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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188901156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890115
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890115
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Fehlbindung: (nach S. 302) 4. Beilage vor 3. Beilage gebunden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-01
- Tag 1889-01-15
-
Monat
1889-01
-
Jahr
1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1889
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-— Erfchsi- Is-ttch früh SV, Uhr. Leöakti«» «»» Lkprttti«» J»h»»nr«»affe 8. LPrnhkoite» -er Ledkrtis»: Vormittag» 10—12 Uhr. Nachmittag» 5—6 Uhr. gm di,«»«»»». et»irs«udur «^utterim, »»«, a« »HöSi,» M»r mrkWch A»««k»e »er für »i« »üchftfal,«,»« «nnnner keftlmmte, In «ernte «, Woche»»«,e» hi» » Uhr Nachmittag. «»Go»»-««» Kcfttagrn früh hi»',,» Uhr. 2» hr» Filialen für 2»s.-L«»ah»r: vtt» sttenn». Univ»rfität«ftraße 1. Laut- Lösche. Kathartaenftr. 23 Part. n»o KönIgSplatz 7, »nr bi» '/,» Uhr. NWgtr.Tligclilait Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Abonnementspreis vierteljährlich <»/, Mk. inet. Bringerloh» 5 Mk.. durch di« Post bezöge» ü Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pf. Belegexemplar 10 Df. Gebühren iür Extrabeilage» t>» Tagedlatt-Format gesalztl ohne Postdeiörderung 60 Mk. mit Postbejörüerung 70 Mk. Jaskrate 6 gespaltene Petitzeile SO Pf. Größere Schreien laut uns. Prei»verz«ich»ih. Tabellarischer u. Ziffernsatz nach höderm Tarif. Nrclamen »nter dem Redaction-strich die »gefpalt. Zeile bOPs., vor den Familiennachrichten die 6gespalle»e Zelle <0 Pf. Inserate sind stet» an die t0xpe»tti«n zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praemimornmla oder durch Pvst- nachnayme. Dienstag dm 15. Januar 1889. 83. Jahrgang. Amtlicher The«. Vetamchmlhmtg. Di« Ue-jährlge -re»jahrS«esfr endet «it dem 15. Januar. Ln diesem Tag« sind die Buden und Stände auf den ätzen der Innere» Stadt bis Nachmittag» 4 Nbr voll- Sndig zu rL««e«, während deren Besetttgnu- bis "testen» 8 Uhr Morgen» de» 16. Januar stattzuflnve» bat. Die auf dem AugustuSplatze und auf den öffenllichea Wegen und Plätzen der Borstadt befindlichen Duden und Stände sind bi» Abend» 8 Uhr de« 1L. Januar zu räumen und am 15. und 17. Januar, jedoch lediglich während der Toge»stundea, von früh 6 bi» Abend- 7 Uhr abzudrechea und Wegn, schaffen. Zuwiderhandlungen gegen diese Borschristen, für welch« auch di« betreffenden Bauhandwerler oder Bauunternehmer verantwortlich sind, werden mit Geldstrafe big zu ISO Mark oder entsprechender Hasistrase geahndet werden. Uebrigen« haben Säumige auch die Obrigkeit» wegen zu verfügende Beseitigung der Buden zu gewärtige«. Leipzig, den 7. Januar 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. Hennig. H 57. vr. Georgi. Vogel'schts ramttreuüipkndillm. Da« vom verstorbenen hiesigen Kaufmann Herrn Johaaa Sarl Dogek gestiftete Stivendium ist anderweit zunächst an Verwandte desselben, weiche eine Universität, Kunstakademie oder irgend eine höhere gewerbliche Schule besuchen, christlichen Mauden« sind und gute Censuren an» den letzten beiden Jahren ihre» Studium« (mindesten» die II. Eensur) aufwrisen, im