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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188908272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890827
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890827
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-08
- Tag 1889-08-27
-
Monat
1889-08
-
Jahr
1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1889
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12 Mas 1»«« datirt^ Schreiße» ße» dnmalige» A^ro»- iolg -.» und jetzig«» Zar» Alexander m an Aksakow Äu, hme finten, da» ein merkwürdige» Streulicht aus den Co.-rakter de« gegrnwärllgeu Beherrscher» von Rußlaad wirst. D:.i » Schreiben lautet wie solgt: Men, lieber freund Aks-kowl Ich matz Ihne» «ledekholt läge», daß ich mu meiaer Lage durchaus »cht zufrieden hi». E>' ist zu qlänzeud für melaea Ldaraker, dem aur die Rahe »ad das ua»-i ie.tte. eu dehagt. Da« Hosiede» ist lür mich nlchl geeignet Ich leibe >iU ich. indem ich verpslichiet bla. mit de» Männern am Hof? Umga- g cu vstege». Ich kann mich aber nicht daran gewöhn-» deren Er- bär.i.I chlesi.n m4 kaltem Biuie zu beurthelle». Und doch gelchiedt die« Allee ii üi .lich, ui» öußerrAu-zeichauage» zu erlangen, die meiner Ansicht nacr, keine Kopeke werih sind. Ich fühle mich unglücklich in dieser Seftll- schalt unter diesen Männern, die ich selbst dann nicht dulden Mächte, wenn sie Lakaien wären. Doch ach, sie nehmen d>, höchsten Staats- ämler eia! . . . Mit Einem Worte, mrt» Bester, ich muß zugeben, daß lch mit dem Tod« meine« Bruder» Unsägliche« verloren habe. Ich eigne mich nicht sür die hohe Mission, die mir da« Beschick bestimmte, denn wen, mtr sch», die Last al« Throusolger unerträglich erscheint, am wie diel schwerer wird mir jene sei», die mir in Zu- kunsi zn tragen drvorsteht. Die«, geliebter Frrnud, ist da« große Eeäeima'ß da« ich Ihne» lang« schon miltheil,, wollte; ich halte e« sür überflüssig, S,e z» bitte», e« Niemandem zu «»Wecker, da Sie wohl begrelsen, wa« mtr da» kosten kS»,t« . . . Um jeden Zweisel an der Echtheit diese» Briese« im voran« tu beseitigen, wollen die Herausgeber der Memoiren Aksakow'« gleichjeittg auch da» Faksimile de» Briese» dem Buche einverleiben. * Infolge der jetzt in der Lu»sllhrung begriffenen Reform de« Iustijwesen» in den baltischen Provinze» ist da» Russische al« Teschästtsprach« sür mündliche» und schrislllche« Verfahren in allen baltische» Gerichtsbehörden obligatorisch. Ja den Friederi-gerichten können mündliche Gesuche und Klagen, sowie auch Erklärungen in einer der örtlichen Sprachen voraedracht werden. Dieselben Sprachen sind auch rulässig für Gesuche und Klageschriften Inhastirter uud sür Gesuche um strafrechtliche Verfolgung solcher Ver- brechen, bei denen der Strafantrag nicht zurückaenommen werden kann. I» den Baucrngerichten hat man nolywendiger Weise dem Gebrauch der Sprachen der Landbevölkerung (eühnilch, lettisch, schwedisch) einstweilen noch writergehente Zugeständnisse macken müssen. doch sind di« «ndgiltiaen Be- scheibe und Urtheile de» Oberbauerngericht» unbedingt in russischer Sprache abzusassen. — In Riga geht dem „Rishkij Wjestnik" die Nachricht zu. daß angrsicht» der Weigerung de» Riga'schen S ladtschul-Eollegiu m», sich den Anord nungen der Schulobrigkeit betreff» Einführung der russischen Unterricht»sprache in den städtischen Schulen zu fügen, die Lehrer, welche in russischer Sprache zu unterrichten vermögen, ohne Mitwirkung de» Schulcollegium» von der Schulobrigkeit sür die erwähnten Anstalten werden angestellt werden. * W>« der.Politischen Eorrespondenz" au» Koastanti- nopel gemeldet wird, ist die gelegentlich der Begegnung in O»doraeiu di» Welt gesetzte Nachricht, daß die finanzielle Lag« der Türkei damal» vielfach Gegenstand der Be- sprechungen zwischen den deutschrn und britischen Staat»« männern gewesen und daß Verhandlungen eingeleitet worden seien behus» Au-arbeituna von Vorschlägen, welche da» türkische Reich auf eine gesündere finanzielle Grundlage und niiter eine bessere Eontrole zu stellen geeignet wären, bisher unbeglaubigt geblieben und ist speciell in den türkischen Reg>erung»kreis«n darüber absolut nicht» bekannt. Man sei in diese» Kreisen um so weniger geneigt, dieser Meldung einen tatsächlichen Hintergrund, za auch nur den Charakter eine» Fühler» beizulegen, al» e» Niemandem, am allerwenigsten den erwähnten Etaat»mäanern unbekannt sei» könne, daß jede derartige Absicht die Empfindlichkeit aller türkischen Staatsmänner und in erster Linie de» Sultan» Abdul Hamid selbst verletzen würde. Anläufe in der gleichen Richtung sind bereit» in früheren Zeitläuften unter