucello von C Rcinecke. Der erste Satz deiielben allein hätte zur Beurtbeiluug seines Können» vollständig ge nügt, da sowohl gesangrriche Stellen, wie virluvsenmäßigc Passagen in demselben genügend enthalten sind. Herr But krewicz zeigte sich in kiesem bereits als einen Spieler von ungewvbnlich großem und edlem Ton. sowie von äußerst solider technischer Fertigkeit, die in den hoben Lagen h>e nno da noch etwas größere Reinheit verlangt hätte; die folgenden Sätze bestätigten den sehr guten Eindruck. Mit der Arie aus „Fidelis- von Beethoven: ,O wär' ich schon mit dir vereint . solgte Fräulein Elise Schmidt auS Leipzig-Reudnitz; die junge Dame hat bereits in einer der diesjährige» Prüfungen Proben ihres Talent» und ihrer Kunst abgelegt; zu neuen Bemerkungen gab der übrigen» recht annehmbare Bortrag keine Beraw iassung. Als Soloflölist trat Herr Luigi Ricci auS Mai Ia»d (im Clavier von Herrn Hugo Asserni vortrefflich begleitet) mit dem Concert (keiui) von 9. Tcmersscnian aus. Herr Ricci ist im Besitz einer sehr bedeutenden und lrefs liehen Technik, die ihn die in der Coniposition vielfach vor kommenden Virtuosenknnststücke elegant demeistern ließ. Bon pianistlschc» Leistungen sind nock zwei zu rczistriren, die de» Herrn Karl Scho »Herr auS Leipzig, der da» Mendcl- sohn'sche bi moll-Conccrt, und die de» Herrn 9 o sep h V o r inger aus Crsurt. der den ersten Satz auS deni Concert (6llur) von C. Reinecke zum Bortrüg brachte. Herr Schö »Herr schic» durch Befangenheit beeinflußt, zeigte jedoch Gelänsigkeit der Finger, wie sie die Coniposition msordert; bei mehr Routine werden seine Vorträge jedenfalls in Selbst ständigkeit und bei stetem Weiler» Fleiße seine einzelnen Finger an Kraft znnehme». Herr Ae ringer entledigte sich seiner Ausgabe mit entschiedenem Geschick und technischer Sicheiheit Sern Spiel machte den Eindruck alS daS eines tüchtigen gut geschulten und besonnenen Pawsten, der sauber auS- ardeitet, waS er mit Gründlichkeit stuvirt bat. DaS den ganzen Abend über sehr beisallölustige Publicum ließ keine Leistung vorüber, ohne sie durch mehr oder weniger stürmischen Applaus auszuzcichnen. G. Schlemütter Heinrich Hietzschold s L Vlli. Leipzig, 13. März. Der Leipziger Musiker verein, da« hiesige Slndtorchester (Theater- und Gewandhaus capclle), diese beiden größeren Künstlerkreise habe» gestern einen neuen schweren Verlust erlitten. Erstgenannter Verein, eine treffliche Gründung au« dem Jahre 1869 zur Hebung der Tonkunst durch Verbesserung der socialen und matencllcn Lage seiner, des Vereine», Mitglieder, betrauert in dem »n euvartet rasch an» dem Leben obgerusenen College», Herrn Johann Heinrich Hietzschold, seine» lang l ü'rige» Calstrer, also einen VerrinSbeamten, aus dessen Schultern eine ganz bescndere Arbeitslast »nd eben so große Verantwortlichkeit richte. Durch treues Walten seines Ehrenamts, durch tactvollc», ruhige» Austreten hal er wohl in eener Linie mit dazu bcigetragen, dem Vereine de» festen Kitt der Beständigkeit »nd de» allgemeinen Vertrauen» zu nert-ihcn. Ter Verein erkennt DaS össcatlich durch den M»nv seine» Versitzende». Herrn Musikdirektor- Erdmann Hart inan» (Bückiicr'iche Capelle), mit Wehniulh an. Nach l>r. Dörjfrt's Gewandhaus - Geschichte und -Statistik trat der Verstorbene, ei» geborener Reuße an» Gero. Mitte der 7aer Jahre als Cellist in daö GewandbauSorchester ein. In L ipzig balle er ab.c vorher berei s seit Iabrzehnten alS a.!k»b nder 2)!usik-r gewirkt. Am 26 März hätte er sein «>! Vebenej 'br vollendet. Leicht sei dem Wacker» die Erde Sein Anspiel w'.rke fort und wecke Nachfolger. Fremder mehr. Seine komische Oper ..Abenteuer einer NeujahrSnacht", welch, vor drei 2»hreu hier in Scene ging, errang eine» flhönen Erfolg. Z Leipzig. 