Falle sich solch« aber nicht melden sollten, auch an andere Bewerber zu vergeben, welche außer Den genannten Erfordernissen noch ihre Bedürftigkeit und Unbescholtenheit nach;uweisen haben. Bewerbungen mit vorschnstmäßigen Zeugnissen sind bi« zum 9. Februar lsb. I». bei un» schriftlich anzubringen. Leipzig, den 1ll-3anuar 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. »i. Kretsk vr. Georgi. rschmer. Vreunholzauctlon. Mittwoch, den I«. Jauaar ISS- soll« von Bor- mittag 9 Uhr an im Forstreviere Tonaewttz, di« in »btheuung 1 und 2 ausdereiteten BrevnhVIzer, al«: ca. 25 Raummeter Eichen- und! 1 - «Spen. / «reaaschette, sovle ea. 180 Harle Abrau«hanfe« und «ISO - Schlagreißighanfe« (Langhaafead unter den öffentlich aushängende» Bedingungen uns der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. ZnsaneneenLuaft: aus dem Holzschlage im Dölitzer Holze auf brr Kreuzung der Raschwitzer und Dölitzer Linie. Leipzig, am 27. December 1888. De» Rath» Forstdeputation. 1 Hol.r-Auction. Freitag, den 2«!. Januar sollen von Vormittag» 9 Uhr an aus de» vle-jährigen Mittelwaldschlägen in Abtb. 9d und 19» de» Burganer Forstrevier» a» der Flulhrinne und de» Miliiairscdießständen, sowie im Leutzscher Holze, dickt am Leutzscb-Wabrener Fahrwege, ca. 30 Rmtr. Eichen-Nutzscheite I. und II. Claffe, » 230 » Eicken- 1 - 20 . Bucken- f . 14 . Rüstern-, »rennscheite und » 4 - Linden- I unter den im Termine öffentlich au»HLngenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft Werden. Aasaa»«enkn«ft: aus dem Schlage in Adth. 9b an der Fiülhrrnne unv de» Mllitairschießsiänden. Leipzig, am 7. Januar 1889. DeS Rath» Forstdevntatton. Ausschreibung. Für den Neubau de» Polizei-Gebäude» hierselbst werden die Stetn«etzarbettea, Loos H , hierdurch auSgesckriebcu. Lrbeit»verzeichniffe und Bedingungen können i« Bau- burea«, Pleißcnstraßc, gegen Erlegung voa 2 entnommen werden. Die Gebote sind versiegelt und mit der Aufschrift „St-t»»etzarbeitrn Polizei. Gehend- «oo» RI" versehen di» zum SO. Januar er. Abend» 5 Uhr auf unserem Bauamte. Rathhau». II. Etage, Zimmer Nr. 5 rinrureichen. Wir behalten un» die Auswahl unter den Anvietenden, bezw. auch di« Theilung, sowie Ablehnung fämmtlicher Angebote vor. Leipzig, den 8. Januar 1889. De» Rath» der Stadt Leipzig ld 130 Baadevvtatio«. Nntzbslr-Auclion. Montag, der» 28. Jaavar o. sollen von Bor- mittag« 9 Uür an im Forstreviere Sovaeivltz die in den Adih 22a. 23 und 24 auskereitrten RntztzSIzer, al»: ca 90 Eicken-Klvtze 21—120 ew Mitteust. u. 2—ll w Länge » 95 Weißb - » 20— SO » , « z— g » « 2l Aborn- - 20— 32 - » , 2— 5 « « 13 Licken- - 20— SO - . . L— 7 » « 41 Rüstern. « 20— SO - . « z—n . » 20 Ellern. . 18— 35 - . . 4— 9 . . 14 Linden- » 20— so . « » 4—10 . und 70 Schirrhölzer, . unter den öffentlich »»»hängende» Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werde». AvfavnoevOvaft: auf de« Hokzfchlage in Iblh. 22 o link« von der Evnnewitzer Linie hinter den Heida«, Wiese» dei Twnewitz Lappst, de, 1». Jan»,, 1559 Dr» Rath« Da wahrzunehmen gewesen ist, daß bei Einreichung von Bauconcession»z«ichnungen und Situation-plSnen nicht allent halben den Vorschriften de» tz. 10 fg. ter Aussübrung-ver- ordnung zum Gesetz, da« wegen polizeilicher