nommen worden, aber selbst die Au«sicht aus vermehrte Ein nahmen vermochte nicht über die entschieden« Abneigung de» Sultan» gegen ftd»«»« unmittelbare Einflußnahme Europa» aus die innere Verwaltung der Türkei obrustegeu und alle Vorschläge dieser Art scheiterten an der lleberzeugung de» Sultan», dem da» Schicksal Egvpten« vor Augen schwebt, daß eine noch so engbegrenzte finanzielle Eontrole nur den Anfang zu einer förmlichen Bevormundung der Türkei bilden tour de, mit anderen Worten, daß die finanzielle Eontrole in „ne politische au»arlen würde. Auch jetzt würde» Vor schläge, welche die Selbstständigkeit der Regierung zu be schränken geeignet wären, von welcher Seite immer sie auch kämen, unbedingter Ablehnung begegnen. * Anderweitigen Meldungen gegenüber, welch« die Wahr scheinlichkeit eine« Besuche» Schah Nasr-ed-din'» in Kon st an tinopel in Aussicht stellen, ist die „Politische Eorre- sponbenz" in der Lage, zu berichten, daß nach den allerletzten Dieposltionen der Schah von Pest au» unmittelbar Uber Podwoloczirka, Eüdrußland «ad Wladikawka» die Rückreise nach Teheran anzutreten beabsichtigt. * In dem erwähnten Artikel de» „Standard" über den Besuch Kaiser Wilhelm'» in Elsaß-Lothringen heißt eS: Deutschland sowohl wie Frankreich habe» in de» letzten 19 Jahren erstaunlich« Aastrengangen gemacht von einem Gesichts« puucle au» betrachtet, ist der Fortschritt Frankreich» merkwürdiger nnv mau muß staunen über die Kraft de« srauzösischen Volke», sich »ach „lk den Beilusten au Menschen, Geld, Material und Krieg-enl- lckädi:uag so großartig auszuraffea. Einsichltge Leute behaupten, daß Fr>nkre>ch im militairischea Sinne jetzt mächtiger sei, al« es zu irgend einem Ze-tpuncie seiner Geschichte war. Kännlen die lauern Zwistig. k i en uur geheilt oder wenigsten» mit Stillschweigen übergangen werden, io würde Frankreich bald seine, alte» Platz in der Völker« samiiie de« iioniiueni« wieder «lnnebmea könne» Mittlerweile ist Teuiichland seine» ruhigen Weg geaaagea, nicht mit so viel Schau- g prä ge, ober mit wenigsten- derselbe» Entschlossenheit und mehr Di.ciplin. Denischlaud Hai sicherlich nicht die stolze Stellung, weiche es vor l9 Jahren durch seine Tapferkeit und sein« Organisationen er l ng« hat. gemißbraucht, vielmehr ist e» in diesem Augenblick das Basiw-rk de« europäischen Frieden». Mögen wir auch Mitleid euipfi den mit dem Bedauern der Franzose» über de» Verlust ihrer b i.en Provinzen, so müsse» wir doch sagen. Hatz Metz und Straß, lurg unmöglich sich tu besseren Händen befinde» könnte», al» jetzt B > e Studie wurden in offenem Kamps« gewonnen und durch Ber> tiag ab-,> irrten. Sie werden mit so viel Mild« regiert, al» e» die üt miiibsari ihrer Bewohner zuläßt. Wenn der Besuch de» Kaiser in, »U iingsten dazu beiträgt, rinen Bund der Herzra herzustellen. so wird die« sür gauz Eurova von Vortdeil seta. * Zu der geplanten Weltausstellung im Jahre 1892 l «werben sich außer New-'))ork und Washington noch die aller d ii s mächtig aufstrebend«!, Städte St. Louis im Staate M sst'»ri und Ebicago in Illinois; damit aber auch bier t ia Lächerliche nicht seblt, tritt selbst die verbälliiißmäßig kleine Stadl St. Iosepb in Missouri al» Milbewerbrrin aus Nach der jetzigen Sachlage der Dinge bars man indeß lvobl mit Best mmlhcet annehmen, daß New-?)ork den Sieg davon tragen wirb. Vom II. technischen Feuerwehrtage. k k Eliemaitz, 25. August. Ueberau- zahlreich war dem Ruse zur B schlckti»., de- ll. technsicheii Feuerwehrtag,- leiten- der einzelnen 'Feu rwetnen tr- Laude- entiprochen woiden. damit beweisend, wie Willi i kiaerseit» derartige leruslich' Beranstallunqen sur die Feuer w r che überhaupt sein dursten, anderrrjcits eine' wie hoben An« s-hens sich die Leiter d- sielb n erstruen. Der B riammlung »n en --rrn Sinne ging zunächst eine Sitzung de- Lande-ai,-schuff,- der sachlich» i Fe e:lv l>rrn voraus, die am 24 d. M. vormittags ll Uhr im H'lel ,i:tadt Go:In" ihren A"'anq nalm und i„ ernster Be ratl.ung 4',, Eiunde nah te. Eröffnet von dem Bor sitzenden, Herrn v - r ginaiin-Waldli'iin. lrichaitigte sich dieiell e ,n eist r Linie m: einem Bortraqe de- Herrn Bianddneclor- Weiga n d-Edcmn tz „>i -r die B-ranstaltneg-n sür den ll. Icchnicd.n Feuerwedriag". > / - all eilize Zn9 mnning und den lebbasi sten D ink de- Au'- s ii '. s-ind. Herr Row :ck-Neu'«üerhrulen gab jod.