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^krf<hek«t tL-Uch früh 6'/, Uhr. Kr-arNou «ud LrPk>lli«v Iobauneögaff« 8. Lprrchsti>u-kn örr tir-arlimi. Bormiilaq» IO—12 Uhr. R-chmiliag« 5—S Uhr. «v dt«»»,«»« etn,et«»»«^ ««n^kraM »»ch« -ch >« »e»«tu>, »ich, »«»«tich. >nna»»r »er sür -lr «üchftsol-e,-« Kummer »rstlmmten Inserate a« r-»ch«uta,en 8i« 2 Uhr NachmittaaS» ,nL»»u- un» Aestta,r«sr-H -i»',,* Uhr. Zu it» /Uiilkn für Ins.-Lnnah»r: Otto «lem». Universiiältftrnß« 1. L.ni» Lösche. taiharlnenstr. 23 Part, uno KSaigsplatz 7, nur bis ',,3 Uhr. / WMtr,T>igtl>lli1l Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Adonnementsprels vierteljährlich 4»/, Mk. tnck. vriagerlohn 5 MI., durch die Post bezogen 6 MI Jede einzelne Nummer 3» Ps. velkgexemplar 10 Ps. Gebühren für Extrodeiliiar» (in Daqedlatt-Format aesattli »hur Postdeiörderuug 80 MI. «tl Poftbesördernng 70 MI. Inserate 6 gespaltene Petitzeile SO Pf. Größere Schulten laut uns. Preisverzeichniß Dubellanjcher a.Z>fferusatz »ach höhen» Dari' dleclamen »«»er den, Redactionsstrich dir Lgelpall. Zelle 50 Ps.. vor den F a m i i i e» n a ch r > ch t e» die bgelpalieae Zeile 40 Pl. Inserate sind stets au die Expedition zu sende«. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praoullwernmio oder durch Post nachnahme. 44. Mittwoch den 13. Februar 1889. 83. Jahrgang. Amtlicher, Theil. Mamilmachnng. D!e diesjährige ordentliche General»Bers«»«l»ag -er RetchsbankantheilSetgner (tz l8 de» Statut» der ReichSdank vom 21. Mai 1875 — Reichsgesetzblatt Seite 203) wird hierdurch aus Montag, den L. Mär» d. I., Vormittag- H>/, Uhr berufen, um den Venvaltung»- bericht nebst der Bilanz und Gewinnderechnung für da» I>hr >888 zn empfangen und die für den Central-Au»schuß »öthigen Wahlen vorzuuehmen (A. 21 a. a. O.). Zur Tdeilnadme ist jeder männliche und verfügung-fähige Anlhr>l»e>gner berechtigt, welcher durch eine spätesten» am Tage vor der General-Versammlung im Archiv der Reichs- dank. Jägerstraße Nr. 34/36 bierleid't, während der GeschäslS- fiuudeu ab,»bebende Bescheinigung nachweist, daß »nv mit wie velen Anibeüen er in den Stammbüchern der Reichsbank «i» E gner eingetragen ist (tz. 16 a. o. O-). Die Versammlung findet im Re-ch-bankgebäud-, Jäger- straße Nr. 34/36 hierselbst. statt. Berti», den S. Februar 1839. Der Reichs?««;ler. In Vertretung: v. Boelticher. Amtliche Bekanntmachungen. Dckamlnuichiiag. Die Leuchlkrast de- städtischen Leuchtgase» betrug in der Zeit vom öi. biS Itt. Februar 188V im Argandbrenner bei 2.5 Millimeter Druck und 150 Litera stündlichem Eonsum da» l7.9iache der Leuchtkraft der deutschen Normalkerze doa 50 Millimeter Flammenböhe. Da» spectsische Gewickl stellt sich im Mittel aus 0,441. Leivziq, am I>. Februar >889. DrS RatbS Drz»utat»on »« dra TaSa»stalte«. vcrßriArrung zweier VauplStze ia der Llidoorßadl. D'e A noch der Slabtgcmembe gehörigen Bauplätze de» Parcellirungsplane» sür da» zwischen der Koch- und Süv- stroßt »Nb der nördlichen Fluchtlinie der Kronprinzstraße ge legene Bauareal, nämlch Rr. S an ker Aronprtn;slraH« von 637,67 qm. Rr. tt - - Kochstratze - 695 89 « Fläche,laehalt. solle» zum Verkaufe versteigert werden und beraumen wir lnerzu aus Mittwoch, den 27. diese- Mouat», Vormittag- II Uhr, i« Taale der Alten Waage, Kalharinenstraße Nr. 1. 