Bcaufsicktigung der Bane zu beobachtende Verfahren betreffend, vom 8. Juli 18S3 nachgegangen wird, so wird auf die erwähnten Bestim- mungen erneut aufmerksam gemacht, wonach insonderheit auch Folgende» auf den SiluationSzeichnungen einzukragen ist: 1) Tie Entfernungen de» Neubaues von den nächstgele genen Gebäuden in kürzester Enlfcrnung von Umfassung zu Umfassung gemessen; 2) vie bauliche Beschaffenheit und Bestimmung der be nachbarten Gebäuve, namentlich ob solche harte oder weiche Dachung haben, massiv oder nicht massiv sind, ob sie zum Wohnen oder al» Schuppen, Scheunen re. dienen; 3) die in nächst.-» Nähe befindlichen öffentlichen Wege und Straßen und deren Brcile und Entfernung. Im Uebrigen sind die Maße der Gebäudehöhen in Worten und Zahlen genau anzugeben und einzuschrridca. Leipzig, am lO. Januar 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. G'ößel, Aff. virb-ahls - Vckannlmailmlls. Gestoblen wurven laut vier ernalteter Liueiae: 1) et« Winterüberztrher von grauem glatten Stoff ml» schwarzem Sammeikragen, duakelvlauem, rothcarrirlem. wollenem Futter, einer Reihe Perlmutterknöpse mit verdeckter Batterie, Billetiäschcheu. Kettchenhenkel und schwarzer Bordeuelnsaffung (aus der rechten Schulter und am unteren Rande der Bordertheile ewige Brandflecke) am 27. v. M.; 2) ein »«ldener Rin» «tt Diamant, inae» gravirt: „Sott oebütts Ilied" uud „Verxisrmemmcdl", am 1. d. M.; 3) et« Nach NN» eine Weste von grau melittem Stoff, eine Hase, grau» und braungestreis», eia Schirm mit Zanellabezug und gebogenem Griff, am 4. d. M.; 4) et« Unterkrtt mit rotsi- und «rißgestrelstem Ialet und daraus ousgen-htem Stückchen Leinwand, am welchem der Name „Sckmickt" oder eine Nummer eingestickt ist, am 4. d. M.; 5) ein Aackrtanzng »an »nnkle« Kammgarnstoff, im Jacket dunkle«, in der Wen« weiße» stark veiichwitzie« Futter, ei« Paar weiße «kar»dandschutzr, ein Lig«rreu-8tut mit gelb-dlau- weißer BäckerveretoOchleise, eine »e,tze Weste, im Rückeu ver- branat, 4 Weiße «n> 2 wollene HrenKen» «0. L" gez.. eine »riße «ntz S Klaue MaunSschürzen »nk et« Paar rltid- lekeru« Halkschuke mit Bummiewsätzcn, vam 5. dt» 9. d. M.; 6) ein Hankwage«, Nein, 4 rädrig» blau gestrichen, mit Letter», vom 5. bi» 6. d. M.; 7) el» Handwage«, 2 rädrig» mit gelbgestrtcheueu Näder» und neuem Uutrrthril. vom 6. bl» 7. d. M.; 8) S geräucherte Schinken, am 7. d. M. Abeud»; 9) ein Sammerüberzicher, hell, bräunlich grau, grau ge füttert, vcrmutlilich mit Siarke'S Firma aus dem Hcnkel, vom 25. v. M. bi» 4. d. M -, 10) ein Wiutcrnbcriieder von blauem FloconnS, mit schwarzem WollailaSiutter, Sanimetkragcn und zwei Reihen übersponnenen KnSpsen, ein Sominerüderxirlirr von braunem glatten Stoff mit schwarz- und blaucacrinem wollenen Futter, einer Reihe schwarzer H wnkiiöpse mit verdeckter Batterie und Settchenhenkel, ein kläu- ltcher Kawmgarnratk mit schwarzem WollatlaSsutter, einer Reche Lnöpie, Lederhenkel und blinden Taschen, vom 8. dio 9. d. M.; 11) circa 70 stil« »erschirdrne Arncht VonbanS, vom 8. bi» 9. vom 10. bi« 11. und vom 12. bis 1 i. d. M.; 12) ein Ballen «it 8v'l, Meter schwarz- und gra»- «rlirtrm Stoff, signirt „ll. V. 116". am 11. d. M. Bormiltags; 15) rin schwarzer Herren-Schas-Pclz mit dunkelblauem Bezug und zwei Reihe» schwarzen Horukuüpseil (in den Aermeln weißer Pelz), am 12. d. M. früh: 14) eine stifte «tt 18 -laschen »crschiedenen Spirituasen. signirt „ö. ll. 2387', am 9. b. M. Abend»: . 