11. Mürz. Musikalischer Humor. Gesang verein „Esche". Jede Kunst, auch die de» Gesanges, verlangt ein »steige» Streben, einen Ernst, den keine Müde bleichet. Wenn aber ein Gesangverein eS wirklich ernst mit der Knust »ininit, dann ilt eS ihm auch zu gönne», wenn einmal der Humor und die He ter- keil bei ihm einlehrt, wie e» gestern geschah, im Gcsa»e,v.'rein „Eiche", welcher im neuen, höchst geschmackvollen und sür nickt allzu zahlrriche G ß-llschuslen sich wundervoll eignindea Saale des „S'kbcu- mannerhauleS" e.ncii huuiorisi sch n Familienabend veransialiet baue E- war dies dar zweite öffentliche Austreten desselben, wobei er seine» Zweck, ter zahlreichen Verjaunulnnq von Freunden und Gäste» einige bester« Slunde» zu bereiten, vollkommen erreichte. Die Chor» Heber: Längermarsch von Job- Bache. Der neue Bürger. Meister von K»»ze, Kirmeslied von Aug. Horn wurden prcciS und anmiirt vorgkiiogen und errangen verdienten Bestall. Beson dere Hri!-lkei» aber enlzündelcn die Solovoiträge: DaS Reqni- siten-C o nplet, Michels Rückkehr von der Leipziger Messe und die Kameruner Wachparade. Sie riesen einen wahre» AeiiallSsturin der Lachlustig«., hervor. Auch Die armen Klosterbrüder von Waldmann (eine Eoinposstiou, welche ich t nusgksührt werden tollte. Di» Red), sowie „Die alten ent'", Büßlied von Etile, ernteten laute Aueickennung. Recht ergötz.ich wirkte da- Quartett „Scknurrp'eisercieu" vo» Penschet; eS wurde in sehr gelungener W ise durchgesührt. Den Lchluß deS Abends bildete: „Da« unterbroch-ne Slnickchen" oder „Der bekelnte Nachtwächter" von Pensch-l. wrlcki-S wie ininier alle Zuhörer amüsirte und zeigte, daß »er strebsame Gesangverein ich auch an dramatische Sceaen wagen da»', »nd daß rr Mit glieder besitzt, die zu chaiakierisire» vermöge». — Dev ganz: Abend, an dem wir namentlich wckn nur die sichere, verstand»ißvollc Leitung, sonder» auch die gewandt turchgesührte Elavierdegleltung des Ting-nke» Herrn Hering zn rüdmcn halte», verdiente tc» Dank, welchen daS Publicum durch Applaus und Hkrvorrus (auch der aawcsende Coniponist Herr Hör» wurde gerufen) spendele. wlikte r.ikt Herr d'Albert. DaS Sancrrt verllef auf» Best«. Da» Programm wies »ur Loinpositionen von Franz LiSzt aus. Den Veqina machte der Goelhe-Marsch sür großes Orchester. Herr d'AIbert spiclle hinreißend schön da« Concert Laüur und später „LikbeStraum Nr. 3 ' und Polonaise Nr. 2 L üar, stürmischer Bet- sall und zahlreiche Hervorruse wurde» ihm zutheil. Mir Herr» Coucertmeifter Halir brachte Herr d'Albert »och die 13. Ungarische Rhapsodie, sür Violine und Clavier arrangirt von I. Joachim, zum Vortrag; beide Herren ernteten auch hier lautesten Beifall. Herr d'Albert beglückte liebenswürdiger Weise die Zuhörer noch mit einer Zugabe. Hosopernsängeri» Frl. Denis sang mit vr. Lassen'« schöner Begleitung da« Loreley-Lied. De» Schluß bildeten die Chöre zu Herder'- „Entfesseltem Prometheus", verbindender Text von RuüarL Pohl. Den letzteren sprach Herr Oberregisseur Brock recht schön, al» Solisten sangen die Damen Frl. Schäruack und Frl. DrniS, die Herren Gießen, Miiller-Hartung, Weber. Wiedey. Die Chöre wurden vom Hosiheater-Thor gelungen. Die Ausführung war auch hier eine die Zuhörerschaft sehr besriedigende. * Herr Ernst Hiingar, der stimmbegabte Leipziger Barhtonist, erwarb sich kürzlich in Stege» und Göttingen durch iressliche Inteipretatioa der Baß- und Barytonpartiea in Hahda'S „Schöpfung" und Mendelsohn'S „EliaS" die allgemeinste» und wärmsten Lhinpathien. Tie „Sieg-Lahn-Ztg." berichtet hierüber: „Herr Hungar war auS- gezeichnet disponirt. Seine wundervolle, kräftige und biegsame Stimme, deren Wirkung durch den künstlerisch vollendeten Boctrag »och erhöht wurde, kam zur vollen Geltung. Ware» schon die Arien Musterleistliugen, so erreichte der Künstler unserer Ansicht nach den HSHevunct in der Stelle „Du wendest ab Dein Angesicht" und iu den Duetten des dritten ThesteS zwischen Adam und Eva. Hier rerbaad sich Gesang und Bortrag zur schönsten Harmonie und hinterliek dem Hörer den tiefe» Eindruck eines hervorragenden künstlerischen Genusses." I» Uebereinftiinmuug hiermit schreibt die „Göttinger Zeitung": „Vorzüglich waren die Tenor» und Baßsoli durch die Herren Litzingcc und Hungar vertreten. Beide er freuten durch schöne» wohlgeschulle Etnnmea uud virftüadnißvollen Bortrag." Herr Hungar