2. Ela >e, Versteigerung«!«»»,» an. Dieser wuv pünktlich zur angegebenen Stunde eröffnet und die Vcisiegerung bezüglich enes jeden der einzeln nach e,»ander a»«gebote»en beiden Bauplätze geschloffen werden, wenn daraus nach dreimaligem Au-ruse kein weilere» Gebot mehr erfolgt. Tie Verstoigerungsbedingungen und der Parcellirung» liegen am dem NalhhauSlaale. t. Etage. zur Einsichlnahme aus, wosttb'i auch in ker Sportelcaffe l, Zimmer Nr. ö, Exemplare davcn sür 1 abgegeben werden. Leipzig, den 8. Februar 1889 Der Rath der Stadt Leipzig. I». 698. 709. 1-r. Georgi. Eerutti. Pckanüllnachims. Die Ersteber der Hölzer in den städtischen Forstrevieren werben hierkurch zur ungesäumten Absuhre ausgesordert. widrigenfalls nach den Lic>tal>oii»bedinguugen verfahren Werve» müßte. Leipzig, am 12. Februar 1889. DeS RathS Forstdeputatto». StrLbrlefs-Erlrdlgung. Der von «tr am 1. Octobn 1883 erlassrn« «nd am 22. de«, eiben Monat» erplnztr Steckbrief gegen die »»verehelichte >»»a Emilie Frhrmann an« Dre-den, welche sich „ch Arbettersr,» Emilie Jnliaae Brandt geb. Reichordt ne»»t, ist erledigt. Magveb»rg, de» 8. Februar 1889. D 2528,83. «er Erste Staat»«»»»,». Nutzholz-Auclion lm «»«tzschrr Nit»rr-Ut»-Sorfte. MatMt«. de» 18. Ke-ruar ». o.. Vormittag« »o» 9 vhr a» ollen aus dem Eahllchtag» an der «amplz egelei „d anweit der Bahnstation Gautzsch gelegrn: m Länge, Vcliauntmachllng. >43 Stück richenr Klötzer, 18-90 ew Mitten!». 2,5-10 136 . rüftrrn« » 17-40 - - 3-10,5 122 - eschene B 17-38 . . 2,5-8 l46 . erlene - 17-35 . - 4—9 35 - oyorae 18—33 - - 3—8 9 . buchene 24-38 . - 2,5-5 4 - linden« - 23-31 . - 2,5-5 2 - papvel», « 30-35 . - 4-10 1 maßh. «Io» 24 . . 8 1 apfelb. - 34 - - 25 1 kirichd. » 32 - « » Die Lieferung des Bedarfs an Naturalien — 1. April 1889 bis Ende März 1890 — soll unter den zur Einsicht and Unterschrift ousliegenben Bedinguugen ln Submission an leistuagSjähige Bewerber vergeben werden, und zwar cirra 135 Ceniner verich,ebene trockene Gemüse, 25 « Rogqenmehl, 300 « Brode, 55 - Semmel, 183 « Flelchmnarea, 20 - Sprijejalz, 150 Hektoliter Braunbirr und 3000 Portionen Bnyeriich B er, lnländüche» Gebrä». verschlossen,-, mit der Buücheist „vrrostegiingS.Artilel" versehene Offerten sind kt- zum 20 Februar ». c., vormittags 10 Uhr, zn we.cher Zeit der Dermin statiftnde«, -»rwsrrt a»her etnzusende». Leipzig, am 12. Februar 1889. Söiilgttche« G«r«is»a»L»zarettz. Pttnnholj-ver-cigerling in -er Oderförfteret Idope-ime-VU», D«nii,»»ta». den 21. d. Mt».. v«r« I« vhr im bsnumann'netien llantkak« hterselbft 11 au» dem Schiitziezirk HVtI«t«mls»1i» ». au» dem Schlage Jagen 14 «nges. 121 rw lies ploben. ». au» dem rch aqe Jagen 16 «ngei. 146 rm lies. Kloben, e. aus der Totalität »ncrs. Si4 em kies. Kloben. 38 drrgl. Knüppel. 1) Aus dem Schuhbezirk ». «»? dem Schlage Jagen 35 ^ ungef. 60 Stück kiel. Stange« 1. LI. mit 8,40 Iw. 25 Stück dergl. II. und Hl. El. mit 1,90 üo, 263 rw lief. Kloben. 