15) ei» Neitzcng, bestehend au» braualedernem Zaum und Zügel mit versilberter Schnalle und 8-Eanthare, und ein Sprung zügel von demselben Leder mit zwei Eisendeinringen. am 9. d. M.; 16) ei« Nack von kleincarririem, schwarz und grün geiprieheliem Kammgarnstoff init dunklem Futier. einer Reihe Slcinnußtnöpse und Borveneiusassung. am 11. d. M.; 17) eine drauugeftrtchenr, gekrauchte eiafltzige Schulkank mit Rücklebne, verstellbar, am 12. d. M.; 18) 15 Stück Tapete, davon 8 Stück bunte Muster» 4 Stück bunte Steinmustec und 3 Glück Borsaal-Iavete (blau uud weiße» Steinmuster) vom 12. bis 13. d. M.; 19) ein neuer Winterübrrziehcr» mittelgroß, dunkelbraun, mit Sammetkragen. einer Reihe schwarzer Hornkiiöpse mit verdeckter Batterie, braun- und weißcarrirtem Futter und Kcttchenhenkel, am 12. d. M.; 20) et» Tailleurack, ziemlich neu. von schwarzem, mit blauen und braune» Fäden durchwirktem Kammgarnstoff und eine Hose so« demselben Stoff, vom 7. bis II. d. M.; 21) eine grüne, gehäkelte Geldbörse mit zwei Ringen, ent haltend 29 in Silber, ei» Aacket-Anzug von schwarzem itamiii aarnstoff (Jacket mit balbüberjponnene» Knöpsen und gestresstem Aernielsuilrr), eine Argentaii-EtzlinKeruhr mü S-'aindc und kleinem Riß im Glase, sowie anhängende Nickellette, endlich ein Paar neu kesatzlte Lrderschuhe mit Gumimzug, vom 13. b s 14. d. M.; 22) ein Wridenkark, mittelgroß, v ercckiz, enlhallciid kirea sechs Paar kanmwallene Socken, „ll. ll ' gez.. eiue »rne Kaffcc- Mnhle. eine grün- und grangcftreifte Neisrtasche von <»uri. darin ein Paar Hosen von starke», grauen Stoff, rin Paar braun- und schwarzearrirte Hose», ei» Paar gute Lchast- fttrseln mit bezwecken Sohle», et» Nachthemd, „p. ll." gez., ein Noten-Atdum von Schubert in schwarzem Einband und mebrere Natttlheste mit dem Stempel des UniversitätS-Sänger Verein» St. Pauli, am 8. d. M. Etwaige Wahrnehmungen über deu verblieb der geftoblencu Gegeastäude oder über den Thäter si»d uugesäumi bei unserer Lrnninai. Ndtbriluag zur Anzeige »u bringe». Leipzig, am 14. Januar 1889. Da» Paltzeiamt »er Stadt Leipzig. Breiichneider. K. Städtische »eatschute (Nordftraße 87). Di» Lnwrldnngr« iür die viterausnahme erbitte ich mir Mittwoch, den 16.. und Donnerotag, den 17. Januar, vormittag? von 8—12 und Nalmiiitaqs von 2—5 Ubr. Da» letzte Schulzengniß (die M>chaeli0censur). da» Laofzeagniß (der Geburi-schein) und der Jmpsschcin sind vorzulegen. I^r. F. vsalz, Direktor. H-Here Schste flr Mädchen. Amnekknnae» zur Osterausnahm« erbitte ich mir s» der Woche vom >1. kt» »s. Jauuar, Montag uud DieuSta, d«, 10—IS. m» tz» ÜkrPm, Dag«, »o, 11-1, Uhr. D-uffchet» (Geburttscheiu). De. 77. AR«,»,. Nichtamtlicher Theil. Der Friedenscongreß in Mailand. Am Sonntag hat in Mailand ein sogenannter Fricden»- congreß stattgesunven, an welchem sich auch zahlreiche Ab gesandte aus Frankreich und Spanien betheiligt haben. Der Congreß hatte den doppelten Zweck, die Verbrüderung der Völker romanischer Rasse anzudahncn und die republikanische SlaalSform zu verherrlichen. Beide Zwecke