wird demnächst in Remscheid, Chemnitz, Magdeburg und Brauaschweig große Partien singen. * Leipzig, 13. März. Der unter der verdienstvollen Leitung de» Herr» Lehrer G. Thieme stehende „Leivzig-Lchönefelder Ledrergesangvcrein" veranstaltet am I.i. dsS. Mt«, sein 2. diesjähriges Concert im Schloßkellcr zu Reudnitz. Dasselbe bringt außer Chorwerken von Dregcrt und Brambach erstmalig eine Novität unseres «»heimlichen, bei den Gesangvereinen sehr beliebt gewordenen Componine» Johannes Pachc, dessen vnun 71: Rvland'S Schwanenlicb, sür Männirchor, Solo »nd Orchester. Leipzig, 13. März. Eine Reihe vorzüglicher Künstler gaben der SoirLe des Fröbclvereia» durch ihre Mitwilkung jenen künstlerischen Feingehalt, der den Concerte» teS FröbelvereiuS auch bin Chaialter ron WohlldüiigkeilSco.lcerteu sür die Zuhörer iitert; e« sind künstlerisch weithvol'e, ja rniSg-zeichnele Leistungen, die cinkn rrinen, nachhaltigen Eindruck zurückiaise», Leistungen mit deren man stch noch in der Erinn->u:ig ge>n beichastigt. Der Concert meiner Herr Petri, de» Reigen der Solisten eröffnend, spi lle die lömoll-Suile. vp. 153, von C. Reinrcke, eine in ihren» zweiten Satz etwas z» weit aiiSgesponiiene, cus liedk»«wlirdjg« und graziöse Gedanken sich ausbauende Compasitioa, mit der sonocrainen Be herrschung deö Meisters; die Eleganz des I'erpLtnum-makile-satze-, die schönbeiiübeislnihetc Caniilene d s zweiten Latze-S (6äur) ver- ielhe» duichanS «inen Geiger ollcrcrstr» Ranges. Mit de», Bor> trage der Eimconne von Bach, dieses KmistwkikcS, in dem die Bwline in genialer Weise zur Trägerin einer Po'-nphonie wird, wie sic in der ganzen Literatur einzig dastelt, zeigte sich Herr Petri als begnadeter Interpret des claisischcu Meiste, Werkes. Da Fräulein Heinig lrider helsir g-worde» mar, so nnißte» die im Vereine mit Fräulein Leucka rt gcplaiiicn Duelle vo» Dvorak wegiallen. Daiür » Fräul. Barlah. die Operttteiisoubreüc ii!ijcr>S «ladlihealers, mit sreundlichein Lüchrln einige Lieder als Ersatz an. Die aiininlhigc Sängerin wollte das nur zu osl gesungene „Wie berührt mich wundersam", dessen Milodie ich im Egrrlande mit jene» bald traurige», halb srählichrn Versen wirdersand, wie sie ei» kralliger Bvlkesinn zu bilden pflegt, offenbar ans daS Piedestol einer originellen Ansiassui^g empoiheaeii: ganz gegen ihr Naturell und ihre gute mnßlalische Natur veisiel Frl. Barlo», dabei in den Fehler einer Brrdebnung de« Tempo und in d e Süßlichleit einer Hhpcrsentinienlaliiät, die die Bcndel'sche Melodie fast ungenießbar machte. Pelri'S Wiegenlied, eine alürlicbsle, sehr niedliche Kleinig keit, die sich wie mit Widerhaken >m Ohre scsttlammert, war ichr gi» in der Gluiidstiiniiiuiig ki taßl; ei» Ca'iiietstückchen von wcichkin schmelzend hlngehaiichie», Piano. Auch tlnllaujl'S mit jnb>l»der Frühlingswonne erfülltes „Wenn lnsiig ter Frühliiigswind die lichte Welt durchzieht" sang Frl. Bariah mit glückiichcm AnSdruck. D.m Drängen der Sängerin nach einer Zugabe tonnie da« Publicum nicht widerstehen, »nd sa Hörle» wir noch ein Lied. DaS den Saal bis aus den lrtzle» Platz füllende Pliblienm dankte mit lebhastem Beifall. Bei dem vvrlicssliche» Spiel der Harsenvirluosi» Frl. Lina Roscher bedauerte man vo» Neuem die ArniuÜi der Harsen- literatnr; dieser „Fee,Nanz" von Obirthür ist ein recht merkwürdiges S.ück. Seit wann tanzen die Freu in so groteske» Sprüngen nach der Melodie der ülostcrglocken? Oberen hätte ein Recht, bc> le dig« zu sei», wenn die Spielerin die T.iv afitätcn ler Coin- pvsilivn nicht init zarlschasseiider Künfileihand geinüdert und durch die Grazie ihres virtuosen Spieles verschönt hätte. Ein Pionier der Muse Umlaufi'S, Herr Gustav Tra uterina na, erfreute l»'S mit der glanzvollen und mit leidciischastlicher Erregung diirchdrui g ncn Wiedergabe von vier Lieder» Paul Uiillaull'S: .Thiinlrovsen und Quell", „Ncberglücklich", „Perllungcne Lieder und „Wiiliderlird". Uinlaust ist ein echter Poet; rr (risst überall die S:>i»»i»i,g in überzeugender Weise; ein Zug ticscn Gemüihs grht diirch leine