>nn G.n»»>ütze sur gäbe von Gutachten — bri Verunglückungen. A ickaunng von Spr tzea sür arm« Gemeiudeu — der königlichen Vraudvei sicher „ogS- üideuke/le-^nwerirßltch«» Nitz geweiht, ^erädrr^stuttet, b», Herr Vorsttzeude, als her würdige Nachkolger de» um dir Eotwtcke« luug de» iächstschr» Feuerlöschwesen» hochoerdiente» Ritz selbst de» Bericht. Zui» bleibende» Gedenke» au de» Heimgegongeue» w>rd am lS November d. I. -ns dessen Grab« et» von dem Herr» Professor Schilling entwnrsene« Denkmal — ei» Odelrtk mit Fenerwehr- rmbiemeu ,,h der Büste Nitz' — i» Bronze ansgefübrt. Di» grichäilltchen Miltheilungra, gleichiall« von dem Herrn Vorsitzende» erstattet, beschäftigte» sich mit Aaträge» und Wünsche» au« der Mitte de« Fi-aeiwehrveibauoe» Am Abend snadr, sich die berrit» »i»>«troff»»r» Drlegtrte» zu zwaagloser vereiatnllug im Molella-Saai« «iu, um gerüstet am heutige» Tage eruster, auftreuaeud'r Beraihvug zu pflege». Püuct- i ch nahm nach ersolgtrr Ausstellung drr gesammle» lür de» actlvea Dienst bestimmiea Fearrwebr die Vorführung de» sächsische» Feuerwehr-Erercir-Steglemrut« aus dem durch Flaggen de>onder» geschmückte» Feuerwrdrübuugsplatz »u der Hedwigftrotze hreu Aalaug Die uuter dem Oberkommando de» diesseitigen Herrn Bcauddirector« Weigand stehend, freiwillige Feuerweht rückte zunächst mit der zweirädrige, Abprotzlpritze an, ihr solgt» di« vierrädrige und die Wogensprttze. Die a» denselben und mit druselbrn au- gestellten U'diingea zeigten, in wrlch kurzer Leit e« bei Au»aütz»»g u,d zweckmätz ger Anorduun» der etuzelur, Krüste möglich ist, zum spritze, bereit zu sei». De» Spritze, folgt» der Schlauch, und Hydrnnienwngrn. Uebnngr» mit der «nstellletter. »er Stützleiter »nd der et», «nd zweihoimige» Hakenleiter, letzter» l» firdea Strtger- züge» verrtnigt Den Uednnge» der srriw lltge» Keuerwrhr schloß sich ei» Manöver der vernstseuerwehr an. Vinnen bb.2 Gecnnde», von der Zeit de» Eintreffen« gerechnet, hatte der Rohrführer an! dem S Stockwerk« hohe» Gebänb« berrit« Wasser, eine Letftnng, die allgemein Vewundrrnng und Aaerkennnng tanh. Rach dem an» von berufener and sachverständiger «eit» zogegangeue» Uriheile find sämmtlich« Hebungen mustergiltlg nud darum gee-gnet gewesen, den versammelirn Deieglrten die Trefflichkeit de» von Weigand stivulirlrn Reglement» >» Wirklichkeit zu beweise». Ve» iouder» gerühmt wurde »och die Ruhe und Sicherheit t» alle» Bewegungen und Handlangen, namentlich imponirie dt« Berns», seuerwehr durch ihre gauz brsoaderr Eraclhrit. De» Herrn« Braud« director Weigaud und Brandmeister Klage sri auch an dieser Stelle im Interesse dr» sächsische» Feueriäschwesen» berzüchst gedankt. Sehr instruktiv war de« Weiteren die von dem Herrn Prosessor Keller« bauer-Lhemnitz «riundeue Spritzen-Prüsung-statio». Nach dieser Erfindung ist e< in Zukunft nicht mehr möglich, bei einer Spritze», prob, irgend welche gesund«»«» Mängel ans Unterlassungen sei««,« der Manul chast zu schiebe». Der Kellerdaoer'iche Apparai be. stimm« geua» die Wassermasse», welche grworseu wurde», die Strahl« »der Wurfweite, de» Druck, onter weichem die» geschehen, di« Kraft, welche gebranch» wnrde, um all' diele Resultate za erzielen, und endlich wie viel Wasser — in Liter» „»»gedrückt — kür den Mann, in der Mmate gesaugt and verspritz» wurde Dt« Prüfung ergab überraschende Erfolge sür di« Zweck. Mäßigkeit dr» Apparate». E» bars darum aicht Wunder nehme», daß die genannte Erfindung, die »ar einem Maune wie Kellerdauer, »er Theorie und Prazi» im Feuerwehrweseu i» sich vereraigt, mSg- lich, Aussehen erregt hat heut» »ad drreit« aus der Uusaliver. dütu»a«-All«ftellaug za Berti». Mit dieser Vorführung eudeten für heute die praktische» Uebungen, de,«» um S Uhr Nachmittag« im Mosella-Soair di« theoretische» Bortrüge sich aureihte». Vi» »ui de» letzte» Platz gefüllt Ware» alle Räume, gleichviel ,t l» Parterre »der aus de» Galerie». Au» der Reihe der er« schiene»«» Ehreugift« »euue» wir dt« Herre» Amlshauptmaau G . Reg.-Rath 0r. Fischer-Chemnitz, Regieraug-ralh Keil-Dresdeü, Regierung-rath Berudt-Lhemuitz, di« köaiglichra »ud städtische» Behörde» voa Chemnitz ». S. m. Der Herr Borfitzende Bergmann gedacht« eluleitend de» hohe» Protektor- der Feuerwehre» uod Deffeu, wa« die Staatsregierung sür die weiter« Eniwickeluug de» Feuerwehrweseu» gethau habe. Solche Thaisache» besriedigteu uad ermaatrrte» -»gleich, Hab« doch der La,de«au»sch»b die hohe Ehre gehabt, bei der Writiasrter ia eiuer größere» Auzadl von Sr. Majestät rmpfaage» worden za sei», eine Aa-zeichnung, die keiner oudere» Institution wird«« zu Iheii geworden sei. Er känn» «a» vollem Herze, ver- sichrrn, daß »nser Lande« Herr mit besonderem Jatereffr an de» da» Boikswohl sörbernde» Feuerwehren theilnrhme. Er fordere darum ans. «iazufttmmea in de» Rus: S«. Majestät nnser alloerehrtrr K»a«g leb» hoch» hoch, hoch. Brausead hallte der Jubel durch di« weite» Räum«. Hieraus »ahm Herr