finden in der öffentlichen Meinung Italien» nur theilweise Zustimmung und auck unter den Vertretern der Grundgedanke de« Eon- gresse» herrscht nickt volle Ewigkeit, aber angesichts der vor handenen Strömung hielt e» die italienische Negierung für zweckmäßig, dem Congreß keine Hindernisse in den Weg zu legen besonder» mit Rücksicht aus t»c Schlüffe, welche au» einer dem Congreß feindlichen Haltung der Regierung von den Franzosen für da» Verhältnis Italic»» zu Frankreich gezogen werden konnten. Aber gewisse Grenzen hat Criöpi dennoch der Freiheit der Erörterung zu setzen für nölhig cr- achlct, er Hai erklärt, daß er Angriffe aus die italienischen StaalSeinrichtuugen, auf den König und dessen Verbündete nickt dulden werde. Damit ist dem Uebereiser der Franzosensreundc und Republikaner eine Schranke gezogen, welche in der öffent lichen Meinung Italien» volle Zustimmung findet. Ei» großer Theil der italienische» Presse bat die sranzösischc» Gäste sehr kühl begrüßt, in Turin sind sie sogar mit Dro hungen lmpsaugen worden. Solche Kundgebungen rechtfertige» die Vorsichtsmaßregeln der Regierung, welche bemüht ist, die französischen Gäste gegen Angriffe und Beleidigungen zu schützen. BeachlcnSwerth erscheint die Arl und Weise, »i welcher der radicale Dichter Carducci seine Vetheiliguiig a» dem Congresse abgelehnl hat. Er ist der Meinung, daß nach Lage der Verhältnisse Italien weit mehr Veranlassung habe, an den Krieg al» an den Frieden zu denken. Weder Oester reich »och Frankreich würden Italien den Aufschwung, de» e» genommen habe, verzeihe», deshalb muffe Italien sei» Pulver trocken unv seine Waffen in Bereitschaft halte», um nicht dereinst da» ehrlose Ende de» Feiglings zu finde». Freilich geht auch diese Kundgebung von der plian- tastischen Auffassung aus. welche das Dasein des Drei bünde« unbeachtet läßt und die Möglichkeit voraussetzt, daß Oesterreich und Frankreich vereint über Italien hcr- sallen könnten, um es für seinen E»'heit»brang und seine Großmachlsbestrebungen zu züchtigen, aber e» nähert sich den Thatsachen doch insoweit, als e» das Dasein von Gefahren zugesteht, welche Italien von Frankreich drohen. Eine Annäherung zwischen Frankreich und Italien ist auch schon durch italienische und französische Journalisten in Pari» versucht worden, aber die Ereignisse haben die Zwecklosigkeit dieses Streben» bargethan, die Klufk, welche die beiderseitigen Interessen von einander trennt, hat sich erweitert, stall sich zu schließen. AlS in Mailand die Stadtvertrctung den Beschluß faßte, Napoleon III. ein Denkmal zu setzen, kam e» zu hcflige» Austritten, weil die öffentliche Meinung cs für unmöglich er klärte, den Sieger von Meutana, den Feind der Krönung dcS italienischen EinheitSwerkeS, noch nach seinem Tode zu verherrlich n. Man darf überzeugt sei», daß diese Me nung noch heute vorherrscht und um so mcbr auf dem Friedens- congreß die maßgebende sein wird, als cs ja Republikaner sind, welche den Congreß berufen habe». Die savoyische Dy nastie ist sich des thcilweisc republikanische» Ursprungs der italienischen Einbeitsbewegung sehr Wohl bewußt und ist deshalb stets eifrig bemüht gewesen, die Republikaner Italiens zu Versöhnen und mit den monarchische» Ein richtungen