Donpoisiki!, deren melodische und bariiionische AuS gestattung überall die Hand eines feinsinnigen, l»risch niannhasl einpsiiideiid.» MnsikerS verrnih. Wer, wie Ilmlaust, eia Lie» z» cvnivo»t>e„ reriiiiig, wie jenes , Mir träumte, ich wär' ii» Wilde »'N Baum von Blüihen schwer", in welch.m der Zinder cmer wunderbar dusligen Heiiiitichke l meisterhast sestgeballen ist, der darf sich den Beste» brigcsellen, die je L eder san ie.i. Heir Trautcrmaiin erwirbt sich mit der Einbürgerung der Lieder Uiwausl'S im Concert- saal ein Verdienst, dri» alle Freunde edler »nd schöner Musik werden volle Gerechtigkeit widersal re» lassen. Die Begleitung der Lieder, wie auch der Bioünsuite führte Herr D. »miaust mit sehr zartem Nachempsinden au«: drr bewährte Blüthnkrflügel klang aiißerordentlich wol'ltoiitend und zeigte eine» köstliche» Farbenreich «hin» deS Toner. Da« gcnlißrciche Concert schloß mit dem Fest svirl „DaS Jahr in seinen zwölf Monaten" von M. Paar; sinnige Verse »nd eine esseclvolle Steigerung zeichne» daS Festspiel au«, dcsjcn Theilnrhiner und Tkeilnehineriinien durch malerische Trachten (im Shlußbild eine wahre FardcnsiimvliviiicN lebhaftes Interesse erweckten. Die Deutschen baden von zehre einen großen Hang zur Cnmt olik besessen; Sn »batik und Allegorie brstreiien den Answand an gedanklichem Mmerial, daS wir auS dem Munde der Zeit zu hören bekamen. Frl. Barlah war ri»e esf-ctvolle Zeit: sic segncte sozusagen) daS Zeiiliche und bot ein liebenswürdigeres Bild, al« es ich di» alten Griechen von ihrem ChronoS mochten. Len zahl reiche» Darsteller» deS Festspiel« sei ein onSgiebige- Lob gespendet. DaS Publicum nahm dar Festspiel mit rauschendem Beifall aus,„>d zeichnete die Berinstallec der Soirve, an ihrer Spitze daS sür die Intercsi-n deS FröbclvercinS unermüdlich tlstitige Frl. Angelika Hartmann, mit Hervorruf a»S. F. Psohl. * Neustadl. IS. März. Der äußerst strebsame hiesige Männer- geiangverein „Sech zehner" hielt am lctzlvergangeiien Lonntag im Gastdoie Hierselbst eme Abendunlerhaltiing ab, die in allen ihr, n Tbcilen von Aulang bi« zum Sch uß besten« gelang. Ganz drsoniurc Freude erregte eS. wie hierbei bemerkt sei, daß die Auszeichnung der gesanglichen Darbietungen durchweg in deutscher Lvrachc gehalten war; der Verein verband somit daö Aligciiehiue mit dem Nützlichen, »nd man kann nur wünschen, daß scs» B.'rgrhen dkl anderen gleichartigen Vereinen Nachahmung finde. * Ter deutsche Violin-Birtuoie Waldemar Meyer ist nach einer ! Miiiheilnag der „Bö,se»zeitnng" durch die Generosität seiner eng lischen Bewunderer in den Stand gesetzt worden, in den Besitz einer historischen Bioline zu gelange». Dieselben überwiesen ihm in Anerkennung seiner künstlerischen Leistungen einen Betrag von !250 LstrI. sür den testen StraduariuS, den er finden könnte. Am 28. Februar lauste nun Herr Meyer in Berlin von dem bekannten Geigeiimacher Riech-rS daselbst eine solche Violine sür 25 000 D,e Ge'ge war I7l6 von Slraduariu« eigen» sür König Georg 1. von England gebaut woiden und die größte Geige in der Form, die iradiiailnS gemacht hat. DiS zum Beginn dieses JahrhunderlS verblieb die Geige in dem Besitz der königlichen Familie und ging alsdann in die Hände eine- scholti'chen Edelmann- über, der sie, als englischer Osficier, stets in seinem Gepäck mit sich iülirte »ub sie auch in der Schacht von Waterloo bei sich batte. Seine Familie schenk!« die Violine dem berühmten Geiger Molique, und dieser über, ließ sie vor 20 Jahren, als er nicht mehr spielen konnte, seinem Freunde und Schüler Baion von DreiiuS in München. Bor etwa 11 Tagen kauiie sie RiecherS sür 20 0» ^i, und Herr Mcyer ist mithin jetzt der sechste Eigenihümer derselben. Sarasate bat im November 1887 rin vorzügliches Gutachten über die Eigenschaften der Violine abgegeben. Herr Mcyer ist nicht wenig stolz aus de» Schatz, den einst eia englischer König besessen hat. " Bei dem große» Umfange, den in unserer Zeit der Handel mit seltenen Musikwerken aller Gattungen angenommen Hot. ist die Forderung nach genauer Tirelauga be