20 dergl. Knüppel, b. au« de« Ech'ag» Inge» 56 »nges. Sb rm eichene KI»t«», 385 r» v«s. Kloben, 1L dergl. Knüppel, ^ an« der Dotaliiat / »nges. 1 n» eichene Kloben, 100 rw kieferne Kloben. Z»hl»»««sriß 3 Moaate. ».»pchhük -« h^wr 18« »er Sutpüch» v—rfürEer. 571 Stück eschene SchtrrhSlzrr »nd 100 > » Hebebäume an de» Meistbietenden gegen '/, Anzahlung der Erstehlamme der- kaust «erden, veomgunge« werden vor der Auktion bekannt ge- macht. Zusammenkunft ans dem Swlagr an der Dampsziegelet. Bu«k»,lt ertdeilt der Waldansseher Röhrr ln Eanhlch. Forstvrrwaltnng Zöbigker, am 11. Februar 1889. Ski,»»». Die Lage in Frankreich. Do» Programm Fioquet'» ist in der Kammersttzung vom ). Februar bei Gelegenheit de» Streite» von ihm verkündet worden, welcher über den Vorrang der beiden Carbinal- ragen, BeziikSwadlen und BerfassungSrevisio». entstanden war. Fioquet will aus seinem Posten bleiben, bi» da» Mandat der Kammer abgeiousen ist und erwartet, daß auch diese nicht vor diesem Zeitpunkt auseinander geben werde, um der Weit- auSstellunq, dem Stelldichein der Völker, brizuwobnr». Wenn Fioquet sür seinen Entschluß. auS.udarreu, und für die Aus dehnung der Arbeiten der gegenwärtigen Kammer bi< zum Oktober hätte einen «»deren, besseren Grund angeben können, würde er mehr Eindruck gemacht haben, die „Weit". Aii»üellung von Pari» kommt kaum noch in Betracht, ihr Mißerfolg ist schon durch die Tbatsache beiieqelt, daß Frankreich weder Lust noch Zeit hat. sich um Liese Angelegen- heil zu bekümmern. Der eigentliche Grund, weshalb dir Kammer nach dem Willen der Regierung bi» zum Oclober zusammenbieibcn soll, ist die Hoffnung, bi« dahin Boulanger unschädlich zu machen und die Neuwahlen im Sinne de« besiebenveit System» zu lenken. Um diese» Ergedniß zu erreichen, setzt Fioquet alle Hebel in Bewegung, a>» da sind: WieverdersteUung der BezirkSwablen. Ncv ston der Verfassung. Au»nahmegesetzr gegen den Bdulangi«mu» und gegen die Prrffe. Am Montag hat er seine letzten Ziele entbüllt, er bezeichnete e» ai» nolbwenvig. der Wahivrr- schwvrung verbündeter Parteien entgegen zu wirken, di» rin Gesetz vorhanden wäre, um sie unschädlich zu machen. Dann wurde die allgemeine Berathung über da» Bezirk-wahlgesetz geichloffen, und die Kammer entschied mit lehr geringer Mehrheit — nach einer Meldung beträgt sie 24. nach einer anderen gar nur 9 Stimmen — in die Einzriberatbung rin- zulrelen. Für Floquet ist diese Abstimmung der Beweis, daß sein Einfluß stark im Schwinden begriffen ist, und am Dontier«laq st-ht ihm ein noch weit härterer Kamps bevor, weil die Republikaner in der Frage der Versaffung-revision keine«weg» einig sind und weil e» sich bei diesem Anlaß entscheiden mnß. ob sie noch ferner unter der Fübrun; Fioquet'» vereint bleiben oder ein neue» Ministerium a» den Sch ld Heden wollen. Boulanger wohnte bereit» der Mdnlag'sltznug bei und wird vermüihlich bald seinen schon ang künbiglcn AusivfungSantrag stellen. Mitten in diese Borbereilungrn zum Entscheidun^-kamp der Parteien fällt eine Bewegung, welche die Schwierigkeiten sür die Regierung noch erhöht. Die revolulionärr sociaostisch. kommunistische Arbeiierpartei. welche sich seit längerer Z it verbältnißmäßig ruhig verhalten