Bürgermeister Stabiler da« wart, begrüßte mit herzlichen WoNea die Erschiene»«, »ad »erwie» de» Weitere» aas da» segen-restve Wirke» der Feuerwehr«» überhaupt Mit dem herzliche» Wunsche, daß der hohe edle Zweck, «eiche» dir Feuerwedreu verfolge», weiter gefördert werde, schloß Redner letue Darlegungen. Bor Eintritt ta die eigratltche Tage-ordnung ehrt« »och Herr Bergman» da» Audeuke» Ritz' unter Htawet« aus den dar einem Jahre erfolgte» Tod. Rach diesem betrat Herr Pros. Kellerdauer da» Pult zu seinem Lortrage „lieber die technische» Fortschritte und Neuheiten im Feuer- wehrgeritbebau." Da- Feuerlöschweseu sei über die Kiader« schuhe hiaa»». dasselbe Hobe eine gewisse Lntwickeluag erlangt »ad langsam vollzöge ficki der weitere Ausbau, iasolge dtffeu sei Reduer nicht im Stande, ein große», epochemacheude- Ereiqaiß ln de» da- Feuerlülchwese» berührende» Erfindung«» uud Neuer»nge, zu neunen. Beqinneud bei der Grundlage de» Feueriülchwelea-, der Wafferbeschaffung, Hab« sich allgemein die Einführung von Wasser- leitungen Bah» gebrochen. Eingehend auf dir specielle Frage der V«sck>assu»g. geb, e« zwei Arten von Hydranten, zwilchen welche» dt« Meinungen dissertrtea. Redner wolle »ich« eine «adgiltige Ent- scheidnag geben, er habe »ar einig« Coastrnrtione», bei »elche» sich di« Herstellungskosten verringern, zn nenne». Diese Hydranten seien von Bopp und Reuter in Mannheim» »nd zwar wären dir» Unter- flurbydraaten, abwohl dielelbrn auck Ueberfiurhydraaten bauten. Dieselben machten de» Anspruch ans größere Zweckmäßigkeit, da äußere Einwirkungen »ick» möglich. — I» der Literatur nehme die Beimengung zum Löschwasser eine recht breite Seite rin. Redner erwähn« hierüber rm Mittel, welche« vom Stoßsurter Salzwerke verkauft wird, weil e- da» Waffe« möglichst vor dem Einfrieren ickiütze. Im fiebrigen sei zu empfehlen, daß bei Wasserleitungen in Häuser» wgenaunte „Regeavorrichiungen" zum Einbau mitgebracht würde». Aus dem Gebiete de» Schlauchmaterial» stade die Anweuduag de» gummirte» Schlauche» größeren Boden. In der Kupprlnng wären die voa Gräter »nd Witte belonder- zu empfehle», da bat diese» dem Widerstand« de» Wasser» am meisten vorgebrugt werde. Auch in Oesterreich habe sich die genannte Kuppelung vollständig riugeiührt. Redner beschäftigte sich sodann mit einer Barkehrnng betreff« de« Schloachwaschen«, wie solche Weingart ln München erfunden hat. Hierzu geselle sich eia Schlauchhalter, de, Redner t» St. Galle» gesehen bade Im Fache der Feuerspritze» sei kein» demerke»«werthe Neubett zu verzeichne», höchste»« könne man sagen, daß bei de» Dampfspritzen der Gebrauch drr Kohleuläure zar Jabetrirbsetzung ueuerdtng« ein- gesührt wnrde. Zudem werde jetzt oielsach da- Ga» zur Kessel- h tziing bez. Gatmoior für den Betrieb in Anwenbnng gebiachl. Er hoffe, daß die iechnischen Schwierigkeiten, welche der Einsührnng der Motoren vier »och enlgegenstinde», bald beseitigt werden würden Die steiggeräthe anlanqend, seien Neuheiten edensall» »ichi zu verzeichnen. In Norddeutichland werde angekämpft gegen die Berliner Hakenleiter, da durch diesrlb« rin Umstürzen der Leiter h-rbeiqesührt werden könnte, infolge dessen sei auf Reduer» Beran- iaffuiiq eine Ldolmlge Letter in Chemnitz gebaut worden. Lenz in Danzi, habe den Haken in ähnlicher Weise Hergestell», ähnlich lei auch die von Lewald. Au» den Rettungswerkzrngen erwähnt der Boriragende da» Reittenberger Rulschtuch, dem aur »um Theil Lob gespendet werden könne, wie derselbe aa einem Beispiele in Pest „achweist. Der Enthusiasmus sür diese- Geröth müsse der nüchternen Beurtheiluaq des Feuerwehrmaaae» weichen. Rauch masken seien vom Branddirektor Stolz in Magdeburg ersunden und allenthalben sür gui deiundea worden. Heimlich wäre der Brandhelm von Rung« beschaffen, avr lei er zn schwer. Schutz- anzüze hätten sür gewisse Fülle großen Werth, sür kleinere Ver- häiiniffe jedoch wären dieselben zu kvstlvieiig. Z» den Sicherheil-- i-inioen sei kn neuester Zeit eine elrftrische gekommen: sür Keller, sru-r werde jetzt die Anwendung von flüssiger Kodleniänre oielsach geübt Zur Sache der Feuermeleung habe da« elektrische Licht eine w leuisiche B-sserung gebracht, ebenso werde auch da- Telephon in brn Dienst b,r Feuermettunq gestellt Die F nerniklder-Automaten h.i t n viel Anse,»düng wegen d,S Unfug», welcher damit geirieden werde, zu erleiden. Es ici darum die neueste Erfindung hierüber von Bogrl ln München wodl z» beachten. An daS Cavilel vom Feueriü chweien wolle Redner noch da- über FeueiVerhütung an i-blltien. (»ule Bauart der Häuser, gute- Putzmaierial, eiserne träger, Abich usiiduren, Pappdächer o. A m. haben sich der