in den Verzeichnisse» der Aiit>q»are eine sehr berechtigte. In Teutichland habe» d>e Katalog« aus Diängkn der Musilhistoriker in »euerer Zeit eine wisjenichait- liive Form erhalten, »u Auslände indessen geht man i» dieser Be- ziehuiig weniger sorgfältig zu Werke. Mit Rech! spiechen deSbalb die im Commission-verlage von Breitkopt L Härtel erscheinenden, von der Gesellschaft für Muliksorschung herauSgegebenen „MonatSdeite sür Musik-Geschichte" den Wunsch au«, „daß sich die Antiquare Englands, Italiens und Frank reichs doch auch den Bestrebung,» anschließen möchten, idre Kataloge sergsältiger hcrzustcllen, sowohl in der W.edergabe deS TilelmorleS, alS besonders i» Angabe des BertagsorteS, Verlegers oder Druckers und der vorhandenen Ctimmhitcher. ES ist, so wird in der ge nannten Zenichrist weiter beiwrkl. wahrhast ein Jammer, wie die Im llebrigcn mit Luxus berg«stellten Kataloge nachlässig und ohne jegliche bibliographischen Kenntnisse hcegrstellt sind. Wir ersuche» die Verkeil Mitllicdcr unserer Gescllschail, die jenen Ländern angekören, in Zeitungen s»r eine bessere Herstellung der Kataloge snr Musik so lange zu kämpfe», bis daS Ziel erreicht lst Neue Kmistsachen. Allen, die in der jüngsten Zeit unser Museum nicht le- sncht bade», wird eS »vch unbekannt sein, daß daS berrliche von Franz von Lendach gemalte Bldniß „Kaiser Wilhelm'- I " jetzt i» einein > cue» kostbaren und doch in keiner Weise tic Wirkung de» Bildnisses schädigenden Nahmen gefaßt worden ist. welcher von dem Maier leidst entworfen nnv gestiftet wurde. Die architektonische» Motive, au» denen sich der Rahmen ausbaut nnd da« ans kiesen sich ganz natur gemäß entwickelnde Ornament sind von schöner, echt mo»u- inentater Wirkung und bei allem Neichll'Uin frei von jeder Uedcr- ladnnq. Der Bronzeion ist aus da» Feinste zu», Coloril d>S Bilde» gestimmt und wird in seiner Wirkung von der durch Tape zierer Richter hier mit vorzüglichem (Geschmack auögcsiibrlen Drapirung in rolh in Ea»>»iel und schwarzem F.or aus- Beste unterstützt. Tie Ausstellung de» BiidrS zugleich mit dem Bisniarckbiide in dem an der nordwestlichen Ecke gelegenen Oberltchteabiiiet mit Abblrndung des Oberlichtes snr da» Auge deS Beschauers ist aus da» Trefflichste gewählt. Tie MuseumSleitnng dal hiermit wieder ihr ungewöhnliches Geschick und ihre glückliche Hand in Anvidnunz und Ausstellung der Kunstwerke besten- bewahrt. Von Neuheiten aus dem Gebiete de» photographischen Bildnisse» sei heute besonder» hervorgehoben ein rn der photographischen Anstalt deS Hosphotograpbcn Alfred Naumann auSgcsührter wundervoller „weiblicher Stuvien- kops", eine junge reizende Italienerin darstellend, der gegen« ivärlig in dein auch sonst geschmackvoll anSgestatlctcn Schan- senstrr der Kunsthandlung von Hermann Vogel (Goethcstraße »eben Tbcatcrtmchgang) ausgestellt ist. Die bekannte Vollendung der Raumann'schen Technik und Auf fassung vereinigt sich mit dem durch den Gegenstand der Dar stellung geweilten Interesse zu überraschender Gesammt- wirkung. Adolf WeiSke. Und ArbeitSstube de» minder bemittelten Bürger« und Be amten wild diese« B'lduiß de» um da» Wohl unsere« Ge meinwesen» so hochverdienten Leiter» desselben gar bald, bei dem billigen Preise de» Blatte», den Ehrenplatz einnebmen Abzüge aus chinesischem Papier sind nämlich sür nur 2 solche aus seinem weißen Kupserdruckpapier gar nur sür 1,75 Mark sowohl in der Boqel'fchen Knnstbandlung (Goethe straße), al» auch in der Strauch'schcn Kunstanstalt (Ze tzer- straße 21) zu beziehen. Aböls Werske. Verein für Erdkunde. * In der am 8. März abgehaltenen wissensbastlichen Sitzung legte der Vorsitzende, Herr Pros. vr. Ratzel, die für die Bibliothek eingegangene LNeraiar vor, darunter mehrere Bände deS vom Krön- Prinzen Rudolf HerauSgegebenen WerkeS: „Die österreichisch ungarisch Monarchie in Wort und Bild"; uud daS Werk von ASbülh: „Boe- nie» und die Herzegowina". Der Bibliothekar deS Verein-, Herr Lehrer H. Hosmann, sprach dann: Ueder PrzcwalSkij und seine vierte Reise. Nikolaus Michailowotisch