hatte, ist am Sonntag plötzlich in ganz Frankreich gemeinsam vorgeqangen, um die von den A>beiterz»sammenkünste„ in Bordeo»r und Trotze» angenommenen Beschlüsse zur Kenntniß der Regierung unv de» Parlament» zu bringen. Die Abgesondlrn ker Syndikat»« Kammern begaben sich zum Ministerpräsidenten unv zu den Präsidenten der beiden Kammern, endlich zum Seinepräseeten und zum PolizeiprSsecten von Pari» und überreichten ihre schriftlich formulirten Forderungen. Dieselben besteben in Verminderung der Urb«it«zeit aus acht Stunden, Festsetzung e>ne» Minimat'ArbeilSlobne» und verbot der Akkordarbeit sür die gewöhnliche Handarbeit. Gleichzeitig erschienen Ab ordnungen bei den Präsecten von Lyon. Marse lle und Bor deaux. welche dieselben Forderungen überreichten. In vier zehn Tagen wollen sich die Leute Antwort holen. Dieser Schritt ist die Fortsetzung der Bewegung, welche mit dem Streik der Erdarbeiter begann und viele andere BerusSkrrise in die Bewegung bineinzog, wie Kellner, Friseure, Tapezierer, Tischler. Zimmerleute unv Maurer, Omnibu». kutsch,r u. s. w., und Pari» lange Zeit in Schrecken sryte. Die ArbeitKHAise» welche damal» geschloffen wurde, bildet gegenwärtig wieder den Sammelplatz der revolutionären Arbeiterpartei. Die Regierung scheint noch nicht recht zu wissen, wie sie sich dieser neuen Schwierigkeit gegenüber be nehmen soll, vorläufig hat sie die Arbeiter aus die Zukunft vertröstet, aber sogleich erklärt, daß nur ein Theil der Forde rungen auf Annahme rechnen könne. Die Forderungen eine» N»rmal»edeit«tagr« un» Normalarboit«iohne» ist nicht neu, st« ist auch im deutschen Neick>«tage schon gestellt worben, aber ihre Erfüllung ist der Anfang zur Ausrichtung de« sorialistischen Staate», und dr»halb erscheint sie aussichtslos. Da» vrrhältniß zwischen Arbeitgeber und Arbeiter ist wesent lich privater Natur, und di« Eoalitionssreiheit der Arbeiter rum Zwrck der Erlangung günstigerer Rrbeil«be»i»g»nqen bietet da» Mittel, um hierm Wandel zu schaffen. Der Staat kann nur schützend eintrrtea, wenn die Fadrtk- orteit gemeinschädlich wirkt, wie bei« Mißbrauch der Frauen- und Kinderarbeit, und hilfreich, wenn Krankheit und ArbeilSunsäbigkrit «inen Nolhstand herbeizusübre» drohen. I» klingt fast wie Hohn, wen, be« Ministerium Floq»«t in eine» Lngenbtuke, b«, die Nepnbltl » Gefahr ist. z»g» de» M,nimal.«rbe,l»lohmr« S?,,punrt ^ ihre "st" Arbeiterparte. muß w.ffen, ^.""L7^7nt,' und sie kann taiion kaum 'j„ung und Volksvertretung auch n.cht erwarten d°ß R'st» wich'.st-n Fragen KL'L- --d'A'L L.Ä Bewegung bedien», »m d.e Au» ührung > ^ P dern, in Verbindung gesetzt «r sich m ^rät «inen GMWW-Ms Unirrnkbme.'S seine Tbe.inab.ne auSardrück, ba'. ° ' e«-dm auch e,n Leichte«, der s°^"'l"^lck>en "rde.terparle, d 0 runa ihrer Bestrebungen zu versprechen. Ob er überyauv ' die V-t. kommen wirb, die -r,bellten Z'ckagen zu « üü ^ häng' davon ab. ob e« ihm gelingt, an d.e Sp.tz- der Staat»- von „ner boulangisti'chen Versammlung worden demnächst vor ihre» Wählern zu «scheinen uni Rech ''ch.Ft über ibre MandatSsührung ab;u egen D rsamm lung wird die von der soc'<ll»Iischc» Arbeiterpartei sur 24 Februar angesagten