des italienischen Einheitsstaates zu befreunden, cs ist ihr aber nicht vollständig gelungen. Noch neulich, am 22. December. erinnerte Criöpr ni der Kammer emphali'ch an die drei Säule» der italienischen Einheit: V ctor Emanucl, Garibaldi unv Cavour, aber auch diese Erinnerung konnle die Thatsachc nicht au» der Wett schaffe», daß Garibaldi i» einem Tressen verwundet wurde, in welchem ver italienische Oberst Pallavicini die Garibaldi gegenüber», henken T>uppen befehligte. Es ist klar» daß in einem geordneten Slaat-wesen nicht jedem Abenteurer gestattet werden kann, aus eigene Hand Politik zu treiben und Uber Krieg unv Fiieden zu ent scheiden, aber e» war doch stillschweigend geduldet worden, daß Garibaldi für Picmout Neapel und Sicilien eroberte. Warum sollte Garibaldi als, geaötbigt sei», aus halbem Wege stehen zu bleiben, blo», weil sich die Zeiten geändert halten'? Dieser Mangel an Uederrinstimmung und Gleich mäßigkeit in der Wahl der Mittel, die italienisch- Einheit m begründen, ist e» auch, welche die Jrredenta in ihrem Tbun bestärkt, und welche der italienischen Regierung ihre Arbcit so sehr erschwert. Die Zeit wird auch diese Wunden hüten und mit Männern wie Sömg Humdcrt und Criep, an der Spitze ist da» Ge lingen des He,lung«processe» so gut wie verbürgt. Der Friedenscongreß in Mailand kann e» nicht ungeschehen machen, daß Gablet den Streitfall von Massauah aus reinem lleber- inuth auf die europäische Tagesordnung gesetzt hat. er kann da» Gekächtmß an die Rede von Briancourl nicht aus« löschen, welche der ehemalige Minister de» Auswärtigen Ftouren» gehalten hat, um fick seinen Wählern z» empfehlen. Trotz des Mailänder CongresscS werden die Jlalicner der vielen Grenzstreitigkeilen eingedenk bleiben, welche ihre fra»- zösischen Grenznachbar» vom Zaun gebrochen habe», und des Verfahren- der-Franzosen gegen die italienisch-n Arb itcr », Marseille und Algier uno »> ganz Frankreich. Der Völker verbrüderung Italien» und Frankreich- stehe» sck.v r iviegenve Thatsachen entgegen, welche sich durch erregte Vink.lreden nicht auS der Welt schaffe» lassen. Und da»» schli gi die ganze Grundrichtung de» CongrcffcS die Möglichkeit au«, auf die beiderseitigen Regierungen Eindruck zu mache». Tie Veranstalter von Fnedenscougresscn waren ven jeher im socialistischrn und conimlinistischen Lager zu suchen. Die Staalssorm, welche sie für »lusterg ltig halten, ent spricht weder der in Italien bestel>endc», noch der Republik, welche in Frankreich niül,selig ihr Dasein fristet. Sch-» des halb kann die Wirkung der Kundgebung nur eine augeublick liche sein. Dennoch ist sie nicht bedeutungslos, weil sic den Eocialisten und Eommunisten Gelegenheit aiebt, Hcerlckau zu halten über d>e Kräfte, welche ihnen beim Au»bruch e ncr Umwälzung ,u Gebote stehen. Laß di« italienisch« Regierung di« Lbhaltua^ de« Longre^« ^gestatM hat. ist ein Zeichen. daß si, sich stark um Ausschreitungen nledrr- zuhaltm, aber der Congreß hat auch für die Gesammtheit den Bortheil, daß er ihr die Gefahren vor Augen hält, wel chen der Staat auSgesetzt ist. wen» er solche Bestrebungen nickt mit allen gesetzlichen Mitteln bekämpft. Italien ist seiner Zukunst nur sicher, wenn der monarchische Gedanke über den republi