ver breit ng und E-nwirkunq des Feuer- w derstand-sädig gezeigt. Tie elekttisch- B'Ieuchtunq sei in t Vorsicht anzubringen, da durch die Leiiuiigsdrahie thaiiächiich Brände deren« derbeigesührt worden. Bei der Heizung müsse der verbrei'uug de- Ruß'« vorg'beugt werden. In d eier Hi sich: weide ein Fortschritt ungebahnt du ch die pneumrt-schr Enlieeiung des Rußes, eine Eisinduug, w Iche Vraadsirertor L-riag >» Leipzig zu danke» sei. Diese Neuerung et», «genest«, PerW-rti», «, dt» Ankunft; «» Bert,»», hternns schließt Redner fach» Darlemrnae». M>i allsettiaem Brav« wird derselde für sein» Müh«, belohnt. Dt« Debatte eröffn« Herr Kräm«r-Kat»»dors, eingaug« betonen», daß man dem Au-schuß dankbar sei» müsse, wenn derselbe aed«, de» Fnertagsveriommlaugen ernste v«r»I«tage in» Leben gerufen habe. Herrvraun - Freiderg almm» aus die »eue Stützleiter Bezug, «elche der Boriragende nicht erwähnt, auch Hab« Redner dies« heute bei de» praktische» Vorführung«» vermißt Hieraus «uigegnet Herr Bcauvdireeior Weigand uuter weiterer Aulsithruug der Vorzüge ver Kellrrbauer'jche» Hakeuleiter. Berbreittle sich da,» über di» Nützlichkeit der Sicherhetrsauzüge und über die Wirkung der Lösch- dose» bei K«lle> drüadea. An der weitere» fünften Debatte betheiltge» fich di« Herr»»: Hauptmaaa-Martenthal. Wetgaad-Lhemuitz. Müller-Werdan, t»«brioadere hält letzterer dem Reicheubrrger Rntschtuch eine Lobrede. Unger-Schönhelb« warnt vor diesem Lob. Pros Kellerdauer verweist aus seine Ausführung«, »ich »«. wahrt sich gegea de» Müller'scheo Lorwurs. Ein» Sache müsse ,,, alle, Ltiiea angesehen werden: für Tdealer. groß« Gebäude sei da» Retiuog-iuch, sür kleinere Verhältnisse sei der Retmngsschlanch maßgebend. Vor Eintritt in de» zweite» Verhandlnnasgegenstaad stellt der Herr Vorsitzende dt« Anfrage, Sr. Majestät dem käatgliche» Herr, ein» Ergedeußetlsdepesche »« äbermtttel»; ein« Anträge, welche «tt freudiger Zustimmnng «»erkannt wnrde. Dieselbe laniete: E». ksntgltch« Majestät »nser hoher Protektor wolle «ernhe», di» versichern»» »»«»»delbnrer Leen« »nd verehrnng «»t-egt»z»»«hmen: Sott schütze »nd segne Ew känigl. Mnjeftät. Namen« der Abgesandte» de» über äb,iXVMitglied»r zählende» Landesnerbande«. 8» de» »wette» Bottrag nimmt Herr Rowack-Nrosellerhansei I Watt. Derselbe weist etnleiteud ans de» Bottrag de» Man»«» hin, der wett »nd brett wegen seiner Untersnchnnge, »der Lheaterbränd« ge- »annt werde. La» sei Herr Gilardooe-Haaeua»; leider habe dieser sttn» Theilaahm« für heat« absagea müffeu. Damit aber diese wichtige Frage »ich« »nbehandelt bleibe, so habe er versachi, die Stellvertretung für deaselbt» zu übernehme». Derselbe gieb« au» dem Gilarbou'jch«, Bottragr falgeud« Gesichtspunkte: »Die tuuer- halb der letzten Jahre la drei große» Theater» geschehen«, ver- unqlückaage» seien bekanntlich aus vräude zurückzusühre», uud diese fände» ihre llrlochr» in de» sedlende» Rauchabzug-schiolea, in der durch übermäßige Hitze rrzengteu Lnftlpaunung, ml« solche besoa- der» durch die Gosdeleuchiuuq herbeiaesühr« werd«. Zu empfehle, lei die Einführung vo» vogealtch» auße, am Grdäade, während tm Jnaera uur Glühlichi verwendet werde» dürfte. Rothweadlg er weise sich dt« Etunchtoug einer Rothopothek», da» Aabrtnge» einer Nothdeleuchinng »ad bet dem Renda» eine» Theater« nur dir Ler- weudaag von eiserne» Conftrnctto»«», feuersichere» Zwischenwände», Decken und Gewölbe». Die Frag« de» Jmprignireu« sei nament lich für ältere Theatergedäade vo» weftvtlii-em Belang. Eiserne Vorhänge sei«» zu schwer, Eisentuch- und Ssdestvardäag« besonder» wirksam. Hao-seuerw-hre, hätte» uur bau» Werth, weuu das gauze Iah» hindurch gespielt «erd«. Ihm sei «< Herzensdedürfaiß «us gute Vorbilder htuzuweise» »ad »ach diese» Aenderange, vor- zuorvme». Geh« man sttsch «n» Werk, er »erd« Jedem ger» Red« «nd Antwort stehen." Dem trefflichen Stellvertreter wnrde gleichfalls lebhafter Beifall sür da» Gebotene. Dir Debatte beschränkt« sich, t» Vrachtnag der vor- geschrittene» Zeit — dir Uhr zeigt«'/,? Uhr —. aas eimge »nwesrai« sich« Aufklärung«», die eiumal tu der tzauptsach« dort» gipfelte», dr» praktischen Beweis für manche heair gehütten Behaoptuuge» am aächfte. Tage tu der Praxi» de» Lebe»», bez. -u deu au», gestellten Proben zu zeigea, aadererseit» eiuea aewifle» befriedigenden All«Naag saaden i» Darlegung«», welch« am Schluff« Herr Brand, director Weigaad über Feuersicherhett t» Theatergebäude» uud auschlteßead dara» die Erläateruugea, welche Herr Stadlrath Bartsch über die ia Sachsen besteheadr Gesetzgebung hierüber gab. Mittheilungeu «»» »er Rnttz«tzleo»rfitzun, »o» lll. Augnft 188».