Maffenkundgebung nnnähernb zu- sammensallen. An der Pariser Wahl vom 27. Januar ha sich v.ese Partei kaum be.heil.gt, w.e die geringe S un,neu z.hl dewe.,-t. welche ber Cand.dat der Socwl.sten Bouiü au sich vereinigt hat. vielleicht bat aber rm Tbell der "lbeiter süO: Boulanger gestimmt. Auch in diese Verhältnisse wird bald genug Klarheit komm-». Di« nächsten Tage wüsten darüber entscheiden, ob der Zusammenhang der repubi.kansichen Gruppen in der Kammer noch stark genug >st. um Fioquet zu kalten und dadurch die Katastrophe ,u vertagra, oder ob sie schon zetzt einlretcn wird. Leipzig, 13. Februar. « Der Kaiser hat nach Maßgabe de« Gesetze» vom l7 März 1878 m»' der Slellvertrrtung de» Reich« kan, irr« im Bereich der Marine-Verwatt»ag den Vice-Avmirul Freiherrn von der Goltz beauftragt. » Am 3 d». Mt», verschied in Berlin in Folge eine« Schlagfluffe« der Präsident deS Bunde-aml« sür da« Heimalh- wesen, Wirkliche Geheime Rath Bernhard von König. Der .Reich-anzeiger" widmet dem verewigten folgenden Nachruf: Am 14. Februar 1820 »n NeubaldenSleben al» Sohn de» dortigen Land- und Stadigerichis-Direciors üöniq geboren, genoß er lein« Schulbildung ln Magdeburg. Elslebrn und «Srlitz, studirie dann ln Berlin die Rechte und trat 1841 aus Ausculinior in den preiißsichen Instizdienst. Im Jahre 1845 wurde er Assessor, und als solcher eiwa zwei Jahre im Justiz-Ministerium beichäsligt. Demnächst wurde er in den Dienst des preußischen Ministerium» ber »»«wäriigen Angelegenheiten übernommen und znnächst bis zum Jahre 1853 im Eonsulaksdienst und zwar in den Donan-Fürsien- idümern (Jassy, Bukarest. Galacz) verwendet. Aus Grund der hiervnrch gewonnenen praktischen Kenniniß de» Lonsulalldienste« versaßie er damals sein in d«n betheiligien Kreisen »och heute gejchützieS „Handbuch de» Coululatsweiens', besten neueste Aus- läge er noch im vorigen Jahre erlebe« durste. Im Jahre 1854 wurde er «1» Hilfsarbeiter ln die polnische Abtheilunq de« Ministeriums der auswärtige» Auqeiege Helten bervsen und zwei Jahre daraus znm General - Lonsul sür Eayv'en mit dem Litze in Alexandrien ernannt. Während sechs Jahren Hai er in dieser Stellung eine reiche und nützliche Thäligkeit entfaltet In den EoisiulalSgeschäslen erwies er sich als unermüdlicher, iheilnahmvoller verirrter der Interessen seiner Lanosleule. Be- joadere Freude gewährte es ihm. den Begründern der Diakonissen- anstalk in Alexandrien mit Raih und Hilfe z»r Seile zu stehen In gleicher Weise nahm er sich de« Baue« der deutichen evangelischen Kirche daselbst an, der erste» ans nordasrikanischem Boden. Die Expedition, welche der Sohn de» Prinzen Adalbert, Fitih. v- Barnim, in den Jahren 1859/60 nach den Südprovinzen Egyvien« unter nahm, särderte er noch Kräften und bewirkte nach dem lade de« jungen Forscher« die Uebrrsührnng der sterblichen Ueberreste des- leiden in die Heimoih. Durch da» vertrauen de» vic,kSn>g- wurde idm die Wahrung der vreußsicheu und deuilchen Interessen wesenl- lich erleichtert. Aus seine amtliche Stellung in Egypten sind auch die Beziehungen zurück,usühren. in denen er »» Männern der Wissenschaft, wie Al-xn»der von Humboldt. Lepstus, Biugsch