Przewalskij war noch in der Blüihe seiner Krajt uud mit den Vorbereitungen zu seiner fünften Reise in daS räihselhaste Tibet beschäftigt, al- ihn eine schwere Krankheit in einem kleinen russischen Städtchen am User des Jssyl-knl am Fuß: d:e Tien-schan dorniederwarf, der er nach einigen Tagen erlag. Der Reisende hatte selbst gesagt, daß diese fünfte Reise seine letzte sein sollte — sie ist es leider auch geworden. Przewalskij war am 3l. Marz 1839 aus dem Landgut Otradnoie >m Kreise Smolensk geboren und stammle auS einem alten Ade!s- geschlecht. Den ersten Nnierricht genoß rr tm Hanse, aber die El- ziehung war eine spartanische; bei jedem Weiter durste er in« Frei , und früh lieble er schon die Jagd. 1819 bezog er daS Gymnasia:» zu Smolensk, wo er sechs Jahre verblieb. Die Schüler wurden jeh. streng gehalten und jeden Sonnabend gepeitscht. Im Stptemd.e 1855 trat er als Junker in ein Regiment in Moskau, und sch » nach sechs Monaten wurde er alS Osficier nach SmolcnSk versetz: 1861 trat er in die Kriegsakademie in Petersburg ein. ab«r für die KriegSwisseiischastea fehlte ihm die Neigung. Er ging 1864 a.s Lehrer an die Jnakerschule in Warschau, wo ec Vorträge über Geographie hielt. Wädrend dieser Zelt beschäftigte sich Przewalskij besonders m t Zoologie und Botanik und unternahm im Sommer regelmäßig »aturwisienschostliche Exkursionen ii» Smolensker Gouvernemcn:. 186? endlich wurde er aus sein Ansuchen zum Stabe des Osisil> rüche» MilitairbezirkS abcoinmaadirt. und von dieser Zeit an begiunr die Periode seiner berühmten Forschungsreisen. Kaum war er in Irkutsk angekommeii. Io erhielt er ein Commaado inS Ussurigeb e: zum Zweck statistischer Erhebungen. Aber auch in anderen Wissei.» ichaslSjweigeu enljatlete er eine rege Thätigkeit, wovon er i» seinem Werke: „Reise ins Ussuriland", (Petersburg 1870) berichtet. DaS Buch ist reich an meteorologische» Beobachinngcn, giebt eine liebe - sicht der Flora und Fauna, eine Menge Nachrichten über Zahl und Lebensweise der russischen und rinheimlichen Bevölkerung. Außerdem harte er zahlreiche ualuiwisjenschaslilche Sammlungen zusammei:. gebracht. Dieser erste Versuch erweckte ihm die Theilnabme der Peters burger Geographischen Gesellschaft, die ihm die Ausführung de: von ihm geplante» neuen Reise nach dem Oberlauf deS Geldiu Flusses, dem Lande OrdoS und dem Kuku-nor ermöglichte. Auch das KriegSmiiiistkkium und der Boiainiche Garte» steuerten zu den Reisekosten bei. Przewalskij ging von Kiachta nach P king und rüstete im Kalgan seine Expedition auS. Er marschirte dann durä, d - südöltliche Mongole, zum G lben Flusse, überschritt zwei Gebirgs ketten und verfolgte den Fluß 450 Werst, besuchte das Land Orto- und wendete sich dann in die unsruchlbare und wüste Ebene Alc- schanS. Hier mußte er umkehreu, trotzdem er nur noch etwa 20 Tagereisen bis zum Kuku-nor halte. Bei der Rückkehr wurden die Gebirge am linken User des Gelben Flusses untersucht und das Land der Uroteu gekreuzt. In Kalgan erhielt er wieder Geldmittel und zog nun mir einer Karawane mongolischer und tibetanischer Pilger durch Alnschan bis in die Nähe vom Kuku-nor- Ueder den See ging eS weiter südwärts, und nach Ucberschrcituug mehrerer Gebirge wurde daS Plateau von Tibet erstiegen, bis zum Mur-usju vorgedrungen und dann der Rückweg ongetreten. wiederum über den Kuku-nor und direct nördlich dis Nrga. Aus dieser Rnse wurde» 11 000 Werst zurückgelegt und davon 5300 mit der Boussol? ausgenommen, ferner ein überreiche- Mateiial an naiuririssknschosi- lichen Obiecten und meteorologischen Beobachtungen gewonucn 1875 und 1876 erschienen die btiden Bände dieser Reisebe>chre,bu>,g. Kurz daraus machte sich Przewalskij von Neuem aus den Weg. Bon Kuidscha a»S ging die Expedition am Hi »nd seinen Znflüsj n Kungesa und Za„ma^enlla»g, durch da- Naralgebirge ans daS Juldusi- platrau und van» ten Südabhanq de- Tien-schan herab auch Korla, damals im Besitze Jakub Beg'S. Bon da führte drr Weg zum Tarini uud an dessen Usern bis zum See Kara-buran. Ter Alth'.:- tag wurde besucht, wo