kanischen auch theoretisch triuniphirt, wenn die große Mehr heit der italienischen Staatsbürger sich zu der Ü berzeugung bekennt, daß nur in der Ausrechthaltung der Monarchie das Heil der Zukunft zu suchen und zu finden ist. * Leipzig, 15. Januar. * Bon den Mitgliedern de» Seminar» für orienta lische Sprachen ist neuerdings ei» Schüler der indischen Classe. Herr Vr. Sols, in den Reichsdienst übernommen worden. Er ist zur Dienstleistung bei dem kaiserlichen General- consulal in Calcutla abgcordnet und hat die Reise dort hin bereits angctrelen. * Da die Reichstags-Ersatzwahl in Osfenburg ein definitives Resultat »rcht ergeben hat, so ist die Stich walil auf den 25. d. M. anberaumt worden. * Ter p reußiscbe LandtagSabgcordnete AmiSgericbtSratb v. Klein sorgen ist am Sonntag Vormittag 8V« Uhr in Be rlin plötzlich verstorben. Er kam 8 Ubr Morgen» au» seiner Heimalh, Meschede, an, hatte beim Verlasse» beS Eisen balmwaggoi'.S eine» Echwindclansall und begab sich mit Mühe nach seinem Hotel »Zinn Grünen Baum". Dort hat ihn ein Herzschlag ereilt; der Zimmerkellner fand ihn todt aus dem Svpka. Der Verblichene war 1829 geboren unv einer der ällesie» Parlamentarier. Mitglied des consliluircnden und des Norddeutschen Reichstags und dcS ZollparlamcntS. Mit glieb de» Abgeordnetenhauses war er von 1863—69 für Miliister-KoeSseld und seit >875 für Lippstadl-Arnslebt-Brilon. Herr von Klemsorgen war Mitglied de» CenlrumS und Hot 1866 im Landtage gegen die Indemnität, jedoch für die Annexionen gestimmt. * AuS Eisenach. 13. Januar, wird uns geschrieben: Die vierte Winterverlammlunki des nationa lliberalc» Reichsvereins crsrcute sich ebenfalls wieder eine» sehr zahlreichen Besuches auS Stadt und Land. Diesmal hielt der StaalSanwalt vr. Mitlenlzwky i» 1'/,stü»diger fesselnder Rede Bortrag über da- neue bürgerliche Gesetzbuch, dein die Versammlung mit größtem Interesse folgte. Hieraul beaniworiete vr. Bornemaun jna. die Anfrage eines Arbeiters über die soeialpolitische Gesetzgebung »n anderen Staaten. Derselbe wie» nach, daß auch die oußerdeulschen Staaten dieser Gesetzgebung großes Interesse eatgegenbrächte»; Oesterreich sei denn auch schon unserem Boraehen gefolgt und habe «rankencassen und Uusallversicherung eingesührt, Dänemark uud England qedächien ebensalls dem Bcudilde Deutlchland» zu solgen. Daß selbst die sranzSsische Republik sich dieser An gelegenheit nicht verschlösse, gebe daraus tervor. daß am Schluß des vorige» Jahreö zwei Abgeordnete der Pariser Regierung nach Temschland geschickt waren, um sich hier mit de« e»u- schlagciidcn Verhältnissen in dieser B ziehuiig b-kannt zu mache» — Der ftellvcrlrelendc Vorsitzende Golbner besprach noch kurz ergänzend d>e socialpoliüsche Eniwicklung >» Schweden uud die Loriigen Entwürfe der Altersversorgung.