und zu Künstlern, wle E. MagnuS und G. Richter gestanden hat. Im Jahre 1862 wurde er ol« Geheimer Legationsrath und vorlragrndrr Rath in da» Ministerium zurückderusea. Er saud hier Gelegenheit zu vielseitiger Dhäiigkeit. ^ Zn seinen Obliegenheiten im Auswärtigen Amt gehörte auch die Bearbeitung von Armrnstreitsachen unter verschii-d-nen Bunde» stauten, «l» durch da« Reich-gesetz über den Unterstützungswohnsitz eine gemeinsame Aemengesetzgebung für -da- dnillche Reich geschaffen und behns« einheitlicher Entscheidung der «rmenstreittochen in letzter Instanz das Bundesamt sür das Henna,h- weie, errichte, worden war. wurde König mittelst Allerhöchster 1871 zum Präsidenten vieler Behörde ernannt Als solcher hat er da« Bundesamt mit der Pstich,treue, die er in allen seinen dienstlichen Verhältnissen bewähele. dis an le.n Ende rrsolgreich geleitet. Den heivorragenden Eigenschalten und Leistungen » verdienten Anerkennung nicht gefehlt zahlreichen auMntuchen Ordensauszelchnungen den Rv'hea «dl».Ocden jve.ter «l-ffe m„ Eichenlaub und mO den, ». S°»re IM» wurde er zum Wirklichen Geheimen Rnih ^ ' Ircell n, ernannt und «m Jahre 1887 i, den Ec war ein anlgeze.chnetec Beamter, „n treuer »nd Kaiser«, ein Manu von liebenswürdigem Ehr» dtt!be°n"" vetn Andenken wir» stet« in hohen «schim im „Berliner Tageblatt" »in Artikel, m dem von einer Audienz oe» Rector« „nd brr Decone der Berliner Universität be.m »aller von Studien dl. Monarchen Uber den i.nchr.stl.chen Geist der Stu»,renden die Rete war und ker mit der Frage endete warum mcht iN der llblich-a Weise d-n Studirenden^von dem Empfange »e, Rector, und der Dekane durch Anschlag «m schwarzen Brette Kenntniß gegeben worden sei. Dir .Po»' . ^ 8'Nge nach zuverlässigen Nachrichten b«°.«°r -n zu können. Der AnschiLg am iwmae..?^'.7. oerutzen. sa-rn?8ü.''»^.3Vt''^.^!^'^'Eisten Zeit»««.« fort- tzi. v.r-ssentlichn», ,nkla,.,chri,'in der Gcsscken'schen Sache al» eine Verletzung de» Amt», geheimmsse» karzusiellen. so dringen sie de Parteieiser ihre eigene Einsicht zum Opser. „Die Amtsvelichwiegenheit ist (so sühien die osficiösen „Berliner Polilischen Nackrichlcn" aus) eine Pflicht. 1» deren Beobachtung ber Staatsbeamte der Vorgesetzten Behörde und seinen, obersten Dienstherr» gegen über verbunden ist, und von weicher er im einzelnen Fall lurch diese Instanzen entbunden werden kann. Wenn man aus diesem Recht, weiche« die oberste SlaalSieilung gegenüber den ihr untergebenen Beamten bat. eine von dieser selbst zu beobachtende Pflicht macht, so hebt man die Mü,lichtet: ker potitische» Staat-leilung aus, weiche letztere in wichtig „ Momenle» de» Slaatsieben» stet- die Nothwenkigkeit em pfunden hat und künftig empstuben wirb, die öffentliche Mei nung durch die Publikation von Tdalsachen ciuszukiären, mögen nun diese Publikationen den Namen von Weißbüchern tragen oder in anderer Form sich darstellen. In diesem politischen Bebürsniß einer Richligstellung der dem Proc-ß Geffcken zu Grund« liegenden Tdalsachen lag der Grund und die Rechtfertigung der geschehenen Veröffentlichung. Der tz. t7 de» Preßgesetze« ist nur in dem S »ne angesühri worden, daß