*) Vorsitzender: Herr Oberbürgermeister vr. Genrgi. 1) Die Stadtverordnete» haben mit baulichen Herstellungen an der Hanptschleuße im Brühl lm Allgemeine» fich riaverftande» erklärt »nd ferner dt« Aussührnng von Pst -sterardeti«, in der Körnerstraße and eine» Abkomme» wegen Du chsühruag der sür di« Plagwitz. Lindenauer Mofferverlorgnng aotdweudigrn Rohrlettuug »ater de» Bahnkörper der sächsische» und preußische» Staailbah» mittelst Lirrularadftimmnng zugeftimmt. L» ist da» Lrsarderlich« hieraus auszusühkeu. 2) Vou dem Hauptau«sch»ß für die volk-thümliche Feier de» Sedauiage» ist die Beraastaiiung eine» Fefiznge» mit Schulkinder» im Alter voa 10 b>» lä Jahre» für den Boriag de» Feste» de- ichloffcu worden. Der gemischte Schulau-schuß hat für diese» Jahr, da der Vortag ei» Souutag ist, hiermit sich einverftauden erklärt, uud geschieht die« auch seiten» de» Ralh-kollegtum-, wovon dem Aullchusse Mitiheilung zu macken ist. Man geht hieraus 3) zu eiuer Vorlage der Siraßenbiudeoutatiou betreff» de» Baue» eiuer zweite» südliche» Boistuthschl-uße über uud geuedmigt dieselbe unter Bewilligung der aus l 349 OVO -G veruuschiaglen Koste» » ooato Brtried bez. Stammvermägeu und Anleide zugleich unter Beitritt za dem die«f-illstgea Gutachte» drr Fiaanzdepuiation nur mit einer Modificatioo bezüglich der Koste» sür eine Schleuß« Hl. Claffe ia drr Carl Tauchnitz, und bez. Bismarck^traße. Es ist hierüber zunächst »och mit beiheiligte» Privaieu zu verhandeln. 4) Der Rektor de» Gtaat-gdmuastum» hat um Befreiung de« Schaigruudftücke« voa drr städtische» Grundsteuer »achgesucht. M-t Rücksicht aas die gemäß der Revidtrtea kiädteordnung htnsichuich der Abgabe, voa Staatsgruadftückru sepgehalteaeo Grundsätze, sowie wegen der Lousequenzen trägt mau Vedeuke». dem Gesuche statt zageben uud lehnt deshalb dasselbe ab. b) Der Kirchenvorstaad der Marcusgemetad« hat ela Bedenke» bezüglich de» ihm vorgeieaien Kirchenanlagenregulativ» nicht erhoben, wogegen der Kirchenvorstaad zu tzchöneseld aus Vorlegung de« wegen Auger. Crottendorf aasgeftellteo Regulativ» erklärt hat. daß er mit demselben nicht einverstanden sein könne »nd die frühere Linhebeweite beibedalie» werde» müsse. Da e« sich nicht um Aende« rang de« Beitrag-Verhältnisse- voa Auger-Crotteadors. sondern nur am veränderte Einrichtung der Ausbringung der Anlage» handelt, I» ist demgemäß za aatwotte» vad beschließt maa zugleich, Wege» Bestätigung drr Regalativ« a» die königliche Kreishaupimaaaschafi Bericht zu erstatte». K) Es ist di» Asphalttruag der Sttaßeastrecke» am Staat«, gymuasta« »ad der 4. Veztrkslchale augereg« worden. Mao beschließi. vordedältlich der Zustimmung der Stadtverordnete», die Piaffendorser Straße von dem Thette ab. di» z, welchem die ASphaltiruug berett« beschloffe» ist, bl» mit drr Krenznug mit der ^ork-Straße zu atphalttreu. Di« A«phalttr»»g der betreffenden sirecke» der Hork- uad Lüdrstroße lehnt mau ab, ebenso die be antragte Pflasterung voa Straßeustrrcken i» der Gaetsenau- and Nordllraße mit Schlackeagußsteiaea and beschließt, da« jetzig« Bruch» ftempflaster daselbst bi» aas weitere« »u beiaffe». 7> Für die Herstellung der Moilkestraße — von drr Bayrrischeu di» zur Lö«niger Straße — bewilligt man die aas bl Sb6 ver- anschlagiru Koste» sür Herstellung der Arndtstraße — ebeusall« von der Bayerische» bl» zur Lö-nigrr Straße — za de» bereit« de- willigte» Kosten, die wegen der vor,«nehmende» veränderten Pslaste- rang mit bossitten Steinen sich ergebenden Mehrkosten von 6587,31 » oooto Stammvermägen der Stadt bez. de» Johanni-Hospital», wozu die Zustimmung der Stodlverordneie» einzuyolen ist. 8) Es werdea die Druckarbeiien uad die Lieserung de- Papier» sür die Formulare uad Karten sür die Stadisteaereinaabme, der Schleaßeudou ia der Feld- and Chouffee-Stroße »ad die Erd» nud Maarerarbeiten sür den aus dem Biel», und Schlachihose zu richtenden Echweme. und Pferdestall vergeben. 9) Boa einem hiesigen Bürqer, dessen Name verschwiegen bleibe» !oll, war der Stabtgemeinde die Summe von lOOOOO >1 mit der Bestimmung letztwillig ausqesetz» worden, daß die Ziasen diese« Capital« zunächst einem Verwandten »»fließen, nach besten Ableben aber dt« zur Höhe eine« Zebntheil« zur Vergrößer- ng de« Lapiiai- znriickgelegt und im Uebrigen bittsdedürstigen Wiiiwrn diesiqer LristliLer Kausleuie, Buchdalter, Prokuristen oder Commis, welche längere Zeit ia einem und d:mselbeu Hause gearbeitet haben, ge- wädn werden sollen. Jener Verwandte de- Stifter- bat za Gunsten der au- der Stiftung zu unterstützenden Wutwen aus die ihm »»kommenden Zinien verzichtet, wa- man dankend annimmt. Die Bergevung der Zinien überträgt man der Slisiung-deputaiioa. *) Eingeqangea bei der Redaktion am 24. August. vermischtes. — Berlin. 