— Auch diese Versammlung hat wieder bewiesen, daß der Vorstand des nationalliberaleu Reichs' Vereins mit deren Veranstaltung einem Bedürsn-ssc seuier zahlreiche» Miiglieder entsprochen Hai. — Am 27. Januar findet eine Fesi- Bcrsainmlung zu Kaiser» Grburtsiag statt. * Den amtlichen .Braunschweigischen Anzeigen" zu folge ist von den durch einige Blätter an die Oeffcnllichkeil gebrockten Gerüchten über Verhandlungen mit dem Herzog von Cumberlai-.d. betreffend die brauiiichweigische Erbfolge- frage, in maßgebenden Kreisen durchaus nicht» bekannt. » * * Der Kaiser von Rußland hat dem Finanzministcr WyschnegradSki und dem Justizminisler Maiiassein den Alexander N-wöki-Ordcn verlieh ». — Durch eine kaiserliche O,dre ist bestimmt, daß die im europä schen Rußland be stehenden 20 Schützcnbatailtone in ebenso viele Schützen- reginlcilter ,u 2 Bataillone» umgebildet werden, welche, wie disbcr, 5 Brigad n bilden sollen. Gleichzeitig wird die Um bildung der Reserve-Jnfanterie-Cadre-Bataillone Nr. 27. 40 unv 40 in Regimenter zu 2 Bataillonen cmbesohlcn. * Wie die „Politische Corlespoudenz" a»s Odessa meldet, werden gegenwärtig vo» dort aus Verstärkungen für die lurkestanischc Armee abgesendet. Dem erste», bereits in Batum eingelrosfenen Transporte sollen weitere folgen. Die Truppen werden auS Batum mittelst der neue» ccntral- asialischen Bahn befördert werde». Tie Verstärkungen solle» aus Grund deS neuen, allgemeine!, DiSlocalions-Plane» er folgen. * Der König Milan von Serbien bat anläßlich des griechische» Neujahrßs st.-S a» den früheren Ministerpräsidenten Rist > tsch, den gegenwärtigen Ministerpräsidenten Cbristitsch, den General Lava Gruic und de» Metropoliten M raovic Handschreiben gerichtet, i» w lcken er denselben für ihre hin gehende Thäligkeik bei der BcrsaffungSrevision aus da« Herz lichste dankt. Glc chzcftig hat der Köniz Christ sch den Sab- basorden I. Classe, kein Justizminiftcr Punlelilsch und dem Minister der öffentliche» Arbeite» Bozilichewiksch den Takova orde» I. Classe und den« General Gruic und dem Metropoliten den Weißen Adlerorden 2 Classe verliebe». E»-e größere Anzahl von hervorragenden Persönlichkeiten, darunter nubrrre, die »i dem Coinilv sür die Revision der Verfassung c ne de sondere Thätigknt entwickelten, ingle-cben die frühere» Minister Siojan Bos-1'kov>tsch, Avaknmov-tsch. Alimp je Vasiljevitscb. G-rschilsch. Stefan Popovilsch wurden cbeujallS durch Ver leihung von Olden ausgezeichnet. * AuS dem Haag. l3. Januar, wird gemeldet: Nach dem osficiellen Bulletin Hit der König emc unruhige Nack'I v rbracht unv während der letzten 21 Stunden wenig Nah rung zu sich genommen. Das Allgeiiirinbesiiiten ist unver ändert. — Äe der .Staalscuranr" veS W iteren meldet, halte» die heunrnbi enden Syinplomc in d m Zustande des Königs an. Die Uebcrrcizuiig vermindere die Kräfte. * Zur Assaire Matlei schreibt man der „Politischen Correspandenz" au» Rom. 9. Januar: Die Aitaire Mattel ist in ei» neues und, Tank der Unbot« rnäßi-ikei! des genannte > Geiieral-Licutenanl-, viel ernsteres Stadium getreten. Es handelt sich »un nichi mehr darum, zu wisse», ob der Kriegkminifter Genera! Bertolö-Bialk, indem er deu General» L eiitenaitt und Devutirtcn Mattei wegen sei es oppositionellen Vo tums in der Kammer seine» koken Vertrauenspostens entbobeu. dir Rechle der Volksvertretung in dr oder weniger beeinträchtigt Hobe, I iondern darum, ob dt« noch dieser Maßregelung vom erwähulen I General eingenommen« Haltung mit der milltale,schen DiSetplt, I üderhnupt »nelndar sei und ,d Gearrat Mittet „ch Dem. wo» «r 'gerhan. al» activor Ger.erot noch we ter dienen I»n-,e.
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