da- durch denselben geschaffene formale Hinderiuß mit d-r Einstellung de» Verfahren» weg- gesallen sei. Wenn da» „Berliner Tageblatt" au« den Mo tiven de» PreßgesetzeS nachwcist. daß die „iande-rechlljchea Vorschriften über die Bewahrung deS Amt-geheimnisir- un berührt geblieben seien, so ist die« so seibstverüLudlich. baß cs der Anrufung einer Autorität dafür nicht erst bedurft hätte. E» sind aber nach den Motiven auch, wie da» „Berliner Tageblatt" selbst citirt. „die Vorschriften über die Erlheilung ver Erlaubniß von Seilen öffentlicher Behörden zur Ver öffentlichung amtlicher Schriftstücke" in Krosl ge blieben. Diese Erlaubniß ist in voriiegrndem Fall ertbeilt worden, und zwar von der obersten Gewalt >m Reiche, Sr. Majestät dem Kaiser. Da» „Berliner Tageblatt" versetz! sonnt durch sein Eitat seiner eigenen Deduktion de» Todesstoß.'' » Aus Grund zuverlässiger Erkundigung kann dir „Kölnische Zeitung" sesistellen, daß die Nachricht der „Kreuz- zeitung" au« der Lust gegriffen ist, wonach die Stellung ke» Finanzmin ister» v Scholz ernstlich erschüttert sei, weil der von ihm auSgearbeilete Entwurf eine» Gesetze» Uber die Reform der Einkommensteuer seiten» de» Fürsten B'Smarck eine entschiedene Zurückweisung erfahren hätte. Eine solche Zurückweisung bat in keiner Gestalt stattgesuavkn; ver Gesetzentwurf liegt bereit« seit nabezu drei Wochen den säminllichen Staatsministern zur Prüfung und Begutachtung vor «ll ist die beste Hoffnung vorhanden, daß dieselben schon in nächster Zeit den Entwurf in der Form sesistellen werden, wie er dem Könige und demnächst dem Landtage unterbreitet werden solle. In-besondere scheinen olle Staat» minister einig darüber zu fein, daß im Entwurf die von Minister v. Scholz vorgeschlagene DtclaraUonepflicht grund sätzlich ausgenommen wird. * Tie .Kölnische Zeitung" schreibt, der Artikel der „Kreuzzeilung" „Zur Steuer der Wahrbeit" verrathe Mangel an der dem Monarchen schuldigen Ehr erbietung, er reiße ein angebliche« Kaiserwort au» dem Zusammenhang und verbinde damit die Nachricht irgend einer Zeitung, um baS Ganze al» eine gewissenlose Inlrigue hint»siellk». — Die „Kölnische Zeitung" bemerkt sodann zur Parteitage im Allgemeinen: Der deutsche Mann, welcher sich seiner patriolischen und monarchischen Gesinnung bewußt ist, gerälh in eine peinliche Lage, wenn ec in einen Geqensatz zum Kaiser kommt, Adrr je nach Herzens- und Geistesbildung, je nach Geschmacksrich ung, lkem- peromenl und Tactqelühi wird er Mittel und Wege finden, leine Empfindungen auszniprechen, ohne einerlei!- seiner persönlichen Würbe oder seiner poiitsichen Ueberzeugunqstreue und Unabhängig, keil im Geringsten etwa- zu vergeben und ohne anderiril» die E irsurcht vor dem Monarchen zu verlrtzen. ES ist wohl nur einem brklagenswerihen Mingel tu der gkle-nzkichneirn Rich tung jiizuschreiben, wenn die „Kreuzzeitung" zu einem in unge- nau'r Form veröffentlichten Kasierwort »ine taktvolle und würdige Stellung nicht zu finden weiß. Unser Standpunkt sür die Be- urideiiung aller Vorgänge, welche sich um die reactionaire Kreuz- zeilungsgruppe obipirien ist gegeben. Die Männer, welche die Ge. schicke des deuischen Volke« lenken, sehen zwei MSglichkeiteu vor sich. Sie können sür eine gemäßigte und versöhnliche Regierungepolilit bei den Miilelparteieu einen Stutzpunkt finden. Sie löunea !