2t. August. S. M Sck>ifs»jungen Schulschiff .Nixe", Eoiiiingiikank Capital« zur See Biichsei, ist am 23. August >» Gothenburg rttigetrrssen und ßeadfichkigi, »» O. Sept«»»«, tz«» ß«t wieder in S« »u gehen. — Berlin, 25. August. S. M. Kreuzer „Möwe", Commandant Eorvetten-Eapitai» Riedel, ist am 24. August >n Aden eiogetrosfeu und beabsichtigt, am >1. August die Heimreise fortzusetzen. — Karl Riegel'« «eisecontor, Berlin. Anhalt, straße 2, verau«gabt jetzt gratis die Programme sür die Gesellschaftsreisen nach Trrol, Oderitalien und Schwen» uud nach ganz Italien, Riviera—Rom — Neapel, mit Besuch ver Liebling-schlüsier weiland König« Ludwig II.I, welche ,« 26 September, resp. 8. Oktober er. aagetrrteu werde». Gesellschaftsreisen »ach Pari» gehen am 1. und lb. jede» Monat« ad. Die gründliche Sawkennlniß und der sorlgeseHlr Einschluß immer neuer bochinteresianler Touren hat die Tdril« nehmer an diese» Riesel'schen Gesellschaftsreisen nach allen Richtungen hin ia hohem Maß» zusrieder. gestellt. Wir »eisen schließlich noch daraus hin, baß ia K. Riesel'S Relseeoator alle Rundreisebillet» zusamwengestellt werden. — Stettin, 2«. August. Der Stapelt,»f de« der Werst de« „Vulkan" sür die Hamburg-Amerikauilch« Packelsabrt-Actien-Gesellschaft erbauten Dampfer« „Sraadia" ist heute Mittag 12 Uhr unter deu brausende» Hurrahrusen eine« zahlreich erschienenen Publicum» glücklich von Statten gegangen. Den Taufact vollzog Fräulein Äünaermann, Tochter de« Herrn Director Iüngermaun, mit folgenden Worten: .I« Auftrag« der Hamburg-Amerikanischen Packet- sabrt.Actteu-G«s«llschast taufe ich diese» Schiff auf vea Namen .Scanbia" zur Erinnerung aa die Nordlaadssahrt Seiner Majestät unsere» Kaiser». Möge e» den Auftraggebern, sowie de» Erbauern zum Segen uad Nutzen gereichen und siel» glückliche Fahrten machen. So taufe ich dich denn hiermit uad übergebe dich deinem Elemente." — Memel, 23. August. Heut« früh »urd« der Wirth Gottlieb Avam au« Kunkcn-Gerge, welcher vom hiesigen Schwurgerichte am 2 April d. 3. wegen Ermordung de« Altsitzer« gr»edrich Derling und wegen Mordversuche« «m der Aitsitzersrau Amalie Dexiing geb. Mäding zum Tod« der- urtheüt worden war, auf dem Hose de» hiesigen Gericht», grfängnifle» durch den Scbarsrichter Reindel au» Magdeburg yingerichtet. Die Execution wurde bald daraus dr» Bewohnern der Stabt durck Placate bekannt gegeben. — Vorschläge zur Verhütung voa Eisenbahn- Unfällen. Em Sachverständiger schreibt der ^kölnischen Zeitung": Da« große Eileubahanaglück bei Röhrmoo» t» vayern. her» deigefüdrt durch aurickitige Weicheastelluag, bat tu >a»z »ugewöha. licher Weise die Preffe ausgeregt, welche fich sowohl tadelnd über vie Sparsucht, al» auch üb« die mangelhafte Loatrol» der Weiche»- ftellaag au-Ipkach. Uad mit Recht, deu» da» Spare» a« »»rechte» Ort »ad die Bergeßlichketi eine» alte», arme» Weichensteller« koste» der bayerische» Liscubahn-Lerwaltung uugeheure Summe» Geldes aa Material, sowie an Entschädigung» sür die geiödttte» »ud »er. wundeteu Person«». Wenn »u» mtt de« Hluwel» ans dt« Nachlässigkeit t» der Weichencoutrol« »orgeschlaae» worde» ist. eine Kreazuug der Per» soneuzüge aicht mehr aus sreler Streck» stattsiude» zu taffe», soudera nur aas de» Bahuböseo mtt der Maßgabe, daß die Züge „halten, io »ft dem eiitgegeujudalle», daß dieser Vorschlag für de» große» Eiseubahubetrieb eiueu »ageheurea Zeitverlust in der rasche» Be- törderuag der Züge bedeuiet, wo» mit der gegenwärtige» aa«» gedehnte, Benutzung der Bahne» uicht iu Einklang zu briage, ist. Auch wird durch da« vorgeschlageue Mittel der „gestrebte Zweck. Entgleisuuqea oder Zulammeustöß« durch »»richtige Weicheastelluag zu verhüleu, »tcht >m volle» Umfange erreicht; e» werde» uur die Folge» der Entgleisungen oder eine« Zusammenstöße» abgeschwächt durch die Vermiaderuag tu der Fahrgeschwindigkeit behus« Halle,« aus dem Bahudose. Die Wichtigkeit de» Badadieufte« iür vi« Be förderung voa Persoue» ersordett Keffer« S>cherheit«.Bortehr„geu. ohue Rücksicht aus die vesckiaffuag-kostea. Dahl» gehört mellte» Erachte»« zuaächft «iue immerwähreude Sekchencoutrole, zweite»! eia oerdefferle» Läutewerk aus deu Babubösea uud freier Streike. Die Loatrol« der Weiche» aas richtige Stellung durch Begehe, der Strecke leiten» de« Bahuhosvorsteher« IS uuzolänglich, »eil diese« Beamten zar Zeit, wo dte Züge eiulaafe», »och andere, wichtige Dienst« obltegea. C« muß daher dem Statiou-deamtra ekmS^i ch, werde», vom Bureau au» za jeder Zeit fich über die jeweilige Stellung «tuer jede» Weich« i, vollkommener Weise