wilde Kameele gejagt wurden, ober wegen deS strenge» Winters und dem gänzlichen Mangel an Feuerung war eine Ueberichrcilung de- Gebirge» nickt möglich, nnd so wurde d,e Rücksthr beschlossen. Um den ursprünglichen Plan anSzusühre», durch die südlich vom Lob-nor liegende Wüste nach Tibet vorzv- dringen, mußte ein östlicherer Weg gewählt werden. Dazu mußte der Forscher nach einem zweimonatlichen Ausenthalte im Gebiet deS Lob-nor nach Kuldlcha zurückkehrea, um dort leine Sammlungen niederziilegeu »ud sich zn rrholen. Em neuer Versuch wurde aber durch Erkrankung dcS Reisenden unleibrocheri und dann durch di: wegen teS Ili LandeS mit der chinesischen Regierung entstandene» g> spannte» Verhältnisse ganz verhindert. So ist diese Reise ciecur- lich unvollendet geblieben, aber doch reich an wcrlhvollen Ergebnis! ». Sie winde in einer 1878 erschienenen Schrill eing'heud geschilder'. Schon 1879 brach Przewalskij von Neuem aus. Der Weg lag nöed- li hec und östlicher als bei der zweiten Cxvednion, über den S e lij.ingur, am Urungu auswärts durch die Tsungarilcke Wüste nach Barkiit und über das östliche Ende dcS Tien-schan nach Hami, durch die Waste vo» Hami über Ssa-lscheu nach Süden über den Njau-schan hod.r besser über das Humboldt- und Ritter-Gebirge) zum Burchan-iaadea. Ter weitere Weg überichriit da? M.irco-Poie-G.birge, daun , cch mehrere andere westöstiich streichende Ketten, die Wusserschn e zwilchen dem Gelben »nd Blaue» Fluß und zuletzt das Tan-st:- Gebirge. Hier wurde der Reiieiidc von de» um «Kren Driai-Lama besorglcn Tibetanern zur Rückkehr gezwungen. Die e Reise ward: in einen, 1883 erichstnene» Werke beschrieben, daS die brdcutenlste Erscheinung de» Jahres aus geographischem Gebiete war. Waier machte er der Petersburger Geographischen Gesellschaft einen Vor schlag zu einer reue» Reise, uud wieder saud er dafür reiche Ualci- stütznng. Diese vierte Expedition mar wahrhaft großartig ausgerüstet. In, Norcmbcr 1883 euotgte von Urga auS der Ausbruch duich die Geb: süd wärts nach dem Aia-schan,Gebiete. In zwei Monaten war der O:t Dy»-juan-in erreicht, 1050 Werst von Urga entfernt, und vom Reisenden zui» sünsien Male besucht. Im Winter vnd Frühjahre wehen hier häufige Stürme, welche der Forscher als inächtig wirkende Factore i» der Veränderung deS ReliesS der Wüstenobersiäche b'- lchreibt. Diese Stürme sind auch eine Hauptursache zur Entstehung de» für ganz Centralosien so charakteristischen Löß. DaS k ini i zeichnete sich während der beiden i» der Gobi verbrachten Winlei- Ein tina !)ei' Anngailftalt «Monate durch starke Nochtsrösle vnd hohe Temperatur oi»r-ge ans. SlM-lsNU) Ullvtllll «INS vkT j?!,,, ii. ^«"Nitwr bl eb da« Quecksilber b,S 8 Uhr Morgens gr- von Uudolf Strauch. * Leipzig, 13 März. 9m Anschluß an den Bericht über die geiuiiche Musik-Ailisiihrunq in der Johanni»-Kirche Iheilen wir niil. daß Vei» Lied vo» Draesecke .Dreur" nicht r» Frl. Großschups, sondern von Frl. Hankrich gesungen > ,:roe Bei den einzelnen Nummern waren die Namen drr Atiejährenden aus dem Programm nicht angegeben. * Leipzig, 1-1 März. Au» de», Bureau de» Stadt Idealer» schreibt man un»: Der Csmponist der demnächst zu. ersten Äusiüdrnng an unserm Stadttdenter gelangenden -lenen Over „Mannet Denega»' — Richard Hcu l—rgcr, weilt bereit» seit vierzehn Tagen in unserer Stadt. , I.I an rer Einstudirung seine» neuen Werke» Ihatige» Antbeil ,u nehmrn. Heubrr-rr ist «ismn Opn»P»dlfpi»m kein F Herrn Pros. Ur. Carl Reinecke ist von dein Coneert- vereine zu Zitlau eine Einladung zngegangen, in dem drillen Concerte de» Verein- ein» Anzahl seiner llomposiiiouen zur Aulliibrang zu bringen. Dazu gebören u. A.: Llavierconcer» Ne. 3, O mo», und die Festouveriure: Frieden-öseicr, sowie einige Liedee. X Weimar. Herr Overndirecior Jahn dom Hosopenilbeatcr in Wien weilte in den letzte» Tagen hier, vm den Probe,> und der Aufführung von LiSzt« Leg-nde „Dir heilige Ed'obetd" b-tzuwohaen. Diese ist bi-her wokl an verschiedenen Orirn als Oeotonniii, sc-n,!ch ober nnr im Großhcr,og'ichen Hostbenier ,n