ür eine einseitige agrarische rückschrittlich-»»»!,mttsiche Politik unter Ignvriruna de- welfiichen Charakter» ber Lenlruinssührunq bei den Kierikalcoisiervaliven und den CenirumSreortionairen Anlehnung iuchen. Eine dritte Möglichkeit ist nicht vorhanden: denn links von der nationallideralen Partei sind weder in der deutschen Bevölkerung noch in den deutschen Parlamenten in auch nur halbwegs genügender Breite und Mächtigkeit Elemen'e vorhanden, welche irgend einer Regierung-Politik eine tragsähtgr Unterlage gewahren könnten. Zu dem kann die Möglichkeit, baß jemals ein Monarch es mit einer Partei halten könnte, welche einaestandenermaßen di» Monarchie iäiwanken machte, füglich außer Rechnung bleiben. Wer also die Milleiparteien zu schwächen lucht, dcr besorgt bewußt oder unbewußt die Geschalte der Stöcker, Winbthoest und Hammerlteia. Die Len- Iriiinsparlei oder, was dasselbe ist. Windihorsi liegt denn auch lauernd im H nlerhalte, verineidel es iliunlichst, Anstoß zu erregen »»o träumt von allerlei rcactionairen undbilbniigsieindlichen Zukuniisherrlichkeilen, Wen» daneben die ultramoniane Presse », der deulichsreisiniiigen Ireiiiiühle weitertrottet, Io erklärt sich dos, wie öfters erörtert, daß diese Art von Presse fast durchweg an untergeordnete lltöpie und geistige W ederkäuer gerathen ist. Wiadlkorst aber lächelt grwiß behagl ch, wen» er sieht, mit welch in Dieiisleiser lein ergebener Vasall Engen Richter gegen den gemäßigten Liberalismus und sür die Stäckerei nn» Muckerei kämpti. Je enilchieven r und ostenkun- dtger die Bertinu-iismänner der Nation sich vo» der reacl anairen Kreuzze luiigsgruppe abwenden, um so Iv n ger Verstimmung» off finden dir bcuilchiirisiiiiisgen und börsiiidemokralischea Verb-tzunge- ogenten vor, um so vertrauensvoller laßt sich das deutsche Volt rin Herz zu drr Sleiigkeit einer maßvollen Regie,unaspol tik und um Io mehr bricht sich das Lerständniß sür die groß» Verm Itelungs- missioi, des LartelgedankeuS Bak». Wir begreifen es desgalo, daß cs dem Deulichlreisiun angesichts des M ßgeichickS der Kreuz, zeilungsmänner äuß ist unbebaglich zu Muthe ist und daß Herr Tugen Richter kraiiivldalte Anstrengungen macht, den lbatbestand zu veedunkeln, zu verichleteru, zu entstellen. Der M ßeriolg ist dirien Verdunkelung«»-,,suchen sicher, den» auch dem schweriälligsten Kopie muß sich schl, ß'gy die Bedeutung der Vereinsamung der Klerikal» coiisrivativen erschließen. * Herr Rickert hat sich aus dem am Sonntag statt- gesunde,,e,i Parteitag in Frankfurt a. d. Oder sehr be müht, die de, rer Eolonialsrage und bei der Krondolation zu Tage getretene „scheinbare" Spaltung der deutsch frei-, sinnigen Partei ol« jede» politisch n H nlergrunde» ent- bebrend und sür den Zusammenhalt der Partei gänzlich »n- qesäbrlich barzustellen. Wenn sie nicht einig werden können, liegt bei diesen Herren stet» kein« politische Principien-, son dern nur eine äußere Zweckmäßigkeit»srage vor Nicht iater- 8