unter- richten zu könne». Die« läßt sich i» etner gaa, etasochea Weile dadurch herdessüprea, daß jede Weiche eine Coaloctvorrichtung mit zwei Lontactea erhält. Der eine Cootact, der Körper der Weiche, ist mit einem (unterirdischen) Trabt verbuaden, welcher l, da« stationSbureoa mündet und dort aa eine» Klappenichraak führ», der andere Lontact, isolirt voa der Weiche, liegt au Erd«. Jede Weich« hat ihren besonderen Kloppen,lektcomagnet mit Nummer. Neben dein Klappensch ank befindet sich eine kleine Morsetaste, deren «öever mit einem Sckaurslöpiel und deren Baiteriecouioct mit einer eailprechend starken Batterie verbuaden ist. Ja der Ruhelage der Weiche liegt diese auf dem Erdconloct aus, ia drr Stellung aas Fahrt ist dagegen die Verbindung unterbrochea. E« ist nun für den dienstihtieubea Beamten eine bequeme, dabei unbedingt zuverlässig« Loutrole, durch Linirtzea de« Schaorftövsel» aus die brtreffende Weicheunummer de« Klappeuelekiromagaet« dte Stellung zu über- wachen, da durch Falle» der Klapp« die Ruhelage, durch Nichtsalle, der Klappe die Stellung aus Fahrt „gezeigt wird. Die Prüfung der Stellung der Weiche» ist dte Arbeit vou eiuige» Sekunde»; e« ist demnach der ktaiiou-beamt« io die Lage versetzt, za jeder Zeit uad noch kur» vor der Au-- bezw. Eiusohrt eine» Zage- die Weichen aus richtige Sielluna controllre» uud »ater Umständen da» Erforderliche oeraalaffen zu köuaea. Das gegeniväilige Läutewerk wird im Augenblick betbäitgt, Ivo ei» Zug abtädrt. Sämmiltche zwilchen Abgang», nnd Ankunft-, stellen befindliche Glockeududea gebe» gleichzeitig sechs Schläge gegea eine kräftige Glocke. Ein weitere« Zeichen wird für die Dauer der Fahrt aicht gegeben. Uad doch ist sür di« andeauislchiigtea fieber- gänge sowie sür die Bahuwärier uad Vahuhäse die Wiederdoiaag de- Läutezeicheu« bezw. ein dauernde» Läutezeiche» bi» »ach vorbei- iahrt de« Zuge« eine bitter« Notdweubigkeit, einerseits am vor dem Uebrrschreiiea der Gleise vor dem dahersaaseude» Zuge, vo» besten Hrrannahen ia Ermangelung ei»es geeignete» Warnuagsteichens Niemaad unterrichtet lein k-i»n, wa« uamentlich ta Curvr» sehr ott zu eiaem Zusommeuftoß führt, rechtzeitig warne,, andererseits um d>e Wärter aa ihre Psiichien dauernd eriuuera zu kö„ea. Za diesem End« werden di« gegenwärtige» Sech-schlagläatewerke durch solche ersetzt, welch« mit Hilse voa Rodtaftero durch den sahreadea Zug 3—ä Fahrmiittiien vor der Borbeifahrt bethät'gt werde» uud i» lange läuten, bi« der Zug vorbeiqesahre» ist. Derartige Läutewerke mit längere Zeit aadaaerudem Läuten stad ta aeuester Zeit voa Siemens är Halske uad vom Teiegrapheadirector I. Sack ta Düffeldori anaegebeu worden; erster«» giedt sechs Schläge, welch« iu kurze» Zeiiabständen wiederdoll werde», bi» nach Verlaus einer bestimmten Zeit der Apparat zur Ruhe kommt. Letztere« giedt. je nachdem der Apparat eingestellt worde, ist, et» beliebig lange» Läute» uad wird »ach Ablaus dieser beliebig demeffenen Zeit selbsttdätig in die Rahe- stellang zurückgebracht. Wird aebea dielen Apparaten mit längere Zeit andauerndem Läute» an de» Uebergängea »och eine Warnung''» tasel angebracht, mit dem Bemerken, daß die Gleise, so lang« da« Läutewerk läutet, nicht überschritten werden dürft», weil eia Zug heraugesabrea kommt, so glaube ich. daß seiten« der Etsendadaver. Wallung Alle- gethan ist, wa« zar Verminderung voa Unglöck-iällen mcnscklicherftii« geschehen kann Allerdings beaasprachi die technische Au-iührung der Weicheacoatrole und der Radtoster. iowie die Be schaffung der Klavpra-Eieklromagaete und Weckcrvorrichtuaqe» em ziemlich bedeutende« Aniagecapital; indeffea verurlochl ein« Lntglei- sang oder ein guiammenftoß vo» noch io geringem Umfange schau io erhebliche Zertrümmerungen aa Material, daß dte Anlagekanea sür die Erwetcrnng der Sicherheit-Vorkehrungen reichlich ausge wogen werden, abgesehen voa deu Realen oder Entschädigungen, welche bei Tödlung oder verstümmeluag »na Perjonra gezahlt werden müssen. — Wien, 25. August. Der Schaü besichtigte beule Vormittag da« Burgsheater und da» naturbisiorrscbe Museum. In der Hofburg fand beim Schah eia Dejeuner stall, zu welchem der Minister de- Auswärtigen Gras Kalnoky und d e zum Ehrendienst beim Schah eommandirten Oificiere ge laden waren. — Einer Zusammenstellung über den Fremdenverkehr Wien- ist zu enlnebmrn, daß der Zuzug au» Teulschlanb. England und der Schweiz vbnimmt, dagegen jener cui- Ungarn. Rußland und Rumänien zunimml. Im ersten Halb jahr l889 sind 389 Reichsdeutsche weniger in Wien angeiangt. als i» der gleiche» Zeiipcriodc ve- Vor>ahreS. D»e Fremde»
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