Weimar anigesühr! worden. Die erste Ausfuhr,mg saus t8«>8 aus der Wartburg »»ter Leitung L Szt'S Natt, dir erste scenische vor rtwa iüns oder sech- Jahren unter Leitung de« Hoseapellmeister» Vr. Losten. — An, 11. März sand im Großherzogtichen Hosideater ein Concert zum voriheik der LiSzt-Ztittnnq staik, lei vallbeietzlein Hanse und in Gegenwart Ihrer königl. Hoheiten deS GrostlierzvgS. der In diesen Tagen ist au- der durch gar manche» schöne Werk bewährte», nunmehr schon seit 1855 hier bestehenden Kn» stansteilt für Kupfer- und S lah tstich oon Rudolf Strauch (Zeitzerstraße 21) eine Portraikarbeil hervorge» ganzen, welche rer Meister!and Rudolf Strauch'» alle Ehre macht und die Animerliaiiikeit auch der weitesten hiesigen Kreise »in so mehr aus sich lenlen wird. alS der Dargestelltr niemand anders ist als unser hochverehrter Oberbürger meister Herr vr zur. Georgs. Zur sprechendsten Aehnlichkcit »nd wohlgelnngcnen äußeren Porlrniltreue gesellt sich de, riesen» B>lk»jß auch d e iiiter- cssaiilcüe Belebung und Beseelung de» dem Beschauer so wohl bekannten Ekaraklerkopseö durch die giückllchste, eckt künst lerische Ersasiui'g de-) geistigen Momente». Ein solcke» Ge linge» war natürlich nur möglich durch die auch in diesem Bilde sich ossenbarende, ebenso ruhige w'k elegante Beherr schung der AusdrnckSmitlel der StablstichStcchnik, womit der Künstle» da» dieser Rkprod»cl'0»»art oft nicht mit Unrecht borgenorsene Goleelkt und Kalle gar wcbl zu vermeiden weiß. Da» präckliae Blatt, wa» gegenwärtig i» der Kunst bau dl» ng vo» Hermann Vogel (am Thealerdnrch- gang. Goeiliestraße) an-gestellt ist. ivirdlsich niit Schnellig keit die allgemeinste Symvalhie eriverben, Venn, abge sehen von seinem Kunst- und Asseckionswerlhe. machen e» auch Formal »nd Bildgröße in bobein Grade zum wirk samen Ziniiiielschii nck geeignet »nd nickt »ur nn Salon wird Grotzherzoain («velche da« Theai» und Cancer«« auS Gesundheit»-» , _ ... ^ . ektchichi«, »», seit», desncht) nnd de« Er!vo»her,o^. «I« Salift I dieser schön, Stich bald heimisch »erd«, auch in dn wöhn- sloren, am 2. Decembkr zeigte da» Thermomeler Mittags >nr Schatten 5,8 Grad. Die Wirkung der Sonnenstrable» ist alec eine gewaltig«. Ende Deccmbcr erwärmte sich der Sand a» der Sonne -»gewandten Abhängen bis aus -f- 27,5 Grad. Während de» Marsches am S. Januar zeigte da- Thermometer auf der Reisenden Rücken —3 Grad, ans der Brust dagegen -f-30,3 Grad. D e Exo di'-on ging dann über den Knku-nor und langte vor 1. Mai 1884 iu Diun-wssak am Fuße de» Vuichan-Budra-Mebirges an; von K acht« auS waren in 119 Marschtage» 2400 Werst ziniick- ge'egt worden. Da» Gebirge wurde am 16 100 Fuß hohe» Paß: Nomochun-dawan überstiegen, und weiter dann ein Bergrücken gequeit, der zwei größer« idebirge im Westen und Ost n verbindet. Südlich brriiet sich ein wellige- Hochland an» in der sür Nordtitet gkwödnlichen Höne von 14—15 000 Fuß D>r Marsch sühire ser» c in die sumpfige Einienknng von Odon-tala, in welcl er die Q ell«n reS Cbua' -che (Gelbe» Flusses) liegen, dann über die Wasseiscvide »um Blauen Flusse, und da dieser wegen Hochwasser nicht »br.« schritten werden konnte, wi der zurück «ach Diun-sassak Ein w>iter-r Vorstoß erfolgte in da» südliche Zaidam, «ine eben, Niederung, d - aber 9000 Fuß hoch liegt and wohl den Boden eine» ehemaligen Meere» darstellt. Bei dem Ort Tichön-jar wurde «in Lager aus geschlagen, als Stntzpuncl sür die Winleeexciiräonea, welche außer, ordentlich glückliche Ersolge für die Erforschung der Orographie Ccnlralasien» anszuweisen hotten. Durch die dem Aliyn-tag vorgelagerten Gebirge Tschamen-tag vnd NameuloseS Gebirae wurde der Weg nach dem Lob-nor verfolgt, der nach de» Reisenden Urtheil der ollmäUge» Austrocknung eat- argengeh«. BiS Mitte März 1885 wurde» hier zahlreiche wissen: schallliche Beobachtungen angestell», und daraus der dritte und letzte Hauptabschnitt der ganzen Reis, angetrrteu. Der Weg führte durch dt« große glugfandwüste de« TorüubeckruS, de» au»- DU
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